Bulletin 7/19 DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter - Metaltec Suisse
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Impressum Delegiertenversammlung 2019 Der AM Suisse entwickelt sich weiter 3 Verbandsbulletin des AM Suisse Verlag AM Suisse, Unternehmernachmittag Seestrasse 105, 8002 Zürich Zwischen Tradition und Innovation 7 T +41 44 285 77 77, F +41 44 285 77 78 info@amsuisse.ch Weiterentwicklung der Berufsbildung Verlagsleitung Handlungsspielräume erkennen – Chancen nutzen 11 Heidi Foster, h.foster@amsuisse.ch T +41 44 285 77 13, F +41 44 285 77 24 Innovationsmanagement Innovationsfreundliche Unternehmenskultur als Basis 16 Redaktion Sarah Brandenberger, s.brandenberger@amsuisse.ch Generationenmanagement T +41 44 285 77 14, F +41 44 285 77 24 «Ein Wissenstransfer in beide Richtungen wäre wünschenswert» 18 Übersetzungen: Global Translations, www.global-translations.ch WorldSkills Gestaltung: Überraschungsbesuch von Bundesrat Guy Parmelin 20 Javier Magdaleno, j.magdaleno@amsuisse.ch Erscheinungsweise: 10 ¼ jährlich Brandlabor SIPIZ AG per 1. Juli 2019 gestartet 22 Schreibweise maskulin Für einen besseren Lesefluss wird im Text nur die männliche Form einer Personenbezeichnung verwendet. Die weibliche Form ist darin enthalten. 2 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
DV 2019: Der AM Suisse entwickelt sich weiter Zur 56. Delegiertenversammlung am 14. Juni 2019 trafen sich rund 180 Teilnehmende im Casineum Grand Casino in Luzern. Die Delegierten nahmen die Jahresrechnung 2018 ab und auch das weitere Vorgehen in der Weiterentwicklung des AM Suisse wurde gutgeheissen. Sarah Brandenberger Marcel Sigg AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 3
Zentralpräsident Peter Meier erörterte die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Kooperationspartnern. Unbestritten gehört die Interessenvertre- leistungen mit 55 Prozent am grössten, Neu wurde Peter Meier als Vorsitzender tung zu den Kernaufgaben des Verban- gefolgt von den Mitgliederbeiträgen mit 26 der PLKM und als Stiftungsratsmitglied der des. Daher stellte Zentralpräsident Peter Prozent und 19 Prozent aus Subventionen PV-PROMEA gewählt. Toni Merkle wurde Meier in der Eröffnungsrede die verschie- und zweckgebundenen Beiträgen. als Präsident des AHV-Kassenvorstands denen Kooperationspartner vor, mit denen Die Jahresrechnung 2018 wurde von den und Präsident des FAK-Kassenvorstands der Dachverband und die Fachverbände Delegierten mit grosser Mehrheit ange- wiedergewählt. Neu gewählt wurde Sabine zusammenarbeiten. Diese zahlreichen nommen. Die Decharge wurde einstimmig Bellefeuille-Burri als Stiftungsrats-Mitglied Verbindungen erlauben eine bessere Nut- erteilt. der PV-PROMEA. zung der Ressourcen sowie eine deutlich höhere Wahrnehmung, und damit verbun- Wahlen Weiterentwicklung AM Suisse den eine Erhöhung der Effizienz und Ef- Da keine Kandidaturen als Zentralvor- Christoph Andenmatten, Direktor AM fektivität. Zum Schluss erwähnte er, dass standsmitglied für das Ressort Finanzen Suisse, präsentierte ein Fazit der beiden der Wunsch nach einer weiteren Verstär- eingingen, wird Zentralpräsident Peter Fachpräsidententagungen vom 15. März kung der Interessenvertretung bereits in Meier das Amt des Finanzverantwortli- 2019, bei denen die Vertreter der Regio- die Strategie 2020–2024 aufgenommen chen interimistisch bis zur nächsten De- nalen Branchen- und Fachverbände die wurde. legiertenversammlung wahrnehmen. Mit Ausgangslage analysierten und die Erwar- dem Ziel der besseren Abstützung der tungen an die Weiterentwicklung des AM AM Suisse mit Gewinn Regionen im Vorstand und da die West- Suisse in den verschiedenen Bereichen Peter Meier präsentierte und erläuterte schweiz seit einiger Zeit nicht mehr im formulierten. In beiden Branchen, im Me- die Jahresrechnung 2018. Der AM Suisse Zentralvorstand vertreten ist, wurde mit tallbau und in der Landtechnik, erfolgten erzielte im vergangenen Geschäftsjahr den Vertretern des Metaltec Romandie ähnliche Einschätzungen und Erwartun- einen Gewinn von 379 997 Franken. Der vereinbart, dass ein geeigneter Kandidat gen. Zudem waren sich alle einig, dass Budgetauftrag des Zentralvorstandes lau- bis zur Delegiertenversammlung 2020 auf- man die Zukunft gemeinsam angehen tete einen Gewinn von 100 000 Franken zu gebaut werden soll. will. Die weitere Verfahrensweise sieht erwirtschaften – budgetiert waren 66 000 nun die Erarbeitung einer Strukturoptimie- Franken. Der Ertrag lag bei 17 342 472 Wiedergewählt wurde Artho Marquart als rung sowie der Strategie 2020–2024 vor. Franken. Dabei war der Ertrag aus Dienst- Zentralvorstandsmitglied. 