Auszug aus: "Brexit means Brexit!" - Europa und die europäische Union - Europa und die europäische Union

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Auszug aus: "Brexit means Brexit!" - Europa und die europäische Union - Europa und die europäische Union
Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

                                                         Auszug aus:
      „Brexit means Brexit!“ - Europa und die europäische Union

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Auszug aus: "Brexit means Brexit!" - Europa und die europäische Union - Europa und die europäische Union
V.19
               Europa und Europäische Union

               „Brexit means Brexit!“ – Großbritanniens
               langer Abschied von der EU
               Dr. Henning Kulbarsch

                                                                                                                     © ktsimage/iStock/Getty Images Plus
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               Der Brexit ist durch. Endlich. So könnte man zumindest meinen, nachdem Großbritannien am
               31. Januar 2020 die EU verlassen hat. Doch beginnt nun eine komplizierte Phase, in der beide Seiten
               ihre künftigen Beziehungen miteinander verhandeln müssen, was neues Konliktpotenzial birgt. Die
               Lernenden werfen den Blick zurück auf 47 turbulente Jahre britischer EU-Mitgliedschaft: Wie kam
               das Land in die EU? Wie entwickelten sich die Beziehungen seit dem Beitritt? Welche Reibungen,
               aber auch Vorteile gab es für beide Seiten? Wie kam es zum Brexit-Referendum im Juni 2016?

                KOMPETENZPROFIL
                Dauer:                       6 Unterrichtsstunden
                Kompetenzen:                 Den aktuellen Stand zum Brexit und die Bedingungen der Über-
                                             gangsphase bis Ende 2020 nachvollziehen; die Geschichte der
                                             britischen EU-Mitgliedschaft kennen; das Brexit-Referendum
                                             analysieren; die Verhandlungsergebnisse zwischen EU und
                                             Großbritannien erläutern; die Zukunft der britischen Beziehungen
                                             zur EU erörtern
                Thematische Bereiche:        Britische EU-Beziehungen, Brexit, britisches Selbstbild, Zukunft
                                             der EU
                Medien:                      Karikaturen, Schaubilder, Statistiken
                Zusatzmaterialien:           Klausurvorschlag
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           Fachliche Hinweise
           Der Brexit gehört vermutlich zu den bedeutsamsten politischen Prozessen, die Ihre Schüler1 bisher
           erlebt haben. Der britische Ausstieg aus der EU verändert nicht nur den Alltag in Großbritannien,
           sondern wirft auch ernste Fragen nach der Zukunft der europäischen Einigung, der Arbeitsweise der
           EU und den britisch-kontinentaleuropäischen Beziehungen auf.

           Der „Brexit“ – eine kurze Begriffsklärung
           Der Begriff „Brexit“ ist im öffentlichen Sprachgebrauch ein vergleichsweises junges Wort. Das Licht
           der Welt erblickte es erst im Mai 2012, als der britische Blogger und Jurist Peter Wilding es in ei-
           nem Blogartikel2 nutzte, in dem er sich mit der Gefahr eines britischen EU-Austritts auseinander-
           setzte. Das Wort ist ein Kofferwort aus den englischen Wörtern „Britain“ und „Exit“. Wilding leitete
           es zu Zeiten der Euro-Krise (siehe unten) vom ähnlichen Wort „Grexit“ ab.

           Historischer Hintergrund: Großbritannien in Europa
           Großbritannien ist ohne Zweifel politisch, geograisch, kulturell und ökonomisch immer ein Teil
           Europas gewesen und wird dies auch bleiben. Die vermeintliche „traditionelle britische Sonder­
           rolle“ ist im Wesentlichen eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts. Weder die Insellage noch der
           Abfall von der Römisch-Katholischen Kirche im Jahr 1534 rechtfertigen eine Einschätzung des Lan-
           des als „Sonderfall“. Demograische und kulturelle Einlüsse (Wikinger, Normannen), die vom Kon-
           tinent ausgingen, prägen Großbritannien bis heute. Zudem haben auch andere europäische Staaten
           auf unterschiedlichen Gebieten ihre „Sonderrollen“ gespielt (etwa Italien und Deutschland bei der

