Caput - kaputt - Juni - August 2022 - KulturKirche Nikodemus Berlin
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
KOLUMNENTITEL 1 Juni – August 2022 Evangelische Kirchengemeinde Nikodemus Juni–August 2022 caput – kaputt?!?
Liebe Leserinnen und Leser, EDITORIAL 2 von Fred-Michael Sauer »Kafayi yemek« ist eines der meistbenutzten Sprichwörter in der »Vor allem unsere Geisteshaltung ermöglicht einen Zugang zu türkischen Sprache. Wörtlich übersetzt isst, wer die Redewen- unseren Kraftquellen und wir lernen die Welt, in der wir leben, so dung nutzt, seinen eigenen Kopf und drückt damit eine große anzunehmen, wie sie ist«, sagt Kai Liedtke, der mit seiner neuen Müdigkeit oder eine starke Reaktion auf einen dramatischen Rubrik »Wege zur Stille – Wege zum Licht« in dieser Ausgabe Moment aus. Das Sprichwort ist aber auch das diesjährige Motto beginnt (Seite 10). von , dem Kunstfestival, bei dem auch die Katja Neppert berichtet über Aktuelles von der Bürgerplattform wieder mit dabei ist. Wir haben dar- und stellt das interreligiöse Projekt »Vom Nebeneinander zum aus das Motto »caput-kaputt?!?« abgeleitet und ein entsprechen- Miteinander – Religionen begegnen sich« vor (Seite 12). des Programm für den 24. bis 26. Juni zusammengestellt (Seite 4). Jürgen Henschel gibt Auskunft über die im Herbst anstehenden Es gibt aber auch noch viele andere Redewendungen und Sprich- Gemeindekirchenratswahlen – alle Termine und Veranstaltungen wörter, einige erklärt Melanie Weber (Seite 6) und gibt einen auf einen Blick (Seite 15). Ausflugstipp – ganz nach dem gewählten Motto – nach Caputh (Seite 5). Aktuelle Tipps für Musik, Film, Buch und Stadt (Seite 13) und die musikalischen Veranstaltungstermine für die Monate Juni bis In dieser Ausgabe nehmen wir Abschied von zwei Menschen, die August in der (Seite 15) runden die in unserer Gemeinde sehr engagiert waren und die Kultur der Sommerausgabe unseres Magazins ab. KulturKirche Nikodemus mitgeprägt haben: Sabine Krumlinde- Benz (Seite 7) hinterlässt nicht nur eine große Lücke in der Redak- Viel Freude beim Lesen wünscht tion des Magazins und mit Jörg Kupsch (Seite 9) verliert nicht nur der Chor ein aktives Mitglied – wir vermissen schmerzlich zwei Fred-Michael Sauer wundervolle Menschen unserer Gemeinde. ANZEIGE Juni–August 2022
»Ich esse meinen Kopf« THEMA 3 von Martina Weber, Foto: Braite/Pixabay.com Liebe Interessierte an und Verbundene mit der , liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe Gemeinde, liebe Neugierige, »Ich esse meinen Kopf« – ein türkisches Sprichwort, Mottogeber Wir haben als Gemeinde von zwei sehr engagierten und beliebten des diesjährigen Kulturfestivals . Ich freue Mitgliedern des Gemeindekirchenrates Abschied nehmen müs- mich schon sehr darauf, die vielen Projekte, Konzerte und Ausstel- sen. Sabine Krumlinde-Benz und Dr. Jörg Kupsch sind beide kurz lungen sowie unseren Zeitklang KulturGottesdienst zum Abschluss hintereinander verstorben, dazu gibt es in diesem Heft noch mehr der 48 Stunden mitzuerleben und zu feiern. Ich freue mich auf zu lesen. Neben der Trauer um sie müssen wir nun besonders in all die Kreativität, die dann in der Luft liegt, auf die vielen interes- Richtung der Gemeindekirchenratswahlen schauen. Ich wünsche santen Menschen, die den Kiez und die Kirche bevölkern. Auf die mir, dass der Gemeindekirchenrat (GKR) die Vielfalt und Buntheit Begegnung mit dir und Ihnen! dieser Gemeinde auch widerspiegeln wird, deshalb freue ich mich, Dann sind da der Krieg in der Ukraine, die Menschen in Afgha- wenn du mich ansprichst und nachfragst, was du schon immer nistan, im Jemen und an den vielen anderen Kriegs- und Krisen- wissen wolltest über die Mitarbeit – egal, ob alt oder jung, allein herden dieser Welt, die vielen Menschen auf der Flucht vor Krieg, oder in Beziehung, mit oder ohne Kind(ern), berufstätig oder ohne (häuslicher) Gewalt, Hunger, Hitze … Bilder, die Abend für Abend Arbeit, im Ruhestand oder in der Ausbildung, der Schule oder traurig machen und verstören, Hoffnung auf Frieden und eine im Studium. Wichtig ist, dass du dich dafür interessierst, unsere kluge Lösung aus den vielen Verhandlungen. Wird der Krieg am bunte Gemeinde die nächsten drei Jahre mitzugestalten und noch Ende des Erscheinungszeitraums des Magazins noch sein oder gar bunter zu machen. andere Dimensionen angenommen haben? Oder ist er zumindest so beendet, dass die Waffen schweigen? Wunden, tiefe Wunden Komm doch zum Open-Air-Gottesdienst auf dem und Aufräumarbeiten, Scherben und Gräber wird es in jedem Fall Kitaparkplatz am 3. Juli um 11.00 Uhr noch lange darüber hinaus geben. mit anschließendem Wahl-Info-Grillen. Auch in der Gemeinde ist so viel im Umbruch. Corona ist noch da und trotzdem geht das Gemeindeleben in kleinen Schritten Neben all diesen Themen noch das Besetzen der Kantor:inne- wieder los. Es gibt jede Menge schöner Konzerte und Gottes- nen-stelle in unserer Gemeinde: Ich freue mich sehr, im nächsten dienste und das Haus ist wieder voller Leben. Einmal im Monat Magazin Herrn Álvaro Tinjacá-Bedoya als neuen Kantor der Ge- gibt es weiterhin einen Digitalen Gottesdienst, er kann nicht nur meinde begrüßen zu dürfen! Herzlich willkommen!!! Pandemie, er kann noch mehr. Er begleitet dich in den Urlaub und Da kann einem schon mal der Kopf schwirren oder – um im Titel kommt ans Krankenbett, er kann zu der Uhrzeit gefeiert werden, zu bleiben – der caput sich kaputt anfühlen! Juni–August 2022 zu der du Gottesdienst feiern möchtest. Er verbindet Menschen Ich wünsche uns allen einen schönen Sommer mit Freude und weltweit, an verschiedenen Orten können Menschen gleichzeitig Besonnenheit und vor allem mit Frieden! mitfeiern. Und längst gibt es eine große Gemeinde derer, die ihn regelmäßig oder auch sporadisch mitfeiern. Darüber freue ich Ihre/Eure Pfarrerin Martina Weber mich genauso wie über das Leben im Haus.
