TV Medien-Tipps vom 7. August bis 23. August - Kath. Bern

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Medien-Tipps vom 7. August bis 23. August

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Mittwoch, 7. August

    Morgen sind wir König (1/3)
Der Schwingsport erlebt eine bemerkenswerte Renaissance. Die Schwingerkönige sind Idole, nicht nur für die ältere
Generation, und an Nachwuchs mangelt es nicht. Wer sind die Jungs, die schon sieben- oder achtjährig im Sägemehl
stehen, um einmal ein «Böser» zu werden? Lars Hugelshofer, Matthias Imobersteg und Christian Kneubühl sind 15-
beziehungsweise knapp 16-jährig und leidenschaftliche Jungschwinger. In den Schwingkellern ihrer Klubs trainieren
sie bis zur Erschöpfung – und müssen gleichzeitig ihren Mann auch auf dem Hof der Eltern und in der Schule stehen.
Sie alle arbeiten darauf hin, in der kommenden Saison auf grossen Schwingfesten der Erwachsenen, der Aktiven,
teilzunehmen. Und sie träumen davon, irgendwann als der nächste Schwingerkönige gefeiert zu werden. Noch aber
gilt es, sich an kleineren Schwingeten zu qualifizieren. Dabei treffen sie auf Konkurrenten, die ihnen das Leben
schwermachen könnten. SRF 1, 20:55

    Best of DOK. Wir von da oben
«Es war super so aufzuwachsen, es war immer Aktion» meint Dani, der älteste Sohn der Bergbauernfamilie Gisler im
Urner Schächental. Vier Mal im Jahr zog die ganze Familie um. Vor neun Jahren traf die Filmerin Rita Ziegler Dani und
seine drei Geschwister zum ersten Mal – eine Bergidylle auf den ersten Blick, doch beim näheren Hinschauen eine
Riesenarbeit für die Eltern Berti und Agnes. Die Kinder waren damals noch klein, lernten jedoch früh mit anzupacken
und Verantwortung zu übernehmen. Agnes legte schon damals Wert darauf, dass jedes Kind einen Beruf erlernt, um
über seine Zukunft selber entscheiden zu können. Auch für sich suchte sie neue Möglichkeiten, um nicht nur vom
Betrieb ihres Mannes abhängig zu sein. Neun Jahre später kehrt Rita Ziegler mit ihrem Filmteam auf die Alp zurück.
Vieles hat sich verändert. SRF 1, 22:25

    Dokumentarfilm im Ersten. Shooting the Mafia
Lange regierte die Mafia auf Sizilien ungehindert, ihre Verbrechen waren für die Welt unsichtbar. Das änderte sich
erst in den 1970er Jahren, als Letizia Battaglia als erste Fotojournalistin Italiens die brutalen Morde und den
tiefgreifenden Einfluss der Mafia zu dokumentieren begann. Es ist von Anfang an eine gefährliche Mission. Die
Schwarz-Weiss-Bilder zeigen von Kugeln durchbohrte Körper, schreiende Witwen, Krieg spielende Kinder. Ihre
Aufnahmen, die sie für die kommunistische Tageszeitung L'Ora in Palermo machte, wirken zeitlos und haben bis
heute nichts von ihrer Wirkung verloren. Als «fotografa militante» wird sie aktiv gegen die Cosa Nostra kämpfen; von
1985 bis 1996, zur Zeit der spektakulären Anti-Mafia-Prozesse der Untersuchungsrichter Giovanni Falcone und Paolo
Borsellino, geht Battaglia als Grüne in die Politik. In ihrem Privatleben brach die heute 84-Jährige mit
gesellschaftlichen Konventionen, lebte nach einer früh geschiedenen Ehe selbstbestimmt mit zahlreichen, jeweils
jüngeren Liebhabern. ARD, 22:45

    The King – Elvis und der amerikanische Traum
Ein musikalisches Road-Movie, das quer durch Amerika führt: 40 Jahre nach dem Tod von Elvis Presley reist der
vielfach ausgezeichnete Autor und Regisseur Eugene Jarecki in dem alten Rolls Royce von Elvis Presley dessen
Lebensstationen ab: von Tupelo und Memphis nach Nashville, von Bad Nauheim über New York, und Hollywood
nach Las Vegas. Es ist eine Reise durch Amerika an einem kritischen Wendepunkt seiner Geschichte, denn Donald
Trump zieht ins Weisse Haus ein. Ist das der neue amerikanische Traum oder der ultimative Alptraum? Prominente
wie Ethan Hawke, Emmylou Harris, James Carville, Alec Baldwin, Van Jones, Chuck D und Ashton Kutcher sowie
unbekannte Amerikaner machen sich auf der Reise Gedanken über ihr Amerika. Sie sprechen über ihr Land, wo es
hinsteuert und über Elvis, der wie kein anderer den amerikanischen Traum verkörpert. BR, 23:35

Freitag, 9. August

    Das Gewandhaus zu Leipzig
Schon in den 1950ern gibt das Gewandhausorchester internationale Gastspiele in Paris, London, München, Rom. Ab
1961 kommen Tourneen nach Übersee dazu. Der Leipziger Geigenvirtuose Karl Suske prägt als erster Konzertmeister
fast 50 Jahre lang das Orchester. Auch seine Kinder sind dem Konzerthaus treu: Sohn Conrad Suske spielt Violine und
ist erster stellvertretender Konzertmeister, Tochter Cornelia Smaczny spielt Solo-Harfe. Wenig bekannt ist bisher ein
dunkles Kapitel der Orchester-Geschichte: die Stasi und das Gewandhausorchester. Es gab unter den Musikern nur
wenige Parteimitglieder. Aber die DDR brauchte das Orchester – als Devisenlieferant. 1968, nach dem Prager
Frühling, sollte das «ideologische Zurückbleiben» der Musiker bekämpft werden. Mehrere IMs wurden rekrutiert,
auch im Orchester. Unter diversen Decknamen bespitzelten sie Kollegen, vor allem im Hinblick auf deren
Zuverlässigkeit als Reisekader. Als Kurt Masur zum Gewandhaus-Kapellmeister berufen wurde, konnte er die DDR-
Regierung in den 1970ern überzeugen, ein reines Konzerthaus für sich und sein Orchester zu bauen 3sat, 19:30

    Universum History. Grosse Völker der Geschichte: Die Griechen (1)
Die moderne Welt hat den alten Griechen eine Menge zu verdanken: die tragischsten Dramen und unterhaltsamsten
Komödien, aber auch den Mathematikunterricht. Auch dass wir joggen oder Marathon laufen, ist den Griechen
geschuldet – ebenso die Olympischen Spiele, die Menschen unterschiedlichster Herkunft friedlich miteinander
vereinen sollen. Und nicht zuletzt ist die Demokratie das Erbe berühmter Vordenker aus Athen. Vielleicht haben es
die meisten schon vergessen, aber Griechenland gilt als die Wiege Europas. ORF2, 22:35

Samstag, 10. August

     Fenster zum Sonntag. Über Berge – ohne Augenlicht sehen
Gabi Rechsteiner ist 17 Jahre alt, als sie zum ersten Mal an Sehstörungen leidet. Zuerst nimmt noch alles seinen
gewohnten Lauf. Sie startet eine Berufsausbildung, doch ihre Sehstärke nimmt zunehmend ab. Mitte zwanzig ist sie
fast vollständig blind. Der Grund für die Erblindung liegt in einer genetisch bedingten Augenkrankheit. Bereits als
absehbar ist, dass sie erblinden wird, bildet sie sich zur Psychologin aus. Das hilft ihr auch in ihrer eigenen Situation.
Denn sie lernt nicht nur mit ihren neuen Begrenzungen klarzukommen, sondern kann durch den Lernprozess auch
ihren Klienten helfen, trotz Einschränkungen ein «Ja» zu sich selbst und zu innerer Freiheit zu finden. Zusammen mit
ihrem Mann Markus besucht sie den Klangweg im Toggenburg und spricht mit Aline Baumann darüber, was
geschieht, wenn plötzlich andere Sinne gefordert sind, um Menschen zu «sehen» und wahrzunehmen
SRF 1, 16:40

