Bankenplatz Zürich Zahlen und Fakten Ausgabe 2015/2016
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Vorwort Der Zürcher Bankenplatz ist für die Region Zürich von ent- scheidender Bedeutung: Er leistet einen signifikanten Beitrag an die wirtschaftliche Wertschöpfung der Region und übt eine zentrale Funktion als Arbeitgeber, Ausbildner, Kreditgeber, Auftraggeber, Steuerzahler und Förderer von kulturellen Insti- tutionen aus. Der Bankenplatz ist derzeit in einer historischen Umbruch- phase. Mit Blick auf die Anpassung der Geschäftsmodelle und die Umsetzung neuer Regulierungen ist es entscheidend, geeignete Rahmenbedingungen für den Finanzplatz zu defi- nieren und positive Standortfaktoren auch künftig zu gewähr- leisten. Das Ziel muss für alle dasselbe sein: den Finanzplatz stabil und zukunftsgerichtet zu positionieren, damit er sowohl international als auch regional attraktiv bleibt und so seine wichtige wirtschaftliche Rolle für die Region Zürich weiterhin wahrnehmen kann. Der Kanton Zürich und der Zürcher Bankenverband setzen sich gemeinsam für gute Rahmenbedingungen ein und fördern mit Publikationen wie dieser eine sachliche Diskussion um die Zukunft des Bankenplatzes. Wir wünschen Ihnen eine span- nende Lektüre. Zürich, Januar 2015 Thomas Ulrich Markus Assfalg Präsident des Zürcher Leiter Standortförderung Bankenverbands des Amtes für Wirtschaft und Arbeit, Kanton Zürich
Teil der Zürcher Wirtschaft Nominale Bruttowertschöpfung Nominale Bruttowertschöpfung Bankensektor Schweiz : Finanzplatz Region Zürich : CHF 28.9 Mia. ( 2013 ) CHF 28.0 Mia. ( 2013 ) 12% 44% 43% 56% 45% Region Zürich übrige Schweiz Banken Versicherungen Quelle: BAKBASEL sonstige Finanzdienstleister Der Finanzsektor ist eines der wichtigsten wirtschaftlichen Standbeine der Region (der Finanzplatz Zürich umfasst die Kantone Schwyz, Zug und Zürich): Rund jeder fünfte Wert- schöpfungsfranken ist direkt auf seine Aktivitäten zurückzu- führen. Schätzungen zufolge wird indirekt gar jeder dritte Wertschöpfungsfranken durch den Zürcher Finanzplatz generiert, wenn dabei die Leistungen von Zulieferern mit be- rücksichtigt werden. Alleine die Banken erwirtschafteten 2013 eine Bruttowert- schöpfung von rund 12.6 Milliarden Franken (45 Prozent des gesamten Finanzplatzes), was knapp 9 Prozent der monetä- ren Wirtschaftsleistung der Region entspricht. Die Wertschöpfung des Bankensektors zeigt seit 2012 wieder positive jährliche Wachstumsraten, nachdem die Entwicklung in den Krisenjahren rückläufig war. Der Bankenplatz erwirtschaftet rund 9 Prozent des Bruttoinland- produktes der Region Zürich
Banken als Arbeitgeber Erwerbstätige im Erwerbstätige auf dem Bankensektor Schweiz : Finanzplatz Zürich : 141 800 ( 2013 ) 97 500 ( 2013 ) 18% 40% 60% 58% 24% Region Zürich übrige Schweiz Banken Versicherungen Quelle: BAKBASEL sonstige Finanzdienstleister Die Banken sind eine tragende Säule auf dem Zürcher Arbeitsmarkt. Als eine der wichtigsten Branchen der Region Zürich beschäftigen die Banken direkt rund 57 000 Perso- nen, was fünf Prozent aller Arbeitsplätze in der Region Zürich entspricht. Schätzungen zufolge hängt zusammen mit den indirekten Effekten gar jeder zehnte Arbeitsplatz in der Region vom Bankensektor ab. Der gesamte Zürcher Finanzplatz – zusammengesetzt aus Banken, Versicherungsunternehmen und sonstigen Finanz- dienstleistern – bietet rund 97 500 Arbeitsplätze an. Somit beschäftigt er direkt 9 Prozent aller Erwerbstätigen in der Region. Die Banken schaffen rund 57 000 Arbeitsplätze in der Region Zürich
