BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband

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BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
DAS MAGAZIN DES AARGAUISCHEN FUSSBALLVERBANDES | WWW.AFV.CH

            BESCHIMPFT, BELÄCHELT,
                  BEJUBELT
                 50 JAHRE FRAUENFUSSBALL IN DER SCHWEIZ

                      IM «COVID-TRAINING»
                          DER AFV ZU BESUCH BEI DER
                             BEACHSOCCER-NATI

                   AARGAUER STERNSTUNDEN
                           DIE GROSSEN ERFOLGE AUS
AUSGABE 2/2020

                               VERGANGEN TAGEN
BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
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BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
ANPFIFF

«GEDANKEN – TRÄUME – VISIONEN!»
Während der Corona-Krise, dir mir, aber wohl auch allen an-
deren noch immer in den Knochen steckt, hatte ich viel Zeit
zum Nachdenken. In dieser fussballerischen Zwangspause
führte ich etliche Gespräche mit Fussballern, Trainern, Funk-
tionären und Fans, um den Puls bei unseren «Anspruchs-
gruppen» zu fühlen – selbstverständlich nur telefonisch
oder mit dem erforderlichen Abstand. Dabei haben sich
oftmals dieselben Fragen gestellt: Wie geht es mit dem
Fussball generell weiter? Was können wir zum Wohle aller
verändern? Weshalb müssen wir auch in den kalten Mona-
ten Fussball spielen, wo die Sportplätze sowieso schon in
schlechtem Zustand sind? Leider sind viele Gemeinden im
Aargau noch immer nicht bereit, einen Kunstrasenplatz zu
bewilligen, weshalb es kreative Lösungsansätze braucht.
Wie wäre es zum Beispiel, wenn wir gerade im Breitenfuss-
ball von April bis September durchspielen würden? Dies
würde viele Probleme von alleine lösen.

Zudem habe ich eine Vision: Die Schweiz sollte eine Profi-
Abteilung mit insgesamt 20 Vereinen und 40 Mannschaf-
ten ins Leben rufen, wobei wie bis anhin 10 Teams in der
Super League und 10 in der Challenge League spielen                                                             Luigi Ponte,
würden. Jeder Verein würde zusätzlich noch eine Reser-                                                        AFV-Präsident
ve-Mannschaft stellen, die in der sogenannten «Reserve
Super League» und «Reserve Challenge League» ihre Meis-
terschaftsspiele austragen würden. In diesen Mannschaf-
ten könnten neben Nachwuchs-Talenten auch jene Spie-
ler zum Einsatz kommen, die gerade aus einer Verletzung
kommen und sich dadurch wieder an ihr höchstes Niveau                    «MEINE VISION:
                                                                       EIN ZWEIKAMMER-
herantasten können.

Unterhalb dieser Profiligen könnte die Amateur Liga des
SFV drei geografisch aufgeteilte 1.-Liga-Gruppen organi-
sieren, wohingegen die Regionalverbände wie bis anhin                  SYSTEM MIT PROFIS
für die Aktiven-Ligen 2.–5. Liga sowie die Frauen-, Junio-
rinnen-, Junioren- und Seniorenligen verantwortlich wä-
ren. Meiner Meinung nach wäre ein Zweikammer-System
                                                                        UND AMATEUREN»
mit Profis um Amateuren ideal, um den Mehrwert und die
Bedeutung des Breitenfussballs zu erhöhen.

Was gerade im abgelaufenen Frühling vielen Aargauer             Die Antwort auf diese Frage dürfte klar sein. Versuchen wir
Vereinen aus der 2. Liga interregional widerfahren ist,         deshalb, unseren geliebten Breitenfussball zu retten und
überrascht mich nicht wirklich. Die finanziellen Anfor-         überlegen wir uns, wie wir dieser gefährlichen Entwicklung
derungen in dieser Liga sind für viele Clubs zu hoch. Die       Gegensteuer geben können. Wir brauchen Gedanken,
Ausgaben sind dabei deutlich höher als die Einnahmen            Träume und Visionen!
und nur mit einheimischen Spielern kann man kaum
mehr bestehen. Der vielzitierte «Dorfclub-Geist» im Ama-        In diesem Sinne wünsche ich euch einen guten Start in die
teurfussball geht in der 2. Liga interregional deshalb fast     Saison 2020/21!
gänzlich verloren, eigene Junioren haben in der 1. Mann-
schaft immer weniger Platz und müssen aufgrund des
Erfolgsdrucks den Verein verlassen. Ist es wirklich das,        Euer
was wir wollen?                                                 LUIGI PONTE

                                                                                                                          3
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Mit jedem
Einsatz gewinnt
aargauersport.ch

                    A a rg a u
       o r t fo nds
4   Sp
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INHALT

      HATTRICK 2/2020

                                                                                                                                                                    8
                                                                                             03      EDITORIAL «ANPFIFF»

                                                                                             05      INHALT / IMPRESSUM

                                                                                             06 TRIBÜNE

                                                               12
                                                                                             08      BEACHSOCCER: EIN AUGENSCHEIN

                                                                                                     IM NATI-TRAINING

                                                                                             12 50 JAHRE FRAUENFUSSBALL:

                                                                                                     «TRUDY, VERSÄNK DE BALL»

                                                                                             18 NEUER PREMIUM PARTNER:

                                                                                                     TRAFO BADEN BETRIEBS AG

                                                                                             20      AARGAUER STERNSTUNDEN

                                                               20
                                                                                             27      SPIELPLAN VORRUNDE

                                                                                             30      KOLUMNE «ABPFIFF»

                                                                                   IMPRESSUM
HERAUSGEBER Aargauischer Fussballverband AFV, Industriestrasse 1, 5000 Aarau, afv@football.ch VERLAG Makoli GmbH, Bahnhofstrasse 88, 5430 Wettingen, www.makoli.ch, welcome@makoli.ch
 REDAKTION Aargauischer Fussballverband AFV, Hannes Hurter und Jonas Manouk FOTOGRAFEN Gerry Frei und Alex Wagner DRUCK Sprüngli Druck AG, Dorfmattenstrasse 28, 5612 Villmergen

                                                                                                                                                                                  5
BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
TRIBÜNE

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER
Der AFV ging viral – ja genau, Sie lesen richtig. Für einmal hat das
nichts mit der Covid-19-Pandemie zu tun, sondern bezieht sich auf
den Start der AFV-Instagram-Seite Mitte Mai. Zahlreiche AFV-Ambas-
sadoren und Influencer haben dazu beigetragen, dass unser neuer
                                                                                   AGENDA
Social-Media-Auftritt innerhalb von nicht einmal fünf Stunden schon                     14. AUGUST
über 500 Follower zählte. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön
                                                                                     Kickoff-Spiel in Suhr
an Loris Benito, Daniel Gygax, Goran Karanovic, Joel Geissmann, Joël
Mall, Sead Hajrovic, Kay Voser, Noel Ott, Olivier Jäckle, Kevin Spada-
nuda und Co., die uns spontan und grossartig unterstützt haben.
                                                                                      15./16. AUGUST
Ihre kurzen, aber effektiven Werbe-Storys verbreiteten sich im Netz                   Meisterschaftsstart
wie ein Lauffeuer.
                                                                                       14. NOVEMBER
Über das andere «viral» oder besser gesagt über das andere Virus                       AFV-Gala 2020 in
hüllen wir uns wohl besser in Schweigen – wir möchten nie mehr
                                                                                       Brugg-Windisch
einen solchen Frühling erleben wie heuer. Selbstverständlich sind
wir realistisch und vernünftig genug und betrachten die Gesundheit
                                                                                     19./20. DEZEMBER
von uns allen als höchste Priorität. Gleichzeitig versprechen wir:
Wenn es die Situation zulässt, wird der AFV den Fussballsport auch                    AFV Futsal-Cup in
in Zukunft fördern, wo es nur geht. Jetzt erst recht!                                     Wettingen

In diesem Sinne: Bis bald auf den Aargauer Fussballplätzen!                          FEBRUAR 2021
                                                                                 AFV-Wintermeisterschaft
HANNES HURTER
GESCHÄFTSFÜHRER AFV
                                                                                  FEBRUAR/MÄRZ 2021
                                                                                      Runde Tische

NEUE EINLAUFSHIRTS
FÜR AFV-SCHIRIS
Die Aargauer Schiedsrichter gehen mit neuem Look in die neue
Saison. Die Schiedsrichterkommission des AFV hat in Zusammen-
arbeit mit den Partnern gpard und Europcar alle Schiedsrichter,
Coaches und Instruktoren im gesamten AFV-Gebiet mit einem
neuen Einlaufshirt ausgerüstet. Wir finden: Sie machen eine gute
Falle, unsere SchiedsrichterInnen, natürlich auch mit unseren
neuen Einlaufshirts...                                                   AFV-Schiedsrichterin Antonija Pajtak mit dem
                                                                         neuen Einlaufshirt.