     plan b: Zurück zur Natur
Die Alpen sind ein Erlebnisraum der Superlative, eine «Funsport-Welt», fast grenzenlos. Doch der rücksichtslose
Bergurlaub belastet zunehmend die Natur. Die Berge brauchen eine Atempause. Es sind längst nicht mehr nur
Naturschützer, die ein Umdenken fordern. Immer mehr Urlauber werden selbst aktiv und helfen, die Alpen zu
schützen. Abseits des Mainstream-Tourismus suchen sie das Ursprüngliche der Bergwelt. Einer, der diesem Wunsch
nachkommt, ist der Pferdehofbesitzer Erich Küffner aus dem Allgäu. Er entschleunigt seine Gäste mit einer «1-PS-
Tour». Statt mit dem Auto geht es per Pferd durch die Berge. Ludwig Weiss ist so etwas wie der Beschützer des
Bergwalds. Denn ohne den Wald sind viele Bergdörfer von Lawinen und Erdrutschen bedroht. Mehrmals im Jahr
pflegt er zusammen mit freiwilligen Helfern ein Waldstück im Allgäu. Im Bergdorf Cadrg in den Julischen Alpen in
Slowenien entschieden sich die Einwohner für einen ganz traditionellen Tourismus. Das ausgezeichnete «Öko-Dorf»
setzt auf ursprüngliche Landwirtschaft und Selbstvermarktung. ZDF, 17:35
Wort zum Sonntag
Antje Kirchhofer, christkatholische Pfarrerin, Aarau
SRF 1, 20:00

    Leben im All. Planetenjäger (1/4)
Die vierteilige Dokumentationsreihe schildert ein ungewöhnliches Abenteuer, das der Mensch vielleicht schon im
nächsten Jahrhundert in Angriff nehmen wird: Eine Reise an den Rand des Sonnensystems – und darüber hinaus.
Vielleicht ist auf einem der bisher entdeckten Exoplaneten sogar Leben möglich? Bis der erste Mensch einen
Exoplaneten betritt, werden noch Generationen vergehen – doch bei NASA, ESA und CNES trifft man schon jetzt die
Vorbereitungen zu der grössten Forschungsreise aller Zeiten. Dabei wird deutlich, dass die Erkenntnisse über die
fremden Welten auch einiges über die Menschheit und die Ursprünge des Lebens auf der Erde offenbaren werden.
Der erste Teil befasst sich mit der fundamentalen Frage: Gibt es Leben ausserhalb unserer Erde? Lange kehrten die
Raumsonden ohne Ergebnis zurück. 1995 veränderte die Entdeckung des ersten Exoplaneten dann die Sicht des
Menschen auf den Kosmos. Man nimmt an, dass rund 1'000 der bisher 4'000 mit Hilfe des Kepler-Weltraumteleskops
entdeckten Exoplaneten kleine, potenziell bewohnbare Gesteinsplaneten sind. Arte, 20:15

    Leben im All. Unterwegs zu einem neuen Planeten (2/4)
Die vierteilige Dokumentationsreihe schildert ein ungewöhnliches Abenteuer, das der Mensch vielleicht schon im
nächsten Jahrhundert in Angriff nehmen wird: Eine Reise an den Rand des Sonnensystems – und darüber hinaus.
Vielleicht ist auf einem der bisher entdeckten Exoplaneten sogar Leben möglich? Wir haben seit jeher die Augen zum
Himmel erhoben und dort nach Göttern, Zeichen und Antworten gesucht. Das Universum war für die Menschheit
lange Zeit eine unzugängliche, geheimnisvolle Welt. Bis wir begannen, es mit Hilfe von Teleskopen und Raumsonden
zu erkunden und einen Teil seiner Geheimnisse zu ergründen. Bald schon trieb unser Wissensdurst uns dazu,
unseren Nachbarplaneten einen Besuch abzustatten. Seit den 60er Jahren sind wir mit zahlreichen
Weltraummissionen immer weiter in unser Sonnensystem vorgedrungen. Bis wir seine Peripherie erreichten: Am 14.
Juli 2015 passierte die Sonde «New Horizons» den Zwergplaneten Pluto und zeigte uns die Landschaften dieser Terra
incognita. Doch damit hat die Erforschung des Weltraums gerade erst begonnen. Arte, 21:10

    Jenseits von Pluto
Die Abenteuer der «New Horizons» am Rande des Sonnensystems gehen weiter: Nach ihrem spektakulären Flug
über den fernen Zwergplaneten Pluto im Jahr 2015 näherte sich die Sonde am 1. Januar 2019 einem Himmelskörper
im Kuipergürtel, rund sechseinhalb Milliarden Kilometer von der Erde entfernt. Noch nie hat eine Raumsonde ein so
weit entferntes Objekt besucht. Die Wissenschaftler gaben ihm den Namen «Ultima Thule», was so viel bedeutet wie
«jenseits der bekannten Welt». Der 2014 vom Hubble-Weltraumteleskop entdeckte Asteroid, der mit seinen zwei
sich berührenden kugelförmigen Körpern aussieht wie ein Schneemann im All, soll neue Erkenntnisse über die
Entstehung der Sonnensysteme liefern. Obwohl die Daten nach und nach zur Erde geschickt werden – das Team wird
erst Ende 2020 über alle von der «New Horizons» aufgezeichneten Informationen verfügen –, haben die
Wissenschaftler schon jetzt einen ziemlich genauen Eindruck von Ultima Thule, der nach Angaben von NASA-
Wissenschaftlern aussieht wie ein Schneemann im All. Arte, 22:00

    Reise zum Saturn
Kein Raumfahrzeug ist dem Saturn je so nahe gekommen wie die «Cassini»-Sonde. Sie wurde am 15. Oktober 1997
vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral ins All geschossen, um den Saturn, seine Monde und seine berühmten Ringe
zu erforschen. Sie schickte Hunderttausende faszinierende Bilder zur Erde. Am 15. September 2017 ging ihre grosse
Mission zu Ende: Der Eintritt der «Cassini» in die Atmosphäre des Saturns als Ort, an dem sie sich selbst zerstörte.
Vorher begab sie sich noch auf eine Reise in eine völlig unerforschte Zone – in die Zwischenräume des Planeten und
seiner Ringe. Nicht ganz ungefährlich: Während der Dreharbeiten hatte die «Cassini» diese letzte Mission noch zu
bewältigen. Ihre unbeschadete Durchquerung der Ringe bedeutete, dass sich die Sonde ganz nah am gasförmigen
Planeten befand und dort Daten erheben konnte, die so manche Frage rund um den spektakulären Himmelskörper
beantworten konnte. Arte, 22:55
Sonntag, 11. August

    sonntags. Kraftort: Kloster Volkenroda
Es ist ein kleines Wunder. 30 Jahre nach der Wende ist aus einer Burgruine in Thüringen ein Pilgerort geworden. Die
älteste noch existierende Zisterzienserkirche Deutschlands steht wie kaum ein anderer Ort für den Aufbruch im
Osten des Landes – auch in Sachen Glauben. 40'000 Pilger und Erholungsuchende zieht es jährlich in den 180
Einwohner zählenden Ort Volkenroda. Das «Zuhause auf Zeit» überzeugt durch sein niederschwelliges spirituelles
Angebot bis zu einem Jahr, das auf Wunsch geistlich begleitet wird. Das Leben im Kloster wird getragen von der
Jesus-Bruderschaft – von Männern und Frauen aus verschiedenen christlichen Kirchen und gesellschaftlichen
Hintergründen. ZDF, 09:03

    Katholischer Gottesdienst. Auszeit im Leben
Auszeiten und Pausen vom Alltag sind wichtige Kraftquellen im Leben. Beim katholischen Gottesdienst geht es um
die Frage, wie die Menschen Ruhe finden können. Pfarrer Andreas Rubel und seine Gemeinde möchten zeigen, dass
auch der Gottesdienst ein Ort der Ruhe sein kann – etwa, um die eigene Orientierung neu zu schärfen. Sankt
Laurentius in Bobenheim liegt unweit der Nibelungenstadt Worms. Die neu renovierte Kirche besticht besonders
durch ihre Decke und das tiefblaue Gewölbe über dem Altar, in dem ein Christusbild als Pantokrator schwebt
ZDF, 09:30