Aus- und Weiterbildung Die Verfügbarkeit von gut qualifizierten Mitarbeitenden gehört zu den wichtigsten Wettbewerbsfaktoren eines Wirtschafts- standorts. Deshalb investieren die Banken auf dem Finanzplatz Zürich in attraktive Ausbildungsmöglichkeiten für junge Mitarbei- tende. Diese umfassen die kaufmännische Lehre, die IT- Lehre, den Bankeinstieg für Maturanden, Praktika für Studie- rende und Ausbildungsprogramme für Hochschulabsolven- ten. Insgesamt ermöglicht der Bankensektor der Region Zürich rund 2500 jungen Menschen einen Ausbildungs- platz. Darin enthalten sind alleine im Kanton Zürich rund 930 KV-Lernende und 310 Lernende im Bereich Banken-IT. Nebst der praxisnahen Forschung und der akademischen Spitzenausbildung trägt auch die berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung massgebend zum Erfolg der Finanzbran- che bei. Das qualitativ hochstehende Bildungsangebot in der Region Zürich bildet die Grundlage für die stete Aktualisie- rung und Erweiterung der Kompetenzen der Mitarbeitenden. Der Zürcher Bankensektor bietet rund 2500 jungen Menschen einen Ausbildungsplatz
Banken als Kreditgeber Der Wirtschaftsraum Zürich ist für Unternehmen höchst at- traktiv. Ein Grund dafür ist, dass Unternehmen – ob gross oder klein – dank der Vielzahl an Banken von einer umfas- senden Kreditversorgung zu attraktiven Konditionen und vielfältigen Dienstleistungen profitieren. Insgesamt beträgt das Volumen der vergebenen Kredite in der Region Zürich geschätzt rund 100 Milliarden Franken. Die hiesigen Banken können alle Bedürfnisse von Unterneh- men in der Region abdecken – vom einfachen Kontokorrent über den Zahlungsverkehr und der Exportfinanzierung bis hin zur Beratung und Begleitung von Übernahmen und Fusionen. Durch die Bereitstellung von Risikokapital werden jährlich Zürcher Jungunternehmen finanziell unterstützt und geför- dert. Dies hilft mit, dass in Zürich Innovation stattfindet und Arbeitsplätze in wichtigen Zukunftsbranchen geschaffen werden. KMU in der Region sind auf solide Kreditgeber und das Expertenwissen der Banken angewiesen
Standorte und Infrastruktur Anzahl Geschäftsstellen (Kantone Zürich, Zug, Schwyz, 2013) Kantonalbanken 27 % 138 Grossbanken 22.5 % 115 Regionalbanken und Sparkassen 10.9 % 56 Raiffeisenbanken 5.5 % 28 Börsenbanken 5.7 % 29 Andere Banken 7.8 % 40 Ausländisch beherrschte Banken 15.5% 79 Filialen ausländischer Banken 3.9 % 20 Privatbankiers 1.2 % 6 Total: 511 Quelle: SNB Etwa ein Drittel aller rund 280 Banken in der Schweiz haben ihren Hauptsitz in der Region Zürich. Die hiesigen Banken hielten im Jahr 2013 eine Bilanzsumme von über 2000 Mil- liarden Franken. Davon konzentrierte sich über die Hälfte auf die Grossbanken. Der Schweizer Finanzplatz kann von einer soliden und zu- verlässigen Infrastruktur profitieren. Dazu gehören unter anderem der Betrieb des elektronischen Börsenhandels, die Abwicklung und Verwahrung von Wertschriften, der Vertrieb von Referenz- und Marktdaten, die Verarbeitungsprozesse rund um Kredit- und Debitkarten sowie der Interbank-Zah- lungsverkehr in Schweizer Franken und Euro. Insgesamt zählt die Region Zürich rund 510 Geschäftsstellen der verschiedenen Bankinstitute
