Tätigkeitsbericht 2009 - FIFA-Kongress - FIFA.com
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FIFA-TÄTIGKEITSBERICHT 2009 60. FIFA-KONGRESS · JOHANNESBURG, 9. UND 10. JUNI 2010 60. FIFA-Kongress Tätigkeitsbericht 2009 Johannesburg, 9. und 10. Juni 2010 Fédération Internationale de Football Association FIFA-Strasse 20 Postfach 8044 Zürich Schweiz Tel.: +41-(0)43-222 7777 Fax: +41-(0)43-222 7878 www.FIFA.com
1 2 3 4 5 6 Das FIFA-Jahr Das Spiel Die Welt Eine bessere Marketing, Zahlen im Überblick entwickeln berühren Zukunft gestalten TV und Recht und Fakten Vorwort des Präsidenten 6 Einführung 20 FIFA-Wettbewerbe 52 Soziale Verantwortung 72 Marketing 84 Exekutivkomitee 106 Das Jahr im Rückblick 8 In Afrika mit 22 FIFA-Weltrangliste 66 Football for Hope 74 Fernsehen 90 Kommissionssitzungen 108 Afrika gewinnen Mitgliedsverbände 16 Programme und Kurse 26 FIFA-Weltfussballer 68 Fairplay und 81 Marktforschung 94 Ergebnisse 110 Anti-Diskriminierung Frauenfussball, Beach-Soccer 40 Rechtliche 96 Kalender 120 und Futsal Angelegenheiten Sportmedizin 44 Kommunikation 98 Todesfälle 122 Qualität 46 5 6
Das FIFA-Jahr im Überblick Vorwort des Präsidenten 6 Das Jahr im Rückblick 8 Mitgliedsverbände 16 „Nutzen wir gemeinsam die positive Kraft des Fussballs, Liebe Mitglieder unserer um eine bessere Zukunft weltweiten Fussballfamilie, zu gestalten.“ das vergangene und das diesjährige Fussballjahr stehen ganz im Zeichen des afrikanischen Kontinents, der für die Entwicklung des Fussballs so viel geleistet hat. Mit der erfolgreichen Organisation des FIFA Konföderationen-Pokals in Süd- afrika, der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten, der FIFA U-17-Weltmeister- schaft in Nigeria sowie der Auslosung der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ am Kap hat Afrika beeindruckt und das Vertrauen gerechtfertigt, das die FIFA den Organisatoren und dem Kontinent entgegenbringt. Der Erfolg bringt aber auch eine grosse Verantwortung mit sich. Denn Fussball ist mehr als nur ein Spiel und nimmt aufgrund seiner sozialen, ökonomischen, kulturellen und erzieherischen Komponente eine besondere Stellung in der heutigen Gesellschaft ein. Die Verantwortlichen müssen die Herausforderung annehmen und die positive Kraft des Fussballs für die Gestaltung einer besseren Zukunft nutzen. Die FIFA hat dies auch im Berichtsjahr wieder mit grossem Engagement vorgelebt und für das weitere Wachstum des Fussballs die Grundlage geschaffen. Doch nur mit dem Einsatz, der Eigeninitiative und der Solidarität sämtlicher Verbände und Konföderationen können die ins Leben gerufenen Projekte und Initiativen auch wirklich umgesetzt werden. Ich wünsche Ihnen eine spannende Lektüre des vorliegenden Jahresberichts, den Sie unter www.fifa-e-activityreport.com auch in elektronischer Form ein- sehen können. Es geht um ein ereignisreiches Fussballjahr, um Erreichtes, aber auch um neue Herausforderungen, denen ich mich weiterhin mit Begeisterung und Freude stellen werde. Ich lade Sie ein, mit Ideen, Vorschlägen und kritischen Anmerkungen dazu bei- zutragen, dass die Arbeit der FIFA auch in Zukunft von Erfolg gekrönt sein wird. Für das Spiel. Für die Welt. Joseph S. Blatter FiFA-Präsident 7
Das FIFA-Jahr im Überblick Für das Spiel. Für die Welt. Südafrikanische Fans im Mangaung-Stadion / Bloemfontein Vorbereitungen für den 59. FIFA-Kongress auf den Bahamas Joseph S. Blatter und Jack Warner bei Barack Obama Joseph S. Blatter vor dem FIFA-Kongress Eröffnungsfeier des FIFA Konföderationen-Pokals 2009 Südafrikanische Kinder in Erwartung ihrer Stars USA – Brasilien beim FIFA Konföderationen-Pokal Der FIFA WM-Pokal in Nairobi, Kenia Spanien – Italien bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft 2009 Eröffnung des ersten Football-for-Hope-Zentrums in Südafrika Trainerkurs in Palästina Regionales Football-for-Hope-Festival in Khayelitsha Kinderfussballkurs, Home of FIFA, Zürich FIFA U-17-Weltmeisterschaft Nigeria 2009 Beach-Soccer-Trainerkurs in Dubai Trainerkurs in Kolumbien FIFA Beach-Soccer-Weltmeisterschaft: Viertelfinale Japan – Portugal „In Afrika mit Afrika gewinnen“: Kunstrasenplatz im Kongo Breitenfussballkurs auf den Salomon-Inseln Halbfinale bei der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi Goal-Projekt in Argentinien: technisches Zentrum Frauenfussballkurs in Gambia Rahmenprogramm zur Endrundenauslosung in Kapstadt Endrundenauslosung für die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ FIFA Fan Fest™ in Kapstadt Showblock bei der FIFA World Player Gala 2009 Marta gewinnt bei der FIFA World Player Gala 2009
Das FIFA-Jahr im Überblick Vorwort des Präsidenten 6 Das Jahr im Rückblick 8 Mitgliedsverbände 16 Im Fussballjahr 2009 stand Afrika im Blickpunkt. Gleich drei FIFA-Wettbewerbe gingen dort über die Bühne und bestätigten eindrucksvoll das Vertrauen in den Kontinent. Hinzu kam die Fussballentwicklungsarbeit, Eröffnungsfeier des 59. FIFA-Kongresses in Nassau, Bahamas die – nicht nur in Afrika – einen historischen Höhepunkt erreichte, was die Anzahl an Das Fussballjahr 2009 afrika gerichtet, als in Kapstadt die acht Gruppen für Projekten, Initiativen und Kursen betraf. Im Zeichen Afrikas die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ ausgelost wurden. Das Geschehen auf der Bühne verfolgten auch über Vielversprechend sind die neu eingeführten Was den Fussball immer wieder spannend macht, ist seine 50 000 friedlich feiernde Menschen beim Fanfest Unvorhersehbarkeit. Wenn der Aussenseiter gewinnt, in in der Innenstadt Kapstadts. Südafrika hat damit ein verstärkten Massnahmen, um das Spiel vor letzter Minute ein Spiel dreht oder sich Dinge auf dem Spielfeld ereignen, mit denen niemand gerechnet hat, klares Signal um die Welt geschickt und bestätigt, dass das Land bereit ist und der Weltmeisterschaft freudig dann entsteht daraus nicht selten über Generationen entgegenblickt. unerwünschten Einflüssen zu schützen, und hinweg Gesprächsstoff. Das Fussballjahr 2009 stand im Zeichen Afrikas und wird mit zahlreichen Überra- Ausblick im Bereich der sozialen Verantwortung ist schungen als ein besonderes Jahr in die Fussballgeschich- Letzte Vorbereitungen te eingehen. die Eröffnung des ersten Football-for-Hope- Beim FIFA Konföderationen-Pokal in Südafrika bezwan- Das grösste Sportereignis der Welt steht vor der Tür. gen die US-Amerikaner den haushohen Favoriten und Jetzt gilt es, die Erkenntnisse aus dem FIFA Konföderati- Zentrums hoch erfreulich. Ferner wurde die Europameister Spanien in der K.-o.