    Sternstunde Religion. Ich bin eine Hexe
Es gibt sie doch, die Hexen. Wicca Meier-Spring etwa begeht in der Nacht auf den 1. Mai die Walpurgisnacht und
feiert damit den Sommeranfang. Sie ist eine von schätzungsweise 5'000, die sich hier als Hexen bezeichnen. Ein
schweres Erbe. Wurden doch hierzulande noch bis 1782 Frauen dafür hingerichtet. In der Frühen Neuzeit wurden
Hexen für Missernten verantwortlich gemacht, verfolgt und hingerichtet. Das ist lange her, möchte man meinen.
Doch noch immer ist der Begriff «Hexe» negativ besetzt. Umso erstaunlicher, dass sich Wicca Meier-Spring nicht nur
als solche bezeichnet, sondern ihr Wissen auch nach aussen trägt. Sie ist Gründerin und Leiterin des Hexenmuseums
Schweiz, dem einzigen im deutschsprachigen Raum. SRF zwei, 10:00

    Sternstunde Religion. Hexenjagd
Im Oktober 1484 werden in Ravensburg zwei junge Frauen zum Scheiterhaufen gebracht. Die beiden sind
rechtskräftig verurteilt wegen Hexerei und Buhlschaft mit dem Teufel. Unter der Folter haben sie gestanden, es
erwartet sie ein grauenvoller Tod. Es sind frühe Opfer der Hexenverfolgung – in den folgenden 200 Jahren werden
über 50'000 Menschen in Europa hingerichtet. Befeuert wird die Hexenverfolgung durch den Dominikanermönch
Heinrich Kramer aus dem Elsass. Er ist überzeugt, dass die Hexen Teil einer satanischen Verschwörung sind. Sein
«Hexenhammer» wird zur Anleitung für die Hexenverfolgung in der christlichen Welt. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts
verbreitet er sich rasch in ganz Europa. Das Buch nährt die Angst vor den Hexen, die sich im Zuge einer
Klimaverschlechterung während der Kleinen Eiszeit ab Mitte des 16. Jahrhunderts zu einer regelrechten Hysterie
ausbreitet. Hexen werden verantwortlich gemacht für Hungersnöte, Naturkatastrophen, Krankheiten, Seuchen oder
anderes Unglück. SRF 1, 10:15

    SCHWEIZWEIT: Der Geschmack des Verbotenen
Der Aperitif, dessen Wurzeln im Herzen des Val-de-Travers im Kanton Neuenburg liegen, war fast 100 Jahre lang
verboten. Ihm wurden poetische Namen wie «Grüne Fee» und «Blaue Fee» gegeben. Ein erstaunliches Getränk, das
viele Dichter und Künstler inspirierte. 3sat, 18:30

    Terra X. Geheimnisse auf dem Meeresgrund
Verborgen in den Tiefen unserer Meere liegen mehr Schätze als in den Tresoren und Museen unserer Erde. Relikte
aus der Vergangenheit, die nur darauf warten, entdeckt zu werden ... Etwa drei Millionen Wracks liegen auf dem
Grund der Gewässer unseres Planeten, und jedes hat seine eigene, verborgene Geschichte. Doch die stummen
Zeitzeugen sind in Gefahr. Plünderer und der biologische Verfall sind eine ernste Bedrohung für die Schiffswracks.
Florian Huber hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Wracks zu schützen und ihre Geschichten zu rekonstruieren. Er
taucht hinab zu Relikten aus dem Ersten Weltkrieg, zu uralten Fossilien, antiken Frachtenseglern, und er macht sich
auf die Suche nach verborgenen Schätzen auf dem Meeresgrund
ZDF, 19:30

Montag, 12. August

    nano spezial: Züchters Traum
Noch sind Deutschlands Äcker praktisch gentechnikfrei, selbst die Forschung an genverändertem Saatgut ist auf dem
Rückzug, aber das könnte sich bald ändern. In den letzten Jahren wurde eine Technologie entwickelt, die alles bisher
Dagewesene auf den Kopf stellt: CRISPR/Cas 9. Genetische Manipulationen lassen sich mit diesem «Genome Editing»
zielgerichtet und sehr einfach durchführen. Die neue Technologie kann grossartige Chancen bringen, gleichzeitig
wird sie die Auseinandersetzungen um gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere verschärfen: Wie kann garantiert
werden, dass sich die Veränderungen nicht in den Wildbestand auskreuzen? Wie transparent bleiben die Verfahren?
Welche Eingriffe sollen überhaupt erlaubt sein? Wie kann das Risiko unerwünschter Veränderungen kontrolliert
werden? Alles deutet darauf hin, dass das Designen von Pflanzen und Tieren bald einen ganz neuen Status erreichen
wird. 3sat, 18:30

    Lebenslinien. Ohne Netz und doppelten Boden
Jockel Sperlich wächst mit fünf jüngeren Geschwistern in einer traditionellen Zirkusfamilie auf. Einen festen
Wohnsitz kennt er nicht. Als Jockel 16 Jahre alt ist, stirbt seine Mutter. Der Vater wird darüber depressiv und beginnt
zu trinken. Als Ältester übernimmt Jockel nun die Verantwortung, sorgt für seine Geschwister und managt den
Zirkus. Drei Jahre später stirbt Jockels Lieblingstier, die Elefantendame Jeanny. Das Verhältnis zum Vater ist zerrüttet
und Jockel heuert bei anderen Zirkus-Unternehmen an. Mit 20 Jahren trifft er seine Jugendliebe Reni wieder.
Zusammen erfüllen sie sich einen Traum und gründen den Circus Rio. Fünf Kinder wachsen in den Familienbetrieb
hinein. 2006 passiert das Schreckliche: Jockel hat einen Verkehrsunfall, beide Beine werden völlig zerquetscht. Nach
21 Operationen und acht Monaten Krankenhausaufenthalt kommt Jockel wie durch ein Wunder wieder auf die
Beine. Und wenn er spürt, dass sein Zirkus die Menschen verzaubert, weiss er wieder, wofür er alle Mühen auf sich
nimmt. BR, 22:00

    Wie die anderen
«Ich hoffe, ich werde mich bald ändern, sodass ich wie die anderen sein kann.», sagt Leonie. Die Szene bringt die
seelische Belastung zum Ausdruck, unter der das junge Mädchen wegen seiner Krankheit leidet, aber auch den
hohen Anpassungsdruck, «normal» zu werden. Kameramann Johannes Hammels hält mit seiner mobilen Kamera
zahlreiche Interaktionen fest, wie die eines Jungen, der von einer Lehrerin der Abteilungsschule trotz grossen
Widerstands geduldig zum Lernen bewegt wird. Oder die Diskussion eines Oberarztes mit einer jungen Patientin,
deren Arme voller Ritznarben sind, über den Verlauf ihrer Behandlung, die Medikation und die Zuverlässigkeit ihrer
Selbstkontrolle. Der Dokumentarfilm verzichtet auf Interviews und Off-Kommentare, konzentriert sich stattdessen
auf einen präzisen Beobachterblick. Constantin Wulffs Dokumentarfilm «Wie die anderen» ist auch eine
Untersuchung einer Institution und ihrer gesellschaftlichen Funktion. Der Film thematisiert eine sensible Problematik
und setzt ein beeindruckendes Zeichen für die Enttabuisierung und gegen Stigmatisierung. 3sat, 22:25

    Magie der Museen. Das Munch Museum in Oslo
Museen – in Stein gemeisselte Staatssymbole, Orte der Tausend Gesichter und Geschichten. Die achtteilige
Dokumentationsreihe «Magie der Museen» widmet sich in jeder Folge einem Museum von Weltrang. Ein
emotionales, filmisches Kunsterlebnis hinter den Mauern weltberühmter Museen der Welt – erzählt aus der
Perspektive von Künstlern, prominenten Gästen und Querdenkern. Der norwegische Bestseller-Autor Karl Ove
Knausgård besucht in dieser Folge das Munch Museum in Oslo. Wie jeder der prominenten Betrachter der
prachtvollen Kunstwerke in «Magie der Museen» bringt er seine persönlichen Themen mit in den Film. Edvard
Munchs Werke wie «Die Sonne» und «Der Tod im Krankenzimmer» faszinieren Knausgård – und natürlich auch
Munchs bekanntestes Werk «Der Schrei», das in einem geheimen Raum des Museums seine besondere Wirkung
entfaltet. ORF2, 23:15

