Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018 - WWF ...

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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    Maßnahme
    Betreuung des FFH-Gebietes DE 1747-301 „Greifswalder Bodden, Teile des Strelasunds und
    Nordspitze Usedom“

    Berichtszeitraum
    01.01.2018 – 31.12.2018

    Auftraggeber
    Staatliches Amt für Landwirtschaft und Umwelt Vorpommern, Badenstraße 18, 18439 Stralsund

    Auftragnehmer
    WWF Deutschland, Reinhardtstr. 18, 10117 Berlin

    Schutzgebietsbetreuer
    Dipl.-Biol. Florian Hoffmann

    Förderung
    Europäischer Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums:
    Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete.

    Florian Hoffmann, WWF Ostseebüro
    Stralsund, 31.01.2019

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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018 - WWF ...
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    Inhaltsverzeichnis

    1 Öffentlichkeitsarbeit .....................................................................................................................................................3
    2 Monitoring ....................................................................................................................................................................5
         2.1 Bootmonitoring der Freiwilligen Vereinbarung ................................................................................................. 5
         2.2 Monitoring von Zielarten des Schutzgebietes .................................................................................................... 7
    3 Berichte zu den Saisonauswertungen ..........................................................................................................................8
    4 Erfolge und Probleme bei der Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung .............................................................. 10
         4.1 Erfolge ……………………………………………………………………………………………………………………………………………10
         4.2 Probleme ………………………..……………………………………………………………………………………………………………..10
    5 Anhang ........................................................................................................................................................................ 13
         5.1 Übersicht Bootmonitoring ................................................................................................................................. 13
         5.2 Verteilerliste Angelbroschüre Greifswalder Bodden ........................................................................................ 17
         5.3 Pressespiegel..……………………………………....……………………………………………………….……………………………....18
         5.4 Stellungnahmen ................................................................................................................................................ 30

    Tabellenverzeichnis

    Tab. 1 Veröffentlichungen ...............................................................................................................................................3
    Tab. 2 Führungen ............................................................................................................................................................5
    Tab. 3 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung 2006 bis 2018 ..........................................................................................6
    Tab. 4 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung nach Nutzergruppen ...............................................................................6
    Tab. 5 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung in den Teilgebieten .................................................................................. 7
    Tab. 6 Anzahl der Datenpunkte im Jahresvergleich 2006 bis 2018 ............................................................................. 7
    Tab. 7 Einhaltung Vereinbarung Schoritzer Wiek ........................................................................................................11
    Tab. 8 Einhaltung Vereinbarung Ludwigsburger Haken ............................................................................................. 12
    Tab. 9 Einhaltung Vereinbarung Puddeminer Wiek .................................................................................................... 12
    Tab. 10 Übersicht Bootmonitoring (inkl. ohne Bootsichtungen) ................................................................................ 13
    Tab. 11 Verteilerliste Angelbroschüre ........................................................................................................................... 17

    Abbildungsverzeichnis

    Abb. 1 NDR Nordmagazin ...............................................................................................................................................4
    Abb. 2 NDR Landpartie – Lieblingsziele an der Ostsee .................................................................................................4
    Abb. 3 Kegelrobben-Exkursion mit einer Schulklasse und Segelschiff ......................................................................... 5
    Abb. 4 Wasservögel (Eisenten, Bergenten, Schwäne) vor der Having ..........................................................................8
    Abb. 5 Kegelrobbensichtung im Bodden (Ausnahmeereignis) und Jungtier auf der Greifswalder Oie ......................8
    Abb. 7 Bebauungsplan Campingplatz Pritzwald auf Zudar ......................................................................................... 10
    Abb. 8 Watangler und Spaziergänger mit Hund im NSG Schoritzer Wiek ..................................................................11
    Abb. 9 Kitesurfer am Ludwigsburger Haken im NSG Lanken..................................................................................... 12
    Abb. 10 Angler auf der Puddeminer Wiek .................................................................................................................... 13

2   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    1 Öffentlichkeitsarbeit
    Presse

    2018 erschienen insgesamt 11 Print- und Online-Veröffentlichungen im Zusammenhang mit der
    Schutzgebietsbetreuung. Die Titel sind in der Tabelle 1 und die vollständigen Artikel im Pressespiegel im Anhang
    zu finden. 2018 überwiegten Artikel zu Kegelrobben. Zum einen waren die Anzeige im Zusammenhang der 23 vor
    Thiessow gefundenen toten Robben sowie die Rekordzahl von 300 Kegelrobben im April aktuelle Themen. Zudem
    wurde über die Planungen und Stellungnahmen zum Campingplatz auf Zudar berichtet.

    Tab. 1 Veröffentlichungen

    Nr. Titel                                                          Zeitung/Magazin              Datum
      1    Wurden 23 Robben in der Ostsee ertränkt?                    Hannoversche Allgemeine      17.01. 2018
      2    Fischer wehren sich gegen Verdacht der Robbentötung         SVZ                           27.01.2017
      3    Streit um die Kegelrobbe                                    SVZ                          21.02.2018
      4    Rekord bei Kegelrobben-Zählung                              Hamburger Abendblatt         23.04.2018
      5    Rund 300 Robben vor der deutschen Ostseeküste gesichtet     Nordkurier                   23.04.2018
           Robbentourismus - Umwelt-Experten fordern Manage-
      6                                                                DER WESTEN                   23.04.2018
           ment-Plan
      7    Ostseeküste : Die Robben kommen zurück                      SVZ                          24. 04.2018
      8    Ist dies das neue deutsche Konflikttier?                    Welt                         28.04.2018
      9    Tote Robben: Staatsanwalt will Ermittlungen einstellen      SVZ                          06.07.2018
      10   Garzer streiten für den Erhalt eines Naturcampingplatzes    Ostsee Zeitung               07.09.2018
      11   Streit um Campingplatz geht in dritte Runde                 Ostsee Zeitung                09.11.2018

    Faltblatt

    2018 wurden 10.000 Exemplare der 6. Auflage des Faltblattes „Der Greifswalder Bodden in deiner
    Hand“ auf 100% Recyclingpapier gedruckt und rund um den Greifswalder Bodden verteilt. Zudem
    wurde das Faltblatt 2018 ins Englische übersetzt und davon 4.000 Exemplare gedruckt.
    Vereinsmitglieder haben bei der Saisonauswertung Faltblätter für ihre Vereine mitgenommen.
    Während des Monitorings wird das Faltblatt an die Nutzer zur Erläuterung der Regelungen vor Ort
    ausgegeben. Die englischen Versionen wurden gezielt an den großen Marinas ausgelegt und werden
    vom Amt des Biosphärenreservates Südostrügen im Reservatsgebiet u.a. an die Kurverwaltungen
    verteilt.

    Tafel Seekarte

    2018 wurden 20 Tafeln aus stabilem Verbundmaterial mit der Seekarte und der Befahrensregelung der
    Freiwilligen Vereinbarung an die Vereine in der Projektregion auf den Saisonauswertungen und über das
    Biosphärenreservat verteilt. Die Tafeln werden den Nutzern zur selbstständigen Montage, z.B. an oder in den
    Bootshallen der Vereine, kostenlos zur Verfügung gestellt. 10 Tafeln sind noch für 2019 vorhanden.

    Informationstafeln

    Die Tafel „Salzgrasland auf dem Struck und den
    Freesendorfer Wiesen – die Tundra vor der Haustür“ für
    das Teilgebiet Freesendorfer Wiesen und Struck des
    Naturschutzgebietes „Peenemünder Haken, Struck und
    Ruden“ wurde produziert und mit einem Eichengestell
    am Eingang des Gebietes aufgestellt. Eine PDF-Version
    des Entwurfes kann auf der Projektwebseite
    heruntergeladen werden.
    Zudem wurden in diesem Zusammenhang eine defekte
    Tafel auf Zudar ersetzt und eine Tafel mit der Seekarte in
    Altkamp ergänzt.

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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    Die Layouts der Informationstafeln über Rastvögel „Wintergäste auf dem Greifswalder Bodden“ und Fische
    „Heringe im Greifswalder Bodden“ wurden 2018 fertiggestellt. Zudem wurde ein Layout für ein
    Kegelrobbenposter durchgeführt. Die Produktion und Aufstellung, bzw. Verteilung der Poster, ist für 2019
    geplant.