Finanzplatz Zürich und die Welt Global Financial Centres Index 2015 Rang Stadt Rating Veränderung Veränderung 2015 Rang seit 2014 Rating seit 2014 5. 1. New York 786 +1 +7 2. London 784 –1 – 10 3. Hongkong 761 – +2 4. Singapur 751 – – Zürich 5. Zürich 730 +1 +12 6. Tokio 722 –1 +2 7. Seoul 718 +3 +17 8. Boston 715 –1 +1 9. Genf 713 –1 +3 10. San Francisco 711 +2 +14 Der Finanzplatz Zürich gehört zu den bedeutendsten glo- balen Finanzplätzen. 2015 erreicht Zürich im Global Finan- cial Centres Index (Ausgabe März 2014) weltweit Platz 5 und Platz 2 in Europa. Die Dienstleistungen unserer Banken sind auch im Ausland gefragt: In den vergangenen Jahren lassen sich Finanzdienste an Kunden im Ausland von konstant über 15 Milliarden Franken verzeichnen. Die Vermögensverwaltung ist einer der Hauptpfeiler des Schweizer Bankensektors: Die verwalteten Vermögen in der Schweiz beliefen sich per Ende 2013 auf 5170 Milliar- den Franken. Davon stammen 2350 Milliarden Franken von inländischen Kunden. Im grenzüberschreitenden Vermö- gensverwaltungsgeschäft ist die Schweiz weiterhin der grösste Finanzplatz für internationale Kunden. Diese Spitzenposition konnte trotz des zunehmenden internatio- nalen Drucks und der bevorstehenden Einführung eines automatischen Informationsaustausches von Steuerdaten mit dem Ausland erfolgreich verteidigt werden. Der Finanzplatz Zürich gehört zu den Top 5 der globalen Finanzplätze
Öffentliches Engagement Der Zürcher Bankenplatz trägt wesentlich zur hohen Lebens- qualität in der Region Zürich bei, indem zahlreiche Zürcher Version normal Institutionen und Veranstaltungen massgeblich durch Ban- ken unterstützt werden. Beispiele sind: Version für klein Nebst den klassischen Sponsoringaktivitäten engagieren sich die Banken in verschiedenen weiteren Bereichen für das Wohl des Standorts Zürich – über Stiftungen, Kultur- und Bildungsfonds sowie die Unterstützung von sozialen Ein- richtungen. Weiter üben jährlich viele Mitarbeitende des Bankenplatzes in Behörden und Vereinen unentgeltlich Man- date aus und leisten Freiwilligeneinsätze zum Wohl der Ge- meinschaft. Die Zürcher Banken unterstützen das breite kulturelle Angebot in Zürich massgeblich
Erfolgsfaktoren des Bankenplatzes Die attraktiven Rahmenbedingungen tragen massgeblich zum Erfolg des Zürcher Bankenplatzes bei. Dazu zählen die politische und wirtschaftliche Stabilität, die Rechtssicherheit, gesunde öffentliche Haushalte mit vergleichsweise modera- ten Steuern, die stabile Schweizer Währung sowie die hohe Servicequalität und Dienstleistungsmentalität. Die Region Zürich zeichnet sich zudem durch erstklassige Bildungsinstitutionen und einen flexiblen Arbeitsmarkt mit hochqualifizierten Arbeitskräften aus. Die hohe Lebensquali- tät und die gut ausgebaute Infrastruktur – wie die Anbindung an den Flughafen sowie der öffentliche Verkehr – machen die Region Zürich zu einem der attraktivsten Wirtschafts- standorte der Welt. Für die langfristige Sicherung eines starken und stabilen Finanzplatzes ist es entscheidend, diese Erfolgsfaktoren nachhaltig zu pflegen. Dies kommt nicht nur den einzelnen Instituten zugute, sondern dem gesamten Grossraum Zürich. Die hervorragenden Zürcher Standortvorteile müssen gepflegt werden
Geschichte Im 19. Jahrhundert wächst Zürich zur grössten Schweizer Stadt, wird Wirtschaftsmetropole und führender For- schungsplatz. Um dem steigenden Bedürfnis nach Investi- tionskapital beim Bau und Betrieb von Eisenbahnlinien zu entsprechen, gründet Alfred Escher 1856 die Schweizeri- sche Kreditanstalt. Der Aufstieg Zürichs zu einem der wichtigsten internationa- len Finanzplätze beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg. Dies insbesondere dank einer umfassenden Vermögensver- waltung, die für eine vermögende Kundschaft aus dem In- und Ausland angeboten wird. Ab Mitte der 1950er Jahre hat die Internationalisierung des Finanzsystems dem Banken- platz zu zusätzlichem Wachstum verholfen. Nach der Finanzkrise der Jahre 2008/2009 sowie im Zuge der konsequenten Neuausrichtung des Geschäftsmodells in der grenzüberschreitenden Kundenberatung setzt auf dem Bankenplatz eine tiefgreifende Umbruchphase ein. Die Wurzeln des Zürcher Banken- platzes reichen mehr als 250 Jahre zurück