                                                                                                                          © RAABE 2020
           verspäteten Nationsbildung oder Frankreich durch seine große Revolution), sodass Großbritannien
           alles andere als ein „Sonderling“ ist. Vielmehr lässt sich festhalten, dass Großbritannien immer
           dann besonders mächtig und erfolgreich war, wenn es sich in Europa stark engagiert hat. Der Sieg
           über die spanische Armada 1588 im Ärmelkanal ermöglichte erst die Bildung seines Weltreiches
           (Empire). Dieses wuchs dann besonders infolge des Siebenjährigen Krieges (1756 bis 1763), als
           britische Truppen mitten in Europa kämpften. Historiker sprechen hier von der „Eroberung Amerikas
           in Deutschland“, weil die Siege in Europa die Übernahme von Französisch-Kanada zur Folge hatten.
           Die britische Expansion im 19. Jahrhundert wäre wiederum ohne den Sieg über Frankreich in den
           Koalitionskriegen bis 1815 und das aktive Engagement im europäischen „Konzert der Mächte“ (1815
           bis 1914) unmöglich gewesen. Die Dampfmaschine, die Eisenbahn und die Industrialisierung hätten
           geringere Effekte gehabt, hätten die Briten ihre Waren nicht nach Europa exportieren können. Der
           Wunsch nach „Splendid Isolation“ kam erstmals in den 1890er Jahren auf, als die Briten sich den
           Spannungen auf dem Kontinent entziehen wollten. Doch erst der Sieg in zwei Weltkriegen, die iro-
           nischerweise zum Verlust des Empire führten, sollte weite Teile der britischen Elite zu „Europaskep-
           tikern“ machen.

           Großbritannien und die europäische Einigung
           Im Zweiten Weltkrieg hatten fast 400.000 britische Soldaten und 60.000 Zivilisten ihr Leben ge-
           lassen, um Europa vom Faschismus und Nationalsozialismus zu befreien. Großbritannien gehörte

           1
               Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird im weiteren Verlauf nur noch „Schüler“ verwendet. Selbstver-
               ständlich sind damit immer auch Schülerinnen gemeint.
           2
               Es handelt sich dabei um diesen Artikel: Wilding, Peter: „Stumbling towards the Brexit.” Zu inden unter:
               https://blogactiv.eu/blog/2012/05/15/stumbling-towards-the-brexit. 15.05.2012. (Zuletzt abgerufen am
               11.02.2020.)

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V Europa und Europäische Union  Beitrag 19  Brexit                                                   3 von 30

               damit zu den Siegermächten des Krieges, doch zahlte sich dies für das Land kaum aus. Vielmehr
               sagten sich kurz darauf die ersten Kolonien vom Mutterland los, 1947 etwa Indien. Bis Ende der
               1960er Jahre ließ eine Welle der Dekolonisation das Empire zerfallen. Bei vielen Briten führte dies
               in Verbindung mit einer lahmenden Wirtschaft und dem verlorenen Großmacht-Status zu wachsen-
               der Verbitterung. Winston Churchill, Premier während des Weltkrieges sowie von 1951 bis 1955,
               forderte zwar 1946 in einer berühmten Rede die „Vereinigten Staaten von Europa“. Doch Großbri-
               tannien schloss er, was heute gerne unterschlagen wird, explizit aus diesem Bund aus.
               Erst als rund 15 später die Hoffnungen auf ein neu belebtes Commonwealth oder einen Handelsauf-
               schwung durch die Europäische Freihandelsassoziation (EFTA) enttäuscht wurden, stellte die briti-
               sche Regierung 1961 erstmals einen Antrag auf Beitritt zur 1957 gegründeten Europäischen Wirt-
               schaftsgemeinschaft (EWG). Doch der Antrag scheiterte am französischen Präsidenten Charles de
               Gaulle, ebenso wie ein zweiter Antrag 1967. Auf britischer Seite führte dies zu einem nicht ganz
               unberechtigten Zorn auf die Europäer, weil diese sie bei ihrem Projekt nicht „mitspielen“ lassen
               wollten. Erst nach dem Rücktritt de Gaulles 1969 waren die Briten unter Premier Edward Heath mit
               ihrem dritten Antrag erfolgreich und kamen 1973 zusammen mit Dänemark und Irland in die EWG.
               In einem Referendum stimmten 1975 dann 67,23 % der Wähler für den Verbleib in der EWG. Für
               viele Briten war die EWG dabei nur ein rein wirtschaftspolitischer Club; die inale Vereinigung Euro-
               pas zu einem „Superstaat“ oder andere weitreichende politische Ziele verbanden sie damit nicht.

