Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse

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Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Bulletin 7/19
DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter
Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Impressum                                            Delegiertenversammlung 2019
                                                     Der AM Suisse entwickelt sich weiter                                                3
Verbandsbulletin des AM Suisse
Verlag
AM Suisse,                                           Unternehmernachmittag
Seestrasse 105, 8002 Zürich                          Zwischen Tradition und Innovation                                                   7
T +41 44 285 77 77, F +41 44 285 77 78
info@amsuisse.ch
                                                     Weiterentwicklung der Berufsbildung
Verlagsleitung                                       Handlungsspielräume erkennen – Chancen nutzen                                      11
Heidi Foster,
h.foster@amsuisse.ch
T +41 44 285 77 13, F +41 44 285 77 24               Innovationsmanagement
                                                     Innovationsfreundliche Unternehmenskultur als Basis                                16
Redaktion
Sarah Brandenberger,
s.brandenberger@amsuisse.ch                          Generationenmanagement
T +41 44 285 77 14, F +41 44 285 77 24               «Ein Wissenstransfer in beide Richtungen wäre wünschenswert»                       18
Übersetzungen:
Global Translations, www.global-translations.ch      WorldSkills
Gestaltung:                                          Überraschungsbesuch von Bundesrat Guy Parmelin                                     20
Javier Magdaleno, j.magdaleno@amsuisse.ch
Erscheinungsweise:
10 ¼ jährlich                                        Brandlabor
                                                     SIPIZ AG per 1. Juli 2019 gestartet                                                22
Schreibweise maskulin
Für einen besseren Lesefluss wird im Text nur die
männliche Form einer Personenbezeichnung
verwendet. Die weibliche Form ist darin enthalten.

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Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
DV 2019: Der AM Suisse
                 entwickelt sich weiter
                 Zur 56. Delegiertenversammlung am 14. Juni 2019
                 trafen sich rund 180 Teilnehmende im Casineum
                 Grand Casino in Luzern. Die Delegierten nahmen
                 die Jahresrechnung 2018 ab und auch das weitere
                 Vorgehen in der Weiterentwicklung des AM Suisse
                 wurde gutgeheissen.

                     Sarah Brandenberger
                     Marcel Sigg

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                      3
Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Zentralpräsident Peter Meier erörterte die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kooperationspartnern.

Unbestritten gehört die Interessenvertre-            leistungen mit 55 Prozent am grössten,             Neu wurde Peter Meier als Vorsitzender
tung zu den Kernaufgaben des Verban-                 gefolgt von den Mitgliederbeiträgen mit 26         der PLKM und als Stiftungsratsmitglied der
des. Daher stellte Zentralpräsident Peter            Prozent und 19 Prozent aus Subventionen            PV-PROMEA gewählt. Toni Merkle wurde
Meier in der Eröffnungsrede die verschie-            und zweckgebundenen Beiträgen.                     als Präsident des AHV-Kassenvorstands
denen Kooperationspartner vor, mit denen             Die Jahresrechnung 2018 wurde von den              und Präsident des FAK-Kassenvorstands
der Dachverband und die Fachverbände                 Delegierten mit grosser Mehrheit ange-             wiedergewählt. Neu gewählt wurde Sabine
zusammenarbeiten. Diese zahlreichen                  nommen. Die Decharge wurde einstimmig              Bellefeuille-Burri als Stiftungsrats-Mitglied
Verbindungen erlauben eine bessere Nut-              erteilt.                                           der PV-PROMEA.
zung der Ressourcen sowie eine deutlich
höhere Wahrnehmung, und damit verbun-                Wahlen                                             Weiterentwicklung AM Suisse
den eine Erhöhung der Effizienz und Ef-              Da keine Kandidaturen als Zentralvor-              Christoph Andenmatten, Direktor AM
fektivität. Zum Schluss erwähnte er, dass            standsmitglied für das Ressort Finanzen            ­Suisse, präsentierte ein Fazit der beiden
der Wunsch nach einer weiteren Verstär-              eingingen, wird Zentralpräsident Peter              Fachpräsidententagungen vom 15. März
kung der Interessenvertretung bereits in             Meier das Amt des Finanzverantwortli-               2019, bei denen die Vertreter der Regio-
die Strategie 2020–2024 aufgenommen                  chen interimistisch bis zur nächsten De-            nalen Branchen- und Fachverbände die
wurde.                                               legiertenversammlung wahrnehmen. Mit                Ausgangslage analysierten und die Erwar-
                                                     dem Ziel der besseren Abstützung der                tungen an die Weiterentwicklung des AM
AM Suisse mit Gewinn                                 Regionen im Vorstand und da die West-               Suisse in den verschiedenen Bereichen
Peter Meier präsentierte und erläuterte              schweiz seit einiger Zeit nicht mehr im             formulierten. In beiden Branchen, im Me-
die Jahresrechnung 2018. Der AM Suisse               Zentralvorstand vertreten ist, wurde mit            tallbau und in der Landtechnik, erfolgten
erzielte im vergangenen Geschäftsjahr                den Vertretern des Metaltec Romandie                ähnliche Einschätzungen und Erwartun-
einen Gewinn von 379 997 Franken. Der                vereinbart, dass ein geeigneter Kandidat            gen. Zudem waren sich alle einig, dass
Budgetauftrag des Zentralvorstandes lau-             bis zur Delegiertenversammlung 2020 auf-            man die Zukunft gemeinsam angehen
tete einen Gewinn von 100 000 Franken zu             gebaut werden soll.                                 will. Die weitere Verfahrensweise sieht
erwirtschaften – budgetiert waren 66 000                                                                 nun die Erarbeitung einer Strukturoptimie-
Franken. Der Ertrag lag bei 17 342 472               Wiedergewählt wurde Artho Marquart als              rung sowie der Strategie 2020–2024 vor.
Franken. Dabei war der Ertrag aus Dienst-            Zentralvorstandsmitglied.

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Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Zur Delegiertenversammlung trafen sich rund 180 Teilnehmende.

