DAS ZANDER BADMAGAZIN - Zander Gruppe
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Intelligent, technologisch hochwertig, schaumhaft schön: Das sind Bäder mit concept. Mit der Marke, die seit Jahrzehnten von führenden europä- ischen Herstellern mit höchstem Qualitätsstandard gefertigt wird: aus- schließlich über das Fachhandwerk vermarktet, umweltorientiert gedacht und zeitlos gestaltet – und all das zu einem fairen Preis. www.mein-concept.de
EDITOR IAL Style Update Liebe Leserin, lieber Leser, das Bad ist ein wunderbarer Ort, um sich etwas Gutes zu tun. Das fängt morgens nach dem Aufstehen an und endet abends vor dem Schlafengehen. Das Badezimmer ist sowohl technisch als auch bzgl. des Designs längst aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Die Ansprüche der Menschen gehen weit über die einer reinen Nasszelle hinaus. Der Boden soll beheizt, die Dusche bodeneben, die Armaturen die Wassertem peraturen nicht mehr nach außen übertragen und die Technik möge sich bitte die Gewohnheiten der Bad-Nutzer merken. Das Gute an all diese Ansprüche und Wünsche: sie können erfüllt werden. Dieses Magazin ist eine Einladung: Tauchen Sie ab und lassen Sie sich inspirieren von den Bädern der Welt und Einblicken in unsere Ausstellungen. In diesem Sinne, viel Spaß bei der Lektüre Ihre Badspezialisten Z A ND ER- GRUPPE
BaVida – Badmagazin 2019 Inhalt 38 Die italienische Leicht igkeit des Design s Inspiration 06 E N T S PAN N UN G PU R 38 I M S I N N E DE R S PR E Z Z AT U R A Unter wegs im „L and der Die italienische Leichtigkeit aufgehenden Sonne“ des Designs 24 D I E W E I C H WAS SE R - R E VO LUT I O N 48 F O R M UN D FUN K T I O N V E R E I N E N K alle K alkkönig gegen Insights: Inter view mit die Enthär ter Produk tdesigner Achim Pohl 26 M Y T H OS UN D ST I L- I KO N E 50 N E W YO R K I S CALL I N G Homestor y: Zu Besuch Hey honey, take a walk bei K aiserin Sisi on the wild side 34 ALLES AN DE R E AL S ALLTÄG L I C H 60 G ASTGE BE R AUS LE I DE N S C H AF T Get T he Look: Stilmix Es werden keine Sterne verkauf t, heißt die neue Harmonie sondern Emotionen 36 G ÄSTE BAD - K N I GGE 66 E I N PA R T N E R FÜ R ALLES Wer fen Sie nach der Sit zung Jedes Zuhause braucht ein ruhig einen Blick zurück gutes concept 74 E N T S PAN N E N I M BAU M Baumhäuser bieten Unterschlupf und vereinen sich mit der N atur
Hey honey, take a walk on the wild side 50 Ent spannung pur 06 Jedes Zuhause braucht ein gutes concept 26 Zu Besuch bei Kaiser in Sisi Realisation 66 80 DE R BEST E W EG ZU M T R AU M BAD Er fahrungen und T ipps der Familie W inkler – vom Wunsch, über die persönliche Beratung, bis hin zum individuell abgestimmten Komplet tbad 85 DA K AN N M AN WAS E R LE BE N 88 E I N LE I T FADE N Insights: Inter view mit Raquel In fünf Schrit ten Luc as – Kundenberater in zum Traumbad der Badausstellung bei Z ander
BaVida – Badmagazin 2019 Entspannung pur Japan steckt voller Wow-Momente: Tradition und Hightech liegen hier oft dicht beieinander. Das zeigt sich auch in der Bad- und Toilettenkultur des Landes. Jahrhundertealte Bäder sind ebenso selbstverständlich wie die modernsten WCs der Welt. BaVida ist unterwegs im „Land der aufgehenden Sonne“. INSPIRATION
„Konnichiwa“, ein herzliches Willkommen im Land des Lächelns. Nach elf Stunden Flug, Landung in Tokio. Endlich da. Japan ist ein Land, das für viele Reisende eine große Faszination ausübt – egal ob man die histori- schen Tempel und spektakulären Skylines, die atemberaubende Natur und kulinarische Vielfalt oder die wild gekleideten Manga-Fans und den weltweit schnellsten Zug erleben möchte. In Japan ist so vieles anders als in Europa. Es geht bei der Begrüßung los – nein, es wird sich nicht die Hand gegeben, dafür leicht verbeugt – und macht bei anderen scheinbar ganz alltäglichen Dingen nicht halt. Der Kimono: Eine T-förmige, geradlinige Robe, die bis zu den Knöcheln reicht, ein Kragen sowie weite Ärmel. Er ist um den Körper gewickelt, immer mit der linken Seite über die rechte. Zusammengehalten wird der Kimono von einem Gürtel, dem Obi. Er wird am Rücken geknotet. 07
BaVida – Badmagazin 2019 „Auf Körperkontakt wird im Alltag weitest- gehend verzichtet.“ 01 INSPIRATION
Gefühle Auf Kritik reagiert man in Japan noch empfindlicher als in westlichen Ländern. Bei aller Kritik ist zu beachten, dass der Kritisierte sein Gesicht wahren kann. Kritik wird deshalb eher indirekt vorgebracht. Verhalten bei Mahlzeiten Japanische Essstäbchen senkrecht in den Reis zu stecken wäre ein Fauxpas, da eine solche Anordnung den Räucherstäbchen im Reis für Verstorbene vorbehalten ist. Leere Gläser werden von Tischnachbarn schnell wieder nachgeschenkt. Möchte man nichts mehr, so lässt man einen Rest im Glas. 15° Liebe & Zuneigung in der Öffentlichkeit Von einigen Ausnahmen abgesehen, ist es unüblich Händchen zu halten, Arm in Arm zu laufen oder Ähnliches. Auf Körperkontakt wird im Alltag weitestgehend verzichtet. Hallo Bei informellen Treffen wird die Ver- ca. 30 – 45° beugung ca. 1 – 2 Sekunden gehalten. Guten Tag Bei formellen Anlässen und dem ersten Treffen sollten Sie die Verbeugung ca. 3 Sekunden halten. 90° Grüß Gott Eine besonders tiefe Verbeugung wird in Tempeln oder Schreinen erwartet. 09
BaVida – Badmagazin 2019 „Dusch-WCs: auf Knopf- druck von der Toilette zum Wellness-Thron.“ Den ersten Wow-Moment haben viele europäi- Japaner legen bekanntermaßen viel Wert auf sche Touristen gleich am Flughafen, wenn sie Hygiene und Reinheit. Potenziell unreine Gegen- nach dem langen Flug eine „richtige“ Toilette stände versuchen sie möglichst nicht zu be- besuchen möchten. In der Kabine angekommen, rühren. So wird weder die verschnupfte Nase sieht auf dem ersten Blick alles vertraut aus. mit einem Taschentuch geschnäuzt, noch nach Eine Schüssel aus weißer Keramik, darauf einem Toilettengang der Intimbereich mit Papier ein weißer Toilettensitz. Allerdings finden sich abgewischt. Was bei uns weit verbreitet ist, daneben auch eine Menge Bedienknöpfe, einige gilt in Japan als absolutes No-Go. Daher wundert davon mit Piktogrammen versehen. Der Vorteil es kaum, dass Dusch-WCs, eine Kombination am Flughafen: Es sind englische Beschreibungen aus Toilette und Bidet, in Japan so beliebt sind. daneben. In vielen anderen Toiletten Japans Auf Knopfdruck – oder via App, Sprach- und braucht es eine Übersetzungs-App, um die Gestensteuerung – wird aus der Toilette ein japanischen Schriftzeichen zu entschlüsseln. Wellness-Thron, der verwöhnt und hygienisch Oder man stürzt sich einfach ins Abenteuer und einwandfrei reinigt. stellt schnell fest, dass in dieser Flughafen- Toilette eine Mini-Dusche integriert ist. Doch wozu? INSPIRATION
