Bericht 2019 Ziele für nachhaltige Entwicklung - the United Nations
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Inhalt Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Überblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Ziel 1 Keine Armut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 Ziel 2 Kein Hunger . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Ziel 3 Gesundheit und Wohlergehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Ziel 4 Hochwertige Bildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Ziel 5 Geschlechtergleichheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Ziel 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen . . . . . . . . . . . . . 34 Ziel 7 Bezahlbare und saubere Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Ziel 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum . . . . 38 Ziel 9 Industrie, Innovation und Infrastruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Ziel 10 Weniger Ungleichheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Ziel 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 Ziel 12 Nachhaltige/r Konsum und Produktion . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Ziel 13 Maßnahmen zum Klimaschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Ziel 14 Leben unter Wasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Ziel 15 Leben an Land . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Ziel 16 Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen . . . . . . . . . . 54 Ziel 17 Partnerschaften zur Erreichung der Ziele . . . . . . . . . . . . . . . 56 Hinweise für Leserinnen und Leser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 Regionale Gruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
Vorwort Seit ihrer Verabschiedung 2015 ist die Agenda 2030 ein Entwurf zur zu verfehlen, solange wir keine Antworten auf tief verwurzelte Ent- Verwirklichung einer Welt der Nachhaltigkeit, in der alle Menschen behrung, gewaltsame Konflikte und die Verwundbarkeit gegenüber am Wohlstand teilhaben und auf einem gesunden Planeten ein pro- Naturkatastrophen finden. Mehr Menschen hungern, und mindestens duktives, lebendiges und friedliches Leben führen können. Bis 2030 der Hälfte der Weltbevölkerung mangelt es an einer gesundheitlichen sind es nur etwas mehr als zehn Jahre, und wir müssen uns fragen, Grundversorgung. Mehr als die Hälfte der Kinder weltweit erfüllen ob wir mit unserem heutigen Handeln die richtige Grundlage für nicht die Mindeststandards im Lesen und Rechnen, nur 28 Prozent der die Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung schaffen. Der Menschen mit schweren Behinderungen erhalten Transferleistungen, Bericht 2019 über die Ziele für nachhaltige Entwicklung liefert fakten- und in allen Teilen der Welt sind Frauen nach wie struktureller Be- gestützte Erkenntnisse als Antwort auf diese Frage. nachteiligung und Diskriminierung ausgesetzt. Der Bericht zeigt, dass in einigen wichtigen Bereichen Fortschritte Es ist völlig offensichtlich, dass viel tiefer greifende, raschere und erzielt werden und sich manche positiven Trends abzeichnen. Die ex– ehrgeizigere Anstrengungen unternommen werden müssen, um treme Armut ist erheblich zurückgegangen, die Sterblichkeitsrate bei den sozialen und wirtschaftlichen Umbruch einzuleiten, der für die Kindern unter 5 Jahren ist zwischen 2000 und 2017 um 49 Prozent Verwirklichung unserer Ziele bis 2030 erforderlich ist. Unsere Fort- gesunken, Impfungen haben Millionen Menschenleben gerettet, und schritte haben gezeigt, was funktioniert. In diesem Bericht werden die überwiegende Mehrheit der Weltbevölkerung hat nun Zugang zu daher die Faktoren herausgestellt, die die Verwirklichung aller Strom. Die Länder ergreifen konkrete Maßnahmen zum Schutz der 17 Zielen voranbringen können: Finanzierung, Resilienz, nachhaltige Erde: der Umfang der unter Schutz gestellten Meeresfläche hat sich und inklusive Volkswirtschaften, leistungsfähigere Institutionen, seit 2010 verdoppelt, die Länder gehen gemeinsam gegen die illegale lokale Maßnahmen, eine bessere Nutzung von Daten und der Einsatz Fischerei vor, und das Klimaübereinkommen von Paris ist mittlerweile von Wissenschaft, Technologie und Innovation mit größerem Schwer- von 186 Parteien ratifiziert worden, von denen nahezu alle ihre ersten punkt auf der digitalen Transformation. Bei all unserem Tun und in national festgelegten Beiträge bekanntgegeben haben. Etwa 150 Län- allen unseren Entscheidungen müssen wir sorgfältig darauf achten, der haben nationale Maßnahmen erarbeitet, um die Herausforderun- dass niemand zurückgelassen wird und dass die nationalen Anstren- gungen durch eine wirksame internationale Zusammenarbeit, die auf gen der raschen Verstädterung zu bewältigen, und in 71 Ländern und der Europäischen Union gibt es nun mehr als 300 Politikmaßnahmen einem Bekenntnis zu Diplomatie und Krisenprävention fußt, unter- und -instrumente zur Förderung nachhaltiger Konsum- und Produk stützt werden. tionsmuster. Zudem engagiert sich eine Vielzahl von Akteuren – Das Gipfeltreffen über die Ziele für nachhaltige Entwicklung, der internationale Organisationen, Unternehmen, lokale Behörden, die Klimaschutzgipfel und die anderen wichtigen Treffen, die im Septem- Wissenschaftsgemeinde und die Zivilgesellschaft – zugunsten der ber 2019 in New York stattfinden werden, verschaffen Führungsver- Nachhaltigkeitsziele, was zu großen Hoffnungen für die nächsten zehn antwortlichen überall eine Gelegenheit, die Welt wieder auf Kurs zu Jahre Anlass gibt. Die Vereinten Nationen arbeiten ihrerseits intensiv bringen und den Anstoß zu einem Jahrzehnt der Erfolge für die Men- an der Neupositionierung ihres Entwicklungssystems, um besser in schen und ihren Planeten zu geben. Der Zeitpunkt ist der richtige, und der Lage zu sein, den Bedürfnissen von Regierungen bei der Umset- wir müssen jetzt handeln. In diesem Sinne empfehle ich diesen Bericht zung dieser integrierten und transformativen Agenda zu entsprechen. einem breiten Publikum. Trotz dieser Fortschritte zeigt der Bericht aber auch viele Bereiche auf, die dringend unsere kollektive Aufmerksamkeit erfordern. Die Zerstörung der natürlichen Umwelt geht erschreckend schnell voran. Der Meeresspiegel steigt, die Versauerung der Ozeane nimmt rasch zu, die letzten vier Jahre waren die wärmsten seit Beginn der Auf- zeichnungen, eine Million Pflanzen- und Tierarten sind vom Aus António Guterres sterben bedroht, und die Landverödung schreitet ungebremst fort. Auch unsere Bemühungen, menschliches Leid zu beenden und Generalsekretär Chancen für alle zu schaffen, kommen zu schleppend voran. Wir lau- der Vereinten Nationen fen Gefahr, unser Ziel der Beendigung der extremen Armut bis 2030 Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 2