Dem präsentierten Vorgehen und Zeitplan             Informationen zum Bildungszentrum                   rin des AM Suisse Tessin, präsentierte den
stimmten die Delegierten einstimmig zu.             Aarberg                                             Veranstaltungsort der nächsten Delegier-
                                                    Zentralvorstandmitglied René Gujer in-              tenversammlung mit einem imposanten
Pflanzenschutzmittel-Initiativen                    formierte über den Abschluss der Erwei-             Film. Bereits wird mit Freude der nächsten
Werner Berger, Vorstandsmitglied ­Agrotec           terung des Bildungszentrums Aaberg. Die             DV entgegengesehen.
Suisse Ressort Information und Wirtschaft,          gezeigte Kostenübersicht bestätigte, dass
tat die Haltung des Fachverbandvorstan-             dank eines hohen Kostenbewusstseins                 Ehrungen
des zur Trinkwasserinitiative und Initiative        das Bauprojekt innerhalb des Budgetrah-             Geehrt wurde Bruno Andrey, der lange
für eine Schweiz ohne synthetische Pesti-           mens abgeschlossen werden konnte. Am                Jahre für den Verband wirkte. Sein Amt
zide publik. Der Vorstand Agrotec Suisse            Schluss wies er darauf hin: «Wir haben es           im Vorstand des Agrotec Suisse gab er
lehnt die Initiativen ab und unterstützt            nun in der Hand, in einer hervorragenden            bereits 2016 ab, wurde aufgrund der Tä-
damit die Haltung des Bundesrates.                  Infrastruktur unsere Berufe weiterzuentwi-          tigkeit in der Baukommission des BZA
                                                    ckeln. Es liegt nun an unserem Verband,             aber auf Stufe AM Suisse erst jetzt geehrt.
Informationssystem Allianz Bau und                  diese Infrastruktur optimal zu nutzen.»             Unter grossem Applaus erhielt er die Eh-
AVE neuer LGAV                                                                                          renmitgliedschaft.			                   1
Christoph Andenmatten stellte das Infor-            Auf Wiedersehen Luzern, Buongiorno
mationssystem Allianz Bau (ISAB) vor, das           Ticino
den Vollzug der GAV in der Baubranche               Der AM Suisse Tessin lädt für die DV 2020
verbessern und modernisieren wird. Diese            nach Locarno ein. Cristina Resmi, Direkto-
Plattform dient als Arbeitsinstrument,
mit dem Ziel aussagekräftige und bran-
cheneinheitliche GAV-Bescheinigungen
bereitzustellen.
Weiter informierte Christoph Andenmat-
ten, dass der LGAV nach letzten kleinen
Änderungen vom Bundesrat als allgemein-             57. Delegiertenversammlung
verbindlich erklärt wurde.                          Die nächste Delegiertenversammlung findet am 26. Juni 2020 im Palacinema in Locarno statt.

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                                                                    5
Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Impressionen der 56. Delegiertenversammlung in Luzern.

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Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Unternehmernachmittag:
Zwischen Tradition und
Innovation

Der Weg zur Innovation stand im Zentrum der Podiumsdiskussion.

Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller und
viele Unternehmen sehen sich im Spannungsfeld
zwischen Tradition und Innovation. Der AM Suisse-
Unternehmernachmittag lieferte neue Denkanstösse
zu diesem Thema.

   Sarah Brandenberger                             Nach dem statutarischen Teil der Dele-        Dienstleistungshaus geht. Die Kunden-
   Marcel Sigg                                     giertenversammlung am 14. Juni 2019           bedürfnisse stehen für ihn immer im Mit-
                                                   vermittelten drei Referate sowie eine Podi-   telpunkt, auch wenn sich diese verändern
                                                   umsdiskussion neue Impulse zum Thema          und immer anspruchsvoller werden. Die
                                                   «zwischen Tradition und Innovation».          erfolgreiche Weiterführung der Firmentra-
                                                                                                 dition steht bei ihm über dem kurzfristigen
                                                   Peter Galliker, CEO Galilker Transport        Gewinndenken und er meint: «Wir denken
                                                   AG, verdeutlichte anhand seiner Un-           in Generationen und nicht in Quartalen.»
                                                   ternehmensgeschichte den Wandel im
                                                   Logistikbereich, der vom kleinen Trans-       Der gelernte Landmaschinenmechaniker
                                                   portunternehmen bis hin zum modernen          und heutige CEO Pilatus Flugzeugwerke

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                                                             7
Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Moderator Michael Weinmann.                   Peter Galliker, CEO Galilker Transport AG.           Markus Bucher, CEO Pilatus Flugzeugwerke AG.

AG, Markus Bucher, betonte, dass auch
die Pilatus-Flugzeugwerke – gleich wie
die Galliker Transporte – langfristig und
in Generationen denken. Auch sieht er
es als wichtig an, dass die Pilatus-Flug-
zeugwerke sich als Schmiede von Projekt-
leitern in der Aviatik verstehen. Und die
Besten mit den Besten reden – der beste
Ingenieur redet mit dem besten Mechani-
ker. Für ihn ist auch wichtig, dass Innova-
tion ausserhalb der Komfortzone entsteht.
«Sobald der Kunde weiss was er braucht,
ist man zu spät.»

Alice Baumann, Direktorin Strategisches
Marketing und Innovation der Losinger
Marazzi AG / Bouygues, erklärte, dass
viele Menschen einen Wandel wollen, aber
die wenigsten sich selbst wandeln wollen.
Dazu stellte sie die Frage in den Raum:
Wird der Wandel als ein Stein im Schuh
oder als Diamant wahrgenommen? Weiter         Alice Baumann, Direktorin Strategisches ­Marketing   Der Austausch in der Pause inspirierte die Teilneh-
meinte sie: «Auch wenn sich der Prozess       und Innovation der Losinger Marazzi AG/Bouygues.     menden zusätzlich.

ähnlich wie ein schmerzhafter Marathon
anfühlt: Durchhalten lohnt sich, denn zum
Schluss winkt der Sieg über sich selbst
und alle Hindernisse. Ein tolles Gefühl.»
                                              Herausforderungen, wie das Senken des                sie die Treiber seien und ein solches for-
Der Weg zur Innovation stand auch im          Treibstoffverbrauchs, sieht Markus Bucher            derten. Regierungsrat Paul Winkler wies
Zentrum der Podiumsdiskussion mit dem         mit grosser Zuversicht entgegen, sagt aber           darauf hin, dass viel Innovatives entstehe,
Luzerner Regierungsrat Paul Winkler und       auch, dass dies Schritt für Schritt passiere.        man dies aber auch kommunizieren
den drei Referenten. Alice Baumann sieht      Einen Wandel erkennt Peter Galliker darin,           müsse und forderte auf: «Unternehmerin-
es als eine Stärke für ein Unternehmen an,    dass es früher die Lieferanten – wie bei-            nen und Unternehmer sprecht darüber
wenn der Nachwuchs sich auch für Nach-        spielsweise LKW-Hersteller – waren, die              was ihr macht!»			                       1
haltigkeit begeistern lässt. Zukünftigen      ein neues Produkt vorstellten, heute aber