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BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
HERZLICHEN DANK FÜR 42 JAHRE,
MAURICE BESSON!
Maurice Besson ist Anfang August von seinem
Amt als Präsident der Technischen Kommission
(TK) zurückgetreten. Besson kann auf eine sage
und schreibe 42-jährige Tätigkeit als Instruktor
und insgesamt 16 Jahre im Verbandsvorstand des
AFV zählen. 2011 wurde er in seine zweite Amts-
periode als TK-Präsident gewählt und zeichnete
sich verantwortlich für die erfolgreiche Trainer-
ausbildung und Nachwuchsförderung im Kanton
Aargau. Maurice Besson sagt zu seinem Rücktritt:
«Es ist für mich nun der Moment gekommen,
kürzer zu treten. In ehrenamtlicher Funktion habe
ich sehr gerne mit viel Herzblut und Engagement
für den Verband gearbeitet. Ich bedanke mich
bei allen, mit denen ich in den letzten Jahren und
Jahrzehnten im Aargauer Fussball zusammen-
arbeiten durfte.» Der Vorstand des Aargauischen Fussballverbands dankt Maurice Besson herzlich für sein
ausserordentliches und langjähriges Engagement zugunsten des Aargauer Fussballs und wünscht ihm für
die Zukunft alles Gute und viel Erfolg!

AFV MIT NEUER INTERNET-ADRESSE AFV.CH
«Reduce to the max!» Nach langjährigen Verhandlungen ist es dem AFV in
diesem Sommer gelungen, sich die Domain „afv.ch“ für seine Website zu
sichern. Logisch, simpel und einfach zu merken – ab sofort wird die bishe-
rige Domain www.football.ch/afv auf www.afv.ch umgeleitet.

                                    AFV NEU AUF INSTAGRAM
                                   Nach Facebook und YouTube betreibt der AFV seit dem 11. Mai 2020 mit Instagram
                                   einen dritten Social-Media-Kanal und konnte seither schon über 1100 Follower
                                   generieren. Folgt uns auf www.instagram.com/aargauischerfussballverband
                                   und wir bieten euch aktuelle News zu den AFV-Ligen, Fotogalerien, Storys,
                                   Verlosungen, Porträts und vieles mehr! Bisher erschienen auf dem AFV-Instagram-
                                   Kanal Porträts unserer Breitenfussballer, Trainer, Schiedsrichter, Drohnenaufnah-
                                   men unserer Sportplätze sowie Action-Bilder unserer Aargauer Beachsoccer-
                                   Nationalspieler.

                                                                                                                       7
BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
IM FOKUS

                   «DEN SPIELERN FEHLT
                  MOMENTAN EIN VENTIL»
DER AFV BESUCHTE WÄHREND DER COVID-19-PANDEMIE EXKLUSIV DIE TRAININGS DER SCHWEIZER
 BEACHSOCCER-NATIONALMANNSCHAFT IN AARAU UND BASEL UND KONNTE DABEI MITERLEBEN,
WIE SCHWIERIG ES IST, EINEN IMMENSEN TRAININGS-AUFWAND OHNE WETTKÄMPFE UND DAMIT
        OHNE ZIEL VOR AUGEN ZU BETREIBEN. EIN STIMMUNGSBERICHT AUS DEM SAND.
                                              TEXT: HANNES HURTER FOTOS: ALEXANDER WAGNER

Ein hochklassiges Duell unter Aargauern: Dejan Stankovic (l.) im Zweikampf mit Glenn Hodel.

Ein lauer Sommerabend bei Temperatu-                   niert. Nationaltrainer Angelo Schirinzi     aner Equipe umgehend in Quarantäne.
ren um 25 Grad an der Aare. Was für viele              versammelt seine Jungs vor dem Training     Die Abklärungen durch die «Contact
nach Erholung und «dolce far niente» in                im Kreis und informiert über den ersten     Tracer» ergaben, dass alle Spieler enge
heimischen Gefilden klingt, bedeutet für               Covid-19-Fall im Beachsoccer: Nach ei-      Kontaktpersonen des Infizierten waren.
ein Dutzend ambitionierter Beachsoccer-                nem Trainingsspiel zwischen Barracudas
Spieler knallharte Arbeit. Treffpunkt ist              Biel und dem BSC Muri wurde ein Spie-       Nun ist guter Rat teuer. Was tun, wenige
seit diesem Jahr die neue Beacharena im                ler der Bieler Mannschaft positiv auf das   Tage vor dem Saisonstart? Absagen oder
Schachen Aarau, wo die Nationalmann-                   Coronavirus getestet. Der kantonsärztli-    spielen lassen? Nach Rücksprache mit
schaft jeweils zweimal pro Woche trai-                 che Dienst schickte die 10-köpfige Muri-    dem Bundesamt für Gesundheit (BAG)

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BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
BEACHSOCCER

Ein Superstar zieht ab: Noel Ott während eines Trainingsspiels im Aarauer Schachen.

entscheidet sich Schirinzi als CEO von                   werden. Für Fussball-Liebhaber eine Au-      tionen und Leidenschaft pur, denn Geld
«Swiss Beach Soccer» zunächst für «spie-                 genweide: Man merkt, dass hier eine sehr     erhalten die Nationalspieler keines.
len» und den Ligastart unter strikter Ein-               eingespielte Auswahl auf Weltklasse-Ni-
haltung des «Corona-Schutzkonzepts».                     veau am Werk ist.                            Ansonsten sind die Anfahrten für die
Eine Viertelstunde später: Assistenztrai-                                                             meisten Akteure bedeutend komfortab-
                                                         BEACHSOCCER-HOCHBURG                         ler: Mit Noel Ott, Glenn Hodel, Dejan
                                                         AARGAU                                       Stankovic, Sandro Spaccarotella, Jan
   «CHUM JETZE! DU                                       «Chum jetze! Du muesch do aane laufe,        Ostgen, Tobias Steinemann, Angelo
                                                         das mues grad ‹peng› mache!» Angelo          Wüest, Miguel Carlos und Daniele Pi-
MUESCH DO AANE LAUFE,                                    Schirinzi, seit rekordverdächtigen 20        chierri stammen sage und schreibe 9 von
 DAS MUES GRAD 'PENG'                                    Jahren Cheftrainer der Schweizer Nati-       13 Nationalspielern aus dem Aargau.
                                                         onalmannschaft, ist in seinem Element.       Was für eine Quote!
       MACHE!»                                           Er feuert einen jungen Spieler an und
                  Angelo Schirinzi                       erklärt ihm den optimalen Laufweg und        ZIEL «WELTMEISTER» NUR
                                                         die richtige Position bei einem weiten       MIT GUTER STIMMUNG
                                                         Goalie-Auswurf.                              Zwei Tage später, Schauplatz ist diesmal
ner Davor Ivcevic hat auf dem Spielfeld                                                               die Beachanlage St. Jakob, gleich neben
einen Fitness-Parcours aufgestellt und                   Seit gut zwei Monaten im Nati-Training       dem Campus des FC Basel: Schirinzi
drillt die Spieler unter der immer noch                  dabei ist auch ein Goalie-Talent aus der     informiert die Spieler, dass in der Zwi-
brütenden Hitze, bevor bei den an-                       Westschweiz: Tiago da Costa ist erst 17      schenzeit auch noch ein Spieler aus Win-
schliessenden jeweils 6-minütigen Spiel-                 Jahre jung, geht noch zur Schule und reist   terthur in Kontakt mit einem Arbeitskol-
einheiten wieder Fallrückzieher und                      jedes Mal mit dem Zug von Lausanne in        legen gekommen sei, der positiv getestet
spektakuläre Tore in den Sand gezaubert                  die «Suisse alémanique». Das sind Ambi-      wurde. Das gesamte Winterthurer Team

                                                                                                                                            9
BESCHIMPFT, BELÄCHELT, BEJUBELT - Aargauer Fussballverband
IM FOKUS

Ein bisschen Spass muss sein: Die Nationalspieler beim Warm-up.

folgt in die Quarantäne und muss für den                Zunder drin, man merkt, dass wir schon      ziert in den Folgewochen von 4 auf 3
Saisonstart «forfait» erklären. Für Schi-               lange keinen Ernstkampf mehr bestritten     Einheiten.
rinzi und Spaccarotella (neuer Verant-                  haben. Den Spielern fehlt momentan ein
wortlicher «Ligabetrieb Schweiz») ist der               Ventil.» Verständlich: Die Nati-Cracks      Dann die Hiobsbotschaft: Ligachef Spac-
Zeitpunkt nun gekommen, den Ligastart                   sind seit Mitte Mai wieder im Training,     carotella muss die gesamte Beachsoccer-
zu verschieben. «Nach Rücksprache mit                   trainieren Einheit um Einheit – ohne jeg-   Meisterschaft absagen, im Programm
dem BAG macht es so keinen Sinn mehr.                   lichen Wettkampfmodus.                      verbleiben nur noch der Cup und für die
Wir hoffen nun, dass wir in ein paar Wo-                                                            Nationalspieler das Finalturnier der Euro
chen starten können», sagt Schirinzi.                                                               Beachsoccer League in Figueira da Foz
                                                             «FUSSBALL IST EINE                     (Portugal).
Zurück also auf Feld 1. Das Training
beginnt trotzdem, die Spieler starten mit                   STIMMUNGS-SACHE!»                       Zurück im Aarauer Schachen, der erste
einem technisch anspruchsvollen «6 ge-                                Angelo Schirinzi              Schock ist verdaut: Beim Fototermin mit
gen 2». Gleichzeitig ruft Assistent Ivcevic                                                         dem AFV wird schon wieder gelacht und
jeweils einen Spieler zu sich an den Trai-                                                          herumgealbert. Die Mannschaft krümmt
nertisch, um der gedämpften Teamstim-                   «Fussball ist eine Stimmungs-Sache!»,       sich schadenfreudig-freundschaftlich vor
mung etwas entgegen zu wirken. Die Na-                  betont Schirinzi. «Wenn die Stimmung        Lachen, wenn einem Spieler im «6 gegen 2»
tionalspieler kriegen die Aufgabe, drei so              gut ist, kann ein Team durch die Decke      der Ball bei der 19. Ballberührung (Ziel sind
genannte «Team-Killers» auf ein Blatt zu                gehen und alles erreichen. Diese Schwei-    immer 20) das Spielgerät zu Boden fällt.
notieren, Dinge also, die das Team daran                zer Nationalmannschaft kann Berge ver-
hindern könnten, das gemeinsame, lang                   setzen! Aber nur, wenn wir uns gegensei-    Und so verschwinden die Zweifel langsam
ersehnte Ziel «Weltmeister» zu erreichen.               tig motivieren.»                            wieder: Die Schweizer Nati ist auch unter
                                                                                                    den speziellen Corona-Bedingungen be-
Angelo Schirinzi nimmt’s gelassen, sagt                 Als Konsequenz fährt Schirinzi nun mit      reit und wird auch in Zukunft auf inter-
aber auch: «Momentan ist ziemlich viel                  dem Training etwas herunter und redu-       nationaler Bühne für Furore sorgen.

