Behavioural Finance Psychologie des Investierens - Prof. Dr. Thorsten Hens SFI, Universität Zürich Institut für Banking und Finance
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Behavioural Finance Psychologie des Investierens Prof. Dr. Thorsten Hens SFI, Universität Zürich Institut für Banking und Finance
Fallstudie: Der emotionale Anleger Zum Glück habe ich Was soll‘s! Ich werde diese Ah, der Kurs steigt, nicht gewartet! Ich kaufe wieder, es Korrektur nützen – mal den Markt ist ohnehin billiger als meine Position beobachten. beim letzten Mal. ausbauen. Wenn ich noch Super! Zu diesem Länger warte, Preis verdopple ich profitiere ich nicht meine Position! Ich wusste vom Trend. die ganze Ich kann‘s kaum glauben! KAUFEN! Zeit, dass Der Kurs hat sich halbiert! Das passie- Das muss der absolute ren würde. Tiefstand sein! Warum sagt die Bankier- Es wird trotzdem Was ist denn vereinigung nichts dazu?!? abstürzen. jetzt los? Genug ist genug! Ich verkaufe und rühre keine Aktie mehr an! Zum Glück habe ich alles verkauft! Was hab‘ ich gesagt...
Fallstudie: Der emotionale Anleger Zum Glück habe ich Was soll‘s! Ich werde diese Ah, der Kurs steigt, nicht gewartet! Ich kaufe wieder, es Korrektur nützen – mal den Markt beobachten. meine Position ausbauen. ist ohnehin billiger als beim letzten Mal. J J BUY Wenn ich noch Super! Zu diesem Länger warte, Preis verdopple ich profitiere ich nicht meine Position! Ich wusste vom Trend. die ganze Ich kann‘s kaum glauben! Zeit, dass BUY KAUFEN! Der Kurs hat sich halbiert! Das passie- Das muss der absolute ren würde. Tiefstand sein! Warum sagt die Bankier- Es wird trotzdem Was ist denn vereinigung nichts dazu?!? abstürzen. jetzt los? SELL L Genug ist genug! Ich verkaufe und rühre keine Aktie mehr an! Zum Glück habe ich alles verkauft! Was hab‘ ich gesagt...
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Verzerrung Aufmerksamkeit Gorilla-Film (ca. 2 Min.) http://viscog.beckman.illinois.edu/flashmovie/15.php
Verzerrung Aufmerksamkeit Glamour stories • IT-Revolution • Kampf um natürliche Ressourcen (z.B. Öl, Gas, Wasser...) • Überalterung der Gesellschaft • Globalisation • Nachhaltigkeit Investoren glauben an die Stories falls die Preisbewegung dazu passt und kaufen! Jedoch sind die Renditen von langweiligen Investitionen (value stories) meist besser. -> Barber and Odean (2005): „All that Glitters: The Effect of Attention and News on the Buying Behavior of Individual and Institutional Investors“
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Unter- und Überreaktion “Die Effizienzmarkthypothese liefert eine einfache Antwort auf die Frage der Über- und Unterreaktion: Zufall. Und zwar ist der Erwartungswert der Überrenditen Null. Jedoch generiert der Zufall scheinbare Anomalien, die sich gleichmässig auf Über- und Unterreaktion aufteilen.” -> Fama, (1997): Market efficiency, long-term returns, and behavioural finance
Unter- und Überreaktion Verlust Wk Psychologische Evidenz (Griffin and Tversky, 1992) 1-Wk Kein Verlust z.B. 0.5 ×10% = 0.005 × 1000% z.B.: Angst(0.5)×Schmerz(10%) < Angst(0.005)×Schmerz(1000%) Übergewichtung kleiner Wahrscheinlichkeiten und Übergewichtung grosser Verluste
Unter- und Überreaktion Frosch-Film (ca. 30 sec.) http://www.youtube.com/watch?v=Diq6TAtSECg
Unter- und Überreaktion Überreaktion Unterreaktion auf Mega Shocks auf Mega Trends • 9/11 • Überalterung Gesellschaft • Deep Water Horizon • Bevölkerungswachstum • Fukushima • Haushaltsdefizit •… •…
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Mentale Konten Man macht psychologisch einen Unterschied, den es ökonomisch nicht gibt. Beispiel: Buchverluste und realisierte Verluste. Folgerung: Man realisiert Gewinne zu früh und Verluste zu spät!