Einleitung Vier Jahre nach der Unterzeichnung der Agenda 2030 für nachhaltige gen. Eine Analyse der Zusammenhänge zwischen den Zielen zeigt Entwicklung haben die Länder Maßnahmen ergriffen, um die Nach vielversprechende Möglichkeiten für raschere Fortschritte auf. So haltigkeitsziele und -vorgaben in ihre nationalen Entwicklungspläne erfordert etwa die Bekämpfung des Klimawandels einen Übergang zu aufzunehmen und ihre Politik und ihre Institutionen auf diese Ziele sauberer Energie, eine Umkehr des Waldverlusts und eine Verände- auszurichten. Zur Verfolgung der weltweiten Fortschritte bei der rung unserer Produktions- und Konsummuster. Die Förderung einer Zielerreichung und Umsetzung der eingegangenen Verpflichtungen nachhaltigen Landwirtschaft kann dazu beitragen, Hunger und Armut stützt sich der vorliegende Bericht auf die neuesten verfügbaren zu bekämpfen, denn fast 80 Prozent der Ärmsten leben in ländlichen Daten. Während man in einigen Bereichen vorangekommen ist, steht Gebieten. Ein besserer Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitärver- man in anderen nach wie vor vor enormen Herausforderungen. Die sorgung und Hygiene kann jährlich Millionen von Menschenleben ret- vorliegenden Daten und Belege erhellen, in welchen Bereichen drin- ten und mehr Kindern den Schulbesuch ermöglichen. Wenn rund gender Handlungsbedarf besteht und raschere Fortschritte erzielt 200 Millionen Kinder in Afrika südlich der Sahara besser lesen und werden müssen, um die weitreichende Vision der Agenda 2030 zu rechnen lernen, werden sie eher die Armut überwinden und dazu bei- verwirklichen. tragen können, dass die ganze Region im globalen Marktwettbewerb bestehen kann. Die Mitgliedstaaten sind sich darin einig, dass diese Herausforderun- gen und Verpflichtungen miteinander verknüpft sind und integrierte Der vorliegende Bericht unterstreicht auch, wie wichtig es für die voll- Lösungen erfordern. Es ist daher zwingend notwendig, die Agenda ständige Umsetzung der Agenda 2030 ist, in Datenqualität zu inves- 2030 ganzheitlich zu betrachten und gezielt dort einzugreifen, wo die tieren. Für mehr als die Hälfte der globalen Indikatoren werden in den stärkste Wirkung zu erzielen ist. meisten Ländern nicht regelmäßig Daten erhoben. Weil über viele marginalisierte Gruppen und Personen keine präzisen und aktuellen Der dringendste Handlungsbedarf besteht beim Klimawandel. Wenn Daten vorliegen, sind diese „unsichtbar“ und daher umso verwund wir die rekordhohen Treibhausgasemissionen nicht sofort verringern, barer. Zwar wurden in den letzten vier Jahren erhebliche Anstrengun- wird sich die Erde in den kommenden Jahrzehnten voraussichtlich um gen unternommen, diese Lücken zu schließen, jedoch nicht sehr er- weitere 1,5 Grad Celsius erwärmen. Die kumulativen Auswirkungen folgreich. Es sind dringend vermehrte Investitionen erforderlich, um werden katastrophal und unumkehrbar sein und zeichnen sich bereits ausreichende Daten für eine fundierte Entscheidungsfindung zu allen jetzt ab: zunehmende Versauerung der Ozeane, Küstenerosion, ex Aspekten der Agenda 2030 zu gewinnen. Zu diesem Zweck sieht die treme Wetterbedingungen, häufigere und schlimmere Naturkata- aus dem Zweiten Weltdatenforum hervorgegangene Erklärung von strophen, anhaltende Landverödung, Verlust lebenswichtiger Arten Dubai einen bedarfsorientierten Finanzierungsmechanismus vor, der und Zusammenbruch von Ökosystemen. Viele Teile der Welt werden unter der Aufsicht der Mitgliedstaaten steht und schnell und effizient unbewohnbar werden, und die Armen wird es am stärksten treffen. den Prioritäten der nationalen Statistiksysteme entsprechen kann. Negative Auswirkungen auf die Nahrungsmittelproduktion werden zu weit verbreiteter Verknappung und Hunger und bis 2050 möglicher- Die in diesem Bericht aufgezeigten Herausforderungen sind globaler weise zur Vertreibung von bis zu 140 Millionen Menschen führen. Die Natur und erfordern globale Lösungen. Kein Land und kein Mensch Zeit für entschlossene Maßnahmen gegen den Klimawandel drängt. kann sie alleine lösen. Das bedeutet, dass ein multilaterales Handeln wichtiger als je zuvor ist. Beachtlicherweise ist es mit der Agenda Das andere beherrschende Thema unserer Zeit ist die wachsende 2030 bereits gelungen, sehr unterschiedliche Gruppierungen zusam- Ungleichheit zwischen und innerhalb der Länder. Armut, Hunger und menbringen, die auf die Verwirklichung gemeinsamer Ziele hinwirken. Krankheit sind in den ärmsten und schwächsten Bevölkerungsgruppen Mit Hilfe des Systems der Vereinten Nationen können die internatio- und Ländern nach wie vor am stärksten verbreitet. Über 90 Prozent nale Zusammenarbeit in den Bereichen Klimawandel, Migration, der Todesfälle bei Müttern treten in Ländern mit niedrigem und mitt- Technologie und Handel sowie Partnerschaften mit allen Interessen- lerem Einkommen auf. Drei Viertel aller Kinder mit Wachstumshem- trägern weiter ausgebaut werden. Wenn wir jetzt und gemeinsam mung leben in Südasien und in Afrika südlich der Sahara. Menschen in handeln und die vielen Synergien im Rahmen der Agenda 2030 nut- fragilen Staaten mangelt es mit doppelt so hoher Wahrscheinlichkeit zen, können wir die Nachhaltigkeitsziele noch rechtzeitig erreichen. wie Menschen in nicht prekären Verhältnissen an einer sanitären Grundversorgung und mit etwa viermal so hoher Wahrscheinlichkeit an einer grundlegenden Trinkwasserversorgung. Jugendliche werden dreimal häufiger arbeitslos als Erwachsene. Frauen und Mädchen leis- ten einen unverhältnismäßig hohen Anteil an unbezahlter Hausarbeit und haben keine Entscheidungsfreiheit. Liu Zhenmin So wie Armut, Ungleichheit, Klimawandel und andere globale Heraus- Untergeneralsekretär forderungen miteinander verknüpft sind, so sind es auch die Lösun- für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten 3
Überblick KEINE ARMUT ARMUT IN ALLEN IHREN FORMEN UND ÜBERALL BEENDEN Bis 2030 KANN DIE WELTWEITE ARMUT NICHT BESEITIGT WERDEN 55 % DEr WELTBEVÖLKERUNG haT KEINEN ZUGANG ZU SOZIALSCHUTZ 36 % 2015 lebten 16 % 10 % 736 millionEN 8,6 % 6% MENSCHEN IN EXTREMER ARMUT, 1990 2010 2015 2018 2030 DAVON (PROGNOSE) 413 millionEN in AFRIKA SÜDLICH DER SAHARA MEHR ALS 90 % der Todes- fälle aufgrund von katastrophen ereignen sich in Ländern mit 323 millionEN 413 millionEN niedrigem und mittlerem Einkommen rest DER WELT AFRIKA SÜDLICH DER SAHARA Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 4