    Angelbroschüre

    Die 2017 produzierte zweite Auflage der Broschüre „Angeln und Naturschutz im Greifswalder
    Bodden und Strelasund“ im DIN lang Format (Faltblatt-Format) mit 44 Seiten und einer Auflage
    von 25.000 Exemplaren, aus 100% Recyclingpapier, wurde 2018 im Projektgebiet verteilt. Die
    Resonanz von u.a. Vereinen, Behörden und Gästen war auch 2018 durchweg positiv. Es wurde
    über das Jahr auch immer wieder nach Broschüren nachgefragt. An den Ausgabestellen der
    Angelerlaubnis, die im Anhang unter 5.2 aufgeführt sind, wurden und werden die Broschüren
    kostenlos mit ausgegeben.

    Fernsehen

    Abb. 1 NDR Nordmagazin

    Am 22. & 23.02.2018 wurde im NDR Nordmagazin über die Situation der Kegelrobben in MV berichtet.
    Angesprochen wurde auch die Dringlichkeit eines Robbenmanagementplanes für Mecklenburg-Vorpommern, um
    gemeinsam Lösungen für den Konflikt zwischen Fischerei und Artenschutz gemeinsam zu entwickeln.

    Abb. 2 NDR Landpartie – Lieblingsziele an der Ostsee

    Am 8.4.2018 lief um 20:15 Uhr im NDR Fernsehen das Format Landpartie und eine Wiederholung am Sonntag,
    den 22. April 2018 um 14:30, mit dem Titel „Lieblingsziele an der Ostsee“. Dabei wurde der Greifswalder Bodden
    vorgestellt und Themen der Schutzgebietsbetreuung im Interview besprochen und mit Aufnahmen aus NDR
    Naturnah Sendungen zusammengeschnitten.
    https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/landpartie_im_norden_unterwegs/Lieblingsziele-an-der-
    Ostsee,sendung759382.html (Minuten 01:09:40 bis 01:15:30)

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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    Seekarten-App

    Für die Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung und als Dienstleistung für die Nutzer des Boddens wird derzeit
    die Umsetzung einer Karten‐Applikation für GPS‐fähige Smartphones beantragt. Für Wassersportler und Angler
    sind die Grenzen der Befahrensregelung der Kerngebiete auf dem Wasser teilweise schwer zu erkennen. Mithilfe
    einer neuen Seekarten-App kann der Bootsführer jederzeit sehen, wo er ist und wie nah er sich zur Grenze des
    geschützten Bereiches befindet. Ziel ist es, durch eine verbesserte Orientierung auf dem Wasser eine Verringerung
    des Nutzungsdrucks auf die zu schützenden Rast‐ und Zuggebiete der Wasservögel des EU‐Vogelschutzgebietes zu
    erreichen.
    Die Nutzungsmöglichkeiten von elektronischen Seekarten wurden mit dem BSH besprochen und ein
    Projektantrag 2018 erarbeitet. Für 2019 ist geplant den Antrag einzureichen, um Fördermittel für die technische
    Umsetzung der Seekarten-App zu beantragen.

    Führungen

    Im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung wurden unterschiedliche thematische Führungen und Vorträge
    durchgeführt. Die Veranstaltungen wurden überwiegend von Einheimischen besucht, die sich über aktuelle
    Entwicklungen im Naturschutzgebiet und allgemein im Naturschutz informieren wollten. Zudem hat im Herbst
    eine Ausfahrt ab Hafen Lauterbach mit einer Klasse der Freien Schule Rügen mit dem Segelschiff „Ernestine“ zum
    Großen Stubber im Greifswalder Bodden stattgefunden. Auf der Fahrt wurde die aktuelle Situation der
    Kegelrobben in der Ostsee dargestellt und die Robben vor Ort beobachtet. An der Universität Greifswald wurde im
    Rahmen einer Vorlesung zum marinen Naturschutz den Studenten das Fallbeispiel Kegelrobbe vorgestellt.

    Tab. 2 Führungen

      Nr. Datum            Ort               Thema                                    Führer
         1 03.03.2018 Sassnitz               Vortrag Kegelrobbe                       Hoffmann
         2 10.03.2018 Groß Schoritz          Vortrag Kegelrobbe                       Hoffmann
         3 23.04.2018 Dänholm                Robbe Managementplan                     Hoffmann
         4   17.05.2018 Seedorf              Freiwillige Vereinbarung & Robben        Hoffmann
         5 29.05.2018 NSG Devin              NSG und Freiwillige Vereinbarung         Kossendey & Hoffmann
         6 19.09.2018 Stubber                Kegelrobben Ausfahrt                     Hoffmann
         7   10.12.2018 Uni Greifswald       Mariner Naturschutz: Kegelrobbe          Hoffmann

    Abb. 3 Kegelrobben-Exkursion mit einer Schulklasse und Segelschiff

    Foto: Ralf Grunewald, 2017

    2 Monitoring
    2.1 Bootmonitoring der Freiwilligen Vereinbarung
    In der Saison 2018 wurde über 184-mal das Bootmonitoring gemäß der „Freiwilligen Vereinbarung Naturschutz,
    Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden und Strelasund“ (s. Seekarte) rund um den Greifswalder
    Bodden durchgeführt (s. Anhang Übersicht Bootmonitoring). Davon wurden bei 123 (= 67%) Bootmonitoring

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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    Wasserfahrzeuge erfasst und bei 61 (=33%) keine Nutzung der Wasserfläche beobachtet. 2018 wurden mit
    insgesamt 2584 Datenpunkten wieder die meisten Daten seit Beginn des Monitorings (Tab. 6) erhoben.
    75% aller beobachteten Nutzer im FFH-Gebiet Greifswalder Bodden hielten sich an die Grenzen der
    Befahrensregelung der Freiwilligen Vereinbarung. 25% aller erfassten Nutzer verstießen in dieser Saison gegen
    die Regelungen. Im Vorjahr hielten sich 87% an die Vereinbarung und 13% der erfassten Nutzer fuhren in die
    vereinbarten beschränkten Bereiche des Boddens. Somit wurden in diesem Jahr insgesamt 12% mehr Verstöße als
    im Vorjahr ermittelt. Mit der Zunahme der Verstöße befinden wir uns 13% über dem Jahresmittel von 12% des
    gesamten Monitoring-Zeitraumes 2006 bis 2018.
    In der Tabelle 3 sind die Ergebnisse des Monitorings der letzten 13 Jahre in einer Darstellung zusammengefasst.
    In den folgenden Tabellen werden die Ergebnisse nach Nutzergruppen (Tab. 4) und Teilgebieten (Tab. 5) getrennt
    dargestellt. Über die Ursachen der Verstöße wird unter 4.2 Probleme bei der Umsetzung der Freiwilligen
    Vereinbarung eingegangen.
    Das Ergebnis des Bootmonitorings 2018 wird zudem detailliert je Monitoringgebiet bei der Saisonauswertung im
    Frühjahr 2019 und die konfliktreichen Gebiete unter 4.2 dargestellt. Im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung wird
    der direkte Kontakt mit den Wassersport- und Angel-Vereinen der Boddennutzer gesucht. Insbesondere auch den
    Vereinen, die in der Umgebung der ermittelten konfliktreichen Bereiche ansässig sind.
    Das Bootmonitoring wurde 2018 durch Ranger des Biosphärenreservates Südost-Rügen (Having) und den
    Naturschutzgebietsbetreuer der Schoritzer Wiek, Ralf Birk, unterstützt.

    Tab. 3 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung 2006 bis 2018

    Tab. 4 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung nach Nutzergruppen

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    Tab. 5 Einhaltung Freiwillige Vereinbarung in den Teilgebieten

    Tab. 6 Anzahl der Datenpunkte im Jahresvergleich 2006 bis 2018

    2.2 Monitoring von Zielarten des Schutzgebietes
    Flug über den Zentralen Greifswalder Bodden

    Am 19. März 2018 wurde ein Flug über den zentralen Greifswalder Bodden zur Erfassung der Eisenten
    durchgeführt. Es wurde wieder festgestellt, dass das Vorkommen der Vögel täglich schwankt, so dass die mobilen
    Tiere zwischen der Pommerschen Bucht und dem Greifswalder Bodden je nach Witterung und
    Nahrungsaufkommen schnell hin und her fliegen. Auf diesem Flug konnten nur kleine Ansammlungen von
    Wasservögeln erfasst werden. Aufgrund der kalten Witterung im Februar und März 2018 sind die großen
    Ansammlungen der Eisenten wahrscheinlich erst später durchzogen sein. So wurden am 09.04.2018 auf dem
    Bodden 6.000 vor dem Wampener Riff und am 17.04.2018 über 10.000 Eisenten vom Struck aus erfasst (Quelle:
    OAMV).