4 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Zur Delegiertenversammlung trafen sich rund 180 Teilnehmende. Dem präsentierten Vorgehen und Zeitplan Informationen zum Bildungszentrum rin des AM Suisse Tessin, präsentierte den stimmten die Delegierten einstimmig zu. Aarberg Veranstaltungsort der nächsten Delegier- Zentralvorstandmitglied René Gujer in- tenversammlung mit einem imposanten Pflanzenschutzmittel-Initiativen formierte über den Abschluss der Erwei- Film. Bereits wird mit Freude der nächsten Werner Berger, Vorstandsmitglied Agrotec terung des Bildungszentrums Aaberg. Die DV entgegengesehen. Suisse Ressort Information und Wirtschaft, gezeigte Kostenübersicht bestätigte, dass tat die Haltung des Fachverbandvorstan- dank eines hohen Kostenbewusstseins Ehrungen des zur Trinkwasserinitiative und Initiative das Bauprojekt innerhalb des Budgetrah- Geehrt wurde Bruno Andrey, der lange für eine Schweiz ohne synthetische Pesti- mens abgeschlossen werden konnte. Am Jahre für den Verband wirkte. Sein Amt zide publik. Der Vorstand Agrotec Suisse Schluss wies er darauf hin: «Wir haben es im Vorstand des Agrotec Suisse gab er lehnt die Initiativen ab und unterstützt nun in der Hand, in einer hervorragenden bereits 2016 ab, wurde aufgrund der Tä- damit die Haltung des Bundesrates. Infrastruktur unsere Berufe weiterzuentwi- tigkeit in der Baukommission des BZA ckeln. Es liegt nun an unserem Verband, aber auf Stufe AM Suisse erst jetzt geehrt. Informationssystem Allianz Bau und diese Infrastruktur optimal zu nutzen.» Unter grossem Applaus erhielt er die Eh- AVE neuer LGAV renmitgliedschaft. 1 Christoph Andenmatten stellte das Infor- Auf Wiedersehen Luzern, Buongiorno mationssystem Allianz Bau (ISAB) vor, das Ticino den Vollzug der GAV in der Baubranche Der AM Suisse Tessin lädt für die DV 2020 verbessern und modernisieren wird. Diese nach Locarno ein. Cristina Resmi, Direkto- Plattform dient als Arbeitsinstrument, mit dem Ziel aussagekräftige und bran- cheneinheitliche GAV-Bescheinigungen bereitzustellen. Weiter informierte Christoph Andenmat- ten, dass der LGAV nach letzten kleinen Änderungen vom Bundesrat als allgemein- 57. Delegiertenversammlung verbindlich erklärt wurde. Die nächste Delegiertenversammlung findet am 26. Juni 2020 im Palacinema in Locarno statt. AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 5
Unternehmernachmittag: Zwischen Tradition und Innovation Der Weg zur Innovation stand im Zentrum der Podiumsdiskussion. Die Arbeitswelt verändert sich immer schneller und viele Unternehmen sehen sich im Spannungsfeld zwischen Tradition und Innovation. Der AM Suisse- Unternehmernachmittag lieferte neue Denkanstösse zu diesem Thema. Sarah Brandenberger Nach dem statutarischen Teil der Dele- Dienstleistungshaus geht. Die Kunden- Marcel Sigg giertenversammlung am 14. Juni 2019 bedürfnisse stehen für ihn immer im Mit- vermittelten drei Referate sowie eine Podi- telpunkt, auch wenn sich diese verändern umsdiskussion neue Impulse zum Thema und immer anspruchsvoller werden. Die «zwischen Tradition und Innovation». erfolgreiche Weiterführung der Firmentra- dition steht bei ihm über dem kurzfristigen Peter Galliker, CEO Galilker Transport Gewinndenken und er meint: «Wir denken AG, verdeutlichte anhand seiner Un- in Generationen und nicht in Quartalen.» ternehmensgeschichte den Wandel im Logistikbereich, der vom kleinen Trans- Der gelernte Landmaschinenmechaniker portunternehmen bis hin zum modernen und heutige CEO Pilatus Flugzeugwerke AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 7
Moderator Michael Weinmann. Peter Galliker, CEO Galilker Transport AG. Markus Bucher, CEO Pilatus Flugzeugwerke AG. AG, Markus Bucher, betonte, dass auch die Pilatus-Flugzeugwerke – gleich wie die Galliker Transporte – langfristig und in Generationen denken. Auch sieht er es als wichtig an, dass die Pilatus-Flug- zeugwerke sich als Schmiede von Projekt- leitern in der Aviatik verstehen. Und die Besten mit den Besten reden – der beste Ingenieur redet mit dem besten Mechani- ker. Für ihn ist auch wichtig, dass Innova- tion ausserhalb der Komfortzone entsteht. «Sobald der Kunde weiss was er braucht, ist man zu spät.» Alice Baumann, Direktorin Strategisches Marketing und Innovation der Losinger Marazzi AG / Bouygues, erklärte, dass viele Menschen einen Wandel wollen, aber die wenigsten sich selbst wandeln wollen. Dazu stellte sie die Frage in den Raum: Wird der Wandel als ein Stein im Schuh oder als Diamant wahrgenommen? Weiter Alice Baumann, Direktorin Strategisches Marketing Der Austausch in der Pause inspirierte die Teilneh- meinte sie: «Auch wenn sich der Prozess und Innovation der Losinger Marazzi AG/Bouygues. menden zusätzlich. ähnlich wie ein schmerzhafter Marathon anfühlt: Durchhalten lohnt sich, denn zum Schluss winkt der Sieg über sich selbst und alle Hindernisse. Ein tolles Gefühl.» Herausforderungen, wie das Senken des sie die Treiber seien und ein solches for- Der Weg zur Innovation stand auch im Treibstoffverbrauchs, sieht Markus Bucher derten. Regierungsrat Paul Winkler wies Zentrum der Podiumsdiskussion mit dem mit grosser Zuversicht entgegen, sagt aber darauf hin, dass viel Innovatives entstehe, Luzerner Regierungsrat Paul Winkler und auch, dass dies Schritt für Schritt passiere. man dies aber auch kommunizieren den drei Referenten. Alice Baumann sieht Einen Wandel erkennt Peter Galliker darin, müsse und forderte auf: «Unternehmerin- es als eine Stärke für ein Unternehmen an, dass es früher die Lieferanten – wie bei- nen und Unternehmer sprecht darüber wenn der Nachwuchs sich auch für Nach- spielsweise LKW-Hersteller – waren, die was ihr macht!» 1 haltigkeit begeistern lässt. Zukünftigen ein neues Produkt vorstellten, heute aber 8 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