10
BEACHSOCCER

Stilstudien: Glenn Hodel (linkes Bild, rechts) und Dejan Stankovic (rechtes Bild).

     DIE SCHWEIZ IN DER WELTSPITZE

     GRÖSSTE ERFOLGE:
     MÄNNER:                                                                         TRAININGS:
     Das Schweizer Nationalteam steht mit mehr als 20 internati-                     Öffentliche Trainings der Schweizer Männer-Nationalmann-
     onalen Turniertiteln zu Buche. Darunter gehören der Europa-                     schaft: jeweils am Montag und Dienstag 18.30-20.15 Uhr
     meistertitel 2005, Silber an der WM 2009 und Bronze an den                      in der Beacharena im Aarauer Schachen. Zuschauer sind
     European Games 2019.                                                            jederzeit willkommen.

     FRAUEN:
     Das Schweizer Frauen Beachsoccer-Nationalteam gehört als
     zweifacher Vize-Europameister zu den erfolgreichsten der
     Beachsoccer-Geschichte.

                                                                                                                                                11
REPORTAGE

Historisch: Der FC Aarau sichert sich am 11. Juli 1971 in Bern gegen den DFC Young Fellows den ersten Schweizer Frauenfussball-Meistertitel der Geschichte.

                                DER LANGE KAMPF
                                UM ANERKENNUNG
 IN DIESEM JAHR FEIERT DIE NATIONALE FRAUENFUSSBALL-LIGA IHR 50-JÄHRIGES BESTEHEN. UND
NOCH IMMER IST DAS RINGEN UM ANERKENNUNG UND GLEICHBERECHTIGUNG TROTZ SPÜRBAREM
 AUFSCHWUNG NICHT ABGESCHLOSSEN. MIT LOTTE SCHAFFNER, TATJANA HAENNI UND FABIENNE
  HUMM WERFEN DREI PRÄGENDE PROTAGONISTINNEN DES FRAUENFUSSBALLS IN DER SCHWEIZ
                             EINEN BLICK ZURÜCK UND VORAUS.
                                                TEXT: JONAS MANOUK FOTOS: KEYSTONE-SDA, ZVG

1970 ereignet sich für damalige Ver-                     jubelt. Zwei Jahre zuvor war mit dem                     «ES GAB SCHON EINIGE
hältnisse «Unerhörtes» in der Schweiz:                   Damenfussballclub (DFC) Zürich der                       LEUTE, DIE DIE NASE
Junge Frauen rebellieren dagegen, dass                   erste Frauenfussballclub der Schweiz                     RÜMPFTEN»
nur Knaben und Männer Vereinsfuss-                       gegründet worden – die ersten vier                       «Hattrick» scheute keine Mühen und
ball spielen dürfen – und gründen eine                   offiziellen Schweizer Frauenfussball-                    spürte eine Zeitzeugin von damals auf:
eigene Liga. Das sorgt für Aufruhr. Die                  Meistertitel holte 1971, 72, 73 und 74                   Lotte Schaffner war bei allen vier Meis-
Fussballerinnen werden belächelt, be-                    jedoch der DFC Aarau in den Kanton                       tertiteln mit dabei. «Ich betrieb vor mei-
schimpft und erst allmählich auch be-                    Aargau.                                                  ner Fussball-Karriere wie viele meiner

12
50 JAHRE FRAUENFUSSBALL

                                                                                 Meisterteam: Der DFC Aarau in der Saison 1971/72 mit Lotte Schaffner (2.v.u.r.).

Hat es nicht verlernt: Lotte Schaffner im Sommer 2020 in der Aarauer Altstadt.   Die Medaillen 1972-1974 (in der ersten Saison wurden noch keine verteilt).

Freundinnen Leichtathletik», erzählt                     re Heimspiele auf dem Brügglifeld meist              Jahren. «Im letzten Jahrzehnt haben die
Schaffner, um nicht ohne Stolz anzu-                     sehr gut besucht waren», sagt Schaffner,             weiblichen Lizenzen eine Steigerung von
fügen: «Aufgrund meiner Schnelligkeit                    «dies wäre sicherlich auch heute ein in-             rund 30 Prozent erfahren, während die
wurde der DFC auf mich aufmerksam,                       teressanter Ansatz, um mehr Leute an                 männlichen Lizenzen um 10 Prozent ge-
denn er war noch auf der Suche nach                      die Frauen-Spiele zu locken.» Überhaupt              stiegen sind», betont Tatjana Haenni. Die
einem schnellen Flügel, und so wurde                     spürte die heute 65-Jährige damals wenig             Bernerin nahm im vergangenen Februar
ich quasi abgeworben, auch wenn mein                     von der vielzitierten Ablehnung und feh-             als erste Frau überhaupt Einsitz in der Ge-
damaliger Leichtathletik-Trainer sich                    lenden Akzeptanz des Frauenfussballs,                schäftsleitung des SFV – im Zuge dessen
heftigst dagegen sträubte.» Nicht nur                    auch wenn sie betont: «Es gab schon ei-              wird der Frauenfussball von Haenni, die
dem Leichtathletik-Trainer missfiel der                  nige Leute, die ob unserer neuen Leiden-             zuvor bereits das Ressort «Mädchen- und
Sportarten-Wechsel, auch die Mutter der                  schaft gehörig die Nase rümpften. Doch               Frauenfussball» verantwortete, neu als
damals erst 15-jährigen Lotte konnte sich                wir liessen uns davon nicht entmutigen!»             eigene Abteilung organisiert. Die 54-Jäh-
zu Beginn ganz und gar nicht damit an-                                                                        rige hatte als Vereinsfussballerin, Natio-
freunden. «Doch mein Vater unterstützte                  FRAUEN-LIZENZEN IN 30                                nalspielerin, Trainerin und Funktionärin
mich und erfüllte mir den Wunsch von                     JAHREN VERZEHNFACHT                                  bei der UEFA sowie der FIFA in der Ver-
eigenen Fussballschuhen», erinnert sich                  1993 wurde die Integration der Frauen-               gangenheit viel Pionierarbeit geleistet und
Schaffner. «Bald arrangierte sich auch                   liga in den Schweizerischen Fussballver-             wurde dadurch zu einer weltweit aner-
meine Mutter mit meiner neuen Liebe,                     band (SFV) beschlossen, womit die Phase              kannten Expertin im Frauenfussball.
und fortan waren meine Eltern bei jedem                  des Aufschwungs begann und die Anzahl
Spiel dabei.»                                            der Spielerinnen und Vereine rapide zu-              Während der Frauenfussball in der
                                                         nahm: Nahmen in den Anfängen 1970                    Schweiz bis weit nach der Jahrtausend-
Die Eltern sahen, wie ihre Tochter mit ih-               noch 270 Spielerinnen in 18 Teams an                 wende also ein eher karges Dasein fristete,
ren neuen Teamkameradinnen von Erfolg                    der ersten nationalen Meisterschaft teil,            gewann er in der Folge immer mehr an Be-
zu Erfolg eilte, was im Übrigen auch einer               waren es 1990 schweizweit bereits rund               deutung, vor allem auch dank den sport-
grösseren Öffentlichkeit nicht verborgen                 2700, und mittlerweile sind landesweit               lichen Erfolgen des Nationalteams in den
blieb. «Wir traten damals umgehend nach                  25’474 Frauen-Lizenzen gelöst – also                 2010er-Jahren: 2014 qualifizierte es sich
den Männern des FCA an, sodass unse-                     praktisch eine Verzehnfachung in 30                  erstmals für eine Weltmeisterschaft, die

                                                                                                                                                               13
REPORTAGE

                                                          TATJANA HAENNI
                                                          GEBURTSDATUM 02.12.1966
                                                          STATIONEN ALS SPIELERIN
                                                          FC Bern, Rapid Lugano, Coquitlam Strikers (Kanada), SV Seebach ZH
                                                          STATIONEN ALS TRAINERIN
                                                          FC Bern, SV Seebach ZH, FC Zürich Frauen
                                                          STATIONEN ALS FUNKTIONÄRIN
                                                          Präsidentin FC Zürich Frauen (Ehrenamt), Vorstandsmitglied Regionalverband Zürich
                                                          (Ehrenamt), Frauenverantwortliche FIFA, Frauenverantwortliche SFV und Mitglied
                                                          Geschäftsleitung SFV
                                                          GRÖSSTE ERFOLGE
                                                          Die Leidenschaft zum Beruf zu machen und Verbesserungen für den Frauenfussball
                                                          zu erreichen, 23 Länderspiele für die Schweiz, mehrfache Schweizer Meisterin und
                                                          Cupsiegerin
                                                          HOBBYS Reisen, Sport

                                                                                                      «DIESE ERFOLGE DER
                                                                                                        NATIONALMANN-
                                                                                                         SCHAFT HABEN
                                                                                                        DIE ÖFFENTLICHE
                                                                                                      WAHRNEHMUNG UND
                                                                                                       DIE AKZEPTANZ IN
                                                                                                       DER GESELLSCHAFT
                                                                                                      MASSIV GESTEIGERT»
                                                                                                                    Tatjana Haenni

Tatjana Haenni (r.) mit SFV-Zentralpräsident Dominique Blanc und Nati-Torspielerin Gaëlle Thalmann.