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Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

    Abb. 4 Wasservögel (Eisenten, Bergenten, Schwäne) vor der Having

    Foto: Florian Hoffmann, 19.03.2018

    Kegelrobben

    Zum Jahresende 2017 wurden 23 tote Kegelrobben im Südosten der Insel Rügen gefunden und im Deutschen
    Meeresmuseum untersucht. Es wurden keine Einwirkungen von außen oder Krankheiten festgestellt, die Tiere
    waren gut genährt und in einem außergewöhnlich gutem Erhaltungszustand. Eine Todesursache konnte nicht
    festgestellt werden. Es wird vermutet, dass die Tiere z. B. in einer Reuse ertrunken sind. 2018 wurden keine
    weiteren Robben mit vergleichbaren Symptomen an der Küste des Greifswalder Boddens gefunden.
    Insgesamt ist die Anzahl der Kegelrobben-Totfunde an der Küste MV weiter angestiegen. 2018 haben auch die
    Sichtungen von Kegelrobben zugenommen, mit einem Maximalwert von fast 300 Kegelrobben am 19.04.2018 am
    Großen Stubber (200 Tiere) und der Greifswalder Oie (90 Tiere). Diese hohen Zahlen wurden nur für einen
    kurzen Zeitraum erfasst. In Mai (03.05.) und Juni (17.05.) 2018 wurden dann max. 21 bzw. 19 Kegelrobben auf
    der Greifswalder Oie erfasst. Die Anzahl der Kegelrobben schwankt über das Jahr saisonal stark. So dass im
    Jahresdurchschnitt am Großen Stubber und der Greifswalder Oie ca. 20-40 Tiere beobachtet wurden.
    Auffällig ist die Übereinstimmung der Maximalzahlen der Eisenten und der Kegelrobben am 17. und 19. April
    2018, was auf eine hohe Laichaktivität des Herings zu dieser Zeit schließen lässt.
    Hervorzuheben ist, dass 2018 das erste lebende Jungtier einer Kegelrobbe im weißen Lanugo-Fell auf der
    Greifswalder Oie dokumentiert wurde. Dies unterstreicht die Tendenz, dass die Kegelrobben nach 100jähriger
    Abwesenheit wieder im Projektgebiet und somit insgesamt an der deutschen Ostseeküste heimisch werden.

    Abb. 5 Kegelrobbensichtung im Bodden (Ausnahmeereignis) und Jungtier auf der Greifswalder Oie

    Foto: Linda Westphal / DMM & BfN, 19.04.2018           Foto: Stella Klasan / Verein Jordsand, 19.04.2018

    3 Berichte zu den Saisonauswertungen
    Die Saisonauswertungen der „Freiwilligen Vereinbarung Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder
    Bodden und Strelasund“ betrachten jeweils das vergangene Kalenderjahr und werden jährlich nach Beendigung
    der Wassersport- und Angelsaison durchgeführt. Dazu versendet der WWF Einladungen an Vereine, Behörden,
    Marinas, Angel-Guides, etc., um mit vielen Nutzern des Greifswalder Boddens ins Gespräch zu kommen und die

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    Monitoring-Ergebnisse des Bootmonitorings im Detail vorzustellen. Die Saisonauswertung wird jeweils an zwei
    Orten kurz hintereinander durchgeführt, damit die Teilnehmer eine kurze Anreise haben.
    2018 wurde die Saisonauswertung der Saison 2017 zur freiwilligen Vereinbarung am 16.04.2018 in Lauterbach auf
    Rügen im Seminarraum der Marina ‚im jaich‘ und am 17.04.2018 in Greifswald im Ortsteil Wieck im Schilfhaus
    des Greifswalder Yachtclubs, jeweils um 18:00 Uhr durchgeführt. Teilgenommen haben Vertreter der Angel-,
    Kanu- und Segelvereine, der Kiter, der Fischereiaufsicht, der Wasserschutzpolizei und der Naturschutzbehörden.
    Auf beiden Veranstaltungen wurde eine Präsentation vorgestellt, wobei je Standort auf regionale Schwerpunkte
    eingegangen wurde.

    Zu Beginn wurden die Ergebnisse des Monitorings dargestellt (s. Betreuungsbericht 2017) und die erfassten
    Verstößen der Saison 2017 analysiert. Zudem wurden die Daten der Einzelgebiete im Detail dargestellt und mit
    den Teilnehmern diskutiert.

    Folgende Themenschwerpunkte wurden besprochen:
        •   Anwohner des Neuensiener Sees berichten über die Zunahme von Bootsaktivitäten, da durch die neue
            erhöhte Brücke auch größere Boote auf den Neuensiener See fahren können. Es wird darauf hingewiesen,
            dass an der Brücke ein Schild mit Informationen zur Befahrensregelung der Wasserflächen des
            Neuensiener Sees fehlt. Zudem wird nach subjektiver Einschätzung der Rückgang an Rastvögeln auf dem
            Neuensiener See angemerkt. Die Wasserqualität habe sich derart verschlechtert, dass es keine Nahrung
            mehr für die Enten und Schwäne gäbe. Außerdem soll der Makroalgenwuchs in den letzten Jahren stark
            abgenommen haben. Das Biosphärenreservat nimmt zur Kenntnis, dass hier ein Schild fehlt. Zum einen
            muss hier eine Naturschutz-Eule angebracht werden und geprüft werden, ob ein Schild zur Befahrung
            angebracht werden kann. Der WWF wird mit dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Stralsund (WSA)
            besprechen, ob das Anbringen eines Durchfahrt-Verboten Schildes rechtlich möglich ist
        •   Es wird angeregt, in der Schoritzer Wiek vier Schilder aufzustellen, um die Grenzen des
            Naturschutzgebietes von Wasser auszuweisen. Die Schilder sollen an den Ufern die geraden Grenzlinien
            des NSG auf der Wasserfläche für die Nutzer anzeigen. Es wird berichtet, dass die Vogelscheuch-Tonnen
            sehr effektiv sind und somit aber auch das Rastgeschehen um und auf der Wiek negativ beeinflussen. Ein
            neu zu gestaltendes Schild mit Informationen zum Angelverbot im Naturschutzgebiet sollte am Parkplatz
            aufgestellt werden.
        •   Das Watangeln, insbesondere mit der Fliegenrute, habe allgemein zugenommen. Da insgesamt weniger
            Fisch gefangen würde, würden die Watangler immer weiter in die Flachwasserbereiche hinein gehen.
            Das Thema Watangeln sollte zukünftig in der WWF-Angelbroschüre mit aufgenommen werden.
        •    Es wird angeregt, dass der Angelladen „Angel Joe“ die WWF-Angelbroschüre in den Filialen in Berlin
            verteilen könnte.
        •   Der private Hafen der Marina „im jaich“ in Lauterbach wird als wichtiges Winterlager für Fische
            dargestellt. Der Betreiber der Marina ist daran interessiert, zum Schutz der Fische im Hafenbecken, eine
            Winterlager-Regelung einzurichten. Der WWF wird sich erkundigen, welche Schritte für die Einrichtung
            eines neuen Winterlagers nötig sind.
        •   Es wird berichtet, dass auf dem Selliner See gerade im Herbst viele Angler im roten Bereich angeln und
            kaum Kontrollen durch die Behörden durchgeführt werden. Eine Intensivierung der Kontrollen der
            Fischereiaufsicht (LALLF) und Wasserschutzpolizei (WSP) wäre eine wichtige Hilfe zur Reduktion des
            Nutzungsdrucks im NSG.
        •   Insgesamt haben die Jetski-Aktivitäten im Bereich Wolgast zugenommen. Die Slipstelle Ludwigsburg
            wird viel genutzt. Es muss darauf geachtet werden, dass die 500 m Abstand zu den Badegästen
            eingehalten werden und Geschwindigkeit im Badebereich nicht schneller als 4 kn ist.
        •   Es wird gefragt, ob eine bessere Kennzeichnung der Laichschonbezirke im Bereich Wolgast durch das
            LALLF möglich sei.
        •   Die abgestimmte Wegesituation auf den Freesendorfer Wiesen vor dem Struck wurde erläutert.
        •   Für die Wasserschutzpolizei (WSP) ist der Vollzug bezüglich der Stand-UP Paddler schwierig, da das
            Board rechtlich kein Wasserfahrzeug, sondern eine Schwimmhilfe darstellt.
        •   Es wird angeregt, das Faltblatt der Freiwilligen Vereinbarung ins Polnische übersetzen zu lassen,
            da die Zahl der Gäste mit Wasserfahrzeugen aus Polen jährlich zunimmt und insbesondere für die WSP
            dieses Faltblatt hilfreiches Informationsmaterial darstellen würde.

