Bratislava - Slovensko - AUS DER REIHE STÄDTE EUROPAS
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Bratislava - Slovensko AUS DER REIHE STÄDTE EUROPAS Video: DVD, 7 Minuten, 2004 Adressaten: ab Jgst. 5 der Hauptschule, der Realschule und des Gymnasiums Schlagwörter: EU-Erweiterung, Hauptstadt der Slowakischen Republik, Burg, Krönungsstadt und Sitz ungarischer Könige, repräsentative Bauwerke der Innenstadt, Adelspaläste, Präsidentenpalast, Altstadt, Rathaus, Handel und Gewerbe an der Donau, Wohnsiedlung Petržalka, kommunistische Vergangenheit, nationale Unabhängigkeit, jüngste europäische Metropole Lösungsvorschläge zum Kapitel: 1. Burg, Grassalkowitsch Palais 2. Nationaltheater, Arbeitsblatt Primatialpalais 3. Rathaus, Michaelergasse 4. Donauhafen 5. Petržalka, Neue Brücke 6. Altstadt bei Nacht 1b) aus der Alt- und Jungsteinzeit und älter; Knochen- und In der gleichen Reihe sind erschienen: Werkzeugfunde Praha – Česká Republika; Warszawa – Polska; Kraków – 1c) erwähnt in Salzburger Polska; Budapest – Magyarorszag; Wien – Österreich Annalen 907; Stadtrecht 1291 1d) Krönungsort, Sitz ungarischer Ein Film von Rainer Hahn Könige, Hauptstadt, Hafen, Kreuzug Mitarbeit: Simona Bachledová, Jana Bryjová, Conni Goldstein, 1e) 11Könige und 8 Gemahlinnen Annerose Hahn, Sigrid Hoge-Körnig, Meggi Kölzer, Jakub 2a) Neue Brücke, Burg, Ľudma, Natalia Mervartová, Rastislav Pjontek, Wibke Seifert, Nationaltheater Miroslava Suchánová, Katarína Frečková 2b) 01.01.1993 Sprecherin: Wibke Seifert, Meggi Kölzer 2c) Slowakei – 5,2 Mio.; Bratislava – 500.000 Inhalt: 2d) im Karpatenbogen, Der Film stellt Bratislava, die jüngste Hauptstadt eines europäischen Nordslowakei, Die Hohe Tatra Landes vor. Er gibt mit seinen Impressionen von historischen 3a) Petržalka Bauwerken und Adelspalästen aus ungarischen und habsburgischen Herrschaftszeiten, aber auch von neuzeitlichen Plattenbausiedlungen 3b) das einzig erhaltene Stadttor; erfüllt Wünsche und Industrieanlagen, ein Bild der wechselvollen Geschichte der Stadt, die sich heute als moderne europäische Metropole präsentiert. 3c) goldene Kuppel, kleinster Mit Aufnahmen von der Burg, dem einstigen Sitz der ungarischen Dom Mitteleuropas, Krönngsort Könige und heutigem Wahrzeichen Bratislavas, beginnt der Streifzug 3d) Pavol Orzságh Hviezdoslav durch die Stadt. Von dort oben hat man einen Blick auf die schön 3e) Ľudovít Štúr rekonstruierte Altstadt, hinunter zur Neuen Brücke über der Donau 4d) seit 2004 – Ivan Gašparovič bis zur größten Plattenbausiedlung Europas. Eindrücke aus dem Stadtbild und vom pulsierenden Leben auf den Straßen und in den Cafés zeugen vom Stolz der Einwohner über die wiedergewonnene Freiheit seit der „sanften Revolution“ und wecken beim Betrachter des Films vielleicht das Interesse an der jüngsten Hauptstadt in der europäischen Gemeinschaft. Praxis Unterrichtsfilm Draisendorf 1 91346 Wiesenttal 1
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Filmtext zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM Filmtext Vor uns liegt die jüngste Hauptstadt eines Maria Theresia ließ die inneren Stadtmauern europäischen Landes: Bratislava. abreißen, da sie der Entwicklung von Handel und Erst seit dem Jahr 1993 existiert ein eigenständiger Gewerbe hinderlich waren. Nur das Michael-Tor Staat – die Slowakische Republik. Die Hauptstadt blieb stehen. der Slowakei ist Bratislava, mit 500 000 Wegen der günstigen Lage an der Donau war die Einwohnern - die größte Stadt des Landes. Stadt schon seit dem Mittelalter in das Durch das Sigismund-Tor gelangt man zur Burg. internationale Flusstransportgeschäft eingebunden. Die Stadt spielte immer eine wesentliche Rolle. Sie Im Jahre 1975 wurde ein neuer Hafen gebaut, da war zeitlang die Hauptstadt Ungarns. Nachdem die der alte den steigernden Anforderungen nicht