    Personaleingang
Ein erschütternder Besuch in einem modernen Schlachthaus war für die Regisseurin Manuela Frésil der Anstoss,
einen Dokumentarfilm über die moderne Fleischproduktion zu drehen: Hunderte Schweine marschieren in solchen
Fleischfabriken Flanke an Flanke auf ihr Ende zu; aus Lebewesen werden im Minutentakt Produkte, unkenntlich und
vakuumverpackt. Das Schlachthaus ist eine Fabrik, in der nur noch «Bedienpersonal» nötig ist. Die Dokumentation
beruht auf Berichten von Angestellten und Einblicken in die alptraumhafte Arbeitsrealität in solchen grossen
Schlachtfabriken. Der Film wurde auf verschiedenen Festivals ausgezeichnet. Arte, 23:55

Dienstag, 13. August

    nano: Die Reparatur der Erde
Der Klimawandel lässt sich allein durch Einsparen von CO2 kaum mehr aufhalten. Forscher setzen daher auf eine
radikale, verrückte, vielleicht sogar gefährliche Idee: die Erde gezielt kühlen. Dazu müssen sie in die geochemischen
Kreisläufe der Erde eingreifen, den Planeten umgestalten. Geoengineering nennt sich das. Noch erscheint der Eingriff
in die Erdsysteme wie pure Hybris. Aber vielleicht liegt im «weiter wie bisher» die viel grössere Gefahr. In «nano: Die
Reparatur der Erde» stellt Ingolf Baur die aussichtsreichsten Projekte der Klimaingenieure vor und diskutiert die
Machbarkeit und die Risiken der neuen Technologien. Seine Reise führt ihn zu Forschern in der Schweiz, in Island
und in den USA. Und damit zu zwei ganz unterschiedlichen Strategien. Die einen wollen das klimaschädliche CO2 aus
der Atmosphäre fischen und in Böden und Ozeanen versenken. Die anderen, und das ist die weitaus umstrittenere
Strategie, denken darüber nach, das Sonnenlicht zu dimmen. 3sat, 18:30

    37 °: Notfall Hausarzt
Uta Haufe (63) findet einfach keinen Nachfolger für ihre Landarztpraxis. Michael Achenbach (50) ist der einzige
Kinderarzt in der Stadt und für über 4'000 Kinder zuständig. Und Matthias Roth (47) kämpft als mobiler Hausarzt
gegen den Ärztemangel; doch die Patienten sind skeptisch. Mehr als 2'600 Hausarztpraxen stehen in Deutschland
leer. Bis ins Jahr 2021 scheiden nochmals 10'000 Ärzte aus. Und der Hausarzt als Rund-um-die-Uhr-Beichtvater und
Seelendoktor ist heute gefragter denn je. Doch der Medizin-Nachwuchs scheut vor allem das Land und die kleinen
Städte; dabei fehlen Hausärzte aufgrund des demografischen Wandels hier besonders empfindlich ... ZDF, 22:15

    Schlossgeschichten
Das Château d’Augerville unweit von Paris hat weit mehr zu bieten als Wassergräben, romantisch anmutende
Türmchen, imposante Befestigungsanlagen und den ein oder anderen Schlossgeist. Seit 800 Jahren trotzt das
schmucke Gebäude den wechselhaften Schicksalen seiner Eigentümer. Heute ist es Luxushotel, Chocolaterie und Spa
und ein beliebtes Ausflugsziel der französischen High Society. Die illustre Klientel spielt Golf, fährt schicke Autos
spazieren oder lässt sich zum Mittagessen per Privathubschrauber einfliegen. Louise Hémon hat den Alltag der
Gäste, Angestellten und Besucher des Luxushotels ein Jahr lang gefilmt. Zeitgenössische Aufnahmen vom Leben und
Treiben im Schloss gepaart mit den schönsten Anekdoten aus der 800-jährigen Geschichte dieses einzigartigen Ortes.
Denn damals wie heute diente das Château d'Augerville vor allem einem Zweck: der Zurschaustellung von Geld,
Macht und Statussymbolen! Arte, 23:05

    Alltagsgeschichten. Knechte und Mägde – um vier Uhr früh beginnt der Tag
Elizabeth T. Spira schildert in ihrem Dokumentarfilm den harten Arbeits- und Lebensalltag der Knechte und Mägde
auf einem Bauernhof bis in die jüngste Vergangenheit. ORF2, 23:30

    Entführte Kinder zurück – nach 5 Jahren in Ägypten endlich wieder daheim in Interlaken
Um ihre Töchter zurückzugewinnen, reiste die Mutter 2014 ihren entführten Kindern nach Ägypten nach und ging
vor Ort gerichtlich gegen ihren Ex-Mann vor. Es gelang ihr zwar, das alleinige Sorgerecht zu erwirken, doch der Ex-
Mann tauchte mit den gemeinsamen Kindern unter. Karin Trachsel kehrte in die Schweiz und in ihren Alltag zurück.
Die Hoffnung auf ein schnelles Wiedersehen schwand – bis sich im vergangenen Dezember die zuständigen
ägyptischen Behörden beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten gemeldet hätten, erzählt
die Mutter. «Warum auf einmal, weiss ich nicht. Hauptsache, die Kinder sind wieder da!» Die Heimat ist den
Mädchen fremd geworden; statt Berndeutsch sprechen sie mit der Mutter nur noch Arabisch. Die alte Umgebung
und der Vater fehlen den Mädchen. Doch die Mutter ist sich sicher, das Richtige zu tun. «Mir ist bewusst, dass ich die
beiden ein Stück weit entwurzelt habe. Dennoch bin ich mir sicher, dass sie hier – gerade als Mädchen – eine bessere
Zukunft haben.» 3sat, 23:55

Mittwoch, 14. August

    Morgen sind wir König (2/3)
Der Schwingsport erlebt eine bemerkenswerte Renaissance. Die Schwingerkönige sind Idole, nicht nur für die ältere
Generation, und an Nachwuchs mangelt es nicht. Wer sind die Jungs, die schon sieben- oder achtjährig im Sägemehl
stehen, um einmal ein «Böser» zu werden? Lars Hugelshofer, Matthias Imobersteg und Christian Kneubühl sind 15-
beziehungsweise knapp 16-jährig und leidenschaftliche Jungschwinger. In den Schwingkellern ihrer Klubs trainieren
sie bis zur Erschöpfung – und müssen gleichzeitig ihren Mann auch auf dem Hof der Eltern und in der Schule stehen.
Sie alle arbeiten darauf hin, in der kommenden Saison auf grossen Schwingfesten der Erwachsenen, der Aktiven,
teilzunehmen. Und sie träumen davon, irgendwann als der nächste Schwingerkönige gefeiert zu werden. Noch aber
gilt es, sich an kleineren Schwingeten zu qualifizieren. Dabei treffen sie auf Konkurrenten, die ihnen das Leben
schwer machen könnten. SRF 1, 20:05

    Morgen sind wir König (3/3)
Der Schwingsport erlebt eine bemerkenswerte Renaissance. Die Schwingerkönige sind Idole, nicht nur für die ältere
Generation, und an Nachwuchs mangelt es nicht. Wer sind die Jungs, die schon sieben- oder achtjährig im Sägemehl
stehen, um einmal ein «Böser» zu werden? Lars Hugelshofer, Matthias Imobersteg und Christian Kneubühl sind 15-
beziehungsweise knapp 16-jährig und leidenschaftliche Jungschwinger. In den Schwingkellern ihrer Klubs trainieren
sie bis zur Erschöpfung – und müssen gleichzeitig ihren Mann auch auf dem Hof der Eltern und in der Schule stehen.
Sie alle arbeiten darauf hin, in der kommenden Saison auf grossen Schwingfesten der Erwachsenen, der Aktiven,
teilzunehmen. Und sie träumen davon, irgendwann als der nächste Schwingerkönige gefeiert zu werden. Noch aber
gilt es, sich an kleineren Schwingeten zu qualifizieren. Dabei treffen sie auf Konkurrenten, die ihnen das Leben
schwer machen könnten. SRF 1, 20:55