in Nikodemus THEMA 4 von Melanie Weber, Fotos: Melanie Weber, Duo Eastwave »Ich esse meinen Kopf auf«, unter diesem Titel steht in diesem Jahr das Kulturfestival vom 24.–26. Juni. Da darf die , Nansenstraße 12–13 in 12047 Berlin nicht fehlen. Unsere Umsetzung des Mottos lautet »caput-kaputt?!?« Es erwartet Sie und euch ein vielfältiges Programm junger Künst- lerinnen und Künstler für Jung und Alt zum Anschauen, Anhören, Mitmachen und Nachspüren mit allen Sinnen. Die Jugendkunstschule FRI-X BERG präsentiert eine Ausstellung mit Bildern, Zeichnungen, Collagen, Plastiken und Trickfilmen. Felicitas Eickelberg wird mit eigenen Kompositionen zum Thema am Flügel und Orgel zu hören sein. Das musikalische junge Duo Eastwave aus Rostock präsentiert im Austausch der Instrumente Akkordeon und Schlagzeug sowohl bekannte als auch selbstgeschriebene Songs. Zum Mitmachen gibt es eine wachsende Skulptur unter der Anleitung der Jugendkunstschule FRI-X BERG. Abgerundet wird das Ganze durch einen -Kultur- gottesdienst am Sonntag, 26. Juni um 17 Uhr mit Pfarrerin Martina Weber und mit allen Mitwirkenden. Wir freuen uns auf Sie und euch! Tonkopf – Arbeit aus der Jugendkunstschule FRI-X-BERG Genaue Terminabfrage unter: KulturKirche-Nikodemus.Berlin Felicitas Eickelberg Duo Eastwave Juni–August 2022 Arbeiten aus der Jugendkunstschule FRI-X-BERG
Ausflugstipp Caputh 5 THEMA von Melanie Weber, Fotos: Melanie Weber »Kafayi yemek« – »Ich esse meinen Kopf«, diese türkische Redewendung ist das diesjährige Motto von 48 Stunden Neukölln vom 24.–26. Juni (siehe Seite gegenüber). Wie ihr, liebe Lesende, schon bemerkt habt, das Thema unseres Caputh erlangte seinen Bekanntheitsgrad unter anderem auch Magazins ist »caput–kaputt?!?« als Anlehnung an die türkische durch Albert Einsteins Sommerhaus. Dieses wurde 1929 auf Redewendung »Ich esse meinen Kopf«. einem Waldgrundstück oberhalb des Sees gebaut, Einstein nutzte Mit diesem Wortspiel assoziierte ich sofort das kleine Städtchen dieses mit seiner Frau und seinen beiden Töchtern fast das Caputh in Brandenburg. Wer die Großstadt mal hinter sich lassen gesamte Jahr. Er konnte dort konzentriert arbeiten und sich beim möchte und die Seele baumeln lassen will, für den ist Caputh be- Segeln und Wandern erholen. sonders empfehlenswert. »Sei ein gutes faules Tier Nur knapp eine Autostunde von Berlin entfernt, ungefähr sechs Streck alle viere weit von Dir. Kilometer südlich von Potsdam, liegt die kleine Ortschaft Caputh Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt mit ihren etwas mehr als 5.000 Einwohnern. Und auf Papa, wenn es Dir gefällt.« ALBERT EINSTEIN AN SEINEN SOHN EDUARD, 1931 Der erste Eindruck: ein etwas verschlafenes Fischerdörfchen, umrahmt von mehreren Seen. Wir waren gespannt, ob der erste Im Sommerhaus ist Eindruck stimmte: verschlafen und eigentlich nichts zu sehen. eine Dauerausstel- Von unserem Startpunkt aus, direkt am Templiner See gelegen, lung über das Leben starteten wir zur Ortsmitte, fußläufig in 15 Minuten zu erreichen und Wirken Albert über holprigen Pflasterstein, um dort die Kirche zu besichtigen. Einsteins in seiner Das charmante Kirchlein im Rundbogenstil ist schon von Weitem Berliner und Capu- zu sehen. Sie wurde auf Anordnung Friedrich Wilhelm IV. von ther Zeit zu sehen. Friedrich August Stüler (Schüler von Schinkel) in den Jahren 1850 Wer mit wachem bis 1852 erbaut und ist eine im neoromanischen italienischen Stil Blick durch den Ort errichtete Pfeilerbasilika. Auffallend schön ist die schlichte Kasset- spaziert, findet den tendecke mit Sternenhimmel, welche auch über dem Altarraum berühmten Physiker zu sehen ist. als blaue Statue in einem Vorgarten, Schräg gegenüber ist das Schloss Caputh, das älteste erhaltene einen Albert-Ein- Lustschloss aus der Zeit des Großen Kurfürsten Friedrich Wilhelm stein-Gedenkstein von Brandenburg (1620–1688). Dieses gibt einen Einblick in die und überdimen- fürstliche Wohnkultur um 1700. Sehenswert ist im Souterrain sionale Graffitis an des Schlosses der Sommerspeisesaal mit circa 7.500 niederlän- Hauswänden mit dischen Fayencefliesen. Das Schloss liegt an der Havel, umgeben seinen Sprüchen. von einem kleinen malerischen Landschaftspark, in Anlehnung an »Einstein im Garten« einen Plan von Peter Joseph Lenné, mit wunderschönem altem Baumbestand. Es gibt noch viel zu entdecken, ich möchte nicht alles schon verraten, nur einige kleine Informationen, was noch sehenswert ist: • »Tussy II«, die Seilfähre, welche seit 1853 Radfahrer, Fußgänger und Autos über das Caputher Gmünde nach Geltow schippert. Die Überfahrt dauert nicht mal fünf Minuten, aber sie steigert das Urlaubsgefühl ungemein. Juni–August 2022 Schloss Caputh FORTSETZUNG SEITE 6 →
→ FORTSETZUNG VON SEITE 5 THEMA 6 • »Die kostenlose Lauschtour-App«: An 19 Lauschpunkten erfährt • Auch für die Wassersportler ist ein umfassendes Angebot vor- man mehr über die kleinen und großen Besonderheiten der handen: Ob Badestellen, Strandbad, Verleih von Motorbooten Region. Nähere Infos über die Lauschtour-App gibt es in der (mit oder ohne Führerschein), Flößen, Kanus, Kajaks, Stand-up- Tourist-Information am Schwielowsee Paddling-Boards oder verträumt mit dem Gummiboot in den www.schwielowsee-tourismus.de Sonnenuntergang hineinpaddeln: Für jeden ist bestimmt etwas • Auch für Kinder, Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene dabei! gibt es die App »Actionbound« für das Smartphone. Der Bound • Am 3. und 4. Septemner von 12– 18 Uhr zeigen Künstler ihre führt durch Caputh, am Wasser vorbei, über Berge und Brücken aktuellen Werke. Vielseitig und spannungsvoll präsentiert sich und nebenbei wird der wunderschöne Ort Caputh entdeckt. die 15. Kunsttour Caputh. In Galerien, Ateliers, privaten Höfen, im Gemeindehaus an der evangelischen Kirche, im Schloss Ca- puth. Gehen Sie auf Entdeckungsreise. Weitere Informationen unter https://www.schwielowsee-tourismus.de/veranstaltun- gen/veranstaltungsinformationen.html?se=99636758 Als AUSFLUGSTIPP kann ich noch die Landesgartenschau in Beelitz (14. April–31. Oktober) empfehlen. Ich hoffe, ich habe nicht zu viel versprochen. Viel Spaß beim Entdecken! Die Seilfähre »Tussy II« Ihre/Eure Melanie Weber Redewendungen von Melanie Weber Ich fand die Redewendung »Kafayi yemek« (deutsch: »Ich esse meinen Kopf«) – das diesjährige Motto von 48 Stunden Neukölln – sehr interessant. Im Deutschen benutzen wir auch häufig Redewendungen und wissen meist gar nicht, wie diese eigentlich zustande gekommen sind. »Auf Wolke sieben schweben« »Kreise ziehen« Ist die Wolke 7 eine Adresse? Wahrscheinlich eher nicht. Es steht Haben Sie schon einmal einen Stein in ein ruhiges Gewässer ge- geschrieben, dass der Himmel auf verschiedenen Schichten ge- worfen? Wenn sich erst ein Kreis von innen nach außen auf der baut ist. Und ganz oben, im siebten Himmel, da soll Gott mit den Wasseroberfläche bildet. Dabei ist sehr gut zu sehen, was für Aus- Engeln leben. wirkungen diese Kreise nach sich ziehen können. Wer im »siebten Himmel ist« oder »auf einer Wolke schwebt«, Ein Ereignis und was für Auswirkungen dieses haben kann. diese Menschen haben für sich das höchste Glück erreicht. »Geld stinkt nicht« »Mich laust der Affe« Vespasian, römischer Kaiser (regierte von 69 bis 79 nach Christus), Diese Redewendung drückt große Überraschung aus, ein Staunen, wollte sehr viel Geld verdienen, und führte unter anderem eine damit hat man nicht gerechnet. »Urinsteuer« ein, jeder Toilettengang musste bezahlt werden. Im letzten Jahrhundert gab es auf den Jahrmärkten viele Gaukler, Sein Sohn fand diese Steuer unmöglich und warf dieses seinem die einen Affen bei sich hatten. Der Affe ging zu den Zuschauen- Vater vor. Da hielt Vespasian seinem Sohn das eingenommene den und zupfte an ihren Haaren, so als ob er sie lausen würde. Geldstück vor die Nase und fragte ihn, ob das Geld stinke. Das Die »Gelausten« waren überrascht und es führte bei den anderen Geld stank nicht, und so entstanden die berühmten lateinischen Zuschauenden zu noch mehr Gelächter. Worte »pecunia non olet«. Vespasian wollte damit seinem Sohn zeigen, dass es egal sei, wo- »Sich freuen wie ein Schneekönig« her das Geld kommt und dass man nicht immer darüber sprechen Juni–August 2022 Diese Redewendung hat mit Schnee nichts zu tun. Es geht um muss. einen kleinen Vogel, den Zaunkönig. Dieser kleine Vogel zieht in den Wintermonaten nicht in den Süden, sondern bleibt in seinen heimi- schen Gefilden. Wenn er im Schnee hüpft und dazu singt, könnte man den Eindruck gewinnen, dass er sich freut wie ein Schneekönig.