KEIN HUNGER DEN HUNGER BEENDEN, ERNÄHRUNGSSICHERHEIT UND EINE BESSERE ERNÄHRUNG ERREICHEN UND EINE NACHHALTIGE LANDWIRTSCHAFT FÖRDERN ZWEI DRITTEL Millionen MEhr der extrem armen menschen hungern erwerbstätigen Erwachsenen arbeiten in der Landwirtschaft ZWEI DRITTEL aller Unterernährten 2017 waren leben in zwei Regionen: 821 millionEN AFRIKA SÜDLICH unterernährt, DER SAHARA SÜDASIEN GEGENÜBER 784 millionen 2015 237 millionEN 277 millionEN 22 % (149 millionen) 7,3 % (49 millionen) 5,9 % (40 millionen) der Kinder unter der Kinder unter der Kinder unter 5 Jahren leiden 5 Jahren leiden 5 Jahren sind an Wachstums- an Auszehrung übergewichtig hemmung 5 Überblick
GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN Ein gesundes leben für menschen jeden alters gewährleisten und ihr wohlergehen fördern die sterblich- DIe tuberkulose- keitsRate von inzidenzrate Kindern sank von 2000 bis 2017 unter 5 Jahren um 21 % sank von aber 2017 9,8 millionen erkrankten 2000 immer noch auf 10 millionen menschen daran 5,4 millionen 2017 von 2000 bis 2017 sank die HIV-inzidenz bei den 15- bis 49-Jährigen in Afrika südlich der Sahara um 37 % DANK IMPFUNGEN gingen zwischen 4 infektionen je 1.000 nicht infizierte personen 2000 und 2017 die 3,39 todesfälle bei 3 Masern um 2,14 2 80 % zurück 2010 2017 2017 traten in den 10 am stärksten betroffenen afrikanischen LÄndern ca. 3,5 millionen mehr malariafälle auf als 2016 Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 6
HOCHWERTIGE BILDUNG inklusive, gleichberechtigte und hochwertige bildung gewährleisten und mÖglichkeiten lebenslangen lernens für alle fördern 750 millionen kinder und erwachsene 617 jugendliche sind noch immer verfügen nicht analphabeten Über mindest- kenntnisse zwei millionen im lesen und drittel davon rechnen sind frauen mehr als die hälfte der schulen in afrika südlich der sahara 1 von 5 kindern zwischen 6 17 jahren und hat keinen zugang zu • trinkwasser geht nicht • handwaschgelegenheiten zur schule • Internet • computern In zentralasien besuchen 27 % mehr mädchen als Jungen im Grundschulalter keine Schule 7 Überblick
GESCHLECHTER- GLEICHHEIT geschlechtergleichstellung erreichen und alle frauen und mädchen zur selbst- bestimmung befähigen 18 % In Südasien sank das heiratsrisiko für Mädchen im Kindesalter seit 2000 um 40 % der Frauen und dennoch waren MÄdchen zwischen 30 % der frauen zwischen 15 und 49 Jahren haben 20 und 24 bei ihrer heirat in den letzten 12 Monaten unter 18 (2018) physische und/oder sexuelle gewalt durch den mindestens partner erfahren 200 millionen Mädchen und 24 % der nationalen Parlaments- abgeordneten sind Frauen 2010: 19 % Frauen wurden Opfer von Genital- verstümmelung frauen stellen aber nur die 39 % 27 % hälfte davon in West- Afrika der erwerbsbevökerung der führungskräfte Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 8
SAUBERES WASSER UND SANITÄR- EINRICHTUNGEN verfügbarkeit und nachhaltige bewirtschaftung von wasser und sanitärversorgung für alle gewährleisten 785 millionen menschen haben noch immer keine grundlegende 2 von 5 trinkwasser- menschen versorgung haben zuhause keine (2017) gelegenheit zum Hände- waschen mit seife und wasser (2017) weltweit hat Jede vierte gesundheitseinrichtung Bis 2030 könnten 673 millionen keine grundlegende 700 millionen menschen (9 % der trinkwasserversorgung weltbevölkerung ) (2016) menschen durch akute verrichten ihre wasserknappheit Notdurft immer vertrieben werden noch im Freien (2017) die mehrheit davon 2 milliarden menschen in Südasien leben in Ländern mit hohem wasserstress 9 Überblick
BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nach- haltiger und moderner energie für alle sichern 9 10von menschen weltweit im schnitt wurde haben zugang zu strom 2,3 % weniger energie pro 87 % der dollar 840 millionen menschen ohne an jährlicher strom leben in wirtschaftsleistung ländlichen gebieten eingesetzt (2010–2016) 17,5 % desgesamten endenergie- verbrauchs stammen aus 3 milliarden erneuerbarer energie menschen mangelt es an sauberen brennstoffen und techno- logien zum kochen Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 10
MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTS- WACHSTUM dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges wirtschaftswachstum, produktive vollbeschäftigung und menschenwürdige arbeit für alle fördern der stundenlohn der männer ist um das reale hÖher 12 % bip wuchs als der der frauen JÄHRLICH UM 4,8 % IN DEN AM WENIGSTEN die weltweite ENTWICKELTEN arbeitslosenquote lÄNDERN liegt bei 5% (2010–2017) (2018) bip DIE ZIELVORGABE IST 7% ein fünftel der jungen menschen hat keine beschäftigung, die arbeitsproduktivität stieg schul- oder von 2017 auf 2018 um 2,1 % – berufsausbildung der höchste jährliche anstieg seit 2010 11 Überblick
9 INDUSTRIE, eine widerstandsfähige infrastruktur aufbauen, INDUSTRY, INNOVATION AND INFRASTRUCTURE INNOVATION UND INFRASTUKTUR inklusive und nachhaltige industrialisierung fördern und innovationen unterstützen in den am wenigsten entwickelten ländern ist die industrialisierung zu langsam, 2000 2016 die investitionen in forschung und entwicklung um das ziel für 2030 zu erreichen betrugen 2 0 1 6 industrielle wert- schöpfung pro kopf 2 billionen dollar, gegenüber 739 milliarden 114 USd 4.938 usd Dollar 2000 in den am wenigsten in Europa und entwickelten nordamerika 90 % ländern der menschen leben in reichweite eines mittelhohe und hochtechnologiesektoren 3G- oder höherwertigen mobilfunknetzes (2018), machen 45 % der globalen industriellen Wert- aber nicht alle können schöpfung aus (2016), jedoch nur 15 % in Afrika sich seine nutzung leisten südlich der Sahara 45 % 15 % global afrika südlich der Sahara Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 12
