Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim für das Jahr 2016

 
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Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim für das Jahr 2016
PD DR. PETER ROSENKRANZ UND MITARBEITER / Universität Hohenheim

Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der
Universität Hohenheim für das Jahr 2016
1. Personal & Organisation                    Wiederum haben sich viele Imker in den          suchsprojekte 60 „Mini-Plus“-Einheiten
                                              angewandten Langzeitprojekten („Moni-           erstellt.
Wissenschaftler:                              toringimker“ beim DEBIMO; IV Auggen             An 5 Montagen im Mai und Juni wurden
PD Dr. Peter Rosenkranz                       beim KEF-Monitoring u.a.) engagiert und         insgesamt 2.800 Bienenlarven an Imker zur
Dr. Dr. Helmut Horn                           uns wichtige und wertvolle Daten geliefert.     Königinnenaufzucht abgegeben.
Dr. Klaus Wallner                             Herzlichen Dank an alle Beteiligten für die     Insgesamt wurden ca. 200 kg ausge-
                                              gute Zusammenarbeit! Im Rahmen unserer          schmolzenes Altwachs zur Umarbeitung
Aus Drittmitteln finanziert:                  akkreditierten Labore wurde im August er-       für Mittelwände gegeben.
Dr. Annette Schroeder                         folgreich ein externes Audit durchgeführt.      Das Bienenjahr 2016 war in Baden-
Dr. Eva Frey                                                                                  Württemberg aus imkerlicher Sicht eher
Dr. Bettina Ziegelmann                        Neubau:                                         ein mittleres bis mäßiges Honigjahr. In
                                              Die Planungen wurden im Jahr 2016 inten-        manchen Regionen ist die Blütentracht wie
Labor:                                        siv fortgeführt und konkretisiert. Unter der    im Trachtjahr 2015 – diesmal wegen des
Bozena Blind, Dana Böhm, Birgit Fritz, Ma-    Leitung des Universitätsbauamtes und des        nass-kalten Frühjahrs - nahezu vollständig
nuela Schenk                                  ausgewählten Architekturbüros wurden in         ausgefallen. Nur Wanderimker konnten in
                                              ca. 15 Sitzungen alle baulichen Maßnah-         höheren Lagen noch Blütenhonig ernten.
Imkerei:                                      men von den Außenanlagen über die im-           Das verregnete Frühjahr hatte auch Ein-
Rüdiger Gerlich, Bernd Gieler, Doris De-      kerlichen Werkstätten, Analyselabors und        fluss auf die Volksentwicklung; es fehlte
Craigher                                      Schulungsräumen diskutiert und für die          ein Brutsatz, so dass viele Völker erst rela-
                                              endgültige Bauvorlage festgelegt.               tiv spät trachtreif wurden. Schon Ende Mai
Sekretariat:                                  Der zweistöckige Neubau soll oberhalb des       setzte die Waldtracht im Schwäbischen
Gabriele Zander                               alten Gebäudes auf der anderen Seite des        Wald und im mittleren Schwarzwald ver-
                                              „Langen Sees“ errichtet werden. Die not-        stärkt ein. Es handelte es sich dabei zu-
Reinigung:                                    wendigen Finanzmittel sind genehmigt.           nächst vorwiegend um Fichtentracht von
Rosa Schwarz                                  Die Zustimmung des Landtages für den            der Lecanie, später konnte in einigen Re-
                                              nächsten Doppelhaushalt vorausgesetzt           gionen des Südschwarzwaldes noch Weiß-
ProjektmitarbeiterInnen:                      könnte im Jahr 2018 der Baubeginn sein.         tannentracht genutzt werden. Es gab
Raphael Buck, Doris DeCraigher, Tomas                                                         kaum Probleme mit Melezitosehonigen.
Danhel, Thomas Kustermann,                    2. Imkerlicher Betrieb/                         Nach Rücksprache mit vielen Imkern bestä-
Dr. Raghdan Alkattea.                         Versuchsvölker                                  tigte sich, dass die Trachtsituation regional
DoktorandInnen:                               Rüdiger Gerlich, Bernd Gieler, Doris De-        wiederum sehr unterschiedlich war: In re-
Franziska Böhme, Melanie Fröschle, Clau-      Craigher, Mitarbeiter der LAB                   lativ eng begrenzten Trachtarealen konn-
dia Häußermann, Stefan Keller, Richard                                                        ten ergiebige Mengen an Wald- und Weiß-
Odemer, Simay Yaycioglu.                      Wie in den Vorjahren wurden die Versuchs-       tannenhonigen geschleudert werden,
Melanie Fröschle hat 2016 erfolgreich ihre    völker fast ausschließlich für die unten auf-   während von anderen Völkern im gleichen
Promotion fertiggestellt.                     geführten Forschungsprojekte sowie für          Trachtgebiet keine nennenswerte Honig-
                                              Unterrichtszwecke (Imkerkurse, Bienen-          tautracht geerntet werden konnte.
Diplom/ Master/ Magister/                     block) eingesetzt. Viele imkerliche Arbeiten    An der Landesanstalt konnte von den in
Bachelor:                                     in diesen Projekten - darunter wiederum         der Tracht stehenden Völkern knapp zwei
Elisabeth Abele, Franziska Benz, Carolin      die Überprüfung unseres Varroabekämp-           Tonnen Honig geerntet werden.
Friedle, Louisa Görg, Michael Kern, Korne-    fungskonzeptes - mussten von den jewei-
lius Knödler, Anke Kohnle, Lea Kretschmer,    ligen Projektleitern und Projektmitarbeite-     3. Honiguntersuchung,
Corinna Liegl, Tanja Mönch, Rosalie Munz,     rInnen mit übernommen werden. Während           Qualitätskontrolle,
Sebastian Nicodemus, Veronika Poppel,         der Saison wurde mit insgesamt ca. 280          Honiginhaltsstoffe
Fabian Schiebel, Katharina Schuster, Stefan   Versuchsvölkern gearbeitet. Um den Be-          Dana Böhm, Dr. Raghdan Alkattea, Mela-
Sohn, Theresa Stahl                           darf an Versuchsvölkern für die Saison          nie Fröschle, Dr. Dr. Helmut Horn, Stefan
                                              2016 sicher zu stellen, wurden im imkerli-      Keller, Manuela Schenk
Wissenschaftliche Hilfskräfte, Prak-          chen Betrieb ca. 80 Ableger erstellt und
tikantInnen:                                  120 Königinnen aufgezogen. In der eige-         Insgesamt wurden 1.177 Honigproben un-
Rebecca Dufke, Hanna Gründler, Mervat         nen Schreinerei wurden 140 neue Böden           tersucht, davon knapp 1000 Honige ein-
Almuhammad, Laura Sauer, sowie viele der      mit speziellen Bodeneinlagen („Var-             heimischer Herkunft. Es wurden etwa
ExamenskandidatInnen.                         roaschiebern“) sowie 4-er-Böden im Mini-        4500 Einzelanalysen durchgeführt.
                                              Plus-Maß für die Königinnenaufzucht ge-         Den größten Teil der offiziellen Proben bil-
Imker in Kooperationsprojekten:               baut. Zusätzlich wurden für mehrere Ver-        deten die EU-Proben, gefolgt von Imker-

BIENENPFLEGE 03 2017                                                                                                                      145
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suchen der Landesanstalt und zusätzlich
         Herkunft      Württ.    DIB    EU-     Imker-     DEBI-    Aus-    Sonstige    Ring-       129 Auslandshonige. Nicht in dieser Aus-
        Parameter      Präm.           Proben   proben      MO-    lands-              versuch      wertung erfasst sind Honig- und Futterpro-
                                                                                          1
                         (*)             (**)             Proben   proben                 ()
       Anzahl der
                                                                                                    ben, die im Zusammenhang mit der Erpro-
       Proben          141      72     452      240      74        49       146        3            bung von Versuchspräparaten stehen
                                                                                                    (n=84). Unser Untersuchungsprogramm
       Wassergehal     141      72     452      240      ---       49       78         15           umfasst die gängigen europäischen Var-
       t                                                                                            roazide, verschiedene Pflanzenschutzmit-
       Invertase       141      72     452      189      ---       18       66         15
                                                                                                    tel, vorrangig aus Blütenbehandlungen im
       Diastase        ---      ---    14       6        ---       14       9          15
       HMF             15       5      11       14       ---       15       7          15           Raps und Obst, das DEET aus dem ehema-
                                                                                                    ligen Fabi-Spray, das Paradichlorbenzol aus
       pH-Wert         ---      ---    ---      8        ---       5                   ---          der Wachsmottenbekämpfung und die
       Säuregehalt     ---      ---    ---      8        ---       4                   ---          Sulfonamide, die im Ausland teilweise
       elektr.         141      72     452      198      ---       44       54         15           noch gegen Amerikanische Faulbrut einge-
       Leitfähigkeit
                                                                                                    setzt werden.