Die ultraglatte Keramik erschwert das Anhaften von Schmutz. Der präzise, mit Luft angereicherte und komfortable Wasserstrahl säubert zuverlässig und ist immer angenehm warm. Die 360-Grad-Reinigung erreicht jede Stelle und verbraucht dabei weniger Wasser. Keine Sorgen durch hygienische Sauberkeit, innen wie außen. Elektrolytisch aufbereitetes Wasser reinigt und befreit von Rückständen. Automatisch öffnender WC-Deckel, beheizter Sitz, Trockner, Deodorizer. 11
BaVida – Badmagazin 2019 „Seit 1980 hat TOTO die Dusch-WCs immer weiterentwickelt.“ Links: Das WASHLET ™ SG mit umfassenden Hygiene- und Komfort- Technologien lässt keine Wünsche offen. Rechts: Die Hocktoilette verlangt den Nutzern nahezu akrobatische Fähigkeiten ab. Aus der Hocke aufs Hightech-WC Mittlerweile sind die Dusch-WCs auch in privaten Hightech-Toiletten made in Japan. TOTO Wohnungen und Häusern Japans der sanitäre genießt dabei Kultstatus und zelebriert dies Standard. 80 Prozent der Haushalte haben eins. sogar mit einem eigenen Toiletten-Museum Unangefochtener Marktführer ist TOTO. Das am Hauptsitz in Kitakyushu. Unternehmen griff die Idee des Schweizers Hans Maurer auf und präsentierte 1980 erst- Hocktoiletten, wie früher in Japan üblich, mals ein marktreifes Dusch-WC – WASHLET ™ sind dagegen kaum noch zu finden – am genannt. Seitdem hat TOTO über 40 Millionen ehesten in ländlichen Regionen oder älteren Stück davon verkauft. Heute steht der Begriff öffentlichen Einrichtungen. Die damit ver WASHLET ™ quasi synonym für Dusch-WC, bundene, für uns sehr gewöhnungsbe so wie wir nach einem Tempo fragen, wenn dürftige, Toilettenakrobatik gilt in Japan aber wir ein Papiertaschentuch benötigen. In den weiterhin als sehr hygienisch. Aus gutem vergangenen 35 Jahren hat TOTO seine Grund: Es gibt keinen direkten Hautkontakt Modelle immer weiter perfektioniert und um mit der Toilette. Zu Hause und in Hotels sind zusätzliche Funktionen ergänzt. Beheizte Toilette und Badezimmer übrigens immer Toilettensitze etwa, sich automatisch öffnende voneinander getrennt. Wer auf das WC Deckel, geruchsabsorbierende Filter – und die möchte, muss außerdem spezielle Pantoffeln „Geräuschprinzessin“, ein Gerät, das den Ton der überziehen. Aber bitte nur dort. Vergisst Spülung imitiert, um unangenehme Geräusche man, sie auszuziehen und geht zurück ins zu übertönen. Was nach Science Fiction klingt, Wohnzimmer oder die Küche, sind einem ist für Japaner völlig normal. Und auch in Europa schockierte Blicke der japanischen Freunde begeistern sich immer mehr Menschen für die und Bekannten sicher. INSPIRATION
Warum ein TOTO WASHLET ™ Modell? Weil nur TOTO an alles gedacht hat. · Nur TOTO bietet die Kombination aus randloser, hygienischer WC-Keramik, Tornado Flush-Spülung und WASHLET ™. · Nur TOTO hat das Dusch-WC, das sich selbst reinigt. · Nur TOTO verwendet die reinigende und antibakterielle Funktion ewater+. · Nur TOTO bietet ein Dusch-WC mit so vielen verschiedenen Warmwasser- Reinigungsfunktionen. · Nur TOTO hat intelligente Oberflächen- lösungen, wie die CeFiONtect-Glasur für Keramiken oder das silikonhaltige Material für Sitz und Stabdüse. · Nur TOTO überzeugt mit mehr als 35 Jahren WASHLET ™-Erfahrung, auf die Sie sich verlassen können. Unten: Seit 2018 auf dem D E .TOTO.C O M Markt – das WASHLET ™ RX vereint elegantes Design mit bewährten Hygiene- Technologien, die bequem über die Fernbedienung gesteuert werden. „TOTO hat die Dusch- WCs perfektioniert und zunehmend in Europa bekannt gemacht.“ 13
BaVida – Badmagazin 2019 Einzigartig, atemberaubend, schön. Mit einer Expertise von fast 40 Jahren Erfahrung hat TOTO die Entwicklung seiner Dusch-WCs immer weiter ausgebaut. Sie wurden perfektioniert und zunehmend in Europa bekannt gemacht. Technische Neuerungen gehen bei TOTO stets einher mit der Entwicklung einer entsprechenden Designsprache, die das Stilgefühl und die Erwartungen der unterschiedlichsten Märkte trifft. Hygiene und Komfort haben dabei höchste Priorität. INSPIRATION
„Im TOTO Museum Oben: Im TOTO Museum warten nahezu 1.000 Exponate auf ihre Besucher. Beispielsweise auch die erste von TOTO warten nahezu 1.000 nach westlichen Standards hergestellte Toilette. Links: Das NEOREST WASHLET ™ AC 2.0 ist mit seinen selbstreini- genden Eigenschaften das Top-Modell der Dusch-WCs von Exponate auf ihre TOTO. Rechts: Auch bei der Neuentwicklung des eckigen WASHLET ™ SX ist TOTO seiner Produktphilosophie treu geblieben: Hygiene steht an erster Stelle. Besucher.“ 15
BaVida – Badmagazin 2019 „Nahezu täglich gönnen sich die Japaner ein Bad.“ Das Bad als Dusche Japan ist aber nicht nur für seine fortschrittli- chen Toiletten bekannt, sondern auch für eine besonders ausgeprägte Badekultur. Nahezu täglich gönnen sich die Japaner ein Bad – zum Entspannen, nicht zum Waschen. Bevor es in das angenehm warme und durch einen Umlauf erhitzer konstant gleich temperierte Wasser der Wanne geht, wird sich gründlich geduscht – mitten im Raum. Denn die japanischen Bäder sind so angelegt, dass sich niemand in enge Duschkabinen zwängen muss. Schräg zulaufen- Oben: Das tägliche Bad dient weniger der Hygiene, de Böden mit Abflüssen machen es möglich. denn der Entspannung. Vor dem Bad wird gründlich geduscht. Unten: Wohnraum ist sehr teuer in den großen Städten Japans. Deshalb sind viele Bäder sehr klein und mit Sitzbadewannen ausgestattet. INSPIRATION
Wasser ist gleich zeitig geordnet und f lexibel: Es behält seine Identität, doch es passt sich den Umständen um sich herum an. (Japanische Weisheit) „Zum Entspannen, nicht zum waschen.“ Das Bad als komplette Nasszelle hat meist nur pragmatische Gründe: Gerade in Ballungsge bieten und Metropolen sind große Wohnungen extrem teuer. Familien mit zwei Kindern müssen oftmals mit 50 Quadratmetern auskommen. Dementsprechend begnügen sich viele Japaner mit kleinen Bädern. Auch die Wannen sind kleiner und eignen sich nur zum Sitzen – aber das ist ganz im Sinne der Japaner. Sie bevor zugen zu Hause Sitzbäder. Dafür lassen sich zahlreiche Funktionen im Bad digital steuern – in vielen japanischen Haushalten sind die vielfältigen Smarthome-Optionen schon längst Realität. 17
BaVida – Badmagazin 2019
TORII Das Holztor markiert den Eingang zu einem Shinto-Schrein. Der Schrein, in dem in der Regel ein heiliger Gegenstand aufbewahrt wird, dient der Verehrung einheimischer Gottheiten.