AM Suisse Zentral und AM Suisse danken ihren Sponsoren Co-Sponsor Sapa Hydrobuilding Systems Switzerland AG Gewerbepark 5506 Mägenwil Tagessponsor Freitag Elumatec Suisse AG Talstrasse 31 8801 Pfäffikon Tagessponsor Partnerprogramm Freitag Würth AG Dornwydenweg 11 4144 Arlesheim Foodsponsor Jansen AG Industriestrasse 34 9463 Oberriet SG MTS Metallbaubeschläge AG Im Grossherweg 7 / Industrie Nord 8902 Urdorf OPO Oeschger AG Steinackerstrasse 68 8302 Kloten Goldsponsor Bider&Hauser 8200 Schaffhausen Kaltenbach(Schweiz) GmbH Dättwilerstrasse 43 5405 Baden-Dättwil Pestalozzi + Co AG Riedstrasse 1 8953 Dietikon Silbersponsor AVIA Badenerstrasse 329 8040 Zürich Debrunner Acifer Hinterlauben 8 9004 St.Gallen dormakaba Schweiz AG Mühlebühlstrasse 23 8620 Wetzikon Fronius Schweiz AG Industriegebiet Meienbreiten 8153 Rümlang Kärcher AG Industriestrasse 16 8108 Dällikon Orgadata Swiss GmbH Feldstrasse 2 6060 Sarnen AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 9
Bronzesponsor Creditreform AG Teufener Strasse 36 9000 St.Gallen Foster Profilsysteme AG Amriswilerstrasse 50 9320 Arbon Granit Part Gewerbestrasse 23 8451 Kleinandelfingen PROMEA Infangstrasse 8 8952 Schlieren PROMRISK Dielsdorferstrasse 1 8173 Neerach Goodwillsponsor Flachglas AG (Schweiz) Zentrumstrasse 2 4808 Wikon Gebrüder Spiegel AG Hauptstrasse 18 8274 Tägerwilen Kramp GmbH Meieriedstrasse 4A 3400 Burgdorf Schweizer Bauer Dammweg 9 3001 Bern Schweizerischer Verein für schweisstechnik SVS St. Alban-Rheinweg 222 4052 Basel Vetrotech Saint-Gobain International AG 3175 Flamatt 10 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Berufsbildung: Handlungs spielräume erkennen – Chancen nutzen Bund, Kantone und Organisationen der Arbeitswelt haben in den vergangenen Jahren gemeinsam den Strategieprozess «Berufsbildung 2030» erarbeitet. Rémy Hübschi, Leiter der Abteilung Berufs- und Weiterbildung im SBFI, gibt Einblick in den Stand der Arbeiten. Er ist überzeugt: «Mit Berufsbildung 2030 haben wir eine gute Grundlage, um die Berufsbil- dung verbundpartnerschaftlich weiterzuentwickeln». Quelle «Magazin SBFI News» Rémy Hübschi, Vizedirektor und Leiter Abteilung Berufs- und Weiterbildung, SBFI. AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 11
Wie steht es um die Schweizer Berufs- Wo steht der Strategieprozess bildung? «Berufsbildung 2030»? Rémy Hübschi: Ohne falsche Scheu dür- Nachdem wir in den vergangenen Jah- fen wir sagen: Die Schweizer Berufsbil- ren die Grundlagen gelegt haben, sind dung ist gut aufgestellt. Bund, Kantone wir nun seit Sommer 2018 in der Um- und Organisationen der Arbeitswelt arbei- setzung. Wenn man auf die Projektliste ten in einem feintarierten System zusam- schaut, so stellt man fest, dass einiges men. Das Interesse der Jugendlichen an im Gange ist. Die Palette reicht von der der Berufsbildung ist nach wie vor gross. Revision der Rahmenlehrpläne für Berufs- Auch haben wir in den letzten Jahren ver- bildungsverantwortliche über die Klärung schiedene Modernisierungen umgesetzt der Governance bis zur Untersuchung der wie beispielsweise die Stärkung der eid- Finanzflüsse. Wichtig ist mir, dass «Be- genössischen Berufs- und höheren Fach- rufsbildung 2030» als eine gemeinsame prüfungen. Wichtig erscheint mir, dass Initiative von Bund, Kantonen und Organi- wir nicht stehen bleiben. Wir haben ein sationen der Arbeitswelt verstanden wird. Berufsbildungsgesetz, das als offenes Es braucht den Willen und das Engage- Rahmengesetz konzipiert ist und entspre- ment von allen Beteiligten. Entsprechend chend Handlungsspielräume ermöglicht. lädt das Steuergremium von «Berufsbil- Diese gilt es zu nutzen. dung 2030» alle Akteure der Berufsbildung ein, sich am Prozess zu beteiligen. Welche Entwicklungen gilt es beson- ders im Auge zu behalten? Wo wird die Berufsbildung im Jahr Im Strategieprozess «Berufsbildung 2030 stehen? 2030» haben wir gemeinsam die zentra- Auch im Jahr 2030 geht es im Endeffekt len Herausforderungen eruiert. Das da darum, dass die Absolventinnen und Ab- raus resultierende Leitbild und die davon solventen einer Berufsbildung auf den abgeleiteten Stossrichtungen zeigen den Arbeitsmarkt abgestimmte Qualifikationen Weg auf. Mir persönlich erscheint es erwerben können. Und ebenso haben die dabei wichtig, dass wir die Chancen der Unternehmen ein Interesse daran, über Digitalisierung aktiv nutzen. Dazu haben qualifizierte Fach- und Führungskräfte zu wir beispielsweise die Förderinitiative verfügen. Schliesslich haben wir mit unse- «digitalinform.swiss» lanciert. Wir gehen rer Verbundpartnerschaft ein Modell, um damit über die bisherige Förderpraxis hin- welches uns andere Länder beneiden. aus und wollen Projekte sichtbar machen, Wenn wir uns bei allen Reformschritten an Akteure vernetzen und auf der Basis