-Runde, bei der FIFA U-20-Weltmeisterschaft in Ägypten besiegte Ghana im onen-Pokal in die Organisation und Planung einfliessen zu lassen und an den Bereichen zu arbeiten, in denen es Finale den Seriensieger Brasilien, und bei der FIFA U-17- noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Bereits einen Grundlage für ein positives nachhaltiges Erbe Weltmeisterschaft in Nigeria stemmten am Ende die Tag vor dem Eröffnungsspiel der FIFA Fussball-Weltmeis- Aussenseiter aus der Schweiz den Pokal in die Höhe. terschaft™ wird die Fussballfamilie unter dem Motto der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ gelegt Keine Überraschung gab es währenddessen bei der FIFA „Fussball – mehr als nur ein Spiel“ beim FIFA-Kongress in Beach-Soccer-Weltmeisterschaft In Dubai, wo die Brasi- Johannesburg zusammenkommen, um anschliessend und das Jahr auch aus finanzieller Sicht lianer ihre Vorherrschaft mit dem vierten Titel in Folge eindrucksvoll bestätigten. Auch bei der FIFA Klub-Welt- 30 Tage lang gespannt mitzuverfolgen, wer die WM ge- winnen wird. meisterschaft in den Vereinigten Arabischen Emiraten Nur zwei Tage später rollt der Ball weiter, wenn die Frauen erfolgreich abgeschlossen. setzte sich am Ende der Favorit aus Barcelona durch. Der zuerst bei der FIFA U-20-Frauen-Weltmeisterschaft in für den spanischen Klub spielende Argentinier Lionel Deutschland und etwas später bei der FIFA U-17-Frau- Messi entschied mit seinem Tor das Finale gegen seine en-Weltmeisterschaft in Trinidad und Tobago um Ruhm Landsleute von Estudiantes de la Plata, wurde zum bes- und Ehre kämpfen werden. Beschlossen wird das Fuss- ten Spieler des Turniers gewählt und wenig später auch balljahr mit der Vergabe der FIFA Fussball-Weltmeister- zum FIFA-Weltfussballer des Jahres 2009. Anfang De- schaften™ 2018 und 2022 am FIFA-Sitz in Zürich und zember war noch einmal alle Aufmerksamkeit auf Süd- der FIFA Klub-Weltmeisterschaft in Abu Dhabi. 11
Das FIFA-Jahr im Überblick Vorwort des Präsidenten 6 Das Jahr im Rückblick 8 Mitgliedsverbände 16 Das Spiel entwickeln ausbildung verbessert und die aktuellen Trends im Fuss- Ausblick schaffen, Scheintransfers, um Gelder zu „waschen“, Umfang der Entwicklungsarbeit ball analysiert. Fussball ist ein Spiel für alle und dient al- Nachhaltigkeit sichern verunmöglichen, Streitigkeiten zwischen den beteiligten erreicht Rekordhöhe len Spielern als gute Lebensschule. Daher richtet die Parteien vermeiden und einen noch wirksameren Schutz FIFA ihr Augenmerk jetzt auch vermehrt auf die Sechs- Bei allen Massnahmen geht es immer auch um Nachhal- minderjähriger Spieler gewährleisten. Die Entwicklungsarbeit im Fussball weltweit und die Un- bis Zwölfjährigen und fördert den Breitenfussball, wobei tigkeit. Daher muss Afrika auch nach der WM-Endrunde Ein weiterer Eckpfeiler der FIFA-Arbeit ist eine Initiative terstützung der Verbände haben im Jahre 2009 eine Re- der Spass und nicht die Leistung im Vordergrund steht. in Südafrika im Blickpunkt stehen. Die im Rahmen der zur Stärkung der Nationalmannschaften und Förderung kordhöhe erreicht, was sowohl die Anzahl Kurse und Eine weitere neue Initiative der FIFA ist das Professionali- WM entstandenen Projekte müssen so begleitet werden, und Ausbildung junger Spieler. Zudem soll damit das Initiativen als auch die finanziellen Mittel betrifft, die sierungsprogramm für Mitgliedsverbände. Wer effizient dass sie nachhaltig wirksam bleiben oder ausgebaut Gleichgewicht zwischen den Mannschaften gewährleis- dafür aufgewendet wurden. arbeiten und den hohen Ansprüchen gerecht werden werden. Hier geht es vor allem auch darum, die Verbän- tet und der Ausgang der Wettbewerbe offener gestaltet Wenn man das ursprüngliche Ziel des vor über einem will, muss auf eine entsprechende Struktur zurückgrei- de einzubinden und zu einem permanenten aktiven En- werden – ein Problem, das in fast allen Mannschafts- Jahrzehnt durch FIFA-Präsident Joseph S. Blatter ins Le- fen können. Daher geht es der FIFA bei diesem Pro- gagement zu bewegen. sportarten besteht und daher auch vom Olympischen ben gerufenen Goal-Programms betrachtet – nämlich gramm darum, den individuellen Ansprüchen der Ver- Komitee und anderen Sportverbänden aufgenommen jedem Verband ein „Haus des Fussballs“ zu ermögli- bände gerecht zu werden und sie beim Aufbau der wurde. In einem von der FIFA in Auftrag gegebenen Gut- chen, um von dort aus den nationalen Fussball aufzu- erforderlichen Strukturen zu unterstützen, Qualitätsma- Das Spiel schützen achten wurde zu Beginn des Jahres die Vereinbarkeit die- bauen –, so lässt sich mit Stolz feststellen, dass dieses nagementprozesse und Netzwerke zu schaffen sowie Mehr Schutz dank Internet ser Initiative (im Fussball „6+5“) mit europäischem Recht nicht nur erreicht, sondern inzwischen klar übertroffen das administrative Umfeld im Verband zu verbessern. bestätigt und auch auf politischer Ebene breit unterstützt. wurde. Deshalb ist das Goal-Programm nun nicht mehr Die FIFA stellt hier nicht nur Wissen, sondern auch Mit- Mit der Popularität des Fussballs steigen auch die Be- So erklärte sich der Vizepräsident des Europäischen Parla- nur auf Infrastrukturprojekte ausgelegt, sondern bietet tel zur Finanzierung von IT-Lösungen zur Verfügung. gehrlichkeiten und Gefahren seitens derjeniger, die den ments, Pál Schmitt, bereit, beim Europäischen Parlament den Verbänden die Möglichkeit, Mittel gemäss ihren So gut wie abgeschlossen ist die Initiative „In Afrika mit Fussball für wirtschaftliche oder politische Ziele miss- als Botschafter für die Initiative zur Stärkung der Natio- Bedürfnissen auch für andere Projekte zu beantragen, Afrika gewinnen“ – und das mit grossem Erfolg. Dank brauchen wollen. So wurde der Fussball im Berichtsjahr nalmannschaften zu fungieren. etwa für die gezielte Nachwuchsförderung oder den neuen Kunstrasenplätzen, etlichen Kursen für Trainer, durch mehrere Wettskandale erschüttert und von poli- Betrieb der vom Goal-Programm erstellten technischen Schiedsrichter und Klubmanager, der Einführung eines tisch motivierten Gruppen für ihre Zwecke ausgenutzt. Ausblick Zentren. Unter dem Namen „Goal-Fussball“ wurden zu Datenverarbeitungssystems zur Verwaltung des Fuss- Eine wirksame Massnahme ist das Frühwarnsystem der Systeme konsequent anwenden diesem Zweck sechs Pilotprojekte realisiert, die die Zent- balls innerhalb der Verbände und einer medizinischen FIFA, das den organisierten und legalen Wettmarkt kon- ren mit Leben füllen und die Nachwuchsförderung der Studie über die Prävention von Erkrankungen bei trolliert. Die Arbeit der FIFA zum Schutz des Fussballs vor In den kommenden Monaten gilt es, die bereits einge- Verbände finanziell, logistisch und strategisch unterstüt- Jugendlichen in Afrika als Basis für eine