2015 in Kanada ausgetragen wurde, ge-                  hin. Den Spielen wohnen meist nur rund         fussball schlummert. Die Versicherung
folgt von der Premieren-Qualifikation für              100 Zuschauer bei, das mediale Interesse       hatte bestimmt etliche Möglichkeiten
eine Europameisterschaft im Jahr 2017.                 tendiert gegen null. «Der Verband ist sich     für ein Sponsoring, doch sie hat sich er-
«Diese Erfolge der Nationalmannschaft                  seit Jahren dieser Problematik bewusst»,       freulicherweise für unsere nationale Liga
haben die öffentliche Wahrnehmung und                  betont Haenni, «nur wurde wenig unter-         entschieden», frohlockt Haenni. Mit TV-
die Akzeptanz in der Gesellschaft massiv               nommen, um die Liga in medialer Hin-           Spots, Medienpartnerschaften und wei-
gesteigert und verbessert», sagt Haenni,               sicht attraktiver zu machen. Viel wurde in     teren Kampagnen werde man zusammen
«auch die mediale Berichterstattung war                die technische Entwicklung der Spielerin-      mit dem neuen Partner versuchen, die hie-
enorm, so etwas hatte der Frauenfussball               nen und somit in die Qualität des Spiels       sige Nationalliga A, neu «AXA Women's
in der Schweiz zuvor noch nie erlebt.»                 investiert.» Ein grosser Schritt zur Ver-      Super League», populärer und attraktiver
                                                       besserung wurde kürzlich getan: Der SFV        zu machen.
ENDLICH EINEN LIGA-                                    konnte nach langer Suche mit der AXA
HAUPTSPONSOR GEFUNDEN                                  eine renommierte Schweizer Versicherung        Nicht nur auf Vermarktungs-, sondern
So gross das mediale Interesse für die                 als Liga-Hauptsponsor gewinnen. «Wir           auch auf strategischer und operativer
Nationalmannschaft mittlerweile vor al-                versprechen uns davon einiges und dieser       Ebene möchte Haenni neue Ziele errei-
lem an Endrunden auch ist, so darbt die                Deal zeigt, wo der Trend hingehen wird         chen. Im vergangenen Herbst habe der
heimische Liga seit Jahrzehnten vor sich               und welch enormes Potenzial im Frauen-         Verband die Förderung des Frauenfuss-

14
50 JAHRE FRAUENFUSSBALL

WM-Achtelfinal 2015 zwischen Kanada und der Schweiz.
                                                                                                   FABIENNE HUMM
                                                                                                   GEBURTSDATUM 20.12.1986
                                                                                                   GRÖSSE 168 cm
                                                                                                   GEWICHT 59 kg
                                                                                                   POSITION Sturm
                                                                                                  BISHERIGE STATIONEN
                                                                                                  FC Windisch, FC Schlieren,
                                                                                                  FC Zürich Frauen
                                                                                                  GRÖSSTE ERFOLGE
                                                                                                  Rekord-Hattrick an der WM 2015,
                                                                                                  Schweizer Meister, Cupsieger, WM-
                                                                                                  und EM-Teilnahmen, Gewinn
                                                                                                  «Zypern Cup» 2017
                                                                                                   LIEBLINGSSPIELER Cristiano Ronaldo
                                                                                                   LIEBLINGSVEREIN FC Zürich
                                                                                                  HOBBYS Beachsoccer, Freunde
                                                                                                  treffen, Entspannen

Ein gewohntes Bild: Bereits 22-mal konnte Fabienne Humm für die Schweiz jubeln.

balls als eine von vier strategischen Priori-
täten mit vier Zielen bestimmt: Neben der
                                                         «DER MATCHBALL                         geisterten Zuschauern den Gastgebern
                                                                                                denkbar knapp mit 0:1 unterlag, erlangte
Attraktivitätssteigerung der Nationalliga              VOM ECUADOR-SPIEL                        die Stürmerin aus Birr während des Tur-
A soll zum einen der Frauenfussball den                                                         niers internationale Berühmtheit, als sie
Turnsport als populärste Sportart unter                  BEFINDET SICH IN                       gegen Ecuador innert 274 Sekunden den
Mädchen und Frauen ablösen, zum an-                      MEINER WOHNUNG                         schnellsten Hattrick der WM-Geschichte
deren soll sich die Nationalmannschaft                                                          erzielte. «Dieser Hattrick ist natürlich ein
für weitere Endrunden qualifizieren, und                UND ERINNERT MICH                       unbestrittenes Highlight meiner Karrie-
die Positionierung des Frauenfussballs im
SFV soll gestärkt werden. «Dafür setze
                                                       JEDEN TAG AN DIESEN                      re», schwärmt Humm, die bereits 59-mal
                                                                                                für die Nationalmannschaft auflief. «Der
ich mich mit vollem Engagement ein»,                     TOLLEN MOMENT»                         Matchball vom Ecuador-Spiel befindet
gibt sich Haenni ehrgeizig.                                             Fabienne Humm           sich in meiner Wohnung und erinnert mich
                                                                                                jeden Tag an diesen tollen Moment.» Auch
«HUMMBELIEVABLE»: 274                                  Frauen-Nationalmannschaft im Juni 2015   die Schweizer Medien feierten das Husa-
SEKUNDEN FÜR DIE GE-                                   beim WM-Achtelfinal gegen Kanada mit     renstück von Humm damals – «Hummbe-
SCHICHTSBÜCHER                                         von der Partie war Fabienne Humm. Auch   lievable» titelte beispielsweise das Online-
Am wohl grössten Spiel einer Schweizer                 wenn man letztlich vor über 54’000 be-   Portal «watson».

                                                                                                                                        15
REPORTAGE

                                                                                                   «MAN SAH BEREITS
                                                                                                  BEI DEN F-JUNIOREN,
                                                                                                     DASS FABIENNE
                                                                                                  EIN AUSSERORDENT-
                                                                                                   LICHES TALENT HAT.
                                                                                                    OBWOHL SIE DAS
                                                                                                  EINZIGE MÄDCHEN IM
                                                                                                   TEAM WAR, FIEL SIE
                                                                                                   ÜBERHAUPT NICHT
                                                                                                   AB – IM GEGENTEIL»
                                                                                                    Sonja Steinmann, Humms erste Trainerin
Die Anfänge: Fabienne Humm (Mitte) bei den F-Junioren des FC Windisch.