               Thatcher, Major, Blair – Krisen und Fortschritte
               Mit Margaret Thatcher wurde 1979 eine Frau Premierministerin, die schon in der ersten Referen-
               dumskampagne 1975 sehr proeuropäisch aufgetreten war. Sie war zudem eine der Architektinnen
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               des gemeinsamen Marktes (später: Binnenmarkt), der die europäischen Volkswirtschaften immer
               enger ökonomisch verlochten hat. Der freie Verkehr von Personen, Waren, Dienstleistungen und
               Kapital ist also im Wesentlichen auch auf britischen Einluss zurückzuführen. Erst später kritisierte
               Thatcher die EWG, insbesondere die großen Summen für die europäische Agrarförderung missielen
               ihr. Sie handelte daher 1984 den „Briten­Rabatt“ aus, der die britischen Nettozahlungen an den
               EWG-Haushalt seitdem um 66 % reduzierte. 1988 kritisierte sie in einer Rede in Brügge die politi-
               schen Ziele der EWG und warnte vor weiterer Integration.
               Ihr Nachfolger John Major war etwas europafreundlicher eingestellt und brachte 1992 gegen viele
               Widerstände auch den Vertrag von Maastricht durchs Parlament. Am „Schwarzen Mittwoch“, dem
               16. September 1992, musste Großbritannien jedoch stark das Pfund abwerten und das Europäische
               Währungssystem verlassen, nachdem Spekulanten gegen das Pfund gewettet hatten, welches mas-
               siv an Wert verlor. Die Schuld an dieser Demütigung wurde von vielen Briten auch der EU zugescho-
               ben, deren Währungssystem für Großbritannien zeitweise zu unlexibel bzw. zu stark war.
               Auch der EU-freundliche Premier Tony Blair hatte Probleme, seine Landsleute vom Nutzen der EU
               zu überzeugen. Seine Offenheit für den Euro währte nicht lange, weil es massive Widerstände aus
               Parlament und Presse gab. Die Kritik an vermeintlicher oder tatsächlicher EU-Bürokratie, den politi-
               schen Zielen der europäischen Einigung und vor allem an der erheblichen Migration aus Osteuropa
               nach Großbritannien nahm stetig zu. Dabei lag vor allem letzterer Punkt in eigener Verantwortung:
               So hatte Blair 2004 darauf verzichtet, die Arbeitnehmerfreizügigkeit für die neuen EU-Staaten für
               die ersten drei bis sieben Jahre auszusetzen. Während britische Arbeitgeber sich über neue Fach-
               kräfte freuten, fürchteten andere Briten Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt und Dumpinglöhne.

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4 von 30   V Europa und Europäische Union  Beitrag 19  Brexit

           Die Eurokrise, die Cameron­Regierung und die unmittelbaren Auslöser für den Brexit
           Der Graben zwischen Großbritannien und dem Rest der EU vertiefte sich weiter mit Beginn der Eu­
           ro­Krise 2010. Nicht nur wurde Großbritannien als Nicht-Euro-Land über den Europäischen Finanz-
           stabilisierungsmechanismus (EFSM) trotzdem an der Euro-Rettung beteiligt. Vielmehr lehnte Pre-
           mier David Cameron 2011 den Fiskalpakt ab, welcher die EU-Staaten größerer Haushaltskontrolle
           durch die EU-Kommission unterwarf. Der Brite sah darin einen inakzeptablen Souveränitätsverlust.
           Zudem nahm die Migration aus den EU­Krisenstaaten nach Großbritannien weiter zu. Viele
           Briten lehnten diese verstärkte Einwanderung ab. Ein Grund dafür lag auch in der unterschiedlichen
           Bewertung der EU-Migranten im Vergleich zu den Commonwealth-Migranten: Letztere repräsentier-
           ten gleichsam das alte Empire und erinnerten viele ältere Briten somit an vergangene Größe. Die
           Europäer hatten dagegen anders als erstere Anspruch auf Sozialleistungen und kamen meist aus
           dem vielen Briten kaum bekannten Osteuropa. In der Folge wuchsen die Wahlergebnisse der
           EU-feindlichen United Kingdom Independence Party (UKIP), die bei der Europawahl 2014 stärks-
           te Kraft wurde.
           Schon Anfang 2013 zog Cameron die Notbremse, indem er Nachverhandlungen über die Rolle der
           EU sowie ein Referendum über die britische EU-Mitgliedschaft in Aussicht stellte. Nach seinem
           Wahlsieg 2015 verhandelte Cameron einige kleinere Verbesserungen aus britischer Sicht (etwa eine
           Begrenzung der Sozialleistungen für EU-Migranten und einen britischen Opt-Out bei der „immer
           engeren Union“), doch vielen seiner Landsleute reichten diese nicht. Beim Referendum im Juni
           2016 zeigte sich, dass viele der EU-kritischen Argumente schon seit 60 Jahren zu hören waren: Die
           Kritik an der politischen Union, die Bürokratie, die Personenfreizügigkeit. Die EU-Befürworter hatten
           diesen teils emotionalen Motiven wenig Positives entgegenzusetzen und setzten auf eine Angst-