des diesen drei Konstanten orientieren, sind Aktionsplans «Digitalisierung im BFI-Be- wir auf gutem Weg. ● reich» des WBF/SBFI Projekte fördern. Zudem müssen wir darauf Acht geben, dass die Berufsbildung weiterhin attraktiv bleibt. Ich denke dabei einerseits an die Jugendlichen. Modernisierte berufliche Grundbildungen und eine möglichst hohe Durchlässigkeit des (Berufs-)Bildungssys- tem sind Voraussetzungen dafür, dass wir weiterhin qualifizierte Fach- und Führungs- kräfte ausbilden können. Andererseits sind wir aber auch daran, die Berufsbildung für Erwachsene zu optimieren. Das reicht von der Förderung von Grundkompetenzen am Arbeitsplatz, über die Attraktivitätsstei- gerung der beruflichen Grundbildung bis hin zu den Angeboten der höheren Berufs- bildung. 12 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Wirksame Unfälle verursachen nebst viel Leid auch hohe administra- tive und organisatorische Aufwände sowie Kosten. Prävention In Zusammenarbeit mit der Suva bietet der AM Suisse ein Seminar mit Ansätzen zur erfolgreichen und nachhaltigen Nichtberufsunfallprävention an. Profitieren Sie dabei von von Freizeit praxiserprobten Inputs. Kursprogramm: unfällen ▪ Grundlagen zu Unfallschwerpunkten in der Branche ▪ Präventionsinstrumente ▪ Persönliche Unfallprävention Seminar für ▪ Sicherheitsgespräch ▪ Rückkehrgespräche ▪ Lernen aus Unfällen Führungs ▪ Unfallabklärung für Nichtberufsunfälle ▪ Planung der Umsetzung ▪ Erfolgskriterien für die nachhaltige Wirkung personen Kurstermine: ▪ BZA Aarberg, 22. November 2019, 15.00 –18.30 Uhr ▪ AM Suisse Geschäftsstelle Zürich, 3. Dezember 2019, 15.00 –18.30 Uhr Freizeitunfälle fordern Mitarbeitende Anmeldung unter: und Führung heraus. Einer von sieben Mitarbeitenden verunfallt in Amsuisse.ch ➔ Bildung ➔ der Freizeit. Kursprogramm AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 13
Prompt zu Ihrer individuellen Versicherungslösung PROMRISK AG Wir sind der akkreditierte Versicherungsbroker des AM Suisse und beraten und betreuen die Verbandsmitglieder in Versicherungs- und Vorsorgefragen kompetent, umfassend und unabhängig seit unserer Gründung im Jahre 2001. Unsere Spezialisierung auf die Betriebe der Landtechnik, Metallbau und Hufschmiede garantiert unseren Kunden massgeschneiderte Versicherungslösungen zu fairen Versicherungsprämien. Unsere Beratungs- und Betreuungstätigkeiten umfassen: Analyse der bestehenden betrieblichen Risiken, Betriebsversicherungen und BVG-Vorsorgelösungen Erstellen und Einholen von Versicherungsofferten im Rahmen unserer Verbands-Versicherungslösungen und bei weiteren Versicherungspartnern Einfache und verständliche Offertvergleiche als Entscheidungsgrundlage für den Kunden Neutrale und unabhängige Beratung und Gesamtbetreuung des Versicherungsportefeuilles unter Berücksichtigung der finanziellen Tragbarkeit und der bestehenden Geschäftsbeziehungen des Kunden Attraktive Prämiensätze und branchenspezifische Verbands-Versicherungslösungen, gültig nur für AM Suisse Mitglieder Begleitung des Kunden im Schadenfall. Wir sorgen dafür, dass unsere Kunden im Dschungel der Versicherungsparagraphen zu ihrem Recht kommen Sämtliche Versicherungskorrespondenz wird über uns geführt. Wir überprüfen sämtliche Versicherungsdokumente auf ihre Korrektheit Wir entlasten den Kunden ganzjährig in der Versicherungsadministration und bei der Verwaltung der Policen Wir kennen die Bedürfnisse unserer AM Suisse Kunden und deren beruflichen Risiken Wir sind der zentrale Ansprechpartner für alle Versicherungsfragen, ein Kundenbetreuer als Ansprechperson für alle Ihre Versicherungsbedürfnisse
WIR SIND DIE PROMRISK AG Max Roth Herbert Wild Livio Cedraschi Geschäftsleiter Mandatsleiter Mandatsleiter Hanspeter Kaufmann Mario Gmür Gilles Hardegger Mandatsleiter Mandatsleiter Leiter Innendienst Hans Joerg Herder David von Mentlen Alen Dervisagic Kundenadministration Administration Kundenadministration Weitere Informationen, Beratungen und Offerten: PROMRISK AG • Dielsdorferstrasse 1 • 8173 Neerach • Tel. 044 851 55 66 • www.promrisk.ch
Innovationsfreundliche Unternehmenskultur als Basis In der heutigen Zeit stellt sich nicht mehr die Frage, ob ein Unternehmen ein Innovationsmanagement braucht oder nicht. Vielmehr steht im Zentrum, das Innovationsmanagement möglichst effektiv und sinnvoll umzusetzen. Sarah Brandenberger 16 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Beim Innovationsmanagement geht es ▪ In einem KMU braucht das Innovations- darum, Innovationen systematisch zu management eine Identifikationsperson. planen, steuern und kontrollieren. Im Ver- Dies ist üblicherweise der/die Innovati- gleich zur Entwicklung von Innovationen onsmanager/in. Dabei ist nicht mass- sprich neuen Ideen beschäftigt sich das In- gebend, wie viele Stellenprozente dafür novationsmanagement mit der Verwertung eingesetzt werden beziehungsweise der Ideen respektive deren Umsetzung in in welcher hierarchischen Stellung die wirtschaftlich erfolgreiche Produkte und Person in ihrer ordentlichen Tätigkeit Dienstleistungen. Dazu werden Auswer- beschäftigt