mehr Türken 1526 den südlichen Teil Ungarns besetzt genügte. Auch eine Schiffswerft. Und die hatten, wurden die königlichen Amtsgeschäfte, der Raffinerie! Landtag und die Krönungsinsignien hierher Ein Blick auf die Stadt von der Burg: die Altstadt, verlegt. Elf ungarische Könige wurden hier die Donau, die Neue Brücke, die Wohnsiedlung gekrönt, u.a. auch Maria Theresia, unter deren Petržalka, und am Horizont ist die ca. 60 km Herrschaft Bratislava wieder zur bedeutendsten entfernte Stadt Wien zu erahnen ... Stadt Ungarns wurde. Bratislava hat die größte Bevölkerungsdichte aller Viele der repräsentativen Bauten der Stadt mitteleuropäischen Städte. In Petržalka, am rechten entstanden in dieser Zeit, so etwa der Amtssitz des Donauufer, entstand in den Siebzigerjahren des 19. heutigen Staatspräsidenten - der Grassalkovich Jahrhunderts eine der größten Plattenbausiedlungen Palast. Früher war er Treffpunkt des ungarischen Europas mit derzeit ca. 120 000 Einwohnern. Nur Adels. ein Teil des ursprünglich geplanten Verkehrs- und Das Nationaltheater am Hviezdoslav-Platz. Infrastrukturkonzeptes wurde für Petržalka Benannt nach dem berühmten slowakischen realisiert. Dichter und Schriftsteller Pavol Orzságh. Sein Weithin sichtbar – das Restaurant auf der Neuen Pseudonym Hviezdoslav bedeutet: „der die Sterne Brücke. Hoch über der Donau. Eines der Rühmende“. Wahrzeichen der Stadt aus der kommunistischen Die Alte Markthalle – 1910 im Jugend- und Vergangenheit. Empire-Stil erbaut. Nach langen Jahren des Die junge europäische Metropole an der Donau bei Verfalls dient dieses technische Bauwerk nun Nacht. Der Weg zur Burg. Früher Sitz der wieder seinem ursprünglichen Zweck. ungarischen Könige. Im Stil des französischen Klassizismus - der Man ist stolz auf die nationale Unabhängigkeit. prunkvolle Primatialpalast. Früher wohnte hier der Gehörte doch die Slowakei viele Jahrhunderte zu ungarische Adel und sogar Könige, heute residiert Österreich und Ungarn. Diese Epochen werden hier der slowakische Bürgermeister der Stadt. heute als Unterdrückung empfunden, in der selbst Im Herz der Altstadt, auf dem Hauptplatz, die eigene Sprache nicht gestattet war. dominiert das Alte Rathaus, in verschiedenen Auf dem Hauptplatz und in den Straßencafés Stilepochen entwickelt, ausgestaltet und umgebaut. genießt man die gewonnene Freiheit und will sie Innerhalb der mittelalterlichen Stadtmauern ist der nicht wieder hergeben. alte Baubestand weitgehend erhalten geblieben. Symbol für den Freiheitswunsch: das Slowakische Eine der am meisten frequentierten Straßen der Nationaltheater und der Hviezdoslav-Platz. Altstadt ist die Michael-Straße, die zum einzig erhaltenen Stadttor, dem Michael-Tor führt. Das Tor war Bestandteil der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt. 2
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Begleitmaterial zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM Geschichte Bratislavas: 1526 – nach der verlorenen Schlacht bei 25 – 15 Mio. v. Chr.: 7 Skelette des Pliophitecus Mohács wird das Gebiet der Slowakei neu 14 – 10 Mio. v. Chr.: Zähne des Sivaphitecus gegliedert: die Türken besetzten den mittleren Darwini (oder des Dryophitecus) Teil Ungarns; der westliche fällt der Altsteinzeit: Faustkeile und andere Habsburger Monarchie zu; der östliche wird Steinwerkzeuge der Homo erectus (um 450.000 für kurze Zeit selbständiges herzogtum ver bis 300.000 v. Chr.) und der Neandertaler Zápolsky Familie (später Quelle der Aufstände Jungsteinzeit: dauerhafte Besiedlung des gegen die Habsburger) Stadtgebietes beginnt (mit der Kultur der 1526–1867 – doppelte österreich-ungarische Linearbandkeramiker) Herschaft über das Gebiet der Slowakei 400 – 50 v. Chr.: Kelten - seit 125 v. Chr. ein 1536–1783 – wurde Pressburg zur Hauptstadt bedeutendes keltisches Oppidum (befestigte des Königreichs Ungarn, das zur Habsburger Stadt) mit Münzprägstätte Morchie gehörte 1.