Auswirkungen* der hydrologischen Situation 2018-2020 auf die Wasserversorgung - Juni 2021 - Dresdner Grundwassertage
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Auswirkungen* der hydrologischen Situation 2018-2020 auf die Wasserversorgung *Wirkung ….. Konsequenz 8. Juni 2021 - Dresdner Grundwassertage Anett Ziller, Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft
Inhalt ❙ Technisch-Kapazitative Betrachtung ❙ Struktur, Herkunft, Dargebote, Auslastung ❙ Verbrauch, Versorgungssicherheit ❙ Strategisch-konzeptionelle Betrachtung ❙ Praxisbeispiel ❙ politische, gesellschaftskritische, rechtliche und ökonomische Betrachtung 2 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Herkunft… Oberflächenwasser - 5,2% Standgewässer Oberflächenwasser - Fließgewässer 27,8% 39,4% Grundwasser Grundwasser mit Uferfiltrat/-Infiltrat-Anteil 26,9% Quellwasser 0,9% 4 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Dargebote…Grundwasserstände Räumliche Verteilung der Grundwassermessstellen Quelle: LfULG (2021) Mit neuen Klimaverhältnissen: Ab 2014 deutet sich ein neues hydrologisches Regime an. Quelle: LfULG (2021) 7 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Dargebote…Grundwasserstände ❙ GWM Strauch - Großenhainer Pflege ❙ GWM Ziegenhain - Mittelsächsisches Lösshügelland Quelle: LfULG (2021) 8 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Auslastung… Aufbereitungskapazitäten ❙ Auslastung Aufbereitungskapazitäten FWV Elbaue - Ostharz GmbH 2008-2020 93% 88% Abb. Systemweite Auslastung der Aufbereitungskapazitäten Q1 Abb. Systemweite Auslastung der Aufbereitungskapazitäten Q7 Quelle: FWV Elbaue-Ostharz (2021) 9 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Verbrauch…Bedarf Trinkwasserverkauf, Rückblick und Prognose der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH Quelle: FWV Elbaue-Ostharz (2021) 10 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Auswirkung auf Versorgungssicherheit ❙ Fernwassersysteme und zentrale Versorgungsstrukturen /Verbünde regionaler AT konnten die Dargebotsengpässe puffern und Versorgungsicherheit gewährleisten ❙Inselversorgungsbereich TS Cranzahl erforderte erhöhte Aufwendungen ❙ Qualitative und quantitative Einschränkungen/ z.T. Ausfall bei dezentralen Versorgungsstrukturen, Einzelwasserversorgungsanlagen (sog. Brunnendörfer) – Interimsversorgung durch Unterstützung der regionalen AT gesichert ❙ Bewirtschaftung nach Bereitstellungsstufen zur vorsorglichen Sicherung der Rohwasserkapazitäten in 2020 für 4 Talsperren und einem Talsperrensystem 11 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Konsequenz - Versorgungssicherheit ❙ Technisch – Kapazitativ ❙ Engpassanalyse: Rohwasserbereitstellung, Aufbereitungskapazität, Verbrauchs- /Bedarfsspitzen /Tage und Zeiträume, Qualitätssicherung ❙ Anpassung Bewirtschaftungskapazitäten: Speicherung, Verteilung – unter Berücksichtigung Qdmax – Q7max – Q30max ❙ Maßnahmen zur Erhöhung von Flexibilität: Reservekapazitäten für Gewinnung, Aufbereitung, Netzbewirtschaftung, Wasserbezug, Verbundbewirtschaftung, Anpassung Wasserrechte ❙ Planerisch – Prognosen/Projektionen, Bilanz- und Planzahlen, ❙ Verbesserung der Kenntnis- und Datengrundlagen Status quo und Entwicklung regionaler Wasserhaushalt, Dargebotsentwicklungen (v.a. nutzbares Dargebot und Qualität), Auswirkungen der Änderung der Gewässerdurchflüsse auf Uferfiltratgewinnung, Bedarfsentwicklung der Nutzergruppen, bestehende Wasserentnahmen/Wasserrechte, Bedarfsdeckungs- und Dargebotsdeckungsbilanzen 12 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Konsequenz - Versorgungssicherheit ❙ Konzeptionell - strategisch ❙ Lokale Ebene: Qualifizierung Wasserversorgungskonzepte (Trinkwasserbedarfsdeckungsbilanzen