breit angelegte unerwünschten Einflüssen und zur Wahrung der Auto- führten Systeme und Regelungen zum Schutz des Spiels zen sollen. Währenddessen sind die Mittel aus dem Pro- Präventionskampagne können mehr Fussballspieler be- nomie des Sports geht aber noch viel weiter. Zu nennen anzuwenden, die Autonomie des Sports weiterhin zu gramm Finanzielle Unterstützung seit Januar 2010 an treut, die Verwaltung professioneller gestaltet, Manipu- ist insbesondere das elektronische Transferabgleichungs- gewährleisten und für die Initiative zur Stärkung der Na- klare Bestimmungen gebunden. Verlangt wird die Er- lationen verhindert und die nationalen Ligen gestärkt system, das ab Oktober 2010 für alle internationalen tionalmannschaften gemeinsam mit dem Internationa- nennung eines technischen Verbandsdirektors, der den werden. Die WM hinterlässt daher bereits jetzt ein Transfers von Profispielern gilt. Die FIFA will dadurch len Olympischen Komitee und der UEFA einen Aktions- Fussball im Breiten- und Elitebereich fördert, die Trainer- grossartiges Erbe auf dem afrikanischen Kontinent. auf dem Spielermarkt wesentlich mehr Transparenz plan zu erarbeiten. Goal-Projekt in Wales Hoher Besuch am FIFA-Stand bei der Soccerex-Messe Breitenfussballkurs in Aserbaidschan „Die 11+“ bei der Anwendung Breitenfussballkurs in China Kinderfussballkurs, Home of FIFA, Zürich 12 13
Das FIFA-Jahr im Überblick Vorwort des Präsidenten 6 Das Jahr im Rückblick 8 Mitgliedsverbände 16 Das neu eröffnete Football-for-Hope-Zentrum in Khayelitsha wurde mit einem Festival eingeweiht. Verleihung des Presidential Award Spirit of Soccer im Irak Sieg Brasiliens beim FIFA Konföderationen-Pokal Fussball gibt Hoffnung u. a. durch lobende Worte des amerikanischen Präsiden- Ausblick einer Milliarde US-Dollar erstmals übertroffen. Schaut Soziale Arbeit der FIFA gewürdigt ten Barack Obama sowie durch die Einladung, der Football-for-Hope-Festival man sich die Ausgaben der FIFA an, so fliessen diese zu Clinton Global Initiative beizutreten, zum Ausdruck kam. 73 % direkt in die Wettbewerbe und die Fussballent- Die soziale Arbeit der FIFA konzentrierte sich im Be- Mindestens zwei weitere Zentren sollen noch vor der wicklung. Die FIFA und insbesondere die Fussballent- richtsjahr zu einem Grossteil erneut auf die Weiterent- „20 Zentren für 2010“ WM eröffnet werden. Gegen Ende der Weltmeister- wicklungsarbeit sind also von der Finanzkrise unbe- wicklung der Football-for-Hope-Bewegung. Zusammen Noch konkreter wurde die Arbeit dann im Dezember, als schaft treffen sich dann 32 Mannschaften der Football- schadet geblieben. mit streetfootballworld unterstützt die FIFA diejenigen, in der zweitgrössten „informellen Siedlung“ Südafrikas, for-Hope-Organisationen in Alexandra (Johannesburg), die den Fussball gezielt einsetzen, um soziale Entwick- in Khayelitsha ausserhalb von Kapstadt, das erste von um beim Football-for-Hope-Festival eine ganz besonde- Ausblick lung voranzutreiben. insgesamt 20 Football-for-Hope-Zentren eröffnet wurde. re WM auszutragen. Die Spiele auf einem Kleinfeld wer- Neues Vier-Jahres-Budget 14 neue Organisationen wurden in die Bewegung auf Das Zentrum unter der Leitung der Nichtregierungsorga- den ohne Schiedsrichter ausgetragen. Die beiden Mann- genommen und 42 Programme weltweit unterstützt. nisation Grassroot Soccer unterstützt die Gemeinde bei schaften einigen sich auf die geltenden Regeln, was Der FIFA-Kongress wird im Juni 2010 über den Vorschlag Damit zählt die Bewegung jetzt über 80 Programme in der Aufwertung der einst für Kriminalität und Gewalt zeigt, dass der kulturelle Austausch und das soziale Mit- der Finanzkommission für das Budget der nächsten vier mehr als 50 Ländern. Persönlichkeiten wie z. B. Dr. Gab- bekannten Gegend, indem Jugendliche mithilfe des einander bei dieser WM mindestens so wichtig sind wie Jahre entscheiden. Ziel ist es, die finanzielle Stabilität in riele Inaara Begum Aga Khan sind von der Arbeit der Fussballs über HIV/Aids aufgeklärt und so vor einer mög- der rein sportliche Erfolg. den nächsten vier Jahren weiter auszubauen und damit Football-for-Hope-Bewegung begeistert und konnten als lichen Ansteckung besser geschützt werden. Auch die Arbeit der FIFA für das Spiel und für die Welt lang- Botschafterinnen und Botschafter gewonnen werden. Grundwerte des Fussballs wie gegenseitiger Respekt, fristig sicherzustellen. Mit Blick auf die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ un- Fairplay und Toleranz werden den jungen Menschen hier FIFA-Finanzen* terstützt die FIFA zudem zwei globale Kampagnen für auf spielerische Art und Weise vermittelt. Mit einem Solide Eigenkapitalbasis erreicht Bildung (1Ziel) und zur Bekämpfung von Malaria (Ge- regionalen Festival von acht Organisationen der Foot- meinsam gegen Malaria). ball-for-Hope-Bewegung wurde das erste Football-for- Ein Blick auf die Finanzen zeigt, dass das Berichtsjahr Hope-Zentrum gebührend eingeweiht. Eine Reihe von trotz anhaltender Weltwirtschaftskrise auch aus finan- Football-for-Hope-Forum Workshops, interkulturellen Begegnungen und natürlich zieller Sicht positiv verlaufen ist. Die Rekordeinnahmen Ein Höhepunkt für die Bewegung war das erste Football- auch ein Fussballturnier standen auf dem Programm. aus dem Verkauf der TV- und Marketingrechte unter- for-Hope-Forum im Juni in der Nähe von Johannesburg, Die soziale Verantwortung stand auch bei der FIFA World streichen das Vertrauen in Afrika und die FIFA Fussball- bei dem Experten aus aller Welt zum Thema „Entwick- Player Gala im Dezember im Zentrum, als Königin Rania Weltmeisterschaft™. Gross ist auch das Interesse an lung durch Fussball“ zusammentrafen und sich über die al Abdullah von Jordanien erklärte, dass Fussball viel be- der FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ in Brasilien, für Erfahrungen und Methoden zum Einsatz des Fussballs in wegen und die Welt zum Guten verändern könne. Eben- die bereits erste Sponsoringverträge mit brasilianischen der Sozial- und Entwicklungsarbeit austauschten. Dieses so wie die FIFA unterstützt sie mit grossem Engagement Firmen unterzeichnet werden konnten. Mit einem * Die genauen Zahlen sowie einen detaillierten Einblick in Forum sowie allgemein die Arbeit der FIFA im sozialen die Initiative „1ZIEL – Bildung für alle“ und wurde dafür Überschuss von 196 Millionen US-Dollar wurde die den Geschäftsgang des Jahres 2009 erhalten Sie im separaten Bereich fanden grosse internationale Anerkennung, die mit dem FIFA Presidential Award ausgezeichnet. Eigenkapitalbasis weiter ausgebaut und die Marke von Finanzbericht der FIFA. 14 15
