Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier

Die Seite wird erstellt Mats Herzog
 
WEITER LESEN
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
Behörde für
          Stadtentwicklung             Bezirksamt
Hamburg   und Wohnen         Hamburg   Mitte

Workshopverfahren
Urbane Produktion am Billebecken
 Aufgabenpapier
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
Terminübersicht

Versand der Unterlagen ab:
29.03.2021

Auftakttermin:
30.03.2021

Schriftliche Rückfragen bis:
02.04.2021 (bis 14:00 Uhr)

Zwischenpräsentation:
27.04.2021

Abgabe der Arbeiten:
08.06.2021 (bis 14:00 Uhr)

Abgabe der Modelle (digital und physisch):
15.06.2021 (bis 14:00 Uhr)

Schlusspräsentation:
23.06.2021

Abbildung 01: Titelseite: Schrägluftbild
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
Urbane Produktion am Billebecken
Nicht offenes, einphasiges, städtebauliches, kooperatives Workshopverfahren mit
Zwischen- und Schlusspräsentation und unter Beteiligung von drei beauftragten
Büros

Im Auftrag der                                Verfahrensbetreuung

Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH &     D&K drost consult GmbH
Co. KG                                        Kajen 10
Osakaallee 11                                 20459 Hamburg
20457 Hamburg
                                              Geschäftsführung
und der                                       Uwe Drost

Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Neuenfelder Straße 19                         Projektmanagement Wettbewerb
21109 Hamburg                                 Björn Akelbein, Sophia Breski

und dem                                       Projektmanagement Vorprüfung
                                              Janik Michel
Bezirksamt Hamburg-Mitte
Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung
Caffamacherreihe 1-3
20355 Hamburg
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
01

Anlass und Ziel

Die Freie und Hansestadt Hamburg und die Billebogen         Der Billebogen umfasst das westliche Rothenburgsort
Entwicklungsgesellschaft rücken mit dem Workshop-           mit allen Flächen östlich der unteren Bille und südlich
verfahren „Urbane Produktion am Billebecken“ einen          des Billebeckens. Nordwestlich schließt sich der
seit mehreren Jahrzehnten städtebaulich und plane-          Stadtteil Hammerbrook mit dem Büro- und Gewerbe-
risch wenig beachteten Bereich des Stadtteils Rothen-       standort City Süd und seiner stetig wachsenden Zahl
burgsort in den Fokus der Stadtentwicklung. Ziel der        an Wohnungen an. Südwestlich befindet sich die ge-
Entwicklung ist                                             mischtgenutzte HafenCity. Südlich der Elbe entsteht
                                                            der neue gemischtgenutzte Stadtteil Grasbrook in di-
»    die Qualifizierung des Areals für verdichtete Struk-   rekter Nachbarschaft zur Veddel und zur industriell ge-
     turen der Urbanen Produktion an der Schnittstelle      prägten Peute. Südöstlich schließen sich die Wohnge-
     zwischen Innenstadt und dem größten Industrie-         biete des Stadtteils Rothenburgsort an. Östlich befin-
     und Gewerbegebiet Norddeutschlands außerhalb           den sich die großflächigen Gewerbe- und Industries-
     des Hamburger Hafens,                                  tandorte von Rothenburgsort und Billbrook.
»    die Schaffung eines angemessenen städtischen
                                                            Dem Plangebiet als Teil des Billebogens soll in dieser
     Umfelds für die denkmalgeschützte ehemalige
                                                            Spannungslage die Rolle eines urbanen, überwiegend
     Schule am Bullenhuser Damm und dessen Funk-
                                                            produktionsgeprägten Quartiers zukommen. Unter
     tion als Erinnerungsort an die dort geschehenen
                                                            dem Begriff „Urbane Produktion“ subsummieren sich
     Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus
                                                            verarbeitende und produzierende Gewerbebetriebe
     und
                                                            mit erheblicher Wertschöpfung sowie produktionsna-
»    die Inwertsetzung des Flussraums Bille für Unter-      he Dienstleistungen, welche durch einen hohen Grad
     nehmen und deren Arbeitnehmerinnen und Ar-             an Technisierung und Akademisierung geprägt sind.
     beitnehmer, sowie für die Bewohnerinnen und Be-        Wissensintensive Unternehmen profitieren in beson-
     wohner von Rothenburgsort und den umliegen-            derem Maße von Agglomerationseffekten, benötigen
     den Stadtteilen.                                       aber ein attraktives Arbeitsumfeld, um gut ausgebilde-
                                                            te Talente in einem langfristig enger werdenden Ar-
Der Stadtraum südlich des Billebeckens ist dabei stra-      beitsmarkt für sich zu gewinnen. „Urbane Produktion“
tegischer Bestandteil der übergeordneten Entwicklung        stellt für die Freie und Hansestadt Hamburg aufgrund
des Stadtentwicklungsraums Billebogen und bildet            der hohen Bruttowertschöpfung und der geringeren
den Auftakt für die Entwicklung des Hamburger Os-           Belastung für das Umfeld im Vergleich zu traditionellen
tens im Rahmen des Konzepts „Stromaufwärts an El-           Industriezweigen einen wichtigen Bestandteil der zu-
be und Bille“ (vgl. Senatsdrucksachen Nr. 20/14/14117       künftigen wirtschaftlichen Entwicklung dar.
sowie 20/15/01379).

Das Entwicklungskonzept „Stromaufwärts an Elbe
und Bille – Wohnen und urbane Produktion in Ham-
burg-Ost“ aus dem Jahre 2014 beschäftigt sich mit
den städtebaulichen und funktionalen Potenzialen der
östlichen Hamburger Stadtteile Hammerbrook, Borg-
felde, Hamm, Horn, Rothenburgsort, Billbrook und
Billstedt. Das Senatskonzept zeigt neue stadträumli-
                                                            Abb. 03: Transformationsraum Innere Stadt: HafenCity, Billebogen
che Entwicklungsperspektiven auf und benennt die            und Grasbrook (BBEG, 2021)
östlichen Stadtteile Hamburgs damit als einen Schwer-
punkt der zukünftigen Stadtentwicklung. Ziel des Kon-       Die Verknüpfung von Gewerbe, Produktion, historisch
zeptes ist es, Arbeiten und Wohnen durch die Mobili-        und kulturell herausragendem Gebäudebestand und
sierung von Neubaupotentialen für Wohnen und Ge-            Naturräumen bietet am Standort südlich des Billebe-
werbe wieder in einen städtischen Zusammenhang zu           ckens besondere Qualitäten, welche es im Verfahren
rücken. Durch eine bessere Vernetzung der Freiräume         herauszuarbeiten gilt. Baulich soll das Plangebiet
in den Quartieren soll mehr Lebensqualität geschaffen       deutlich verdichtet werden. Mehrgeschossige Büro-,
werden. Die Planungen werden beispielhaft in elf Fo-        Labor- und Produktionsgebäude ersetzen zukünftig
kusräumen konkretisiert und widmet sich vertiefend          die heute vorhandene niedrige, eingeschossige Lager-
unter anderem dem Fokusraum Billebogen, der als Ort         bebauung. Es werden hybride Gebäude angestrebt,
für moderne, innerstädtische Produktion charakteri-         welche mehrgeschossige Produktionshallen, Büros,
siert wird mit neuen Gebäudetypologien für urbane           Forschungs- und Entwicklungsräume, sowie Nass-
Produktion, guter Erreichbarkeit und öffentlicher Frei-     und Trockenlabore integrieren und diese Nutzungen
räume in Wasserlage.                                        auch vertikal übereinander ordnen.