BaVida – Badmagazin 2019 Jahrhundertealte Tradition im hoch technisierten Land Japan. Einem Bad in einem aus den zahlreichen heißen Quellen gespeisten Wasserbecken wurden heilende Kräfte nachgesagt. Heiße Quellen, soziale Hotspots Die Liebe zum Bad hat in Japan eine jahrhun- dertealte Tradition. Und sie ist leicht nachvoll- ziehbar: Die Sommer sind schwül, die Winter sehr kalt. Dazu kommt, dass Japan durch seine besondere Lage an vier tektonischen Erdplatten mit zahlreichen heißen Quellen, den Onsen, gesegnet ist. Klar, dass Bädern hier eine besondere Bedeutung zukommt. Die Badekultur Japans reicht bis in das 8. Jahrhundert zurück. In der Nara-Zeit badeten die Menschen in Wasserbecken von buddhistischen Klöstern und Tempeln – ihnen wurden heilende Kräfte nachgesagt. Ende des 16. Jahrhunderts öffneten dann in den Städten die ersten öffentlichen, nicht-religiösen Bäder, Sento (Pfennigbad) genannt. Sie entwickelten sich schnell zu mehr als bloßen Badeanstalten und wurden zu sozialen Hotspots. In den 1960er „Die Badekultur Jahren erlebte der Sento-Boom seinen Höhe- punkt; 23.000 dieser Bäder verteilten sich über Japans reicht bis ganz Japan, davon allein 2.700 in Tokio. Auch wenn heute viele Menschen ein eigenes Bad zu Hause haben: Das Sento prägt weiterhin die in das 8. Jahr- hundert zurück.“ japanische Badekultur. INSPIRATION
Genauso wie die Onsen-Thermal quellen: Nicht nur die Wärme macht sie so anziehend. Das heiße Wasser ist voller Mineralien, denen medizinische Heilkräfte zugeschrieben werden. Insbesondere die Blutzirkulation sollen sie verbessern. Über 3.000 Onsen- Badeorte gibt es heute in Japan, in traditionellem und modern-minimalisti- schem Ambiente. Was sie alle eint, ist die Ruhe und Kontemplation, die sich dort genießen lässt. 21
BaVida – Badmagazin 2019 Natürlich gilt sowohl im Sento als auch im Onsen: Bevor es in das entspannende Nass geht, muss sich jeder Besucher ausgiebig waschen. Dafür stehen offene Duschkabinen oder Waschbecken bereit, an denen Hocker und Eimer mit frischem Wasser stehen. Spätestens im Thermal- wasser gibt es ihn dann wieder: den typischen japanischen Wow-Moment. INSPIRATION
DER ONSEN-KNIGGE Bevor man in die heiße Quelle steigt, muss man sich sehr gründlich reinigen. Anschließend muss man die Seife und das Shampoo wieder vollständig abwa- schen. Den Körper bis maximal zu den Schultern ins Man muss sich gut Wasser ein abtrocknen, bevor tauchen lassen. man in die Umklei- den zurückkehrt. Handtücher gehören nicht ins Wasser. Man kann sie auf dem Kopf ablegen. Nach dem Entspan- Nach dem heißen nungsbad wäscht Bad soll man mind. man sich nicht noch 30 Minuten ruhen einmal ab. und viel Wasser trinken. Links: Vor dem Bad wird ausgiebig geduscht. Im Sento und im Onsen eine Selbstver- ständlichkeit. Rechts: Mit den richtigen Verhaltensregeln im Onsen-Badeort entspannen. 23
BaVida – Badmagazin 2019 In Deutschland gehört Kalle zu den Leitungs königen. In kaum einer anderen Region des Landes ist das Wasser so hart – „17 bis 19 °dH, drunter geht es bei mir nicht. Nicht wie bei den Kalkluschen in Bremen“, keift Kalle. Die Kollegen in der Hansestadt schaffen gerade mal 8 bis 9 °dH. Tagein, tagaus hat Kalle nur eines im Sinn: Er möchte das Berliner Trinkwasser so hart wie möglich bekommen. Deshalb schleust er mit seinen Kollegen Kalziumcarbonat und Magnesium ins Wasser und freut sich über Kalle jeden weißen Kalkrand, den er an einem Wasserhahn ent- deckt. Besonders glücklich gegen die macht es Kalle, wenn er in einem hippen Café das Jammern des Baristas Enthärter hört: „So kann ich nicht ar- beiten, mit dieser Plörre aus dem Hahn entfaltet mein Es- presso überhaupt nicht sein Hartes, kalkreiches Wasser ist ein feinstoffliches Aroma.“ echter Graus im Bad und in der Küche. Wer schon immer wissen wollte, warum und Kalles Werk: Stumpfe Haare, verkalkte Duschen. Kalle ist Kalk-Profi, er weiß genau, was er tut: wie Wasser hart sein kann, sollte die Er versaut nicht nur den Kaffee der Berliner, Geschichte von Kalle lesen. Er steckt dahinter. er sorgt mit seinem verkalkten Wasser auch Doch mittlerweile wird ihm ordentlich dafür, dass die Wäsche nicht kuschelweich aus Paroli geboten. Moderne Enthärtungs der Maschine kommt, sondern gefühlt knochen- hart. „Und dafür muss ich auch noch mehr anlagen haben Kalle den Kampf angesagt. Waschmittel nehmen – unerhört“, stöhnt Oma Hier kommt die „wahre“ Geschichte Bärbel. Bei ihr würde Kalle gern eine Ausnahme hinter der Wasserenthärtung. machen, denn sie macht die beste Kartoffel suppe der Stadt. Trotz Kalk oder gerade des wegen? „Aber, was muss, das muss“, meint Der Kalkkönig von Berlin Kalle. Bärbels Enkelin ist ebenfalls not amused. Es war einmal Kalle, der Kalkkopf. Er lebt mit Sie hat gehört, dass hartes Wasser nicht gut seinen Freunden und Kollegen in den Wasser für ihre Haut und Haare ist. Selbst die besten leitungen von Berlin. Kalle ist ein richtig harter Shampoos bringen nichts. Der Kalk aus dem Typ. Für ihn zählt nur deutsche Härte. Wasser bildet mit der Seife fiese unlös- Das ist die Einheit für liche Salze, die sich auf der Haut und Wasserhärte, nicht etwa den Haaren absetzen und dadurch das Musikgenre der verhindern, dass die guten Wirkstoffe Band Rammstein. eindringen können. Zum Glück gibt Allein ist Kalle nicht es Instagram- Filter. unterwegs. Er gehört zu den Kalkies, einer „Insta, was? Ich kenne nur verborgenen Wasserkocher und Dusch- Gang, die über- brausen“, meint Kalle. Dort setzt sich all auf der Welt sein Kalkwasser besonders gern ab. Sein Lieb- Mitstreiter hat. lingstag ist der Samstag, wenn geputzt wird, INSPIRATION