    Nordkorea. Kunst im Schatten der Bombe
Im Frühjahr 2016 reisen auf Initiative des Norwegers Morten Traavik Künstler aus aller Welt zu einem einmaligen
Kooperationsversuch nach Nordkorea. Organisiert und überwacht von staatlichen Organen wollen sie mit der lokalen
Kunstszene zusammenarbeiten. Und sie wollen ihre herausfordernde Kunst in einem Land präsentieren, in dem es
keine abstrakte Kunst gibt. Laut einem Bericht von Human Rights Watch aus dem Jahre 2007 sind zwischen 150'000
und 200'000 Nordkoreaner in Konzentrationslagern inhaftiert. Ist Austausch durch Kunst möglich unter den
Bedingungen einer Diktatur und unter permanenter Überwachung? Wie kann sich Kunst in einem Land wie
Nordkorea entwickeln? Und was kann ein zweiwöchiges Kunstseminar in Pjöngjang wirklich erreichen? Traavik hofft,
dass die Kunstakademie als Trojanisches Pferd agieren kann. Es entwickelt sich eine Reise voller Missverständnisse,
ein Abenteuer zwischen enttäuschten Erwartungen und unerwarteten Begegnungen – bis ein Atombombentest alles
verändert. Während die Welt am Rande eines Atomkrieges steht, finden sich die Künstler im Auge des Sturms wieder
Arte, 21:45

    Filmfestival Locarno 2019 – Das Spezial
SRF 1, 22:25

    Mutter geht nach Indien
Jahrzehntelang führt Esther Frigg in Chur ein unauffälliges, bürgerliches Leben. Die dreifache Mutter kümmert sich
um ihre Kinder, arbeitet Teilzeit und erklimmt mit ihrem Mann, mit dem sie seit 35 Jahren verheiratet ist, Berggipfel
in aller Welt. Als Esther Frigg das erste Mal ohne ihren Mann eine Reise unternimmt, kommt sie völlig verändert
zurück. Eine kurze Begegnung mit einem Orakel im indischen Hochland reicht, um ihr ganzes bisheriges Leben
infrage zu stellen. Esther Frigg hat sich in einen jungen Inder verliebt, den sie auf der Reise kennengelernt hatte.
Esther entschliesst sich zu einem radikalen Schritt: Sie kehrt der Schweiz und ihrer Familie den Rücken zu und
wandert nach Indien aus. Drei Jahre später reist ihr Mann, von dem sich Esther inzwischen hat scheiden lassen, nach
Indien nach, um sie zurückzuholen – währenddessen Esthers Sohn, ein Psychiater, zu zweifeln beginnt, ob seine
Mutter ihr Lebensglück am richtigen Ort sucht. SRF 1, 22:55

    ABBA der Film
1977 tourt die schwedische Pop-Gruppe ABBA auf dem Höhepunkt ihrer Popularität durch Australien und gibt in
Sydney, Melbourne, Perth und Adelaide Konzerte. Der Reporter und Radio-Moderator Ashley Wallace (Robert
Hughes) wird von seinem Redaktionschef damit beauftragt, das ultimative Interview mit den berühmten Schweden
zu führen. Doch der Auftrag erweist sich für den Journalisten als nervenaufreibende Geduldsprobe und führt zu einer
turbulenten Verfolgungsjagd durch halb Australien, während der die ABBA-Musiker Ashley nicht einmal bemerken.
Die Zuschauer jedoch kommen dafür in den Genuss, knapp 20 ABBA-Hits zu erleben. Und dann geschieht das
Wunder: Ashley stösst völlig unverhofft und unspektakulär in einem Hotel-Aufzug auf die Gruppe, die ihm ein
ausführliches Exklusiv-Interview gewährt. In dieser Mischung aus Dokumentar-, Musik- und Spielfilm (SE/AT 1977)
verknüpft der schwedische Regisseur Lasse Hallström geschickt Konzertauftritte der damals ungemein populären
Musikgruppe mit einer Spielfilmrahmenhandlung. BR, 23:35

Donnerstag, 15. August

    Seidenträume aus der Schweiz. Kleine Raupe - grosser Luxus
Heute haben etwa 20 Schweizer Bauern Maulbeerbäume angepflanzt und züchten Seidenraupen, um Rohseide zu
gewinnen. Das edle Endprodukt ermöglicht ihnen einen willkommenen Zusatzverdienst, ohne den viele ihren
angestammten Beruf und ihren Hof aufgeben müssten. Die Schweiz hat eine jahrhundertealte Tradition in der
Seidenherstellung. Selbst Seidenraupen wurden gezüchtet, dies vor allem im Tessin. Die Seidenproduktion und
Verarbeitung erreichte zu Beginn des 20. Jahrhunderts ihren Höhepunkt. Danach verlagerte sich der Schwerpunkt
von der Verarbeitung hin zum Handel. Gut 100 Jahre später wurde nun diese beinahe vergessene Tradition vom
Schweizer Ethnologen, Textilingenieur und Landwirt Ueli Ramseier neu erweckt und ist auf ein positives Echo
gestossen. 3sat, 12:30

    Ein guter Grund zu Feiern. Mariä Himmelfahrt mit Pater Nikodemus Schnabel
Pater Nikodemus geht fischen, aber nicht mit der Angel, sondern, ganz professionell, in einer modernen
Fischzuchtanlage. Er heuert als Hilfsarbeiter in der Fischzucht der Familie Birnbaum an: Normalerweise isst er ihn
nur, jetzt hilft er mit von der Fütterung bis zur Schlachtung und Zubereitung. Der Fisch ist ein altes Symbol für das
Leben und für Erlösung. Die ersten Christen verwendeten ihn als Erkennungszeichen: Das griechische Wort Ichthys
ist eine Abkürzung für Jesus, Christus, Sohn und Erlöser. Aber worin besteht die Erlösung? Und wie gehen wir um mit
der Tatsache, dass wir nicht leben können, ohne einem anderen Lebewesen das Leben zu nehmen? Der Ausflug in
die Fischzucht wirft Fragen auf nach dem geheimnisvollen Zusammenhang zwischen Leben und Sterben. ZDF, 17:50

    Ein Mann namens Ove (En man som heter Ove)
Der 59-jährige Witwer Ove (Rolf Lassgård) ist der Prototyp eines Blockwarts. Bei seinen Rundgängen in der
Wohnsiedlung inspiziert er Mülltonnen, schreibt Parkvergehen auf und zankt sich mit allen Nachbarn. Als Ove seine
Arbeit verliert, hält ihn nichts mehr am Leben: In gewohnter Pedanterie meldet er sein Telefon ab und knüpft sich im
Wohnzimmer einen Strick, um im Tod endlich wieder mit seiner geliebten Frau (Ida Engvoll) vereint zu sein. So
einfach lässt das Schicksal den einsamen Mann, dem es seit frühester Kindheit übel mitgespielt hat, aber nicht
gehen. Ausgerechnet jetzt rumpeln neue Nachbarn heran: ein trotteliger Ehemann (Tobias Almborg), seine
hochschwangere Frau Parvaneh (Bahar Pars) und zwei aufgeweckte Mädchen mit riesengrossen Augen. Gerade als
er mit seinem Leben abschliessen möchte, beschert es ihm überraschend ein spätes Glück. Hannes Holms liebevolle
Tragikomödie (SE 2015) berührt. ZDF, 20:15

Freitag, 16. August

    Mythos Wal
War das Abschlachten der Wale jahrhundertelang ein weltweit lukrativer Wirtschaftszweig, riskieren seither
Walretter ihr Leben, um einen einzigen Meeressäuger vor dem qualvollen Ersticken zu bewahren. Wie kam es, dass
sich das Verhältnis von Mensch und Wal so radikal veränderte? In eindrucksvollen Superzeitlupeaufnahmen geht der
Film der Faszination und den Mythen rund um die riesigen Meeressäuger nach. der Walrettung ist Doug Coughran.
Er erinnert sich noch lebhaft an die erste Befreiung eines Wals vor 40 Jahren. Damals gab es in den Ozeanen kaum
noch Wale. Mittlerweile haben sich viele Populationen erholt. Für ihn und seine Männer ist die tödliche Gefahr
allgegenwärtig, wenn das Tier endlich von den Fesseln aus Fischereileinen befreit ist. Dougs Erfahrung ist
mittlerweile weltweit gefragt und der Schutz der Wale ist zu einem internationalen Anliegen fast aller Nationen
geworden. SWR, 00:15

    Die Abschaffung der Geschlechter
Welche Rolle spielt das Geschlecht in unserer Gesellschaft? Und was bedeutet es, zwischen den Geschlechtern zu
stehen? Sexismus-Debatte, Ehe für alle, drittes Geschlecht: Wir befinden uns in einem Umbruch, einer Erschütterung
Jahrhunderte alter Traditionen. Im deutschen Personenstandsrecht, so entschied das deutsche
Bundesverfassungsgericht, muss es künftig neben «weiblich» und «männlich» eine «dritte Option» im
Behördenregister geben. Doch auch die Gegenströmung lässt nicht auf sich warten, denn vielen geht der
«Genderwahn» definitiv zu weit. 3sat, 11:30