       Filtertest      141      ---    ---      ---      ---       ---                 ---
       Gewicht         141      ---    ---      ---      ---       ---                 ---          Von den zugelassenen synthetischen Be-
       Thixotropie-    ---      ---    ---      13       ---       4        8          ---          kämpfungsmitteln ist hinsichtlich der Rück-
       test                                                                                         stände lediglich noch Perizin von Bedeu-
       Pollen-         141      24     452      209      74        16       106        3            tung, wobei sich die Situation im Vergleich
       analysen
                                                                                                    zum Vorjahr leicht verschlechtert hat. In
      Tabelle 1: Untersuchte Honig- und Pollenproben des Jahres 2016                                4,1 % (Vorjahr 1,7 %) der deutschen Ho-
       (*) Prämierungshonige: Honige aus der Württembergischen Honigprämierung                      nige waren Spuren des Wirkstoffs
      (n = 141)                                                                                     Coumaphos nachweisbar. Außerdem wa-
      (**) EU-Proben: Honigproben aus Baden-Württemberg (Orientierungsproben), deren Un-            ren erstmals einige der belasteten Honig-
      tersuchung im Rahmen einer EU-Bezuschussung gefördert wird.                                   proben deutlich über 10 µg/kg belastet. Im
      (1) Ringversuchshonige, einzelne Parameter werden mehrmals gemessen.                          Auslandshonig wurde der Wirkstoff nur
                                                                                                    sehr selten nachgewiesen.
      proben, den Proben der Württembergi-
      schen Honigprämierung, und den Honigen                                                        Rückstände von Folbex VA Neu und
      der Marktkontrolle des DIB (Tab. 1). Von                                                      Bayvarol waren in keinem Honig nach-
      905 ausgewerteten einheimischen Honi-                                                         weisbar. Der Wirkstoff von Klartan/
      gen wurden 154 Proben (17,0 %) bean-                                                          Mavrik bzw. Apistan war in 17 einhei-
      standet, was im Vergleich zum Vorjahr mit                                                     mischen Honigen (ca. 1 %) nachweisbar.
      10,3 % einer relativ deutlichen Zunahme                                                       Ein Drittel der Honige aus einer Einsendung
      an Beanstandungen entspricht. Die mei-                                                        aus Dänemark war positiv. 76 Honige, vor-
      sten Qualitätsprobleme bildeten wie in den                                                    rangig aus dem Ausland wurden auf Ami-
      Vorjahren überhöhte Wassergehalte (60.3         Abb. 01 - Befüllen eines Mini-Plus-Vierer-    traz bzw. dessen Abbauprodukt DMF un-
      %) und verringerte Invertaseaktivitäten         bodens.                                       tersucht. 7,9 % dieser Honige wiesen
      (29,6 %). Die restlichen Beanstandungen                                                       Rückstände im Bereich der Bestimmungs-
      betrafen falsche Angabe des MHD, über-          chungseinrichtung beteiligte sich wie in      grenze von 3 µg/kg auf, 6 Honige lagen
      höhte HMF-Gehalte, Gärung sowie unzu-           den Vorjahren an drei Ringversuchen, die      unter 50 µg/kg, nur ein Honig darüber. Die
      treffende Sortenangabe.Die Probleme be-         erneut alle erfolgreich durchgeführt wer-     zulässige Höchstgrenze liegt bei diesem,
      züglich überhöhter Wassergehalte traten         den konnten.
      wie in den Vorjahren mehrheitlich bei Früh-
      jahrsblütenhonigen auf.                         4. Rückstandsuntersuchun-
                                                      gen in Bienenprodukten
      Honigprämierungen                               Bozena Blind, Birgit Fritz, Hanna Gründler,
      Im Jahr 2016 wurde im Auftrag des Lan-          Rebecca Dufke, Dr. Annette Schroeder, Dr.
      desverbands Württembergischer Imker e.V.        Klaus Wallner
      eine Honigprämierung durchgeführt. Es
      wurden 141 Honiglose eingesandt. Die            Rückstände von Varroa-Bekämp-
      Qualität der Honige war wie in den Vorjah-      fungsmitteln im Honig
      ren sehr gut, der durchschnittliche Wasser-     Es wurden insgesamt 1689 einheimische
      gehalt aller Proben lag bei 15,8 %, die         Honigproben auf Rückstände analysiert,
      Invertaseaktivität lag im Mittel bei 126,8      davon 935 DIB-Marktkontrollproben, 244
      Units/kg Honig. Insgesamt sind nur 6 Ho-        Honige aus EU-geförderten Projekten ver-
      nige (4,3%) aus der Wertung herausgefal-        schiedener Landesverbände, 304 Honige
      len.                                            aus Prämierungen der Landesverbände
                                                      Hessen, Rheinland-Pfalz und Württemberg
      Ringversuche                                    und 338 Proben von Imkern und imkerli-        Abb. 02 - Frisch eingeweiselte Königin aus
      Das Honiglabor als akkreditierte Untersu-       chen Organisationen, 44 Honige aus Ver-       Gotland.

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Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim für das Jahr 2016
jetzt auch in Deutschland zugelassenen,        Etwa ein Drittel der einheimischen Proben    5. Forschungsprojekte
Wirkstoff bei 200 µg/kg (ppb).                 und ein Großteil der Auslandsproben          5.1 „DEBIMO“ - Monitoringprojekt
                                               stammten von Ökobetrieben, weshalb die       zu Überwinterungsverlusten
Die vorwiegend im Ausland eingesetzten         Wachsergebnisse nicht repräsentativ für      Dr. Raghdan Alkattea, Raphael Buck, Doris
Wirkstoffe Acrinathrin und Chlorfen-           die aktuelle Rückstandssituation sein kön-   de Craigher, Dr. Eva Frey, Dr. Dr. Helmut
vinphos wurden im einheimischen und            nen. Neben den Imker- und Verbandspro-       Horn, Dr. Annette Schroeder
ausländischen Honig nur in Einzelfällen ge-    ben kamen 40 Wachsproben aus unter-
funden. Thymol wurde lediglich in 0,7 %        schiedlichen Versuchen der Landesanstalt     In diesem vom BMEL und den Ländern fi-
der einheimischen Honige mit Werten zwi-       zur Untersuchung. Ein Teil der Imker aus     nanziell unterstützten Kooperationsprojekt
schen 50 und 250 µg/kg und nur in einer        Bayern konnte Proben kostenlos untersu-      konnten im Projektjahr 2015/2016 in
Probe mit darüber hinausgehenden Gehal-        chen lassen. Deshalb war die Zahl der Ein-   Deutschland Daten von 108 Imkereien er-
ten nachgewiesen. Thymol kann natürli-         sendungen allein aus diesem Bundesland       fasst werden.
cherweise mit Gehalten um 700 µg/kg            auf 460 Proben angestiegen.                  Die Landesanstalt koordiniert bundesweit
vorkommen und ist ab etwa 1.200 µg/kg                                                       dieses Projekt.