Das FIFA-Jahr im Überblick Vorwort des Präsidenten 6 Das Jahr im Rückblick 8 Mitgliedsverbände 16 Mitgliedsverbände Mit vereinten Kräften Kernaufgabe der FIFA ist die Fussballförderung, wofür sie die Unterstützung der Mitgliedsver- bände als Vertreter des Fussballs in den einzelnen Ländern benötigt. Wichtiger Baustein für die Entwicklung des Fussballs sind die finanziellen Mittel, die der Sport selbst generiert, ebenso die Strukturen und Organisation der Verbände. Mehr Eigenständigkeit, eine vermehrte Professio nalisierung, eine kompetente Führung und ein besseres Marketing sind der Schlüssel dazu. Die FIFA steht seit ihrer Gründung im Dienste ihrer organisiert. Das Augenmerk lag dabei auf der Aus- und Mitglieder. Da die Entwicklung des Fussballs zwangsläu- Weiterbildung von Führungskräften. So wurden mehre- fig über die Mitgliedsverbände läuft, sind sie für den re Seminare für Generalsekretäre und die restliche Ver- Weltfussballverband bei dessen Mission wichtige Part- bandsleitung veranstaltet. Hinzu kamen individuelle Be- ner – und nicht zuletzt Kunden, denn die FIFA versteht ratungen zu einer ganzen Bandbreite von Themen: sich auch als Diener ihrer Mitglieder. Für sie entwickelt strukturelle und organisatorische Aspekte, Vermarktung die FIFA Hilfsprogramme und stellt ihnen die erforderli- der Klubs sowie des Frauen- und Breitenfussballs, Füh- chen Instrumente bereit, damit sie den Fussball auch rung von Klubs, Informatik und Qualitätsmanagement. aus eigenem Antrieb weiterentwickeln können. In den Dank dieser Initiativen, die allesamt auf die Verbesse- letzten zehn Jahren wurden die Hilfsleistungen Schritt rung der organisatorischen Ressourcen, die Optimie- für Schritt ausgeweitet und machen nun einen beträcht- rung der Strukturen und die Erschliessung von Ertrags- lichen Teil des FIFA-Budgets aus. Nach USD 445 Millio- quellen für den Verband zielten, verfügen die Verbände nen von 2003 bis 2006 beträgt das Entwicklungsbudget nun über die Mittel, den Fussball zunehmend eigen- 2007–2010 bereits USD 691 Millionen. Allein für 2010 ständig zu fördern. sind USD 222,1 Millionen veranschlagt. Die FIFA stellt damit heute jährlich siebenmal mehr Mittel für die Verwaltung stärken Entwicklungsarbeit zur Verfügung als in der gesamten Periode 1994–1998. Diese Initiativen, die die Programme zur Entwicklung der Fussballinfrastruktur sowie die Bildungs- und Tech- Eigenständigkeit fördern nikprojekte der FIFA ergänzen, decken die dritte Säule der Fussballentwicklung ab. Die drei Säulen – Entwick- Mit der Neustrukturierung der FIFA-Entwicklungsarbeit lung, Förderung und Verwaltung des Fussballs –, die unter dem Dach der Division Mitgliedsverbände und von der FIFA gemeinsam mit den Verbänden und ihrem Entwicklung stärkte die FIFA 2008 ihr Engagement noch Entwicklungsnetz (Entwicklungsleiter, Instrukteure und zusätzlich. Eine ganze Division konzentrierte sich – zu- Berater) definiert wurden, sind für die Verbände die sammen mit den Verbänden – fortan auf die Entwick- Grundlage, die eigenen Ziele zu erreichen. lung des Spiels und der Strukturen des Fussballs. Nach der Neugestaltung im Jahr zuvor stand 2009 ganz im Zeichen der Konsolidierung. Dies galt auch für das Professionalisierungsprogramm für Mitgliedsverbände. Nach der Pilotphase 2008 wur- den über 120 Veranstaltungen für mehr als 45 Verbände 16
2 Das Spiel entwickeln
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 Der Zweck der FIFA ist, den Fussball fortlaufend Einführung zu verbessern und weltweit zu verbreiten, wobei der Spezifischere Programme, völkerverbindende, erzieherische, kulturelle und grössere Reichweite humanitäre Stellenwert des Fussballs berücksichtigt 2009 war ein wegweisendes Jahr in der Geschichte der Entwicklungsarbeit der FIFA. Neue werden soll, und zwar im Einzelnen durch die Programme, basierend auf einer sorgfältig ausgearbeiteten Philosophie und Strategie, wurden eingeführt, um noch besser auf die Bedürfnisse der Mitgliedsverbände eingehen zu können. Bei Förderung des Fussballs durch Jugend- und der Umsetzung ihrer Ausbildungs- und Förderprogramme ist die FIFA stets bemüht, die Situation im jeweiligen Land genau zu analysieren und ihre Hilfe entsprechend anzupassen. Entwicklungsprogramme. Artikel 2 der FIFA-Statuten Im Zentrum des Anliegens „Das Spiel entwickeln“, stetigen Erhöhung des Budgets für den Entwicklungs einer der drei Säulen der Mission der FIFA, steht eine bereich konnte über das ganze Jahr hinweg eine Vielzahl feste Überzeugung: Die FIFA hat die Pflicht, sich von Projekten, Kursen, Seminaren und anderen Aktivitä- gemeinsam mit ihren Mitgliedsverbänden für die welt- ten durchgeführt werden. Der Ausbau der Infrastruktur weite Förderung des Fussballs in allen Bereichen zu und die gründlichere Ausbildung aller beteiligten Akteu- engagieren. Konkret geschieht dies durch zahlreiche re sind die Grundlagen dafür, dass der Fussball überall Unterstützungs- und Kooperationsprogramme auf Ebe- kompetenter geführt und verwaltet wird, was wiederum ne der nationalen Verbände und der Konföderationen. zu einem höheren sportlichen Niveau weltweit und Diese Programme, von denen einige schon seit über drei einem noch grösseren Zuschauerinteresse führen wird. Jahrzehnten laufen, werden ständig weiterentwickelt, um ihren Wirkungsgrad zu steigern und Synergien zu Philosophie und Strategie nutzen. Doch die FIFA ruht sich nicht auf dem Erreichten aus, sondern initiiert laufend weitere Programme, um Der Weltfussballverband stützt sich bei seiner Mission ihre Mitglieder noch gezielter zu unterstützen. 2009 zur Förderung des Fussballs auf eine wohldurchdachte wurden zwei neue Initiativen ins Leben gerufen – das Philosophie und Strategie. Deren Eckpfeiler sind das Programm zur Professionalisierung der Mitgliedsverbän- Solidaritätsprinzip und der unerschütterliche Wille der de sowie das Breitenfussballprogramm „Grassroots“ –, FIFA, ihren Mitgliedsverbänden zur Seite zu stehen. die in einigen Ländern bereits erfolgreich angelaufen Natürlich erwartet die FIFA auch von ihren Mitgliedern, sind. Schon in voller Fahrt befindet sich derweil das Pro- dass sie sich dieser Philosophie eines permanenten und gramm „In Afrika mit Afrika gewinnen“, das zu grossen proaktiven Engagements anschliessen – ganz im Sinne Teilen umgesetzt worden ist und den Anstoss zu ähnli- unseres Entwicklungsmottos „If you do, FIFA does“ chen Projekten in Ozeanien, Indien, Südamerika und („Wenn Sie es tun, tut es auch die FIFA“). Mittelamerika gegeben hat. Jahr für Jahr wird diese Zusammenarbeit ausgebaut und die Palette der Möglichkeiten erweitert. Für die Verbän- Ein Jahr des Erfolgs und der Innovationen de sind die auf die lokalen Verhältnisse zugeschnittenen und langfristig ausgerichteten Projekte eine wertvolle 2009 erreichte der Umfang der Entwicklungsarbeit der Hilfe, um ihre Entwicklung nachhaltig konsolidieren und FIFA einen neuen Höchststand. Insbesondere dank einer vorantreiben zu können. 21