ist. Wichtig ist diese Funk- tungen von Trends und Technologien tion in einem KMU als Drehscheibe und eingesetzt sowie Kundenbedürfnisse ana- Motor des Innovationsmanagements. lysiert. ▪ Ein effektives Innovationsmanagement braucht Zielsetzungen, welche konse- 3 Fragen an Prof. Kurt Schori, Professur quent verfolgt und überprüft werden. Die für Unternehmensführung an der PHW Vorstellung, dass kreative Geister sich Bern in einer ausserbetrieblichen Umgebung Prof. Kurt Schori: «Ein effektives Innovations irgendwelchen abgehobenen Ideen management braucht Zielsetzungen, welche konsequent verfolgt und überprüft werden.» Was ist wichtig beim Innovations widmen, ginge komplett an der Realität management? vorbei. Deshalb verfügen erfolgreiche Die Basis für ein erfolgreiches Manage- Innovationsmanager eher über ausser- ment von Innovation ist eine innovations- ordentliche Durchsetzungsqualitäten als freundliche Unternehmenskultur. Fehlt über überdurchschnittliche Kreativität. diese Grundlage, so bleiben Innovations- strategien, -prozesse oder -strukturen Gibt es besondere Feststellungen zu ohne die gewünschte Wirkung. KMU? Ja. Die Erfahrung zeigt, dass Innovati- Diese Unternehmenskultur kann unter onsmanagement in KMU noch nicht den Beachtung einiger Positionen stark unter- Stellenwert hat, welcher aufgrund unserer stützt werden. Dazu gehören: wirtschaftlichen Situation notwendig ist. ▪ Die Würdigung von Innovationen Dafür sind offenbar zwei Ursachen verant- (materiell und immateriell) wortlich: ▪ Eine ausgeprägte Fehlerkultur ▪ Zahlreiche KMU schätzen die Aus- ▪ Das Fördern von Champions und Quer- wirkung von Innovationsmanagement denkern nicht korrekt ein. Die Ausgabenseite ▪ Das Fördern der Risikobereitschaft der wird überschätzt, die resultierende Mitarbeiter Wertschöpfung (Innovationsprämie) ▪ Schaffung von Freiräumen zur Diskus- unterschätzt. Dies führt dazu, dass die sion von Problemstellungen Einführung eines gesamtheitlichen In- novationsmanagement nicht ins Auge Ebenso zentral ist die strategische Veran- gefasst wird. Eine sorgfältige Analyse kerung von Innovation im Unternehmen. dieser Positionen ist empfehlenswert. Klare Aussagen/Ziele zum Bereich Inno- ▪ KMU gehen davon aus, dass ihnen die vation und Engagement seitens der Ge- Fähigkeiten fehlen, ein betriebliches In- schäftsführung geben den Aktivitäten die novationsmanagement dauerhaft durch- notwendige Dynamik. zuführen. Dies mag auf den ersten Blick richtig sein, darf aber kein Hinderungs- Wie setzt man das Innovations grund sein. Die Grundlagen können management möglichst effektiv und leicht erlernt werden beziehungsweise sinnvoll um? in einer Initialphase von aussen gelie- Ich nenne drei Punkte, welche zu einer fert werden. Nach einer gewissen Phase effektiven Umsetzung beitragen: agiert das KMU selbstständig und ist in ▪ Das Innovationsmanagement sind dem der Lage, regelmässig Innovationsout- Unternehmen und dessen Kapazitäten put zu generieren. ● anzupassen. Ein KMU verfügt über an- dere Ressourcen und Kapazitäten als ein Grossunternehmen und organisiert Literaturtipp: das Innovationsmanagement schlanker «Innovationsmanagement für KMU» Kurt Schori / Andrea Roch oder in Kooperation mit einem anderen ISBN-Nr.: 978-3258077499 KMU. AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 17
«Ein Wissenstransfer in beide Richtungen wäre wünschenswert» Im Interview erläutert Dr. Anina Hille wie der Wissensaustausch zwischen den Generationen gefördert werden kann und was die grösste Herausforderung im Generationenmanagement ist. Sarah Brandenberger Dr. Anina Hille erstaunte die grosse Offenheit zur Wissensweitergabe und Wissensannahme. In welchem Bereich sehen Sie die bestätigt sich, dass viele Vorurteile zu und von ihm getragen und kommuniziert grösste Herausforderung im Generati- Generationen vorhanden sind. Ein Bei- wird – sonst läuft man Gefahr, dass Mass- onenmanagement? spiel ist, dass ältere Mitarbeitende mit nahmen zu einer Farce verkommen. Einen In der konkreten Umsetzung. Die über- hohen Kosten assoziiert werden. Zwar Katalog von konkreten Massnahmen und wiegende Mehrheit der Unternehmen steigen die Sozialversicherungsbeiträge Handlungsempfehlungen publizieren wir erachtet Generationenmanagement als mit zunehmendem Alter, gleichzeitig sug- diesen Herbst und werden auch eine Tool- wichtig. Den Hauptnutzen von Generati- gerieren unsere Resultate aber, dass ins- box online stellen, mit der Organisationen onenmanagement sehen sie darin, dem besondere die älteren Arbeitnehmenden auf ihre Situation zugeschnittene Hand- demografischen Wandel und Fachkräfte- offen dafür sind, dass der Lohn mit stei- lungsempfehlungen erhalten. mangel zu begegnen sowie im Vermeiden gendem Alter und gleicher Qualifikation von Wissensverlust bei Ausscheiden älte- nicht steigen muss. Man sollte also solche Gab es bei den Studienresultaten rer Mitarbeitenden. Aber in der Umsetzung Assoziationen differenziert betrachten und etwas, das Sie überraschte? hapert es noch. Beispielsweise ist nur die ich denke, es braucht diesbezüglich eine Ja, verschiedenes. Die