sensorisch feststellbar. Keine Honigprobe      Folbex VA Neu aus den Anfängen der           Bei den 19 baden-württembergischen
war sensorisch auffällig. Paradichlorben-      Varroabekämpfung ist, bis auf wenige Aus-    Monitoring-Imkereien beliefen sich die
zol wurde weder in in- noch ausländischen      nahmen (5 Proben), aus dem Wachs deut-       Winterverluste 2015/2016 mit 6,3 % unter
Honigen gefunden. Das gleiche gilt auch        scher Imkereien verschwunden.                dem Vorjahr (7,4 % der 190 Monitoring-
für das DEET (Bienenabwehrspray) und die       Perizin-Rückstände waren in 18 %             Völker). Der durchschnittliche Honigertrag
Gruppe der Sulfonamide.                        (Vorjahr 15,1 %) der Proben in Mengen bis    in Baden-Württemberg lag mit 26 kg pro
                                               maximal 10 mg/kg nachweisbar. 5,4 % der      Volk deutlich unter dem Vorjahreswert (37
Pflanzenschutzmittel im Honig                  Auslandswachse waren meist in ähnlicher      kg pro Volk). Der durchschnittliche Varroa-
Von den in der landwirtschaftlichen Praxis     Größenordnung mit diesem Wirkstoff kon-      befall im Herbst 2016 lag mit 4,5 (Vorjahr:
im Einsatz befindlichen Fungiziden konn-       taminiert. In drei Proben konnten aller-     3,6) Milben pro 100 Bienen (Maximum: 60
ten drei Rapsfungizide, das Boscalid (14,9     dings mehr als 20 mg/kg nachgewiesen         Milben pro 100 Bienen!) deutlich über dem
%, Vorjahr 5,7 %), das Dimoxystrobin           werden.                                      Vorjahreswert. Auch im kommenden Jahr
(14,1 %, Vorjahr 4,6 %) und das Azoxy-         Fluvalinat (Klartan/Apistan) wurde in        werden in Kooperation mit der Landesan-
strobin (8,5 %, Vorjahr 3,4 %) gefunden        10,9 % (Vorjahr 10,7 %) der einheimischen    stalt wieder 19 Imkereien aus Baden-
werden. Damit war eine deutliche Zu-           Proben im Bereich 0,5 bis 20 mg/kg fest-     Württemberg am Bienenmonitoring teil-
nahme der positiven Proben gegenüber           gestellt. Im Auslandswachs (n=348) wurde     nehmen. Ausführliche Berichte finden Sie
den Vorjahren und teilweise auch der Wirk-     es mit ähnlicher Häufigkeit (12,6 %) und     unter www.bienenmonitoring.org
stoffgehalte festzustellen.                    Belastungshöhe gefunden.
Die zulässigen Höchstgrenzen liegen bei                                                     5.2 Varroose-Bekämpfung/ Varroa-
den genannten Fungiziden bei 50 µg/kg.         Thymol (Thymovar, Apilife VAR), das          biologie
Die anderen fünf Fungizide (Tebuco-            im Spurenbereich natürlicherweise im Bie-    5.2.1 Überprüfung und Optimierung
nazol, Prothioconazol, Iprodion,               nenwachs vorkommt, wurde in 26,1 %           des Varroa-Bekämpfungskonzeptes
Fluopyram, Carbendazim) im Untersu-            (Vorjahr 21,6 %) der Inlandsproben und in    Baden-Württemberg im Vergleich zu
chungsprogramm sind mit Bestimmungs-           16,7 % der Auslandswachse gefunden.          dem neu zugelassenen Akarizid Api-
grenzen von 3 µg/kg meist selten aufge-        Paradichlorbenzol (Imker-Globol)             traz®
taucht (in 1-2% der Proben). Insgesamt         und das DEET aus einem früheren Bienen-      Raphael Buck, Doris de Craigher, Dr. Eva
355 Frühjahrsblütenhonige wurden gezielt       abwehrspray waren in zwei bzw. einer         Frey, Rüdiger Gerlich, Bernd Gieler, Louisa
auf Thiacloprid, einem Insektizid, das         Wachsprobe nachweisbar.                      Görg, PD Dr. Peter Rosenkranz
u.a. auch in die Rapsblüten appliziert wird,
untersucht. In 8,6 % der Honige konnte         Das Wachs der Öko-Imkereien ist bezüg-       Für die Spätsommerbehandlung 2016
der Wirkstoff nachgewiesen werden, wo-         lich der oben genannten Wirkstoffe ent-      wurde in 120 Bienenvölkern der Bienen-
bei der Großteil der Honige unter 50 µg/kg     weder unbelastet oder wesentlich seltener    kunde zum einen Ameisensäure im Ver-
belastet war. Kein Honig überschritt die       belastet.                                    dunstersystem Nassenheider professional
zulässige Höchstgrenze von 200 µg/kg. Da       Von den Pflanzenschutzmittelwirkstoffen      (AS 60%, ad us. vet.) bzw. in Form von
der Wirkstoff für den Rapsanbau im Jahr        im Analysenprogramm konnte Boscalid          MAQS® angewendet. Außerdem wurde
2016 gebannt war, stellte sich die Rück-       und lambda-Cyhalothrin in je einer           die Wirksamkeit des neu zugelassenen Var-
standssituation in diesem Jahr deutlich        Wachsprobe nachgewiesen werden.              roazids Apitraz® (Wirstoff: Amitraz) in 40
entspannter dar. Die bienenungefährlich                                                     Völkern überprüft.
eingestuften Insektizide beta-Cyfluthrin       Rückstandsuntersuchungen iin der
und lambda-Cyhalothrin waren in keinem,        Propolis                                     Über die Wirkung der verschiedenen Be-
alpha-Cypermethrin in 1,2 % und Acetami-       Acht Rohpropolisproben aus dem Ausland       handlungen kann momentan noch keine
prid in 2,3 % der Honige zu finden.            wurden auf Varroazide untersucht. Zwei       exakte und abschließende Aussage ge-
                                               Proben enthielten Spuren von Fluvalinat.     macht werden, da hierfür die Zahlen der
Rückstandsanalysen an Bienen-                  Um die Produktqualität nicht zu beein-       Restentmilbung noch ausgewertet werden
wachsproben                                    trächtigen ist es wichtig, die Propolisge-   müssen. Anhand des natürlichen Milben-
Es wurden 1299 (Vorjahr 907) Wachspro-         winnung vor der Anwendung von lipophi-       falls nach abgeschlossener Spätsommerbe-
ben aus dem In- und Ausland analysiert.        len Varroaziden abzuschließen.               handlung wurden jedoch schon Völker

BIENENPFLEGE 03 2017                                                                                                                  147
Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim für das Jahr 2016
identifiziert, in denen vor allem die Wir-      boliten in ein letztes, relativ flüchtiges    Freiland statt: die vorhandene Messtechnik
      kung von Apitraz® im August/ September          Endprodukt umgewandelt werden. Dieser         und die verwendeten Sensoren haben sta-
      nicht ausreichend war und diese Völker          Vorgang kann in modernen Probengebern         bil funktioniert, wobei derzeit lediglich re-
      zum Teil „notbehandelt“ werden mussten.         automatisiert ablaufen, so dass eine ele-     lative Messungen möglich sind. Eine abso-
      Aufgrund der nicht ausreichenden Wir-           gante und lösungsmittelfreie Aufarbeitung     lute Ameisensäuremessung im Bienenvolk
      kung (MAQS®, Apitraz) und schlechten            von Proben möglich wird. Das Verfahren        ist aufgrund des Einflusses der Luftfeuch-
      Bienenverträglichkeit (MAQS®) wird die          soll zukünftig im Rückstandslabor der Lan-    tigkeit nach wie vor schwierig. Ziel dieser
      Anwendung dieser beiden Präparate der-          desanstalt routinemäßig eingesetzt wer-       Studie ist es, in Wirk- und Verträglichkeit-
      zeit nicht empfohlen!                           den.                                          stests die optimale Wirkmenge/ Ameisen-
                                                                                                    säurekonzentration herauszufinden und
      Die von uns im Bekämpfungskonzept emp-          5.2.4 Einfluss der Wachsverarbei-             die Anwendung der Ameisensäure da-
      fohlene zweimalige Anwendung der Amei-          tung auf den Wirkstoffgehalt von              durch weiter optimieren zu können.
      sensäure im Nassenheider Verdunster             Bienenwachs
      wirkte dagegen wiederum zuverlässig mit         Katharina Schuster, Dr. Klaus Wallner         5.2.6 Versuche mit neuem Wirkstoff
      ausreichend guter Wirksamkeit! Die Versu-                                                     zur Varroa-Bekämpfung
      che werden mit der Überwinterungsstati-         In ihrer Bachelorarbeit hat sich Katharina    Elisabeth Abele, Franziska Benz, PD Dr.
      stik abgeschlossen und die genauen Ergeb-       Schuster u.a. mit der Stabilität von unter-   Peter Rosenkranz, Dr. Bettina Ziegelmann,
      nisse zeitnah auf den Imkertagen bzw. in        schiedlichen Varroaziden im Bienenwachs       Dr. Stefan Hannus
      den Bienenzeitschriften vorgestellt. Diese      beschäftigt. Geprüft wurden der Effekt von
      Versuche werden vom Ministerium für den         Sonnenlicht und künstlicher UV-Bestrah-       Nachdem bei Forschungsarbeiten mit der
      Ländlichen Raum und Verbraucherschutz           lung, feuchter und trockener Hitze, Mikro-    Fa. Intana, München, ein neuer systemi-
      finanziell unterstützt.                         welle und die Langzeitlagerung bei Zim-       scher Wirkstoff entdeckt wurde, der ge-
                                                      mertemperatur und unter Gefrierbedin-         genüber phoretischen Varroamilben hoch-
      5.2.2 Brutwirkung von Ameisen-                  gungen. Dabei hat sich gezeigt, dass es       wirksam und gleichzeitig gut bienenver-
      säure                                           Wirkstoffe gibt, die durch eines oder meh-    träglich ist, wurde ein gemeinsamer For-
      Dr. Eva Frey, Louisa Görg, PD Dr. Peter Ro-     rere der gewählten Behandlungsverfahren       schungsantrag bei der Bayerischen For-
      senkranz                                        angegriffen werden können. Allerdings         schungsstifung gestellt, der Anfang des
                                                      bleibt der Reduktionseffekt meist auf den     Jahres bewilligt wurde. Im Rahmen des
      Im Rahmen der Wirkungsvergleiche hat            Oberflächenbereich beschränkt und wirkt       neuen „Beepax“-Projekts fanden im letzten
      Louisa Görg in ihrer Masterarbeit die Wir-      nicht in tiefere Wachsschichten.              Jahr zahlreiche Käfigtests und erste Versu-
      kung von Ameisensäure in verdeckelte                                                          che in Mini-Plus-Völkchen statt.