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 In Afrika mit Afrika gewinnen Regionalprogramme Ein Erbe für Afrika Angesichts des Erfolgs der Initiative „In Afrika mit Afrika gewinnen“ hat die FIFA vier weitere Projekte lanciert, die ebenso auf die besonderen Bedürfnisse Seit 2004, als die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ an Südafrika vergeben wurde, der jeweiligen Region eingehen. Ozeanien, Nord- und Mittelamerika, Südamerika und Indien stehen engagiert sich die FIFA in Afrika mit einem massgeschneiderten Programm. „In Afrika im Zentrum der neuen Projekte. mit Afrika gewinnen“ ist mit USD 70 Millionen dotiert und soll Afrika ein Fussballerbe Der augenfällige Erfolg der Initiative „In Afrika hinterlassen, das weit über die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft™ hinausgeht. mit Afrika gewinnen“ und das Bewusstsein um die nachhaltige Wirkung von massgeschneiderten Pro- grammen haben die FIFA dazu bewogen, auf ande- ren Kontinenten ähnliche Projekte zu lancieren, die ebenfalls auf die Bedürfnisse der jeweiligen Region zugeschnitten sind. Schon bei der Vergabe der FIFA Fussball-Weltmeister- Schwerpunkt Ausbildung Die im Januar 2009 lancierte Initiative „In Ozeanien schaft 2010™ an Südafrika war für die FIFA klar, dass mit Ozeanien gewinnen“, die für 2009 bis 2011 mit sie mithilfe dieses prestigeträchtigen Wettbewerbs dem 2009 fanden ferner 88 der 156 Trainer-, Schiedsrichter- und USD 8 Millionen dotiert ist, hilft etwa den OFC-Ver- gesamten Kontinent ein nachhaltiges Erbe hinterlassen Klubmanagementkurse statt, die für die afrikanischen bänden dabei, Meisterschaften der obersten Spiel- wollte. Aus diesem Bestreben heraus ist die Initiative „In Mitgliedsverbände vorgesehen sind. Ein grosser Teil der klasse zu lancieren sowie Futsal, ihre Verwaltung, Afrika mit Afrika gewinnen“ mit einem Budget von Bestandsaufnahmen und Beratungen hinsichtlich Organi- Kommunikation und Vermarktung, die medizinische USD 70 Millionen entstanden, die mithilfe einer Vielzahl sation von Turnieren der obersten Spielklasse wurden Versorgung und die Informatik weiterzuentwickeln. von Projekten die Fussballinfrastruktur auf dem Konti- durchgeführt, die Einführung des Lizenzierungssystems In Nord- und Mittelamerika (CONCACAF) steht bei nent und das Know-how der afrikanischen Fussballak- (siehe S. 24) fortgeführt. All dies beweist, wie sich die FIFA einem ähnlichen Projekt, das ebenfalls 2009 gestar- teure verbessern will. konkret für den afrikanischen Fussball und die Stärkung tet wurde, der Aufbau nationaler Ligen und von 2009 war für das Programm ein Meilenstein. So wurden seiner Klubs und Ligen einsetzt. Ebenfalls ein grosser Erfolg Programmen zur Förderung des Nachwuchses im die meisten der 58 über den gesamten Kontinent verteil- waren die Schulungen für die Medien und Führungskräf- Vordergrund. Die Projekte, die in den kommenden ten Kunstrasenplätze fertiggestellt und in Betrieb genom- te, die zusammen mit mehreren Partnern (AFP-Stiftung, Jahren in Indien und Südamerika lanciert werden, men. 15 dieser Plätze kamen gar bei der Qualifikation für Europäische Union, HBS und CIES) realisiert und bald ab- sind ebenfalls darauf ausgelegt, den Fussball vor die FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2010™ zum Einsatz. geschlossen werden, sowie die vom FIFA-Zentrum für me- Ort gezielt zu fördern. dizinische Auswertung und Forschung durchgeführte Stu- die über die Prävention von Erkrankungen bei Jugendlichen in Afrika, die als Grundlage für eine breit angelegte Prä- ventionskampagne im afrikanischen Fussball dient. In Afrika mit Afrika gewinnen: Setsoto-Stadion in Maseru, Lesotho (links), Trainerkurs im Kamuzu-Stadion in Blantyre, Malawi (rechts) 22
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 In Afrika mit Afrika gewinnen Entscheidende Entwicklung In Afrika mit Afrika gewinnen (Stand Januar 2010) Ein Projekt der Initiative „In Afrika mit Afrika gewinnen“ ist die Einführung eines IT-Einführung Informatiksystems für die Registrierung von Spielern und die Verwaltung von Wettbewerben bei allen 53 afrikanischen Verbänden – ein weiterer Schritt zur Professionalisierung der Strukturen im afrikanischen Fussball. Eines der Ziele von „In Afrika mit Afrika gewinnen“ ist TUN Viele Vorteile die nachhaltige Stärkung der Fussballverbände. Grund- MAR lage dafür sind der Ausbau der Infrastruktur, der Wis- Dank der Aufrüstung können Wettbewerbe dereinst ALG LBY senstransfer und die Entwicklung der Instrumente zur professioneller verwaltet, Manipulationen, wie sie in egy CPV Verwaltung des Fussballs. Auf der Basis eines bestehen- Meisterschaften noch zu oft zu sehen sind, verhindert, den Systems in Tunesien hat die FIFA zusammen mit Spielerkarrieren einfacher zurückverfolgt und die Spieler MTN MLI einem afrikanischen Unternehmen eine Informatiklösung in Afrika einheitlich und sachgerecht registriert werden. NIG entwickelt, die auf das technologische Umfeld der ein- Das System bietet insbesondere auch die Grundlage für GAM SEN CHA ERI SUD BFA zelnen Verbände in Afrika abgestimmt werden kann. die konstante Anwendung des Solidaritätsmechanismus GNB DJI NGA SEY 2010 wird das System, das zur jährlichen Ausstellung bei Transfers, indem die afrikanischen Klubs anhand der GUI SOM CIV ETH der Lizenzen auch eine Datenbank mit allen Spielern der gesammelten Daten fortan nachweisen können, dass sie SLE GHA CTA LBR CMR nationalen Meisterschaft umfasst, bei allen afrikani- diesen oder jenen Spieler wirklich ausgebildet haben. TOG EQG SEY schen Verbänden installiert und eingeführt. Ende 2009 war die Einführung in 9 Ländern abgeschlos- Ben GAB UGA KEN Zu einem späteren Zeitpunkt wird es um eine Anwen- sen und in 23 Ländern in Gang. 2010 wird das System CGO COD RWA dung für die Verwaltung von Wettbewerben erweitert, auch bei den 18 restlichen Verbänden eingeführt. BDI STP TAN COM die neben einem Kalender auch ein Instrument zur Er- nennung von Schiedsrichtern, Statistiken, Spielberichte und Unterlagen zu Disziplinarfällen bietet. ANG moz ZAM MWI Wie schnell dieses System bei den einzelnen Verbänden eingeführt werden kann, hängt wesentlich von der Zeit Dank elektronischer Daten- MAD NAM ZiM MRI und den Ressourcen ab, die der jeweilige Verband für sammlung kann man Spieler- BOT dieses Projekt aufwendet. Ebenso wichtig ist eine aktive karrieren zurückverfolgen SWZ Zusammenarbeit zwischen dem Verband, dem Lieferan- ten und der FIFA. und den Solidaritätsmecha LES MRI RSA nismus durchsetzen. REU abgeschlossen (9) in Arbeit / bis Juni 2010 abgeschlossen (13) Definition Prozessparameter (10) in Planung (18) 24 25
