Börsenpsychologie Der Schlüssel zum Anlageerfolg - Rabe Investmentberatung
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+ Das Magazin für Kapitalanleger Börsenpflichtblatt der Börsen Nr. 10 2013 | 3,80 € Mit Wissen zu Werten. Frankfurt, Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München und Stuttgart Extra Realdepot Entscheidende Wochen für EUROKAI Recht Rechtsschutzversicherungsklausel unwirksam Unternehmen KDG-Übernahme heiß diskutiert Börsenpsychologie Der Schlüssel zum Anlageerfolg INVESTMENT Europäische Beteiligungsgesellschaften | DIVIDENDEN Europas Dividendenaristokraten | FONDS Megatrend Luxus | MARKT China-Investments | AKTIE RTL Group hochprofitabel
INVESTMENT & STRATEGIE Alle Jahre wieder LUXUS-FONDS Weihnachten steht vor der Tür und beschert dem Einzelhandel traditionell die umsatzstärksten Wochen. Der Absatz von Luxusgütern spielt dabei nicht nur hierzulande eine immer wichtigere Rolle. Einige Fonds setzten gezielt auf diesen Trend. ich selbst oder andere mit einem dard) des US-Magazins Forbes zeigt, ist es lingt es sehr gut, ihre hohen Preise am besonderen Geschenk belohnen ist viel schwieriger, diesen gehobenen Lebens- Markt durchzusetzen. Die Unternehmen in Mode. Da darf es gerne mal die stil auch beizubehalten. Der CLEWI bil- erzielen überdurchschnittliche Margen in schöne Uhr, das gute Restaurant oder die det einen Warenkorb für Superreiche ab. ihrer jeweiligen Branche und generieren exklusive Kosmetikserie sein. Man gönnt Er spiegelt die jährliche Preisentwicklung hohe Cashflows und Eigenkapitalren sich ja sonst nichts. von 40 Luxusgütern, darunter die Über- diten. Gleichzeitig sorgt die Positionierung nachtung in der Suite des Four Seasons in im Premiumsegment auch für eine hohe Was bei der breiten Mittelschicht einen Manhattan für 4.550 US-Dollar, die Reise Kunden loyalität und eine wirkungsvolle Hauch von Luxus versprüht, gehört für tasche von Louis Vuitton für 1.620 US- Abschottung vor Mitbewerbern. wirklich Wohlhabende, die neudeutsch Dollar oder der Learjet für 7 Personen für High-Net-Worth-Individuals (HNWIs) ge- schlappe11 Mio. US-Dollar (alle Preisan- nannten Personen mit mehr als 1 Mio. US- gaben 2013), wider. Der CLEWI ist deut- „Hersteller von Dollar liquidem Vermögen, allerdings zum lich stärker gestiegen als der Preisindex des Luxusgütern haben Alltag. In deren Umfeld ist die Privatjacht Warenkorbes für Normalsterbliche. Seit eine sehr hohe fast Pflicht und das Kind übt seine Etüden 1982 haben sich die Lebenshaltungskosten selbstverständlich nicht am Klavier, son- mehr als verdoppelt, der exklusive Waren- Preismacht.“ dern am Steinway-Flügel. korb des CLEWI hat sich im selben Zeit- raum dagegen mehr als vervierfacht. „Extrem gut“ leben Premiummarken müssen allerdings auch wird immer teurer Hohe Preismacht der Anbieter erstklassigen Service und Qualität bieten. Zu beneiden sind die HNWIs trotzdem Der überdurchschnittlich starke Anstieg In der Regel verfügen sie über ein hohes nicht, denn wie der CLEWI, der „Cost des CLEWI zeigt vor allem eines: Den Werbebudget und ein sehr selektives Of Living Extremely Well-Index“ (Kosten Herstellern von Luxusgütern und Anbie Vertriebsnetz. Zudem haben zahlreiche index für einen extrem hohen Lebensstan- tern von exklusiven Dienstleistungen ge Luxusmarken wie beispielsweise Cartier 20 AnlegerPlus 10 2013