      Brutzellen untersucht. In künstlich mit Var-    5.2.5 Entwicklung einer Methode               Der neue Wirkstoff wurde dabei in Zucker-
      roamilben infizierten Zellen wurde in Ab-       zur Messung von Ameisensäure in               sirup gelöst und an die Bienen verfüttert.
      hängigkeit der Entfernung zum Verdunster        Luft und zur Erfassung der Milben-            Über die Bienenhämolymphe nehmen auf-
      (Nassenheider und MAQS®) die Milben-            mortalität in der verdeckelten Brut           sitzende Milben den Wirkstoff auf und
      mortalität sowie die Wirkung auf Milben         Dr. Eva Frey, Werner Kirchner, PD Dr. Peter   sterben im Käfigversuch bei ausreichender
      in unterschiedlich weit entwickelten Brut-      Rosenkranz, Dr. Klaus Wallner, Bernhard       Dosis innerhalb weniger Tage bis zu 100%
      zellen (frisch verdeckelt und bereits ver-      Willi                                         ab, wobei die Lebensdauer der Bienen da-
      puppt) überprüft. In allen ausgewerteten                                                      bei kaum beeinflusst wird. Auch die ersten
      Brutzellen wurde eine hohe Mortalität ge-       In diesem vom MLR geförderten Projekt,        Versuche in Kleinvölkern waren vielver-
      funden, in Zellen unmittelbar in Verdun-        das von den zwei beteiligten Ingenieuren      sprechend; durch gute Trachtverhältnisse
      sternähe war die Milbensterblichkeit hö-        federführend durchgeführt wird, beteiligt     (schlechtere Futterabnahme, Verdünnung
      her. Die Ergebnisse werden noch ausführ-        sich die Bienenkunde an der Entwicklung       des Wirkstoffes) und das Vorhandensein
      lich in den Fachzeitschriften veröffentlicht.   und dem Test von Sensoren zur Messung         von Brut fiel der Wirkungsgrad hier aller-
                                                      von Ameisensäure in Luft. Nach Vorversu-      dings geringer aus. Im nächsten Jahr sollen
      5.2.3 Amitraz-Nachweis in Honig                 chen im Labor fand 2016 der Schritt ins       verschiedene Applikationsmöglichkeiten
      mit Hilfe der Headspace-Analytik
      Corinna Liegl, Dr. Klaus Wallner

      In ihrer wissenschaftlichen Studienarbeit
      hat Corinna Liegl eine Methode entwickelt,
      um Rückstände des neu zugelassenen
      Amitraz-Streifen in Honig eleganter analy-
      sieren zu können. Die Methode basiert auf
      einem Verfahren, bei dem die Wirkstoff-
      gesättigte Luft über einer dicht verschlos-
      senen Probe entnommen und gaschroma-
      tographisch analysiert wird. Amitraz zer-
      fällt in Honig innerhalb kurzer Zeit in meh-
      rere Abbauprodukte. Durch Hitze und Zu-
      satz von Chemikalien können diese Meta-         Abb. 03 - Test eines neuen Wirkstoffes zur Varroabekämpfung in Mini-Plus-Einheiten.

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Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim für das Jahr 2016
wie Besprühen/Träufeln oder das Füttern       den Verfahren lagen im Bereich der norma-      einen bis drei Tage nach Verdeckelung der
von Kunsstschwärmen sowie der Wirkme-         len Schwankungen von 5 - 20 % infertiler       Brutzelle stattfinden muss. Dies hat evtl.
chanismus genauer untersucht werden.          Muttermilben. Auch die Anzahl der Nach-        Bedeutung für den zeitlichen Anlauf und
                                              kommen unterschied sich zwischen den           damit den Erfolg des Fortpflanzungszyklus.
5.2.7 Versuche zum „Varroa-Gate“              beiden Verfahren kaum. Somit stellt die        Als Sonderfall wurde die Eientwicklung im
Thomas Kustermann, PD Dr. Peter Rosen-        künstliche Infektion eine geeignete Me-        Eierstock von unfruchtbaren Varroamilben
kranz,                                        thode dar, um Reproduktionsparameter           untersucht. Durch 24 h verspätetes Einset-
                                              von V. destructor zu erfassen.                 zen in Brutzellen ist es möglich einen ho-
In einer Auftragsuntersuchung der Bayer                                                      hen Anteil (> 90%) an unfruchtbaren Var-
HealthCare wurden die Versuche mit dem        Darüber hinaus wurde bei einigen Bienen-       roamilben zu generieren. Es zeigte sich,
„Varroa-Gate“ weitergeführt (siehe Jahres-    völkern einer Züchtergruppe, welche auf        dass die unfruchtbaren Varroamilben zwar
bericht 2015). Es wurden wiederum Versu-      Varroatoleranz vorselektiert worden wa-        aktivierte Eizellen produzieren können
che mit unterschiedlichen Formulierungen      ren, untersucht, ob Eigenschaften wie eine     (wenngleich auch deutlich weniger als in
zweier Wirkstoffe bei insgesamt 40 Völ-       geringere Milbenreproduktion („sup-            der Kontrollgruppe), jedoch entwickeln
kern an zwei Standorten durchgeführt.         pressed mite reproduction“ = SMR) oder         sich diese Eizellen nicht in Embryonen. Dies
                                              das spezifische Brut-Hygieneverhalten          zeigt erneut, dass die notwendigen Fakto-
5.2.8 Ring-Test zur Prüfung von Var-          („Varroa-Sensitive-Hygiene“ =VSH) ver-         ren für die Steuerung der Oogenese inner-
roatoleranz                                   stärkt vorhanden sind. In einigen wenigen      halb des Milbenweibchens nur in frisch
Dr. Eva Frey, PD Dr. Peter Rosenkranz         Völkern konnten erhöhte SMR- bzw. VSH-         verdeckelten Brutzellen vorhanden sind.
                                              Werte festgestellt werden, allerdings kön-     Schließlich wurde untersucht, inwieweit
In drei Populationen europäischer Honig-      nen auf Grund der sehr geringen Daten-         unbegattete Varroaweibchen fähig sind
bienen in Kløfta (Norwegen), Avignon          lage und fehlenden Wiederholungen bis-         sich fortzupflanzen. In einem extrem auf-
(Frankreich) und Uppsala (Schweden) über-     her keine abschließenden Aussagen ge-          wendigen Versuch wurden unbegattete
leben Bienenvölker durch natürliche Selek-    macht werden. Weitere Versuche hierzu          Varroaweibchen produziert und künstlich
tion seit >10 Jahren ohne Varroabehand-       sind für die Saison 2017 in Planung.           in Brutzellen eingesetzt. Erstmals konnte
lung. Durch die schweizer Ricola Founda-                                                     direkt gezeigt werden, dass unbegattete
tion gefördert, werden seit diesem Som-       5.2.10 Grundlagen der Varroabiolo-             Varroamilben fähig sind, Nachkommen zu
mer in 7 EU-Ländern Nachkommen der            gie: Varroa-Spermienreifung, Var-              produzieren, wenn auch in geringem Um-
drei vorselektierten Herkünfte untersucht.    roa-Embryogenese, Begattung bei                fang und nur ganz selten bis hin zum adul-
Auch in Hohenheim soll die Frage geklärt      Varroamilben                                   ten männlichen Nachkommen (männliche
werden, ob die Völker auch hier ohne Var-     Claudia Häußermann, PD Dr. Peter Rosen-        Nachkommen stammen aus unbefruchte-
roabehandlung überleben können und            kranz                                          ten Eizellen). Die Begattung ist also kein
welche Eigenschaften des Bienenvolkes                                                        zwingend notwendiger Trigger für die Oo-
dafür verantwortlich sein können. Im Vor-     Der Ablauf der Eireifung ist ein wichtiger     genese. Eine Veröffentlichung ist in Vorbe-
dergrund steht die Frage, ob genetische       Aspekt der Reproduktionsbiologie der Var-      reitung.