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Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
AM Suisse Zentral und AM Suisse
­danken ihren Sponsoren

                                Co-Sponsor
                                Sapa Hydrobuilding Systems
                                Switzerland AG                 Gewerbepark                         5506 Mägenwil

                                Tagessponsor Freitag
                                Elumatec Suisse AG             Talstrasse 31                       8801 Pfäffikon

                                Tagessponsor Partnerprogramm
                                Freitag
                                Würth AG                       Dornwydenweg 11                     4144 Arlesheim

                                Foodsponsor
                                Jansen AG                      Industriestrasse 34                 9463 Oberriet SG
                                MTS Metallbaubeschläge AG      Im Grossherweg 7 / Industrie Nord   8902 Urdorf
                                OPO Oeschger AG                Steinackerstrasse 68                8302 Kloten

                                Goldsponsor
                                Bider&Hauser                                                       8200 Schaffhausen
                                Kaltenbach(Schweiz) GmbH       Dättwilerstrasse 43                 5405 Baden-Dättwil
                                Pestalozzi + Co AG             Riedstrasse 1                       8953 Dietikon

                                Silbersponsor
                                AVIA                           Badenerstrasse 329                  8040   Zürich
                                Debrunner Acifer               Hinterlauben 8                      9004   St.Gallen
                                dormakaba Schweiz AG           Mühlebühlstrasse 23                 8620   Wetzikon
                                Fronius Schweiz AG             Industriegebiet Meienbreiten        8153   Rümlang
                                Kärcher AG                     Industriestrasse 16                 8108   Dällikon
                                Orgadata Swiss GmbH            Feldstrasse 2                       6060   Sarnen

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                                           9
Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
Bronzesponsor
     Creditreform AG           Teufener Strasse 36      9000   St.Gallen
     Foster Profilsysteme AG   Amriswilerstrasse 50     9320   Arbon
     Granit Part               Gewerbestrasse 23        8451   Kleinandelfingen
     PROMEA                    Infangstrasse 8          8952   Schlieren
     PROMRISK                  Dielsdorferstrasse 1     8173   Neerach

     Goodwillsponsor
     Flachglas AG (Schweiz)    Zentrumstrasse 2         4808   Wikon
     Gebrüder Spiegel AG       Hauptstrasse 18          8274   Tägerwilen
     Kramp GmbH                Meieriedstrasse 4A       3400   Burgdorf
     Schweizer Bauer           Dammweg 9                3001   Bern
     Schweizerischer Verein
     für schweisstechnik SVS   St. Alban-Rheinweg 222   4052 Basel
     Vetrotech Saint-Gobain    International AG         3175 Flamatt

10                                                       AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Berufsbildung: Handlungs­
                 spielräume erkennen –
                 Chancen nutzen
                 Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt
                 haben in den vergangenen Jahren gemeinsam den
                 Strategieprozess «Berufsbildung 2030» erarbeitet.
                 Rémy Hübschi, Leiter der Abteilung Berufs- und
                 ­Weiterbildung im SBFI, gibt Einblick in den Stand der
                  Arbeiten. Er ist überzeugt: «Mit Berufsbildung 2030
                  haben wir eine gute Grundlage, um die Berufsbil-
                  dung verbundpartnerschaftlich weiterzuentwickeln».

                     Quelle «Magazin SBFI News»

                 Rémy Hübschi, Vizedirektor und Leiter Abteilung Berufs- und Weiterbildung, SBFI.

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                       11
Wie steht es um die Schweizer Berufs-            Wo steht der Strategieprozess
     bildung?                                        ­«Berufsbildung 2030»?
     Rémy Hübschi: Ohne falsche Scheu dür-            Nachdem wir in den vergangenen Jah-
     fen wir sagen: Die Schweizer Berufsbil-          ren die Grundlagen gelegt haben, sind
     dung ist gut aufgestellt. Bund, Kantone          wir nun seit Sommer 2018 in der Um-
     und Organisationen der Arbeitswelt arbei-        setzung. Wenn man auf die Projektliste
     ten in einem feintarierten System zusam-         schaut, so stellt man fest, dass einiges
     men. Das Interesse der Jugendlichen an           im Gange ist. Die Palette reicht von der
     der Berufsbildung ist nach wie vor gross.        Revision der Rahmenlehrpläne für Berufs-
     Auch haben wir in den letzten Jahren ver-        bildungsverantwortliche über die Klärung
     schiedene Modernisierungen umgesetzt             der Governance bis zur Untersuchung der
     wie beispielsweise die Stärkung der eid-         Finanzflüsse. Wichtig ist mir, dass «Be-
     genössischen Berufs- und höheren Fach-           rufsbildung 2030» als eine gemeinsame
     prüfungen. Wichtig erscheint mir, dass           Initiative von Bund, Kantonen und Organi-
     wir nicht stehen bleiben. Wir haben ein          sationen der Arbeitswelt verstanden wird.
     Berufsbildungsgesetz, das als offenes            Es braucht den Willen und das Engage-
     Rahmengesetz konzipiert ist und entspre-         ment von allen Beteiligten. Entsprechend
     chend Handlungsspielräume ermöglicht.            lädt das Steuergremium von «Berufsbil-
     Diese gilt es zu nutzen.                         dung 2030» alle Akteure der Berufsbildung
                                                      ein, sich am Prozess zu beteiligen.
     Welche Entwicklungen gilt es beson-
     ders im Auge zu behalten?                       Wo wird die Berufsbildung im Jahr
     Im Strategieprozess «Berufsbildung              2030 stehen?
     2030» haben wir gemeinsam die zentra-           Auch im Jahr 2030 geht es im Endeffekt
     len Herausforderungen eruiert. Das da­          darum, dass die Absolventinnen und Ab-
     raus resultierende Leitbild und die davon       solventen einer Berufsbildung auf den
     abgeleiteten Stossrichtungen zeigen den         Arbeitsmarkt abgestimmte Qualifikationen
     Weg auf. Mir persönlich erscheint es            erwerben können. Und ebenso haben die
     dabei wichtig, dass wir die Chancen der         Unternehmen ein Interesse daran, über
     Digitalisierung aktiv nutzen. Dazu haben        qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu
     wir beispielsweise die Förderinitiative         verfügen. Schliesslich haben wir mit unse-
     «digitalinform.swiss» lanciert. Wir gehen       rer Verbundpartnerschaft ein Modell, um
     damit über die bisherige Förderpraxis hin-      welches uns andere Länder beneiden.
     aus und wollen Projekte sichtbar machen,        Wenn wir uns bei allen Reformschritten an
     Akteure vernetzen und auf der Basis des         diesen drei Konstanten orientieren, sind
     Aktionsplans «Digitalisierung im BFI-Be-        wir auf gutem Weg.                      ●
     reich» des WBF/SBFI Projekte fördern.