Studie zu Mentalen Konten Verhältnis realisierter Gewinne zu realisierten Verlusten 2.5 2 1.5 1 0.5 0 Jan März April Juli Sept. Nov. Quelle: Odean (1998)
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Kontrollillusion Mindflex-Film (ca. 80 Sekunden) http://www.mindflexgames.com/
Kontrollillusion Autofahren oder mit dem Flugzeug fliegen (Quelle: “Dance with Chance”) Experiment Chesney et al. •Gruppe A trading von 9 bis 17 Uhr •Gruppe B kann jederzeit traden
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Experiment Selbstüberschätzung Huber, J. (2006): J-shaped returns to timing advantage in access to information; Experimental evidence and a tentative explanation, Working Paper, Yale University and University of Innsbruck 24
Richtige Einschätzung der eigenen Fähigkeiten entscheidet
Psychofallen DENKFEHLER • Verzerrung der Aufmerksamkeit • Unter- und Überreaktion • Mentale Konten • Kontrollillusion EMOTIONEN • Gier und Furcht • Stolz und Bedauern INTUITION • Vertrauen / Bauchgefühl GESCHLECHTERUNTERSCHIEDE • Übersteigertes Selbstvertrauen • Selbstbezogenheit HERDENVERHALTEN
Herdenverhalten
Herdenverhalten
Agenda 1. Fallstudie 2. Psychofallen 3. Empfehlung 4. Literatur 5. Experiment
Empfehlung Folgen Sie einem strukturierten Anlageprozess und halten Sie Ihre Anlagestrategie durch! Analyse der Fallstudie:
Agenda 1. Fallstudie 2. Psychofallen 3. Empfehlung 4. Literatur 5. Experiment
Literaturangaben Barber and Odean (2000): “Trading is Hazardous to your Wealth: The Common Performance of Individual Investors,“ Journal of Finance, 55 (2), 773-806. Barber and Odean (2006): “All that Glitters: The Effect of Attention and News on the Buying Behavior of Individual and Institutional Investors,“ Working paper, Berkeley University. Dalbar Inc. (2011): Quantitative Analysis of Investor Behaviour. Fama (1997): Market efficiency, long-term returns, and behavioural finance, CRSP Working Paper 448. Griffin and Tversky (1992): The Weighing of Evidence and the Determinants of Confidence. Cognitive Psychology. Makridakis, Hogarth, Gaba (2009),“ Dance with Chance“, Oneworld publications. Odean, T. (1998): Are Investors Reluctant to Realize Their Losses?, Journal of Finance, 53: 1775-1798.
Literatur zum selber lesen
Agenda 1. Fallstudie 2. Psychofallen 3. Empfehlung 4. Literatur 5. Experiment
Experiment Teilnehmer: Zuhörer dieses Vortrages. Spielregel: Jeder nennt eine Zahl zwischen 0 und 100. Gewinner: 2/3 des Durchschnitts. Beispiel: 5 Zuhörer. Gewählte Zahlen: 10, 20, 30, 40, 50. Durchschnittliche Zahl 30. Gewinner: Spieler, der 20 gewählt hat.
Experiment Gehen Sie auf die Website: www.klicker.uzh.ch/ibf
Typisches Ergebnis 40 frequency 35 2/3 average: 22.61 30 25 20 15 10 5 0 0-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 91-100 Numbers
Typisches Ergebnis (viele)
Analyse Typische Gewinnzahl: 20-25. Kurzfristig gewinnt derjenige, der die durchschnittliche Irrationalität der anderen am Besten einschätzen kann.
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