Faktoren oder eher Standortbedingungen        roamilbe. Claudia Häußermann beschäf-
für das Überleben von unbehandelten Bie-      tigte sich in ihrer Doktorarbeit mit der Un-   5.2.1 Biologische Varroa-Bekämp-
nenvölkern entscheidend sind.                 tersuchung der Entwicklung der zweiten         fung auf der Basis der weiblichen
Die angelieferten Königinnen wurden im        Eizelle (= erste weibliche Eizelle) von Var-   Varroa-Sexualpheromone
Juli 2016 in Kunstschwärme eingeweiselt,      roaweibchen. Wir wollen herausfinden, zu       Kornelius Knödler, Dr. Bettina Ziegelmann,
welche sich im Spätsommer gut entwickelt      welchem Zeitpunkt befruchtungsfähige           PD Dr. Peter Rosenkranz
haben und jetzt an zwei Standorten über-      Spermien im Weibchen vorhanden sein
wintern.                                      müssen. Unsere Versuche zeigen, dass die       Auch nach Beendigung des Fitbee-Projek-
                                              Befruchtung der ersten weiblichen Eizelle      tes wurden weitere Versuche zur Varroa-
5.2.9 Reproduktion von Varroa-                                                               Bekämpfung auf Basis der weiblichen
weibchen in vorselektierten Bienen-                                                          Varroa-Sexualduftstoffe      durchgeführt.
völkern                                                                                      Nachdem wir 2015 zeigen konnten, dass
Claudia Häußermann, Rosalie Munz, PD                                                         der Effekt des Pheromons nach Aufsprü-
Dr. Peter Rosenkranz                                                                         hen mit jedem Brutzyklus nachlässt, hat
                                                                                             Kornelius Knödler das Pheromon in seiner
In ihrer Zulassungsarbeit untersuchte Ro-                                                    Bachelorarbeit mehrmals auf die Brutwa-
salie Munz verschiedene Reproduktionspa-                                                     ben appliziert, um die Wirkung, nämlich
rameter der Varroaweibchen. Natürlich                                                        eine Verwirrung der Varroa-Männchen und
und künstlich mit Varroamilben befallene                                                     dadurch eine reduzierte Spermienübertra-
Brutzellen wurden einzeln geöffnet und die                                                   gung, aufrecht zu erhalten. Beim Vergleich
enthaltene Milbenfamilie wurde ausge-                                                        der behandelten Völker mit unbehandelten
zählt. Insgesamt wurden über 200 natür-                                                      Völkern, stellte sich jedoch heraus, dass
lich mit Varroamilben befallene Brutzellen                                                   auch dies nicht ausreicht, um die Varroa-
und 52 künstlich mit Varroamilben befal-                                                     Population unter Praxisbedingungen am
lene Brutzellen ausgewertet. Die Infertili-   Abb. 04 - Der Nassenheider professional        Wachstum zu hindern. Wir überlegen der-
tätsraten (=Unfruchtbarkeitsrate) der bei-    ist unsere empfohlene Variante.                zeit, wie wir den Effekt verbessern können

BIENENPFLEGE 03 2017                                                                                                                    149
Bericht der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim für das Jahr 2016
und führen gegebenenfalls weitere Versu-     ses Jahr mit einem größeren Ansatz wei-        Temperatur und des pH-Wertes auf die Bil-
      che durch.                                   tergeführt werden.                             dung von HMF in honigähnlichen Modell-
                                                                                                  Lösungen zu überprüfen.
      5.3 Bienenpathologie/ Bienenbiolo-           5.4 Bienenprodukte
      gie                                          5.4.1 Botanische, zoologische und              5.5 Bienenschutz / Eintrag von
      5.3.1 „Microbee“: Untersuchung der           geographische Identifizierung von              Pflanzenschutzmitteln / Rückstände
      Mikrobiota im Bienendarm                     Honigtauhonig                                  5.5.1 Droplegs im Raps und die Be-
      Prof. Dr. Martin Hasselmann, Dr. Paul        „BoogIH“                                       wertung des Bodensediments
      D’Alvise, Franziska Böhme, Stefan Keller,    Dr. Annette Schroeder, Simay Yaycioglu,        Corinna Liegl, Katharina Schuster, Dr.
      PD Dr. Peter Rosenkranz, Dr. Bettina Zie-    Tomas Danhel                                   Klaus Wallner
      gelmann
                                                   „BoogIH“ ist ein vom der BLE finanziertes      Nachdem die Daten des Deutschen Bie-
      In diesem von der Arbeitsgruppe Prof. Has-   und von der LAB koordiniertes Kooperati-       nenmonitorings (DEBIMO) eindeutig zei-
      selmann von der Abteilung „Populations-      onsprojekt mit 4 Projektpartnern. Es han-      gen, dass Spritzmaßnahmen im Raps für
      genomik bei Nutztieren“ an der Universität   delt sich um ein Innovationsprojekt mit        den Rückstandsgehalt von Bienenproduk-
      Hohenheim federführend durchgeführten        dem Ziel, den Einfluss des Standorts (Um-      ten eine entscheidende Rolle spielen,
      Projekt wurde die Dynamik der Mikroorga-     welt, Wirtspflanze, Honigtauerzeuger) auf      wurde im Rahmen des FitBee Projekts eine
      nismen im Darm von Honigbienen (= Mi-        die Zusammensetzung von Honigtau mit           Applikationstechnik entwickelt, die den
      krobiota) im Zusammenhang mit Nosema-        Hilfe der Analyse und Identifizierung ver-     Wirkstoffeintrag aus dieser Kultur drastisch
      infektionen, Futterqualitäten und Pestizi-   schiedener Honigtauinhaltsstoffe zu erfas-     reduzieren kann. Mittlerweile ist das soge-
      den untersucht. Man geht davon aus, dass     sen. Anhand der Charakterisierung und          nannte Dropleg UL-System, das erst unter-
      die Mikrobiota im Darm bei allen Nutztie-    Differenzierung verschiedener Honigtau-        halb der Blütenebene Pflanzenschutzmittel
      ren (und auch beim Menschen) einen enor-     honige aus unterschiedlichen Regionen          freisetzt, im Handel. Im letzten Jahr wur-
      men Einfluss auf den Immunstatus und die     und Ländern soll zukünftig eine verlässliche   den zusätzliche Freilandversuche durchge-
      Vitalität des Organismus haben. Diese vom    Abgrenzung der Herkünfte von Honigtau-         führt. Geklärt werden sollte, ob die tiefere
      Ministerium für Ländlichen Raum, Ernäh-      honigen ermöglicht werden. Das Projekt         Position der Düsen im Bestand zu einer
      rung und Verbraucherschutz (MLR) finan-      hat im Frühjahr 2016 begonnen und wird         höheren Belastung der Bodenoberfläche
      zierte Vorstudie wurde inzwischen erfolg-    voraussichtlich bis Ende 2019 laufen.          führt. Mit Hilfe von stoffbespannten Stä-
      reich abgeschlossen, die Ergebnisse im                                                      ben, die unter die Pflanzen in den Bestand
      Abschlussbericht sollen demnächst auch       5.4.2 Metbereitung unter kontrol-              eingeschoben wurden, konnten absin-
      der Imkerschaft vorgestellt werden.          lierten Bedingungen                            kende Spritzbrühetröpfchen aufgefangen
                                                   Stefan Sohn, Dr. Dr. Helmut Horn, Dr. Ni-      und Stoffsegmente später im Labor analy-
      5.3.2 Diploide Drohnen                       colaus Merkt                                   siert werden. Die Bodenbelastung zwi-
      Prof. Dr. Martin Hasselmann, Birgit                                                         schen einer konventionellen Blütenbe-
      Gessler, Doris deCraigher, Dr. Frank Neu-    Im Rahmen einer Masterarbeit hat Herr          handlung und den Droplegs unterscheidet
      mann, PD Dr. Peter Rosenkranz, Dr. Bet-      Stefan Sohn den Gärverlauf bei der Herstel-    sich nur minimal. Würde man die wirkstoff-
      tina Ziegelmann                              lung von Met unter definierten Bedingun-       beladenen Blütenblättchen, die allmählich
                                                   gen untersucht. Dazu wurden 6 verschie-        zu Boden fallen bei der konventionellen
      In einem Bienenvolk werden je nach An-       dene Sortenhonige verwendet (Raps,             Strategie mit in die Berechnung einfließen
      zahl der „Sex-Allele“ immer wieder auch      Linde, Blüte, Tanne, Robinie, Edelkastanie)    lassen, dann würde die Dropleg-Technolo-
      befruchtete Eier abgelegt, aus denen Droh-   und die entsprechenden Honiglösungen           gie vermutlich sogar günstiger abschnei-
      nen entstehen würden, wenn nicht die         durch zwei verschiedene Reinzuchthefen         den.