um die ganzen Kalkflächen von den Armaturen Im Inneren gibt es also einen Ionenaus- und Duschtrennwänden abzubekommen. tauscher aus Kunstharz. Der bindet die Es muss alles wieder glänzen und glasklar Kalkteile in Kalles Wasser. „Ist doch sein. „Ja ja, macht mal“, denkt sich Kalle dann. nicht schlecht, dann ist dieser „Morgen wird zurückgekalkt.“ Auch die Zimmer Tauscher voller Kalk, alles schön pflanzen würden Kalles Wasser am liebsten weiß“, denkt sich Kalle. Doch er hat einfach durchlaufen lassen, ohne auch nur einen die Salztabletten vergessen, die in Tropfen aufzunehmen. Sie haben keine Lust die Enthärtungsanlage geworfen auf die Kalkringe auf ihren Blättern. Außerdem werden. Das Salz löst den Kalk möchten sie gern mehr wachsen. Geht aber nämlich vom Harz und leitet das nicht, weil das harte Wasser sie daran hindert. Kalkgemisch ins Abwasser. Übrig bleibt weicheres Wasser, Eine Anlage, die Kalle Bauch- das nach oben geleitet wird. „Es bricht mir das schmerzen bereitet Herz“, sagt Kalle. „Der gute Kalk, ich maloche hier Manchmal übertreibt es Kalle. den ganzen Tag und dann ist einfach alles weg.“ Dann schraubt er die deutsche Härte so hoch, dass die Wasser- Die Weichwasser-Revolution rohre zukalken. „Rohrinfarkt Auch das noch: Dieser Haustechniker flirtete mit droht dann – wie beim Herzen. der Enkelin von Oma Bärbel. Sie könne mit ihrem Wenn die Arterien dicht sind, Smartphone ja den Enthärter kontrollieren. Es gäbe ist irgendwann Stau – und dann eine kostenlose App. Und auch das Menü an der Ende im Gelände“, weiß Kalle. Enthärtungsanlage ließe sich einfach Rohrinfarkt gilt als die Königs bedienen. Die Wasserhärte wird auto- disziplin bei den Kalkies. Aber matisch gemessen, danach könne man mittlerweile ist das Leben als mit ein paar Klicks die gewünschte Kalk-König – Achtung Kalauer – Härte – oder heißt es dann Weiche? härter geworden. Da gibt es – eingeben. „8 °dH ist die optimale Anlagen, die Kalle ernsthafte Bauch- Wasserhärte“, sagt der Monteur. schmerzen bereiten. „Wasserenthärter, was für „Solche Weichduscher“, denkt Kalle. ein scheußlicher Name. Seitdem immer mehr Doch er schnallt nun, woher der Häuser einen im Keller haben, wird es Wind weht. Er schlägt Alarm in seiner für mich ungemütlich“, meint er. Kalk-Gang: „Leute, da kommt eine Die Dinger sehen smart aus, wie eine Weichwasser-Revolution auf uns zu. kleine Toplader-Waschmaschine mit Wir müssen handeln.“ Und wenn Kalle Display und Internetanschluss. In ge- nicht gestorben ist, kalkt er noch wisser Weise waschen sie tatsächlich heute durch Berlins Wasserleitungen. das Wasser aus Kalles Berliner Kalkleitung Links: Die Enthärtungs- und lassen oben nur noch weiches, also anlage LEXPlus 10 Connect kalkarmes Wasser aus der Dusche laufen. und der passende Leckage- schutz Safe-T Connect. Oben: Internetfähig Kürzlich hat Kalle einen Haustech- und durch die kostenfreie niker belauscht, der bei Oma Bärbel SYR-App steuerbar. so einen Enthärter – aua aua – eingebaut hat. Er wollte endlich wissen, wie diese Dinger funktionieren. 25
BaVida – Badmagazin 2019 Zu Besuch bei Kaiserin Sisi Elisabeth, Kaiserin von Österreich und Königin von Ungarn, ist überzeichneter Mythos und Stil-Ikone zugleich. Sisi, unter diesem Namen dürften sie die meisten kennen, war eine der schönsten Frauen ihrer Zeit – und geplagt vom reglementierten Leben am Wiener Hof. Einfach unterkriegen ließ sie sich jedoch nicht. Sisi richtete sich ihre Gemächer nach eigenen Wünschen ein. Dazu gehörte auch ein Badezimmer, das noch heutigen Maßstäben genügt. BaVida hat sie in ihren Räumen der Hof burg besucht – für eine, zugegeben fiktive, Homestory. INSPIRATION
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BaVida – Badmagazin 2019 Wiens exklusivste Adresse Es ist ein herrlicher Tag im Dezember 1892. Kalt zwar, aber die Sonne strahlt, die Luft ist frisch. Über die Schauflergasse geht es zum Michaeler platz. Wir sind am Ziel und halten vor der Hof- burg. Kaum eine Adresse ist exklusiver in Wien. Vor uns erstreckt sich ein imposanter, verwin- kelter Komplex aus 18 verbundenen Trakten. Wobei: Er lässt sich erahnen. Von hier aus zieht uns der Michaelertrakt komplett in den Bann. Zwei Leibgardisten des Kaiserpaares nehmen uns in Empfang. Streng mustern sie uns, studieren jedes Blatt unserer Audienzge „Von hier aus nehmigung. Schließlich lassen sie uns gewäh- ren. Natürlich nicht allein. Sofort übernimmt ein Burggendarm die Beglei- tung. Er führt uns über den Innenhof der Burg, hinein in den Leopoldinischen Trakt. Wenige zieht uns der Augenblicke später sind wir im Kontrollgang. 120 Meter Tunnelgewölbe liegen vor uns. Sonst Michaelertrakt hält Kaiser Franz Joseph I. hier seine Audienzen mit den Untertanen, an manchen Tagen spre- chen über 100 Adlige, Soldaten, Bauern und komplett in den Bann.“ Bürger vor. Heute ist es still und wir haben freies Geleit. Irgendwo unter uns müssen die gewaltigen Weinreserven der Hofburg lagern. INSPIRATION
„Durch eine Geheim- tür treffen wir auf Durch das Labyrinth der Hofburg Auf halber Strecke führt uns der Gendarm auf die Prachtstiege.“ die schmale Zuckerbäckerstiege. Tag und Nacht leuchten hier Gaslampen. Über den Treppen aufgang gelangen wir in einen der oben liegen- den Korridore. Dort steht schon ein Leiblakai der Kaiserin bereit. Als wir auf seiner Höhe sind, verbeugt er sich tief und führt uns hinüber in die Amalienburg – den Trakt, in dem die Kaiserin residiert. Durch eine Geheimtür treffen wir auf die Prachtstiege und laufen treppab zu einem Vorraum, vor dem Burgwachen die Stellung halten. Wie festgewachsen stehen sie dort, dahinter Türsteher in weißen Strümpfen, mandel- grünen Beinkleidern und goldbestickten Röcken. Auch sie empfangen uns mit einer erhabenen Verbeugung und öffnen sogleich die schweren Türen zu einem weiteren Raum. Ein zweiter Vorraum liegt vor uns. Es fühlt sich an, als würden wir in ein Labyrinth entführt. Ohne Be- gleitung wieder herausfinden? Kaum möglich. Doch ehe wir darüber in Sorge geraten könnten, kommt der Kammerdiener der Kaiserin auf uns zu – in schwarzem Frack, mit ernster Miene. Sein Gang ist auf dem Parkett leise wie auf Zehenspitzen. Er führt uns auf die andere Seite des Raums, öffnet die Tür und meldet uns an. Wir halten den Atem an. 29