ABSCHIED 7 Zum Tod von Sabine Krumlinde-Benz und Dr. Jörg Kupsch Fotos: Fred-Michael Sauer, Melanie Weber, Valentin Paster ALTE STEINE UND FILTERKAFFEE Die letzten Male war sie immer ein bisschen dünner als zuvor. Eine Freundin ist gestorben und ich suche Ruhe für Trauer und Trotz Lachs und Marmelade. Und das allerletzte Mal und Mahl, Rückschau. Meine Füße finden, wie von allein, den Friedhof in von dem ich nicht wusste, dass es ein solches ist, hätten wir uns Weißensee. Dort wird sie nicht begraben, aber das spielt keine fast vertagt. Aber nur fast. Weil man ja nie weiß. Rolle. Wichtig ist, dem Tod ins Gesicht zu sehen und ein weiteres Mal zu begreifen, dass es auch einen friedlichen Ausdruck haben Gegenüber dem Friedhof befindet sich ein Fußballplatz. Der Jubel kann. Blicke schweifen zu lassen über Namen, Lebensdaten, Wor- der Jugendlichen klingt wie das Leben selbst. Meine Freundin te der Liebe. Freilich erblickt man auch Schrecken. Der dumpfen hätte das nicht mehr sehen können, nur hören. Wie die Ruhe hin- Sorte, wie er mich auch packt, wenn ich die Worte »Kindergrab« ter mir. Beides hätte sie gemocht. Und die vielen Krokusse, die in oder »Sternenkind« höre oder lese. Es sind Worte, von denen hellem Lila zwischen den Gräbern blühen. Anfang und Ende. Aber man sich wünscht, es bräuchte sie nicht. das war ihr nicht mehr genug. Sie hat losgelassen. Ich bin sicher, mit einem friedlichen Ausdruck auf dem Gesicht. Das Grabmal mit dem roten Engel darauf ist frei von Zahlen. Er strahlt Unschuld aus, Kindlichkeit. Ich widerstehe dem Impuls, Barbara Merziger einen anderen Pfad zu nehmen. Es fühlt sich nicht richtig an, vor diesem Wesenszug des Lebens die Augen zu verschließen. Dass ZEILENDURCHSCHUSS es sehr kurz sein kann. Das Leben meiner Freundin hingegen war Satzspiegel, Umbruch, Zeilendurchschuss – sie wusste was diese lang und reich. In den letzten Jahren musste sie viel ertragen. Begriffe bedeuten und was notwendig ist, um eine gute Zeitung Krankheiten, Stürze, Verluste. All dem begegnete sie mit Tapfer- zu machen. 13 Jahre war sie als Journalistin für die Dithmarscher keit und Humor. Landeszeitung tätig. Da war sie natürlich herzlich willkommen Sie war eine alte Freundin. Alt im doppelten Sinne, wir kannten beim nikodemusMAGAZIN und ab der ersten Ausgabe im De- einander seit 17 Jahren, sie wäre fast 80 geworden. Ihre größte zember 2008 dabei. Als erfahrener Teil der Redaktion war sie ein Angst war, zu erblinden, und dennoch ließ die Sehkraft nach. Sie großer Gewinn, hat viele spannende Artikel verfasst und vor allem war welthungrig, wollte wissen, was geschieht und verstehen vor Drucklegung die kompletten Inhalte redigiert. Mit zunehmen- Doch selbst mit Brille, die sie manchmal suchte, konnte sie nicht der Verschlechterung ihrer Sehkraft in den letzten Jahren konnte mehr lesen in letzter Zeit. sie das nicht mehr leisten. Trotzdem war sie bis zuletzt aktiv dabei Juni–August 2022 Viele Jahre trafen wir einander im Café. Frühstück. Seit sie nur und hat das Magazin mit ihren Artikeln bereichert. noch mit dem Rollator gehen konnte, besuchte ich sie. An einem Ihre Verbindung zu Schleswig Holstein hat wiederum uns sehr ver- Tisch, auf dem immer eine kleine Tischdecke lag, haben wir dann bunden – stamme ich ja auch daher. Und seinerzeit, als Autofahr- Brötchen geschmiert und Filterkaffee getrunken. Wenn sie wuss- te, dass ich komme, hatte sie immer Lachs da, weil ich den so mag. FORTSETZUNG SEITE 8 →
DANK FÜR ALL DIE ZEIT UND LIEBE Sabine und Jörg, irgendwie gehören die beiden für mich zu- sammen, wenngleich sie kein Paar im klassischen Sinne waren. Sie waren so etwas wie gegenseitige Stützen, was der eine nicht konnte, hat die andere ergänzt – und umgekehrt. Sie waren bedingungslos füreinander da, haben sich unterstützt und aber eben auch einfach gemeinsam Leben gestaltet. Seit ich Sabine kenne, hat sie immer wieder schwere Operatio- nen durchmachen müssen und lange Krankenhausaufenthalte oder Zeiten im Bett zu Hause verbringen müssen. Davon hat sie sich nie entmutigen lassen. Immer optimistisch, fröhlich, ande- ren Mut machend. Gerne mit Rat und Tat zur Seite stehend. Eine Macherin. Wenn Sabine also in die Philharmonie wollte, dann brauchte sie Begleitung. Jörg, ebenfalls sehr musikalisch und kulturbeflissen, begleitete sie gerne, und so hatten beide immer unvergessliche Abende miteinander. Jörg erlebte ich das erste Mal an der Orgel in der KulturKirche nikodemus. Ein vom GKR gestalteter Gottesdienst, ich über- legte gerade, ob ich mich auf die Stelle in Nikodemus bewerben würde und wollte mir das Ganze mal inkognito anschauen. Nachdem ich dann Pfarrerin der Gemeinde geworden war, sollte → FORTSETZUNG VON SEITE 7 ich Jörg fast täglich treffen, viele Jahre übte er täglich intensiv an en noch ging, erzählte sie, dass sie mal wieder in Dithmarschen der Orgel und am Flügel. Viele schöne Gottesdienste haben wir war. Wie gern setzte sie ihren kleinen Mercedes auf die A 24 und gemeinsam gestaltet. brauste los. FORTSETZUNG SEITE 9 → In Erinnerung bleiben der gemeinsame Austausch über Berlin und Norddeutschland, Kino auf der Berlinale, Abdendessen im Kreuzberger Himmel – das war immer sehr kurzweilig und anre- gend. Ihre Geschichten, ihre Erfahrungen und ihre große Neugier bleiben mir erhalten. Fred-Michael Sauer »DAS HAT NATÜRLICH GENERVT« Sabine war für mich in den vergangenen 13 Jahren eine wich- tige Person in der Gemeinde. Trotz all ihrer gesundheitlichen Probleme hat sie immer gewusst, dass ihre Lebensqualität davon abhängt, aktives Mitglied der Gemeinde zu bleiben: Wenn sie nicht gut laufen konnte, dann lud sie eben die Magazin-Redakti- on nach Hause ein. Wenn sie nicht mehr gut sehen konnte, dann gab sie eben ein Interview, statt selbst zu schreiben. Sie war an allem interessiert und tat, was sie konnte. Sie ist sogar zu Veranstaltungen der Bürgerplattform in Treptow-Kö- penick mitgekommen, bei glühender Hitze mitten im Sommer! Dass sie während der Corona-Zeit wenig in Kontakt mit anderen Menschen kam, das hat ihr zu schaffen gemacht und Energie geraubt. Aber gejammert hat sie niemals. Sie hätte das mit nord- deutschem Understatement so formuliert: »Das hat natürlich genervt.« Sabine, ich vermisse dich sehr! Juni–August 2022 Katja Neppert