-5. Jhd.: die Grenze des Römischen Reiches 1552–1783 – wurden ungarische Kronjuwelen (Limes Romanus) läuft mitten durch die heutige im Kronturm der Burg aufbewahrt Stadt; zahlreiche römische (zum Beispiel 1563–1830 – Pressburg ist die Krönungsstadt "Gerulata") sowie germanische Siedlungen des Königreichs Ungarn 4.Jhd. – römische Grenzburg des Limes 1741 – Krönung von Maria Theresia im St. Romanum in heutigen Rusovce Martins-Dom 6.-8. Jhd. die ersten Slawen (von 500 bis heute) 1805 – wurde im Primatialpalast der und Awaren (Ende der 560er – 8. Jh.) Pressburger Frieden zwischen Napoleon I. Und 864 – die erste schriftliche Erwähnung der Burg Österreich unterzeichnet Devín (Dowina) in den Fuldaer Annalen 1811 – ein großer Brand zerstörte das Schloss Ende des 8. Jhd.-833: Bestandteil des 1919 – Pressburg/Poszony wurde als Fürstentums von Nitra (dt.Neutra) Bratislava zur Hauptstadt der 833-907 Bestandteil des Großmährischen Tschechoslowakischen Republik. Reiches 1939 – der erste Slowakische Staat auf Druck 907 – erste schriftliche Erwähnung Pressburgs in Hitlers gegründet den Salzburger Annalen 1944 – Slowakischer antifaschistischer 1000 – Stefan I. (später Hl. Stephan) gründete Volksauftand und Partisanenkrieg das Königreich Ungarn – das Gebiet der 1945 – Gründung der Tschecho-slowakischen heutigen Slowakei wurde in das Königreich als Republik (ČSR) mit Prag als Hauptstadt Oberungarn eingegliedert 21. 08. 1968 – Einmarsch der Armeen des 1241–1242 – Tartareneinfall und Plünderung Warschauer Paktes in die ČSR 1291 – König Ondrej III. verleiht Pressburg die 17. 11. 1989 – die „Sanfte Revolution“ Stadtrechte begleitet von Streiks 1436 – König Sigismund II. von Luxemburg verleiht der Stadt das Wappen 1993 –Teilung der Tschechoslowakischen Föderativen Republik 1465 – König Matthias Corvinus gründet die erste Universität auf dem Gebiet der heutigen Bratislava - Hauptstadt der Slowakischen Slowakei – die Universitas Istropolitana Republik: 450.000 Einwohner Slowakische Republik: 5,2 Mio. Einwohner 3
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Begleitmaterial zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM (Fortsetzung) Bratislava (deutsch Pressburg, bzw. nach der alten Rechtschreibung Preßburg, ungarisch Pozsóny, griechisch im Mittelalter Istropolis, Ister=Donau) ist die Hauptstadt der Slowakei und des Pressburger Bezirkes Bratislava liegt im Länderdreieck an der Donau, direkt an der Staatsgrenze zu Österreich und Ungarn, unweit der Staatsgrenze zu Tschechien und ist ca. 60 km von Wien entfernt. Sie ist die jüngste europäische Hauptstadt und die einzige Hauptstadt der Welt, deren Gebiet an zwei Burg Nachbarstaaten grenzt. Die Donau erreicht hier eine Breite von bis zu 300 Metern und wird in der Stadt von 5 Brücken überspannt. Die bekannteste und modernste ist die „Neue Brücke“, eine vom südlichen Donau-Ufer in Richtung alter Stadtkern gespannte riesige Brücke, die zu den Wahrzeichen der Stadt gehört. Ein weiteres Wahrzeichen ist die Burg mit vier Türmen, die auch im Stadtwappen abgebildet ist. Die ehemalige Königsburg beherrberg heute ein Museum und einige Ministerien. Das Nationaltheater als Symbol der slowakischen nationalen Unabhängigkeit wird oft als weiteres Wahrzeichen der Stadt Die Neue Brücke angesehen. Die Stadt gliedert sich in insgesamt 17 Stadtteile, welche wiederum in 5 Bezirke eingeteilt sind. Archäologische Funde zeigen, dass die Gegend an der Donau schon in vorchristlicher Zeit besiedelt war. Nationaltheater 4
