Anlage von zusätzlichen Eisvogelniststätten
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Anlage von zusätzlichen Eisvogelniststätten im Zuge des Erhalts und der Vergrößerung der Population des Eisvogels im Leipziger Stadtgebiet Quelle: Herwig Winter (BUND Hessen) Vortrag von Frau Dr. Strzelczyk bioplan Gutachterbüro für Stadt- und Landschaftsökologie Leipzig 1
Gliederung 1. Anlass der Maßnahme 2. Was zu tun war 3. Viele Dinge zu beachten 4. Künstliche Niststätten 5. Vorauswahl 6. Potentielle Standorte 7. Umgesetzte Standorte 8. Entwicklung 9. Zusammenfassung und Fazit 10. Danksagung 11. Quellen 2
1. Anlass der Maßnahme Vergrößerung der Eisvogelpopulation in Leipzig + Nutzungskonflikt des Floßgrabens • Idealhabitat des Eisvogels • Erholungsort und – Klare fischreiche Gewässer • Wassertourismus – Steilufer – Abgeschiedene Lage • 2007: Wassertouristisches Nutzungskonzept (WTNK) • Zu wenig geeignete Brutmöglichkeiten im Stadtgebiet / rsp. Vogelschutzgebiet bei steigenden Individuenzahlen • Ziel: Förderung der Eisvogelpopulation in der Stadt / im Auwald Leipzig/ Vogelschutzgebiet 3
1. Anlass der Maßnahme (II) • In FFH-Verträglichkeitsprüfung des WTNK und im Monitoringbericht wird die Anlage von neuen Brutplätzen empfohlen • Beauftragung zu Bau und Anlage geeigneter Brutplätze erfolgte durch die Stadt Leipzig (Amt für Stadtgrün und Gewässer) 4
2. Was zu tun war • Recherchen zu bereits umgesetzten Maßnahmen v.a. in Norddeutschland und Hessen • Erfahrungsaustausch • Erstellen eines Leistungsverzeichnisses und Baubeschreibungen für unterschiedliche Ausführungen • Befahrung aller Standorte mit den Fachbehörden • Zusammenfinden der Umsetzer und Unterstützer • Schlussendlich wurden alle Niststätten durch Arbeit oder Kostenübernahme Dritter gesponsert • An der Planung, Organisation und Umsetzung waren maßgeblich beteiligt: Stadt Leipzig/ ASG, Bert Meister, Jens Kipping, Anglerverband Leipzig, RanaBoot und bioplan 5
3. Viele Dinge zu beachten • Beim Bau einer Niststätte sind grundlegende Dinge zu beachten: – Anforderung an Baumaterial Lehm, Ton oder Mergel: • Festigkeit stark genug aber grabbar • Anteil an grobem Material gering • Feinwurzelanteil gering – Höhle: 1 m über dem Wasserspiegel und mind. 50 cm über dem Boden – Vorhandensein/ Anbringung von Ansitzwarten am Gewässer und an der zukünftigen Höhle – Wenig anthropogener Einfluss, – Verhinderung Prädatoren 6
4. Künstliche Niststätten • Lehmquader: - Quaderförmiger Block aus Lehm, mit oder ohne Holzverkleidung als Ersatz für Steilufer/-böschungen Quelle: sdw-hamburg.de - Brutröhren werden vom Vogel selbst angelegt • Abstich: - bereits vorhandene Uferböschung die mittels Spatenabstichen zu einer geeigneten Steilwand geformt wird Quelle: nabu-seeheim.blogspot.de 7
5. Vorauswahl • Bert Meister erarbeitete 2014 im Auftrag des ASG einen Fachbeitrag zu möglichen Revieren im Leipziger Auwald • Darin wurden u. a. die Punkte: – Eignung der Uferstelle – Eignung des Lebensraumes – Gefahr von Störungen – Lage zu etablierten Populationen miteinander verglichen und dabei geeignete Niststellen ausgesucht 8
6. Potentielle Standorte • Insgesamt wurden 8 potentielle Standorte in die Vorauswahl genommen: – Knautkleeberg – Weiße Elster bei Knauthain – Weiße Elster bei Großzschocher – 1. Elstermühlgraben – 2. Elstermühlgraben – Hundewasser Lützschena – Weiße Elster bei Wehlitz – Alte Luppe bei Kleinliebenau Einschränkung: Durch Hochwasserschutz dürfen Eingriffe nur an Böschungen von Gewässern 2. Ordnung stattfinden 9