    Woodstock
Es ist der Höhepunkt der Hippie-Bewegung: ein gigantischer Protest gegen das Establishment, gegen die
amerikanische Regierung und den Vietnamkrieg. Ein Festival mit unvergesslichen Konzerten und einer magischen
Atmosphäre: The Who, Santana, Janis Joplin, Joe Cocker … Fast alle Stars der Rock- und Folkszene kommen,
unzählige neue werden geboren. Auf einer kleinen Farm im US-Bundessaat New York hatten die Veranstalter rund
50'000 Besucher erwartet, etwa eine halbe Million Menschen strömen am Freitag, den 15. August 1969 auf das
Gelände. Dieser Ansturm übertrifft ihre kühnsten Erwartungen. Chaotische Zustände brechen aus. Die
Zufahrtsstrassen sind verstopft, Müllberge türmen sich und die Toilettenhäuschen reichen hinten und vorne nicht
aus. In einem Meer aus Schlamm und Dreck singen, tanzen und feiern mehr als 400'000 Menschen für den Frieden
Arte, 22:10

    Universum History. Grosse Völker der Geschichte: Die Römer (2)
Es gibt zwar nicht viel, was nicht zuvor schon von den Ägyptern, Griechen oder Karthagern erfunden worden wäre,
doch es gibt noch weniger, was die Römer nicht von ihnen übernommen, verbessert oder gar perfektioniert hätten.
Die alten Römer sind ein Volk der Superlative. Ihre Geschichte beginnt allerdings wenig spektakulär. Als Rom
gegründet wird, ist die spätere Hauptstadt nicht mehr als eine von Malaria verseuchte Siedlung in einer sumpfigen
Senke am Tiber. Doch nur wenige Jahrhunderte später schlägt dort das Herz eines Imperiums, in dem zu
Spitzenzeiten mehr als 55 Millionen Menschen leben. Fast 1'000 Jahre hält die römische Herrschaft, bevor sie
allmählich zerbröckelt. ORF2, 22:35

Samstag, 17. August

    Fenster zum Sonntag. Scheidung – wie weiter?
Der reformierte Pfarrer Andrea Marco Bianca ist noch nicht lange verheiratet, als er seine Doktorarbeit zum Thema
«Scheidungsrituale» beginnt. Damals glaubt er, dass ihn dies selbst nie betreffen wird. Doch es kommt anders: Seine
Ehe zerbricht und er steht vor einem Trümmerhaufen. An seiner wissenschaftlichen Arbeit, die Scheidungsrituale aus
theologischer und liturgisch-seelsorgerlicher Perspektive untersucht, kann Bianca vorerst nicht weiterschreiben. Um
die Beziehung zu seiner Ex-Frau auch spirituell abzuschliessen, führt er für sich selbst ein Scheidungsritual durch.
Seither bietet er Betroffenen massgeschneiderte Scheidungsrituale an. Auch für ihn persönlich verändert sich nach
seiner Scheidung viel: Zufällig begegnet er Katharina, seiner ersten grossen Liebe aus dem Theologiestudium – sie
verlieben sich erneut ... SRF 1, 16:40

    360° Geo Reportage. Die Rentierprinzessin
Die «Finnmark» ist die nördlichste und die flächenmässig grösste Provinz Norwegens, aber auch die am dünnsten
besiedelte: Nur rund 1,5 Menschen leben hier pro Quadratkilometer, insgesamt 76'000. Davon gehören 60'000 zum
Volk der Samen. Viele von ihnen leben noch immer von und mit ihren Rentieren. Im Winter ziehen Zehntausende
dieser nordischen Hirsche halbwild durch die Hochebenen. Vor etwa 3'500 Jahren begannen die Sami, Rentiere zu
domestizieren und zu züchten. Seither dreht sich ihr Leben überwiegend um diese Tundra-Hirsche. Die meisten
Züchterfamilien haben es auf das Fleisch und die Felle der Tiere abgesehen. Anne Risten Sara ist eine der wenigen
Frauen, die sich dieser «Männerarbeit» stellen. Sie interessiert sich aber vor allem für Ausdauer und Schnelligkeit der
Tiere, denn Anne Risten Sara ist mehrfacher Champion im Rentier-Rennen. Von vielen wird sie auch
«Rentierprinzessin» genannt. Arte, 18:25

    50 Jahre Woodstock – eine neue Musiker-Generation blickt auf das Festival aller
Festivals
«50 Jahre Woodstock – eine neue Musiker-Generation blickt auf das Festival aller Festivals» taucht tief ein in
Atmosphäre des Original-Festivals von 1969, zeigt die chaotischen Bedingungen und die musikalischen Highlights des
Events. Der offizielle Woodstock-Fotograf Elliott Landy erzählt, wie er die Tage und die Musik erlebt hat, ausserdem
spricht Carlos Santana von seinen Woodstock-Erfahrungen. Eingebettet in die Geschichte des Festivals sind die
Perspektiven und Performances junger Bands: der Berliner Soulsängerin Leslie Clio, des Liedermachers «Der Nino aus
Wien» und der Schweizer Folk-Band «Black Sea Dahu» 3sat, 19:20

    Wort zum Sonntag
Simon Gebs, evangelisch-reformierter Pfarrer, Zollikon ZH und Notfallseelsorger und Mitglied im kantonalen
Careteam der Feuerwehr. SRF 1, 20:00

    Leben im All. Auf der Suche nach Ausserirdischen (3/4)
Die vierteilige Dokumentationsreihe schildert ein ungewöhnliches Abenteuer, das der Mensch vielleicht schon im
nächsten Jahrhundert in Angriff nehmen wird: Eine Reise an den Rand des Sonnensystems – und darüber hinaus. In
unserer Galaxie gibt es fast 250 Milliarden Sterne. Doch von wie vielen Planeten werden sie umkreist? Jüngste
Entdeckungen deuten für die Wissenschaftler darauf hin, dass es 80 Milliarden potenziell bewohnbare Planeten
geben könnte. Stellen wir uns vor, unsere Teleskope finden in hundert Jahren um einen dieser Planeten eine
Atmosphäre – den Beweis für die Existenz einer biologischen Aktivität. Und nehmen wir an, die Menschen taufen
diesen Planeten Minerva B. Getrieben von dem Wunsch, diese unbekannten Lebensformen zu erforschen,
verständigen sich die Nationen darauf, ein interstellares Raumschiff zu diesem erdähnlichen Planeten zu schicken. Es
wäre die abenteuerlichste Entdeckungsreise, die die Menschheit je unternommen hat. Eine Mission mit zahlreichen
Hindernissen und technischen Herausforderungen. Arte, 22:55

    Leben im All. Der erste Kontakt (4/4)
Die vierteilige Dokumentationsreihe schildert ein ungewöhnliches Abenteuer, das der Mensch vielleicht schon im
nächsten Jahrhundert in Angriff nehmen wird: Eine Reise an den Rand des Sonnensystems – und darüber hinaus. Seit
vor über 20 Jahren der erste Exoplanet entdeckt wurde, lautet die Frage: Auf wen wird die Menschheit dort treffen?
Gibt es auf unseren Nachbarplaneten intelligente, bewusste Lebensformen? Seit den 60er Jahren lauschen
Radioteleskope ununterbrochen auf Signale, die von einer ausserirdischen Zivilisation stammen könnten. Wäre der
Mensch in der Lage, ein solches Signal zu erkennen und zu entschlüsseln? Doch auch nach mehrjährigem Lauschen
wird kein Funksignal von Minerva B empfangen. Dabei enthält die Atmosphäre des Planeten Gase, die auf eine
biologische Aktivität hindeuten könnten. Mit Hilfe neuer Technologien können die Forscher die Atmosphäre von
Exoplaneten analysieren. Seit 2001 entdecken die Wissenschaftler ständig weitere Exoplaneten mit einer
Atmosphäre. In den Gasen hoffen die Planetologen, Spuren biologischen Lebens – sogenannte Biomarker – zu finden
Arte, 23:50