INVESTMENT & STRATEGIE (gegründet 1847) oder Gucci (gegründet andereRegionen wie Brasilien, der Nahe auf Einkäufe von Touristen, überwiegend Bild: © boykung - Fotolia.com 1921) eine lange Tradition, die auch mit Osten und sogar einige afrikanische Staa- aus China. Insgesamt sollen in diesem viel Geld nicht kopierbar ist. ten trügen ihren Teil zur Diversifikation Jahr rund 45 % der globalen Nachfrage bei, erklärt Huang Sun. nach Luxuswaren durch Einwohner der Diese Faktoren machen Premiumunter- Schwellenländer (über direkte Einkäufe nehmen auch sehr spannend für Inves- Die Umsätze der Luxusgüterindustrie ent- im Heimatland oder auf Reisen) generiert toren. Einige Fondsgesellschaften haben wickeln sich zwar auch in den USA und werden. Die Experten von Pictet erwarten, das frühzeitig erkannt und entsprechende Europa positiv, dabei entfällt nach Schät- dass dieser Anteil bis 2020 sogar auf 60 % Produkte im Angebot. Mit Fonds wie zungen der schweizerischen Vermögensver- ansteigt. dem Credit Suisse Global Prestige, dem walter von Pictet jedoch rund die Hälfte ➤ Edmond de Rothschild Premiumsphere, dem JB Luxury Brands oder dem Premium Anzeige Brands von Pictet können Anleger vom Erfolg und Wachstum weltweit führender Marken profitieren. Exklusives Angebot trifft auf kaufkräftige Zielgruppen Eine Käuferschicht für Luxusgüterkonzerne sind die sehr wohlhabenden Personen. Ihnen wird nachgesagt, dass ihr Konsum- verhalten sehr stabil sei und relativ wenig mit der globalen Wirtschaftsentwicklung zusammenhänge. Dr. Patrick Kolb, Fonds- manager des Credit Suisse Global Pres- tige, erwartet, dass das Vermögen dieser Zielgruppe in den nächsten Jahren durch- schnittlich um 6,5 % p. a. wächst. „Dabei erwarten wir das stärkste Wachstum in Asien mit einer Rate von rund 10 %“, so Kolb. Ein Trend, der den Premiumanbietern ebenfalls in die Hände spielt, ist die Explo- sion der globalen Mittelschicht. Bis 2025 dürfte die Gesamtzahl der zur Mittelklasse zählenden Menschen von 600 Mio. 2010 auf fast 1,3 Mrd. angestiegen sein. „Aus unserer Sicht werden von diesen 700 Mio. neuen Konsumenten fast 200 Mio. aus China stammen“, erklärt Kolb: „Dies ist für Luxusgüterkonzerne insofern interessant, da die Chinesen die größten Verbraucher von Luxusgütern weltweit sind und pro Kopf durchschnittlich achtmal so viel dafür aus- geben wie ein Durchschnittseuropäer:“ Viel Schwellenländerfantasie Die hohe Abhängigkeit vom chinesischen Markt bestätigt auch Scilla Huang Sun, die für das Management des JB Luxury Brands verantwortlich ist. Wenngleich sie auch die Vielfalt der Absatzmärkte in den Schwellenländern betont. In Asien würde der Luxusgüterkonsum auch in Län- dern wie Thailand, Indonesien, Malaysia oder den Philippinen stark ansteigen und 21 AnlegerPlus 10 2013