                                                                                                                     © RAABE 2020
           kampagne (von ihren Gegnern nicht zu Unrecht als „Project Fear“ bezeichnet), die aber nicht fruch-
           tete. Am 23. Juni 2016 stimmten die Briten mit 51,9 % zu 48,1 % für den Brexit. Dieser hatte sich
           somit einerseits lange angekündigt und war zugleich den Entwicklungen der letzten Jahre geschul-
           det.

           Mögliche Langzeit­Folgen des Brexits
           Für Großbritannien bedeutet der Brexit den Ausstieg aus dem größten Binnenmarkt der Welt
           und den Verlust von Einluss in Europa. Ob das Land damit wirklich Souveränität zurückgewinnt,
           hängt auch von den künftigen Beziehungen zur EU ab. Je enger diese werden, desto mehr EU-Richt-
           linien müssen die Briten umsetzen, ohne an ihnen mitgewirkt zu haben. Für die EU bedeutet der
           Brexit den Verlust eines großen und reichen Mitgliedslandes und einer Nuklearmacht mit
           ständigem Sitz im UN­Sicherheitsrat. Allerdings erhoffen sich viele Proeuropäer, dass mit dem
           Verlust des kritischen Mitglieds die weitere Vertiefung der EU – etwa durch eine Europäische Armee
           und eine gemeinsame Außenpolitik – näher rückt. Ob dies realistisch ist, bleibt auch mit Blick auf
           andere EU-skeptische Länder (Ungarn, Polen) abzuwarten. Ebenso offen bleibt, ob Großbritannien
           eines Tages erneut der EU beitritt. Klar ist nur: Der Brexit stellt die EU vor fundamentale Fragen nach
           ihrem Selbstbild, ihren Zielen und ihrer Arbeitsweise.

           Ergänzendes Material
           fMacShane, Denis: Brexiternity: The Uncertain Fate of Britain. I.B. Tauris, London 2019.
               Denis MacShane befasst sich aus britischer Sicht mit den Ursachen und den Folgen des Brexits
               und beschreibt mögliche Auswege aus der Krise der EU. Das Buch ist in englischer Sprache ab-
               gefasst.

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V Europa und Europäische Union  Beitrag 19  Brexit                                                      5 von 30

               fAdam, Rudolf: Brexit. Eine Bilanz. Wiesbaden, Springer 2019.
                 Rudolf Adam, Historiker und Diplomat, ist langjähriger Kenner Großbritanniens. In seinem Buch
                 analysiert er die historischen Wurzeln des Brexits, erläutert mögliche Folgen für Großbritannien,
                 Deutschland und die EU und erörtert die künftigen Beziehungen Großbritanniens zur EU.
               fhttps://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/brexit
                 Diese Website der Bundesregierung enthält viele aktuelle Informationen zum Brexit.