Begonnen hat die fussballerische Karri-              FCZ sage und schreibe acht Meistertitel
ere von Humm beim FC Windisch. «Als                  sowie sechs Cupsiege und wurde 2014
8-Jährige schloss ich mich einem Buben-
Team an und spielte bis zu den B-Junioren
                                                     und 2016 Torschützenkönigin der Nati-
                                                     onalliga A.
                                                                                                        ANZAHL
stets nur mit Jungs», erzählt die heute                                                            FRAUENLIZENZEN
33-Jährige, «erst danach wechselte ich in
die Frauen-Mannschaft.» Die erste Traine-
                                                     Von einer medialen Aufmerksamkeit wie
                                                     an einer WM- oder EM-Endrunde kann
                                                                                                    IM SFV SEIT 2007
rin von Klein-Fabienne war damals Sonja              die heimische Liga nur träumen. «Gerade
Steinmann, die heute sagt: «Man sah be-              nach Endrunden ist die Aufmerksamkeit
reits bei den F-Junioren, dass Fabienne ein          jeweils abrupt abgeflacht», sagt Humm            2007/08:               19 038
ausserordentliches Talent hat. Obwohl sie            und versucht sogleich, dies einzuordnen:
das einzige Mädchen im Team war, fiel                «Der Frauenfussball in der Schweiz hat           2008/09:               20 009
sie überhaupt nicht ab – im Gegenteil.»              halt noch immer einen enorm kleinen
Fabienne sei vielen Buben technisch gar              Stellenwert, wir Spielerinnen können nie
                                                                                                      2009/10:               20 388
überlegen gewesen und von ihren Team-                und nimmer nur vom Fussball leben und            2010/11:               20 982
kameraden vom ersten Tag an akzeptiert               arbeiten alle noch nebenbei. Es fehlt auch
worden. «Um zudem nicht gross aufzufal-              an internationalen Erfolgen eines Schwei-        2011/12:               20 831
len, hatte sich Fabienne sogar die Haare             zer Klubteams, diese würden die Popula-
kurz geschnitten», erinnert sich Steinmann           rität extrem steigern.» Man habe ja bei          2012/13:               21 098
lachend.                                             der Nationalmannschaft gesehen, was
                                                     sportliche Erfolge auslösen können, dar-
                                                                                                      2013/14:               20 675
HUMM: «WIR SPIELERINNEN                              um sei es enorm wichtig, dass die Schweiz        2014/15:               21 166
ARBEITEN ALLE NOCH                                   international auf Nationalmannschafts-
NEBENBEI»                                            wie auch auf Klubebene in Zukunft für            2015/16:               22 904
Humm empfiehlt jedem talentierten                    Furore sorgen kann, damit die Aufmerk-
Mädchen, so lange wie möglich mit den                samkeit konstant hochgehalten wird.              2016/17:               23 734
Buben zu spielen. «So kann das Mädchen
am meisten profitieren», ist Humm über-              Es ist augenscheinlich: Das Ringen der
                                                                                                      2017/18:               24 562
zeugt. Dass eine solche Karriereplanung              Fussballerinnen um öffentliche Aner-             2018/19:               25 140
von Erfolg gekrönt sein kann, beweist                kennung, sportlichen Erfolg und ein
das Beispiel von Humm selber, schloss                minimales finanzielles Einkommen ist             2019/20:               25 184
sie sich doch nach ihrer Zeit in Windisch            auch 50 Jahre nach der Gründung der
via Schlieren dem Schweizer Serienmeis-              Schweizer Frauenfussball-Liga in vollem          2020/21:               25 474
ter FC Zürich an und gehört dort seit                Gang, auch wenn sich vieles gebessert
nunmehr über zehn Jahren zu den Leis-                hat. Doch das Jubiläum ist kein Grund,
tungsträgerinnen. Humm holte mit dem                 sich auszuruhen.

16
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NEUER PREMIUM PARTNER

Von links: Hannes Hurter, AFV-Geschäftsführer, Luigi Ponte, AFV-Präsident, Vanessa Buffel, Vize-Direktorin Trafo Baden Betriebs AG, Reto Leder, CEO Trafo Baden
Betriebs AG und Daniel Zobrist, AFV-Sponsoring.

                  TRAFO BADEN:
              NEUER PREMIUM PARTNER
DER AARGAUISCHE FUSSBALLVERBAND (AFV) FREUT SICH, DAS TRAFO BADEN ALS NEUEN PREMIUM
 PARTNER DES AFV WILLKOMMEN ZU HEISSEN. DAS TRAFO BADEN IST EINE FÜHRENDE UNTERNEH-
MUNG IN DER KONGRESS-, HOTEL- UND CATERINGBRANCHE UND HÄLT EIN MASSGESCHNEIDERTES
       ANGEBOT FÜR (FAST) ALLE EVENTS, SEMINARE, MEETINGS UND TAGUNGEN BEREIT.
                                                          TEXT: AFV FOTOS: ADRIAN EHRBAR

Unter anderem zählen die bekannten                      Partner ins Boot holen», zeigte sich                    Teil zum grossen Ganzen des Aargauer
und renommierten Häuser «Trafo Hotel                    AFV-Präsident Luigi Ponte sehr zufrie-                  Fussballs beitragen zu dürfen. Die Event-
Baden», «Blue City Hotel Baden», «Ho-                   den. «Dass dieses Sponsoring gerade in                  branche und der Fussball haben gemein-
tel Kettenbrücke Aarau», «Limmathof                     diesem speziellen Jahr zustande kommt,                  sam, Menschen zusammen zu bringen,
Baden» und «Restaurant Lemon Baden»                     ist höchst erfreulich und ein starkes                   das verbindet.»
zur erweiterten Unternehmensgruppe.                     Zeichen.» Und Trafo-CEO Reto Leder
«Mit dem Trafo Baden konnten wir ei-                    ergänzt: «Wir freuen uns sehr, als Pre-                 Für den AFV ist die Event-Location in
nen leistungsstarken und innovativen                    mium Partner des AFV unseren kleinen                    der Bäderstadt keinesfalls eine Unbe-

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TRAFO BADEN

Reto Leder, CEO Trafo Baden Betriebs AG, und Luigi Ponte, AFV-Präsident, freuen sich auf die neue Zusammenarbeit. Rechts: AFV-Geschäftsführer Hannes Hurter und
Vanessa Buffel, Vize-Direktorin Trafo Baden Betriebs AG, beim Unterzeichnen des Vertrages.

kannte, im Gegenteil; von den insgesamt                Hauptaugenmerk gelegt. Als Catering-                   tuell besucht werden. Dazu gehört ein
acht Ausgaben der beliebten und renom-                 unternehmen setzt das Trafo Baden auf                  Rundgang mit Videokonferenz, um mit
mierten «Aargauer Fussball-Nacht» wur-                 «nicht viel und schnell essen, sondern ge-             dem Kunden das Eventprojekt zuerst in
den deren vier im Trafo Baden durchge-                 sund und ausbalanciert».                               einem «digitalen Zwilling» der Location
führt. Da das Essen bei Events oftmals                                                                        aufzugleisen. Die Partnerschaft mit dem
der Erinnerungsfaktor Nummer 1 ist,                    Die Location kann neu und als erstes                   AFV wurde in einem 3-Jahresvertrag bis
wird auf die Qualität und den Service ein              Kongresszentrum der Schweiz auch vir-                  2023 fi xiert.

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RÜCKBLICK

         EIN DORFKLUB EROBERT DIE
              NATIONALLIGA B
         DER FC WOHLEN STEIGT 2002 IN DIE ZWEITHÖCHSTE LIGA AUF – EIN 16 JAHRE LANG
       ANDAUERNDES MÄRCHEN. DER RÜCKBLICK DES DAMALIGEN PRÄSIDENTEN UND HEUTIGEN
                            AFV-EHRENMITGLIEDS ANDY WYDER.
                                                           TEXT: HANNES HURTER FOTO: ZVG

                                                                                                      bis dahin angespannt und wie im Tunnel
                                                                                                      die Partie verfolgt. Danach überkom-
                                                                                                      men aber auch den legendären Wohler
                                                                                                      «Präsi» Glücksgefühle der besonderen
                                                                                                      Art. «Eine verrückte Geschichte, es war
                                                                                                      wie im Märchen.»

                                                                                                      «RUEDA WAR EIN
                                                                                                      GLÜCKSFALL»
                                                                                                      Der Wohler Aufstieg war ein Erfolg des Kol-
                                                                                                      lektivs. Dennoch hebt Wyder den grossen
                                                                                                      Baumeister des Aufstiegs in den Profifuss-
                                                                                                      ball hervor: Trainer Martin Rueda. Unter
                                                                                                      seiner Regie führte der Weg steil nach oben.
                                                                                                      «Rueda war ein Glücksfall für den FC Woh-
                                                                                                      len, er war schon als Spielertrainer das gros-
                                                                                                      se Vorbild und schlussendlich der entschei-
                                                                                                      dende Faktor für den sportlichen Erfolg.»

                                                                                                      Der Höhenflug des FC Wohlen und die Ära
Ein Traum wird wahr: Der FC Wohlen mit Martin Rueda (obere Reihe, 3.v.l.) feiert den Aufstieg.        Rueda ging nach dem Aufstieg weiter: Rue-
                                                                                                      da blieb bis 2004 und wechselte dann für
Der kleine Freiämter Dorfklub eilt in der               Nach diesem Erfolg reicht dem FC Wohlen       kurze Zeit zum FC Aarau. 2007 kehrte er
Saison 2001/02 von Erfolg zu Erfolg.                    im Heimspiel gegen den FC Schaffhausen        zurück ins Freiamt, 2010 führte Ruedas
Am Ende gelingt der Aufstieg und da-                    ein Remis zum Aufstieg. Der damalige Prä-     Weg nach Lausanne. Rueda ging – der
mit eine der verrücktesten Geschichten                  sident Andy Wyder: «Der FC Wohlen war         sportliche Erfolg blieb. Und wie! Trotz der
im Aargauer Fussball. Die erste Partie in               zu jener Zeit auf und neben dem Spielfeld     Reduktion der Challenge League von 16
der «Dreier-Poule» mit YF Juventus und                  hoch im Kurs – die Leute in Wohlen zo-        auf 10 Teams schafft Wohlen 2012 den Li-
Schaffhausen wird zum Nervenkitzel: YF                  gen alle mit, was für uns fantastisch war!»   gaerhalt. In der Saison 2014/15 liebäugelte
Juventus dominiert Wohlen in der ersten                 Beim alles entscheidenden Spiel am 8. Juni    der FCW nach einer herausragenden Hin-
Hälfte, geht folgerichtig 1:0 in Führung.               2002 gegen Schaffhausen sorgen 2300           runde unter Trainer Ciriaco Sforza sogar
Kurz vor der Pause trifft Zoran Jovano-                 Zuschauer für Gänsehaut-Atmosphäre in         mit dem Aufstieg in die Super League.
vic wie aus dem Nichts heraus zum 1:1.                  der alt-ehrwürdigen Paul-Walser-Stiftung
Als Francesco Nucera in der Nachspiel-                  – heute steht dort ein deutscher Discoun-     Doch neben sportlichen Erfolgsmeldungen
zeit das 2:1 erzielt, ist Wohlen ein erstes             ter. Mit dem 0:0 ist der Aufstieg perfekt.    gab es bei den Freiämtern in den darauf-
Mal euphorisiert. Für Captain Flavio                    Trainer, Spieler und Fans kennen beim         folgenden Jahren immer wieder Liquidi-
Gastaldi, Claudio Patusi, Francesco Ses-                Schlusspfiff kein Halten mehr und machen      tätsprobleme. Das fehlende Geld, strenge-
sa und Remo Di Jorio ist der Sieg beson-                die Nacht zum Tag.                            re Auflagen der Swiss Football League und
ders emotional, hatten sie doch alle eine                                                             Probleme mit der Infrastruktur im Stadi-
Vergangenheit bei YF. Gefeiert werden                   «Kurz vor Schluss gestikulierte mir Co-       on Niedermatten führten im Januar 2018
natürlich auch die Einheimischen Franz                  Trainer Emilio Munera noch per Handzei-       zum freiwilligen Abstieg aus der Challen-
Schmid, Alessio Passerini, Andrea Del                   chen auf die Tribüne: ‘Hol doch mal die       ge League, ein Jahr später folgte gar der
Sole, Gerardo und Carmine Viceconte.                    Aufsteiger-Shirts!’», berichtet Wyder, der    Doppel-Abstieg in die 1. Liga.