Sonntag, 18. August

    Sternstunde Religion. Streitfrage «Ehe für alle»
Das Schweizer Parlament ist im Begriff, die Ehe neu zu regeln. Sie soll zukünftig allen Paaren offenstehen,
unabhängig von Geschlecht und sexueller Orientierung. Patchworkfamilien und Regenbogenpaare – die neuen
Formen von Ehe und Familie sollen im Gesetz abgebildet werden. Wie reagieren die Kirchen auf diese Entwicklung?
Die Ehe für alle spaltet die christlichen Gemeinschaften tief. Die einen sehen in der Segnung und kirchlichen Trauung
gleichgeschlechtlicher Paare kein Problem, für andere steht mit dem Sakrament der Ehe zwischen Mann und Frau
ein Grundpfeiler des Christentums auf dem Spiel. Sollen gleichgeschlechtliche Paare Kinder adoptieren und die
Möglichkeiten der Fortpflanzungsmedizin beanspruchen dürfen? Gerät die traditionelle Ehe ins Hintertreffen? Im
Berner Haus der Religionen diskutieren die reformierte Pfarrerin Sibylle Forrer, die Hebamme Eva Kaderli vom
Dachverband Regenbogenfamilien und der römisch-katholische Theologe Manfred Belok mit Norbert Bischofberger
SRF zwei, 10:00

    Geo Tour
Im Norden Myanmars entsteht jedes Jahr aufs Neue eine der längsten Bambusbrücken der Welt. Das Hochwasser im
Sommer spült die filigrane Konstruktion stets fort. Erst im Winter, bei Niedrigwasser, ziehen die Bewohner des
Flussinseldorfes Sin Kin los, um ihre Bambusbrücke zum Festland neu zu errichten. Seit 14 Jahren ist Brice Delsouiller
Kuhhirt in den Pyrenäen und verbringt mit seinen Tieren sechs Monate auf den Sommerweiden in 3'000 Meter
Höhe. Hier hat er für sich die Freiheit des Laufens entdeckt. Der Pass Grosser Sankt Bernhard ist berühmt und
berüchtigt. Berühmt für das Hospiz, das seit tausend Jahren jedem Schutzsuchenden auf dem Weg über den Pass
Gastfreundschaft bietet. Und berüchtigt für die Lawinen, die etlichen Menschen das Leben kosteten – es sei denn,
sie konnten von den legendären Hospizhunden, den Bernhardinern, rechtzeitig geborgen werden. Crémant – wie der
edle Champagner wird auch dieser Schaumwein nach dem Champagnerverfahren hergestellt, so auch im Elsass
Arte, 19:30

    Schätze der Welt – Erbe der Menschheit, Die Kathedrale von Reims
Notre-Dame, die Kathedrale von Reims, hat in ihrer 800-jährigen Geschichte viel erlebt: kirchliche Rituale,
Papstbesuche und die Krönungszeremonien aller französischen Könige. Aber auch Naturkatastrophen, Revolutionen
und Kriege. Heute steht sie als resolute Bastion und Mahnerin humaner kultureller Werte im Zentrum von Reims. Ein
massgebliches Beispiel gotischer Baukunst mit mehr als 2'500 Figuren, das Skulpturen-Wunder der Champagne.
Neben ihrer kulturellen Bedeutung ist sie auch zu einem Symbol des Friedens und speziell der Versöhnung zwischen
Deutschland und Frankreich nach dem Zweiten Weltkrieg geworden. 3sat, 19:40

Montag, 19. August

    Planet der Spatzen
Kaum ein Ort, an dem es neben Menschen nicht auch Spatzen gibt. Sie sind unsere ältesten Kulturfolger. In
spektakulären Bildern erzählt der Film kleine Geschichten von Spatzen und Spatzen sowie von Spatzen und
Menschen. Es geht ebenso um den kleinen Spatz in Kairo, der erstmals ein Weibchen sucht, wie um das Spatzenkind
in New York, das sein Nest verlässt. Und es geht auch um all die Spatzen in Peking, die sich am Vogelmarkt in höchste
Gefahr begeben, nur weil sie dort Futter und Gesellschaft finden, um den kleinen frierenden Spatz im winterlichen
Moskau, der sich auf Futtersuche in einen kleinen Kiosk verirrt, mitten unter die Menschen. Menschen spielen bei
den Sperlingen generell eine entscheidende Rolle – seit mehr als 10'000 Jahren folgen sie uns, ohne sich dabei
domestizieren zu lassen. Sie haben sich die «Menschenwelt» auf ihre Art erobert. Je nach Naturgegebenheiten,
Klima oder Architektur haben auch sie sich dort häuslich eingerichtet, wo wir uns angesiedelt haben. 3sat, 21:05

Dienstag, 20. August

    Start-ups – Hinter dem Hype
Eine emotionale Achterbahnfahrt durch die junge Welt der Startups, mit tiefen Einblicken in die Lebens- und
Arbeitswelt einer Generation, die unsere Welt mit neuen Ideen verbessern will. Es geht auch um den Traum vom
schnellen Geld, und um ein Labyrinth von Netzwerken, Politik und Investitionen. Junge Menschen mit einer
vermeintlich guten Idee treffen auf «Business Angel» Hansi Hansmann und Start-up Experte Daniel Cronin –
manchmal wird daraus das grosse Geschäft, manchmal bricht alles auseinander. Erfolg und Misserfolg liegen dicht
beisammen. 3sat, 22:25

    Erfolgreich scheitern
Scheitern und Fehler machen, ob es sich um eine kleine Panne oder ein komplettes Desaster handelt, in unserer
Leistungsgesellschaft wird das deutlich negativ bewertet. Die Dokumentation von Constanze Griessler begibt sich auf
die Suche nach den kleinen und grossen Niederlagen und zeigt Menschen, die diese erfahren haben. Was, wenn man
seinen Blickwinkel einmal ändert: Wenn man Scheitern als Weg zum Erfolg betrachtet? 3sat, 23:15

Mittwoch, 21. August

    Saïda Keller-Messahli – von Tunis nach Grindelwald
Saïda Keller-Messahli, 1957 geboren, ist unter ärmsten Bedingungen in Tunesien aufgewachsen. Sie wuchs in einer
Lehmhütte auf. Ihre Eltern lebten einen toleranten Islam. Tunesien war ein moderner Staat, Gleichberechtigung war
in der Verfassung festgeschrieben. Als ihr Vater erblindete, kam sie mit «Terre des hommes» zu einer Pflegefamilie
in die Schweiz, nach Grindelwald. Als Pflegekind kam sie nach Grindelwald – ein Kulturschock für das kleine
Mädchen. Heute kennt man Saïda Keller-Messahli als mutige und scharfzüngige islamische Menschenrechtsaktivistin.
Wenn es um radikale Muslime geht, ist Saïda Keller-Messahli eine gefragte Expertin. Sie kämpft gegen einen
politischen Islam und deckt Probleme in Schweizer Moscheen auf. Sie kritisiert radikale Glaubensgenossen und
warnt vor einer schleichenden Islamisierung, gründete das «Forum für einen fortschrittlichen Islam» und erhielt für
ihr Engagement 2016 den Schweizer Menschenrechtspreis. 3sat, 00:05
Kaminer Inside: Schweiz
In Deutschland, Österreich und der Schweiz geht Wladimir Kaminer der Frage nach: Wie unterscheiden sich die
Vorstellungen von Heimat von Land zu Land, von Stadt zu Stadt, von Mensch zu Mensch? Die Schweizer – ein
jodelndes Alpenvölkchen mit versteckten Bankkonten, denkt sich Wladimir Kaminer. Doch wer fühlt sich abseits
dieser Klischees in der Schweiz wirklich heimisch? Wladimir besucht als Erstes den berühmtesten und zugleich
schweigsamsten aller Schweizer: den Emmentaler-Käse. In dessen Heimatregion, dem Emmental, tüftelt der Hobby-
Käser Beat Wampfler an nichts Geringerem als an einer Innovation des Käsemachens. Er beschallt Käse mit Musik
und erzielt damit erstaunliche Resultate. Wladimir besucht anschliessend den Schweizer Rapper Marash Pulaj. Seit
seiner Jugend rappt Marash über seine Identität als Secondo und über seine Eltern, die wegen der Jugoslawienkriege
in die Schweiz flüchteten und hier eine neue Heimat suchen mussten. Die Schweiz, ein so modernes und zugleich so
traditionelles Land, was hält sie eigentlich zusammen? 3sat, 21:00