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 Professionalisierungsprogramm Die erste Phase des Professionalisierungsprogramms sowie an wirtschaftlichen und sozialen Indikatoren. Alle für FIFA-Mitgliedsverbände konzentriert sich in enger Länder, die sich ernsthaft am Programm beteiligen, ha- Neue Unterstützung Absprache mit den Mitgliedsverbänden (MV) auf die Verbesserung der Verbandstätigkeit in vier Schlüsselbe- ben bereits beträchtliche Mehreinnahmen generiert und ihre finanzielle Lage so stark verbessert. für Mitgliedsverbände reichen: Management, Marketing (mit Fokus auf Natio- nalteams und Ligen sowie Frauen- und Breitenfussball), > In Myanmar sorgten die Neugestaltung und Reorga- IT-Software- und -Hardwarelösungen sowie Veranstal- nisation der nationalen Liga für einen gewaltigen An- tungsmanagement. stieg der Zuschauerzahlen: von 100–150 pro Spiel auf Mit ihrem neusten Programm will die FIFA ihre Mitglieder in erster Linie bei der Organisation, Das Professionalisierungsprogramm ist ein massge- insgesamt 244 109 bei 29 Partien. Professionalisierung und Vermarktung ihrer Tätigkeit unterstützen. Ziel ist es, die Verbände schneidertes, langfristiges Programm, das 2009 angelau- > In Thailand konnten die Teilnehmerzahlen dank Mar- fen ist. Während 24 bis 36 Monaten hilft die FIFA den keting- und Breitenfussballprogrammen verdreifacht effizienter, verantwortungsbewusster und eigenständiger zu machen. Verbänden dabei, ihre spezifischen Ziele im Rahmen der werden, während der gesamte Mehraufwand durch ersten Stufe des Programms zu erreichen, sprich auf Sponsoren abgedeckt wurde. Die Regierung des Lan- eigenen Füssen zu stehen. Nach Festlegung der strategi- des und private Partner verpflichteten sich zudem zu schen Ziele stehen den Generalsekretären Berater zur einer langfristigen Partnerschaft, die auch bei den Seite, die auf Fussballverwaltung spezialisiert sind. Ziel ist Juniorinnen und Junioren rasch zu steigenden Zahlen Vier Schlüsselbereiche zur Verbesserung der Verbandstätigkeit es, die erforderlichen Strukturen, Qualitätsmanagement- führen wird. prozesse und Netzwerke zu schaffen sowie das adminis- > In Sambia konnte der Verband dank dem Willen und trative Umfeld im Verband zu verbessern. Einsatz der Verantwortlichen nachhaltig saniert werden. Management Marketing IT-Software- Veranstaltungs- Nach den erfolgreichen Pilotprojekten in Sambia, Myan- Fast USD 1 Million Schulden lastete auf dem Verband, und -Hardware- management mar, Kambodscha, Barbados, Albanien, Kasachstan und der damit praktisch von der Hand in den Mund lebte. lösungen Ozeanien wurde das Programm rasch ausgedehnt. Ende Um seine Lage nachhaltig zu verbessern, musste der 2009 waren bereits 47 MV beteiligt. Im Gleichschritt Verband daher umgehend seine Schulden abtragen. wurde das FIFA-Beraternetz, auf das sich das Programm 2009 konnten die Verbindlichkeiten um beträchtliche stützt, von 3 auf 30 Experten ausgeweitet. Sie gewähr- 50 % reduziert werden. Bis Mitte 2010 scheint daher leisten die Spezialberatung und -schulung, die die MV gar eine vollständige Schuldentilgung möglich. benötigen, dies zusammen mit den internen Spezialis- ten der FIFA in den Bereichen Marketing, IT, Recht etc. Informationstechnologie Langfristiger Erfolg Moderne Technologie ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die Einführung von IT-Lösungen etwa Das Professionalisierungsprogramm folgt nicht einem für die Spielerregistrierung, das Veranstaltungsmanage- bestimmten Muster, sondern stützt sich auf Grundsätze ment, die Schiedsrichteradministration, das Disziplinar- wie engagierte Führung, Wissen und Leidenschaft, die wesen oder die Fanbetreuung ist in der heutigen Fuss- allesamt gegeben sein müssen, damit sich die FIFA für ballverwaltung daher ein Muss. Die FIFA stellt den MV ein Unterstützungsprogramm einsetzt. Ein Plus an Ein- vor diesem Hintergrund nicht nur ihr Wissen, sondern nahmen oder Teilnehmern kann nur nachhaltig sein, auch Mittel zur Finanzierung von IT-Lösungen zur Verfü- wenn die Verbände die Rechte von Sponsoren erfüllen gung. Weltweit wurden zudem Standards für die Da- und den Kunden gegenüber hochwertige Dienstleistun- tenverwaltung definiert, damit zwischen den MV, der gen erbringen können. Zu diesem Zweck müssen die FIFA und den Konföderationen Daten zu Spielern, Ver- Verbände angemessen organisiert sein und über qualifi- anstaltungen etc. möglichst kostengünstig ausgetauscht ziertes, festes Personal verfügen. werden können. Nur wenn diese Standards eingehalten Der Erfolg des Professionalisierungsprogramms zeigt werden, können die MV in den Genuss von Unterstüt- sich an den Einnahmen, Spieler- und Zuschauerzahlen zungsprogrammen kommen. 27
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 Breitenfussballprogramm Förderung des Breitenfussballs 2009 lancierte die Abteilung für Ausbildung und technische Entwicklung der FIFA ein neues Projekt, das Breitenfussballprogramm „Grassroots“. Der Breitenfussball ist der Fussball der Kinder, des Lernens, der menschlichen Werte und – dies vor allem – der Freude am Spiel. Mithilfe des Breitenfussballprogramms sollen Kinder auf der ganzen Welt entdecken können, wie viel Spass Fussball macht. Den Anstoss für das Breitenfussballprogramm gab Wichtige Grundsätze eine Analyse der FIFA, in der sie den Fussball, seine Basis und seine Bedeutung für die Kinder gründlich unter die Dazu richtet sich das Breitenfussballprogramm der FIFA Lupe nahm. In den letzten Jahrzehnten hat der Welt- nach folgenden Grundsätzen: fussballverband bereits eine Vielzahl von technischen > Der Fussball ist ein Spiel für alle, unabhängig von Programmen realisiert, die wesentlich zur Förderung der spielerischem Talent, körperlichen Anlagen, sozialer Kompetenzen aller beteiligten Akteure, zur Stärkung der Herkunft oder Geschlecht. Einzige Voraussetzung ist fussballerischen Strukturen und dadurch weltweit zur der Wunsch, Spass zu haben. Verbesserung des Niveaus des Spiels beigetragen haben. > Das Spiel ist der beste Lehrer. Das Breitenfussballpro- Mit dem Breitenfussballprogramm richtet die FIFA ihr gramm will das Spielen an sich und die aktive Teil- Augenmerk auf die Basis des Fussballs, die Kinder im nahme des Einzelnen fördern, wozu insbesondere Alter von sechs bis zwölf Jahren, und versucht, mög- Partien zwischen kleineren Teams dienen sollen. lichst vielen Jungen und Mädchen den wichtigsten As- > Das Breitenfussballprogramm muss der Situation und pekt des Fussballs zu vermitteln: die Freude am Spiel. den Bedürfnissen des jeweiligen Landes angepasst Kinder zum Fussball bringen und sie Spass haben lassen werden können und deshalb entsprechend flexibel – so lautet die Philosophie des Programms. und wandlungsfähig sein. Durch den Fokus auf den Breitenfussball, die Kinder > Um möglichst viele Kinder zu erreichen, stützen sich und deren erste Schritte in unserem Sport sichert die die Mitgliedsverbände bei der Umsetzung des Pro- FIFA die Zukunft des Weltfussballs, denn ohne Ent gramms auf die Zusammenarbeit mit Behörden, wicklungsarbeit an der Basis kann es keine erfolgreiche Schulen, Gemeinden, Vereinen und Nichtregierungs- Elite geben. organisationen. Ohne Entwicklungsarbeit an der Basis gibt es keine erfolgreiche Elite. Breitenfussballfestival auf den Salomon-Inseln, September 2009 28 29