               Didaktisch­methodische Hinweise
               Das Ziel dieser Einheit ist es zum einen, den Schülern Fachwissen bzw. Sachkompetenz zum Thema
               Brexit zu vermitteln. Zum anderen sollen die Schüler in ihrer politischen Urteilskompetenz gestärkt
               werden. Da viele Aspekte des Brexits wie Reisen nach Großbritannien oder die unklare Zukunft des
               Erasmus-Programmes viele junge Deutsche – nicht nur Akademiker – direkt betreffen, ist das The-
               ma Brexit gerade auch für die an Berufsschulen lernenden jungen Erwachsenen von erheblicher
               Relevanz.
               Über die unmittelbare bzw. direkte Bedeutung für Reisevorhaben oder Auslandsaufenthalte hinaus
               stellt der Brexit ein außerordentlich komplexes politisches Problem mit großer Langzeit-Wirkung
               dar. Von den meisten dieser Wirkungen dürften auch Deutschland und der Rest der EU im Positiven
               wie im Negativen lange betroffen sein. So werden Ihre Schüler ebenso wie viele andere Deutsche
               etwa die ökonomischen Folgen des Brexits (langsameres Wirtschaftswachstum, Zölle beim Handel
               mit Großbritannien, Handelsbarrieren) ebenso spüren wie die politischen Auswirkungen. Letztere
               könnten etwa langfristig höhere Steuern bedeuten, weil Deutschlands Anteil am EU-Haushalt wohl
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               ebenso wachsen wird wie seine Sicherheits- und Verteidigungsausgaben.
               Im Laufe der Reihe befassen sich die Lernenden daher mit ihren eigenen Wünschen, Sorgen und
               Hoffnungen in Bezug auf den Brexit, lernen den aktuellen Sachstand zum Thema kennen und erläu-
               tern die historischen Wurzeln des Brexits, welche in der Geschichte der britischen Zeit in der EU sowie
               der Zeit vor dem Beitritt liegen. Ferner setzen sie sich detailliert mit der Referendumskampagne von
               2016 sowie den dort vorgebrachten Argumenten beider Seiten auseinander, bevor sie die Brexit-Ver-
               handlungen der Premierminister Theresa May und Boris Johnson nachvollziehen. Zum Abschluss der
               Reihe erörtern die Schüler mögliche Folgen des Brexits für Großbritannien sowie die EU.
               Die Unterrichtsreihe bietet eine Vielfalt an Methoden und Sozialformen. Die Schüler arbeiten in
               Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit und führen im Plenum Diskussionen. Durch Zusatzaufgaben
               und komplexere Einzelmaterialien wird Binnendifferenzierung ermöglicht. Unterschiedliche Mate-
               rialien, wie z. B. politische Reden, Schaubilder, Statistiken und Karikaturen helfen den Lernenden
               dabei, sich mit unterschiedlichen Meinungen zum Thema Brexit auseinanderzusetzen und die Dis-
               kussionsfähigkeit bei diesem Thema zu erweitern.

               Erklärung zu Differenzierungssymbolen

                                                       Finden Sie dieses Symbol in den Lehrerhinweisen,
                                                       so indet Differenzierung statt. Es gibt drei Niveaustufen,
                                                       wobei nicht jede Niveaustufe ausgewiesen wird.

                        einfaches Niveau                        mittleres Niveau             schwieriges Niveau

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               Auf einen Blick

1. Stunde      Brexit – Der aktuelle Stand
               Lernziel:                 Die Schüler setzen sich mit eigenen Hoffnungen und Sorgen in Bezug auf
                                         den Brexit auseinander und lernen den aktuellen Stand der Dinge kennen
               M1                        Großbritannien und wir – Junge Menschen in Deutschland und der Brexit
               M2                        (K)Ein Ende in Sicht?! – Der Brexit und der aktuelle Stand

2. Stunde      Die Briten und Europa – Ein Rückblick
               Lernziel:                 Die Lernenden beschäftigen sich mit den komplexen britischen Beziehun-
                                         gen zur EU zwischen den 1960er-Jahren und 2016.
               M3                        Großbritannien und die EU – Eine unendliche Geschichte?
               M4                        Nur Pleiten, Pech und Pannen? – Großbritanniens Zeit in der EU bis 2016

3. Stunde      Das Brexit­Referendum
               Lernziel:                 Die Schüler befassen sich eingehend mit den Argumenten während des
                                         Brexit-Referendums von 2016 und analysieren das Wahlergebnis.
               M5                        Schlacht um Mittelengland? – Das Hauen und Stechen in der Referen-

                                                                                                                     © RAABE 2020
                                         dumskampagne von 2016

4. Stunde      Vier Versuche, drei Mal Nein, zwei Premierminister – Ein Brexit
               Lernziel:                 Die Lernenden erarbeiten sich die Chronologie der Brexit-Verhandlungen.
               M6                        Die Chaosphase – Theresa May und die Brexit-Verhandlungen mit der EU
               M7                        Leave, actually? – Boris Johnson und der zweite Anlauf

5./6. Stunde   Der Brexit und die Zukunft Großbritanniens und der EU
               Lernziel:                 Die Schüler erörtern mögliche Folgen des Brexits für Großbritannien sowie
                                         die EU.
               M8                        Abspaltung, Armut, Außenseitertum – Wird aus Großbritannien bald
                                         Kleinengland?
               M9                        Gute Freunde kann niemand trennen!? – Die Zukunft der EU ohne
                                         Großbritannien

               Lernerfolgskontrolle
               M 10                      Klausurvorschlag: „Brexit“

               Hinweise und Erwartungshorizonte

               54 RAAbits Beruliche Schulen Politik März 2020
Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form

                                                         Auszug aus:
      „Brexit means Brexit!“ - Europa und die europäische Union

                                    Das komplette Material finden Sie hier:

                                                                 School-Scout.de

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