10 WENIGER REDUCED INEQUALITIES UNGLEICHHEITEN ungleichheit in und zwischen Ländern verringern In mehr als der hälfte in vielen ländern fliesst ein immer von 92 Ländern wuchs das reichste grÖsser werdender 1% anteil des ein- einkommen der kommens den reichsten 1 % zu ärmsten 40 % auf die ärmsten 40 % der BevÖlkerung ärmste 40 % entfallen weniger als 25 % des gesamt- einkommens rascher als im nationalen durchschnitt (2011–2016) die am wenigsten die meisten länder fördern eine entwickelten Länder sichere und geordnete Migration, aber beim schutz profitieren weiter von präferenziellen der Rechte von Migranten und der sicherung ihres handelsregelungen sozioökonomischen wohls bleibt noch viel zu tun von 105 Ländern hatten 66 % ihrer ausfuhren geniessen zoll- 76 % 54 % 57 % freiheit (2017), gegenüber 51 % für eine politik fÜr eine eine politik für eine politik zur entwicklungsregionen sichere, geordnete migrantenrechte förderung des und reguläre sozioökonomischen migration wohls 13 Überblick
11 STÄDTE SUSTAINABLE NACHHALTIGECITIES städte und siedlungen inklusiv, sicher, UND AND COMMUNITIES GEMEINDEN widerstandsfähig und nachhaltig gestalten 1 von 4 stadtbewohnern lebt in einem slum-ähnlichen umfeld (2018) 2 milliarden menschen haben keinen zugang zu abfallentsorgung nur 53 % der stadtbewohner können bequem Öffentliche verkehrsmittel erreichen (2018) 500 METER 1.000 METER Bequem zu erreichen heißt bis zu 500 meter Fußweg zu einer Bushaltestelle/einem Verkehrsmittel mit niedriger Beförderungskapazität bzw. 1.000 meter zu einer Bahn 150 LÄnder oder Fähre haben nationale stadtentwicklungs- 9 10 von bewohnern atmen verschmutzte Luft ein stadt- pläne, von denen fast die Hälfte in der umsetzungsphase ist Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 14
12 NACHHALTIGE/R RESPONSIBLE CONSUMPTION KONSUM UND PRODUKTION AND PRODUCTION nachhaltige konsum- und produktions- muster sicherstellen der globale material-fussabdruck wächst schneller die entwickelten Länder erzielen mit nur als die bevölkerung und einem fünftel die wirtschaftsleistung des aufwands an natÜrlichen ressourcen in den entwicklungsländern pro tonne 190 milliarden die gleiche wirtschaftsleistung (geschätzt) 92 43 54 milliarden milliarden fast 100 milliarden länder verfolgen 1990 2000 2017 2060 aktiv politik- massnahmen der material-fussabdruck pro kopf ist in hocheinkommensländern für mehr nachhaltigkeit um 60 % GRÖSSER fussabdruck pro kopf 27 bei konsum und als in ländern mit höherem tonnen mittlerem einkommen 17 tonnen produktion 13 mal 303 politik- und mehr als so gross wie in ländern mit 2 tonnen rahmen und -instrumente niedrigem einkommen hohes höheres niedriges einkommen mittleres einkommen einkommen 15 Überblick
13 MASSNAHMEN CLIMATE ACTION KLIMASCHUTZ ZUM umgehend massnahmen zur bekämpfung des klimawandels und seiner auswirkungen ergreifen die globale mittel- temperatur 186 vertrags- parteien lag 2018 etwa haben das über- 1 °C ÜBer dem vorindustriellen niveau einkommen von Paris ratifiziert Klimabedingte und geophysikalische Katastrophen forderten zwischen 1998 und 2017 etwa 1,3 Millionen Menschenleben Trotz 17 % höherer klimafinanzierung (2015‒2016) gegenüber 2013‒2014 die konzentration von CO in der luft 2 Um die Erderwärmung fossile wird in beträgt auf 1,5 °C zu begrenzen, brennstoffe 146 % des Muss der weltweite cO2-Ausstoß bis 2030 weiter deutlich mehr investiert als in vorindustriellen auf 55 % des Niveaus von den klimaschutz niveaus (2017) 2010 sinken und bis zur 60 CO 2-Neutralität 2050 800 2016 50 781 weiter stark fallen 600 milliarden 681 40 400 USD milliarden 30 usd 200 20 0 10 fossile weltweite brennstoffe klimafinanzierung 0 2000 2010 2020 2030 2040 2050 Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 16
14 LEBEN ozeane, meere und meeresressourcen im sinne LIFE UNTER BELOW WATER WASSER nachhaltiger entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen co 2 co 2 die ozeanversauerung ist co 2 seit der vor- industriellen zeit um 26 % 104 220 von küstengebieten haben die wasser- qualität ihrer bis 2100 gestiegen und soll Küstengewässer verbessert (2012–2018) um 100‒150 % ansteigen Mit dem Anstieg des Säuregehalts können die Ozeane weniger Kohlendioxid (CO 2) aufnehmen; die Meereslebewesen sind gefährdet. 17 % der gewässer innerhalb nationaler der anteil der fisch- hoheitsgebiete bestände innerhalb stehen unter biologisch nach- schutz haltiger grenzen 87 Länder sind Unterzeichner des sank von Übereinkommens 90 % (1974) über Hafenstaat- maßnahmen, des mehr als auf 67 % ersten verbindlichen (2015) internationalen Über- einkommens gegen doppelt illegale, nicht so viele wie 2010 gemeldete und unregulierte Fischerei 17 Überblick
15 LEBEN landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige LIFE ON LAND AN LAND nutzung fördern, wälder nachhaltig bewirtschaften, wÜstenbildung bekämpfen, bodendegradation beenden und umkehren und dem verlust der biologischen vielfalt ein ende setzen Rote-liste-index: der arten- schwund beschleunigt sich die landverödung bedroht ein Fünftel der Landfläche der Erde das risiko des arten- und das Leben einer sterbens ist in den Milliarde Menschen letzten 25 Jahren um fast 10 % gestiegen mehr schutz bei jedem für die Biodiversität besonders der Rote-Liste-Index verfolgt Daten zu mehr als 20.000 wichtigen Gebiet Säugetier-, Vogel-, Amphibien-, Korallen- und Palmfarnarten. Der durchschnittliche Anteil Je höher die Werte, desto weniger Anlass zur Sorge ausgewiesener Schutzgebiete in jedem für die Biodiversität wichtigen Gebiet stieg weltweit zwischen 2000 und 2018 um 116 vertragsparteien haben das protokoll von nagoya 39 % 42 % 36 % ratifiziert, das den zugang zu genetischen ressourcen und ihre ausgewogene und land Süsswasser- gebirge gerechte nutzung regelt gebiete Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 18
16 GERECHTIGKEIT PEACE, FRIEDEN,JUSTICE AND STRONG UND STARKE friedliche und inklusive gesellschaften für eine nachhaltige entwicklung INSTITUTIONS INSTITUTIONEN fördern, allen menschen zugang zur justiz ermöglichen und leistungsfähige, rechenschaftspflichtige und inklusive institutionen auf allen ebenen aufbauen 70 % der ermittelten opfer insgesamt bei tötungen durch intim- von ausbeutung sind waren etwa partner/familien- frauen und Mädchen 80 % angehörige waren jedoch der tötungs- 64 % die meisten von opfer der opfer ihnen werden opfer von sexueller frauen ausbeutung Männer geburten- registrierung von januar bis oktober 2018 wurden nur drei viertel 397 FÄlle der 73 % aller kinder unter 5 jahren TÖtung von weniger als die menschenrechtsverteidigern, unter den opfern: hälfte dieser Journalisten und gewerk- 91 journalisten 46 % kinder in afrika sÜdlich der schaftern in 41 Ländern und blogger sahara dokumentiert und verifiziert 19 Überblick