INVESTMENT & STRATEGIE Luxus oder Premium? oder Glashütte Original und der Konzern schen nach Individualität, der Abgrenzung Mit der bisherigen Wertentwicklung Richemont, zu dessen Portfolio Marken gegenüber anderen durch den Besitz von der Luxus-Fonds (siehe Tabelle) dürften wie Cartier oder Montblanc zählen. Luxusgütern. Anleger mehr als zufrieden sein. Große Renditeunterschiede zwischen den Ange- Einig ist man sich bei der Portfoliokon Ein Investment ist aber vor allem eine boten sind nicht festzustellen. struktion: Die Manager aller vier Fonds Wette auf die weitere Entwicklung in den setzten bei der Aktienauswahl auf die fun- Emerging Markets. Die hohe Abhängig- damentale Bottom-up-Analyse und ein keit von China ist dabei Segen und Fluch „Luxusmarken relativ konzentriertes Portfolio aus 30 bis zugleich. Wegen der beschriebenen Vorteile haben eine lange 50 Einzeltiteln. der Unternehmen sind deren B ewertungen traditionell relativ hoch. Echte Schnäpp- Tradition, die nicht Luxus- und Premium-Fonds chen sind aktuell nicht zu machen, die kopierbar ist.“ im Anlegerportfolio Kurs-Gewinn-Verhältnisse der Titel liegen Für langfristig orientierte Anleger kann die nur leicht unter dem langfristigen Durch- Beimischung von Luxus- oder Premium- schnitt. Echter Luxus war eben noch nie Der Pictet Premium Brands, der im fonds sinnvoll sein. Mit ihnen setzen sie günstig zu haben. langfristigen Vergleich etwas schwächer auf langfristige Megatrends wie das Wachs- abgeschnitten hat, und der Premiumsphere tum der weltweiten Mittel- und Ober- Alexander Rabe aus dem Hause Rothschild weisen im Ver- schicht und den starken Wunsch der Men- Rabe Investmentberatung GmbH gleich etwas geringere Wertschwankungen auf. Pictet ist hier im 1- und 5-Jahres-Zeit- raum am besten. Rothschild führt das Feld Luxusmarken in dieser Disziplin im 3-Jahres-Zeitraum an. Beide Fonds sind thematisch eher auf Die wertvollste Luxusmarke 2013 war der französische Luxusgüterproduzent Louis Vuitton. das Premiumsegment ausgerichtet und Sein Marktwert liegt derzeit bei knapp 23 Mrd. US-Dollar. enthalten auch Unternehmen wie NIKE (Pictet) oder VW (Rothschild), die keinen Luxusstatus haben. Außerdem investieren Louis Vuitton 22.719 sie nicht nur in Produkthersteller, sondern Hermès 19.129 ebenfalls in Anbieter von Premiumdienst- Gucci 12.735 leistungen wie Hotelbetreiber. Dadurch Prada 9.454 ergibt sich ein deutlich breiteres Anlage 7.941 Rolex universum an möglichen Investments, was 7.075 Chanel eventuell zur Reduzierung der Volatilität Cartier 6.377 beigetragen hat. Burberry 4.194 CS Global Prestige und JB Luxury Brands Fendi 3.636 sind dagegen stärker auf das Luxusseg- Coach 3.276 Marktwert in Mio. US-Dollar ment fokussiert. Zu den größten Positio- 0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 nen der beiden Fonds gehören die Swatch Group mit Uhrenmarken wie Blancpain Quelle: Millward Brown Optimor, statista.com Auswahl an Luxusgüter-Fonds Fonds ISIN Anlageregion Performance Auflage Volumen 1 Jahr 3 Jahre 5 Jahre CS EF (Lux) Global Prestige B LU0254360752 weltweit 24,0 % 67,0 % 133,6 % 7.7.2006 331 Mio. € EdR Premiumsphere A FR0010509877 weltweit 21,7 % 54,5 % 130,3 % 13.11.2007 90 Mio. € JB EF Luxury Brands EUR B LU0329429897 weltweit 26,8 % 59,1 % 125,6 % 31.1.2008 444 Mio. € Pictet Premium Brands P LU0217139020 weltweit 23,7 % 48,3 % 111,0 % 31.5.2005 856 Mio. € Quelle: Morningstar Fondsanalyst, Stand 30.9.2013 22 AnlegerPlus 10 2013
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