Abb. 02: Nördliches Ufer mit Blick auf den Ruderverein                                                                         1
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
Grasbrook

            Veddel

                     Norderelbe

                                              Rothenburgsort

Billwerder Bucht
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
Oberhafen

                                                Hammerbrook

S Rothenburg

                           Plangebiet   Bille
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
02

     Darstellung des Plangebietes und des
     Kontextes
     Die Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co.
     KG (nachfolgend: BBEG) hat auf Grundlage einer
     umfangreichen Grundlagenermittlung und im Dialog
     mit der Begleitgruppe Billebogen im Mai 2017 den
     Billebogen-Atlas veröffentlicht, welcher eine umfas-
     sende Bestandsaufnahme des gesamten Billeboge-
     nareals beinhaltet und diesem Aufgabenpapier als
     Anlage C.01 beigefügt ist. Im Folgenden sind die
     analytischen Ergebnisse für das Plangebiet ergänzt
     und konkretisiert.

                                                                        Abb. 06: Entwicklungsflächen

                                                                        Der Schwerpunkt der Bearbeitung inkl. typologi-
                                                                        scher Überlegungen und Lupenplänen (vgl. Ab-
                                                                        schnitt 6.8) ist auf die kurz- und mittelfristig für die
                                                                        städtebaulich-freiraumplanerische Entwicklung ver-
                                                                        fügbaren öffentlichen und privaten Grundstücken zu
                                                                        legen. Diese Flächen umfassen abzüglich der be-
                                                                        reits geplanten Straßenflächen ca. 8,3 ha (siehe Ab-
                                                                        bildung 07. Die Planung muss sowohl mit als auch
                                                                        ohne Berücksichtigung der nur langfristig verfügba-
     Abb. 05: Umgebung Billebecken                                      ren Flächen funktionieren.

     2.1 Lage, Größe und Abgrenzung
     Das Plangebiet befindet sich direkt südlich angren-
     zend an das Billebecken, einer Aufweitung der Bille
     zwischen den Stadtteilen Rothenburgsort, Hammer-
     brook und Hamm. Die umliegenden Quartiere, ins-
     besondere Hammerbrook im Westen, die Bereiche
     entlang der Billstraße und der Neue Huckepack-
     bahnhof im Süden, sind weitestgehend gewerblich
     geprägt. Der östlich anschließende Stadtteil
     Billbrook ist mit ca. 6 km2 das größte zusammen-
     hängende Industriegebiet Hamburgs außerhalb des
     Hafens. Das südliche Hamm im Norden ist teils Ge-
     werbe- und teils Wohngebiet. Nordöstlich des Plan-
     gebiets befindet sich die Billerhuder Insel mit Klein-
     gärten.

     Auf nördlicher, westlicher und südlicher Seite wird                Abb. 07: Plangebiet
     das Plangebiet durch die Wasserflächen der Bille,
     des Bullenhuser Kanals und des Billekanals be-
     grenzt. Auf östlicher Seite stellt die Straße Ausschlä-            Bei der Erarbeitung der Entwurfskonzepte sind die
     ger Billdeich die Planungsgrenze dar. Für das ge-                  Bezüge in die umliegenden Stadträume, auch jen-
     samte Plangebiet (ca. 17 ha; siehe Abbildung 06) ist               seits der Wasserflächen, zwingend zu betrachten.
     ein städtebauliches Konzept vorzuschlagen.                         Zur Orientierung dient der schematisch eingetrage-
                                                                        ne Betrachtungsraum (siehe Abbildung 08).

4   Abb. 04: Schrägluftbild mit Kennzeichnung des Plangebietes und der Umgebung
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
Die historisch gewachsene Bebauung rund um die
                                                            ehemalige Schule wurde während des Zweiten Welt-
                                                            krieges in weiten Teilen zerstört. Von den ursprüngli-
                                                            chen Typologien und Nutzungen sowie deren Volu-
                                                            men, Körnigkeit und Materialisierung sind praktisch
                                                            keine Elemente überliefert. Eine Ausnahme bildet die
                                                            ehemalige Schule. Nach 1945 erfolgte im Rahmen
                                                            der Wiederaufbauplanung für den Stadtraum des Bil-
                                                            lebeckens eine Transformation der vorherrschenden
                                                            baulichen Nutzungen. Neue Entwicklungen für Woh-
                                                            nungsbau erfolgten in Hamburg auf der Geest. Diese
                                                            Nutzungstransformation wurde in Folge der Flutkata-
                                                            strophe von 1962 verstärkt. In der Elbniederung, also
                                                            der Marsch, in welcher das Stadtentwicklungsgebiet
                                                            Billebogen liegt, wurden vorrangig gewerbliche und
                                                            industrielle Nutzungen neben einem verstärkten Aus-
                                                            bau der übergeordneten Straßen- und Schienenver-
                                                            kehrsinfrastruktur realisiert. Das Marschgebiet war
Abb. 08: Betrachtungsraum                                   überwiegend für die Hafennutzung vorgesehen.

2.2 Entwicklungsgeschichte
Die bauliche Entwicklung Rothenburgsorts begann ge-
gen Ende des 19. Jahrhunderts zum einen im Süden
des heutigen Stadtteils entlang des Billhorner Röhren-
damms und zum anderen im Norden südlich des Bille-
beckens – erschlossen durch die Grüne Brücke aus
Richtung Westen. Heute werden beide Siedlungs-
schwerpunkte durch die Bahnstrecke Hamburg-Berlin
räumlich getrennt.

Rothenburgsort war bis zum Zweiten Weltkrieg durch
dichte Blockstrukturen mit mehrgeschossigem Woh-
nungsbau geprägt. Die historische Blockrandbebauung
ist im Plangebiet heute noch durch die Straßen Bullen-
huser Damm, Großmannstraße und Ausschläger Bill-            Abb. 09: Historische Bebauung vor dem 2. Weltkrieg - Schrägluft-
deich ablesbar. Einen Teil des historischen Baublocks       bild
bildet die noch heute erhaltene, ehemalige Schule am
Bullenhuser Damm. An allen drei Ecken des Baublocks
befanden sich größere Plätze. Am westlich gelegenen
Großmannplatz befand sich die römisch-katholische
Kirche St. Josef (nicht erhalten).