BaVida – Badmagazin 2019 Und natürlich sind auch bei unserem Besuch keine Bilder von ihr erwünscht – von ihrem Appartement aber schon. „Herzlich Willkommen“, sagt sie. Ihre Stimme klingt sanft, zurückhal- tend. Ihr Händedruck dagegen ist fest. Sie sei etwas nervös, meint sie. Sonst lasse sie keine Empfang im Amalientrakt Reporter in ihr privates Appartement. Wir sind Wenige Sekunden danach gehen die Flügeltüren geehrt von der Ausnahme und schauen uns um. auf. Da steht sie endlich: Sisi. Im eng anliegen- Die Wände des Vorraums sind weiß vert äfelt den schwarzen Schleppenkleid empfängt sie und verziert mit goldenen Rocaillen. Ein riesiger uns. Seit dem Tod ihres geliebten Sohnes Rudolf Lüster lässt jede Ecke erstrahlen. Auf dem trägt sie ausschließlich schwarz. Die Haare sind eleganten Tafelparkett stehen samtrot ge kronengleich geflochten und nach oben ge- polsterte Bänke. Elisabeth führt uns weiter in steckt. Und noch immer ist diese Kaiserin von den Kleinen und den Großen Salon. Hier sind die herausragender Schönheit. Obwohl sie sich seit Wände ausgekleidet mit rotem, floral gemuster- über 20 Jahren jedes Foto und Porträt verbietet. tem Seidendamast. Auf Parkett und kunstvollen Sie möchte nach außen das Bild der makello- Teppichen stehen golden verzierte Stühle, sen, jungen Kaiserin bewahren. Bei öffentlichen Sessel, dazu Sofas und wahre Goldstücke von Auftritten verbirgt sie ihr Gesicht lieber hinter Tischen. Wir würden so gern Platz nehmen einem Fächer. – trauen uns aber nicht. INSPIRATION
Ein Bad mit „Bequemlichkeitsort“ Noch prunkvoller geht es nicht? Geht doch. Im Roten Salon, auch Boucherzimmer genannt, hängen an den weißen Vertäfelungen riesige Wandteppiche. Eine Pariser Manufaktur webte sie im 18. Jahrhundert, der französische König Ludwig XVI. überließ sie als Geschenk. Das war aber noch weit vor Sisis Zeit im Amalientrakt. Interessantes Detail hier: Die Sessel und Sofas greifen die Motive der Teppiche auf – und so wirkt dieser Raum wie ein Gesamtkunstwerk. Noch sprachloser sind wir im Badezimmer der Kaiserin. Wir trauen unseren Augen kaum: Hier steht eine große Badewanne. In schlichter, abgerundeter Form auf braunem Linoleum. An der Wand eine Marmorplatte mit einem Wasser- zulauf. „Ich bade hier jeden Tag, vornehmlich in kaltem Wasser“, erzählt Sisi. Drüben im „Ich bade hier jeden Tag, Reichskanzleitrakt, in den Wohnräumen des Kaisers Franz Joseph I., gibt es so etwas nicht, vornehmlich in kaltem Wasser.“ nicht einmal fließend Wasser, meint sie – mit einem verschmitzten Lächeln. Und auch anders- wo in Wien sucht man zu dieser Zeit vergebens eine derartige Badeinrichtung. Direkt daneben wartet die nächste Überraschung Turnraum für Körper und Geist auf uns. Eine weiße Schüssel aus Keramik. Wir haben geahnt, dass Kaiserin Elisabeth viel In der Form eines Karpfens, dunkelblau verziert Wert auf ihre Körperpflege legt. Dass sie dafür bietet dieses Klosett einen Komfort, der in Öster- eigene Räume mit modernster Ausstattung reich und Ungarn wohl nirgendwo anders zu hat, dies wäre uns im Traum nicht in den Sinn finden ist. Sisi beschwichtigt: „Meine Schwieger gekommen. Wir sind beeindruckt. Schließlich mutter, Erzherzogin Sophie, ließ sich bereits begleitet sie uns in ihr Turn- und Toilettenzimmer. vor 50 Jahren einen geruchslosen Bequemlich- Saal würde es wohl besser treffen. Auch hier keitsort nach englischer Art einbauen, nebenan dominiert der rote Seidendamast an den im Leopoldinischen Trakt.“ Diese Neuauflage Wänden, ein großer Teppich auf dem Boden hat J. Cramlick in Wien gefertigt. Der Toilettensitz sorgt für eine behagliche Atmosphäre. ist aus dunklem Edelholz, die Wände mit hellen, dezent blau gemusterten Fliesen versehen. 31
BaVida – Badmagazin 2019 INSPIRATION
„Ich trainiere hier täglich en passant.“ Im Türrahmen müssen wir uns leicht ducken, um nicht an die zwei Turnringe zu stoßen. An der Wand daneben stehen eine Sprossenleiter und ein schmales Reck. „Hier verbringe ich im Winter die meiste Zeit des Tages – ich trainiere hier täglich en passant“, sagt Elisabeth. Um sechs Uhr früh kommt Fanny Feifalik, ihre persönliche Friseurin, zaubert aus dem bodenlangen Haar der Kaiserin die charakteristische Haarkrone. „Steckbrieffrisur“, nennt sie Sisi selbst. Mehrere Stunden muss sie dafür still sitzen. Um ihren Kopf trotz der Tortur mental in Be wegung zu halten, lerne sie in dieser Zeit neue Sprachen oder lasse sich vorlesen. Gerade, so sagt sie weiter, lehre sie Constantin Chris tomanos regelmäßig in Griechisch. Heute habe er aber frei. Die Bilder an den Wänden unterstrei- chen zusätzlich, wie wichtig dieser Raum für Sisi ist: Hier hängen lauter Porträts von Menschen, die ihr besonders wichtig sind – beispielsweise Erzherzog Ludwig Salvator und ihre Schwestern. Über der weißen Waschkommode schauen wir auf ein Bild von ihrem Aufenthalt auf Korfu. Sisis Blick schweift ab, sie wird für einen Moment stumm. Dann sagt sie: „Es hat mich gefreut, aber nun muss ich zu meinem täglichen Spaziergang durch den Schönbrunner Park aufbrechen. Die eisklare Luft ist zu verlockend.“ Sisi begleitet uns zurück zum Vorraum und übergibt uns ihrem Leiblakai. Beseelt und über- wältigt schlendern wir hinaus. Ohnmächtig von dem Labyrinth der Hofburg. Am Ende stehen wir aber wieder genau dort, wo wir angekom- men sind, am Michaelerplatz. An einer der exklusivsten – und was das Bad angeht fort- schrittlichsten – Adressen Wiens. 33
BaVida – Badmagazin 2019 Villeroy & Boch hat es mit dem neu entwickelten Stilmix heißt Material TitanCeram geschafft, selbst feinsten Formen Stabilität zu geben und die Serie Artis damit gekrönt. die neue Harmonie. Nicht nur Prinzessinnen wünschen sich ein Bad, das zum Träumen anregt. Der Fantasie bzgl. Stil und Materialien sind keine Grenzen gesetzt. Schön ist, was gefällt, nur langweilig sollte es nicht sein. Rechts: Solch traum- hafte Waschbecken zierten die Bade zimmer von Menschen, die etwas auf sich hielten und sich einen ent sprechenden Luxus auch leisten konnten. (Villeroy & Boch No. 345 Dekor 2038) e waschtisch Die Aufsatz chen durch A rtis beste dernen die den mo e nde filigran Look präge n . Sie habe Leichtigkeit ischen vier die Wahl zw . d 15 Farben Formen un e se Seri Uns hat die n überzeugt. vollkomme ViClean-I 100 definiert einen neuen Design-Maß- stab für Dusch-WCs. Dank revolutionärem Design DE ist die gesamte Technik erstmals in die Keramik Y- B O C H . VILLERO integriert, sodass es von außen nicht als Dusch-WC zu erkennen ist. Die intuitive Bedienung und die wesentlichen Duschfunktionen machen es zum un- komplizierten Highlight im puristischen Bad.