    Der Buchtranger der Wismarbucht hat an der Saisonauswertung in Greifswald und dem Treffen der
    Robbenschutz AG in Stralsund teilgenommen. Der Schutzgebietsbetreuer des Greifswalder Boddens hat an
    Treffen der Projektgruppe Wismarbucht in Wismar teilgenommen und die aktuellen Herausforderungen
    mitdiskutiert.

9   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018 - WWF ...
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

     4 Erfolge und Probleme bei der Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung
     4.1 Erfolge
     Robbenschutz Arbeitsgruppe M-V

     Am 23.04.2018 organisierte das Deutsche Meeresmuseum zusammen mit dem WWF das jährliche Treffen der
     Robbenschutz Arbeitsgruppe Mecklenburg-Vorpommern. Das Protokoll wurde vom WWF verfasst.
     Ein Überblick über die Robbensichtungen 2017 wurde vom LUNG vorgestellt. Insgesamt hatte sich das generelle
     Verbreitungsmuster der Robben an den Küsten von MV 2017 im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert. Der
     gute Umweltzustand gemäß der HELCOM Kriterien wurde in der Ostsee für die Kegelrobben nicht erreicht.
     Der WWF berichtete über seinen Einsatz für einen Kegelrobben-Managementplan MV. Der Text-Entwurf einer
     gemeinsam erarbeiteten Empfehlung an das Umweltministerium wurde vorgestellt und über die finale Fassung
     abgestimmt. Hervorzuheben ist das Vertreter der Fischerei und des Naturschutzes gemeinsam dieses
     Empfehlungsschreiben unterstützten. Folgende fünf Punkte wurden darin aufgeführt: Schadenserfassung,
     Schadensausgleich, Konfliktminderung, Bestandsmonitoring, Robbenmanagementplan M-V.
     Das neue Konzept „Das Management angelandeter Kegelrobben in Mecklenburg Vorpommern am Beispiel des
     Biosphärenreservates Südost Rügen“ wurde vom BRASOR vorgestellt. Das Nationalparkamt Vorpommersche
     Boddenlandschaft berichtete über Erfahrungen im Umgang mit lebenden Robben.
     Über die Häufung von Totfunden in Südost-Rügen 2017 und die aktuelle Entwicklung von Jungtier-Sichtungen
     2018 informierte das DMM (s. 2.2 Monitoring von Zielarten des Schutzgebietes).
     Das Thünen Institut stellte das STELLA Projekt vor. Ziel des Projektes ist die Entwicklung von alternativen
     Managementansätzen und Fangtechniken zur Minimierung der Konflikte zwischen den fischereilichen Aktivitäten
     und Naturschutzzielen, insbesondere dem Schutz von Seevögeln und Meeressäugetieren.

     Campingplatz Pritzwald

     Die historisch gewachsenen und teils unklaren Bebauungsverhältnisse auf dem Naturcampingplatz Pritzwald auf
     Zudar sollen durch den neuen Eigentümer des Campingplatzes beendet werden. In dem dafür aufgestellten
     vorhabensbezogenen Bebauungsplan Nr. 14 Z. 2017 „Ferienpark Pritzwald“ vom Mai 2018 wird eine neue
     Ferienwohnungsiedlung mit 44 Häusern geplant. Der WWF hat zu diesem Plan Stellung genommen (s. 5.4
     Stellungnahmen) und das Vorhaben in der Größe der Umsetzung und die vorgelegten Untersuchungen kritisiert.
     Aus naturschutzfachlicher Sicht ist die Schoritzer Wiek ein besonders sensibler und artenreicher Lebensraum, der
     durch eine ganzjährige intensive Ferienwohnungsnutzung einer erheblichen zusätzlichen Störung ausgesetzt
     werden würde. Durch die zahlreichen Einwände zum B-Plan wurde der vorgelegte Plan nicht genehmigt und muss
     grundlegend überarbeitet und nochmals ausgelegt werden.

     Abb. 6 Bebauungsplan Campingplatz Pritzwald auf Zudar

     4.2 Probleme
     Mehr Verstöße in 2018

     Insgesamt wurden 2018 mit 25% die meisten Verstöße seit Beginn des Monitorings erfasst. Ein wesentlicher
     Grund für die Zunahme der Verstöße zum Vorjahr ist wahrscheinlich, dass die Saison 2018 ein Jahr mit
     überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden, hohen Temperaturen und geringem Niederschlag war. Die damit

10   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

     einhergehende hohe touristische Auslastung der Küstenregion führte zu insgesamt mehr Personen an den Küsten
     mit einer längeren Verweildauer an und auf dem Wasser. Selbst im Herbst wurden noch viele Nutzer auf den
     Wasserflächen angetroffen. Dadurch waren auch mehr Wasserfahrzeuge in der Nähe der sensiblen Gebiete und es
     wurden verhältnismäßig mehr Verstöße als in den Vorjahren erfasst.
     Folgend werden die drei Teilgebiete mit den verhältnismäßig höchsten Verstoß-Anteilen angeführt: die Schoritzer
     Wiek mit 88%, der Ludwigsburger Haken mit 61% und die Puddeminer Wiek mit 43 %.
     Anmerkung: Die Kemlade wird hier nicht berücksichtigt, da nur ein einzelnes Boot erfasst wurde (s. Tab. 5).

     Schoritzer Wiek

     Tab. 7 Einhaltung Vereinbarung Schoritzer Wiek

     2018 wurden 91% der im Rahmen des Bootmonitorings erfassten Angler innerhalb des Naturschutzgebietes
     Schoritzer Wiek angetroffen. Gemäß der geltenden Behandlungsrichtlinie ist hier das Töten von Tieren verboten
     und das bedeutet, dass das Angeln innerhalb der Grenzen des Naturschutzgebietes der Schoritzer Wiek nicht
     gestattet ist. In der Saison 2018 wurden - wie auch im Vorjahr - häufig Angler mit der Wathosen angetroffen, die
     mit bei dem Monitoring aufgenommen wurden, da sie direkt an der Fahrrinne standen (s. Abb. 8). Zudem fuhren
     auch immer wieder Boote zum Angeln in das Schutzgebiet. Das stetige Angeln, insbesondere im Herbst, stellt eine
     ständige Störung für die rastenden Wasservögel in diesem hochsensiblen Gebiet dar. Halterermittlungen von
     Booten und PKWs wurden von den Behörden durchgeführt. Zudem wurden auch Spaziergänger mit Hund
     außerhalb des ausgewiesenen Weges am Strand des Campingplatzes angetroffen (s. Abb. 8). Der Betreuer der
     Natura 2000 Kernzone Ralf Birk führte 2018 mit dem Boot des StALU auf der Wiek Kontrollen durch. Für 2019
     sollten in den Monaten, in denen Herr Birk nicht vor Ort ist, durch den Schutzgebietsbetreuer weitere
     Bootskontrollen durchgeführt, bzw. organisiert, werden. Am Ufer der Schoritzer Wiek ist geplant Schilder mit der
     Naturschutz-Eule aufzustellen, damit die Grenze des Naturschutzgebietes auch besser vom Wasser aus zu
     erkennen ist. Zudem sollte u.a. für eine Slipstelle und einen Parkplatz ein Schild entworfen werden, auf dem kurz
     und klar mittels einer Karte die Angelregelungen für die gesamte Bucht dargestellt werden.