PARTNERSCHAFTEN ZUR ERREICHUNG DER ZIELE umsetzungsmittel stärken und die Globale partnerschaft für nachhaltige entwicklung mit neuem leben erfüllen heimatüberweisungen dürften 2019 in Ländern mit niedrigem und mittlerem einkommen die grÖsste quelle 2018: 2018: ausländischer finanzmittel die gesamte die bilaterale sein (Voraussichtlich öffentliche Hilfe für die am 550 Milliarden USD) Entwicklungshilfe wenigsten die hilfe für entwickelten (netto 149 Mrd. usd) Länder afrika die verdoppelung der derzeitigen hilfszusagen sinkt um sinkt um sinkt um für den aufbau der 2,7 % gegenüber 3% gegenüber 4% statistikkapazitäten ist erforderlich, um die Zielvorgabe bis 2030 zu 2017 2017 erreichen in afrika südlich der sahara ist weniger als ein viertel der nationalen statistischen PLäne voll finanziert mehr als 80 % gegenüber 45 % und nur 20 % der menschen in in den entwicklungs- in den am wenigsten entwickelten ländern entwickelten ländern sind online Ländern Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 20
niemanden zurücklassen die extreme armut knapp die hälfte auf dem land der extrem armen sind kinder UNtER 14 jahren ist mehr als 3 mal so hoch 46 % 17,2 % wie in den städten jugendliche werden 3 mal 5,3 % häufiger arbeitslos als erwachsene Der Sozialschutz weist große Lücken auf 35 % 41 % 28 % 68 % 22 % der kinder der frauen der menschen der menschen der arbeits- erhalten mit neu- mit schweren im ruhestands- losen erhalten sozialschutz- geborenen behinderungen alter erhalten arbeitslosen- leistungen erhalten erhalten eine eine alters- geld mutter- invalidenrente rente schutz 21 Überblick
KEINE Armut in allen ihren ARMUT Formen und überall beenden Die extreme Armut geht zwar weiter zurück, aber in langsamerem Tempo, und der Zeitplan zur Beseitigung der Armut bis 2030 lässt sich so nicht einhalten. Extreme Armut ist konzentriert und trifft vor allem die ländliche Bevölkerung. Sie verschärft sich zudem zuneh- mend durch Gewaltkonflikte und Klimawandel. Die Bekämpfung der extremen Armut wird dort, wo es sie noch gibt, aufgrund ihrer Hart- Sozialschutzsysteme und -maßnahmen und die staatliche Finanzie- näckigkeit und Komplexität erschwert, wobei oft soziale, politische rung wichtiger Leistungen können den Zurückgelassenen helfen, wie- und wirtschaftliche Faktoren im Wechselspiel hineinwirken. Effektive der auf die Beine zu kommen und einen Weg aus der Armut zu finden. Langsamere Fortschritte im Kampf gegen die Armut gefährden die Verwirklichung des Ziels Der in extremer Armut lebende Anteil der Weltbevölkerung ist von Anteil der Bevölkerung, der von weniger als 1,90 Dollar pro Tag lebt – 36 Prozent (1990) auf 16 Prozent (2010) und weiter auf 10 Prozent 1990-2015, Kurzfristprognose für 2018 und Prognose für 2030 (in Prozent) 40 35,9 (2015) gesunken. Mehr als 1 Milliarde Menschen haben sich in den letzten 25 Jahren aus der Armut befreit. Vor allem in Ostasien ist die 30 Armutsrate von 52 Prozent (1990) auf 10 Prozent (2010) und weiter auf weniger als 1 Prozent (2015) gesunken. In jüngerer Zeit hat Süd- 20 asien beeindruckende Fortschritte gegen die extreme Armut erzielt 9,9 8,6 und so zum weiteren Rückgang der globalen Armutsrate beigetragen. 10 6,0 Doch das Fortschrittstempo verlangsamt sich. Nach Kurzfristprogno- 0 sen liegt die Rate der extremen Armut für 2018 bei 8,6 Prozent, und 1990 1995 2000 2005 2010 2015 2018 2030 wenn sich die aktuellen Trends fortsetzen, werden 2030 noch immer Kurzfrist- Prognose prognose 6 Prozent der Weltbevölkerung in extremer Armut leben. In Niedrigeinkommensländern und von Konflikten und politischen Um- Den Prognosen zufolge wird die Rate der extremen Armut südlich der wälzungen betroffenen Ländern, insbesondere in Afrika südlich der Sa- Sahara ohne erhebliche Politikveränderungen auch 2030 noch im hara, bleibt die extreme Armut hartnäckig hoch. Von den 731 Millionen zweistelligen Bereich liegen. Menschen, die 2015 weniger als 1,90 Dollar pro Tag zum Leben hatten, Etwa 79 Prozent der Armen der Welt leben in ländlichen Gebieten. waren 400 Millionen in Afrika südlich der Sahara zuhause. Diese Zahl Dort beträgt die Armutsrate 17,2 Prozent, was mehr als dreimal so ist in den letzten Jahren gestiegen und übersteigt die Zahl aller Armen hoch ist wie in städtischen Gebieten (5,3 Prozent). Kinder unter im Rest der Welt. 14 Jahren machen fast die Hälfte (46 Prozent) der extrem Armen aus. Mehr als ein Drittel der Beschäftigten in Afrika südlich der Sahara lebt vor von weniger als 1,90 Dollar pro Tag Ein Arbeitsplatz garantiert nicht ein menschenwürdiges Leben. Trotz Anteil der Beschäftigten, der von weniger als 1,90 Dollar pro Tag lebt – rapiden Rückgangs der Arbeitsarmut in den vergangenen 25 Jahren 2010 und 2018 (in Prozent) lebten 2018 8 Prozent der Beschäftigten und ihre Familien in extremer Afrika südlich der Sahara 38 45 Armut. Schlechte Arbeitsbedingungen sind das Hauptproblem; sie un- Ozeanien* 20 26 terstreichen, dass eine menschenwürdige, produktive Beschäftigung Zentral- und Südasien 24 12 wesentlich dazu beiträgt, Menschen aus der Armut zu befreien. Nordafrika und Westasien 1,6 3 Die Verlangsamung des Rückgangs der Arbeitsarmut in den letzten fünf Lateinamerika und Karibik 4 2,2 Jahren zeigt an, dass wieder verstärkte Gegenanstrengungen unter- Ost- und Südostasien 11 1,7 nommen werden müssen. In Afrika südlich der Sahara ist die Lage wei- 38 Am wenigsten entwickelte Länder ter besonders alarmierend; dort lag die Erwerbsarmut 2018 bei 38 Pro- 31,5 32,4 zent. In den am wenigsten entwickelten Ländern und Binnenentwick- Binnenentwicklungsländer 26 9 lungsländern lebt mindestens ein Viertel der arbeitenden Bevölkerung Kleine Inselentwicklungsländer 8 trotz Besitz eines Arbeitsplatzes in extremer Armut. Bei jungen Er- Welt 8 14 werbstätigen (im Alter zwischen 15 und 24 Jahren) ist die Wahrschein- 0 10 20 30 40 50 lichkeit, in Armut zu leben, doppelt so hoch wie bei erwachsenen. 2010 2018 * ohne Australien und Neuseeland Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 22