→ FORTSETZUNG VON SEITE 8 9 ABSCHIED Jörg und Sabine, beide sind nicht aus dem Gemeindeleben weg- zudenken. Beide in der Redaktion des Magazins, im GKR und in vielen Aus- schüssen des GKR, in der Kreissynode, als KonzertbesucherInnen und Gottesdienst- und Festemitfeiernde. Ausstellungen interes- sierten sie auch immer und telefoniert haben wir oft. Jörg, der so glücklich war, dass er, nachdem er 11 Jahre arbeits- los gewesen war, zunächst eine Vertretung und dann eine feste Arbeitsstelle am Lehrstuhl für Makroökonomie der TU gefunden hatte. Eine Orgel, also eine elektronische Orgel für zu Hause, das war das, was er sich von seinem Arbeitslohn leistete. Und dann hätte es so schön weitergehen können. Und es kam anders, Jörg erkrankte, wieder war es Sabine, die zur Stelle war, den Kranken- wagen rief und mit mir geduldig vor der Tür der Intensivstation wartete, bis man uns vorließ, um ihn zu besuchen. Auch der Digitalen Kirche gegenüber waren beide aufgeschlos- sen, machten mit beim Digitalen Adventskalender und Jörg – unvergessen – mit Regenschirm beim Digitalen Gottesdienst. Ihre Offenheit und Ehrlichkeit habe ich an beiden sehr geschätzt – sie werden mir fehlen und der Gemeinde auch! Ich bedanke mich von Herzen für all die Zeit und Liebe, für die viele schöne Musik und die vielen Gedanken, das viele Mitden- ken und Anteilnehmen am Gemeindeleben und verneige mich vor beiden. Ruht in Frieden und habt eine fröhliche Auferste- Mit Jörgs Erkrankung wich auch Sabines gewohnter »Stehauf- hung und keine Schmerzen mehr! männchen«-Optimismus. Sie fürchtete sich davor, wie es wohl werden würde, wenn Jörg dann doch einmal sterben würde. Eure Pfarrerin Martina Weber Und es kam wieder anders. Sabine verstarb wenig vor Jörg. Nun war er es, der von ihr Abschied nahm. Und bei ihrer Trauerfeier noch einmal von der gesamten Gemeinde Abschied nahm, weni- ge Tage später verstarb auch er. Mir fallen spontan die Worte »ein stiller feiner Mensch« ein. Was hat die beiden noch ausgemacht? Gegessen haben sie bei- Die Begegnungen mit ihm waren nie oberflächlich, und ich de gerne, Sabine war eine wunderbare Gastgeberin. Wenn ein habe im Lauf der Zeit entdeckt, dass viel mehr in ihm steckte, Ausschuss mal wieder bei ihr zu Hause tagte, weil sie den Weg als er nach außen zeigte. nicht schaffen würde, war der Tisch immer reich gedeckt. Nur Gertrud Kauderer, Chormitglied Milch gab es bei ihr nie zum Kaffee, wenn ich sie besuchte, dann rief sie immer kurz vorher noch einmal an, dass ich mir Milch Jörg habe ich zuerst über die gemein- zum Kaffee mitbringen solle, die habe sie mal wieder vergessen, same Arbeit am Nikodemus-Magazin weil sie nie Milch brauche. kennengelernt. Ich wusste, dass er Jörg erlebte ich zweimal total glücklich, also wesentlich mehr eine Zeit in Großbritannien gelebt als sonst, wenn er sich an etwas oder über etwas freute: Als er hatte – und das hat man gemerkt: Sein seinen Arbeitsvertrag in den Händen hielt und die Orgel kaufen Sinn für Humor war britisch, ein wenig konnte und als sein Enkel Mattheo geboren wurde. Einen so selbstironisch und freundlich. Er hatte stolzen Opa habe ich lange nicht gesehen. aber auch seinen eigenen Dickschädel Juni–August 2022 Ich erinnere viel interessante Gespräche über den Glauben, das und verbog sich nicht, wenn er anderer Leben, Musik, Therapieformen von Krankheiten, Grünpflanzen Meinung war. Sein Lachen war ganz und Rezepte. hell. Katja Neppert
Wege zur Stille – Wege zum Licht 10 WEGE ZUR STILLE – WEGE ZUM LICHT Teil 1: Der innere Raum von Kai Liedtke, Illustration: BiancaVanDijk/Pixabay.com In unserer Zeit, in der sich die Welt immer schneller zu drehen und der Kompass zur Orientierung verloren zu sein scheint, ist unser Bedürfnis nach innerem Frieden und Halt größer denn je. Befeuert durch die Nachrichtenverbreitung in Echtzeit torpedieren uns Sensationsmeldungen und -bilder nonstop – wenn wir dem keinen Riegel vorschieben – und rauben uns die Ruh und Zuversicht. Den kläglichen Rest der verbliebenen Ruhe Man denke an die andächtige Stille am und Dunkelheit, die erst durch das Wort, rauben sich viele noch dadurch, dass sie, frühen Morgen, die als Erstes von Vogelge- das für GOTT selbst steht, belebt wurden. sobald sie das Haus verlassen, sich Ohr- zwitscher belebt wird, das den beginnen- Mit dem Wort kam der Schall, der sich wie hörer in die Ohren stöpseln und telefo- den Tag, unterlegt von der rosa Aurora am eine Aktion über alles legte und belebte. nierenderweise mit dem Smartphone vor Himmel, ankündigt. Auf dem Weg zur Ar- Das Wort war das »Licht der Menschen« dem Kopf zur Arbeit radeln und sich damit beit dominieren dann Verkehrsgeräusche, und schien in der Finsternis, »aber die endgültig abkoppeln von ihrer akustischen verursacht von ungeduldigen Autofahrern Finsternis hat’s nicht begriffen« – genau- Umwelt und von ihrem Inneren. Davon ab- auf dem Weg zur Arbeit, das Geplapper so wenig, wie viele Menschen heute auch gesehen, dass es schön ist, mit seinen Lieb- von Kita-Gruppen auf dem Weg zum Spiel- nicht begreifen, dass die Kraftquelle, GOTT, lingssongs auf dem Ohr durch die Stadt zu platz, das Poltern der Müllmänner, die die eigentlich zum Greifen nah ist, wenn man laufen, berauben sie sich des Kontaktes Tonnen durch den Hof schieben … Um die die Bedingungen dazu schafft. Viele fürch- mit der Schöpfung. »Von der Schöpfung ist Mittagszeit erschallen die mächtigen Glo- ten sich aber vor der Stille und sind auf der in der Stadt eh nichts zu hören!«, mögen cken der Kirchen und übertönen für einen ständigen Flucht vor der eigenen Wahrheit. die einen sagen. Doch das stimmt so nicht: kleinen Augenblick das laute Gewusel der Denn in der Stille könnte sich ja etwas zu Auch in der Großstadt ist eine Großstadt. Eine Einladung zum Innehalten, Wort melden, was unbequem ist. So sind ganz spezielle Symphonie zu zum Bewusstwerden, zur Einkehr und zum sie ständig getrieben und gehetzt und ver- vernehmen, die je nach Denken an GOTT. brauchen viel Energie, um ihre Wahrheit Tageszeit wechselt vor den anderen zu verbergen. und in der sich Na- Um in den Kontakt mit unserer Kraftquelle, tur-, Stadt- und mit GOTT zu kommen, ist die erste Voraus- Oder sie können mit dem Begriff GOTT Verkehrs- setzung, eins zu werden mit der Welt, sie nichts anfangen, da sie mit ihm Religion geräusche so anzunehmen, wie sie ist, und in die assoziieren, mit der sie nichts anfangen vermi- Stille zu gelangen. Das ist nicht nur in der können oder