Ordnung ist das halbe Leben. Und wenn „Alles andere sie dann noch so gut aus- sieht wie 2morrow von Sanipa, steht dem Genuss im Bad buchstäblich nichts mehr im Wege. als alltäglich.“ Alles an dere als kommt alltäglic die Serie h vo m H e 2morro rsteller w daher. E Sanipa in Badm Was nicht passt, wird program öbel passend gem acht. m mit v Facet te ielen Sanipa bietet n, d as n mit 2morrow ein f ü r O rd icht nur nung im Badmöbelp rogramm, so n d er n B ad sor das durch eine enorme Spielrau gt, eigene m fü r d Auswahl an Größen, K reativit ie Formen, Materialien ät lässt . und Farben besticht. SANIP A.DE 35
BaVida – Badmagazin 2019 Das Spülen ssen nicht verge fe und mithil en der Toilett Auch für das kleine Geschäft bürste hinsetzen. Urinspritzer eventuelle verursachen auf Dauer Spuren unangenehm riechenden Gästebad beseitigen. Urinstein. Knigge , bitte ent Ist die Rolle leer lettenpapier sorgen und Toi Toilettendeckel ins verfüg nachlegen. Ist ke nach dem Ge olle auf den bar, die leere R schäft schließen. l stellen. Toilettendecke Vorsicht: Nicht alle Deckel verfügen über eine Soft-Close- Funktion. it D e c kel m t te ich t u n g: Bit ion nur le Ac h unkt uell f t- C lose-F icht man auf So n t pen, rstör antip – d as ze nik. eßen e Mecha schli r di Daue Das Geschä ft ist grund sätzlich disk ret bei geschlossen er Toiletten tür zu verrichte n.
e n S i e n a c h der Werf g Sitzung ruhi n B l i c k z u r ü ck. eine Vor dem Verlassen der Toilette das Händewaschen nicht vergessen. Nach dem großen Geschäft lüften. Durch e r i t y Design das Fenster, V In der K ollek tio nicht durch Verit y D n die Wohnung. esign v V illeroy on Ist kein Fenster & Bo ch sich die ergänze da, bitte Raum Qualität n großen Traditio einer spray benutzen. und die nsmark Faszina e m o d er n tion ein en Desig e r Zahlreic ns p r a c h h e Ko m e. erlaube ponente n es, d e n m o d er n n eigen en Einric en im Bad htungss zu ver w til irklichen . 37
BaVida – Badmagazin 2019 INSPIRATION
„Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn ….“ Die italienische Leichtigkeit des Designs Jährlich zieht es rund sechs Millionen Deutsche nach Italien. Zurecht: Der „Stiefel“ bietet unzählige sehenswerte Orte, Kulturdenkmäler und Landschaften. Italien steht aber auch für stilvolles und extravagantes Design, in dem sich die lässige Lebensart des Südens widerspiegelt. Natürlich ist die auch in den italienischen Badezimmern zu erleben. Die große Sehnsucht nach dem Süden „Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn …“ – so beginnt eines der bekanntesten Gedichte von Johann Wolfgang von Goethe. Es bewundert die mediterrane Schönheit des Südens, speziell die von Italien. Ende des 18. Jahrhunderts unternahm Goethe seine weltberühmte „Italienische Reise“, die ihn nicht nur zu diesem Gedicht anregte. Ihm folgten zahlreiche weitere Künstler, die zwischen Südtirol und Sizilien Inspirationen und Entspannung suchten. 39
BaVida – Badmagazin 2019 „Kurzum: Italien ist für viele der Sehnsuchtsort.“ 150 Jahre später waren es viele westdeutsche endlich auf Goethes Spuren nach Rom und Familien, die ihre VW Käfer bis unters Dach Neapel zu reisen. Kurzum: Italien ist für viele vollpackten und sich auf den Weg über den der Sehnsuchtsort. Sicherlich trägt fast jeder sein Brenner machten. Obwohl die Reise im Käfer eigenes Erlebnis mit dem Land in Erinnerung. deutlich schneller ging als zu Goethes Zeiten Selbst wer noch nicht in Italien war, dem in der Postkutsche – die Fahrt in den Süden dürften sich eine ganze Reihe an angenehmen war auch in den 1960ern noch ein Abenteuer. Assoziationen auftun: Spaghetti Bolognese, Genauso wie Anfang der 1990er Jahre. Da die extra dünne Pizza Napoli, das Kolosseum, nutzte Udo Struutz alias Wolfgang Stumph im Venedig und seine Gondeln, Wein aus der Kino-Klassiker „Go Trabi Go“ die neue Freiheit Toskana, verwunschene Badeorte mit engen nach der deutschen Wiedervereinigung, um Gassen an Adria wie Riviera. INSPIRATION
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BaVida – Badmagazin 2019 INSPIRATION
Das Land der Design-Klassiker So sehr Italien von gutem Essen und seinen jahrtausende alten Denkmälern geprägt ist, die Städte wie Rom und Florenz zu Open-Air-Museen machen: Das Land spielt auch beim Thema Design in der ersten Liga mit – und das ebenso state-of-the-art wie zeitlos-elegant. Mailänder Mode setzt regelmäßig international Maßstäbe, Ferrari ist der Inbegriff für rassige Sportwagen, Alessi wiederum belebt die Küche mit ausgefallen gestalteten Accessoires. Nicht zuletzt sind die Bialetti-Espressokocher und die „Tolomeo“-Leuchte von Artemide zu Design-Ikonen geworden. Im Möbelbereich bringen unter anderem die Marken Cassina, B & B Italia, Kartell, Poliform und Zanotta seit Jahrzehnten eine hochwertige italienische Note in die eigenen vier Wände. Doch ganz gleich, um welches Produkt es sich handelt: Italienisches Design sticht hervor. Es vereint extrava- gante und klassische Formen und entsteht gern im Mix aus experimentellen und traditionellen Materialien – oft verbunden mit einem Hauch von Luxus. Statt nordeuropäischer Form-follows-function-Strenge gehen italienische Designer freier und lässiger an ihre Entwürfe heran – ganz im Sinne der Sprezzatura. Dieses Credo des betont lässigen und mühelos wirkenden Handelns ist in Italien tief verwurzelt und zieht sich durch viele Lebensbereiche. 43
BaVida – Badmagazin 2019 „Weiche Formen mit zeitgenössischem Charakter.“ Trendsetter für das Bad Im Badbereich haben sich ebenfalls mehrere italienische Marken international einen Namen gemacht – zwei davon sind CATALANO und CRISTINA Rubinetterie. Die eine steht für hoch- wertige Badkeramik, die andere für heraus ragende Armaturen und Duschsysteme. Beide bieten auf ihrem Feld sehr diverse Design- Linien. Da finden sich sowohl Serien mit klar geformtem, minimalistischem Design als auch mit klassisch geschwungenen Formen, die Oben: VELIS Aufsatzwaschbecken, Ø 42, mit beispielsweise den Art déco Schick aufgreifen Überlauf Unten: Die Armaturen der Serie Quadri S und mit der Gegenwart verbinden. zeichnen ein klares Design im Zeichen der Ratio - nalität und der stilistischen Schlichtheit aus. INSPIRATION