20
AARGAUER STERNSTUNDEN

                   «DAS GRÖSSTE WUNDER
                       DER NEUZEIT»
      AM 5. JUNI 1993 SCHAFFT DER FC AARAU EINE DER GRÖSSTEN SENSATIONEN IM SCHWEIZER
          FUSSBALL UND GEWINNT VÖLLIG ÜBERRASCHEND DEN SCHWEIZER MEISTERTITEL.
                         GOALGETTER PETAR ALEXANDROV ERINNERT SICH.
                                        TEXT: JONAS MANOUK FOTO: SARAH RÖLLI/ARCHIV FC AARAU

                                                                                                    «Such dir das beste Optikergeschäft aus.
                                                                                                    Du musst dir eine Brille kaufen.» Diese
                                                                                                    Aussage gibt Alexandrov 27 Jahre danach
                                                                                                    auch unumwunden zu. «Ich war einfach
                                                                                                    frustriert.» Die sechs Spielsperren wurden
                                                                                                    danach zwar auf vier reduziert, trotzdem
                                                                                                    sagt Aleksandrov heute: «Es tat unglaub-
                                                                                                    lich weh, der Mannschaft in diesen Partien
                                                                                                    nicht helfen zu können.»

                                                                                                    Mit Torhüter Andreas Hilfiker, den Ver-
                                                                                                    teidigern Mirko Pavlicevic und Roberto
                                                                                                    Di Matteo (der später eine Weltkarriere
                                                                                                    machen wird), Mittelfeldspieler Ryszard
                                                                                                    Komornicki und ebendiesem Petar Alexan-
                                                                                                    drov verfügt der FC Aarau über eine Achse
                                                                                                    von Format. «Wir waren eine verschworene
                                                                                                    Einheit», betont der 57-Jährige, «ein Gross-
                                                                                                    teil der Meistermannschaft trifft sich auch
Im Fokus: Petar Alexandrov zusammen mit Roberto Di Matteo nach dem letzten Saisonspiel.             heute noch mindestens einmal im Jahr.»

Nachdem der FCA Titelverteidiger Sion                 ler Menschen.» Man habe sich unter die        Was vielen wohl nicht mehr wirklich
am drittletzten Spieltag mit 2:1 besiegt, ist         Fans gemischt, ehe im damaligen Aarauer       präsent ist: Dass dieses «grösste Wunder
klar: Würde Servette am Abend beim FC                 Stammlokal «Concorde», heute Wellness-        der Neuzeit», wie das Fussballmagazin
Zürich verlieren, wäre der Mannschaft von             Oase im Hotel Aarauerhof, die ganze           «Zwölf» den Meistertitel des FCA einst
Trainer Rolf Fringer der Titel nicht mehr             Nacht überschwänglich gefeiert wurde.         betitelte, überhaupt Realität werden konn-
zu nehmen. Kurzerhand wird ein Car or-                                                              te, hatte eine Saison zuvor an einem seide-
ganisiert, der Spieler und Staff mitsamt              Vier seiner 19 Saisontore erzielt Alexand-    nen Faden gehangen: Am letzten Spieltag
Familien in den Letzigrund chauffiert. Und            rov vier Runden vor Schluss beim 4:1 im       konnte der FCA nur deswegen die Klasse
tatsächlich: Servette lässt bei den Zürchern          Spitzenspiel gegen die Young Boys, die zu     halten, weil Konkurrent Yverdon gegen
Federn, womit um 21.47 Uhr die Sensation              diesem Zeitpunkt mit einem Sieg bis auf ei-   Basel verlor.
perfekt ist: Der FC Aarau ist Meister! Die            nen Punkt an die Aarauer hätten heranrü-
Fussballschweiz reibt sich verwundert die             cken können. «Das war das beste Spiel mei-    Alexandrov lebt heute mit seiner Familie in
Augen.                                                ner Karriere», betont Alexandrov heute.       Kölliken und fungiert als Assistenztrainer
                                                                                                    des FC Aarau. «Egal, wo ich in der Region
Einen enormen Anteil am Aarauer Coup                  «DU MUSST DIR EINE                            unterwegs bin, ich werde immer wieder auf
hat Petar Alexandrov. Der Bulgare mit                 BRILLE KAUFEN»                                die Meistersaison angesprochen», erzählt
dem unverkennbaren Stirnband ballert den              So überragend Alexandrov im Spiel gegen       der Bulgare, der mittlerweile für die Seni-
FCA mit 19 Toren zum Meistertitel. «Nach              YB auch war, so unglücklich war sein Auf-     oren 40+ von Mladost Aarau auf Torejagd
dem Schlusspfiff im Letzigrund ging die               tritt gegen Lausanne rund zwei Monate         geht. «Ich hoffe einfach innigst, dass das
Party los», erinnert sich Alexandrov. «In             zuvor. Nach einer vermeintlichen Tätlich-     geplante Stadion bald gebaut wird und der
Aarau mussten Spieler und Staff aus dem               keit gefolgt von einer roten Karte verliert   FCA wieder an die glorreichen Zeiten an-
Bus steigen, denn die Strassen waren vol-             er die Nerven und rät dem Schiedsrichter:     knüpfen kann.»

                                                                                                                                            21
RÜCKBLICK

            WETTINGENS EUROPACUP-
             DUELLE MIT MARADONA
    IM HERBST 1989 SCHNUPPERT DER FC WETTINGEN AN DER EUROPACUP-SENSATION: ERST EIN
  ERFUNDENER PENALTY BESIEGELT DAS KNAPPE AUSSCHEIDEN GEGEN NAPOLI. DIEGO ARMANDO
                       MARADONA IST DABEI DIE GROSSE ATTRAKTION.
                                                 TEXT: HANNES HURTER FOTO: KEYSTONE-SDA

                                                                                                     Das Hinspiel im Letzigrund ist mit 23 000
                                                                                                     Zuschauern restlos ausverkauft, die meis-
                                                                                                     ten Zuschauer sind italienische Secondos.
                                                                                                     Die Partie bietet mit Ausnahme von zwei
                                                                                                     Lattentreffern wenig Highlights, doch al-
                                                                                                     lein die Jonglierkünste beim Aufwärmen
                                                                                                     von Napolis Nummer 10 sind das Ein-
                                                                                                     trittsgeld (stolze 100 Franken) wert.

                                                                                                     Bereits das Abschlusstraining tags zu-
                                                                                                     vor, für das Wettingens Präsident Hubert
                                                                                                     Stöckli ebenfalls Eintritt verlangt, lockt
                                                                                                     viele Fans in den Letzigrund. Im Rückspiel
                                                                                                     in Neapel fehlt Maradona dann kurzfris-
                                                                                                     tig. Noch vor dem Spiel überwirft sich «La
                                                                                                     mano de Dios», die Hand Gottes, mit den
                                                                                                     Vereinsbossen und wird intern gesperrt.