     Abb. 7 Watangler und Spaziergänger mit Hund im NSG Schoritzer Wiek

     Foto: Ralf Birk, 19.09.2018                               Foto: Katrin Kunkel, 03.11.2018

11   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
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     Ludwigsburger Haken

     Tab. 8 Einhaltung Vereinbarung Ludwigsburger Haken

     2018 wurden am Ludwigsburger Haken 84% der Motorboote und 45% der Kitesurfer im roten Bereich erfasst.
     Motorboote ankerten im Flachwasserbereich oder durchqueren ihn als Abkürzung bei der Umfahrung. Bei für
     Kitern günstigen Windbedingungen wurde es 2018 an manchen Tagen an den unbedenklichen Einstiegstellen eng
     und so wichen einige Kiter in die roten Zonen aus. Im Strandbereich unmittelbar an der Grenze des
     Naturschutzgebietes Lanken wurde das Kitegepäck gelagert und der Schirm am Strand im Schilf gestartet und
     dann zwischen dem erlaubten und roten Bereich hin und her gesurft. Kanuten nutzten die roten
     Flachwasserbereiche um an Land zu gelangen oder das Naturerlebnis in der Nähe der rastenden Wasservögel zu
     suchen. In Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde sollte abgestimmt werden, inwieweit hier
     Schilder und Kontrollen zu Einsicht der Kiter und somit zur Verringerung der Störungen helfen können.

     Abb. 8 Kitesurfer am Ludwigsburger Haken im NSG Lanken

     Foto: Felix Bügler, 15.10.2018

     Puddeminer Wiek

     Tab. 9 Einhaltung Vereinbarung Puddeminer Wiek

12   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
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     In der Puddeminer Wiek sind die Angler mit 76% Verstößen überwiegend in den roten Bereichen erfasst worden.
     Es wurde außerhalb der Fahrrinne nahe am Schilfufer geangelt. In der Puddeminer Wiek ist der nördliche Teil nur
     in der Fahrrinne befahrbar. In der Glewitzer Wiek ankerten vereinzelt Segler im roten Bereich, der überwiegende
     Anteil nutze die Fahrrinne, um den Hafen in Puddemin anzusteuern.
     In diesem Gebiet sollte über die Angelvereine versucht werden die Einsicht der Angler zu fördern aus
     Überzeugung dieses Gebiet, insbesondere zu den Zugzeiten, weniger zu frequentieren, um die Störungen für die
     rastenden Vögel zu verringern.

     Abb. 9 Angler auf der Puddeminer Wiek

     Foto: Felix Bügler, 18.10.2018

     Befahrensregelung für die Wasserflächen in den Naturschutzgebieten

     Im Rahmen der Verbänderunde in MV wurde 2018 vom WWF das Thema der fehlenden Befahrensregelung für
     die Wasserflächen in den Naturschutzgebieten mit Wasserfläche auf die Tagesordnung gesetzt. Die Vorschläge mit
     den detaillierten Karten für einen entsprechenden Antrag sind seit 2015 auf der Internetseite des WWF öffentlich
     einzusehen: www.wwf.de/themen-projekte/projektregionen/ostsee/unterlagen-fuer-antrag-befahrensregelung-
     naturschutzgebiete-mv/. Doch auch 2018 war die Antwort des Umweltministeriums, dass der Antrag zur
     Regelung derzeit nicht bearbeitet werden könne. Aus naturschutzfachlicher Sicht sollte der Antrag für die
     Befahrensregelung der Naturschutzgebiete unbedingt fertiggestellt und eingereicht werden.
     In diesem Zusammenhang sollte auf die noch ausstehende Umsetzung der Freiwilligen Vereinbarung für den
     Schweriner See und die Ausweisung von Kitesurfgebieten in der Wismarbucht hingewiesen werden. Diese
     genannten drei Vorhaben dienen alle der Minderung von Konflikten auf den Wasserflächen in M-V.

     5 Anhang
     5.1 Übersicht Bootmonitoring
     Tab. 10 Übersicht Bootmonitoring (inkl. ohne Bootsichtungen)

      Nr. Datum        Beginn Ende Gebiet
       1    12.01.2018   10:45 12:45 Having
       2   22.01.2018    10:00 11:30 Having
       3   24.01.2018      9:15 10:45 Having
       4   02.02.2018    11:00 12:30 Having
       5    11.04.2018     8:45 10:15 Having
       6   16.04.2018    12:00 13:30 Having
       7   24.04.2018    10:00 13:30 Having
       8   04.05.2018    11:00 11:45 Deviner See
       9   05.05.2018    12:30 14:00 Dän. Wiek
      10   05.05.2018    12:30 14:00 Ludw. Haken
       11  05.05.2018    12:30 14:00 Wampener Riff
      12   09.05.2018    15:30 17:00 Kemlade
      13   14.05.2018     16:15 17:00 Deviner See
      14   15.05.2018    16:00 16:30 Gustower Wiek

13   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

      Nr. Datum       Beginn Ende Gebiet
      15   15.05.2018   16:30 17:00 Wamper Wiek
      16   16.05.2018   13:30 15:00 Schoritzer Wiek
      17   16.05.2018   15:30 16:30 Puddem. Wiek
      18   18.05.2018     9:00 10:30 Having
      19   31.05.2018   10:45 12:15 Having
      20   05.06.2018   14:30 15:30 Gustower Wiek
      21   05.06.2018   15:30 15:45 Wamper Wiek
      22   06.06.2018   12:30 14:00 Dän. Wiek
      23   06.06.2018   14:00 14:30 Ludw. Haken
      24   06.06.2018   14:00 14:30 Wampener Riff
      25   06.06.2018   15:00 16:00 Koos
      26   06.06.2018   16:30 17:00 Miltzower Bucht
      27   07.06.2018   14:00 15:30 Schoritzer Wiek
      28   07.06.2018    15:45 16:15 Puddem. Wiek
      29   07.06.2018   16:30 16:45 Gustower Wiek
      30   08.06.2018   10:30 12:00 Having
      31   08.06.2018   12:00 13:00 Deviner See
      32   08.06.2018   12:30 13:00 Nördl. Devin
      33   13.06.2018     9:00 12:15 Having
      34   14.06.2018   16:00 17:30 Deviner See
      35   14.06.2018   17:00 17:30 Nördl. Devin
      36   15.06.2018   15:00 15:45 Wamper Wiek
      37   15.06.2018   16:00 17:00 Gustower Wiek
      38   15.06.2018    17:15 18:00 Puddem. Wiek
      39   16.06.2018   14:30 15:30 Schoritzer Wiek
      40   16.06.2018   16:00 17:00 Puddem. Wiek
      41   16.06.2018     9:30 18:45 Gustower Wiek
      42   17.06.2018     8:30  9:15 Puddem. Wiek
      43   17.06.2018     9:30 11:00 Gustower Wiek
      44   17.06.2018   11:00 12:00 Wamper Wiek
      45   18.06.2018   15:30 17:00 Ludw. Haken
      46   18.06.2018   15:30 17:00 Dän. Wiek
      47   18.06.2018   15:30 17:00 Wampener Riff
      48   18.06.2018   17:30 18:00 Koos
      49   21.06.2018     9:00 14:00 Having
      50   25.06.2018     9:30 14:00 Having
      51   25.06.2018   12:00 14:30 Ludw. Haken
      52   25.06.2018   12:00 14:30 Dän. Wiek
      53   25.06.2018   12:00 14:30 Wampener Riff
      54   25.06.2018   15:00 15:30 Koos
      55   25.06.2018   16:00 17:00 Deviner See
      56   26.06.2018   10:30 11:30 Schoritzer Wiek
      57   26.06.2018   12:00 14:00 Puddem. Wiek
      58   26.06.2018   14:30 15:30 Gustower Wiek
      59   26.06.2018   16:00 17:00 Wamper Wiek
      60   27.06.2018    11:30 14:00 Ludw. Haken
      61   27.06.2018    11:30 14:00 Dän. Wiek
      62   27.06.2018    11:30 14:00 Wampener Riff
      63   27.06.2018   15:30 16:30 Koos
      64   27.06.2018   17:00 18:00 Deviner See
      65   27.06.2018    17:15 17:45 Nördl. Devin
      66   28.06.2018   10:00 11:00 Deviner See
      67   28.06.2018    11:30 12:30 Wamper Wiek
      68   28.06.2018   12:30 13:30 Gustower Wiek
      69   28.06.2018    14:15 15:00 Schoritzer Wiek
      70   28.06.2018   15:30 16:30 Puddem. Wiek
      71   29.06.2018    13:15 15:00 Schoritzer Wiek