Die Serie SX des Designers Makio Hasuike der Inox Lines von CRISTINA Rubinetterie aus Edelstahl über- zeugt durch ihr minimalistisch modernes Design. Die neue Serie Italy – das Design interpretiert unter modernem Gesichtspunkt die klassischen Stilelemente der zwanziger Jahre: Reinheit der Formen und die Harmonie der verwendeten Materialien. Das Ergebnis ist ein einzigartiger, zeitloser Stil. Materialmix mit italienischem Akzent 1949 gründete Ezio Cristina sein Unternehmen auf den Markt. Im Programm ist etwa die in Gozzano. Das kleine Städtchen liegt in der Armatur Esempio, eine organisch geformte nördlichen Piemont-Region, unweit des Lago Skulptur, die zugleich ein verchromtes Kunst- Maggiore, nur 90 Kilometer von Mailand ent werk ist. Typisch italienisch einfach. Noch etwas fernt. Ein guter Design-Standort also. Von Anfang war dem Unternehmen seit jeher wichtig: an setzte Cristina auf zwei Ansprüche: Design Alles ist komplett made in Italy. Forschung und und Innovation sollten auf gleicher Augenhöhe Produktion wurden nie in ferne Länder mit sein. So investierte CRISTINA Rubinetterie günstigeren Löhnen ausgelagert. Dies hat sich konstant in die technologische Forschung und ausgezahlt. CRISTINA Rubinetterie steht für arbeitete mit namhaften Produktdesignern zu- Premium-Qualität und stattet nicht nur erstklas sammen, darunter Makio Hasuike, Jean-Michel sige Hotels auf der ganzen Welt aus – die Marke Wilmotte und Carlo Colombo. Immer wieder ist auch in privaten Badezimmern beliebt. zeigte das Unternehmen Mut und brachte auch sehr ausgefallene und futuristische Produkte CRISTINARUBINETTERIE.DE 45
BaVida – Badmagazin 2019 „Zeitlose Eleganz und subtile Leichtigkeit.“ Das gilt ebenso für CATALANO. In Fabrica di Roma, nörd- lich von Rom, liegt die Heimat des größten italienischen Exporteurs von Sanitärkeramik. Auch dessen Credo lautet: Alles wird in Italien entwickelt und hergestellt – vom Waschbecken über das Bidet bis zum WC und zur Dusch- wanne. Die Formensprache von CATALANO ist von zeitlo- ser Eleganz und einer subtilen Leichtigkeit geprägt – da ist sie wieder, die Sprezzatura. Und sie begeistert regelmäßig die Jurys renommierter Design-Awards. 1967 wurde das Unternehmen gegründet, heute ist es in über 100 Ländern vertreten und hat unter anderem im Olympia-Stadion von Sydney und im Armani-Flagship-Store von Hong Kong seine Spuren hinterlassen. Nicht nur dort – täglich entste- hen 1.500 Keramik-Produkte in Fabrica di Roma. CATALANO.IT INSPIRATION
Kunstvolle Fliesen und weißes Gold Doch wie sieht es in typisch italienischen Bädern aus? Die Besonderheiten des italienischen Bades liegen in der Gestaltung der Wände und Böden: Oft werden Steinfliesen in warmen, erdigen Farbtönen und mit organischen Texturen oder kunstvollen, teils farbenfrohen Mosaiken verwendet. In luxuriösen Bädern spielt auch Marmor eine große Rolle. Klar, in Italien befin- den sich einige der weltweit bedeutendsten Abbauregionen des „weißen Goldes“ – Marmor gibt es quasi vor der Haustür. Daher wird das edle und unikale Gestein im italienischen Bad gern verbaut. Ansonsten ist das Badinterieur sehr vielfältig: von rustikalen, mit Natursteinen ausgekleideten und mit antiken Statuen deko- rierten Bädern mit geschwungenen Retro- Waschbecken bis hin zu super-modernen, mini- malistischen Badeinrichtungen. „Das Schöne gehört einfach zu Italien.“ Von der Ausstattung her ähneln die italienischen Bäder denen in unseren Breiten. Größter Unter- schied: Fast überall ist ein Bidet zu finden. Wie in zahlreichen anderen südeuropäischen Ländern zählen die WC-Duschen zur festen Badeinrich- tung. Überhaupt nehmen Italiener die Körper pflege scheinbar genau. Durchschnittlich geben sie dafür jährlich 300 Euro pro Person aus – das ist Spitze in Europa. Übrigens: Die Badkultur Italiens reicht weit zurück in der Geschichte. Schon zur Zeit des Römischen Reichs – also vor über 2.200 Jahren – nahmen die Menschen auf der Apennin-Halbinsel ein wohltuendes und entspannendes Bad in den opulenten öffentlichen Bädern. Das Wasser dafür floss über beeindruckende Aquädukte direkt aus Gebirgsquellen heran, oftmals über mehrere hundert Kilometer hinweg. Und der französische Gelehrte Michel de Montaigne berichtete bei seinem Italienbesuch Ende des 16. Jahrhunderts erstaunt von einem „Tropfapparat, der la doccia genannt wird“ – was er erstaunt entdeckt hat, war eine der ersten Duschen. Wahrscheinlich Links oben: ZERO UP Doppelwaschtisch, 125 × 50 × 19, sechs Hahn- löcher vorgestanzt, Ablage mittig, hängend, halbeingebaut oder sah auch die schon sehr elegant aus – denn das auf liegend installierbar Links: GREEN LUX Aufsatzwaschb ecken, Schöne gehört einfach zu Italien. 40 × 40 × 13, grün matt, ohne Überlauf, als Aufsatz- oder Halbein- baubecken montierbar Rechts: GREEN LUX Aufsatzwaschbecken, gold (innen schwarz), 80 × 40 × 13, ohne Überlauf. 47
BaVida – Badmagazin 2019 Insights: Interview mit Achim Pohl Form und Funktion vereinen A chim Pohl und sein Geschäftspartner ap: Erfolgreiche Produkte sind immer das Ergeb Tomas Fiegl prägen mit ihrem Designbüro nis einer engen Teamarbeit und eines offenen Aus Artefakt seit vielen Jahren das Erschei tauschs zwischen Designern, Konstrukteuren und nungsbild der Ideal Standard-Serien. In BaVida Marketing-Profis. Gemeinsam werden in einem erzählt Achim Pohl, wie neue Produkte gestaltet Briefing die Produktziele diskutiert und festgelegt. werden und was die Zusammenarbeit mit der Artefakt übernimmt hierbei die Verantwortung bekannten Badmarke besonders macht. für das Design – also die wahrnehmbare Identität eines Produkts. Unser Ansatz: „Reduce to Identity“, redaktion: Herr Pohl, was macht für Sie gutes beschreibt unser Ziel „Form und Technik“ auf ge Design aus – und wie entsteht es? nau die Anforderungen der vorher definierten Ziel achim pohl: Gutes Design orientiert sich gruppe zu reduzieren. Dies schafft eine produkt immer an den Menschen, die ihren Alltag damit spezifische Identität und Emotionalität. gestalten. Dies stellt ganz eigene emotionale re: Wie können wir uns den Gestaltungsprozess und funktionale Anforderungen an das Produkt. vorstellen? Sitzen Sie am Anfang vor einem Unser erster Schritt ist also: definieren, wer das weißen Papier? Produkt nutzt und wie es in den Alltag einge ap: Die ersten Ansätze und Ideen entstehen bunden wird. Nur so ist es möglich, die richtige schon während des Briefings mit dem Kunden im Balance zwischen Form und Funktion zu finden Kopf. Der erste Strich wird dann bestenfalls auf ei sowie techn ische und gestalterische Trends richtig ner Serviette festgehalten und später am Computer zuz uordnen. Damit verleiht man dem Produkt weiterentwickelt. Oft ist tatsächlich die erste Idee seine Identität und Emotion. auch die richtige Lösung für den Markt – der Kopf re: Sind Sie in Ihrer Arbeit frei oder kommen verbindet einfach intuitiv Emotion und Funktion. die Kunden mit eigenen Ideen? Das ist beeindruckend. Natürlich spielt auch unser INSPIRATION