Sozialschutzsysteme erreichen nicht alle, die sie am meisten brauchen, insbesondere nicht Kinder Sozialschutzprogramme fangen die volle Wucht der Armut ab und Anteil der Bevölkerung, der wenigstens eine Sozialschutzleistung erhält, und der Kinder mit Sozialschutz – 2016 (in Prozent) können zudem verhindern, dass Menschen überhaupt in Armut gera- 13 ten. Sie helfen mit, in jeder Lebensphase Armut und Ungleichheit zu Afrika südlich der Sahara 13 verhindern und zu lindern, und ermöglichen so inklusivere, stabilere Zentral- und Südasien 16 Gesellschaften. Jedoch erhalten effektiv nur 45 Prozent der Weltbevöl- Ost- und Südostasien 14 59 kerung wenigstens eine Sozialschutzleistung. Die restlichen 55 Pro- Lateinamerika und Karibik 56 61 zent, an die 4 Milliarden Menschen, sind die Zurückgelassenen. Australien und Neuseeland 99 80 92 Wer sozialen Schutz genießt, hängt von der Art des Systems und von Europa und Nordamerika 86 der Region ab. Weltweit erhalten 68 Prozent der Menschen im Ruhe- Welt 35 45 standsalter eine Altersrente, die aber in vielen Ländern nicht ausreicht, 0 20 40 60 80 100 um ältere Menschen aus der Armut zu befreien. Auch bei anderen Kinder mit Sozialschutz Gruppen ist ein globales Sozialschutzdefizit festzustellen: Nur 22 Pro- Anteil der Bevölkerung, der wenigstens zent der Arbeitslosen erhalten ein Arbeitslosengeld, 28 Prozent der eine Sozialschutzleistung erhält Anmerkung: Die für Nordafrika und Westasien und Ozeanien (ohne Australien und Schwerbehinderten eine Invalidenrente, ein Drittel der Kinder effektiv Neuseeland) verfügbaren Daten sind nicht angegeben, da sie nur einen Sozialschutz und 41 Prozent der werdenden Mütter ein Mutterschutz- geringen Teil der Bevölkerung erfassen. Die für Zentral- und Südasien verfügbaren Daten für Kinder mit Sozialschutz sind nicht angegeben, da sie geld. Ferner liegt der Anteil derer, die Sozialhilfe empfangen, bei beson- nur einen geringen Teil der Bevölkerung Südasiens erfassen. ders Schutzbedürftigen – Kindern, Menschen im erwerbsfähigen Alter und älteren Menschen, die nicht von einem beitragspflichtigen System Kinder sind überproportional von Armut betroffen. Eines von fünf Kin- erfasst sind – bei einem so niedrigen Wert wie 25 Prozent. dern lebt in extremer Armut, und Armut und Entbehrung in frühen Jah- Zwischen den Regionen bestehen krasse Unterschiede: 92 Prozent der ren können zeitlebens negative Auswirkungen haben. Zur Erreichung Kinder in Europa und Nordamerika und 56 Prozent in Lateinamerika der Ziele für nachhaltige Entwicklung, insbesondere in Regionen, wo und der Karibik werden von Sozialschutzsystemen erfasst, in Afrika erhebliche Lücken beim Sozialschutz zwischen Kindern und anderen südlich der Sahara und in Ost- und Südostasien hingegen nur 13 bzw. Bevölkerungsgruppen klaffen, ist es unabdingbar, für alle Kinder und 14 Prozent. andere Schutzbedürftige einen solchen Schutz zu gewährleisten. Klimabedingte Katastrophen fordern einen immer größeren Tribut, am meisten in armen Ländern Ob in Verlusten an Menschenleben oder in wirtschaftlichen Verlusten Wirtschaftliche Verluste (im Verhältnis zum BIP) durch klimabedingte gemessen, Katastrophen verursachen weltweit enormes Leid. Zwi- Katastrophen – 1998-2017 (in Prozent) schen 1998 und 2017 verursachten Katastrophen direkte wirtschaft Niedriges Einkommen 1,8 liche Schäden in Höhe von schätzungsweise fast 3 Billionen Dollar; davon gingen 77 Prozent auf das Konto klimabedingter Katastrophen (ein Anstieg um 151 Prozent von 1978 bis 1997). Im selben Zeitraum wurden etwa 1,3 Millionen Menschen durch klimabedingte und geo- Niedriges mittleres Einkommen 1,1 physikalische Katastrophen getötet. Über 90 Prozent aller Katastro- phen wurden durch Überflutungen, Stürme, Dürren, Hitzewellen oder andere extreme Wetterereignisse verursacht. Höheres mittleres Einkommen 0,6 Da Armut eine der Grundursachen von Katastrophenrisiken ist, über- rascht es nicht, dass die ärmsten Länder überproportional von katas trophenbedingten Schäden und Verlusten an Menschenleben betrof- Hohes Einkommen 0,4 fen sind. Über 90 Prozent der international gemeldeten katastrophen- bedingten Todesfälle ereignen sich in Ländern mit niedrigem und mitt- lerem Einkommen. In Niedrigeinkommensländern töten Katastrophen 0 0,5 1,0 1,5 2,0 130, in Hocheinkommensländern dagegen nur 18 Menschen pro 1 Mil- lion Menschen. Katastrophenbedingte wirtschaftliche Verluste sind in ärmeren Ländern auch viel höher, wenn sie im prozentualen Verhältnis zum Brutttoinlandsprodukt (BIP) gemessen werden. Von den 10 Ka- tastrophen mit den größten wirtschaftlichen Schäden (gemessen im Verhältnis zum BIP) ereigneten sich 8 in Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen. 23 Ziel 1 | Keine Armut
Den Hunger beenden, KEIN Ernährungssicherheit HUNGER und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern Trotz Fortschritten in der Vergangenheit steigt die Zahl der Hungern- den seit 2014 wieder. Millionen von Kindern sind von Wachstums hemmung und beeinträchtigter kognitiver Entwicklung betroffen, während Übergewicht – die Kehrseite der Fehlernährung – in allen Al- tersgruppen zunimmt. Nach Konflikten, klimabedingten Schocks und wirtschaftlicher Verlangsamung weltweit bedarf es verstärkter und methoden einzusetzen und das Funktionieren der Märkte zu sichern. großflächiger Interventionsmaßnahmen, um den Zugang zu sicheren, Damit auf dem Weg zum „Null-Hunger“-Ziel niemand zurückgelassen nährstoffreichen und ausreichenden Nahrungsmitteln zu verbessern. wird, muss die Vererbung von Fehlernährung von einer Generation zur Besonders wichtig ist es, die Agrarproduktivität und die Einkommen nächsten unterbrochen werden. kleiner Nahrungsmittelproduzenten zu erhöhen, resiliente Agrar Nach stetigem Rückgang steigt die Zahl der Hungernden wieder Die seit 2014 wieder steigende Two different Zahlforder guide layers two-Hungernden gibt Anlass zur and three-line titles. Anzahl und Anteil der unterernährten Menschen weltweit – 2005-2017 Guides for edge of right-aligned text and bars are uniform (and account for Besorgnis. Schätzungsweise 821 Millionen Menschen waren 2017 un- (in Millionen und Prozent) space for other languages). terernährt – genauso Swatchesviele are ofwie 2010. full, 75%, 50%In and den25%letzten color. drei Jahren lag die 16 945 1000 Unterernährung Allnahezu bars should be 0p6 wide bei knapp unter 11 Prozent. Neue unverändert 855 14 821 Anzahl der unterernährten Menschen with 0 spacing within country categories 813 804 Anteil der unterernährten Menschen 14,5 784 Zahlen zu Unterernährung, and 0p2 spacing Ernährungsunsicherheit between country categories. und Fehlernährung 800 12 12,6 werden in dem Bericht The State If World, LDC, LDS of Food or SIDS Security categories and Nutrition are spaced apart, in the 11,5 0p6 spacing from main regions. World 2019 (JuliNumber 2019)labels veröffentlicht. should be inside color bars (ideally) and 0p3 from edge. 10 10,7 10,8 10,9 600 If outside, left-aligned and 0p3 away. Mit einem Anstieg von 195 auf 237 Millionen Betroffene zwischen 8 Number line 0p2 below bottom bar. Stroke .25pt. 2014 und 2017 hat sich die Unterernährung in Afrika südlich