14   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

      Nr. Datum        Beginn Ende Gebiet
       72  29.06.2018      9:30 12:45 Puddem. Wiek
       73  29.06.2018      8:30 15:30 Gustower Wiek
       74  29.06.2018    15:30 16:00 Wamper Wiek
       75  31.06.2018      9:00 10:30 Having
       76  02.07.2018    13:00 13:30 Deviner See
       77  02.07.2018     15:45 16:15 Puddem. Wiek
       78  02.07.2018    14:30 15:30 Gustower Wiek
       79  02.07.2018    16:45 17:15 Wamper Wiek
       80  03.07.2018    13:00 15:30 Puddem. Wiek
       81  03.07.2018     15:45 16:00 Gustower Wiek
       82  03.07.2018    16:00 16:30 Wamper Wiek
       83  05.07.2018      9:30 11:00 Having
       84  10.07.2018    13:30 14:30 Having
       85   11.07.2018   11:00 12:30 Having
       86  13.07.2018    10:30 11:30 Puddem. Wiek
       87  13.07.2018     11:45 12:30 Gustower Wiek
       88  13.07.2018    12:30 13:00 Wamper Wiek
       89  16.07.2018    10:00 12:30 Ludw. Haken
       90  16.07.2018    10:00 12:30 Dän. Wiek
       91  16.07.2018    10:00 12:30 Wampener Riff
       92  16.07.2018    13:30 14:00 Koos
       93  16.07.2018    15:00 16:30 Deviner See
       94   28.11.2018   15:30 16:30 Deviner See
       94  16.07.2018     15:45 16:15 Nördl. Devin
       95   17.07.2018   12:30 13:30 Puddem. Wiek
       96   17.07.2018   14:00 15:00 Schoritzer Wiek
       97   17.07.2018   16:00 16:30 Wamper Wiek
       98   17.07.2018   16:30 17:00 Gustower Wiek
       99  18.07.2018      9:30 10:15 Schoritzer Wiek
      100  18.07.2018    10:45 11:00 Puddem. Wiek
      101  18.07.2018      11:15 12:00 Gustower Wiek
      102  18.07.2018    12:00 13:00 Wamper Wiek
      103  21.07.2018     13:15 14:00 Schoritzer Wiek
      104  21.07.2018    14:30 15:00 Puddem. Wiek
      105  21.07.2018     15:15 16:00 Gustower Wiek
      106  22.07.2018    13:30 14:30 Puddem. Wiek
      107  22.07.2018    14:30 16:00 Gustower Wiek
      108  22.07.2018    15:30 16:30 Wamper Wiek
      109  30.07.2018      9:30 12:00 Having
      110  31.07.2018    12:00 13:00 Schoritzer Wiek
      111  31.07.2018    13:45 15:00 Gustower Wiek
      112  31.07.2018    15:00 15:30 Wamper Wiek
      113  31.07.2018    16:00 16:30 Deviner See
      114  01.08.2018       8:15 11:30 Having
      115  06.08.2018      8:00 11:30 Having
      116  07.08.2018      8:30 10:30 Having
      117  16.08.2018    10:30 12:30 Having
      118  22.08.2018      9:00 12:00 Having
      119  24.08.2018      9:00 10:30 Having
      120  12.09.2018      8:00 10:30 Having
      121  19.09.2018     17:45 18:30 Schoritzer Wiek
      122  21.09.2018      9:00 12:00 Having
      123  26.09.2018    14:30 15:00 Dän. Wiek
      124  26.09.2018    12:45 15:00 Ludw. Haken
      125  27.09.2018      8:30 11:00 Having
      126  27.09.2018    12:45 13:15 Koos
      127  27.09.2018    14:45 15:30 Deviner See

15   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

      Nr. Datum        Beginn Ende Gebiet
      128  28.09.2018    16:00 16:15 Schoritzer Wiek
      129  28.09.2018     13:15 14:45 Puddem. Wiek
      130  04.10.2018    13:00 13:45 Having
      131  05.10.2018    10:00 11:45 Struck
      132  05.10.2018    12:30 15:00 Dän. Wiek
      133  05.10.2018    12:30 15:00 Ludw. Haken
      134  06.10.2018    14:30 14:30 Deviner See
      135  09.10.2018      9:30 11:00 Having
      136  09.10.2018    14:30 14:45 Gustower Wiek
      137  09.10.2018    14:45 15:30 Deviner See
      138  10.10.2018    10:45 10:30 Schoritzer Wiek
      139  10.10.2018    12:00 14:00 Puddem. Wiek
      140  10.10.2018    14:30 14:45 Kemlade
      141  10.10.2018     15:15 15:15 Gustower Wiek
      142   13.10.2018    12:15 13:45 Koos
      143   12.10.2018   14:30 14:30 Deviner See
      144   15.10.2018     11:15 12:00 Struck
      145   15.10.2018   13:30 15:15 Ludw. Haken
      146   15.10.2018   13:30 15:15 Dän. Wiek
      147   16.10.2018    11:30 12:45 Having
      148   16.10.2018   16:00 16:45 Puddem. Wiek
      149   17.10.2018   15:30 15:45 Ludw. Haken
      150   17.10.2018   15:00 15:45 Dän. Wiek
      151   17.10.2018   13:00 14:00 Spülfeld Wampen bis Hafen Ladebow
      152  18.10.2018      9:00   9:30 Having
      153  18.10.2018    11:00 0:00 Having
      154  18.10.2018    14:30 14:30 Wampener Wiek
      155  18.10.2018    15:00 15:00 Gustower Wiek
      156  18.10.2018     15:45 17:00 Puddem. Wiek
      157   19.10.2018   12:45 12:45 Deviner See
      158   19.10.2018   13:30 15:00 Koos
      159  30.10.2018     12:15 14:15 Schoritzer Wiek
      160  30.10.2018      11:15 11:15 Dän. Wiek
      161  30.10.2018    11:00 11:00 Struck
      162   01.11.2018     11:15 11:15 Gustower Wiek
      163   01.11.2018   12:45 14:30 Schoritzer Wiek
      164   01.11.2018    11:30 15:15 Puddem. Wiek
      165   01.11.2018   11:00 11:00 Wamper Wiek
      166   02.11.2018   14:30 14:30 Deviner See
      167   02.11.2018   13:00 13:15 Dän. Wiek
      168   02.11.2018   13:00 13:30 Ludw. Haken
      169   02.11.2018     11:15 12:15 Großer Wotig
      170   05.11.2018     9:30 11:00 Having
      171   05.11.2018   13:45 15:45 Gristower Wiek
      172   05.11.2018   16:00 16:00 Deviner See
      173   07.11.2018   13:00 16:30 Puddem. Wiek
      174   07.11.2018   12:30 12:45 Wamper Wiek
      175   07.11.2018   12:45 13:00 Gustower Wiek
      176   07.11.2018   15:30 15:45 Schoritzer Wiek
      177  08.11.2018     15:15 16.15 Dän. Wiek
      178  08.11.2018    12:45 13:00 Großer Wotig
      179  08.11.2018    13:00 13:15 Struck
      180   09.11.2018   13:45 14:15 Deviner See
      181   10.11.2018   13:00 13.30 Schoritzer Wiek
      182   15.11.2018   12:00 14:00 Having
      183   15.11.2018     9:00 11:30 Having
      184   20.11.2018     9:00 12:00 Having