„Unser Ansatz ist: Reduce to Identity.“ Schritt für Schritt Nach Konkretisierung der Aufgaben stellung folgt die umfangreiche Wettbe- werbsanalyse. Nach der ersten Design- phase werden Design- und Funktions- modelle erstellt. Basierend auf den Ergeb- nissen der zweiten Designphase geht es schließlich in den Produktionsprozess. A R T E FA K T. D E Wissen über die neuesten Trends in der Kunst, ap: Wenn mir Bauch und Kopf signalisieren, dass Architektur und Technik eine entscheidende Rolle. die von uns geschaffene Produktpersönlichkeit Durch unsere regelmäßigen Analysen sind wir gerade soviel Emotion und Funktion beinhaltet, ständig mitten im Thema. dass ihr ein Maximum an Eindeutigkeit und re: Orientieren Sie sich an bereits dagewesenen Alltagstauglichkeit gegeben wird. In diesem Fall Formen? ziehen sich Nutzer und Produkt regelrecht an, ap: Unsere Aufgabe ist es, in allen Preisbereichen es wird ein Produkt, das die individuelle Lebens die Zukunft vorherzusagen und mitzugestalten. welt bereichert. Hierbei orientieren wir uns durchaus an dem re: Was ist das besondere an der Zusammen Trendumfeld der Architektur und der Wohnwelt. arbeit mit Ideal Standard? Dies gilt insbesondere für Produkte des unteren ap: Der Reiz liegt an der „Total Bathroom- bis mittleren Preisniveaus, bei denen wir bewusst Strategie“ sowie der internationalen Ausrichtung formale Trends bestätigen und Technologien nut des Unternehmens. Dies gibt uns die Gelegenheit, zen, die sich in den oberen Preisklassen bewährt das Bad als ganzheitlichen Lebensraum zu haben. Im oberen Preis- bzw. Luxussegment entwerfen. Vor allem die enge und vertrauensvolle wiederum ist die gestalterische Herausforderung Zusammenarbeit mit den Ideal Standard-Teams sehr viel größer. Hier müssen neue Wege gef unden lässt äußerst erfolgreiche Produktlinien ent werden – eine Orientierung an vorhandenen stehen. Das große Vertrauen in uns erlaubt es Lösungen ist nicht möglich. Stattdessen wird außerdem, maßgeblich die Entwicklung des die unkonventionelle und neuartige Erscheinung Produktportfolios von Ideal Standard zu beein gesucht, die Trends und vor allem Impulse für flussen. Das ist eine gute Basis, um ein homogen die Zukunft setzt. abgestimmtes Angebot aufzubauen. re: Wann sind Sie mit Ihrer Arbeit zufrieden? re: Herr Pohl, vielen Dank für das Interview. 49
BaVida – Badmagazin 2019 Die Brooklyn Bridge überspannt den East River und verbindet die New Yorker Stadtteile Brooklyn und Manhattan.
„Hey honey, take a walk on the wild side.“ NEW YORK is calling „Hey honey, take a walk on the wild side“ – mit dieser Songzeile schrieb Lou Reed eine wunderbar treffende und poetische Hommage an New York. Aufregend und wild ist die Stadt an der US-Ostküste noch immer. Und mit ihren vielen Lofts und Sky- scraper-Wohnungen ein Trendsetter für Liebhaber von zeitlos-modernen Bädern. Das merkt auch Edgar Lohse jedes Mal, wenn er seinen alten Kumpel Hans in Brooklyn besucht. Für BaVida erzählt er, was er dort in den Bädern gesehen hat. 51
BaVida – Badmagazin 2019 „Geld? Brauchten wir kaum.“ Eine Freundschaft aus West-Berlin Einmal im Jahr steht New York auf meinem Reiseplan. Mittlerweile nehme ich die Stadt – und speziell Brooklyn – mit vertrautem Blick wahr. Ich weiß, wo es einen guten Italiener gibt und an welcher Ecke die Vinyl-Auswahl beson- ders erlesen ist. Das habe ich auch Hans zu verdanken. Er lebt seit fast 30 Jahren hier – und er hat es geschafft, sich als Galerist auf einem der teuersten Pflaster der Welt einen Namen zu machen. Im West-Berlin der 1980er waren wir Links: Endlich Schluss mit dem muffigen Jazzrock unzertrennlich, beste Freunde und WG-Genos- der 1970er Jahre. Tanz auf dem Vulkan im Berlin sen zugleich. der Achtziger. Mitte: „Plattenläden“ wie Screen oder Zensor in Schöneberg und Der Scheißladen in Kreuzberg belieferten die alternative Szene in Berlin Kreuzberg, Schöneberg und Charlottenburg mit Vinyl. Rechts: Fast jeden Abend ein Konzert waren damals unsere Abenteuerspielplätze. im Loft am Nollendorfplatz. Meistens war man mit Verbunden damit war das Gefühl einer geistigen ’nem Fünfer dabei. und künstlerischen Freiheit, die wir weder direkt hinter der Mauer noch in unseren westdeutschen Provinznestern finden konnten. Natürlich studier- ten wir auch, Amerikanistik und Politologie – aber nie vor Mittag. Denn die Nächte waren lang. Wir gingen regelmäßig in Läden wie den Dschungel und das Risiko. Dort saßen Blixa Bargeld, manch- mal auch Die Ärzte, Nick Cave und Wim Wen- ders vor oder hinter den Tresen. In dieser magi- schen Zeit und an diesen Orten feierte eine Underground-Szene, auf die unsere Kinder noch heute neidisch sind. Geld? Brauchten wir kaum. Eine billige Altbauwohnung ließ sich schnell finden – ohne Heizung zwar, aber mit viel Platz zum Träumen und Ideen ausprobieren. Hauptsache kein Bandsalat, die gute alte Audiokassette. INSPIRATION
„Nur das Schwarzweiß Mit der Linie BetteLux Oval Couture wird das Badelement zum Wohn objekt. Elegant verbindet sie die ein- zigartigen Vorteile von glasiertem der 1980er ist da.“ Titan-Stahl mit textiler Haptik und optischer Behaglichkeit. Die Kunstszene von New York lockt Auch wenn wir uns in dieser Zeit weniger sahen Wir liebten die aufrührerische und manchmal als in Berlin – der Draht zwischen uns blieb auch dilettantische Musik. Aber noch mehr immer eng. Jedes Jahr lädt er mich nach Brook- mochten wir die Künstler, die sogenannten lyn ein. Hans zu besuchen bedeutet vor allem: „Neuen Wilden“ von West-Berlin. Rainer Fet- Galerie- und Atelierhopping. Sein Bekannten- ting, Helmut Middendorf, Salomé, Bernd Köber- kreis geht gefühlt ins Vierstellige. Und ebenso ling, Martin Kippenberger – sie alle sträubten gefühlt wohnen alle seine Freunde und Künstler sich mit heftigem Pinselstrich und kräftigen in einem dieser typischen New Yorker Lofts. Farben gegen die vernormte bürgerliche Kunst An jeder Wand hängt teure Kunst, alle scheinen des satt gewordenen Wirtschaftswunder- es „geschafft“ zu haben. Kohleöfen und schim Deutschlands. Die Galerien dieser Künstler melige Wände wie in West-Berlin sucht man waren unsere Kathedralen – und irgendwie hier vergebens. Nur das Schwarzweiß der waren wir Teil dieser Bewegung. Hans noch 1980er ist da. Zu sehen an den Wänden und etwas mehr als ich. Während ich nach dem bei den Möbeln. Studium meinen Weg in die Werbung fand, wollte er weiterziehen. Zur selben Zeit lockte auch New York mit einer überaus lebendigen Kunstszene. „Ich will mich dort mal ein paar Wochen umsehen“, sagte Hans damals. Aus ein paar Wochen sind schließlich mehrere Jahr- zehnte geworden. 53
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