                                                                                                     DER ANFANG VOM ENDE
                                                                                                     FÜR WETTINGEN
                                                                                                     Für den FC Wettingen bedeuten die bei-
                                                                                                     den Partien inklusive der Reise im Pri-
Kaum zu stoppen: Superstar Maradona umringt von den Wettingern Marcel Heldmann, Peter Schepull und   vatjet nach Neapel der Höhepunkt eines
Martin Rueda (v.l.n.r.)
                                                                                                     turbulenten Herbstes, in dem der Klub
                                                                                                     auch für negative Schlagzeilen sorgt: Elf
Was für eine Affiche! Der kleine FC Wet-             Martin Rueda, Maurizio Jacobacci und            Tage vor dem Hinspiel gegen Napoli kam
tingen trifft in der 2. Runde des UEFA-              Marcel Heldmann hiessen weitere Prota-          es im Sittener Tourbillon zum Vorfall,
Cups (heute: Europa League) auf Titel-               gonisten des NLA-Klubs, ihnen gegenüber         der als „Fall Klötzli“ in die Geschichte
verteidiger Napoli mit Superstar Diego               standen in diesem ungleichen Duell Stars        des Schweizer Fussballs einging. Schieds-
Armando Maradona. Und siehe da: Wet-                 wie Ciro Ferrara, Careca oder Gianfran-         richter Bruno Klötzli pfiff die Partie kurz
tingen bringt den Titelverteidiger nach              co Zola - und natürlich Diego Armando           vor der Überquerung der Torlinie des
dem 0:0 im Hinspiel im Letzigrund an                 Maradona. Bis heute prägt kein anderer          Balles ab und aberkannte das 1:1 des FC
den Rand des Ausscheidens – zur gros-                die Geschichte der SSC Napoli so wie «El        Wettingen. Es war nicht der einzige bit-
sen Überraschung fehlt im Rückspiel nur              Pibe de Oro», der Goldjunge, der Argen-         tere Pfiff in diesem Herbst aus Wettin-
wenig: Erst ein Penalty in der 75. Minute            tinien 1986 zum WM-Titel führt. Nach            ger Sicht – und der Anfang vom Ende.
beim Stand von 1:1 entscheidet die Partie            seinem Wechsel vom FC Barcelona bringt          1993 ging der Klub Konkurs und star-
zugunsten des haushohen Favoriten. «Der              Maradona den Erfolg auch nach Südita-           tete in der 5. Liga einen Neubeginn. Im
Penalty war ein schlechter Witz», sagte              lien: 1987 holt Napoli den Meistertitel,        Frühling 2020 geriet der FC Wettingen
Wettingen-Goalie Jörg Stiel. Der Aussen-             1989 folgt der Sieg im UEFA-Cup, 1990           wieder in die Schlagzeilen, der Abstieg
seiter aus dem Rüebliland fühlte sich vom            der zweite und bislang letzte «Scudetto».       wiederholte sich – diesmal allerdings frei-
Referee aus Malta betrogen - wohl nicht              Im Oktober 1989 versetzt Maradona auch          willig mit dem Rückzug aus der 2. Liga
zu Unrecht...                                        Zürich für ein paar Tage in Ekstase.            interregional.

22
AARGAUER STERNSTUNDEN

             ISELIN SCHIESST AARAU IN
                 DEN CUP-HIMMEL
   AM PFINGSTMONTAG 1985 SCHAFFT DER FC AARAU HISTORISCHES: DANK EINES 1:0-FINALSIEGS
     ÜBER NEUCHÂTEL XAMAX UND DEM «JAHRHUNDERT-TOR» VON WALTER ISELIN KURZ VOR
         SCHLUSS HOLT DIE MANNSCHAFT VON TRAINER OTTMAR HITZFELD DEN CUPSIEG.
                                          TEXT: JONAS MANOUK FOTO: SARAH RÖLLI/ARCHIV FC AARAU

                                                                                                           «Als ich das hörte, war ich schon etwas ge-
                                                                                                           rührt, offenbar hatte ich einen neuen Trend
                                                                                                           gesetzt», schmunzelt Iselin.

                                                                                                           «GEFÜHLT WARTETE DER
                                                                                                           GESAMTE KANTON AUF UNS»
                                                                                                           Nach dem Abpfiff kann Iselin weiterju-
                                                                                                           beln – und nicht nur er. «Was bei unserer
                                                                                                           Rückkehr in Aarau abging, war unglaub-
                                                                                                           lich und hätte ich nie erwartet», erinnert
                                                                                                           sich Iselin, «auf dem Aargauer Platz war-
                                                                                                           tete gefühlt der gesamte Kanton, um uns
                                                                                                           zu feiern.» Nach dem Bad in der Menge
                                                                                                           feiern Iseli und seine Teamkollegen im Re-
                                                                                                           staurant Schützen im Aarauer Schachen
                                                                                                           bis zum Morgengrauen. «Es war unverges-
                                                                                                           sen und schlichtweg genial», schwärmt der
                                                                                                           mittlerweile 66-Jährige.

                                                                                                           Der Cupsieg war der vorläufige Höhe-
                                                                                                           punkt einer Zeit, als der FC Aarau nach
Cupheld: Walter Iselin lässt seiner Freude mit dem Pokal freien Lauf.                                      25 langen Jahren als biederer Nationalli-
                                                                                                           ga-B-Club zu neuen Ufern aufbrach und
Es läuft die 86. Minute im mit 32 000                     Mindestens so legendär wie sein Tor ist Iselis   mit dem Aufstieg in die höchste Schweizer
Zuschauern prall gefüllten Berner Wank-                   Jubel danach: Der damals 31-Jährige sprin-       Spielklasse 1981 und kurz darauf in der
dorf-Stadion zwischen dem FC Aarau                        tet los, gestikuliert wie wild und lässt sich    «Ära Hitzfeld» weit über Aaraus Stadt-
und dem von Gilbert Gress trainierten                     erst mit vereinten Kräften von seinen eupho-     grenze hinaus für schier grenzenlose Eu-
Neuchâtel Xamax – noch immer steht                        risierten Mitspielern wieder einfangen. Sei-     phorie sorgte. Nach dem Cupsieg und der
es in diesem hart umkämpften Cupfinal                     nen Torjubel beschrieb der «Tages-Anzei-         Vizemeisterschaft 1985 folgten die ersten
0:0. Doch dann fasst sich Walter Iselin                   ger» damals politisch nicht ganz korrekt als     Europacup-Spiele der Clubgeschichte im
aus gut und gerne 30 Metern ein Herz,                     «Indianertanz». Iselin, der nicht gerade als     «Cup der Cupsieger» gegen Roter Stern
hämmert den Ball zum 1:0-Siegtor un-                      Torschütze vom Dienst bekannt war, betont        Belgrad – der FCA machte im ganzen Land
haltbar ins Lattenkreuz und macht sich                    augenzwinkernd: «Der Jubel entstand ganz         Schlagzeilen, auch wenn man gegen die
damit unsterblich. «Überlegt habe ich                     spontan aus dem Bauch heraus – ich war ja        Serben letztlich mit einem Gesamtskore
vor dem Schuss rein gar nichts», erinnert                 auch nicht gerade geübt darin.» Im Rahmen        von 2:4 den Kürzeren zog.
sich Iselin, «ich hielt einfach mal drauf.                der im Mai ausgestrahlten SRF-Sendung
Ein solch schönes Tor ist mir nie wieder                  «Legendäre Cup-Momente» sagte Experte            Nur noch einmal schaffte es Aarau nach
gelungen und ein solch wichtiges schon                    Beni Huggel auf das Tor angesprochen: «An        1985 bis ins Endspiel des Schweizer Cups.
gar nicht – es war ein ziemlich gutes Ti-                 den Treffer kann ich mich nur vage erinnern      Dieses ging 1989 aber gegen GC mit 1:2
ming.» Er werde auch heute, 35 Jahre da-                  – an den Jubel hingegen bestens.» Nach dem       verloren. Es hat also noch viele leere Seiten
nach, immer mal wieder auf dieses Tor                     Cupfinal hätten der junge Beni und seine         im Cup-Geschichtsbuch des FCA – höchste
angesprochen.                                             Freunde den Iseli-Jubel jeweils nachgestellt.    Zeit, wiedermal eine zu füllen.

                                                                                                                                                    23
RÜCKBLICK

            HEXER UND PRÜGELKNABE
   1985 STEIGT DER FC BADEN DAS ERSTE UND BISLANG EINZIGE MAL IN DIE HÖCHSTE SCHWEIZER
   SPIELKLASSE AUF. AUCH WENN MAN SICH DORT NUR EINE SAISON LANG HALTEN KONNTE UND
      CHANCENLOS WAR, ERINNERT SICH TORWART FRANCESCO DELVECCHIO GERNE ZURÜCK.
                                                            TEXT: JONAS MANOUK FOTO: ZVG

                                                                                                     Zusammenhalt im Team war unbezahl-
                                                                                                     bar!» Er vermisse diesen oftmals bei den
                                                                                                     heutigen Fussballern, die häufig den Verein
                                                                                                     wechseln und denen es im Grunde doch ei-
                                                                                                     gentlich egal sei, welches Logo sie auf der
                                                                                                     Brust tragen.