wollen. GOTT hat aber keine schen. einsamen Natur möglich, wenn die Natur Konfession und ist eher als neutrale Kraft- das natürlich auch fördert, sondern auch quelle zu verstehen, die in unserem Innern im lauten Wirbel der Großstadt. Auch die darauf wartet, entdeckt zu werden. Oder Großstadt bietet Parks oder andere Orte wie Mutter Meera, eine indische Mystike- der Stille. Denn auch im Zentrum eines rin, es formuliert: »Das Göttliche ist das großen Sturms herrschen absolute Ruhe Meer. Alle Religionen sind Flüsse, und Stille. Die Geisteshaltung ist wesent- die zum Meer hinführen. Man- lich, nicht die äußeren Umstände. che Flüsse machen große Schleifen. Warum Zu Beginn des Johannes-Evangeliums steht nicht direkt zum geschrieben: »Im Anfang war das Wort, Meer gehen? und das Wort war bei GOTT, und das Wort (Mutter war GOTT. Alle Dinge sind durch das Wort Meera, geb. gemacht, und ohne das Wort ist nichts ge- 1960)« macht. Für alles, was geworden ist, war in ihm das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, aber die Finsternis hat’s nicht be- griffen (NT, Johannes-Evangelium, 1).« Zu Beginn herrschten also aktionslose Stille
11 WEGE ZUR STILLE – WEGE ZUM LICHT Zu den Bedingungen gehören neben der pörung und Hektik und ihren Verletzungen Meister Eckhart beschreibt das freie Stille die innere Konzentration und das außen vor. Dort herrscht jene Stille, in der Wesen der Seele, »dass sie innen frei ist innere Leersein von Bildern, Gedanken GOTT zu uns sprechen kann. und ohne alle Mittel und Bilder auskommt, und Gefühlen. So wie eine Schale leer sein und das ist die Ursache, dass sich GOTT frei muss, um empfangen und sich füllen las- Meister Eckhart beschreibt die Wirkungs- mit ihr vereinigen kann ohne Bilder oder sen zu können, so muss auch der Mensch weise der Seele, dass sie alles Äußere über Gleichnisse … GOTT bedarf keines Bildes innerlich leer und frei von Gedanken und die menschlichen Sinne als Mittel wahr- und hat auch kein Bild … Denn wäre da ir- Bildern sein. nimmt, so zum Beispiel das Sehen über die gendein Bild, so wäre keine Einheit da, und Augen: Sie schöpft Bilder und Gleichnisse an der wahren Einheit liegt all ihre Seelheit Wo aber ist diese Stille und wo befindet von der Kreatur, die sie betrachtet, und und Seligkeit.« sich der Ort, an dem das Wort GOTTES zu zieht sie in sich. Sie kann aber nicht ihr uns sprechen kann? eigenes Innere wahrnehmen. Im Seelen- Es gilt also, alle äußeren Reize, Dinge und »Es ist … in dem Edelsten, in dem Grunde, grund gibt es für sie kein Mittel außer dem Bilder »zu vergessen«, außen vor zu lassen, ja, in dem Wesen der Seele! Das ist das innerlich leer zu werden. »Je mehr du Mittel: Schweigen; denn da hinein kam nie Schweigen: »Hier ist allein Ruhe und eine ohne Bild bist, je mehr du seines Einwir- eine Kreatur oder ein Bild … (Meister Eck- Wohnung für diese Geburt und für dieses kens empfänglich bist und je mehr du in hart, geboren um das Jahr 1260, gestorben Werk, dass GOTT der Vater allda sein Wort dich gekehrt und selbstvergessen bist, des- 1328).« spreche … GOTT geht hier in die Seele to näher bist du diesem« (Meister Eckhart). mit seinem Ganzen, nicht mit seinem Teil. Im tiefsten Seelengrunde befindet sich GOTT geht hier in den Grund der Seele Eine ganz schön große Herausforderung jener Raum der Stille, in den kein äußeres hinein. Niemand rührt an den Grund der für uns Menschen, die wir doch so sehr Bild, kein äußerer Laut oder Unruhe je Seele als GOTT allein.« von den Medien und Bildern geprägt und eindringen können. Hier bleibt die äußere fasziniert sind. Aber ist der Preis es nicht Welt mit ihren Erwartungen und Urteilen, wert, wenn als Belohnung GOTT zu uns ihrer Em- sprechen und in uns einziehen kann und wir dadurch in Kontakt mit unserer Kraft- quelle kommen? Juni–August 2022
12 Bürgerplattform mit eigener App von Katja Neppert, Foto: Andreas Richter, DICO AKTUELL Nach der dämpfenden Corona-Phase ist Gern zeige ich anhand der App alle die Energie in den Berliner Bürgerplattfor- Gruppen, die es so gibt – wir freuen men deutlich spürbar: Es gibt berlinweit uns immer über Interessierte, die Lust mehr als 20 Aktionsteams und Recherche- auf bürgerschaftliches Engagement und gruppen zu Themen wie »Schule muss auf neue Menschen haben. Wer Spaß anders«, »Jobcenter Mitte«, »Grünanla- an Fundraising hat, ist hochwillkommen. gen und Sauberkeit«, »Bezahlbarer Wohn- Kontakt über raum« und vielem anderem mehr. Alle, neppert@kulturkirche-nikodemus.berlin die dort mitarbeiten, sind auch über die Plattformen in den Stadtteilen untereinan- der vernetzt. Um dabei die Übersicht zu behalten, nutzen wir nun eine an die Berliner Be- dürfnisse angepasste Abwandlung der Communi App. Diese App wurde für die Bedürfnisse von zivilgesellschaftlichen Die Berliner Bürgerplattfor- Gruppen wie Kirchengemeinden ent- men treffen sich jetzt wieder wickelt. Alle bekommen mit, was läuft, live und nutzen so schöne können aber auch intern in den Arbeits- Treffpunkte wie die Dachter- gruppen leicht Kontakt aufnehmen. Jetzt, rasse des Refugio in der wo wir berlinweit stärker vernetzt sind, ist Lenaustraße, wo sich der Neu- das eine spürbare Erleichterung. köllner Kernkreis im Mai traf. Vom Nebeneinander zum Miteinander – Religionen begegnen sich von Katja Neppert In den kommenden Monaten bieten wir Do 25. August, 19–20.30h, Folgendes an: KulturKirche Nikodemus Flucht in Religionen und Biografien Bibel Mo 6. Juni, 14–15.30 Uhr, und Koran sind voller Fluchtgeschichten. KulturKirche Nikodemus Doch auch unsere eigenen Biografien Gesang in Religion und Alltag oder die unserer Familie enthalten oft Von der Koranrezitation zur Gottesdienst- Erfahrungen von Flucht und Vertreibung liturgie - Musik wird in der religiösen – sei es Krieg, politische Verfolgung oder Praxis gern eingesetzt. Und Musik hilft wirtschaftliche Not. Aktuell hören wir viel den Religionen auch dabei, in den Alltag über Flüchtlinge aus der Ukraine. Was sind hineinzuwirken. Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Unser interreligiöses Projekt begann Ende In unserer Reihe zum Interreligiösen Umgang mit der Situation als Flüchtender April mit einer Podiumsdiskussion in der Dialog fragen wir nach Unterschieden und oder Schutz Gewährender? Şehitlik Moschee zum Thema Fasten und Gemeinsamkeiten beim Gesang in Religion Ramadan. Im Anschluss nahmen wir am und Alltag bei Muslimen und Christen. Wir führen die Reihe bis zum Jahresende abendlichen Fastenbrechen teil – für die fort und freuen uns über weitere Themen- Sa 2. Juli, 14–15.30h, Christen eine interessante Erfahrung. vorschläge oder Interessierte, die mit- KulturKirche Nikodemus Beim zweiten Treffen in der Mevlana Mo- arbeiten möchten. Frauen in Führungspositionen aus religiö- schee in der Skalitzer Straße tauschten wir ser Sicht Seit wann können Frauen Pfarr- uns aus über das Thema Tod und Bestat- stellen besetzen? Gibt es muslimische tung bei MuslimInnen und ChristInnen. Imaminnen? Und wie sieht es mit Karrie- Eine Veranstaltungsreihe des BBF e. V. in Kooperation Unser Wunsch ist, bei den weiteren Tref- rechancen für Frauen in muslimisch und mit der Kulturkirche Nikodemus, gefördert von der fen – die meist in der Nikodemus-Kirche christlich geprägten Kulturkreisen aus? Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa. in der Nansenstraße stattfinden werden – Nach Impulsreferaten treten wir in den immer mehr in die verschiedenen Alltags- Erfahrungsaustausch ein. Ziel der inter- kulturen einzutauchen und einen Rahmen religiösen Dialoge ist das gegenseitige für persönlichere Begegnungen zu schaf- Kennenlernen und Zuhören. fen zwischen Angehörigen verschiedener Religionen und Kulturen. Vorschau: Kinder- und Babytrödel Juni–August 2022 Im September veranstalten wir wieder unseren Kinder- und Babytrödel in der . Wir starten am Donnerstag, den 22. September von weiter geht es am Freitag, den 23. September und am Sonnabend, den 24. September. Wenn DU mithelfen und Teil unseres Teams werden möchtest, dann melde dich mit dem Betreff »Babytrödel« unter E-Mail: Pfn.Weber@KulturKirche-Nikodemus.Berlin
TIPPS 13 Tipps von Melanie Weber und Fred-Michael Sauer BUCHTIPP »Smells like Teen Spirit« le internationale Leihgaben AUSSTELLUNGSTIPP 2 auf. Nun auch die Musi- – stehen neben spektaku- kerin Chan Marshall mit lären Ausgrabungsfunden ihrem Projekt Cat Powers im Fokus einer Ausstellung, und ihrem aktuellen Album die sich anhand aktueller »Covers«. Forschungsergebnisse auch Sie startet mit Frank kritisch mit den archäo- Oceans »Bad Religion«, logischen Methoden seiner das von ihr einen vornehm Zeit auseinandersetzt. groovenden Indie-Folk- Erstmals wird der »unbe- Anstrich bekommen kannte« Schliemann in der hat. Im von Lana Del Rey Zeit vor seiner Hinwendung monumental eingespielten zur Archäologie beleuch- »White Mustang« wechselt tet, denn seiner wahren Das Haus des Papiers ist sie die performative Lange- Passion, der Archäologie, das weltweit erste Muse- weile des Originals gegen widmete er sich erst mit um, das ausschließlich der Fongtron. Die lokale die gewohnt authentische Anfang 40. zeitgenössischen Bildenden Restaurantbesitzerin Sirkka Cat-Power-Melancholie. 13. Mai–6. November 2022 Papierkunst gewidmet ist. Syrien von den 1980er- bietet ihm eine Unterkunft »Here Comes A Regular«, James-Simon-Galerie Es wird nicht Kunst AUF ¬Jahren bis 2013, (in dem an und er hilft ihr dafür in die ikonische Teenage- Bodestraße 10, 10178 Berlin Papier, wie etwa Zeichnun- Jahr erschien das Original), der Küche und überrascht Angst-Ballade von The www.smb.de gen oder Malerei, sondern darum geht es in Khaled die Einheimischen mit chi- Replacements, erklingt bei Kunst AUS Papier gezeigt. Khalifas Roman. Der Autor nesischen Köstlichkeiten. ihr mit lebenserfahrener Der Werkstoff Papier wird lebt noch heute in Da- Trotz kultureller Unter- Traurigkeit. Hingegen trägt als primäres bildnerisches maskus und schreibt über schiede findet er schnell sie Nick Caves »I Had A und gestalterisches Mittel Syrien von innen heraus, Anerkennung und neue Dream, Joe« eher knurrig in seiner überraschenden nicht aus dem Exil, wie die Freunde. Als er wegen sei- vor und ihre Version des Vielfalt und dem grenzen- meisten seiner Schriftstel- ner abgelaufenen Papiere Iggy-Pop-Songs »Endless losen kreativen Potenzial lerkolleg:innen. Sein Buch den Ort verlassen muss, Sea« klingt fast krautig. In LANGE NACHT DER präsentiert. hat an Aktualität nichts nimmt die Geschichte eine »These Days« von Nicos MUSEEN Die Ausstellung zeigt eingebüßt – im Gegenteil, Wende. »Chelsea Girl«-Album von herausragende Papierkunst das dargestellte unter- Mika Kaurismäki, der 1967 lebt die Melancholie in verschiedensten Medien drückerische System ruft Bruder des berühmten Aki der 68er wieder auf. Am und Verbindungen: Ob- Gedanken an die derzeitige Kaurismäki, hat mit seinem Ende wirkt »Covers« mehr jekte, Papiervernähungen, Lage in Europa wach. Film »Master Cheng in wie ein schönes Cat-Po- Paper Cut, Papier und Por- Eine Familie lebt auf dem Pohjanjoki« eine leichtfü- wer-Album als wie eine zellan, geköhlertes Papier Land. Doch als der Vater ßige, dennoch universelle Cover-Platte. Die Lange Nacht der Mu- bis hin zu Konzeptkunst. mit einer jüngeren Frau Komödie über das Glück- Cat Power, »Covers«, 2022, Domi- seen ist eine Berliner Erfin- Neben der Sammlung nach Amerika verschwin- lich-Werden geschaffen. no Recording, CD, LP und Stream dung, die immer am letzten verfügt das Museum auch über eine stetig wachsende det, zieht die Mutter mit »Master Cheng in Pohjanjoki«, Samstag im August von Bibliothek mit Künstler- den drei Kindern nach FIN/CHN 2019, Regie: Mika Kau- 18 bis 2 Uhr stattfindet, in und Ausstellungskatalogen Aleppo zurück, wo sie groß rismäki, mit Chu Pak-hong, Anna- diesem Jahr ist es der 28. sowie verschiedenen Fach- geworden ist. Die einst Maija Tuokko uva., ab 6 Jahre, August. Zwischen 70 und blühende liberale Stadt hat DVD ab 7 €, in Streamingdiensten 80 Museen beteiligen sich publikationen zur moder- nen und zeitgenössischen sich durch das Assad-Re- und z. Zt. in der ARD Mediathek in diesem Jahr und garan- Papierkunst. gime verändert. Die Nach- AUSSTELLUNGSTIPP 1 tieren einen besonderen Haus des Papiers barn singen jetzt seine Lie- Abend. Neben den welt- der, die Kolleginnen an der bekannten Häusern auf der Seydelstraße 30 / Ecke Elisabeth- Schule, an der die Mutter Museumsinsel öffnen auch Mara-Straße 10117 Berlin-Mitte als Lehrerin arbeitet, treten die Museen im Grünen, www.hausdespapiers.com der Partei bei. Über Außen- Kunsthäuser und Technik- seiter werden Berichte museen, Planetarien und verfasst. Misstrauen und HÖRTIPP Schlösser ihre Türen für Angst machen sich breit. Zu alle kulturbegeisterten