der 6 400 Tick marks 0p3 long. Text 0p1 below tick mark. Sahara deutlichLegend verschärft. categoriesDort ist Hunger right-aligned, nach 1p0 apart, wie 0p3 vor am between colorweitesten bubble and 4 verbreitet und im Ansteigen (von 20,7 Prozent 2014 auf 23,2 Prozent text. 200 2017). Auch inLegend color bubble 0p6. Südamerika scheint sich die Situation zu verschlim- 2 Legend 0p6 below number line labels. Any note 0p6 below legend. mern. Eine Wirtschaftsflaute hat dort die Kapazität der Staatshaus- 0 0 Note uses hanging indent. halte, die Schwächsten vor steigenden Inlandspreisen und Einkom- 2005 2008 2011 2014 2017 Prognose mensverlusten zu schützen, verringert. Auch ungünstige Witterungs Anzahl der unterernährten Menschen (in Millionen) bedingungen, die sich auf die Verfügbarkeit und die Preise von Anteil der unterernährten Menschen (in Prozent) Nahrungsmitteln auswirken, und anhaltende bewaffnete Konflikte gehören mit zu den Ursachen. Wachstumshemmung und Auszehrung bei Kindern gehen zurück, aber nicht rasch genug Chronisch unterernährte oder wachstumsgehemmte Kinder (für ihr Anteil der Kinder unter 5 Jahren mit Wachstumshemmung – 2000 und 2018 Alter zu klein) sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an einfachen In- (in Prozent) 37 Ozeanien* fektionen zu sterben. Wachstumshemmung geht auch mit einer Beein- 38 41 Afrika südlich der Sahara trächtigung der kognitiven Entwicklung einher, die negative Folgen für 32 49 den langfristigen Fortschritt eines Landes haben kann. Zwar ist der Zentral- und Südasien 32 23 Anteil von Kindern mit Wachstumshemmung seit 2000 rückläufig, Nordafrika und Westasien 16 26 aber 2018 waren immer noch 149 Millionen Kinder unter 5 Jahren – Ost- und Südostasien** 13 22 Prozent der Weltbevölkerung unter 5 Jahren – chronisch unterer- Lateinamerika und Karibik 9 17 nährt. Drei Viertel dieser Kinder leben in Südasien (39 Prozent) und Europa und Nordamerika*** 3 2,6 in Afrika südlich der Sahara (36 Prozent). Um die Zahl der Kinder mit 33 Welt 22 Wachstumshemmung bis 2025 auf 100 Millionen und bis 2030 auf 83 Millionen zu senken, sind intensivere Anstrengungen erforderlich. 0 20 40 60 2000 2018 95 Prozent Konfidenzintervalle 2018 litten 7,3 Prozent (49 Millionen) aller Kinder unter 5 Jahren an * ohne Australien und Neuseeland akuter Unterernährung oder Auszehrung (für ihre Größe zu leicht). ** ohne Japan Häufige Ursachen sind eingeschränkte Nährstoffaufnahme und Infek *** Enthält Schätzwerte, ausschließlich für die USA. Keine Angaben zu Konfidenzintervallen. tionen. Über die Hälfte der an Auszehrung leidenden Kinder leben in Südasien. Weltweit lag die Auszehrungsrate 2018 weiter deutlich über der Zielvorgabe von 5 Prozent für 2025 bzw. 3 Prozent für 2030. Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 24
Übergewicht, eine weitere Form der Fehlernährung, nimmt in allen Altersgruppen zu Übergewicht und Auszehrung im Kindesalter bilden die doppelte Last Anteil der übergewichtigen Kinder unter 5 Jahren – 2018 (in Prozent) der Fehlernährung. Für übergewichtige oder adipöse Kinder besteht Nordafrika und Westasien 9,8 ein höheres Risiko früher gesundheitlicher und psychischer Probleme. Ozeanien* 9,1 Häufig begleitet sie das Übergewicht ins Jugend- und Erwachsenen alter und führt zu lebenslangen Gesundheitsproblemen. Das Über Europa und Nordamerika*** 8,8 gewicht nimmt in allen Altersgruppen zu. 2018 waren 40 Millionen Lateinamerika und Karibik 7,5 Kinder unter 5 Jahren übergewichtig – 5,9 Prozent der Weltbevöl Ost- und Südostasien** 6,9 kerung unter 5 Jahren. Im nördlichen und südlichen Afrika, Zentral- Afrika südlich der Sahara 3,9 asien, Ozeanien (ohne Australien und Neuseeland) und Westasien Zentral- und Südasien 3,4 lag der Anteil bei über 9 Prozent. 2016 waren 20,6 Prozent aller Kinder im Alter von 5 bis 9 Jahren Welt 5,9 (131 Millionen), 17,3 Prozent aller Jugendlichen (207 Millionen) und 0 2 4 6 8 10 12 14 16 38,9 Prozent aller Erwachsenen (2 Milliarden) übergewichtig. Um die 95 Prozent Konfidenzintervalle Adipositas-Epidemie zu stoppen, müssen vor allem gesunde Ernäh- * ohne Australien und Neuseeland rungsweisen gefördert werden. Das Spektrum der Politikmaßnahmen ** ohne Japan zur Verbesserung des Zugangs zu gesunder und erschwinglicher *** Enthält Schätzwerte, ausschließlich für die USA. Keine Angaben zu Konfidenzintervallen. Ernährung reicht von „harten“ Maßnahmen wie Verboten und Vor- schriften zu „weichen“ Maßnahmen, die weniger stark in das Leben der Menschen eingreifen, wie etwa Informationsangebote. Kleine Nahrungsmittelproduzenten spielen eine In mehreren Regionen gehen die Nahrungsmittel große Rolle bei der Lösung des Welthungerproblems preise stark nach oben Die volle Teilhabe kleiner Nahrungsmittelproduzenten an der Entwick- Wetterbedingte Schocks, zivile Unsicherheit und eine rückläufige lung trägt entscheidend dazu bei, die Ernährungssicherheit zu ver Nahrungsmittelproduktion haben in mindestens zwei Dutzend Län- bessern und Armut und Hunger zu verringern. Viele Kleinbauern und dern weltweit zu hohen Nahrungsmittelpreisen geführt. 2018 und landwirtschaftliche Familienbetriebe sind arm, verfügen über be- Anfang 2019 lösten Produktionsausfälle, Währungsabwertungen und grenzte Kapazitäten und Mittel, sind regelmäßig von Ernährungs Unsicherheit in mehreren Ländern Afrikas eine solche Verteuerung unsicherheit betroffen und haben nur begrenzten Zugang zu Märkten aus. In Zentralamerika stiegen die Maispreise Mitte 2018 stark an, vor und Dienstleistungen. Einkommen und Produktivität sind bei Klein allem aufgrund von Befürchtungen über die Folgen der extremen Tro- erzeugern systematisch niedriger als bei größeren Erzeugern. In Län- ckenheit für die Ernte. Anfang 2019 war dies auch in einigen Ländern dern in Afrika, Asien und Lateinamerika, für die Daten vorliegen, im östlichen und südlichen Afrika der Fall. In einigen Ländern trieben beträgt der Anteil der Kleinerzeuger an der Nahrungsmittelproduktion wirtschaftliche Turbulenzen die Nahrungsmittelpreise nach oben, in zwischen 40 und 85 Prozent, verglichen mit weniger als 10 Prozent in anderen niedrige staatliche Lagerbestände und gestiegene Treibstoff- Europa. Um die Resilienz und Anpassungsfähigkeit der Kleinerzeuger kosten. zu stärken, müssen sie in die Lage versetzt werden, ihre Produktivität zu steigern und, was ebenso wichtig ist, ihre natürlichen Ressourcen nachhaltig zu bewirtschaften, sich an den Klimawandel anzupassen und die Zugangsschranken zu