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Begleitmaterial zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM (Fortsetzung) Rechts der Donau befindet sich der Stadtteil Petržalka, der durch viele Wohnblöcke in Plattenbauweise ein weniger abwechslungsreiches Bild bietet. Es ist die größte Plattenbausiedlung Europas. Bratislava ist zu einem politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum gewachsen. So sind hier aus der aufstrebenden chemischen, pharmazeutischen und der Gummi-Industrie diese Bereiche vertreten : Erdölverarbeitung, anorganische Chemie, Kunstfasern, Gummi- und Kunststofferzeugnisse, Kosmetika und Petržalka Pharmaka, Pflanzenschutz- und Düngemittel, Chemikalien für die Gummi-Industrie und Hier befinden sich: der Sitz der industrielle Sprengstoffe. Slowakischen Nationalbank, die Haupt- Aus dem Bereich des Maschinenbaus und der Vertretungen vieler nationaler und Elektrotechnik und Elektronik dominieren die ausländischer Banken und Geldinstitute Kfz- und Bautechnik, Transformatoren, sowie der Sitz der Slowakischen Kammer optisch-mechanische Geräte, optoelektrische für Wirtschaft und Industrie. Kabel und elektronische Erzeugnisse. Außerdem sind hier fast alle Botschaften konzentriert. Der Donauhafen Außer dem bekannten Donau-Hafen hat Bratislava auch einen internationalen Flugplatz – den M.R.Štefánik Flugplatz. Bratislava war schon immer ein ein Treffpunkt der Völker und Kulturen. Im Mittelalter wurde die Stadt und das Gebiet der heutigen Slowakei kulturell und wirtschaftlich unter anderem auch durch deutsche Siedler beeinflusst. Heute tummeln sich wieder Touristen aus aller Welt in den Bratislaver Straßen. Die Donau 5
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Begleitmaterial zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM (Fortsetzung) Das Stadtbild Bratislavas wird vor allem im Stadtkern vom spätbarocken Baustil der Theresianischen Zeit geprägt. Der St.-Martins-Dom. Die dreischiffige Hallenkirche mit einigen Seitenkapellen ist das bedeutendste Sakralgebäude in Bratislava. Im winzigen Dom mit der goldenen Kuppel (nach dem Brand 1833 platzierte man an die Spitze des Domes das vergoldete Modell der ungarischen Krone) wurden 250 Jahre lang 11 ungarische Könige und 8 Königsgemahlinnen gekrönt, darunter auch Kaiserin Maria Theresia. Ihr gefiel Bratislava so sehr, dass sie die königliche Burg prachtvoll ausbauen und den Slowakisches Nationaltheater Graben zwischen Donau und Altstadt zuschütten ließ, um Platz für neue Bauten zu schaffen. Der Primatialpalast: In 1778 -1781 ließ diesen Palast der Ostrihomer Erzbischof Kardinal J. Batthyány erbauen. 1815 unterschrieben Napoleon I. und der Habsburger Kaiser Franz II. den "Frieden von Preßburg", nachdem sie zuvor in der Schlacht bei Austerlitz heftig aneinandergeraten waren. Die Festsäle sind im Originalzustand erhalten und dienen heute als Repräsentationsräume für den Oberbürgermeister und das Stadtmagistrat von Bratislava und gleichzeitig als Gemäl- degalerie. Zu den wertvollsten Exponaten zählt die Kollektion von sechs Gobelins. Ihr Thema ist die altgriechische Sage von der tragischen Liebe von Hero und Leandra. In den Repräsentationsräumen des Palastes sind wertvolle Kollektionen der holländischen und flämischen Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts, der italienischen und flämischen Malerei des 16. und 18. Primatialpalast Jahrhunderts und einzelne Beispiele für das schaffen des 17.-19. Jahrhunderts anderer europäischer Herkunft ausgestellt Grassalkovich- Palast (sog. Präsi- dentenpalast) ist der Sitz des slowaki- schen Staatspräsi- Präsidentenpalast denten. Das Michaeltor ist das einzige noch erhaltene Tor der alten Stadtbefestigung. Benannt nach der Kirche des hl. Michaels war es ein im 14. Jahrhundert ein einfaches Tor. Erst mit dem Umbau im Barockstil 1758 erhielt es seine heutige Gestalt. Im Turm befindet sich eine Ausstellung des Städtischen Museums. Es wird erzählt, wenn man mit einem Atemzug unter dem Tor durchgeht und sich dabei etwas wünscht, geht der Wunsch in Michaeltor Erfüllung. 6