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 Breitenfussballprogramm Pilotprojekte Obwohl das Breitenfussballprogramm der FIFA erst 2009 lanciert wurde, hat es dem Weltfussballverband bereits viel Freude bereitet. Eingeleitet wurde das Programm durch mehrere Pilotprojekte, deren bisherige Bilanz äusserst ermutigend ausfällt. Trinidad und Tobago, Mauritius, China, Ungarn, gramms auf die ländlichen Regionen zu legen, wo die China Fortsetzung folgt… die Salomon-Inseln… Welche Gemeinsamkeit könnten Kinder bislang vielerorts keine Möglichkeit haben, einer diese Tausende von Kilometern voneinander entfernten organisierten sportlichen Aktivität nachzugehen. Von der überschaubaren Inselwelt wagte das Programm Aufgrund dieser sehr positiven und aufschlussreichen Länder mit völlig unterschiedlichen Kulturen wohl ha- den Sprung in die bevölkerungsreichste Nation der Welt. Erfahrungen hat die FIFA beschlossen, von der Pilot- ben? Die Antwort: den Fussball, oder genauer gesagt, Mauritius Im Mai 2009 wurden in Kunming und Wuhan je ein phase zur definitiven Einführung des Programms über- den Breitenfussball. In den letzten beiden Jahren hat Trainerkurs und ein Breitenfussballfestival unter Beteili- zugehen. Mehrere Länder sind bereits mit an Bord, dar- jedes dieser Länder, in Zusammenarbeit mit der FIFA, ein Auf Mauritius profitierte das Breitenfussballprogramm gung lokaler Schulen durchgeführt. Diese Aktivitäten unter die Salomon-Inseln, Ungarn, Guatemala, Aserbaid- Pilotprojekt des neuen Breitenfussballprogramms ins von der grosszügigen Unterstützung durch die Regie- dienten zur Vorstellung des Programms sowie zur schan, Bahrain, Kuwait, Malaysia, Syrien, Jemen, Leben gerufen. Diese ersten Projekte lieferten der FIFA rung und der tatkräftigen Mithilfe mehrerer Ministerien Schulung von 82 chinesischen Trainern, die praktische Thailand, St. Vincent und die Grenadinen, Vietnam… viele wertvolle Erkenntnisse für die Optimierung und (Jugend und Sport, Bildung, Gesundheit), wodurch die Beispiele für die Organisation von Übungen und Spielen und auch Trinidad und Tobago, das seinem Pilotprojekt Weiterentwicklung des Programms. Grundschulen in das Programm eingebunden werden für Kinder in verschiedenen Alterskategorien erhielten weitere Aktivitäten im Rahmen des Breitenfussballpro- konnten. Insgesamt nahmen 276 Schulen, aufgeteilt in (7–8 Jahre, 9–10 Jahre und 11–12 Jahre), aber auch als gramms der FIFA folgen lassen will. Trinidad und Tobago fünf Regionen, an den beiden Phasen des Programms Grundlage für eine Zusammenarbeit mit dem chinesi- teil, in dessen Verlauf 3362 Kinder zwischen zehn und schen Verband zur Umsetzung eines langfristig ange- In Trinidad und Tobago fand zunächst eine Auswahl von elf Jahren über 1000 Spiele in Siebenerteams austrugen. legten und wesentlich umfangreicheren Programms. Trainern, Sportlehrern und anderen Unterrichtenden aus Dieses erste Pilotprojekt hat deutlich gezeigt, dass die Das Pilotprojekt war ein wichtiger erster Schritt für die den ländlichen Gebieten des Landes statt, gefolgt von Teilnehmer von den Partien zwischen kleineren Teams weitere Förderung des Breitenfussballs in China. Im einem grossen Turnier. Zudem wurde in Zusammenar- stark profitieren, da der einzelne Spieler dadurch in der Rahmen der beiden Festivals nahmen insgesamt über beit mit den Ministerien für Jugend, Sport und Bildung verfügbaren Zeit mehr Ballkontakte erhält und an mehr 1500 Kinder an den Übungen und Spielen teil. vereinbart, den Schwerpunkt des Breitenfussballpro- unterschiedlichen Spielsituationen aktiv beteiligt ist. Breitenfussball: Alle Pilotprojekte sind erfolgreich Mädchen und Knaben aus Chile durchgeführt worden, und und China die definitive Umsetzung des Programms kann beginnen. 30 31
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Das Goal-Programm in Zahlen Sportmedizin 44 Qualität 46 Goal gesamt 420 Projekte Goal-Programm 170,4 Mio. USD Investitionen 200 technische Zentren 10 Jahre und kein bisschen leise 102 Hauptsitze Das Flaggschiff der FIFA-Entwicklungsarbeit feierte 2009 seinen 10. Geburtstag – Zeit, 82 Kunstrasenfelder eine Standortbestimmung vorzunehmen, das Abenteuer Goal in seiner Gesamtheit zu beurteilen und den weiteren Weg des Programms vorzuzeichnen, das noch viele go(a)ldene Jahre vor sich hat. Goal 2009 67 Projekte neu lanciert 26,8 Mio. USD Investitionen Als FIFA-Präsident Joseph S. Blatter 1999 ein Konzept Zusammenarbeit fördern zur Förderung der Entwicklung in den Mitgliedsverbän- den präsentierte und damit das Goal-Programm ins Le- Über seine Hauptfunktion hinaus ist Goal ein starkes ben rief, bezeichnete er die Initiative als ein in dieser Symbol für die Zusammenarbeit zwischen der FIFA und Grössenordnung bisher einzigartiges Unterfangen. Ein ihren Mitgliedsverbänden. Als Dachverband ist die FIFA Jahrzehnt später hat das Programm sämtliche Erwartun- für die Verbände sowohl Partner als auch Dienstleister. gen übertroffen. Grundidee des Programms war es, Umgekehrt erwartet die FIFA als Weltfussballverband jedem Mitgliedsverband einen eigenen Hauptsitz zu auch ein konkretes Engagement der Verbände für die ermöglichen, ein „Haus des Fussballs“, in dem die tech- Entwicklung des Fussballs auf weltweiter Ebene. Gerade nischen und administrativen Geschicke des nationalen dieser dynamische Austausch zwischen FIFA und Ver- Fussballs zusammenlaufen und eine effiziente und nach- bänden hat entscheidend zum Erfolg des Goal-Pro- haltige Entwicklungspolitik koordiniert werden kann. gramms beigetragen – ein Paradebeispiel für eine ein- In den vergangenen zehn Jahren wurde dieses Ziel nicht heitliche Entwicklungspolitik der FIFA und ihrer 208 nur erreicht, sondern klar übertroffen. Zum Zeitpunkt Mitgliedsverbände. der Sitzung des Goal-Bureaus vom 1. Dezember 2009 Goal hat in den letzten zehn Jahren bei der Fussballför- sind 420 Goal-Projekte in 191 Mitgliedsverbänden ver- derung mehr erreicht als jede andere Kampagne zuvor. wirklicht oder in Angriff genommen worden. Zahlreiche Heute verfügen auch ärmere Verbände über moderne Verbände haben im Rahmen von Goal Fördermittel be- und zweckdienliche Fussballstrukturen – dank Goal, antragt und damit Verbandsräumlichkeiten, technische dank der FIFA. Zentren und weitere Einrichtungen geschaffen. In vielen Fällen fliessen die Mittel in Infrastrukturbauten, aber nicht ausschliesslich. Das Goal-Programm gewährt einen gewissen Spielraum für Verbände, die auf andere Entwicklungsaspekte setzen. 