Nördlich des Bullenhuser Damms befanden sich von
der Blockstruktur abweichend großvolumige, mehrheit-
lich giebelständige entlang des Bullenhuser Damms in
Nord-Süd-Richtung ausgerichtete Gewerbebauten, da-
runter die bis 1975 am Standort betriebene Bill-Braue-
rei. Das südliche Ufer der Bille wurde zur besseren ge-
werblichen Nutzbarkeit mit Material aus abgetragenen
Dünen des Hamburger Ostens begradigt, aufgehöht
und befestigt. Um 1900 wurden der Bullenhuser Kanal
und der Billekanal angelegt. Die heute als Stich erhalte-
ne Straße Bei der Grünen Brücke wurde in diesem Zuge
durch eine neue begradigte Straßenführung des Billhor-
                                                            Abb. 10: Historische Bebauung vor dem 2. Weltkrieg - Großmann-
ner Deiches verkehrlich ersetzt.
                                                            platz

                                                                                                                               5
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
2.3 Eigentumsverhältnisse                                    Der verbleibende Teil an Flächen wird mittelfris-
    Die BBEG verfügt im Stadtraum südlich des Bil-               tig in privatem Eigentum verbleiben. Dies betrifft
    lebeckens über einen Großteil der Flächen. Für               insbesondere zwei Unternehmensstandor te
    einen weiteren Teil der privaten Flächen gibt es             nördlich des Bullenhuser Damms (August Töpfer
    konkrete Ankaufsbemühungen. Ziel der Ent-                    und Tyfo), ein durch die Hamburger Feuerwehr
    wicklung ist die Vergabe der BBEG-eigenen Flä-               angemietetes Privatgrundstück südlich der
    chen im Erbbaurecht. Nördlich des ehemaligen                 Großmannstraße und weitere kleinere Grundstü-
    Großmannplatzes erfolgte kürzlich ein Eigentü-               cke im Streubesitz in der südwestlichen Ecke
    merwechsel. Die neuen privaten Eigentümer be-                des Plangebietes. Auf diesen Grundstücken
    absichtigen bei Erlangung von Baurecht kurz-                 sind nach heutigem Kenntnisstand mittelfristig
    fristig eine bauliche Entwicklung.                           keine größeren baulichen und funktionalen Än-
                                                                 derungen zu erwarten.

                                                                                                                                   1:2000

                             Entwickelbar nur
                             nach Verlagerung       Privates
                            Wassersportvereine   Entwicklungs-
                                                   interesse

                                                                                              Eigentum BBEG

                                                                                              Gewidmete Straßenflächen
                                                                                              Verkehrlich bei Umbau nicht erforderlich

                                                                                              Privatgrundstücke
                                                                                              Ankaufsbemühungen durch BBEG

                                                                                              Privatgrundstücke
                                                                                              Mittel- bis langfristige Nutzungsabsicht
                                                                                              der Eigentümer oder langfristige
                                                                                              Mietverträge

    Abb. 11: Eigentumsverhältnisse

6
Workshopverfahren Urbane Produktion am Billebecken - Aufgabenpapier
2.4 Aktuelle Bebauung und Nutzungen                                                                                         Im nordwestlichen Uferbereich sind drei Wasser-
Im Plangebiet herrscht heute eine heterogene, zu-                                                                           sportvereine mit ihren Vereinsheimen angesiedelt,
meist großvolumige, gewerbliche Bebauung mit                                                                                die im Zuge der Weiterentwicklung des Standor-
größeren versiegelten Lager- und Logistikflächen                                                                            tes verlagert werden sollen.
vor. Ausnahmen bilden die im Westen an der grü-
nen Brücke befindlichen kleinteiligen Strukturen
und die in Teilen als Kindertagesstätte und als Ge-
denkort genutzte ehemalige Schule am Bullen-
huser Damm mit historischer Bedeutung für den
Stadtraum.

                                                                                                                                                                                                                                                1:2000

                                          Wassersportvereine

                                                                   Kfz-Lagerung und -handel

                                                                                                     Verpackungsindustrie

                                                                                                                                                               Logistik

                                                                                                                                                                                                            Logistik

                 Kfz-Werkstatt

                              Kfz-Lagerung und -handel
                                                                                               Kfz-Lagerung und -handel

                                                                                                                                  Gedenkstätte                                                                                       Kfz-Lagerung und -han
              Werkshof LSBG                                                                                                                          Kita
                                                     Kfz-Lagerung
                                                    Mobilitätsreserve
                                                      Feuerwehr                                                                                                Kfz-Lagerung und -handel
                                                                                                                                                                                                                        Kfz-Lagerung und -handel
                                                                                                                                                                                                        Bäckerei
                                                                        Herstellung Tauseile

                                                                                                                                                                                             Büro
                                                                                                                                       Rosengarten
                                                                                                                                                                                                                    Lack-Großhandel

                                                                                                   Feuerwehr Lager                                              Autoteile-Handel
                                                                                                                                                                                                    Kfz-Werkstatt
                Zeitarbeit                                                                                                                                                                                                     Fischräucherei
                 (Büro)                                                                                                                                                      Reinigungsdienst

                                                                                                                                                                                          Segelmacher
                                                    Druckerei
                                                                                                                            Wartungsdienstleistung                                                                  Glaserei
                                                                                                                                Schiffe (Büro)                                                                                             Chemie
                                              Glaserei
                                                                                                                                                            Großhandel
                                                                                                                                                              Sanitär

Abb. 12: Nutzungen heute

                                                                                                                                                                                                                                                             7
2.5 Erschließung                                      durch die S-Bahnlinien S 21 und S 2 alle 5 bis 10 Mi-
    Die zentralen Erschließungsstraßen sind heute die     nuten bedient wird. Von dort aus ist der Hamburger
    Großmannstraße, welche von Nordwesten aus auch        Hauptbahnhof in nur zwei Stationen erreichbar. Da-
    Durchgangsverkehre in Richtung Rothenburgsort         rüber hinaus befinden sich Bushaltestellen an der
    und Billbrook im Südosten trägt, der Ausschläger      Grünen Brücke und dem Ausschläger Billdeich. Be-
    Billdeich, welcher den Standort in Richtung Nordos-   dient werden diese zum einen von der Liniengruppe
    ten mit dem Stadtteil Hamm und der Bundesstraße       120/122/124/224 auf der Relation Berliner Tor –
    5 verbindet, und der Billhorner Deich, welcher in     Moorfleet – Vier- und Marschlande, zum anderen
    Richtung Süden zur Billstraße und weiter in die       auch von der Linie 130 zwischen der Schnellbahn-
    Wohnquartiere von Rothenburgsort führt. Über die      haltestelle Elbbrücken und Billwerder. In Verbindung
    Billstraße sind auch die Billhorner Brückenstraße     mit der guten Schnellbahn-Anbindung ist das Plan-
    und die Elbrücken (B4/B75) als übergeordnete Er-      gebiet somit in die ÖPNV-Netze leistungsfähig ein-
    schließung erreichbar. Entlang der Verkehrsachsen     gebunden.
    finden sich zum Teil mit hochstämmigen Bäumen         Das vorhandene Fuß- und Radwegenetz ist größten-
    bepflanzte Grünflächen. Die Straßenverkehrsflächen    teils lückenhaft. Die bestehenden straßenbegleiten-
    und insbesondere die Kreuzungen sind primär auf       den Fuß- und Radwege im Plangebiet befinden sich
    gewerbliche Verkehre ausgelegt.                       überwiegend in schlechtem Zustand. Insbesondere
                                                          im Bullenhuser Damm werden die Flächen für den
    Rund fünf Gehminuten südlich des Plangebietes be-     Fußverkehr durch den ruhenden Pkw-Verkehr weiter
    findet sich der S-Bahnhof Rothenburgsort, der         eingeschränkt. Eine vom Pkw-Verkehr unabhängige