     Zudem müssen wir darauf Acht geben,
     dass die Berufsbildung weiterhin attraktiv
     bleibt. Ich denke dabei einerseits an die
     Jugendlichen. Modernisierte berufliche
     Grundbildungen und eine möglichst hohe
     Durchlässigkeit des (Berufs-)Bildungssys-
     tem sind Voraussetzungen dafür, dass wir
     weiterhin qualifizierte Fach- und Führungs-
     kräfte ausbilden können. Andererseits sind
     wir aber auch daran, die Berufsbildung für
     Erwachsene zu optimieren. Das reicht von
     der Förderung von Grundkompetenzen
     am Arbeitsplatz, über die Attraktivitätsstei-
     gerung der beruflichen Grundbildung bis
     hin zu den Angeboten der höheren Berufs-
     bildung.

12                                                                                   AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Wirksame                                Unfälle verursachen nebst viel Leid auch hohe administra-
                                        tive und organisatorische Aufwände sowie Kosten.

Prävention
                                        In Zusammenarbeit mit der Suva bietet der AM Suisse ein
                                        Seminar mit Ansätzen zur erfolgreichen und nachhaltigen
                                        Nichtberufsunfallprävention an. Profitieren Sie dabei von

von Freizeit­
                                        praxiserprobten Inputs.

                                        Kursprogramm:

unfällen
                                        ▪ Grundlagen zu Unfallschwerpunkten in der Branche
                                        ▪ Präventionsinstrumente
                                          ▪ Persönliche Unfallprävention

Seminar für
                                          ▪ Sicherheitsgespräch
                                          ▪ Rückkehrgespräche
                                          ▪ Lernen aus Unfällen

Führungs­
                                          ▪ Unfallabklärung für Nichtberufsunfälle
                                        ▪ Planung der Umsetzung
                                        ▪ Erfolgskriterien für die nachhaltige Wirkung

personen                                Kurstermine:
                                        ▪ BZA Aarberg, 22. November 2019, 15.00 –18.30 Uhr
                                        ▪ 	AM Suisse Geschäftsstelle Zürich, 3. Dezember 2019,
                                          15.00 –18.30 Uhr

Freizeitunfälle fordern Mitarbeitende
                                        Anmeldung unter:
und Führung heraus. Einer von
­sieben Mitarbeitenden verunfallt in    Amsuisse.ch ➔ Bildung ➔
 der Freizeit.                          Kursprogramm

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                  13
Prompt zu Ihrer individuellen Versicherungslösung                               PROMRISK AG

                                                    Wir sind der akkreditierte Versicherungsbroker des AM Suisse und beraten und
                                                    betreuen die Verbandsmitglieder in Versicherungs- und Vorsorgefragen kompetent,
                                                    umfassend und unabhängig seit unserer Gründung im Jahre 2001. Unsere
                                                    Spezialisierung auf die Betriebe der Landtechnik, Metallbau und Hufschmiede
                                                    garantiert unseren Kunden massgeschneiderte Versicherungslösungen zu fairen
                                                    Versicherungsprämien.

                                                    Unsere Beratungs- und Betreuungstätigkeiten umfassen:

                                                    Analyse der bestehenden betrieblichen Risiken, Betriebsversicherungen
                                                    und BVG-Vorsorgelösungen
                                                    Erstellen und Einholen von Versicherungsofferten im Rahmen unserer
                                                    Verbands-Versicherungslösungen und bei weiteren
                                                    Versicherungspartnern
                                                    Einfache und verständliche Offertvergleiche als Entscheidungsgrundlage
                                                    für den Kunden
                                                    Neutrale und unabhängige Beratung und Gesamtbetreuung des
                                                    Versicherungsportefeuilles unter Berücksichtigung der finanziellen
                                                    Tragbarkeit und der bestehenden Geschäftsbeziehungen des Kunden
                                                    Attraktive Prämiensätze und branchenspezifische
                                                    Verbands-Versicherungslösungen, gültig nur für AM Suisse Mitglieder
                                                    Begleitung des Kunden im Schadenfall. Wir sorgen dafür, dass unsere
                                                    Kunden im Dschungel der Versicherungsparagraphen zu ihrem Recht
                                                    kommen
                                                    Sämtliche Versicherungskorrespondenz wird über uns geführt. Wir
                                                    überprüfen sämtliche Versicherungsdokumente auf ihre Korrektheit
                                                    Wir entlasten den Kunden ganzjährig in der Versicherungsadministration
                                                    und bei der Verwaltung der Policen
                                                    Wir kennen die Bedürfnisse unserer AM Suisse Kunden und deren
                                                    beruflichen Risiken
                                                    Wir sind der zentrale Ansprechpartner für alle Versicherungsfragen, ein
                                                    Kundenbetreuer als Ansprechperson für alle Ihre
                                                    Versicherungsbedürfnisse
WIR SIND DIE PROMRISK AG

                           Max Roth                  Herbert Wild                  Livio Cedraschi
                         Geschäftsleiter             Mandatsleiter                  Mandatsleiter

           Hanspeter Kaufmann               Mario Gmür                Gilles Hardegger
                Mandatsleiter               Mandatsleiter             Leiter Innendienst

  Hans Joerg Herder             David von Mentlen            Alen Dervisagic
  Kundenadministration            Administration            Kundenadministration

                    Weitere Informationen, Beratungen und Offerten:
PROMRISK AG • Dielsdorferstrasse 1 • 8173 Neerach • Tel. 044 851 55 66 • www.promrisk.ch
Innovationsfreundliche
     Unternehmenskultur
     als Basis

      In der heutigen Zeit stellt sich nicht mehr die Frage,
      ob ein Unternehmen ein Innovationsmanagement
      braucht oder nicht. Vielmehr steht im Zentrum, das
      Innovationsmanagement möglichst effektiv und
     ­sinnvoll umzusetzen.