2008 machten die unter Das Programm Goal führt „Verschiedene“ geführten Projekte (Futsal, Beach-Soccer, Modernisierung der IT-Landschaft usw.) erst 5 % der da- zu mehr Chancengleichheit mals 363 laufenden Projekte aus. Ende 2009 waren es unter den Verbänden. bereits 8 % von insgesamt 420. 32 33
Das Spiel entwickeln Einführung 20 In Afrika mit Afrika gewinnen 22 Programme und Kurse 26 Frauenfussball, Beach-Soccer und Futsal 40 Sportmedizin 44 Qualität 46 Goal-Programm Programm Finanzielle Unterstützung Goal-Fussball Technische Direktoren Das Kernziel des 1999 lancierten Goal-Programms war die Schaffung Am 1. Januar 2009 trat das neue Reglement für das Programm Finanzielle Unter einer optimalen Infrastruktur. Das ist bis heute auch ein grosses Bedürfnis stützung in Kraft. Nach einem Übergangsjahr müssen die von der FIFA umfassend der Verbände, aber trotzdem richtet sich Goal seit Anfang 2008 neu aus: informierten Mitgliedsverbände die neuen Bestimmungen nun umsetzen und einhalten. Goal-Fussballprojekte sollen die technischen Zentren mit Leben füllen. Neu sind sie insbesondere verpflichtet, einen technischen Direktor zu beschäftigen. Schulunterricht und Fussballtraining Die Entwicklung des Fussballs, des Nachwuchses und Trainerausbildung der Nationalteams ist eine langfristige Aufgabe. Es ist Die Fussballtrainer sind im Verband die Botschafter des Seit 2008 laufen in sämtlichen Konföderationen Pilot- daher wichtig, dass die Mitgliedsverbände bei ihrer Ar- Fussballs. Oft sind sie die ersten und einzigen Berüh- projekte (bis 2011), u. a. in Akademien, die Schulunter- beit stets eine langfristige Optik verfolgen. Nur so ist in rungspunkte zwischen Spielern und organisiertem Fuss- richt und Fussballtraining unter einem Dach für bis zu 30 den einzelnen Ländern auch wirklich eine nachhaltige ball. Kompetenz und Fachwissen gehören zum Rüst- Jugendliche anbieten. Doch selbst das Training findet da- technische Entwicklung gewährleistet. zeug eines guten Trainers. Der technische Direktor ist bei nicht nur auf dem Spielfeld statt. Trainiert werden daher für eine angemessene Ausbildung besorgt und der physische, technische und taktische Bereich sowie Was ist ein technischer Direktor? stellt sicher, dass die Klubs diplomierte und qualifizierte die mentale Stärke der jungen Spieler. Projekte dieser Trainer beschäftigen. Eröffnung eines Goal-Projektes in Art werden gegenwärtig von den Verbänden Ruandas, Ein technischer Direktor ist nicht mit einem Trainer zu Thailand Bahrains, Nicaraguas, Perus, Vanuatus und Kasachstans verwechseln, er verfolgt ein ganz anderes Ziel. Während Nationale Elite angedacht. Zudem hat das Goal-Bureau bei seiner der technische Direktor langfristig denkt, blickt der Trai- Neben der Basis kümmert sich der technische Direktor Mit nahezu 200 technischen Zentren hat das Goal- Sitzung vom 1. Dezember 2009 ein neues Goal-Fussball- ner fast immer nur bis zum nächsten Wettbewerb. Aus auch intensiv um die Elite. Er definiert eine nationale Programm die Infrastruktur und die Weiterentwicklung projekt des Verbands von Oman genehmigt. diesem Grund müssen die beiden Aufgaben strikt von- Strategie und sichert so die langfristige Zukunft der des internationalen Fussballs intensiv gefördert. Die Mittelfristiges Ziel der Akademien ist es, den National- einander getrennt und von zwei verschiedenen Perso- Nationalmannschaft. neuen technischen Zentren dienen den Verbänden dazu, teams eine grössere Auswahl an Talenten bieten zu kön- nen ausgeübt werden. Dies heisst jedoch nicht, dass die die erforderlichen Mittel und Einrichtungen zu schaffen, nen, u. a. über internationale Wettbewerbe. So werden beiden nicht eng zusammenarbeiten müssen. Analyse um Länderspiele, Trainingslager und Jugendakademien die Förderungsprogramme der Verbände finanziell, logis- Aufgabe des technischen Direktors sind die Ausarbei- Als ausgewiesener Fussballexperte analysiert der techni- durchzuführen. tisch und strategisch langfristig unterstützt und die Vor- tung und Umsetzung des nationalen technischen Pro- sche Direktor die aktuellen Trends, sammelt und vermit- Jugendakademien – und die Jugendarbeit in den Ver- aussetzungen geschaffen, dass sich die Wunderkinder gramms. Dabei konzentriert er sich auf folgende vier telt technische Informationen und fördert technische bänden insgesamt – sind ein zentraler Pfeiler in der Ent- von heute zu den Stars von morgen entwickeln können Bereiche: landesweite Förderung des Fussballs (vom Initiativen innerhalb des Verbands. wicklungsarbeit der FIFA. In Artikel 2 ihrer Statuten de – und damit den Weltfussball insgesamt voranbringen. Breitenfussball über die Amateure bis hin zu den Senio- finiert die FIFA ihren Zweck klar: „[…] den Fussball ren), Weiterbildung der diplomierten Trainer, Förderung fortlaufend zu verbessern und weltweit zu verbreiten, der Elite und Analyse. […] und zwar im Einzelnen durch die Förderung des Die FIFA-Mitgliedsverbände Fussballs durch Jugend- und Entwicklungsprogramme.“ Mit nahezu 200 technischen Förderung des Breitenfussballs haben nur Anspruch auf Vor diesem Hintergrund hat das Goal-Bureau die Ein- Zentren hat das Goal-Programm Der technische Direktor ist für die Förderung und Ver- FAP-Mittel, sofern sie einen führung von Goal-Fussballprojekten beschlossen, damit breitung des Fussballs in seinem Land verantwortlich. die im Rahmen des Programms seit 1999 entstandenen die Infrastruktur des internationa- Dabei versucht er, so viele Menschen wie möglich, insbe- Direktor für Technik und Ent- Zentren nun optimal zur Entwicklung technischer Pro- len Fussballs intensiv gefördert. sondere Kinder, Jugendliche und Frauen, zu erreichen. wicklung beschäftigen. gramme genutzt werden können und dadurch der eige- ne Nachwuchs gezielt gefördert werden kann. Art. 3 Abs. 10 des FAP-Reglements 34 35
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