    Abb. 13: Erschließungen des Plangebietes

8
Fußwegeverbindung befindet sich zwischen Groß-           phie des Plangebiets sind dem Vermessungsgut-
mannstraße und Bullenhuser Damm westlich des             achten des Büros Hanack und Partner in Anlage
ehemaligen Schulgebäudes. Der Bereich der Ufer-          C.02 zu entnehmen.
kanten im Plangebiet ist für den Fuß- und Radver-
kehr derzeit nicht zugänglich.                           Die Bille und der Billekanal sind nicht tideoffen. Der
                                                         Wasserstand wird über die Brandshofer Schleuse
Die Bille, der Billekanal und der Bullenhuser Kanal      und die Schleuse am Tiefstackkanal reguliert. Ohne
erfüllen für das Plangebiet mit Ausnahme einer Lan-      die Anlage der öffentlichen Hauptdeichlinie entlang
destelle des Landesbetriebes Straßen, Brücken und        des Oberhafenkanals würde der Stadtraum südlich
Gewässer (LSBG) an der südwestlichen Spitze des          des Billebeckens bei Hochwasser zumindest in Tei-
Plangebietes keine gewerbliche Erschließungsfunk-        len überflutet werden. Gemäß Gefahren- und Risiko-
tion. Die Schiffbarkeit bleibt jedoch für Gewerbebe-     karten besteht eine Hochwassergefährdung „HQex-
triebe flussab- und -aufwärts erhalten. Die bislang      trem“. Das bedeutet, dass statistisch betrachtet
vor Ort ansässigen Wassersportvereine nutzen die         Überflutungen ein sehr seltenes Ereignis ohne vor-
Bille als Sport- und Freizeitgewässer. Die fußläufige,   gegebenes Wiederkehrintervall sind. Es sind keine
öffentliche Zugänglichkeit der Uferbereiche ist durch    Hochwasserschutzmaßnahmen im Gebiet zu tref-
die bestehenden Bau- und Nutzungsstrukturen              fen.
stark eingeschränkt.
                                                         Der gesamte Billebogen weist vergleichsweise un-
                                                         günstige Baugrundeigenschaften auf, was insbe-
2.6 Ver- und Entsorgung                                  sondere bei Planungen massiver Bauwerke durch
Innerhalb des Plangebietes befinden sich unterhalb       Tiefgründungen berücksichtigt werden muss. Im
der Straßenverkehrsflächen die üblichen Versor-          Bereich des Plangebiets befinden sich zudem ver-
gungsleitungen. Kleinere Leitungen können im Rah-        schiedene Verdachtsflächen für Altlasten. Die er-
men der städtebaulichen Maßnahmen gegebenen-             kannten Verdachtsflächen führen jedoch nach der-
falls an eine neue Straßenführung angepasst wer-         zeitigem Kenntnisstand nicht zu einem Ausschluss
den und stellen insofern keine Einschränkung für die     der derzeitig geplanten gewerblichen Nutzungen.
städtebauliche Planung dar. Davon ausgenommen            Da der Bereich des Billebogens während des Zwei-
sind zwei übergeordnete Sielbauwerke:                    ten Weltkriegs besonders intensiv bombardiert wur-
                                                         de, besteht für einen Großteil des Plangebiets zu-
Im Bereich des Ausschläger Billdeichs befindet sich      dem Kampfmittelverdacht.
durchgängig ein größeres Stammsiel, der „Sammler
Ost“, mit mehreren Schachtzugängen und einem             Weitere Information zur Topographie und zu den Bo-
Schachtdurchmesser von 3,5 m. Eine Überbauung            denverhältnissen für den Raum des gesamten Bille-
des mit seiner Sohle etwa 12,5 m unterhalb der Ge-       bogens können dem Billebogen-Atlas in Anlage
ländeoberkante liegenden und als Stahlbetonrohr          C.01 entnommen werden.
errichteten Sielbauwerks ist grundsätzlich möglich.
Tiefgründungen müssen aber einen Mindestabstand
von 3 m einhalten. Die Anfahrbarkeit der Schachtzu-      2.8 Belange des Denkmalschutzes / Gebäu-
gänge für Wartungsfahrzeuge ist mit einer minima-            debestand
len Zufahrtsbreite von 3,50m ebenfalls zu erhalten.      Auf dem Grundstück zwischen Bullenhuser Damm,
                                                         Großmannstraße und Ausschläger Billdeich befindet
Im Bereich der Grünen Brücke befindet sich ein Düker     sich das denkmalgeschützte Gebäude der ehemali-
mit Schachtzugang. Die Anfahrbarkeit des Schachts        gen Volksschule am Bullenhuser Damm aus dem
zur Reinigung ist zu erhalten. Hierzu bedarf es einer    Jahr 1911. Es ist eines der wenigen Gebäude im nä-
Aufstellfläche für Wartungsfahrzeuge von 5 x 20m. Das    heren Umfeld, das den Zweiten Weltkrieg überstan-
besondere Höhenprofil ist an diesem Standort zu be-      den hat. Das Gebäude wird heute in kleinen Teilen
achten. Eine Verlängerung des Schachtes nach oben        als Gedenkstätte an das dort im nationalsozialisti-
ist denkbar, aber nicht präferiert.                      schen Deutschland am 20. April 1945 begangene
                                                         Kriegsverbrechen an 20 jüdischen Kindern und 28
                                                         Erwachsenen genutzt. Seit 1999 ist die Gedenkstät-
2.7 Topographie, Hochwasserschutz und Bo-                te in der Schule eine Außenstelle der KZ-Gedenk-
    denverhältnisse                                      stätte Neuengamme. Weitere Flächen im Schulge-
Das Plangebiet ist aufgrund seiner Lage in der Elb-      bäude werden durch eine Kindertagesstätte be-
marsch von verhältnismäßig geringen Geländehö-           nutzt, der überwiegende Teil der Flächen steht an-
hen geprägt. Detaillierte Informationen zur Topogra-     sonsten heute leer.

                                                                                                                  9
Ferner steht die Ausschläger Billdeich-Brücke, die    2.9 Lärm-, Luftschadstoff- und Geruchsim-
     das Plangebiet im Verlauf des Ausschläger Bill-           missionen / Störfallbetriebe
     deichs in Richtung Süden über den Billekanal an das   Mit Blick auf Luftschadstoff- und Geruchsimmis-
     Zentrum des Stadtteils Rothenburgsort anbindet,       sionen sind durch die vorhandenen Straßenver-
     unter Denkmalschutz.                                  kehrsanlagen und Gewerbebetriebe allgemein ho-
                                                           he Grundbelastungen zu verzeichnen. Es finden
                                                           sich jedoch keine Anzeichen für Überschreitungen
                                                           der einschlägigen Grenzwerte für gewerbliche
                                                           Nutzungen. Ausschlaggebend hierfür sind sowohl
                                                           die weitläufigen Dimensionen der Verkehrsanla-
                                                           gen und die großen Randabstände schutzbedürf-
                                                           tiger Nutzungen als auch die linearen Gewässer-,
                                                           Straßen- und Bahnstrukturen, die einen regelmä-
                                                           ßigen Luftaustausch ermöglichen.