und Hause versucht die Mutter, neugierigen Menschen. die Erinnerung an das alte Besonders Berliner:innen Aleppo mit seiner Musik, nehmen diese Gelegenheit Literatur, dem bunten Ba- wahr, einige ihrer Museen sar wachzuhalten. Doch die endlich einmal kennenzu- Wirklichkeit dringt immer lernen. Mit Angeboten für tiefer in die häusliche Welt Kinder und englischspra- ein … chigen Führungen hat die Khaled Khalifa, »Keine Messer Lange Nacht allen etwas zu in den Küchen dieser Stadt«, Bekannt als Entdecker bieten. Shuttle-Busse auf Rowohlt, Hamburg, 2020, von Troja, war Heinrich mehreren Routen bringen gebunden, 22 € Bei einem Kreativstau geht Schliemann (1822–1890) die Nachtschwärmer direkt immer noch das Covern der bekannteste deutsche vor die Türen der Museen. FILMTIPP von Songs. Das kennt Archäologe. Anlässlich Lange Nacht der Museen Juni–August 2022 Der Chinese Cheng kommt man beispielsweise von seines 200. Geburtstags 27. August 2022 zusammen mit seinem Rod Steward oder Annie widmet das Museum für www.lange-nacht-der-museen.de Sohn auf der Suche nach Lennox, die sich des Great Vor- und Frühgeschichte einem alten finnischen American Songbooks ange- Schliemann eine große Freund nach Pohjanjoki, nommen haben. Oder Patti Sonderausstellung in der einem abgelegenen Dorf Smith und Paul Anka, beide James-Simon-Galerie und in Finnland. Dort kennt nahmen beispielsweise auf im Neuen Museum. Rund niemand seinen Freund ihren Cover-Alben Nirvanas 700 Objekte – darunter vie-
14 Live-Konzerte* VERANSTALTUNGEN *Es gilt die aktuelle Coronaregelung. Kurzfristige Änderungen unter www.KulturKirche-Nikodemus.Berlin organisisert von Melanie Weber – aufgeschrieben von Fred Michael Sauer JUNI hunderts sowie von zeitgenössischem Jazz und Sonnabend, 16. Juli, 20 Uhr klassischer Musik inspirieren. Ein spontaner OPERA NOPERA Pfingstmontag, 6. Juni, 18 Uhr und traumhafter zeitgenössischer Jazz, der Der Tenor Shahram TRIO AMAN AMAN – Grenzenlose Musik von der Komplizenschaft der beiden Musiker Yazdani und die Mezzo- Musikalische Tradition getragen wird. sopranistin Lauriane und Moderne über kul- Xavier Good – Tenor- und Sprano Saxofon/ Tregan-Marcuz singen turelle Grenzen hinweg. Komposition bekannte und vergesse- Orientalisch-mediter- Yannick Delez – Klavier/Komposition ne Texte von Verlaine, rane Lieder (spanisch, EINTRITT: 15/12 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI Baudelaire und Edgar türkisch, arabisch) und Allan Poe in einem deutsche Lieder treffen JULI Liederabend von Ken auf moderne Komposi- Shakin. Mit Liebeslie- tionen und Improvisa- Freitag, 1. Juli, 20 Uhr dern und Arien von Puccini, Rachmaninoff und tionen: Das Trio Aman TARANTA DJUS ... einem Überraschungsgast. Aman lässt sich gerne EINTRITT: 15/12 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI treiben von Ideen, Klängen und Rhythmen. Sonnabend, 30. Juli, 20 Uhr Neben Gesang und Violoncello kommen ver- CELLOTIC SOUNDTRACK ENSEMBLE schiedene Rahmentrommeln zum Einsatz, die Melodien aus allen der Musik ein besonderes Kolorit verleihen. Fantasy-Welten vereint: Begleitet vom Herzensseufzer »Aman Aman« Das Cellotic Sound- nehmen die drei Frauen ihr Publikum mit auf track Ensemble (CSE) eine außergewöhnliche Klangreise fernab von spielt instrumentale ausgetretenen Pfaden. Soundtrack-Musik aus Anka Hirsch – Violoncello, Percussion, Gesang Filmen, Serien und Marliese Glück – Percussion, Gesang Balkan, Klezmer, Gypsy ... alle diese Musikstile Videospielen verschie- Araceli Fernández González – Gesang, Per- beherrscht das Gusti Djus Orkestar und mischt denster Genres. Die cussion sie lebhaft durcheinander, bis schließlich ein überwiegend mit Celli EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI »Gůstí Đůs« (kroatisch = satter fruchtfleischi- interpretierten Cover ger Saft) entsteht. Wohl bekomm’s! basieren auf der Musik aus Fantasy-Titeln wie Fügt man noch Pizzica- und Tarantella-Musik Freitag, 17. Juni, 19 Uhr u. a. »Game of Thrones«, den Anime-Klas- hinzu und schmeckt alles mit Sonnenschein HEIKE DUNCKER BERLIN-TRIO sikern des japanischen Studio Ghibli oder auch aus Süditalien ab, so wird dieser musikalische Die Jazz-Formation Computerspiel-Hits wie »Skyrim«. Dazu gehö- Saft zur hochwirksamen Medizin – anwendbar um Heike Duncker ren sowohl tief melancholische als auch inten- gegen winterliche Depressionen ebenso wie lädt das Publikum zu siv rockige Interpretationen. Vom »Herrn der gegen die Tanzwut nach dem Tarantelbiss. E va Eskapaden ein – an der Ringe« bis zum »Letzten Einhorn«, von Disney bene, ein »Taranta Djus« ist erschaffen! Grenzlinie zwischen bis »Star Wars«. Alle Arrangements sind vom Stefan – Akkordeon, Gesang Ethno- und Modern Ensemble selbst verfasst und verleihen jedem Matthias – Kontrabass Jazz. Die Berliner Be- einzelnen Stück einen neuartigen Charakter. Albina – Geige setzung besteht seit EINTRITT: 15/12 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI Massimo – Gesang, Tamburello 2015 und überrascht Giovanna – Gesang, Tanz ihre ZuhörerInnen mit AUGUST EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI verspielten Kompositio- nen von Heike Duncker. Die Stücke übertreffen Sonnabend, 13. August, 20 Uhr sich gegenseitig. Die drei Instrumente stehen Sonnabend, 2. Juli, 20 Uhr GENAYA abwechselnd im Vordergrund. Sie bilden aber SOMMERKONZERT CORO CONTRAPUNTO Genaya – ein Trio, das stets einen homogenen Gruppen-Sound. In sich beim Jammen ge- einem abendfüllenden Programm verführt und funden hat. Mit Geige, verwirrt das Trio sein Publikum – mit Liebe zu Tasteninstrumenten, geraden Rhythmen und krummen Takten, mit Kontrabass und Gesang Balladen und musikalischen Abenteuern, die erzählt es musikalische gern mit bunter Folklore flirten. Geschichten und malt Davide Incorvaia – Piano bildhafte Klänge. Die Daigo Nakai – Kontrabass Musiker lassen sich inspirieren von Volks- Heike Duncker – Schlagzeug, Komposition liedern und Mantras aus aller Welt und EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI verbinden sie mit Jazz und Poesie, immer mit dem Wunsch, einen musikalischen Raum Herzliche Einladung zum diesjährigen Som- zu eröffnen, der die Menschen erdet und zu Samstag, 18. Juni, 20 Uhr merkonzert des Coro Contrapunto – ein inter- sich bringt. XY-DUO nationaler A-Capella-Chor aus Neukölln. Zu EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI Das XY-Duo will durch hören gibt es einen abwechslungsreichen Mix geschriebene und aus verschiedenen Epochen, Stilen und Kultu- Juni–August 2022 improvisierte Arrange- ren. Der Chor hat unter anderem Stücke aus ments über das übliche Deutschland, Dänemark, Frankreich, Italien, Solisten-Begleiter-Sche- Noch mehr Kolumbien und Spanien im Gepäck. ma hinausgehen. Das Konzerte im EINTRITT FREI | SPENDE Duo lässt sich von der August siehe: impressionistischen www.KulturKirche-Nikodemus.Berlin Periode des 20. Jahr-