und Bilanzprognosen) und Betrachtung Extremereignisse (n-1), Bilanzierung der GW - Dargebote im EZG von Gewinnungsanlagen (qualifizierter Dargebotsnachweis) ❙ Regionale Ebene (Landkreise): Bilanzierung der GW - Dargebote auf abgegrenzte Betrachtungsgebiete/ GWK-Ebene (Landkreisübergreifend) und konsequente GW-Bewirtschaftung (wasserrechtliche Entscheidungen), vorausschauender Schutz von GW-Ressourcen, Vorsorge Extremereignisse ❙ Überregionale Ebene: Versorgungsräume (Überschuss-/Defizitgebiete), Erarbeitung landesweite Wasserversorgungskonzeption für den Freistaat Sachsen 13 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Exkurs Praxisbeispiel…Rohwasserbereitstellung aus Talsperren Die Rohwasserbereitstellung für die Trinkwassererzeugung hat grundsätzlich Vorrang vor anderen Nutzungsanforderungen. Dies gilt uneingeschränkt auch für die Rohwasserabgabe an Talsperren. 1. Erlass des SMEKUL vom 27. Februar 2020 an die LTV/LDS: ❙ Reduzierung/Einstellung der Mindestwasserabgabe um Trinkwasserversorgung so lange wie möglich sicherzustellen ❙ LDS prüft Erforderlichkeit anhand von Wasserversorger angezeigtem nicht substituierbarem Rohwasserbedarf 2. Erlass des SMEKUL vom 22. Juni 2020 an die LDS: ❙ Verfahren zur Feststellung des nicht substituierbaren Rohwasserbedarfs aus Talsperren ❙ Ausfüllen der Formblätter durch Wasserversorger ❙ Prüfung durch die unteren Wasserbehörden ❙ Bündelung und Auswertung durch LDS (Überprüfung Bedarfsdeckungsbilanz) 14 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Wasserbilanz Beispiel TS Eibenstock 5 1 2 l/s Bereitstellungskapazität TS BSS I 1300 bzw. bzw. BSS III 1100 3 Max. Rohwasserbedarf bzw. 1045 bzw. Aufbereitungskapazität 1053 WW nicht sub. Bedarf 1 380,9 Burkersdorf nicht sub. Bed. 2 305,4 4 nicht sub. Bed. 3 51,4 nicht sub. Bed. 4 271,2 TS Eibenstock nicht sub. Bed. 5 29,3 Summe nicht sub. Bed. 1038,2 Quelle: LDS 15 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Erlass – Rohwasserbereitstellung aus Talsperren Schlussfolgerungen: ❙ Aufbereitungskapazität ausreichend für Spitzenbedarf ❙ Wasserversorgungskonzepte sind aufeinander abgestimmt ❙ Keine Bedarfsunterdeckung bei BSS III ❙ Begrenzte Alternativen durch stärkere Nutzung lokaler Dargebote und Bau von Überleitungen und Aufbereitungsanlagen vorhanden ❙ Aber: Verringerung der Leistungsfähigkeit der Talsperre aufgrund klimatischer Änderungen ist ggf. problematisch für Versorgungssicherheit 16 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Konsequent…dann aber richtig ❙ …ökonomisch…gesellschaftlich…politisch…rechtlich ❙ Ökonomischer Blickwinkel: lenkungswirkende Gestaltung der Entgelte/Gebühren (sparsamer Umgang an Spitzentagen), Effizienz durch versorgungsgebietsübergreifende Kooperationen ❙ Gesellschaftlicher Blickwinkel: Stärkung des Solidarprinzips, Ausbau der interkommunalen Zusammenarbeit, nachhaltiger Ressourcenumgang und Schutz, stärkere Bewusstseinsbildung – Bedeutung von Trinkwasser als Daseinsvorsorge ❙ Politischer Blickwinkel: strategische Entscheidungen erfordern abgestimmte und nachhaltige Strategien, die ressortübergreifend anerkannt und umgesetzt werden, Prioritäten bei Themenkonkurrenzen im Sinne der Daseinsvorsorge diskutieren, ❙ Rechtlicher Blickwinkel/Ausrichtung Verwaltungshandeln: rechtliches Anpassungserfordernis zum nachhaltigen Ressourcenschutz prüfen, konsequentes Verwaltungshandeln und Vollzug gesetzlicher Vorgaben sichern, nachhaltiges Bewirtschaften der Dargebote aktiv umsetzen, personal- und ressourcenorientiert agieren, behördenübergreifend ergebnisorientiert interagieren 17 8. Juni 2021 | Anett Ziller
Fragen? 18 8. Juni 2021 | Anett Ziller
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