      Sarah Brandenberger

16                                                             AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Beim Innovationsmanagement geht es            ▪ In einem KMU braucht das Innovations-
darum, Innovationen systematisch zu             management eine Identifikationsperson.
planen, steuern und kontrollieren. Im Ver-      Dies ist üblicherweise der/die Innovati-
gleich zur Entwicklung von Innovationen         onsmanager/in. Dabei ist nicht mass-
sprich neuen Ideen beschäftigt sich das In-     gebend, wie viele Stellenprozente dafür
novationsmanagement mit der Verwertung          eingesetzt werden beziehungsweise
der Ideen respektive deren Umsetzung in         in welcher hierarchischen Stellung die
wirtschaftlich erfolgreiche Produkte und        Person in ihrer ordentlichen Tätigkeit
Dienstleistungen. Dazu werden Auswer-           beschäftigt ist. Wichtig ist diese Funk-
tungen von Trends und Technologien              tion in einem KMU als Drehscheibe und
eingesetzt sowie Kundenbedürfnisse ana-         Motor des Innovationsmanagements.
lysiert.                                      ▪ Ein effektives Innovationsmanagement
                                                braucht Zielsetzungen, welche konse-
3 Fragen an Prof. Kurt Schori, Professur        quent verfolgt und überprüft werden. Die
für Unternehmensführung an der PHW              Vorstellung, dass kreative Geister sich
Bern                                            in einer ausserbetrieblichen Umgebung       Prof. Kurt Schori: «Ein effektives Innovations­
                                                irgendwelchen abgehobenen Ideen             management braucht Zielsetzungen, welche
                                                                                            ­konsequent verfolgt und überprüft werden.»
Was ist wichtig beim Innovations­               widmen, ginge komplett an der Realität
management?                                     vorbei. Deshalb verfügen erfolgreiche
Die Basis für ein erfolgreiches Manage-         Innovationsmanager eher über ausser-
ment von Innovation ist eine innovations-       ordentliche Durchsetzungsqualitäten als
freundliche Unternehmenskultur. Fehlt           über überdurchschnittliche Kreativität.
diese Grundlage, so bleiben Innovations-
strategien, -prozesse oder -strukturen        Gibt es besondere Feststellungen zu
ohne die gewünschte Wirkung.                  KMU?
                                              Ja. Die Erfahrung zeigt, dass Innovati-
Diese Unternehmenskultur kann unter           onsmanagement in KMU noch nicht den
Beachtung einiger Positionen stark unter-     Stellenwert hat, welcher aufgrund unserer
stützt werden. Dazu gehören:                  wirtschaftlichen Situation notwendig ist.
▪ Die Würdigung von Innovationen              Dafür sind offenbar zwei Ursachen verant-
  ­(materiell und immateriell)                wortlich:
▪ Eine ausgeprägte Fehlerkultur               ▪ Zahlreiche KMU schätzen die Aus-
▪ Das Fördern von Champions und Quer-           wirkung von Innovationsmanagement
   denkern                                      nicht korrekt ein. Die Ausgabenseite
▪ Das Fördern der Risikobereitschaft der        wird überschätzt, die resultierende
  Mitarbeiter                                   Wertschöpfung (Innovationsprämie)
▪ Schaffung von Freiräumen zur Diskus-          unterschätzt. Dies führt dazu, dass die
  sion von Problemstellungen                    Einführung eines gesamtheitlichen In-
                                                novationsmanagement nicht ins Auge
Ebenso zentral ist die strategische Veran-      gefasst wird. Eine sorgfältige Analyse
kerung von Innovation im Unternehmen.           dieser Positionen ist empfehlenswert.
Klare Aussagen/Ziele zum Bereich Inno-        ▪ KMU gehen davon aus, dass ihnen die
vation und Engagement seitens der Ge-           Fähigkeiten fehlen, ein betriebliches In-
schäftsführung geben den Aktivitäten die        novationsmanagement dauerhaft durch-
notwendige Dynamik.                             zuführen. Dies mag auf den ersten Blick
                                                richtig sein, darf aber kein Hinderungs-
Wie setzt man das Innovations­                  grund sein. Die Grundlagen können
management möglichst effektiv und               leicht erlernt werden beziehungsweise
sinnvoll um?                                    in einer Initialphase von aussen gelie-
Ich nenne drei Punkte, welche zu einer          fert werden. Nach einer gewissen Phase
­effektiven Umsetzung beitragen:                agiert das KMU selbstständig und ist in
 ▪ Das Innovationsmanagement sind dem           der Lage, regelmässig Innovationsout-
    Unternehmen und dessen Kapazitäten          put zu generieren.                     ●
    anzupassen. Ein KMU verfügt über an-
    dere Ressourcen und Kapazitäten als
    ein Grossunternehmen und organisiert                                                    Literaturtipp:
    das Innovationsmanagement schlanker                                                     «Innovationsmanagement für KMU»
                                                                                            Kurt Schori / Andrea Roch
    oder in Kooperation mit einem anderen                                                   ISBN-Nr.: 978-3258077499
    KMU.

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                                                                 17
«Ein Wissenstransfer in beide
Richtungen wäre wünschenswert»
Im Interview erläutert Dr. Anina Hille wie der
­Wissensaustausch zwischen den Generationen
 ­gefördert werden kann und was die grösste
  Herausforderung im Generationenmanagement
  ist.

     Sarah Brandenberger
                                                                                          Dr. Anina Hille erstaunte die grosse Offenheit zur
                                                                                          Wissensweitergabe und Wissensannahme.