16   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

     5.2 Verteilerliste Angelbroschüre Greifswalder Bodden
     Tab. 11 Verteilerliste Angelbroschüre

     Angelerlaubnis-Ausgabestelle                     Ort            Straße
     Kurverwaltung Altefähr                           Altefähr       Am Fährberg 9
     Amt Mönchgut Granitz                             Baabe          Göhrener Weg 1
     Amt Bergen auf Rügen                             Bergen         Markt 5-6
     Angelverein Zum Kormoran e.V.                    Brandshagen    Boddenring 22
     Kurverwaltung Gager                              Gager          Zum Höft 15a
     Amt Bergen auf Rügen – Büro Garz                 Garz           Lindenstr.5
     Kurverwaltung Göhren                             Göhren         Poststr. 9
     Angelverein Sturmvogel Lubmin e.V.               Greifswald     Bergweg 16 a
     Hagen´s Angelshop                                Greifswald     Lomonossowallee 58
     Hansestadt Greifswald                            Greifswald     Markt 15
     Universitätsangelsportverein Greifswald e.V.     Greifswald     Dubnaring 8a
     im-jaich Naturoase Gustow                        Gustow         Drigge 1
     KAV Ostvorpommern e.V.                           Gützkow        August-Bebel-Str. 39
     Kurverwaltung Gemeinde Karlshagen                Karlshagen     Hauptstr. 4
     Marina Kröslin GmbH                              Kröslin        Hafenstr. 9
     Angelparadies- Vorpommern                        Lauterbach     Hafenstr. 11b
     Edeka V. Preller GmbH & Co. KG                   Lauterbach     Chausseestr. 8
     Marina Im Jaich                                  Lauterbach     Am Yachthafen 1
     Angelverein Ortsgruppe Greifswald e.V.           Lubmin         Am Walde 8
     Kurverwaltung Gemeinde Seebad Lubmin             Lubmin         Freester Str. 8
     Kurverwaltung Middelhagen                        Middelhagen    Dorfstr. 4
     Sund-Angler                                      Neuhof         Am Strelasund 1
     Backshop & Angelbedarf                           Peenemünde     Hauptstr. 33
     Halbinsel Betriebsgesellschaft mbH               Peenemünde     Fährstrasse 09
     Biosphärenreservatsamt Südost-Rügen              Putbus         Circus 1
     Angelverein Möve e.V.                            Sellin         Kiefernweg 13
     Hafen Seedorf                                    Sellin         Seedorf 12a
     Kurverwaltung Sellin                             Sellin         Warmbadstr. 4
     Bootsverleih Stahlbrode                          Stahlbrode     Wiesengrund 2
     Angel Joe GbR                                    Stralsund      Greifswalder Chaussee 4
     Angelservice Ullrich                             Stralsund      Wasserstr. 63
     Angelsportverein Drigge e.V.                     Stralsund      Beethovenstr. 2
     Aral Tankstelle Sedata T.S.G.                    Stralsund      Greifswalder Chaussee 62d
     Fisherman´s in Stralsund GmbH                    Stralsund      Albert-Schweitzer-Str. 16
     SAV Voigdehäger See Stralsund e.V.               Stralsund      Lübecker Allee 29
     Smutje’s – Bistro am Sund                        Stralsund      Liebitzweg 22
     Tourismuszentrale Hansestadt Stralsund           Stralsund      Alter Markt 9
     Kurverwaltung Thiessow                           Thiessow       Hauptstr. 36
     Kurverwaltung Thiessow - Campingplatz            Thiessow       Hauptstr. 4
     Kurverwaltung Ostseebad Trassenheide             Trassenheide   Strandstr. 36
     Angelverband Zieserberg e.V.                     Wolgast        An den Anlagen 4
     Meier´s Anglerladen                              Wolgast        Lange Str. 5

     Quelle der Ausgabestellen:
     LALLF Adressliste der Ausgabestellen von Angelerlaubnissen für Küstengewässer M-V
     https://www.lallf.de/fischerei/angelfischerei/angelerlaubnis/

17   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

     5.3 Pressespiegel
     Wurden 23 Robben in der Ostsee ertränkt?, Hannoversche Allgemeine Zeitung, 17.01.2018

     Ende 2017 wurden 23 tote Kegelrobben an der Nordküste des Greifswalder Boddens in Mecklenburg-
     Vorpommern gefunden. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Stralsund wegen des möglichen Verstoßes gegen das
     Tierschutzgesetz. Starben die Tiere keines natürlichen Todes?

     Eine Kegelrobbe auf dem zugefrorenen Strelasund zwischen Stralsund und Greifswald (Mecklenburg-
     Vorpommern). Foto: Stefan Sauer

     Stralsund. Mehr als 20 tote Kegelrobben sind Ende 2017 im Greifswalder Bodden gefunden worden - nun gibt es
     Hinweise, dass sie eines nicht natürlichen Todes starben. Nach einer Anzeige des Deutschen Meeresmuseums in
     der Hansestadt Stralsund in Mecklenburg-Vorpommern ermittelt die dortige Staatsanwaltschaft , wie die „Ostsee-
     Zeitung“ berichtet. Die Staatsanwaltschaft gehe den Hinweisen nach, bestätigte Sprecher Martin Cloppenburg.
     Ermittelt werde wegen des möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und das Bundesnaturschutzgesetz.

     Das Meeresmuseum in Mecklenburg-Vorpommern erstattete dem Bericht zufolge Strafanzeige. Die
     Staatsanwaltschaft betonte, in alle Richtungen zu ermitteln, erklärte aber: „Es gibt Tatverdächtige im Sinne eines
     Anfangsverdachtes.“

     Labor-Untersuchungen hätten ergeben, dass die äußerlich unversehrten Tiere weder an Viren, Bakterien oder
     Giften verendet waren, sagte der Kurator für Meeressäuger, Michael Dähne. Nach der Ausschlussmethode komme
     nur ein akutes Herz-Kreislaufversagen in Betracht, vermutlich verursacht durch Ertrinken, sagte Dähne. Als
     Meeressäuger müssen die Robben zum Atmen immer wieder an die Wasseroberfläche.

     Die toten Robben wurden zwischen September und Dezember wurden in einem Umkreis von etwa 5 Kilometer an
     der Nordküste des Greifswalder Boddens gefunden. Bei rund 100 in den vorpommerschen Boddengewässern
     lebenden Tieren ist das knapp ein Viertel des Bestandes.

     Von dpa/ewo

     Fischer wehren sich gegen Verdacht der Robbentötung, Schweriner Volkszeitung, 17.01.2018

     Die zunehmende Zahl der Robben an der deutschen Ostseeküste sorgt für Zündstoff bei den Fischern. Sie
     sprechen sich für einen Managementplan aus, der auch eine Obergrenze beinhalten sollte.

18   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

     Nach Ermittlungen wegen des mysteriösen Todes von mehr als 20 Kegelrobben im Greifswalder Bodden haben
     die Fischer den Verdacht einer absichtlichen Tötung zurückgewiesen und die Forderung nach einem
     Managementplan erneuert. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Fischer mutwillig Robben in Reusen locken, um
     sie zu töten“, sagte der Vize-Chef des Landesverbandes der Kutter- und Küstenfischer, Michael Schütt, am
     Mittwoch. Dass eine Robbe versehentlich in einer Reuse lande, könne passieren. Allerdings sei damit nicht die
     hohe Zahl der gefundenen Kadaver zu erklären.

     Schütt sprach sich für einen Managementplan aus, der den Umgang mit der zunehmenden Robbenpopulation im
     Greifswalder Bodden regelt. Man müsse in diesem Zusammenhang auch über eine Obergrenze reden. „Die
     Robben haben hier keine natürlichen Feinde“, sagte Schütt. Die Fischer klagen seit mehreren Jahren über
     sinkende Fänge, zerrissene Netze und angefressene Fische. Wünschenswert wäre, dass die Auswirkungen des
     zunehmenden Robbenbestandes auf andere Tierarten wissenschaftlich untersucht würden. Der Umweltverband
     WWF hat bereits ein Eckpunkte-Papier für einen solchen Managementplan erarbeitet, wie der Leiter des WWF-
     Ostseebüros, Jochen Lamp, sagte. Zunächst sei eine verlässliche Datengrundlage zur Bestandssituation, den
     Auswirkungen auf den Lebensraum und den mutmaßlichen Schäden erforderlich. Eine Obergrenze sei für ihn
     nicht vorstellbar, sagte Lamp. Ziel sei zunächst eine gesunde und stabile Robbenpopulation.