                                                           Das Gebiet liegt weitestgehend außerhalb der an-
                                                           gemessenen Sicherheitsabstände von in der Nähe
                                                           befindlichen Störfallbetrieben (siehe Anlage C.12).
                                                           Für die Erarbeitung des Entwurfs ist zu berück-
                                                           sichtigen, dass schutzbedürftige Nutzungen nicht
                                                           innerhalb angemessener Sicherheitsabstände an-
     Abb. 14: Schule am Bullenhuser Damm                   geordnet werden dürfen.

                                                           Informationen zu den Verkehrslärm- und Gewer-
                                                           belärmimmissionen können dem Billebogen-Atlas
                                                           in Anlage C.01 entnommen werden.

                                                           2.10 Rechtliche Rahmenbedingungen
                                                           2.10.1 Planungsrecht
                                                           Der Flächennutzungsplan (FNP) für die Freie und
                                                           Hansestadt Hamburg in der Fassung der Neube-
                                                           kanntmachung vom 22. Oktober 1997 (HmbGVBI.
                                                           S. 485) stellt das gesamte Plangebiet als gewerb-
                                                           liche Bauflächen dar. An dieser Planabsicht halten
                                                           die Auftraggeberinnen mit Ausnahme der ehema-
                                                           ligen Schule, der südlich davon angeordneten
                                                           Grünfläche sowie der entlang der Uferbereiche zu
     Abb. 15: Schule am Bullenhuser Damm                   schaffenden Grünflächen fest.
                                                           Das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung be-
                                                           absichtigt auf Grundlage der Ergebnisse des
                                                           Workshopverfahrens und ggf. weiterer Optimie-
                                                           rungen eines Funktionsplan-Entwurfes neues,
                                                           verbindliches Baurecht für einen noch konkret zu
                                                           definierendem räumlichem Geltungsbereich zu
                                                           schaffen. Bestehende Baustufen-, Teilbebau-
                                                           ungs-, Durchführungs- und das bestehende ver-
                                                           bindliche Bauplanungsrecht ist im Rahmen dieses
                                                           Verfahrens nicht zu beachten.

                                                           2.10.2 Landschaftsplanung
                                                           Im Landschaftsprogramm der Freien und Hanse-
                                                           stadt Hamburg wird das Plangebiet überwiegend
                                                           als Milieu „Gewerbe/Industrie und Hafen“ darge-
                                                           stellt. Im Uferbereich zur Bille stellt das Land-
     Abb. 16: Schule am Bullenhuser Damm - historisch
                                                           schaftsprogramm das Milieu „Grünanlage, einge-

10
schränkt nutzbar“ und die Freiraumverbundfunkti-      »   Allgemein anerkannte Regeln der Technik
on „Landschaftsachse“ (hier: Bille-Landschaft-            (Technische Baubestimmungen, DIN etc.)
sachse gem. Landschaftsachsenmodell) dar. Das
                                                      »   Richtlinie über Flächen für die Feuerwehr
gesamte Plangebiet wird außerdem durch die mi-
                                                          (Zu- und Durchfahrten, Aufstell- und Bewe-
lieuübergreifenden Funktionen „Entwickeln des
                                                          gungsflächen)
Landschaftsbildes“ sowie „Entwicklungsbereich
Naturhaushalt“ als Ziele der Landschaftsplanung       »   FA 1/2013 - ABH „Notwendige Stellplätze und
überlagert. Außerdem ist entlang des Ausschläger          notwendige Fahrradplätze“
Billdeichs die milieuübergreifende Funktion „Grü-
                                                      »   Hamburgisches Klimaschutzgesetz (Hmb-
ne Wegeverbindung“ gekennzeichnet.
                                                          KliSchG)
Die Fachkarte „Grün Vernetzen“ als Visualisierung     »   Hamburgische Klimaschutz-Umsetzungs-
der gesamtstädtischen Freiraumstrategie „Grünes           pflichtverordnung (HmbKliSchUmsVO)
Netz“ stellt das Billeufer innerhalb des Plangebie-
                                                      »   Hamburger Klimaplan (Erste Fortschreibung
tes zudem als Teil des Hauptwegenetzes dar. Die
                                                          2019)
grünen Hauptwege sollen die Nutzbarkeit des
übergeordneten Grünverbundes – in Landschaft-         »   Gebäude-Energie-Gesetz      GEG    (ehemals
sachsen, Grünen Ringen und gesamtstädtisch be-            EnEV und EEWärmeG)
deutsamen Grünverbindungen – für Fußgänger
und Radfahrer sicherstellen und als grüngeprägte      »   Verordnung über den Bau und Betrieb von
durchgängige Wegeverbindungen entwickelt wer-             Garagen und offenen Stellplätzen (Garagen-
den.                                                      verordnung - GarVO)
                                                      »   Bauprüfdienst (BPD) „Bauliche Anforderun-
Im Bestand ist eine öffentliche Zugänglichkeit der        gen an Stellplätze und Garagen“ (BPD Gara-
landschaftlich und stadträumlich attraktiven Ufer-        gen)
bereiche im Plangebiet jedoch überwiegend durch
direkt bis an die Uferkante reichende Gewerbe-        »   Bauprüfdienst (BPD) „Kinderspielflächen“
nutzungen (Abstell- und Lagerflächen, Hallenbau-      »   Baumschutzverordnung (BaumSchVO)
ten) bisher nicht gegeben. Das Lückenschluss-
und Qualifizierungsprogramm für das Grüne Netz        »   Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und
definiert die landschaftliche und stadträumliche          Hamburgisches Gesetz zur Ausführung des
Aufwertung des Billeufers zwischen Großmann-              Bundesnaturschutzgesetzes    (HmbBNat-
straße und Ausschläger Billdeich als prioritäre           SchAG)
Maßnahme.                                             »   Dach- und Fassadenbegrünungsstrategie
                                                          Hamburg (Mehr Gründächer für Hamburg)
                                                      »   Fachkarte „Grün Vernetzen“ als gesamtstäd-
                                                          tische Freiraumstrategie für das Grüne Netz
                                                      »   Lückenschlussprogramm und Qualifizie-
                                                          rungsprogramm Grünes Netz Hamburg
                                                      »   Hamburger Regelwerke für Planung und Ent-
                                                          wurf von Stadtstraßen (ReStra): Hinweise für
                                                          eine wassersensible Straßenraumgestaltung
                                                      »   Hamburger Leitlinien für den Einzelhandel
Abb. 17: Auszug aus dem Landschaftsprogramm der FHH

2.10.3 Bauordnungsrecht, Verordnungen, Richtlini-
        en und Programme
Dem Verfahren sind die aktuellen Bestimmungen
der Hamburgischen Bauordnung (HBauO) und Bau-
prüfdienste sowie weitere geltende Verordnungen,
Richtlinien und Programme, jeweils in der aktuellen
Fassung, zu Grunde zu legen. Unter anderem sind
dies:

                                                                                                         11
03

Auftraggeberinnen

Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH &               Bezirksamt Hamburg-Mitte / Fachamt Stadt-
Co. KG                                                  und Landschaftsplanung