grosse Offenheit Hälfte der an der Umfrage teilnehmenden Sensibilisierung von Arbeitnehmenden wie zur Wissensweitergabe und Wissensan- Grossunternehmen der Meinung, dass der auch Arbeitgebenden. nahme von Arbeitnehmenden hat mich Wissenstransfer zwischen den Genera- überrascht. Sie ist eine gute Vorausset- tionen auch tatsächlich stattfindet – und Wie kann aus Ihrer Sicht der Wissens- zung für einen verbesserten Wissens wenn, dann eher von älteren zu jünge- austausch zwischen den Generationen transfer zwischen den Generationen und ren Mitarbeitenden als umgekehrt. Um gefördert werden? stimmt optimistisch, dass dieser auch dem Fachkräftemangel bestmöglich zu Da gibt es unterschiedliche Ansätze – man vermehrt gelingen wird. Überrascht haben begegnen und die Arbeitsmarktfähigkeit kann beispielsweise ganz im Kleinen be- mich auch zusätzliche Erkenntnisse der älterer Personen zu fördern wäre aber ginnen, ohne dass die Massnahme teuer Studie, wie beispielsweise ein Resultat ein Wissenstransfer in beide Richtungen sein muss. Beispielsweise mittels einer zum Thema Gesundheitsförderung: Ge- wünschenswert – also auch vermehrt von «Lunch-Lottery», bei der ältere und jün- nerell sind die Arbeitnehmende sehr zu- jüngeren zu älteren Personen. Die Organi- gere Mitarbeitende zusammengebracht frieden damit und erachten es als nicht sationen brauchen ein Instrumentarium um werden. Arbeitgeber können aber auch besonders wichtig – sprich, Arbeitgebern Generationenmanagement umzusetzen. ganz bewusst Strukturen für die inter-ge- würde ich empfehlen hierzu nicht unbe- nerationelle Zusammenarbeit schaffen. dingt viele weitere Mittel einzusetzen. Konnten Sie einen spezifischen Hand- Beispiele sind das Bilden von altersge- Vielmehr könnten sie sich auf Themen lungsbedarf ausmachen? mischten Teams oder Generationen Tan- konzentrieren, welche Arbeitnehmende Ja, mehrere. Nebst dem oben genannten dems, bei denen eine jüngere Person wichtig finden, gleichzeitig damit aber ist ein wichtiges Thema «Lebenslanges Mentor und eine ältere Person Mentee unzufrieden sind. Beispiele hierzu sind Lernen» und «Erhalt der Arbeitsmarktfä- ist. Wichtig scheint mir, dass Arbeitgeber «Work-Life-Balance» bei den Jüngeren higkeit». Die Auswertungen zeigen, dass hierbei generationenverbindende Gemein- und «Arbeitsplatzsicherheit» bei den Älte- Arbeitnehmende wie auch Arbeitgeber samkeiten nutzen, um den konstruktiven ren. Für Arbeitgeber kann es eine Chance die Chancen für ältere Personen auf dem Austausch zwischen den Generationen sein, altersspezifisch auf diese Aspekte Arbeitsmarkt signifikant schlechter ein- zu fördern. Weiter wichtig ist, dass das einzugehen und damit die Diskrepanzen schätzen als für jüngere Personen. Auch Thema im Top-Management verankert zu verkleinern. ● 18 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Generationenmanagement Wie Unternehmen die Zusammenarbeit verschiede- ner Generationen fördern und nutzen können, untersuchte eine Studie der Hochschule Luzern. HSLU Altersabhängige Unterschiede Auch die Bereitschaft zur Annahme von Die Umfrageergebnisse zeigen altersab- Wissen ist bei älteren und jüngeren Mit- hängige Unterschiede betreffend den arbeitenden hoch, wobei diese Feststel- eigenen Vorstellungen und der Zufrieden- lung wiederum bei älteren Mitarbeitenden heit mit der eigenen Arbeitssituation. Für leicht ausgeprägter zutrifft als bei jünge- Rund zwei Drittel der an der Umfrage teil- ältere Arbeitnehmende ist vor allem die ren. Es ist auch eine hohe Bereitschaft nehmenden Unternehmen fühlen sich vom persönliche Wertschätzung und eine gute zur Zusammenarbeit mit deutlich jünge- Fachkräftemangel betroffen und erachten Altersvorsorge signifikant wichtiger als für ren oder deutlich älteren Personen fest- Generationenmanagement als wichtig die jüngeren. Jüngeren Arbeitnehmenden zustellen. Diese Bereitschaft steigt zudem oder sehr wichtig. Den Hauptnutzen von ist die Rücksichtnahme auf das Privatle- mit zunehmendem Alter. Bemerkenswert Generationenmanagement sehen die ben und die familiäre Situation signifikant ist, dass trotz der grossen Offenheit zur Unternehmen darin, den Wissensverlust wichtiger als älteren. inter-generationellen Zusammenarbeit durch das Ausscheiden älterer Mitarbei- deutlich weniger Arbeitnehmende es als tenden zu vermeiden. Der direkte und offene Austausch wird von wichtig erachten, dass altersgemischte 97 Prozent der Befragten als wichtig oder Teams gebildet werden (51 Prozent wich- Wissensaustausch und Zusammen sehr wichtig betrachtet. Die Bereitschaft tig oder sehr wichtig). Die Bildung von arbeit zwischen den Generationen und die Offenheit für den Wissensaus- solchen Teams erachten ältere Personen Fast alle der befragten Unternehmen sind tausch zwischen den Generationen ist wichtiger als jüngere. Allen Befragten ist der Ansicht, dass der Wissenstransfer und bei jüngeren und wie auch älteren Arbeit- die Zusammenarbeit, ein verständnisvol- die Zusammenarbeit zwischen den Gene- nehmenden hoch. 71Prozent der älteren ler Umgang zwischen Generationen sowie rationen eine grosse Bedeutung für den Arbeitnehmenden geben an, sehr offen die Vertrauensbeziehung zu Vorgesetzten Unternehmenserfolg haben. Die Mehrheit zu sein, ihr Wissen an jüngere weiterzu- und Mitarbeitenden sehr wichtig. Dass ist auch der Meinung, dass dieser im Un- geben. Umgekehrt bezeichnen 65 Prozent das Gemeinschaftsgefühl gestärkt und ternehmen stattfindet. Wobei dies eher der Jüngeren ihre Bereitschaft zur Wei- gepflegt wird, ist aber interessanterweise von älteren zu jüngeren Mitarbeitenden als tergabe von Wissen mit als «sehr offen». deutlich weniger wichtig. ● von jüngeren zu älteren der Fall ist. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels wäre ein gelingender Wissenstransfer in beide Richtungen wünschenswert. Hierzu identifiziert die Studie verschiedene Hand- lungsfelder, welche in der Praxis vermehrt angegangen werden könnten. Der Wis- senstransfer kann beispielsweise durch altersgemischte Teams oder durch eine gute Führung und Kommunikation geför- dert werden. Förderung der Arbeitsmarktfähigkeit der Mitarbeitenden Eine grosse Mehrheit der analysierten Unternehmen in der Stichprobe erachtet es als wichtig, bestehende Mitarbeitende im Unternehmen zu behalten. Dazu un- terstützt eine überwiegende Mehrheit der Arbeitgeber ihre Mitarbeitenden mittels verschiedener Entwicklungs- und Weiter- bildungsmassnahmen und investiert da- durch in deren Arbeitsmarktfähigkeit. 97 Prozent aller Befragten finden den Austausch zwischen den Generationen wichtig. AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 19
Vorfreude auf Kazan: In 50 Tagen startet die Berufsweltmeisterschaft. WorldSkills: Überraschungsbesuch von Bundesrat Guy Parmelin Spezielle Überraschung während der Vorbereitung auf die WorldSkills in Kazan. Bundesrat Guy Parmelin besuchte am letzten Teamweekend in Neuenburg überraschend die 42 Mitglieder der Schweizer Berufs-Nationalmannschaft. SwissSkills 20 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
Landtechniker Christof Röllin und Metallbauer Rémy Mornod werden von Guy Parmelin begrüsst. Der Countdown läuft: In rund 50 Tagen Beteiligten für deren riesiges Engagement: und die Berufsverbände sowie ihre Exper- beginnen die WorldSkills in Kazan. Die «Neben der ganzen Delegation sind es ten ermöglicht und begleitet wird. Hinzu Schweizer Delegation, welche die Schweiz auch die Berufsverbände, die Arbeitgeber kommen, wie zuletzt beim Teamweekend vom 22. bis 27. August an den Berufs-Welt- und das persönliche Umfeld aller Team- in Magglingen und Neuenburg, Teambuil- meisterschaften vertreten wird, umfasst mitglieder, die zum Erfolg unserer Mission ding-Massnahmen, sowie die mentale 42 Wettkämpferinnen und Wettkämpfer in beitragen», so Bundesrat Parmelin weiter. und physische Vorbereitung. Gemeinsam 40 verschiedenen Berufen. Begleitet und haben alle 42 Teilnehmenden, dass sie unterstützt werden sie unter anderem von Teammotto «Swiss Heart Beats All» mit dem erfolgreichen Abschluss ihrer Be- 43 Expertinnen und Experten und 3 Team- Die spezielle Schweizer Teamfahne, ver- rufslehre die Basis für ein erfolgreiches leadern. sehen mit dem Teammotto «Swiss Heart Abschneiden an den WorldSkills gelegt Beats All» und den Handabdrücken des haben. «Ausgezeichnete Botschafter für die ganzen Teams, erhielt durch den Bundes- Berufslehre» rat noch einmal zusätzliche Symbolkraft: Abflug am 16. August Ende Juni hat für das SwissSkills Team das Der Bildungsminister hinterliess seinen Die weitere Agenda sieht wie folgt aus: vierte und letzte Teamweekend in Mag- eigenen Handabdruck auf der Teamfahne. Am 27. Juli ist bei der Ruag Schweiz AG glingen und Neuenburg stattgefunden. Am Mit dieser symbolischen Geste und sei- in Emmen der Materialverlad angesetzt – Samstagvormittag, 29. Juni, absolvierte nem Besuch brachte der Bundesrat seine insgesamt stolze 10 Tonnen werden nach das ganze Team auf dem Neuenburger- Wertschätzung gegenüber dem ganzen Kazan transportiert. see als Teambuildings-Massnahme eine SwissSkills Team zum Ausdruck, das im Am 16. August fliegen die Teilnehmenden Segel-Einheit. Nach dem Mittagessen traf Ausland ein Zeichen für die Schweizer ab Zürich Richtung Kazan los. Bis am 19. Bundesrat Guy Parmelin zu einem Über- Berufsbildung setzt. Anwesend war auch August halten sie sich im Pre-Camp auf. raschungsbesuch ein. «Die Schweiz darf Regierungsrätin Monika Maire-Hefti, Erzie- Am 21. und 22. August werden die Wettbe- stolz auf dieses Team sein. Es besteht aus hungsdirektorin des Kantons Neuenburg. werbsanlage besucht und die Arbeitsplätze hoch talentierten, leidenschaftlichen und eingerichtet. motivierten jungen Berufsleuten, die durch Vorbereitung wie Spitzensportler ihren ausserordentlichen Einsatz ausge- Das Vorbereitungsprogramm für die Teil- Die Opening Ceremony der WorldSkills zeichnete Botschafter für die Berufslehre nehmenden der WorldSkills ist sehr inten- findet am 22. August statt. Der Wettbe- und den Werkplatz Schweiz sind», sagte siv und vergleichbar mit der Vorbereitung werb dauert vom 23. bis 26. August. Sie- der Vorsteher des Eidgenössisches De- eines Spitzensportlers auf einen Grossan- gerehrung und Schlussfeier erfolgen am partements für Wirtschaft, Bildung und lass. Dazu gehören 500 bis 1000 Stunden 27. August. Nach der Heimreise ist am 29. Forschung WBF. Er bedankte sich dabei berufsbezogenes Vorbereitungstraining, August in der Ruebisbachhalle Kloten der beim Team, aber auch bei allen anderen das in der Regel durch die Arbeitgeber Welcome Event angesagt. ● AM SUISSE | Bulletin | 7/2019 21