AUS DEM GEMEINDEKIRCHENRAT 15 Wahlen zum Gemeindekirchenrat von Jürgen Henschel Es ist wieder so weit: Am 13. November hat die Gemeinde die Wahl. Die Wahl, wer im Gemeindekirchenrat in den nächsten drei Jahren die für die Gemeinde notwendigen Entscheidungen treffen soll. WAS MACHT DER UND GEWÄHLT WERDEN? GEMEINDEKIRCHENRAT? Bei den Veranstaltungen der Kulturkirche Der Gemeindekirchenrat ist verantwortlich Nikodemus sind stets alle Interessierten für alles, was in der Gemeinde passiert. willkommen. Die Wahl ist das Einzige, An erster Stelle steht dabei das Gemein- wofür die formale Mitgliedschaft in der deleben – die Gottesdienste, Gemeinde- Gemeinde Voraussetzung ist. Diese kann kreise, Fahrten und Feiern. Menschen aller man auch noch erwerben, indem man sich Altersgruppen und mit unterschiedlichen umgemeinden lässt. In solchen Fällen, wie Interessen sollen sich in der Gemeinde zu auch bei Gemeindegliedern, die erst kürz- Hause fühlen. Eine besondere Rolle sollen WAHL lich zugezogen sind, kann es sich lohnen zu Angebote für Kinder und Jugendliche prüfen, ob man im Wahlberechtigtenver- Alle eingehenden Vorschläge fasst der GKR zeichnis eingetragen ist. Ggf. muss dieses spielen. Außerdem muss der Gemeindekir- zu einem Gesamtvorschlag zusammen. Von chenrat über die Verwendung der finan- korrigiert werden. diesem kann man am 13. November bis zu ziellen Mittel entscheiden und ist für die vier Personen wählen. Damit umfasst der Unterhaltung des Kirchengebäudes verant- Gemeindekirchenrat in der neuen Legis- wortlich. In den letzten Jahren waren auch laturperiode wieder sechs Personen plus die Hygienekonzepte im Zusammenhang Pfarrerin Weber als »geborenes“ Mitglied. mit der Covid-19-Pandemie eine Aufgabe, Natürlich gibt es auch die Möglichkeit der die viel Energie beansprucht hat. Briefwahl. Ab 17. Oktober können Brief- wahlunterlagen in der Küsterei beantragt KANDIDATUR werden. Wenn Sie nun feststellen, dass Sie da mit- arbeiten wollen, laden wir Sie ein, zu kan- TERMINE didieren. Vielleicht möchten Sie auch ein anderes Gemeindeglied vorschlagen. Alte 29. August Einreichen von Wahlvorschlägen und Junge, Frauen und Männer, neu Zu- 19. September Bekanntgabe des Gesamtwahlvorschlags gezogene und alt Eingesessene sind glei- 17.-31. Oktober Auslegung des Wahlberechtigtenverzeichnisses chermaßen als Kandidaten willkommen. 13. November Wahl in der Kirche, 10–12 und 14–18 Uhr Sie erwartet ein engagiertes, fröhliches ab 13. November, 18 Uhr Bekanntgabe des Wahlergebnisses Team, wie man auf den Videos sieht. Die Fragen im Zusammenhang mit einer Kandidatur oder der Wahl an sich beantworten Kandidaten werden auch zur GKR-Klausur Ihnen die unten stehenden Ansprechpartner: dieses Jahr am Seddiner See eingeladen. Jürgen Henschel Die Amtszeit beträgt diesmal – anders als E-mail: henschel@kulturkirche-nikodemus.berlin bei vorigen Wahlen – nur drei Jahre. Pfarrerin Martina Weber WER DARF E-mail: WÄHLEN pfn.weber@kulturkirche-nikodemus.berlin, Tel. 6135776 alle GKR-Mitglieder E-mail: gkr@kulturkirche-nikodemus.berlin Juni–August 2022 Rund um das Thema Wahl laden wir zu einem Gemeindefest nach dem Gottesdienst am Sonntag, den 3. Juli auf dem Parkplatz der KiTa ein. Die Mitglieder des aktuellen GKR werden anwesend sein und bei Getränken und Gegrilltem alle Fragen zu Ihrer Arbeit und zur Wahl beantworten.
16 KINDERSEITE Idee: Fred-Michael Sauer, Illu: Cirodelia/Stock.Adobe.com Auf diesem Bild herrscht ein großes Durcheinander. Wenn du aber ganz genau hinguckst, findest du drei Dinge, die etwas mit der KulturKirche Nikodemus zu tun haben. Viel Spaß beim Suchen!! r und unten trägt ein Mädchen ein dunkelblaues T-Shirt mit dem Nikodemus-Logo. Links siehst du den Turm der Kulturkirche Nikodemus, unter dem Banner schaut Pfarrerin Martina Weber hervo Juni–August 2022
NIKODEMUS IN BILDERN 17 Nikodemus in Bildern Fotos von Melanie Weber KiezKlezmer – Benefizkonzert Aufbau – Babytrödel Zeitklang-Gottesdienst Thom and the Wolves Stereofysh – Benefizkonzert »Raven für den Weltfrieden« Stefan Goertz aka Schnoerder Juni–August 2022 Peace vor Nikodemus Trio Tsching
ANZEIGEN 18 IMPRESSUM Herausgeber: Der Gemeindekirchenrat der Evangelischen Kirche Nikodemus, Berlin-Neukölln Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine permanente inhaltliche Kontrolle der verlinkten Seiten ist jedoch ohne konkrete Anhaltspunkte einer Rechtsver- Redaktion: Kai Liedtke, Katja Neppert, Fred-Michael Sauer, Martina Weber, Melanie Weber letzung nicht zumutbar. Bei Bekanntwerden von Rechtsverletzungen werden wir derartige Gestaltung: Fred-Michael Sauer, Titelbild: dommy.de/Photocase.de Links umgehend entfernen. Juni–August 2022 Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des GKR wieder. Hinweis auf die Möglichkeit zum Widerspruch Für eingereichte Manuskripte, Vorlagen, Abbildungen wird keine Gewähr übernommen. Alle Amtshandlungen in unserer Kirchengemeinde werden normalerweise in der Rubrik Freud und Leid in unserem nikodemusmagazin veröffentlicht. Wenn Sie nicht möchten, dass Amtshandlungen, die Ihre Unser Angebot enthält Links zu externen Websites Dritter, auf deren Inhalte wir keinen Einfluss Person betreffen dort veröffentlicht werden, dann können Sie dieser Veröffentlichung widersprechen. haben. Deshalb können wir für diese fremden Inhalte auch keine Gewähr übernehmen. Für die Teilen Sie uns in diesem Fall Ihren Widerspruch bitte an folgende Adresse mit: Inhalte der verlinkten Seiten ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber der Seiten verantwortlich. Ev. Kirchengemeinde Nikodemus, Nansenstr. 12/13, 12047 Berlin, Die verlinkten Seiten wurden zum Zeitpunkt der Verlinkung auf mögliche Rechtsverstöße überprüft. kontakt@kulturkirche-nikodemus.berlin. Ihr Widerspruch wird dann vermerkt und eine Veröffentlichung der Amtshandlung unterbleibt.
Sie können auch lesen