Die Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co.       Das Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung steu-
KG (BBEG) ist eine hundertprozentige Tochtergesell-     ert die Stadtplanung und Stadtteilentwicklung im
schaft der städtischen HafenCity Hamburg GmbH           Bezirk Hamburg-Mitte, in insgesamt 19 Stadtteilen
(HCH). Sie arbeitet für die Entwicklung des Billebo-    und in den jeweiligen Quartieren. Die Kernaufgaben
gens eng mit dem Bezirksamt Hamburg-Mitte und           des Fachamtes Stadt- und Landschaftsplanung sind
den Behörden für Stadtentwicklung und Wohnen,           die Weiterentwicklung und Sicherung der Wohn-
Wirtschaftund Innovation, Verkehr und Mobilitäts-       und Lebensqualität in den einzelnen Stadtteilen und
wende sowie Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirt-       Quartieren durch ein verträgliches Mit- und Neben-
schaft zusammen.                                        einander von Wohnen, Arbeiten, Nahversorgung,
                                                        Bildung, Freizeit, Kultur und Erholung. Zielsetzung
Die Aufgabenbereiche der BBEG lassen sich in fünf       ist dabei die Gewährleistung einer geordneten nach-
Felder einer integrierten Stadtentwicklung aufteilen:   haltigen städtebaulichen und zukunftsfähigen Ent-
                                                        wicklung.
»    Urbane Infrastrukturentwicklung mit nachhalti-
     ger Perspektive                                    Die Geschäftsbereiche des Fachamtes Stadt- und
                                                        Landschaftsplanung sind:
»    Nachhaltige, verdichtete Stadtentwicklung für
                                                        » die übergeordnete bezirkliche Planung,
     vertikale Produktion und komplementäre Funk-
     tionen als Innovationsbeitrag zur inneren Stadt-   »   die Bebauungsplanung,
     entwicklung
                                                        »   die integrierte Stadtteilentwicklung,
»    Inwertsetzung arrondierter Flächen durch priva-
                                                        »   und die Landschaftsplanung.
     te Bauherren überwiegend durch Neubebauung
     im Erbbaurecht
»    Grundstücksankauf
»    Bauliche Entwicklung (Eigen- und Koinvestment
     in der Initiierungsphase)

Über die Stadtentwicklungsaufgaben im engeren
Sinne hinaus obliegt der BBEG auch die Generie-
rung eines Raumnarrativs für den Billebogen mittels
Kommunikation, Beteiligung und Bauherrenanspra-
che.

Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen

Die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen bün-
delt als Senatsbehörde die stadtentwicklungsplane-
rischen Interessen des Stadtstaats. In der Behörde
werden sowohl die gesamtstädtische Planung als
auch bedeutsame teilräumliche Planungen zusam-
mengeführt.

Der Planungsraum liegt im Stadtentwicklungspro-
jekt „Stromaufwärts an Elbe und Bille – Wohnen und
urbane Produktion in HamburgOst“. Der Oberbaudi-
rektor verantwortet innerhalb der Behördenleitung
der Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen die
stadtplanerischen und architektonischen Leitlinien
der Stadtentwicklung

Abb. 18: RV Bille                                                                                             12
04

Aufgabenstellung

Ziel des Verfahrens ist die Erarbeitung eines städte-    keit oder an stark frequentierten Platzräumen punk-
baulich-freiraumplanerischen Grundgerüsts und die        tuell publikumsbezogene Erdgeschossnutzungen
Aufstellung städtebaulich-hochbaulicher robuster,        vorzuschlagen.
aber flexibler Grundlagen für gewerblich geprägtes
Areal mit Bautypologien für vertikal organisierte Pro-   Die ehemalige Schule, für welche die BBEG als lang-
duktion. Hierzu bedarf es eines flexiblen Regel-         fristige Bestandshalterin ein Nutzungskonzept im
werks, welches anpassungsfähige Gebäude- und             Rahmen eines separaten Verfahrens sucht, ist funk-
Grundstücksstrukturen ermöglicht.                        tional und baulich angemessen in das Konzept zu
                                                         integrieren. Mit einer Traufkantenhöhe von knapp
Das Ergebnis des Verfahrens bildet die Grundlage         20,0 m und einer Giebelhöhe von knapp 30,0 m über
für einen Funktionsplan, der wiederum die Grundla-       Geländeoberkante ist sie als Referenzpunkt für die
ge für einen Bebauungsplan ist. Der Bebauungs-           Höhe der Bebauung heranzuziehen. Mit zunehmen-
plan-Entwurf des Fachamtes Stadt- und Land-              der Entfernung von der Schule können andere Hö-
schaftsplanung soll als ein Angebots-Bebauungs-          hen städtebaulich überprüft werden. Es soll aber
plan den individuellen Ansprüchen der Unterneh-          keine ausschließlich an Hallen orientierte Höhenkon-
men der urbanen Produktion gerecht werden, und           zeption entwickelt werden, obwohl sie punktuell im
bei den verbindlichen Festsetzungen einen mög-           Zusammenhang einer funktional gegliederten Be-
lichst hohen Grad an Flexibilität entsprechend den       triebskonzeption möglich sein muss. Rund um den
unterschiedlichen Ansprüchen von Unternehmen             westlich gelegenen Großmannplatz und an der Grü-
der urbanen Produktion bieten. Gleichzeitig soll eine    nen Brücke sind Hochpunkte denkbar.
hohe stadt- und landschaftsräumliche Qualität bau-
lich und funktional gesichert werden.                    Die Tiefe der Baukörper ist bei flexiblen für Labor
                                                         und Produktion geeigneten Typologien mit ca. 20,0
Das Billebogen-Konzept, das die übergreifende            bis 25,0 m anzusetzen. Größere Bautiefen in den
Grundlage der Entwicklung des Billebogens liefert,       Erdgeschossen sind an einigen Stellen zu ermögli-
soll eine attraktive Anziehungskraft für Unternehmen     chen. Bei Baufeldern, welche aufgrund Ihres Zu-
unterschiedlichster Branchen entwickeln. Dazu ge-        schnitts diese Tiefe nicht abbilden können oder wel-
hören u.a. hochtechnisierte Produktionsunterneh-         che logistisch nicht den Anforderungen von Produk-
men optischer, elektronischer und medizinischer In-      tion und Labor gerecht werden, sind übliche Büro-
strumente, biotechnische und chemische Labor-            gebäudetiefen anzusetzen (z.B. östlich der Schule).
dienstleistungen, technische Dienstleistungen aus        Zur Abschätzung der Gebäudehöhe sind bei Büro-
dem Ingenieurwesen, Fabrikationsweisen in Klein-         nutzung Geschosshöhen von 3,50m, bei Labor- und
serien oder durch 3D-Druck, Druck- und Grafikge-         Produktionsnutzungen Geschosshöhen von 4,30m
werbe und lebensmittelverarbeitende und -produ-          und bei publikumsbezogenen Erdgeschossnutzun-
zierende Betriebe. Flächenextensive gewerbliche          gen eine Höhe von 5,00m anzunehmen. Die Ge-
Nutzungen und solche mit hohem Logistikanteil sind       schosshöhe bei produktions- und labororientierten
explizit ausgeschlossen.                                 Gebäuden ist im Erdgeschoss so anzusetzen, dass
                                                         ein LKW (7,5t) den Baublock durchfahren kann
                                                         (Lichte Höhe der Durchfahrt mind. 4m, Geschosshö-
4.1 Städtebauliche Zielsetzung                           he EG ca. 5m).
Die Auftraggeberinnen beabsichtigen, den urbanen,
dicht bebauten Charakter des Quartiers rund um die       Die bauliche Dichte im Plangebiet ist an folgenden
ehemalige Schule am Bullenhuser Damm, der das            Werten zu orientieren: Auf den durch Bullenhuser
Gebiet bis zum Zweiten Weltkrieg geprägt hat, wie-       Damm im Norden, Ausschläger Billdeich im Osten
derherzustellen. Statt der früheren Wohnbebauung         und Großmannstraße im Südwesten begrenzten
sollen dichte Büro-, Labor- und Produktionstypolo-       Grundstücksflächen sollen westlich der Schule circa
gien das Quartier prägen. Die damit verbundenen          40.000 qm BGF und östlich der Schule circa 15.000
Baustrukturen sollen gleichzeitig räumliche Ideen        qm BGF realisierbar sein. Westlich der Schule ist die
und Regeln für das gewerblich geprägte Bauen am          Ansiedlung des als Landeslabor der Freien und Han-
Wasser in unterschiedlichen Größenordnungen auf-         sestadt Hamburg fungierenden Instituts für Hygiene
zeigen. Die verschiedenen gewerblichen Funktionen        und Umwelt geplant. Dieses benötigt für Labore ge-
sind vertikal zu stapeln. Auch Produktionsnutzun-        eignete Baustrukturen von mind. 25m Baukörpertie-
gen sind in Obergeschossen vorstellbar. Eine Wohn-       fe. Östlich der Schule sollen bereits vor den zu erfol-
nutzung ist innerhalb des Plangebietes ausge-            genden Straßenbauarbeiten für eine Ansiedlung ei-
schlossen. Zur Aktivierung des öffentlichen Raums        nes privaten Unternehmens ca. 6000 qm BGF Büro-
sind an wasserbezogenen Lagen mit guter Sichtbar-        bau realisiert werden (siehe Anlage C.06). Eine