etablieren sich als führende Schweizer Universalbanken 1755 mit einer weltweiten Gründung der Bank Leu & Co. Geschäftstätigkeit in Zürich als erste tradi- tionelle Bank der Schweiz 2008 / 2009 Die weltweite Finanzkrise 1848 hat auch Auswirkungen auf Gründung den Bankenplatz Zürich. der modernen Schweiz In der Folge müssen Banken im Rahmen von Basel III ihre 1850 Eigenkapitalbasis stärken Schaffung des Schweizer Frankens als einheitliche 2009 Währung Die Schweiz übernimmt den OECD-Standard für die 1856 Amtshilfe im Steuerbereich. Gründung der Schweizeri- Damit wird der Grundstein schen Kreditanstalt in Zürich gelegt für einen steuerlich durch Alfred Escher konformen und wettbewerbs- fähigen Finanzplatz 1870 2011 / 2012 Gründung der Zürcher Kantonalbank Das Parlament verabschiedet die Änderung des Banken- 1902 gesetzes zur Regelung der « Too big to fail »-Problematik, Gründung Verband Zürcheri- welche vom Bundesrat per scher Kreditinstitute, 1. März 2012 in Kraft gesetzt Vorläufer des heutigen ZBV wird 1907 2013 Aufnahme der Geschäfts- Die Quellensteuerabkommen tätigkeit der Schweizer mit UK und Österreich treten Nationalbank in Bern und per 1. Januar 2013 in Kraft. Zürich Zudem veröffentlichen die USA ein Programm, das es ab Mitte der 1950er Jahre Schweizer Banken ermög- Aufstieg Zürichs zum licht, das US-Geschäft internationalen Finanzplatz abschliessend zu bereinigen ab 1980 2014 Etablierung von spezialisier- Die Banken einigen sich auf ten Finanzinstituten im eine Verschärfung der Grossraum Zürich ; weiteres Selbstregulierung bei der Bedeutungswachstum Hypothekarfinanzierung. des Zürcher Finanzplatzes Weiter schickt der Bundesrat das Finanzdienstleistungs- 1990 / 1998 gesetz in die Vernehmlas- sung. Ziel ist eine einheitliche, Konsolidierung auf dem produktneutrale Regulierung Bankenplatz, ausgelöst durch des Vertriebs und die An- die Schweizer Immobilien- passung des Schweizer und Regionalbankenkrise ; Gesetzesrahmens an das die heutigen Grossbanken Ausland
Die Standortförderung des Kantons Zürich Die Standortförderung im Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA) des Kantons Zürich ist Ansprechpartner für ansässige und ansiedlungsinteressierte Unternehmen und stärkt zukunfts- weisende Wirtschaftszweige im Raum Zürich. Wir informieren, begleiten, beschleunigen und vernetzen als Bindeglied zwischen Wirtschaft, Forschung und öffentlicher Verwaltung. Kontakt Allgemeine Fragen und Anliegen: + 41 43 259 49 92 standort@vd.zh.ch www.standort.zh.ch Fragen zum Cluster Finanzdienstleistungen: Eva May + 41 43 259 26 52 eva.may@vd.zh.ch www.standort.zh.ch/finance www.finanzplatz-zuerich.ch Der Zürcher Bankenverband Der Zürcher Bankenverband nimmt in der Region Zürich die Interessen des Finanzplatzes gegenüber Behörden, Politik und der Öffentlichkeit wahr. Dabei setzt er sich unter anderem für die Sicherung und Schaffung von Arbeits- plätzen und die Grund- und Weiterbildung auf dem Finanz- platz Zürich ein. Mitglied des Zürcher Bankenverbands sind rund 50 Banken mit gut 50 000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Kontakt Christian Bretscher Geschäftsstelle Zürcher Bankenverband Tel. +41 43 244 55 83, Fax +41 43 244 55 87 info@zuercher-bankenverband.ch www.zuercher-bankenverband.ch Diese Publikation ist auch online verfügbar unter www.finanzplatz-zuerich.ch
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