Donnerstag, 22. August

    Luxusgut Lebensraum
Der anhaltende Bauboom führt zu Flächenverbrauch, dabei ist die Ressource Boden begrenzt. Ausgleichsflächen, um
den Verlust von Natur zu kompensieren, sind oft nur ökologisches Feigenblatt. Deutschlandweit werden täglich 62
Hektar Land bebaut; eine Fläche, so gross wie 88 Fussballfelder. Für Infrastrukturen wie Strassen, Flugplätze,
Kläranlagen, Wohn-, Gewerbe- und Industriegebiete verschwinden ökologisch wertvolle Flächen unter Asphalt und
Beton. In Österreich ist die Lage noch dramatischer. Nirgends in Europa wird prozentual gesehen so viel fruchtbares
Land für die Siedlungs- und Verkehrsentwicklung verbraucht. Werden Flächen verbaut, kommt es zum Verlust an
fruchtbarem Boden, an Lebensraum für Pflanzen und Tiere – und damit zum Verlust von Artenvielfalt.
Zusammenhängende Biotope werden zertrennt. Volksbegehren gegen den Flächenfrass in Bayern und in der Schweiz
sind zwar aktuell gescheitert, doch haben sie das Bewusstsein geweckt für einen sensibleren Umgang mit ökologisch
wertvollen Flächen. Könnte die Nutzung von Brachflächen den Flächenfrass stoppen?
3sat, 20:15

  Radio

Freitag, 9. August

     Passage. Irène Schweizer – Aus Liebe zum Jazz
Die Preise zeichnen das Lebenswerk der 77jährigen aus. Irène Schweizer wird aber ebenfalls für ihre
Errungenschaften als Zürcher Kulturaktivistin gewürdigt, und nicht zuletzt für ihre Entscheidungen als unabhängige
Frau, die ihren Weg als politisch aktive Feministin gegangen ist. «Ein Mädchen gibt den Ton an» titelte ein Magazin,
als Irène Schweizer mit knapp 17 die Schweizer Jazzszene eroberte, voller Bewunderung lobte man ihre «stumme
Beharrlichkeit». «Gäbe es den Jazz nicht, ich wäre wohl Sekretärin geblieben», ist Irène Schweizer überzeugt. Aber
dann verliebt sie sich in die Musik. Und statt Texte zu tippen, hämmert sie in die Tasten, bis sie blaue Flecken
davonträgt. Bald bevorzugt Irène Schweizer zwar eine sanftere Spielweise. Dringlich bleibt ihre Musik dennoch. Bis
heute. Radio SRF 2 Kultur, 20:00

Samstag, 10. August

     Zwischenhalt
Unterwegs zum Sonntag mit Gedanken, Musik und Glockengeläut der evangelisch-reformierten Kirche in Rüti, Zürich
Radio SRF 1, 18:30

Sonntag, 11. August

     Blickpunkt Religion
Aktuelle Informationen aus den Bereichen Religion, Ethik, Theologie und Kirchen
Radio SRF 2 Kultur, 08:05

     Katholische Welt. Wie das Alte Testament uns heute prägt
In Zeiten, da laut Umfragen der Antisemitismus wächst, hat es auch das Alte Testament nicht leicht. Es ist bis heute
die Bibel der Juden, zugleich der erste Teil der Heiligen Schrift der Christen. Allerdings ist in ihm zu viel von Krieg,
Blut und Opfern die Rede, wird oft eingewendet. Auch sei das Gottesbild finster. Überhaupt seien die Texte kaum
noch relevant, weil sie einer Kultur angehörten, die uns heute nicht mehr geläufig ist. Daher fordern manche
christlichen Theologen: Das Alte Testament habe deutlich hinter das Neue Testament zurückzutreten
BR2, 08:05

     Perspektiven. Spaziergang durch das multireligiöse Tiflis
Georgien boomt als Reiseland. Seit das Land am Kaukasus letztes Jahr Gastland an der Frankfurter Buchmesse war,
reisen immer mehr Touristinnen und Touristen aus dem Westen hin. Viele Reisegruppen besuchen neben den
unzähligen orthodoxen Kirchen auch Moscheen und Synagogen. In Georgien leben seit Jahrhunderten Christ*innen,
Jüdinnen und Muslime in Frieden zusammen. In Tiflis stehen Moschee, Synagoge und Kirchen ganz nahe
beieinander. Die georgische Religionswissenschaftlerin Sophie Zviadadze führt auf einem Spaziergang durch das
multireligiöse Tiflis
Radio SRF 2 Kultur, 08:30

     Röm.-kath. Predigt
Silvia Huber, röm.-kath. Theologin in Malters, Bistum Basel, Supervisorin und Coach
Radio SRF 2 Kultur, 10:00

     Ev.-ref. Predigt
Johannes Bardill, ev.-ref. Pfarrer in Horgen und auf dem Hirzel
Radio SRF 2 Kultur, 10:15

Montag, 12. August

     Morgengeschichte
Ein Impuls zum neuen Tag mit Elisabeth Zurgilgen
Radio SRF 1, 08:40

     Theo.Logik.
BR2, 21:05
Freitag, 16. August

     Passage. Martha Nussbaum – Philosophin für mehr Gerechtigkeit
Die amerikanische Philosophin Martha Nussbaum gehört zu den grossen Namen ihrer Disziplin. Als politische
Philosophin und Ethikerin knüpft sie an die sehr einflussreiche Theorie der Gerechtigkeit von John Rawls an und
fragt, wie diese heute sinnvoll weiterentwickelt werden kann. Martha Nussbaum fasst bei Ihren Überlegungen
besonders die Anliegen von Frauen, Behinderten, aber auch von anderen Ethnien ins Auge. Es passt zu ihrem
Plädoyer für mehr Gerechtigkeit, dass sich Martha Nussbaum auch stark in der aktuellen Bildungspolitik engagiert.
Mit «Not for Profit» hat sie vor Jahren eine vielbeachtete Kampfschrift für die Stärkung der Geisteswissenschaften
vorgelegt. Radio SRF 2 Kultur, 20:00

Samstag, 17. August

     Zeitgenossen. Jochen Hörisch, Medienwissenschaftler
Ob Richard Wagner oder die Rolling Stones, ob Literaturbetrieb oder Mediengesellschaft – der renommierte
Germanist und Medienwissenschaftler Jochen Hörisch ist bekannt für seine pointierte wie reflektierte Art, den
Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei kennt er keine Denktabus: Geld und Geist ist für den emeritierte Mannheimer
Literaturprofessor kein Widerspruch. Schon Goethe habe sich intensiv mit der Wirtschaft auseinandergesetzt. Und
auch zum Thema Musik hat Jochen Hörisch einiges zu sagen. Die Unterscheidung von E- und U-Musik hält er für
fragwürdig. Seit Woodstock seien Open-Air-Konzerte zu Kultveranstaltungen avanciert. SWR2, 17:05

     Zwischenhalt
Unterwegs zum Sonntag mit Gedanken, Musik und Glockengeläut der römisch-katholischen Marienkirche in
Schaffhausen. Radio SRF 1, 18:30

Sonntag, 18. August

     Blickpunkt Religion
Aktuelle Informationen aus den Bereichen Religion, Ethik, Theologie und Kirchen
Radio SRF 2 Kultur, 08:05

     Perspektiven. Die Krux mit der Migration in der Bibel
Die Bibel ist voller Migrationsgeschichten. Das beginnt bei Adam und Eva und endet bei der urchristlichen Gemeinde.
Doch der Umgang mit Migrantinnen und Fremden in der Bibel ist ambivalent. Wie sehr taugt sie wirklich als
Inspiration für unsere heutigen Probleme? Moses war ein Bootsflüchtling, ein politisch Verfolgter. Abraham und
Joseph würde man heute als Wirtschaftsflüchtlinge bezeichnen. Und David ist nicht der einzige, der in der Bibel vor
Gewalt flieht. Migration ist in der Bibel allgegenwärtig. Doch die Geschichten bieten keine einfachen Lösungen, keine
klaren Handlungsanweisungen. Die Sendung Perspektiven wirft einen fundierten Blick auf die Geschichten und
Sprache der Migration in beiden Testamenten – mit erstaunlichen Erkenntnissen
Radio SRF 2 Kultur, 08:30

     Röm.-kath. Predigt
Volker Eschmann, röm.-kath. Spitalseelsorger im Kantonsspital Aarau und im Pflegeheim Lindenfeld Suhr
Radio SRF 2 Kultur, 10:00
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