Abb. 19: Blick über das Plangebiet                                                                                 13
vergleichbare Dichte mit vier- bis fünfgeschossiger      ches oder in qualitativ vergleichbarer Form zu erhal-
     Bebauung mit unterschiedlichen Typologien ist als        ten. Eine oder zwei Fußwegeverbindungen in Nord-
     Regelkonzept auf den anderen Baufeldern vorzu-           Süd-Richtung zwischen Bullenhuser Damm und
     schlagen.                                                Wasserkante sind vorzuschlagen.

     Bezüge zu den umliegenden Stadträumen sind an-           Eine Wiederherstellung des Großmannplatzes als
     gemessen herzustellen. Eine Einbettung der Schule        wahrnehmbarer Platzraum wird angestrebt. Hierfür
     als Identifikationsort ist zu berücksichtigen und eine   sind Vorschläge zu entwickeln. Ein weiterer Platz-
     angemessene Freistellung ist zu prüfen.                  raum im Bereich Bullenhuser Damm / Ausschläger
                                                              Billdeich ist zu prüfen. Weitere Vorschläge für öffent-
     Der Forderungskatalog kriminalpräventiver Maßnah-        liche Freiräume sind denkbar.
     men ist grundsätzlich zu beachten (siehe Anlage
     C.10).                                                   Straßenbäume sind von besonderer Bedeutung für
                                                              die Qualifizierung des Gebietes. Die vorhandenen
                                                              Bäume (viele davon gepflanzt im Rahmen des Pro-
     4.2 Freiraumplanerische Zielsetzung                      jekts „Mein Baum – Meine Stadt Hamburg“) sind da-
     Das Landschaftsprogramm der FHH stellt die Bille         her nach Möglichkeit zu erhalten und durch weitere
     als übergeordnete Landschaftsachse dar. Entlang          Baumpflanzungen (siehe Straßenplanung) sinnvoll
     der Bille und entlang des Bullenhuser Kanals sind        zu ergänzen. Vorhandene Bäume im Uferbereich
     wasserbegleitende Grünflächen zu planen. Der grü-        und auf dem Schulgrundstück sind ebenfalls nach
     ne Uferraum soll öffentlich zugänglich und etwa 12       Möglichkeit zu erhalten.
     m breit dimensioniert sein. Über den Uferbereich
     und über die ursprünglich vorhandenen Kaimauern          Insgesamt ist eine dem gewerblich genutzten Um-
     erfolgt kein Umschlag mehr. Kaizonen sollen durch        feld angemessene Erhöhung der Freiraumqualität
     naturbasierte Uferabschlüsse längerfristig ersetzt       durch geeignete Maßnahmen anzustreben.
     werden. Die Möglichkeiten eines punktuellen Zu-
     gangs zum Wasser sind darzustellen. Die gewerbli-
     chen Grundstücke müssen gegenüber diesem öf-             4.3 Verkehrliche Zielsetzung
     fentlichen Uferstreichen gesichert werden. Die wei-      Das Projektgebiet bietet durch die gute ÖV-Erschlie-
     teren Ziele des Lückenschluss- und Qualifizierungs-      ßung die Möglichkeit, in Verbindung mit dem parallel
     programms zum Grünen Netz Hamburg sind zu                in Erarbeitung befindlichen Mobilitätskonzept einen
     berücksichtigen.                                         nachhaltigen und der Mobilitätswende zuträglichen
                                                              Gewerbestandort zu entwickeln. Gleichwohl ist aber
     Das Grundstück der ehemaligen Schule am Bullen-          durch die gute Einbindung in leistungsfähige Stra-
     huser Damm ist von einer weiteren Bebauung freizu-       ßennetze und die Nähe zu den Autobahnen und den
     halten. Der ehemalige Schulhof mit Spielplatz und        Haupteinfallsstraßen auch mit einem eher durch-
     der als Gedenkort angelegte Rosengarten sowie der        schnittlichen MIV-Anteil im Berufspendlerverkehr
     prägende Baumbestand sind gemeinschaftlich als           von ca. 25 % zu rechnen. Dies hat u.a. Auswirkun-
     ein zentraler Freiraum in das Quartier einzubinden.      gen auf die herzustellenden Stellplätze auf den Bau-
     Zu diesem Zweck soll die Grundstücksgrenze auf           feldern.
     der Ostseite begradigt und im Zuge der bereits er-
     folgten Straßenplanung im Bereich Ausschläger Bill-      Durch die Nutzungsmischung ist mit einem Stell-
     deich nach Süden erweitert werden. Eine Neuanord-        platzschlüssel von ca. 1 Stellplatz je 90 m² BGF zu
     nung von Rosengarten und Spielplatz innerhalb des        rechnen. Unter Berücksichtigung der o.g. Ziele im
     so entstehenden zusammenhängenden Freiraums              Hinblick auf die Mobilitätswende und der guten ÖP-
     sind zu prüfen, ohne dabei die Bedeutung des Ro-         NV-Erreichbarkeit, welche sich wiederum in einem
     sengartens als Erinnerungsort im räumlichen Zu-          erhöhten Jobticket-Anteil widerspiegeln dürfte, kann
     sammenhang mit der Schule in Frage zu stellen.           mit einer Abminderung auf rund 60 % der nach heu-
                                                              te gültiger Stellplatzverordnung notwendigen Stell-
     Die kleinräumige Wegestruktur ist zu verbessern. Es      plätze gerechnet werden. Dies entspricht auch
     wird insbesondere eine bessere Erreichbarkeit des        überschlägig dem Stellplatzbedarf unter Berück-
     S-Bahnhofs Rothenburgsort angestrebt sowie eine          sichtigung des o.g. Modal Split. Sowohl Besucher-
     bessere Vernetzung des Stadtraums mit der Was-           als auch Beschäftigtenstellplätze sind auf den Bau-
     serkante. Der westlich des Schulgrundstücks in           feldern in eingeschossigen Tiefgaragen nachzuwie-
     Nord-Süd-Richtung verlaufende Fußweg zwischen            sen. Parkstände im öffentlichen Raum sind unter
     Großmannstraße und Bullenhuser Damm ist als sol-         Berücksichtigung des in Anlage C.11 genannten