                                                                                                     DER SENSATIONSERFOLG IM
                                                                                                     BERNER WANKDORF
                                                                                                     Einen einzigen Sieg holt der FCB in der
                                                                                                     gesamten Saison – dieser hat es jedoch in
                                                                                                     sich: Ausgerechnet den späteren Meister
                                                                                                     YB zwingt man im legendären Wankdorf
                                                                                                     mit 1:0 in die Knie, dabei war im Vorfeld
                                                                                                     eigentlich nur über die Höhe der Badener
                                                                                                     Kanterniederlage diskutiert worden. «An
                                                                                                     diesem Tag passte einfach alles», erin-
                                                                                                     nert sich Delvecchio, der die stürmenden
Die Aufstiegsmannschaft des FC Baden 1985 mit Torhüter Francesco Delveccio (untere Reihe, 3.v.r.)    Young Boys Mal für Mal verzweifeln
                                                                                                     lässt. «Wenn ein Goalie mal in einem
Im Jahr 2006 verschwand der FC Baden                    In der kommenden Saison hat der Aufstei-     gewissen Modus ist, wird er quasi unbe-
mit dem Abstieg aus der Challenge League                ger in der Nationalliga A hartes Brot zu     zwingbar.»
endgültig von der Bildfläche des Schweizer              kauen, allen voran Torwart Delvecchio:
Profifussballs. In der Folge scheiterte Baden           Die Badener steigen mit nur acht Punkten     Vor der Partie sei es in den Katakomben zu
sage und schreibe sieben Mal in den Auf-                und einem Torverhältnis von 14:86 aus        einer denkwürdigen Begegnung mit dem
stiegsspielen der 1. Liga – nach teilweise              30 Spielen sang- und klanglos wieder ab.     späteren YB-Torschützenkönig Lars Lun-
dramatischen Niederlagen. Dass der Verein               «Der Prügelknabe» titelte beispielsweise     de gekommen. «Er sagte zu mir: ‘Heute
aber nicht schon seit jeher mit diesem nicht            der «Tages Anzeiger» im Mai 1986 bei ei-     haue ich dir zwei Tore rein, du A...!’» Um
enden wollenden «Aufstiegsfluch» belegt                 nem Porträt über Delvecchio. Doch «Ce-       die 80. Minute wies Delvecchio den Dänen
war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit.              schi», wie ihn viele nennen, trägt es auch   beim Stand von 1:0 für Baden dann darauf
                                                        34 Jahre danach mit Fassung und gewinnt      hin, dass er allmählich pressieren müsse,
Am 19. Juni 1985 macht der FC Baden mit                 dem Ganzen sogar noch etwas Positives        woraufhin Lunde stumm blieb.
einem 4:1-Sieg über Martigny am letzten                 ab: «Es war klar, dass wir mit unserem
Spieltag den Aufstieg in die damalige Na-               kleinen Budget Mühe haben würden, die        Am sofortigen Wiederabstieg des FC Ba-
tionalliga A und somit den grössten Erfolg              Liga zu halten. Ich für meinen Teil konn-    den ändert jedoch auch dieser Sensations-
seiner 123-jährigen Vereinsgeschichte per-              te mich aufgrund der starken Gegner aber     erfolg nichts. Auch in den Derbys gegen
fekt. Das Tor hütet damals Francesco Del-               immer wieder auszeichnen.» Er habe nach      Aarau und Wettingen gibt es für die Ba-
vecchio, der sich bestens an den grossen                dieser Saison sogar Angebote von anderen     dener nichts zu holen. Ja, Sie haben richtig
Tag und die lange Nacht danach erinnern                 Klubs erhalten, die sich dann aber nicht     gelesen: Es gab Zeiten, da war der Aargau
kann: «Mit einem alten Feuerwehrauto                    realisieren liessen.                         eine «Fussballhochburg» – mit Aarau,
wurden wir vom Scharten auf den Cordu-                                                               Wettingen und Baden spielten 1985 zum
laplatz in die Badener Innenstadt chauf-                Delvecchio, der heute die Frauenmann-        bisher einzigen Mal drei Aargauer Teams
fiert. Dort stieg dann ein rauschendes Fest             schaft des FC Lenzburg trainiert, geniesst   in der höchsten Schweizer Spielklasse.
inklusive Freinacht.»                                   dieses Abenteuer in vollen Zügen: «Der       Lang, lang ist’s her…

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SPIELPLAN VORRUNDE

      DIE TEAMS FREUEN SICH
         AUF IHREN BESUCH!
DATUM         ZEIT                 PAARUNG                     DATUM         ZEIT                 PAARUNG

2. LIGA AFV                                                    19.09.2020   18:00               Oftringen - Suhr
 14.08.2020   20:15              Suhr - Gränichen              19.09.2020   18:00             Fislisbach - Niederwil
 15.08.2020   17:00             Rothrist - Fislisbach          19.09.2020   18:15            Mutschellen - Wohlen 2
 15.08.2020   17:30   Schönenwerd-Niedergösgen - Sarmenstorf   20.09.2020   14:30           Othmarsingen - Wettingen
 15.08.2020   18:00          Gontenschwil - Niederwil          25.09.2020   20:15                Suhr - Rothrist
 15.08.2020   18:00           Oftringen - Mutschellen          26.09.2020   17:00     Lenzburg - Schönenwerd-Niedergösgen
 16.08.2020   14:30          Othmarsingen - Wohlen 2           26.09.2020   17:00             Wettingen - Oftringen
 18.08.2020   20:15             Wettingen - Kölliken           26.09.2020   17:30              Kölliken - Fislisbach
 20.08.2020   20:15            Gränichen - Wettingen           26.09.2020   18:00         Gontenschwil - Othmarsingen
 22.08.2020   17:00               Lenzburg - Suhr              26.09.2020   18:00            Niederwil - Mutschellen
 22.08.2020   17:30           Kölliken - Gontenschwil          26.09.2020   18:00            Gränichen - Sarmenstorf
 22.08.2020   18:00    Fislisbach - Schönenwerd-Niedergösgen   29.09.2020   20:15           Oftringen - Gontenschwil
 22.08.2020   18:00            Wohlen 2 - Oftringen            29.09.2020   20:15              Rothrist - Wettingen
 22.08.2020   18:00          Niederwil - Othmarsingen          29.09.2020   20:15       Schönenwerd-Niedergösgen - Suhr
 22.08.2020   18:15            Mutschellen - Rothrist          29.09.2020   20:15            Sarmenstorf - Lenzburg
 29.08.2020   18:00           Sarmenstorf - Fislisbach         29.09.2020   20:15             Fislisbach - Gränichen
 29.08.2020   17:00            Wettingen - Lenzburg            29.09.2020   20:15             Mutschellen - Kölliken
 29.08.2020   17:00             Rothrist - Wohlen 2            29.09.2020   20:15             Wohlen 2 - Niederwil
 29.08.2020   17:30   Schönenwerd-Niedergösgen - Mutschellen   02.10.2020   20:15              Suhr - Sarmenstorf
 29.08.2020   18:00          Gontenschwil - Gränichen          03.10.2020   17:00             Lenzburg - Fislisbach
 29.08.2020   18:00            Oftringen - Niederwil           03.10.2020   17:30              Kölliken - Wohlen 2
 30.08.2020   14:30           Othmarsingen - Kölliken          03.10.2020   18:00            Gränichen - Mutschellen
 01.09.2020   20:15          Sarmenstorf - Mutschellen         03.10.2020   18:00            Gontenschwil - Rothrist
 01.09.2020   20:15    Wohlen 2 - Schönenwerd-Niedergösgen     04.10.2020   14:30    Wettingen - Schönenwerd-Niedergösgen
 01.09.2020   20:15             Niederwil - Rothrist           04.10.2020   14:30           Othmarsingen - Oftringen
 01.09.2020   20:15          Lenzburg - Gontenschwil           10.10.2020   18:00            Sarmenstorf - Wettingen
 01.09.2020   20:15              Suhr - Wettingen              10.10.2020   17:00            Rothrist - Othmarsingen
 02.09.2020   20:15             Kölliken - Oftringen           10.10.2020   17:30   Schönenwerd-Niedergösgen - Gontenschwil
 02.09.2020   20:15          Gränichen - Othmarsingen          10.10.2020   18:00                Fislisbach - Suhr
 05.09.2020                   Sarmenstorf - Wohlen 2           10.10.2020   18:00             Wohlen 2 - Gränichen
 05.09.2020   17:00              Rothrist - Kölliken           10.10.2020   18:00              Niederwil - Kölliken
 05.09.2020   17:30         Schönenwerd-Niedergösgen           10.10.2020   18:15            Mutschellen - Lenzburg
 05.09.2020   18:00          Gontenschwil - Niederwil          16.10.2020   20:15              Suhr - Mutschellen
 05.09.2020   18:00               Oftringen - Suhr             17.10.2020   17:00             Lenzburg - Wohlen 2
 05.09.2020   18:00            Fislisbach - Gränichen          17.10.2020   18:00             Gränichen - Niederwil
 06.09.2020   14:30          Othmarsingen - Lenzburg           17.10.2020   18:00          Gontenschwil - Sarmenstorf
 11.09.2020   20:15            Suhr - Othmarsingen             17.10.2020   18:00              Oftringen - Rothrist
 12.09.2020   17:00            Lenzburg - Oftringen            18.10.2020   14:30             Wettingen - Fislisbach
 12.09.2020   17:00          Wettingen - Gontenschwil          18.10.2020   14:30   Othmarsingen - Schönenwerd-Niedergösgen
 12.09.2020   17:30    Kölliken - Schönenwerd-Niedergösgen     24.10.2020   00:00          Sarmenstorf - Othmarsingen
 12.09.2020   18:00            Wohlen 2 - Fislisbach           24.10.2020   17:30     Schönenwerd-Niedergösgen - Oftringen
 12.09.2020   18:00           Niederwil - Sarmenstorf          24.10.2020   17:30              Kölliken - Gränichen
 12.09.2020   18:00             Gränichen - Rothrist           24.10.2020   18:00           Fislisbach - Gontenschwil
 19.09.2020   18:00            Sarmenstorf - Kölliken          24.10.2020   18:00                Wohlen 2 - Suhr
 19.09.2020   17:00             Rothrist - Lenzburg            24.10.2020   18:00             Niederwil - Lenzburg
 19.09.2020   17:30   Schönenwerd-Niedergösgen - Gränichen     24.10.2020   18:15            Mutschellen - Wettingen

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