7. Umgesetzte Standorte • Insgesamt waren 3 der vorgeschlagenen Standorte mit je 2 Nistplätzen für die Umsetzung sehr gut geeignet: – Standorte: Knautkleeberg, 2x am Elstermühlgraben im Stadtgebiet Bei Nachkontrollen im Herbst 2014 waren folgende Standorte ungeeignet: • Standorte an der Weißen Elster bei Knauthain und Großzschocher entfielen – Gewässer 1. Ordnung/ Hochwasserschutz • Standorte Hundewasser Lützschena und Alte Luppe bei Kleinliebenau – Oberflächenbedeckende Schicht aus Pflanzen der kleinen Wasserlinse • Standort an der Weißen Elster bei Wehlitz – Von den besiedelten Eisvogelhabitaten zu weit entfernt 11
7.1 Knautkleeberg • Nistplatz E1: • 2 m hoher Lehmquader als Niststätte • die vorhandenen Äste als Ansitzwarte belassen • Nistplatz E2: • 2 m hoher Lehmquader mit integriertem daumenstarken Ast als Ansitzwarte (Quelle Bing maps, bearb. Bioplan) (Quelle: bioplan) 12
7.1 Knautkleeberg • Durch Anglerverband Leipzig e.V./ Ortsgruppe Knauthain • Bauarbeiten von Anfang November bis Ende Februar • Transport erfolgte mit Boot, Verdichtung des Lehms (Quelle: bioplan) 13
7.2 Elstermühlgraben (1. Standort) • 2 freistehende Lehmquader, wie am Knautkleeberg, aber mehr Erdarbeiten nötig • Wasserhöhe und Schwankungen hier wahrscheinlich größer, daher entsprechend höher zu platzieren • RanaBoot und Anglerverband (Quelle Bing maps, bearb. Bioplan.) Quelle: bioplan 14
7.3 Elstermühlgraben (2. Standort) • Durch Anglerverband Leipzig e.V. und bioplan • Bauarbeiten Ende Februar (Quelle: bioplan) 15
8. Entwicklung • Abstiche wurden bereits nach 2 Wochen besiedelt • Lehmquader in diesem Sommer stark ausgetrocknet • Müssen in Winterhalbjahr gewartet werden (Quellen: bioplan) 16
9. Zusammenfassung und Fazit • Im Auftrag durch die Stadt Leipzig mit dem Ziel: Förderung der Eisvogelpopulation in der Stadt / im Auwald Leipzig • Insgesamt 6 Eisvogelnistplätze an 3 Standorten gebaut • Davon 4 freistehende Lehmquader und 2 Abstiche • Abstiche scheinen besser angenommen zu werden • Lehmquader bedürfen im Winter einer Pflege und für 2 Quader Veränderungen zur dauerhaften Gewährleistung ihrer Funktion • Ich möchte hier anregen, ein Projekt „Eisvogelhilfe“ für den Auwald und damit für das Vogelschutzgebiet zu initiieren, in dem Naturschutzverbände, Sponsoren und Fachbehörden ein gemeinsames Ziel verfolgen. 17
10. Danksagung • Für konstruktive Zusammenarbeit: • Anglerverband Leipzig e.V • RANAboot GmbH • Amt für Stadtgrün und Gewässer • Für Übernahme Bau der Kästen: • Anglerverband Leipzig e.V. 18
11. Quellen Teilbericht FFH-Arten und Lebensräume, Prof. Hellriegel-Institut e.V. an der HS Anhalt 7/2012, zwei Teilberichte SPA-Arten, Büro IVL 11/2011 und 8/2012 BGMR Landschaftsarchitekten. Wassertouristisches Nutzungskonzept Region Leipzig Natura 2000- Verträglichkeitsuntersuchung. 2007. FFH und SPA-VU 2. Phase. Kap. 7.2, S. 102; Anlage 2. BGMR Landschaftsarchitekten. Wassertouristisches Nutzungskonzept (WTNK) Touristischer Gewässerverbund Leipziger Neuseeland; Monitoring; Zusammenfassung, Nutzungsmonitoring/naturschutzfachliches Monitoring. 2012. Dr. Meister, Bert. i. A. der Stadt Leipzig: Zusätzliche Brutgelegenheiten für den Eisvogel im europäischen Vogelschutzgebiet „Leipziger Auwald“, Fachbeitrag zur Erhaltung der Eisvogelpopulation im Leipziger Auwald. 2014. 19
Quelle: Rolf Müller (http://www.digital-naturbilder.de) Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! 20
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