In welchem Bereich sehen Sie die             bestätigt sich, dass viele Vorurteile zu     und von ihm getragen und kommuniziert
grösste Herausforderung im Generati-         Generationen vorhanden sind. Ein Bei-        wird – sonst läuft man Gefahr, dass Mass-
onenmanagement?                              spiel ist, dass ältere Mitarbeitende mit     nahmen zu einer Farce verkommen. Einen
In der konkreten Umsetzung. Die über-        hohen Kosten assoziiert werden. Zwar         Katalog von konkreten Massnahmen und
wiegende Mehrheit der Unternehmen            steigen die Sozialversicherungsbeiträge      Handlungsempfehlungen publizieren wir
erachtet Generationenmanagement als          mit zunehmendem Alter, gleichzeitig sug-     diesen Herbst und werden auch eine Tool-
wichtig. Den Hauptnutzen von Generati-       gerieren unsere Resultate aber, dass ins-    box online stellen, mit der Organisationen
onenmanagement sehen sie darin, dem          besondere die älteren Arbeitnehmenden        auf ihre Situation zugeschnittene Hand-
demografischen Wandel und Fachkräfte-        offen dafür sind, dass der Lohn mit stei-    lungsempfehlungen erhalten.
mangel zu begegnen sowie im Vermeiden        gendem Alter und gleicher Qualifikation
von Wissensverlust bei Ausscheiden älte-     nicht steigen muss. Man sollte also solche   Gab es bei den Studienresultaten
rer Mitarbeitenden. Aber in der Umsetzung    Assoziationen differenziert betrachten und   etwas, das Sie überraschte?
hapert es noch. Beispielsweise ist nur die   ich denke, es braucht diesbezüglich eine     Ja, verschiedenes. Die grosse Offenheit
Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden      Sensibilisierung von Arbeitnehmenden wie     zur Wissensweitergabe und Wissensan-
Grossunternehmen der Meinung, dass der       auch Arbeitgebenden.                         nahme von Arbeitnehmenden hat mich
Wissenstransfer zwischen den Genera-                                                      überrascht. Sie ist eine gute Vorausset-
tionen auch tatsächlich stattfindet – und    Wie kann aus Ihrer Sicht der Wissens-        zung für einen verbesserten Wissens­
wenn, dann eher von älteren zu jünge-        austausch zwischen den Generationen          transfer zwischen den Generationen und
ren Mitarbeitenden als umgekehrt. Um         gefördert werden?                            stimmt optimistisch, dass dieser auch
dem Fachkräftemangel bestmöglich zu          Da gibt es unterschiedliche Ansätze – man    vermehrt gelingen wird. Überrascht haben
begegnen und die Arbeitsmarktfähigkeit       kann beispielsweise ganz im Kleinen be-      mich auch zusätzliche Erkenntnisse der
älterer Personen zu fördern wäre aber        ginnen, ohne dass die Massnahme teuer        Studie, wie beispielsweise ein Resultat
ein Wissenstransfer in beide Richtungen      sein muss. Beispielsweise mittels einer      zum Thema Gesundheitsförderung: Ge-
wünschenswert – also auch vermehrt von       «Lunch-Lottery», bei der ältere und jün-     nerell sind die Arbeitnehmende sehr zu-
jüngeren zu älteren Personen. Die Organi-    gere Mitarbeitende zusammengebracht          frieden damit und erachten es als nicht
sationen brauchen ein Instrumentarium um     werden. Arbeitgeber können aber auch         besonders wichtig – sprich, Arbeitgebern
Generationenmanagement umzusetzen.           ganz bewusst Strukturen für die inter-ge-    würde ich empfehlen hierzu nicht unbe-
                                             nerationelle Zusammenarbeit schaffen.        dingt viele weitere Mittel einzusetzen.
Konnten Sie einen spezifischen Hand-         Beispiele sind das Bilden von altersge-      Vielmehr könnten sie sich auf Themen
lungsbedarf ausmachen?                       mischten Teams oder Generationen Tan-        konzentrieren, welche Arbeitnehmende
Ja, mehrere. Nebst dem oben genannten        dems, bei denen eine jüngere Person          wichtig finden, gleichzeitig damit aber
ist ein wichtiges Thema «Lebenslanges        Mentor und eine ältere Person Mentee         unzufrieden sind. Beispiele hierzu sind
Lernen» und «Erhalt der Arbeitsmarktfä-      ist. Wichtig scheint mir, dass Arbeitgeber   «Work-Life-Balance» bei den Jüngeren
higkeit». Die Auswertungen zeigen, dass      hierbei generationenverbindende Gemein-      und «Arbeitsplatzsicherheit» bei den Älte-
Arbeitnehmende wie auch Arbeitgeber          samkeiten nutzen, um den konstruktiven       ren. Für Arbeitgeber kann es eine Chance
die Chancen für ältere Personen auf dem      Austausch zwischen den Generationen          sein, altersspezifisch auf diese Aspekte
Arbeitsmarkt signifikant schlechter ein-     zu fördern. Weiter wichtig ist, dass das     einzugehen und damit die Diskrepanzen
schätzen als für jüngere Personen. Auch      Thema im Top-Management verankert            zu verkleinern.                         ●

18                                                                                                             AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Generationenmanagement
Wie Unternehmen die Zusammenarbeit verschiede-
ner Generationen fördern und nutzen können,
untersuchte eine Studie der Hochschule Luzern.

   HSLU                                       Altersabhängige Unterschiede                         Auch die Bereitschaft zur Annahme von
                                              Die Umfrageergebnisse zeigen altersab-               Wissen ist bei älteren und jüngeren Mit-
                                              hängige Unterschiede betreffend den                  arbeitenden hoch, wobei diese Feststel-
                                              eigenen Vorstellungen und der Zufrieden-             lung wiederum bei älteren Mitarbeitenden
                                              heit mit der eigenen Arbeitssituation. Für           leicht ausgeprägter zutrifft als bei jünge-
Rund zwei Drittel der an der Umfrage teil-    ältere Arbeitnehmende ist vor allem die              ren. Es ist auch eine hohe Bereitschaft
nehmenden Unternehmen fühlen sich vom         persönliche Wertschätzung und eine gute              zur Zusammenarbeit mit deutlich jünge-
Fachkräftemangel betroffen und erachten       Altersvorsorge signifikant wichtiger als für         ren oder deutlich älteren Personen fest-
Generationenmanagement als wichtig            die jüngeren. Jüngeren Arbeitnehmenden               zustellen. Diese Bereitschaft steigt zudem
oder sehr wichtig. Den Hauptnutzen von        ist die Rücksichtnahme auf das Privatle-             mit zunehmendem Alter. Bemerkenswert
Generationenmanagement sehen die              ben und die familiäre Situation signifikant          ist, dass trotz der grossen Offenheit zur
Unternehmen darin, den Wissensverlust         wichtiger als älteren.                               inter-generationellen Zusammenarbeit
durch das Ausscheiden älterer Mitarbei-                                                            deutlich weniger Arbeitnehmende es als
tenden zu vermeiden.                          Der direkte und offene Austausch wird von            wichtig erachten, dass altersgemischte
                                              97 Prozent der Befragten als wichtig oder            Teams gebildet werden (51 Prozent wich-
Wissensaustausch und Zusammen­                sehr wichtig betrachtet. Die Bereitschaft            tig oder sehr wichtig). Die Bildung von
arbeit zwischen den Generationen              und die Offenheit für den Wissensaus-                solchen Teams erachten ältere Personen
Fast alle der befragten Unternehmen sind      tausch zwischen den Generationen ist                 wichtiger als jüngere. Allen Befragten ist
der Ansicht, dass der Wissenstransfer und     bei jüngeren und wie auch älteren Arbeit-            die Zusammenarbeit, ein verständnisvol-
die Zusammenarbeit zwischen den Gene-         nehmenden hoch. 71Prozent der älteren                ler Umgang zwischen Generationen sowie
rationen eine grosse Bedeutung für den        Arbeitnehmenden geben an, sehr offen                 die Vertrauensbeziehung zu Vorgesetzten
Unternehmenserfolg haben. Die Mehrheit        zu sein, ihr Wissen an jüngere weiterzu-             und Mitarbeitenden sehr wichtig. Dass
ist auch der Meinung, dass dieser im Un-      geben. Umgekehrt bezeichnen 65 Prozent               das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und
ternehmen stattfindet. Wobei dies eher        der Jüngeren ihre Bereitschaft zur Wei-              gepflegt wird, ist aber interessanterweise
von älteren zu jüngeren Mitarbeitenden als    tergabe von Wissen mit als «sehr offen».             deutlich weniger wichtig.                ●
von jüngeren zu älteren der Fall ist. Vor
dem Hintergrund des Fachkräftemangels
wäre ein gelingender Wissenstransfer in
beide Richtungen wünschenswert. Hierzu
identifiziert die Studie verschiedene Hand-
lungsfelder, welche in der Praxis vermehrt
angegangen werden könnten. Der Wis-
senstransfer kann beispielsweise durch
altersgemischte Teams oder durch eine
gute Führung und Kommunikation geför-
dert werden.

Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit
der Mitarbeitenden
Eine grosse Mehrheit der analysierten
Unternehmen in der Stichprobe erachtet
es als wichtig, bestehende Mitarbeitende
im Unternehmen zu behalten. Dazu un-
terstützt eine überwiegende Mehrheit der
Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden mittels
verschiedener Entwicklungs- und Weiter-
bildungsmassnahmen und investiert da-
durch in deren Arbeitsmarktfähigkeit.         97 Prozent aller Befragten finden den Austausch zwischen den Generationen wichtig.

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                                                              19
Vorfreude auf Kazan: In 50 Tagen startet die Berufsweltmeisterschaft.

     WorldSkills:
     Überraschungs­besuch
     von Bundesrat Guy Parmelin

                       Spezielle Überraschung während der Vorbereitung
                       auf die WorldSkills in Kazan. Bundesrat Guy
                       Parmelin besuchte am letzten Teamweekend in
                       Neuenburg überraschend die 42 Mitglieder der
                       Schweizer Berufs-Nationalmannschaft.

                              SwissSkills

20                                                                           AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Landtechniker Christof Röllin und Metallbauer Rémy Mornod werden von Guy Parmelin begrüsst.

Der Countdown läuft: In rund 50 Tagen               Beteiligten für deren riesiges Engagement:   und die Berufsverbände sowie ihre Exper-
beginnen die WorldSkills in Kazan. Die              «Neben der ganzen Delegation sind es         ten ermöglicht und begleitet wird. Hinzu
Schweizer Delegation, welche die Schweiz            auch die Berufsverbände, die Arbeitgeber     kommen, wie zuletzt beim Teamweekend
vom 22. bis 27. August an den Berufs-Welt-          und das persönliche Umfeld aller Team-       in Magglingen und Neuenburg, Teambuil-
meisterschaften vertreten wird, umfasst             mitglieder, die zum Erfolg unserer Mission   ding-Massnahmen, sowie die mentale
42 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer in              beitragen», so Bundesrat Parmelin weiter.    und physische Vorbereitung. Gemeinsam
40 verschiedenen Berufen. Begleitet und                                                          haben alle 42 Teilnehmenden, dass sie
unterstützt werden sie unter anderem von            Teammotto «Swiss Heart Beats All»            mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Be-
43 Expertinnen und Experten und 3 Team-             Die spezielle Schweizer Teamfahne, ver-      rufslehre die Basis für ein erfolgreiches
leadern.                                            sehen mit dem Teammotto «Swiss Heart         Abschneiden an den WorldSkills gelegt
                                                    Beats All» und den Handabdrücken des         haben.
«Ausgezeichnete Botschafter für die                 ganzen Teams, erhielt durch den Bundes-
Berufslehre»                                        rat noch einmal zusätzliche Symbolkraft:     Abflug am 16. August
Ende Juni hat für das SwissSkills Team das          Der Bildungsminister hinterliess seinen      Die weitere Agenda sieht wie folgt aus:
vierte und letzte Teamweekend in Mag-               eigenen Handabdruck auf der Teamfahne.       Am 27. Juli ist bei der Ruag Schweiz AG
glingen und Neuenburg stattgefunden. Am             Mit dieser symbolischen Geste und sei-       in Emmen der Materialverlad angesetzt –
Samstagvormittag, 29. Juni, absolvierte             nem Besuch brachte der Bundesrat seine       insgesamt stolze 10 Tonnen werden nach
das ganze Team auf dem Neuenburger-                 Wertschätzung gegenüber dem ganzen           Kazan transportiert.
see als Teambuildings-Massnahme eine                SwissSkills Team zum Ausdruck, das im        Am 16. August fliegen die Teilnehmenden
Segel-Einheit. Nach dem Mittagessen traf            Ausland ein Zeichen für die Schweizer        ab Zürich Richtung Kazan los. Bis am 19.
Bundesrat Guy Parmelin zu einem Über-               Berufsbildung setzt. Anwesend war auch       August halten sie sich im Pre-Camp auf.
raschungsbesuch ein. «Die Schweiz darf              Regierungsrätin Monika Maire-Hefti, Erzie-   Am 21. und 22. August werden die Wettbe-
stolz auf dieses Team sein. Es besteht aus          hungsdirektorin des Kantons Neuenburg.       werbsanlage besucht und die Arbeitsplätze
hoch talentierten, leidenschaftlichen und                                                        eingerichtet.
motivierten jungen Berufsleuten, die durch          Vorbereitung wie Spitzensportler
ihren ausserordentlichen Einsatz ausge-             Das Vorbereitungsprogramm für die Teil-      Die Opening Ceremony der WorldSkills
zeichnete Botschafter für die Berufslehre           nehmenden der WorldSkills ist sehr inten-    findet am 22. August statt. Der Wettbe-
und den Werkplatz Schweiz sind», sagte              siv und vergleichbar mit der Vorbereitung    werb dauert vom 23. bis 26. August. Sie-
der Vorsteher des Eidgenössisches De-               eines Spitzensportlers auf einen Grossan-    gerehrung und Schlussfeier erfolgen am
partements für Wirtschaft, Bildung und              lass. Dazu gehören 500 bis 1000 Stunden      27. August. Nach der Heimreise ist am 29.
Forschung WBF. Er bedankte sich dabei               berufsbezogenes Vorbereitungstraining,       August in der Ruebisbachhalle Kloten der
beim Team, aber auch bei allen anderen              das in der Regel durch die Arbeitgeber       Welcome Event angesagt.                ●