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Begleitmaterial zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM (Fortsetzung) Pavol Orzságh begann sein Schreiben in ungarischer Sprache. Als er seine ersten Gedichte seiner Mutter vorlas, weinte diese, obwohl seine Gedichte nicht traurig waren. Auf die Frage, wieso so sie weine, antwortete sie: „Ich verstehe dich nicht, mein Sohn.“ Seit damals schrieb Pavol Orzságh in seiner Muttersprache – slowakisch. Er wurde zum bedeutendsten Schriftsteller der slowakischen Lyrik, Epik und Drama. Seine experimentelle Sprache und seine Neubildungen charakte- risieren die Besonderheit seines Schaffens. Pavol Orzságh Hviezdoslav Nicht weit von der Stadt befindet sich die Burg Devin. Devin, zu deutsch Theben, steht auf einem steilen Felsen über dem Zusammenfluss von Donau und Morava . Früher kreuzten sich hier eine Salz- und Bernsteinstraße, besonderer Schutz war von Nöten. Später, als es ein wenig ruhiger in der Gegend wurde, verfiel die Burg und war vergessen, bis der protestantische Gelehrte Ľudovít Štúr im 19. Jahrhundert zum Vorkämpfer der slowakischen Nationalbewegung wurde. Im Revolutionsjahr 1848 erklärte Štúr die Ruine zum Ort seiner Manifestationen, der Ruf nach Autonomie gegenüber den Ungarn und Abgrenzung der Sprache und Literatur vom Tschechischen hallte laut über Flüsse und Grenzen hinweg. Die Zeit aber war nicht reif für solche Forderungen. Štúr scheiterte, zog sich in die Isolation zurück und starb 1851 bei einem Jagdunfall. Erst 142 Jahre nach seinem Tod wurde die Slowakei ein unabhängiges Land. Das Rathaus: Im Mittelalter trafen sich die Mitgliedern des Stadtrates in dem Haus des Richters. Das Haus des ersten pressburger Richters - Jakob stand auf dem Hauptplatz. In der Fassade mit gotischen Fenstern hat der Meister Stefan eine Klingel installiert. Das alte Rathaus war das Zentrum der Stadtverwaltung. Heute befindet sich hier ein kultur-historisches Museum. Kultur: Es ist bekannt, dass die Bewohner Bratislavas gern mit der Straßenbahn nach Wien zur Oper fahren und umgekehrt, die Wiener gern die Altes Rathaus Oper in Bratislava besuchen. Die besten Musikstücke kann man im Slowakischen Nationaltheater (Oper und Ballett), in der Neuen Bühne (Operette und Musical), der Slowakischen Philharmonie, im Konzertsaal der Klarissenkirche und dem Konzertsaal des Slowakischen Rundfunks hören. 7
BRATISLAVA Aus der Reihe STÄDTE EUROPAS Arbeitsblatt zum PRAXIS UNTERRICHTSFILM 1a) Wo liegt Bratislava? Finde im Atlas und beschreibe! 1b) Welche archäologischen Funde wurden in der Nähe Bratislavas gemacht? 1c) Wann wird die Stadt erstmals erwähnt und in welchem Jahr bekam sie das Stadtrecht? 1d) Welche Rolle spielte die Stadt in der Vergangenheit? 1e) Wie viele Könige und Gemahlinnen wurden hier Eingang zur Burg über der Donau gekrönt? 2a) Nenne die Wahrzeichen der Stadt! 2b) Seit wann ist Bratislava die Hauptstadt der Slowakischen Republik? 2c) Wie viele Einwohner hat die Slowakei und Bratislava? 2d) Wie heißt das berühmte „kleinste“ Hochgebirge Europas? Finde im Atlas! Burg 3a) Wie heißt die größte Plattenbausiedlung in Europa? 3b) Was ist das Michaeltor und welcher Glaube ist mit ihm verbunden? 3c) Beschreibe den St.-Martins-Dom! Zu welchem Zweck hat er gedient? 3d) Wie heißt der berühmte Schriftsteller, nach dem der Platz mit dem Nationaltheater benannt ist? 3e) Wer war der berühmte Vorkämpfer für die slowakische Unabhängigkeit? St.-Martins-Dom 4a) Welche Wirtschafts- und Finanzinstitute haben ihren Sitz in der Stadt? 4b) Welche Industrie-Bereiche sind hier vertreten? 4c) Nenne bekannte Musikhäuser in Bratislava! 4d) Wie heißt der Präsident der Slowakei? Donau 8
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