SIPIZ AG per 1. Juli 2019 gestartet Per 1. Juli 2019 hat der branchenübergreifende liche Zusammenarbeit bei der Übernahme Trägerverein SIPIZ als Initiative der Wirtschaft schafft eine gute Ausgangslage, um die SIPIZ AG zum Erfolg zu führen. sämtliche Tätigkeiten der VKF ZIP AG im Bereich Das Angebot umfasst wie bisher Prüfun- Prüfen, Zertifizieren und Inspizieren von Brand- gen, Inspektion und Zertifizierung. Für schutzprodukten übernommen und führt sie nahtlos Prüfungen wird in einem ersten Schritt bestehende Prüfinfrastruktur genutzt. Der weiter. Die Wirtschaft profitiert weiterhin von einer Anstoss zum weiteren Aufbau von Prüfin- unabhängigen Schweizer Lösung. frastruktur ist gemacht. Erste Aufträge für Prüfungen sind bereits eingegangen. Der Angebots-Schwerpunkt der SIPIZ liegt im Bereich Brandschutz. Daneben sollen Trägerverein SIPIZ im SIPIZ-Tätigkeitsportfolio auch weitere Zertifizierungs- und Inspektionstätigkeiten als Dienstleistungen für Produkte der be- Der gelungene Neustart unter der Ägide zu entwickeln. Später bot die VKF an, teiligten Branchen möglich sein. des Trägervereins SIPIZ (Schweizeri- nicht nur Prüfungen, sondern auch die Der dreiköpfige Verwaltungsrat ist einst- sches Institut für Prüfung, Inspektion und dazu gehörenden Inspektions- und Zerti- weilen mit den aktiven Mitgliedern des Zertifizierung) öffnet einen Ausweg aus fizierungs-Dienstleistungen an eine neue Trägervereins besetzt, er gewährleistet die einer drohenden Sackgasse für baunahe Trägerschaft zu übergeben. zielgerichtete Weiterführung der Aufbau- Schweizer KMU. In der Arbeitsgruppe vertreten waren die arbeit. Geschäftsführer ist Rolf Honegger, Diese sahen sich letztes Jahr vor die Si- Schweizerische Zentrale Fenster und der als ehemaliger Leiter der Türenfabrik tuation gestellt, dass es für ihre Produkte Fassaden SZFF, Lignum – Holzwirtschaft Safenwil aufgrund seines reichen Erfah- bald keine Feuerwiderstandsprüfungen im Schweiz, Metaltec Suisse als Fachver- rungsschatzes hinsichtlich Zertifizierung, Inland mehr geben sollte. Die alleinige An- band des Metallbaus, die Berner Fach- Prüfung und Inspektion sowie als Unter- bieterin VKF ZIP AG, eine hundertprozen- hochschule Architektur, Holz und Bau nehmerpersönlichkeit beste Voraussetzun- tige Tochtergesellschaft der Vereinigung BFH-AHB, der Verband Schweizerische gen für diese Aufgabe mitbringt. Er verfügt Kantonaler Feuerversicherungen VKF, Türenbranche VST und der Verband über ein fachlich bestens ausgewiesenes hatte den Rückzug aus diesem Geschäft Schweizerischer Schreinermeister und Team. per Ende Juni 2019 beschlossen. Möbelfabrikanten VSSM. Ziel war, zusam- Der Verein SIPIZ zählt derzeit rund 35 men mit Unternehmen und Hochschulen Mitglieder aus den Branchen Holz, Metall Metall- und Holzbranche finden sich eine breit abgestützte neue Trägerschaft und weiteren Sektoren. Die breite Mitträ- Aufgrund der Konsequenzen, die sich für Feuerwiderstandsprüfungen, aber auch gerschaft über Branchengrenzen hinweg durch die künftig fehlende Prüfmöglichkeit Inspektionen und Zertifizierungen in der ist ein Novum und wird längerfristig Sta- in der Schweiz ergeben könnten, suchten Schweiz zu bilden. Diese hat sich in Form bilität schaffen. Die Organisation sucht im die stark betroffenen Branchen Holz und des am 9. April 2019 in Olten gegründeten Interesse einer möglichst umfassenden Metall ab Oktober 2018 in einer Arbeits- Trägervereins SIPIZ konstituiert. Verankerung weitere Mitglieder. Die Mit- gruppe mit Unterstützung des Bundes- gliedschaft steht interessierten Unterneh- amtes für Bauten und Logistik BBL den Professionelles Team an der Arbeit men und Organisationen aller Branchen Schulterschluss, um für künftige Brand- Die bisherige VKF ZIP AG tritt seit dem mit Bezug zum Vereinszweck offen. schutzprüfungen eine tragfähige Lösung 1. Juli als SIPIZ AG auf. Die partnerschaft- Weitere Informationen: Für Fragen stehen folgende Ansprechper- sonen zur Verfügung: ▪ Rolf Honegger, Geschäftsführer SIPIZ SIPIZ AG, 079 255 51 72 «Schweizerisches Institut für Prüfung, Inspektion und Zertifizierung» ist eine branchenübergreifende ▪M arkus Stebler, Präsident SIPIZ AG, 079 Allianz von Verbänden, Institutionen und Firmen. Der Verein wurde am 9. April 2019 in Olten gegründet und zählt derzeit rund 35 Mitglieder aus den Branchen Holz, Metall und weiteren Sektoren. Er erbringt ein 653 78 70 unabhängiges Angebot zur Prüfung, Zertifizierung und Inspektion von Bauprodukten mit Schwerpunkt im www.sipiz.ch ● Brandschutz auf dem Werkplatz Schweiz. 22 AM SUISSE | Bulletin | 7/2019
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