Märkten, Finanzdienstleistungen, Informationen und Wissen zu überwinden. In- und ausländische Unterstützung für den Agrarsektor nimmt weiter ab Investitionen in den Agrarsektor sind enorm wichtig, um Hunger und Agrarorientierungsindex (AOI) – 2001 und 2017 Armut zu verringern, die Ernährungssicherheit zu verbessern, Arbeits- 0,23 Afrika südlich der Sahara 0,20 plätze zu schaffen und Resilienz gegen Katastrophen und Schocks 0,24 Australien und Neuseeland 0,21 aufzubauen. Zwischen 2001 und 2017 sanken jedoch die staatlichen 0,27 Lateinamerika und Karibik Ausgaben für die Landwirtschaft im Verhältnis zum Beitrag zur Wirt- 0,26 0,94 Ost- und Südostasien schaftsleistung. Weltweit fiel der Agrarorientierungsindex (AOI) – das 0,33 Verhältnis des Agraranteils an den Staatsausgaben zum Agraranteil Ozeanien* 0,10 0,33 0,60 am BIP – von 0,42 (2001) auf 0,26 (2017). Von 2015 bis 2017 war der Europa und Nordamerika 0,39 0,58 durchschnittliche AOI in Nordafrika und Westasien am höchsten Nordafrika und Westasien 0,45 0,20 (0,42) und in Afrika südlich der Sahara am niedrigsten (0,20). Die Zentral- und Südasien 0,51 Agrarhilfe beläuft sich nur mehr auf einen Bruchteil des Umfangs in 0,42 Welt 0,26 den 1980er Jahren. Ihr Anteil an der sektoral zuordenbaren Hilfe aus 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 den Mitgliedsländern des OECD-Ausschusses für Entwicklungshilfe fiel von fast 25 Prozent Mitte der 1980er Jahre auf lediglich 7 Prozent 2001 2017 2017, insgesamt um 12,6 Milliarden Dollar. * ohne Australien und Neuseeland 25 Ziel 2 | Kein Hunger
Ein gesundes Leben für GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern Bei der Verbesserung der Gesundheit von Millionen von Menschen wurden große Fortschritte erzielt. Die Mütter- und Kindersterblichkeit wurde gesenkt, weltweit steigt die Lebenserwartung weiter an, und beim Kampf gegen manche Infektionskrankheiten gibt es stetige Fortschritte. Bei anderen Krankheiten sind die Fortschritte jedoch ins Stocken oder zum Stillstand gekommen, etwa bei der Ausrottung von gungen, um eine allgemeine Gesundheitsversorgung und eine nach- Malaria und Tuberkulose. Es hat viel zu viele Todesfälle gegeben, weil haltige Gesundheitsfinanzierung zu erreichen, der wachsenden Be es an ausgebildetem Gesundheitspersonal mangelte oder Routine lastung durch nicht übertragbare Krankheiten zu begegnen, auch im eingriffe wie Impfungen nicht möglich waren. Tatsächlich mangelt es Bereich der psychischen Gesundheit, und antimikrobielle Resistenz mindestens der Hälfte der Weltbevölkerung noch immer an einer ge- und krankheitsfördernde Umweltfaktoren wie Luftverschmutzung und sundheitlichen Grundversorgung, und viele Menschen, in reichen wie den Mangel an einer sicher verwalteten Wasser- und Sanitärversor- in armen Ländern, können bei einem gesundheitlichen Notfall in finan- gung zu bekämpfen. zielle Not und Armut geraten. Es bedarf daher konzertierter Anstren- Dauerinvestitionen in Müttergesundheit sind erforderlich, vor allem in Afrika südlich der Sahara Two differentbei Trotz großer Fortschritte guidederlayers for two- and three-linestarben Müttergesundheit titles. 2017 fast Anteil der von medizinischem Fachpersonal betreuten Geburten – 2006-2012 Guides for edge of right-aligned text and bars are uniform (and account for 300.000 Frauen an Komplikationen infolge von Schwangerschaft und 2013-2018 (in Prozent) space for other languages). und Geburt, über 90 Prozent Swatches von are of full, ihnen 75%, in Ländern 50% and 25% color. mit niedrigem und 47 Afrika südlich der Sahara mittlerem Einkommen. Für be All bars should jede 0p6Frau, wide die starb, litten unzählige andere 59 with 0 spacing within country categories 51 unter den akuten oder lebenslangen Folgen einer mütterlichen Er Zentral- und Südasien and 0p2 spacing between country categories. 79 krankung. If World, LDC, LDS or SIDS categories are spaced apart, 79 Nordafrika und Westasien 89 Die Mehrheit der 0p6Todesfälle spacing fromkann main regions. durch richtige Betreuung und Pflege Number labels should be inside color bars (ideally) and 0p3 from edge. 91 verhindert werden, insbesondere durch Schwangerenvorsorge und If outside, left-aligned and 0p3 away. Lateinamerika und Karibik 94 Geburtshilfe durch Number line 0p2 below sowie Fachpersonal Pflege bottom bar. und Stroke Unterstützung in .25pt. 90 Ost- und Südostasien 96 den Wochen nach Tick marks 0p3 long. Text 0p1 below tick mark. verliefen die Fort- der Geburt. In den letzten Jahren 99 schritte jedoch Legend schleppend. categoriesMehr Investitionen right-aligned, 1p0 apart, und Aufmerksamkeit 0p3 between color bubble and Australien und Neuseeland 97 text. sind erforderlich, um das Ziel der Senkung der weltweiten Mütter- 99 Europa und Nordamerika sterblichkeit bisLegend 2030color aufbubble unter0p6. 70 je 100.000 Lebendgeburten zu 99 Legend 0p6 below number line labels. Any note 0p6 below legend. erreichen, wodurch binnen eines Jahrzehnts mehr als eine Million Note uses hanging indent. 69 Menschenleben gerettet werden könnten. Welt 81 Die Begleitung aller Geburten durch qualifizierte medizinische Fach- 0 20 40 60 80 100 kräfte trägt nicht nur entscheidend dazu bei, die Morbidität und Mor- talität von Müttern zu senken, sondern auch zur Verringerung von 2006–2012 2013–2018 Totgeburten, Morbidität und Todesfällen unter Neugeborenen. Nach den neuesten Daten für 2013-2018 erfolgten 81 Prozent aller Gebur- Anmerkung: Für Ozeanien (ohne Australien und Neuseeland) liegen keine Daten vor. ten weltweit in Anwesenheit von Fachpersonal, ein deutlicher Anstieg gegenüber 69 Prozent im Zeitraum 2006-2012. In Afrika südlich der Sahara, wo zwei Drittel der weltweiten Todesfälle von Müttern auf treten, waren nur 60 Prozent der Geburten von qualifizierten Helfern begleitet. Wegen des Bevölkerungswachstums, so zeigen Prognosen, werden allein zur Aufrechterhaltung der gegenwärtigen Versorgung in Afrika deutlich mehr Ressourcen benötigt. Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen zählen bei heran- wachsenden Mädchen in Entwicklungsländern zu den häufigsten Todesursachen. Das höchste Risiko liegt bei Mädchen unter 15 Jahren. Die Geburtenrate bei Jugendlichen sank weltweit von 56 Geburten je 1.000 Frauen im Jahr 2000 auf 45 im Jahr 2015 und 44 im Jahr 2018. Mit 101 Geburten je 1.000 Frauen war die Rate in Afrika südlich der Sahara 2018 jedoch noch immer hoch. Ziele für nachhaltige Entwicklung - Bericht 2019 26
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