     Zwischen September und Dezember 2017 waren 23 tote Kegelrobben an der Nordküste des Greifswalder Boddens
     entdeckt worden- etwa ein Viertel des auf 100 Tiere geschätzten Robbenbestandes an der vorpommerschen
     Ostseeküste. Experten des Deutschen Meeresmuseums hatten die äußerlich unversehrten Tiere untersucht und
     konnten ausschließen, dass die Tiere an Viren, Bakterien oder Giften starben. Sie gehen davon aus, dass die
     Meeressäuger an akutem Herz- und Kreislaufstillstand durch Ertrinken starben. Ein solcher Tod sei in nach oben
     geschlossenen Reusen möglich. Das Meeresmuseum erstattete Anzeige wegen der Tötung einer besonders
     geschützten Art.

     Die Staatsanwaltschaft Stralsund ermittelt wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und
     Bundesnaturschutzgesetz, wie Behördensprecher Martin Cloppenburg sagte. Man gehe Hinweisen nach, dass die
     Tiere eines nichtnatürlichen Todes starben. Nach Angaben von Cloppenburg gibt es „Tatverdächtige im Sinne
     eines Anfangsverdachtes“.

     Martina Rathke

     Streit um die Kegelrobbe, Schweriner Volkszeitung, 21. Februar 2018

     Foto: dpa

     Der Meeressäuger ist streng geschützt – doch nicht jeder ist froh über die Rückkehr des Raubtieres. Fischer
     beklagen Schäden

     Die Kegelrobben im Greifswalder Bodden werden immer stärker zum Zankapfel. Der Umweltverband Nabu und
     die Grünen kritisierten Forderungen nach einer Begrenzung des Robbenbestandes als „schäbig“. Das Umwelt-
     und Agrarministerium wies Forderungen zur Bejagung der Robben zurück. Die Kegelrobbe unterliege nicht dem
     Jagdrecht, deshalb sei eine Ausnahmegenehmigung für bejagbares Wild derzeit keine Option, sagte eine
     Ministeriumssprecherin.

     Der EU-Abgeordnete Werner Kuhn (CDU) hatte sich im Zusammenhang mit dem geplanten Managementplan für
     bestandsregulierende Maßnahmen ausgesprochen. Eine Region wie der Greifswalder Bodden, der als Kinderstube
     für den Hering gelte, könne eine große Robbenpopulation nicht vertragen, sagte er im NDR. „Dann muss man
     auch darüber diskutieren, wie ist es möglich den Bestand zu reduzieren. Und dann muss auch eine
     Ausnahmegenehmigung für bejagbares Wild her.“ Auslöser war der mysteriöse Tod von 23 Kegelrobben im

19   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
Betreuungsbericht Greifswalder Bodden 2018

     Herbst letzten Jahres. Schätzungen zufolge wurde damit der Robbenbestand im Greifswalder Bodden um die
     Hälfte dezimiert. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des möglichen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und
     das Bundesnaturschutzgesetz, weil die Tiere ertränkt sein könnten. Bislang liegen noch keine Ergebnisse vor.

     Fischer wiesen den Verdacht der Tötung zurück, sprachen sich aber für eine Obergrenze des Meeressäugers aus.
     Sie machen die Robben, die seit 15 Jahren an die deutschen Küsten zurückkehren, für zerrissene Netze und
     schlechte Fänge verantwortlich.

     Nabu und Grüne forderten eine lückenlose Aufklärung der mysteriösen Todesfälle. „Während die
     Staatsanwaltschaft ermittelt und sich Naturschutz und Wissenschaft um den kleinen Bestand der Kegelrobben
     sorgen, sprechen Teile der Fischerei und Politik von einer Robbenplage und fordern Abschussquoten“, sagte
     Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller am Dienstag. Die Akteure vor Ort wären gut beraten, aufzuklären und
     mögliche schwarze Schafe unter den Fischern zu identifizieren.

     Im Januar hatte der Umweltverband WWF einen ersten Entwurf eines Managementplanes im Schweriner
     Umweltministerium vorgestellt. Das Eckpunktepapier sieht ein wissenschaftliches Monitoring, Maßnahmen zur
     Schadensermittlung und aufbauend darauf auch Entschädigungen für betroffene Fischer vor. „Wir benötigen
     einen Kompromiss, der von allen Seiten getragen wird“, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in
     Stralsund. Natürlich sehe man die Schäden an den Netzen. Im Zentrum aller Maßnahmen müsse aber stehen,
     dass die Wiederansiedlung der Robben nicht gefährdet werde. Heute tagt der Fischereiabgabeausschuss des
     Landes, um erstmals über Möglichkeiten der Schadensregulierungen zu beraten.

     Rund 300 Robben vor der deutschen Ostseeküste gesichtet, Hamburger Abendblatt, 23.04.2018,

     Im Greifswalder Bodden und an der Greifswalder Oie wurden etwa 300 Kegelrobben gezählt. Wegen der
     steigenden Tierbestände fordern Forscher und Umweltverbände einen Robbenmanagement-Plan.

     Vor der deutschen Ostseeküste sind im Frühjahr so viele Kegelrobben gesichtet worden wie seit mehr als 100
     Jahren nicht. Bei Zählungen im Greifswalder Bodden und an der Greifswalder Oie seien in den vergangenen
     Tagen knapp 300 Tiere entdeckt worden. Bei einer Ausfahrt zum Großen Stubber – einer Untiefe im Greifswalder
     Bodden – wurde eine große Gruppe von rund 200 Robben gesichtet, sagte der Kurator des Deutschen
     Meeresmuseums, Michael Dähne. Auf der Insel Greifswalder Oie wurden nach Angaben der Wildtierstiftung
     WWF rund 90 Tiere entdeckt. Forscher und Umweltverbände werten dies als Indiz für weiter wachsende
     Robbenbestände an der südlichen Ostseeküste und fordern einen Robbenmanagementplan.

     Die saisonale Zunahme der Robben sei ein weiteres wichtiges Signal, dass ein Robbenmanagementplan für die
     deutsche Ostseeküste dringend notwendig sei, sagte Florian Hoffmann vom WWF-Ostseebüro in Stralsund. "Mit
     der Rückkehr der Robben gehen Konflikte einher, die gemeinsam mit Fischerei und Naturschutz gelöst werden
     müssen." Unterstützung kam vom Landesverband der Kutter- und Küstenfischer. "Wir brauchen schnelle
     Lösungen. Aber das Land lehnt sich zurück", sagte Vize-Verbandschef Michael Schütt. Die Robben sind
     Fischjäger. Fischer beklagen zunehmend zerrissene Netze und angefressene Heringe.

     Das Schweriner Umweltministerium begrüßte die steigenden Robbenzahlen, sieht aber keinen akuten Bedarf für
     einen Managementplan. Eine Ministeriumssprecherin sagte, dass man zunächst die dreijährigen Untersuchungen
     des Rostocker Instituts für Fisch und Umwelt zu den Auswirkungen der Robben auf die Fischerei abwarten wolle.
     Erst auf dieser Grundlage könnten fundierte Aussagen zur Schadenshöhe getroffen und gegebenenfalls über
     Kompensationsmaßnahmen entschieden werden.
     2018 wurden erstmals Robbenbabys an der Küste entdeckt

     Die Zahl der Kegelrobben an der deutschen Ostseeküste schwankt jahreszeitlich sehr stark. Spitzenwerte werden
     immer im März und April während der Heringslaichzeit gezählt. "Wir gehen davon aus, dass die sehr guten
     Nahrungsbedingungen auch skandinavische Tiere in die deutsche Ostseegewässer gelockt haben", sagte Dähne.

     Im vergangenen Jahr wurden im Frühjahr nach Angaben Dähnes 150 Tiere im Greifswalder Bodden gezählt, im
     Jahresmittel allerdings nur sechs Tiere. Ab Mai sinkt die Zahl der Meeressäuger an der deutschen Küste wieder
     drastisch. Die Forscher nehmen an, dass die Robben sich dann in ruhigere skandinavische Küstengebiete
     zurückziehen. In diesem Jahr hatte die ruhige Witterungslage für gute Bedingungen zum Zählen der
     Meeressäuger gesorgt.

20   WWF Deutschland – Ostseebüro Stralsund
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