14
Baumraster gleichmäßig im Gebiet zu verteilen.           dem Bullenhuser Damm und dem geplanten Grün-
                                                         zug entlang der Wasserkante zu unterteilen. Drei
Zur Stärkung des intermodalen Verhaltens sollen am       grundsätzlich denkbare Erschließungsvarianten
Knotenpunkt Großmannstraße / Billhorner Deich na-        werden in Anlage C.04 aufgezeigt:
he der neuen Bushaltestelle verschiedene Sharing-
Dienste (Carsharing, E-Scooter-Sharing und Stadt-        »   Variante 1: Durchgehende Bügelstraße zwi-
Rad) an einem Standort gebündelt werden. Hier-               schen Bullenhuser Damm und Wasserkante
durch ergibt sich der Bedarf von 4 benachbarten
                                                         »   Variante 2: Mehrere Bügelstraßen zwischen Bul-
Stellplätzen (ggfs. in der Abhängigkeit des Baumras-
                                                             lenhuser Damm und Wasserkante
ters auch 2 x 2 Stellplätze). Die Fläche für das
Bikesharing (15 x 2 Meter) kann auch im Stellplatz-      »   Variante 3: Stichstraßen zwischen Bullenhuser
raster vorgesehen werden.                                    Damm und Wasserkante

Die straßenseitige Erschließung aller Baufelder muss     Alle drei Varianten sind Prinzipdarstellungen und
den logistischen Ansprüchen gewerblicher Nutzun-         müssen in der genauen Lage städtebaulich ange-
gen entsprechen. Jedes Baufeld (mit Ausnahme der         passt werden. Eine Kombination der Varianten ist
ehemaligen Schule und dem östlich angrenzenden           teilweise denkbar. Alternative Vorschläge sind bei
durch Bullenhuser Damm und Ausschläger Billdeich         gleichwertiger Eignung ebenfalls gewünscht, bedür-
begrenzten Grundstück) muss durch den Schwer-            fen aber der Rücksprache und Prüfung durch das
verkehr andienbar sein. Be- und Entladevorgänge          Verkehrsplanungsbüro ARGUS. Bei der Erschlie-
sind innerhalb der Baufelder vorzusehen. Rückwär-        ßung der Baufelder sind die Belange der Phasie-
tiges Ein- und Ausfahren zwischen Grundstücken           rung, der flexiblen Abgrenzbarkeit der Baufelder im
und Straßenräumen sowie Wendevorgänge im öf-             laufenden Entwicklungsprozess nach Bedürfnissen
fentlichen Straßenraum sind grundsätzlich zu ver-        der Unternehmen und der stadträumlichen Qualitä-
meiden. Die Möglichkeit zum wendefreien Durchfah-        ten von teilrealisierten Lösungen zu berücksichtigen.
ren von Baufeldern oder – wenn nicht möglich –           Entsprechende Erschließungsmuster sind auch für
Wendemöglichkeiten sind auf den Baufeldern vorzu-        die weiteren Baufelder entlang der Wasserkanten
sehen. Die Abstellung von LKWs soll ebenfalls            der Bille, des Billekanals und Bullenhuser Kanals zu
innerhalb der Baufelder (ggf. in der EG-Zone) erfol-     überprüfen.
gen.
                                                         Die Bearbeiterteams müssen hierzu zwingend die
Die städtebauliche Planung ist zwingend auf einer        weitere Beratungsleistung des beauftragten Ver-
geplanten Veränderung der Verkehrsführung im Be-         kehrsplanungsbüros ARGUS Stadt und Verkehr in
reich des Ausschläger Billdeiches, des Bullenhuser       Anspruch nehmen (siehe Punkt 5.4, Anlage C.04).
Damms und des Großmannplatzes aufzubauen (sie-
he Anlage C.04 Verkehrsplanung). Die ursprünglich
zu Beginn des 20. Jahrhunderts in diesem Bereich         4.4 Phasierung
hergerichteten Flächen und Anlagen für die Frei-         Die Entwürfe sind unter Berücksichtigung der Eigen-
raumversorgung der damals im Stadtraum wohnhaf-          tumsverhältnisse und der möglichen Erschließung
ten Bevölkerung stellen heute ungenutztes Ver-           zu phasieren. Grundstücke im Eigentum der BBEG,
kehrsgrün dar. Die Straßenräume sollen nun besser        Grundstücke, für welche Ankaufsbemühungen lau-
gefasst und städtebaulich integriert werden. Dazu        fen, und Grundstücke aus entwidmeten Straßenflä-
wird der Ausschläger Billdeich künftig auf eine in der   chen stehen mittelfristig zur Verfügung. Eine Ent-
Leistungsfähigkeit gleichwertige Fahrbahn ohne           wicklung dieser Grundstücke muss möglich sein,
Mittelstreifen umgebaut. Die Grenzen der Grundstü-       ohne weitere private Baufelder in Anspruch zu neh-
cke westlich des Ausschläger Billdeichs werden ent-      men. Da private Bauflächen unter Umständen erst
sprechend angepasst. Der Straßenraum des Bullen-         sehr viel später in den Bau gehen, muss der tempo-
huser Damms wird durch Begrünung, Verbreiterung          räre Bauzustand den formulierten stadträumlichen
der Gehwege und die Reduzierung der straßenbe-           Anforderungen entsprechen. Die Herstellung einer
gleitenden Parkstände ebenfalls städtebaulich auf-       öffentlichen, grünen Wasserkante ist ebenfalls früh-
gewertet. Am Großmannplatz wird zukünftig auf se-        zeitig vorzusehen. Einzelne Privatgrundstücke kön-
parat geführte Rechtsabbieger weitestgehend ver-         nen durch eine vorgelagerte Steganlage temporär
zichtet.                                                 umgangen werden. Ergänzende Erläuterungen zu
                                                         den Entwicklungsabsichten der BBEG werden im
Die BBEG beabsichtigt zudem durch eine neue Er-          Rahmen der Auftaktveranstaltungen mündlich er-
schließung die ca. 130 m tiefen Baufelder zwischen       läutert.

                                                                                                                 15
Herausgeberinnen
Billebogen Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG
Osakaallee 11
20457 Hamburg

und der

Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen
Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg

und dem

Bezirksamt Hamburg-Mitte
Fachamt Stadt- und Landschaftsplanung
Caffamacherreihe 1-3
20355 Hamburg

Organisation . Redaktion . Design
D&K drost consult GmbH
Kajen 10, 20459 Hamburg
Tel.: +49 40 36 09 84-0
Fax: +49 40 36 09 84-11
E-Mail: info@drost-consult.de
Internet: www.drost-consult.de
Sie können auch lesen