AM SUISSE | Bulletin | 7/2019                                                                                                          21
SIPIZ AG per 1. Juli 2019
gestartet

Per 1. Juli 2019 hat der branchenübergreifende                                                              liche Zusammenarbeit bei der Übernahme
­Trägerverein SIPIZ als Initiative der Wirtschaft                                                           schafft eine gute Ausgangslage, um die
                                                                                                            SIPIZ AG zum Erfolg zu führen.
 ­sämtliche Tätigkeiten der VKF ZIP AG im Bereich                                                           Das Angebot umfasst wie bisher Prüfun-
  Prüfen, Zertifizieren und Inspizieren von Brand-                                                          gen, Inspektion und Zertifizierung. Für
  schutzprodukten übernommen und führt sie nahtlos                                                          Prüfungen wird in einem ersten Schritt
                                                                                                            bestehende Prüfinfrastruktur genutzt. Der
  weiter. Die Wirtschaft profitiert weiterhin von einer
                                                                                                            Anstoss zum weiteren Aufbau von Prüfin-
  unabhängigen Schweizer Lösung.                                                                            frastruktur ist gemacht. Erste Aufträge für
                                                                                                            Prüfungen sind bereits eingegangen.
                                                                                                            Der Angebots-Schwerpunkt der SIPIZ liegt
                                                                                                            im Bereich Brandschutz. Daneben sollen
     Trägerverein SIPIZ                                                                                     im SIPIZ-Tätigkeitsportfolio auch weitere
                                                                                                            Zertifizierungs- und Inspektionstätigkeiten
                                                                                                            als Dienstleistungen für Produkte der be-
Der gelungene Neustart unter der Ägide                 zu entwickeln. Später bot die VKF an,                teiligten Branchen möglich sein.
des Trägervereins SIPIZ (Schweizeri-                   nicht nur Prüfungen, sondern auch die                Der dreiköpfige Verwaltungsrat ist einst-
sches Institut für Prüfung, Inspektion und             dazu gehörenden Inspektions- und Zerti-              weilen mit den aktiven Mitgliedern des
Zertifizierung) öffnet einen Ausweg aus                fizierungs-Dienstleistungen an eine neue             Trägervereins besetzt, er gewährleistet die
einer drohenden Sackgasse für baunahe                  Trägerschaft zu übergeben.                           zielgerichtete Weiterführung der Aufbau-
Schweizer KMU.                                         In der Arbeitsgruppe vertreten waren die             arbeit. Geschäftsführer ist Rolf Honegger,
Diese sahen sich letztes Jahr vor die Si-              Schweizerische Zentrale Fenster und                  der als ehemaliger Leiter der Türenfabrik
tuation gestellt, dass es für ihre Produkte            Fassaden SZFF, Lignum – Holzwirtschaft               Safenwil aufgrund seines reichen Erfah-
bald keine Feuerwiderstandsprüfungen im                Schweiz, Metaltec Suisse als Fachver-                rungsschatzes hinsichtlich Zertifizierung,
Inland mehr geben sollte. Die alleinige An-            band des Metallbaus, die Berner Fach-                Prüfung und Inspektion sowie als Unter-
bieterin VKF ZIP AG, eine hundertprozen-               hochschule Architektur, Holz und Bau                 nehmerpersönlichkeit beste Voraussetzun-
tige Tochtergesellschaft der Vereinigung               BFH-AHB, der Verband Schweizerische                  gen für diese Aufgabe mitbringt. Er verfügt
Kantonaler Feuerversicherungen VKF,                    Türenbranche VST und der Verband                     über ein fachlich bestens ausgewiesenes
hatte den Rückzug aus diesem Geschäft                  Schweizerischer Schreinermeister und                 Team.
per Ende Juni 2019 beschlossen.                        Möbelfabrikanten VSSM. Ziel war, zusam-              Der Verein SIPIZ zählt derzeit rund 35
                                                       men mit Unternehmen und Hochschulen                  Mitglieder aus den Branchen Holz, Metall
Metall- und Holzbranche finden sich                    eine breit abgestützte neue Trägerschaft             und weiteren Sektoren. Die breite Mitträ-
Aufgrund der Konsequenzen, die sich                    für Feuerwiderstandsprüfungen, aber auch             gerschaft über Branchengrenzen hinweg
durch die künftig fehlende Prüfmöglichkeit             Inspektionen und Zertifizierungen in der             ist ein Novum und wird längerfristig Sta-
in der Schweiz ergeben könnten, suchten                Schweiz zu bilden. Diese hat sich in Form            bilität schaffen. Die Organisation sucht im
die stark betroffenen Branchen Holz und                des am 9. April 2019 in Olten gegründeten            Interesse einer möglichst umfassenden
Metall ab Oktober 2018 in einer Arbeits-               Trägervereins SIPIZ konstituiert.                    Verankerung weitere Mitglieder. Die Mit-
gruppe mit Unterstützung des Bundes-                                                                        gliedschaft steht interessierten Unterneh-
amtes für Bauten und Logistik BBL den                  Professionelles Team an der Arbeit                   men und Organisationen aller Branchen
Schulterschluss, um für künftige Brand-                Die bisherige VKF ZIP AG tritt seit dem              mit Bezug zum Vereinszweck offen.
schutzprüfungen eine tragfähige Lösung                 1. Juli als SIPIZ AG auf. Die partnerschaft-
                                                                                                            Weitere Informationen:
                                                                                                            Für Fragen stehen folgende Ansprechper-
                                                                                                            sonen zur Verfügung:
                                                                                                            ▪ Rolf Honegger, Geschäftsführer SIPIZ
SIPIZ                                                                                                          AG, 079 255 51 72
«Schweizerisches Institut für Prüfung, Inspektion und Zertifizierung» ist eine branchenübergreifende        ▪M  arkus Stebler, Präsident SIPIZ AG, 079
Allianz von Verbänden, Institutionen und Firmen. Der Verein wurde am 9. April 2019 in Olten gegründet
und zählt derzeit rund 35 Mitglieder aus den Branchen Holz, Metall und weiteren Sektoren. Er erbringt ein      653 78 70
unabhängiges Angebot zur Prüfung, Zertifizierung und Inspektion von Bauprodukten mit Schwerpunkt im         www.sipiz.ch		                            ●
Brandschutz auf dem Werkplatz Schweiz.

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