      Arbeiterinnen diese diploiden Drohnenlar-    vergoren. Während der Gärungsphase
      ven kurz nach dem Schlupf aus dem Ei         wurden die typischen Gärparameter (Alko-       5.5.2 Modell zur Vorhersage von
      ausfressen würden. Woran diese Larven        holgehalt, Säuregehalt, Restzuckergehalt       Wirkstoffeinträgen aus blühenden
      erkannt werden bzw. wie dieses „Kanniba-     …) verfolgt. Den Abschluss der Arbeit bil-     Kulturen
      lismusverhalten“ ausgelöst wird, ist eines   dete die sensorische Bewertung der ver-        Veronika Poppel, Dr. Klaus Wallner
      der großen Rätsel der Bienenforschung.       schiedenen Metprodukte.
      Dies wird von der AG Hasselmann im Rah-                                                     In ihrer Zulassungsarbeit stellt Veronika
      men der Doktorarbeit von Birgit Gessler      5.4.3 Der Einfluss der Temperatur              Poppel alle bisher an der Landesanstalt er-
      untersucht. Für diese Untersuchungen         und des pH-Wertes auf die Bildung              arbeiteten Datensätze der vergangenen
      wurden von Dr. Neumann gezielt Königin-      von HMF in honigähnlichen Modell-              Jahre zum Wirkstoffeintrag von heimkeh-
      nen mit Sperma ihrer Söhne besamt (Ein-      Lösungen                                       renden Sammlerinnen aus Blüten-behan-
      zeldrohnbesamung), um durch einen ho-        Michael Kern, Dr. Dr. Helmut Horn              deltem Raps zusammen. Aus vielen Frei-
      hen Inzuchtgrad möglichst viele diploide                                                    land- und Zeltversuchen liegen mittlerweile
      Drohnen zu erhalten. Das Verfahren war       Im Rahmen einer Masterarbeit wurden            Ergebnisse zu den Wirkstoffkonzentratio-
      erfolgreich und erste Proben jüngster di-    Glucose-Fructoselösungen unterschiedli-        nen im Honigblaseninhalt vom Applikati-
      ploider Drohnenlarven konnten bereits vor    cher Konzentrationen bei 50 °C im Wärme-       onstag und bis zu 10 Folgetagen vor. Dazu
      dem Ausfressen durch die Arbeiterinnen       schrank inkubiert und der HMF-Verlauf im       kommen Informationen zum ausgebrach-
      entnommen und im Labor künstlich aufge-      wöchentlichen Abstand ermittelt. Das Ziel      ten Präparat, dem chemischen Charakter
      zogen werden. Die Versuche werden die-       der Arbeit besteht darin, den Einfluss der     des beteiligten Wirkstoffs, zur applizierten

150                                                                                                                  BIENENPFLEGE 03 2017
Wassermenge und zu den gemessen Rück-          zwei 50 ha großen Versuchsflächen bezüg-       gen vor und nach der Pflanzenschutzmaß-
ständen in den Futtervorräten von Ver-         lich ihres Rückstandsverhaltens getestet.      nahme durchgeführt. Hier hat sich in dan-
suchsvölkern. Ziel ist es, zu überprüfen, ob   Auf einer Fläche wurde die Behandlung          kenswerter Weise eine Gruppe Imker aus
aus diesen Daten ein Berechnungsmodell         kurz vor die Blüte gelegt, auf der zweiten     dem Umfeld von Auggen bereit erklärt,
abgeleitet werden kann, das eine Vorher-       Fläche die klassische Blütenbehandlung         mehrfach mitzuhelfen. Neben den Bienen-
sage über das Rückstandsrisiko von neu         durchgeführt. Zwei Völkergruppen liefer-       proben aus den Totenfallen wurden heim-
entwickelten Pflanzenschutzmitteln mög-        ten die entsprechenden Pollen- und Honig-      kehrende Sammlerinnen abgefangen und
lich macht. Damit könnten zukünftig viel-      proben, über die Präparation der Honigbla-     zur Analyse an das Speziallabor des JKI in
leicht teure und arbeitsaufwändige Frei-       sen konnte der Wirkstofftransport im An-       Berlin gesandt. Das Monitoring wird bis
landversuche überflüssig werden.               schluss an die jeweiligen Spritzmaßnah-        2018 weitergeführt.
                                               men überprüft werden. Für das neue Prä-
5.5.3 Wirkstoffeintrag von Pflan-              parat soll einerseits die biologische Wirk-    5.6 Bestäubung, Trachtverbesse-
zenschutzmitteln durch Blütenpol-              samkeit einer Vorblütenspritzung im            rung, nachwachsende Rohstoffe
len und Rückstandsuntersuchungen               Vergleich zum bisherigen Verfahren, ande-      5.6.1 Der Einfluss der Pollenernäh-
von Larvenfuttersaft                           rerseits das Rückstandsrisiko für die Bie-     rung auf den Gesundheitszustand
Franziska Böhme, Dr. Klaus Wallner             nenprodukte Honig und Pollen überprüft         von Bienenvölkern: Langzeitstudie
                                               werden.                                        zum Gesamtproteingehalt und Ami-
Drei Imker aus Baden-Württemberg sam-                                                         nosäurespektrum von Pollen und
meln seit 2012 täglich während der Saison      5.5.5 Wirkung von Kalziumhydroxid              Bienenbrut an Standorten mit „gu-
Pollenhöschen. Im Vergleich zu Ergebnis-       auf Bienen                                     ter“ und „schlechter“ Pollenversor-
sen vom Deutschen Bienenmonitoring (De-        Hanna Gründler, Raphael Buck, Dr. Klaus        gung
BiMo) aus Bienenbrot, sollen die hier ge-      Wallner                                        Stefan Keller, Dr. Dr. Helmut Horn
sammelten Pollen taggenaue Daten zum
Kontakt und Mengen der PSM liefern. Wie        Im Auftrag der LTZ Augustenberg und der        In diesem von den Imker-Landesverbän-
erwartet unterscheiden sich die drei Stand-    BÖLW wurde mit Labortests begonnen, um         den, dem Landwirtschaftsministerium Ba-
orte hinsichtlich der Pflanzenschutzinten-     die Nebeneffekte eines alternativen Pflan-     den-Württemberg und der Ges. der
sität und dadurch auch in den gefunden         zenschutzmittels auf der Basis von Ge-         Freunde der LAB unterstützten Forschungs-
Wirkstoffen sowie Konzentrationen, die         steinsmehlen zu überprüfen. Das Präparat       vorhaben wird seit Ende 2013 an drei
sich auch zwischen den Jahren innerhalb        soll u.a. auch gegen die Kirschessigfliege     Trachtstandorten mit unterschiedlicher
der einzelnen Standorte unterscheiden. Die     zum Einsatz kommen. Dabei hat sich ge-         Pollenversorgung eine Jahresbilanz des
meisten PSM mit den höchsten Konzentra-        zeigt, dass Käfigversuche wenig geeignet       Aminosäurespektrums der zur Verfügung
tionen werden an den Ackerbaustandorten        sind, die Versuchsfragen zu klären, weil das   stehenden Pollentracht ermittelt. In den
gefunden und die meisten Pflanzenschutz-       Putzvermögen der Bienen durch das Ver-         Jahren 2014 und 2015 wurde mittels Pol-
maßnahmen finden im Frühjahr statt. Auf-       suchsdesign sehr stark eingeschränkt wird.     lenfallen der Polleneintrag erfasst. Zusätz-
grund der hochentwickelten analytischen        Deshalb sind für 2017 Freilandversuche         lich wurden die Völker im regelmäßigen
Methoden lassen sich jedoch auch Spuren        unter realistischen Bedingungen geplant.       Abstand nach der Liebefelder Schätzme-
von Wirkstoffen im Spätsommer nachwei-                                                        thode beurteilt. 2016 wurden die Ver-
sen. Allen gemeinsam ist, dass die meisten     5.5.6 Kirschessigfliegen-Monitoring            suchsvölker an den Standorten ausgewin-
gefunden Wirkstoffe aus der Gruppe der         Raphael Buck, Dr. Klaus Wallner                tert und kamen im Frühjahr wieder zurück
Fungizide (Pilzbekämpfungsmittel) stam-                                                       an die Landesanstalt.
men, die als bienenungefährlich (B4) ein-      Im Rahmen eines vom baden-württember-          Basierend auf diesen Proben wurden 2016
gestuft sind. Somit kann man sagen, dass       gischen Ministerium für Ländlichen Raum,       bei 365 Proben mittels Pollenanalyse die
Wirkstoffe, die im Herbst im Bienenbrot        Ernährung und Verbraucherschutz (MLR)          botanische Herkunft sowie Gesamtprotein,
gefunden werden, mit großer Wahrschein-        finanzierten Monitorings soll überwacht        Wassergehalt und Aminosäurezusammen-
lichkeit aus abgelagerten Frühjahrshös-        werden, ob Bienen in Kontakt zu den            setzung ermittelt. Dieser Versuchsaufbau
chen stammen.                                  Pflanzenschutzmaßnahmen gegen diesen           soll klären, ob an den verschiedenen
                                               eingeschleppten Schädling kommen kön-          Trachtstandorten jahreszeitliche Defizite in
Weiterhin unklar bleibt, ob Brut mit den       nen. Im Focus stand im vergangenen Jahr        der Versorgung essentieller Aminosäuren
Pflanzenschutzmitteln in Kontakt tritt. Da-    das sog. Köderverfahren, bei dem das In-       auftreten und dies Auswirkungen auf die
her wurden Fütterungsversuche durchge-         sektizid Spintor mit einem zuckerhaltigen      Volksentwicklung und Bienensterblichkeit
führt, Futtersaft geerntet und rückstands-     Köder gemischt wird und in einem Spezi-        hat. Die Untersuchungen sollen bis Mitte
analytisch untersucht. Diese Promotionsar-     alverfahren in die Laubwand der Reben          des Jahres 2017 mit einer Promotion ab-
beit wird von der Gesellschaft der Freunde     gespritzt wird. Das Monitoring konzen-         geschlossen werden.
der Landesanstalt finanziell unterstützt.      trierte sich auf die südbadischen Weinbau-
                                               gebiete um den Kaiserstuhl und im Mark-        5.6.2 „Blühinsel“: Verbesserung der
5.5.4 Blütenbehandlung bei Winter-             gräfler Land. Geprüft werden sollte, ob der    Attraktivität von Beet- und Balkon-
raps                                           zuckerhaltige Zusatzstoff Bienen in die        pflanzen für Insekten im urbanen
Raphael Buck, Dr. Klaus Wallner                Rebflächen locken kann. Mit Totenfallen        Raum
                                               ausgestattete Bienenvölker wurden an ent-      Lea Kretschmer, PD Dr. Peter Rosenkranz
Ein neu entwickeltes Pflanzenschutzmittel      sprechenden Anlagen aufgestellt und Be-
gegen Schadpilze im Rapsanbau wurde auf        obachtungen zum Bienenflug in den Anla-        In diesem von der EU dem MLR kofinan-

BIENENPFLEGE 03 2017                                                                                                                     151
zierten EIP-Projekt soll über züchterische
      Verbesserung von Beet- und Balkonpflan-
      zen die Situation für bestäubende Insekten
      im Stadtgebiet verbessert werden. Koordi-
      niert wird das Projekt von der Lehr- und
      Versuchsanstalt für Gertenbau in Heidel-
      berg (Ute Ruttensperger), weitere Projekt-
      partner sind die Selecta Klemm GmbH, die
      Gärtnerei Staudenrausch und das Züch-
      tungsunternehmen Floricultz. Im Rahmen
      ihrer Masterarbeit hat Lea Kretschmer in
      Vorversuchen Methoden zur quantitativen
      Erfassung der Insektenattraktivität be-
      stimmter Pflanzen erarbeitet. Da diese
      Pflanzen millionenfach verkauft werden,
      gibt es hier ein großes Potential, um die
      Nektar- und Pollenverfügbarkeit im urba-
      nen Raum – insbesondere während tracht-
      armer Perioden - zu verbessern. Dieses im    Abb. 05 - Spritzen im Zweidüsenverfahren gegen Kirschessigfliegen mit Quad.
      Dezember endgültig genehmigte Projekt
      soll über die nächsten 3 Jahre im Rahmen
      einer Doktorarbeit durchgeführt werden.

      6. Vorlesungen,
      Blockveranstaltungen,
      Kurse
      • Unser 4-wöchiges Blockpraktikum „Bie-
        nenkunde und Imkerei“ im Sommerse-
        mester wurde mit 50 Studierenden
        durchgeführt.
      • Das Blockpraktikum „Soziale Insekten“
        für Biologen und Agrarwissenschaftler
        wurde zusätzlich mit 19 Masterstuden-
        tInnen durchgeführt.
      • Beteiligung an Lehrveranstaltungen der
        Universität in den Bereichen Lebensmit-
        teltechnologie, Obstbau, Tierhaltung,
        Tropical Apiculture, Organic Food, Bio-
        logie, Summerschool (Horn, Rosen-          Abb. 06 - Imker und Winzer im Projekt Kirschessigfliege-Monitoring. Rechts eine Totenfal
        kranz, Wallner).
      • Durchführung von einer Promotion und       • Durchführung des 2-tägigen Honig-            Bienenforschung in Braunschweig.
        9 Bachelor- und Masterprüfungen an           workshops an der LAB (Horn)                • Badischer Imkertag (Rosenkranz) und
        der LAB sowie Zweitgutachter bei einer     • Schulungen der Referenten des LV             Württembergischer Imkertag (Fröschle,
        Promotion und 3 Examensarbeiten an           Württemberg und LV Baden (Frey, Ro-          Rosenkranz) jeweils mit Vorträgen.
        anderen Hohenheimer Instituten (Ro-          senkranz).                                 • Weissacher Imkertag mit Vortrag (Ku-
        senkranz).                                 • Mitarbeiter der LAB führten zahlreiche       stermann, Rosenkranz, Wallner).
      • Unterricht für Tübinger Studenten an         vom LV Württembergischer Imker bzw.        • Vortrag bei der vom BMEL organisierten
        der LAB (1-tägig).                           den Badischen Imkerschulen organi-           Tagung „Bienen in der Kulturland-
      • Eintägige Einführungsveranstaltung im        sierte Fachvorträge durch.                   schaft“ (Rosenkranz)
        Januar für ca. 400 interessierte Neuim-    • 6-wöchiges Praktikum für einen LTA-        • Konferenz an der Fischermühle zur Var-
        kerInnen zusammen mit dem BV Filder.         Schüler.                                     roatoleranz mit Prof. Thomas Seeley und
      • In insgesamt 12 Kursen zu imkerlichen                                                     Podiumsdiskussion (Frey, Rosenkranz)
        Themen wurden mehr als 260 ImkerIn-        7. Kongresse,                                • Teilnahme an der Tagung „Insekten-
        nen betreut.                               Arbeitstagungen und                            Vielfalt in der Stadt, Stadtgrün richtig
      • 14 praktische Vorführungen zur Varroa-     Forschungsaufenthalte                          planen und pflegen (Kretschmer)
        bekämpfung bei Kreis-Imkervereinen in      • Teilnahme an der EURBEE-Tagung mit 6       • Teilnahme am zweitägigen „SuperBee“
        Baden und Württemberg (Rosenkranz,           Vorträgen bzw. Postern (Häußermann,          workshop in Graz (Rosenkranz)
        Kustermann, Frey, Wallner).                  Rosenkranz, Schroeder, Yaycioglu, Zie-     • Arbeitstagung der staatlichen Bienen-
      • 10 eintägige Honigschulungen für die         gelmann).                                    zucht-Fachberater an der LAB.
        Landesverbände Württemberg, Baden          • 11 Beiträge durch MitarbeiterInnen der     • „Runder Tisch“ des Deutschen Bauern-
        und Saarland (Horn)                          LAB bei der Tagung der AG Institute für      verbandes in Berlin (Schroeder, Wallner).

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• Teilnahme am Runden Tisch des MLR in             tung von Thomas Lorenz mit einer                 121, Nr. 411, 10 Seiten
  Stuttgart (Horn, Rosenkranz, Wallner).           Waldtrachtprognose für 2016 abge-             ROSENKRANZ P. & MITARBEITER (2016)
• Teilnahme an der Honigobleutetagung              schlossen.                                       Bericht der Landesanstalt für Bienen-
  in der Geschäftsstelle des DIB (2-tägig,                                                          kunde für das Jahr 2015. ADIZ 50(5);
  Horn)                                         9. Veröffentlichungen und                           Bienenpflege (137/ 3, S. 135 ff)
• Dropleg Workshop beim JKI in                  Examensarbeiten 2016                             ROSENKRANZ P. & MITARBEITER (2016) Bei-
  Braunschweig mit zwei Vorträgen               ABGESCHLOSSENE EXAMENSARBEITEN:                     träge für Mitgliederbriefe der Gesell-
  (Wallner).                                    1. Melanie Fröschle (Doktorarbeit, Be-              schaft der Freunde der Landesanstalt e.V.
• Wanderversammlung deutschsprachiger              treuer: Dr. Dr. Horn, PD Dr. Rosenkranz,      SRAMEK M., WOERZ B., HORN H., WEISS
  Imker in Salzburg mit Vortrag (Wallner)          Prof. Dr. Spring)                                J., KOHLUS R. (2016) Preparation of
• Referent bei Fortbildungskursen zum           2. Rebecca Dufke (Masterarbeit, Betreuer:           High-Grade Powders from Honey-Glu-
  Sachkundenachweis Pflanzenschutz                 PD Dr. Rosenkranz, Dr. Ziegelmann)               cose Syrup Formulations by Vacuum
  (Wallner).                                    3. Kornelius Knödler (Bachelorarbeit, Be-           Foam-Drying Method. Journal of Food
• Vorträge bei den Pflanzenbauberatern             treuer: PD Dr. Rosenkranz, Dr. Ziegel-           Processing and Preservation 40 (4),
  in Haigerloch (Wallner).                         mann)                                            790-797
• Sitzung des Bienenschutzausschusses in        4. Tanja Mönch (Bachelorarbeit; Betreuer:        WALLNER K. (2016) Guter Raps, schlechter
  Rastatt (Wallner).                               Blum, Dr. Frey, Dr. Rosenkranz)                  Raps. ADIZ 3: 12
• Tag der Honigbiene im Freilichtmuseum         5. Sebastian Nicodemus (Masterarbeit, Be-        WALLNER K. (2016) Quasi-Verbot für
  Beuren (Wallner).                                treuer Dr. Rosenkranz)                           Thiacloprid. DLG-Mitteilungen 3: 73
• Vorträge beim Journée Apiculture Bio-         6. Daniel Pfauth (Masterarbeit, Betreuer:        WALLNER K. (2016) Bienenmanagement
  logique in Muttersholtz, Elsass (Frey,           Dr. Rosenkranz, Dr. Frey)                        im Steinobst. 41. Bundessteinobstsemi-
  Wallner)                                      7. Fabian Schiebel (Masterarbeit, Betreuer:         nar 2015: 81-82
• 8 Gutachten für wissenschaftliche Pu-            Dr. Rosenkranz)                               REETZ J., SCHULZ W., SEITZ W., SPITELLER
  blikationen und Projektanträge; 2x ex-        8. Katharina Schuster (Bachelorarbeit Be-           M., ZÜHLKE S., ARMBRUSTER W.,
  terner Gutachter bei Doktorarbeiten;             treuer: Dr. Wallner)                             WALLNER K. (2016) Uptake of neonico-
  Editor bei der wissenschaftlichen Zeit-       9. Theresa Stahl (Masterarbeit, Betreuer            tinoid insecticides by water foraging
  schrift „Apidologie“ (Rosenkranz).               Dr. Rosenkranz)                                  honey bees (Hymenoptera: Apidae)
                                                                                                    through guttation fluid of winter oil-
8. Besucher, Beratung,                          VERÖFFENTLICHUNGEN                                  seed rape. J. Econ. Entomol.109 (1):
Öffentlichkeitsarbeit                                                                               31-40
• An zwei Besuchstagen im Juni und Sep-         BÖHME F., BISCHOFF G., ZEBITZ C. P. W.,          SCHROEDER A. (2016) Vom Nektar zum
  tember wurden 4 Imkervereine mit ins-            ROSENKRANZ P., WALLNER K. (2016)                 Honig. DBJ Sonderheft - Honig Spezial:
  gesamt ca. 110 Personen geführt. Zu-             Chronic exposure of honeybees, Apis              6-9
  sätzlich gab es ca. 18 weitere Führun-           mellifera (Hymenoptera: Apidae), to a         WALLNER K. (2016) Wird Thiacloprid bei
  gen v. a. für Kindergärten und Schulen.          pesticide mixture in realistic field expos-      der Honiganalyse bestimmt. ADIZ 4: 13
• Das „Varroa-Telefon“ mit konkreten und           ure rates. Apidologie. http://dx.doi.         WALLNER K. (2016) Rückstände im Honig.
  aktuellen Hinweisen zur Trachtsituation          org/10.1007/s13592-016-0479-xFREY                DBJ 5: 6-8
  und Bekämpfungsmaßnahmen wurde                   E. (2016) Bekämpfungskonzept auf              WALLNER K. (2016) Die Biene, ein lebender
  weitergeführt (Kustermann).                      dem Prüfstand. ADIZ (7): 14-15                   Filter. DBJ 5:7
• Umfangreiche telefonische, persönliche        FREY E. (2016) Ameisensäure wie ausbrin-         WALLNER K. (2016) Rückstände im Honig
  und schriftliche (Email) Beratung der            gen? Badische Bauernzeitung (30): 26-            – zur aktuellen Situation. Bienen@imke-
  Imker.                                           27                                               rei. Infobrief 6: 1-2
• Betreuung mehrerer Bienenvölker an der        FRÖSCHLE M., HORN H., SPRING O.                  WALLNER K. (2016) 3 Berichte für den Jah-
  Villa Reitzenstein (Horn, Gieler) und Teil-      (2016): Effects of the cytokinins 6-beb-         resbericht 2015 der Versuchsstation
  nahme an zwei Besuchstagen der Villa.            zyladenine and forchlorfenuron on                Ihinger Hof (Droplegs im Winterraps,
• Der Tag der Offenen Tür wurde zusam-             fruit-, seed- and yield parameters accor-        ABO 2015)
  men mit dem Tag der „Offenen Univer-             ding to developmental stages of flo-          WALLNER K. (2016) Auf dem Aldi-Süd
  sität“ am zweiten Samstag im Juli                wers of the biofuel plant Jatropha cur-          Prüfstand - gebannte Insektizide. Ge-
  durchgeführt mit erneut sehr großem              cas L. (Euphorbiaceae). Plant Growth             müse 6: 6
  Besucherinteresse. Dank wieder an die            Regulation, DOI 10.1007/s 10725-016-          WALLNER K. (2016) Neues gegen die
  vielen ehrenamtlichen Helfer (Bewir-             0206-7                                           Milbe. DBJ 7: 13
  tung: Imkerverein Filder e.V.)!               HÄUßERMANN C. K., ZIEGELMANN B.,                 WALLNER K. (2016) Rückstandsuntersu-
• Hohenheimer Tag: Die diesjährige Vor-            ROSENKRANZ P. (2016) Spermatozoa                 chungen im Honig. Tätigkeitsbericht
  tragsveranstaltung mit ca. 300 Besu-             capacitation in female Varroa destruc-           2015/16 des DIB: 81-84
  chern begann am Vormittag mit der                tor and its influence on the timing and
  Kurzpräsentation neuer Forschungser-             success of female reproduction, Experi-
  gebnissen von unseren Examenskandi-              mental and Applied Acarology,                 Anschrift der Autoren: Landesanstalt für
  datInnen. Am Nachmittag wurden Vor-              69(4):371-387                                 Bienenkunde der Universität Hohenheim
  träge von Imkermeisterin Dorothea             ROSENKRANZ P. (2016) Varroa destructor:          (730), D-70593 Stuttgart.
  Heiser und Dr. Peter Rosenkranz gehal-           From an Invasive Parasite to a Perma-         email: peter.rosenkranz@uni-hohenheim.
  ten. Wie gewohnt wurde die Veranstal-            nent Threat. Nova Acta Leopoldina Bd.         de

BIENENPFLEGE 03 2017                                                                                                                        153
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