AUFERSTEHUNG 03.-05.22 - KULTURKIRCHE NIKODEMUS BERLIN
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Liebe Leserinnen und Leser, EDITORIAL 2 von Fred-Michael Sauer »Auferstehung« ist das Thema der vorliegenden Ausgabe des Kai Liedtke beendet seine Kolumne »Neue Wege dank Corona« Nikodemus Magazins – sinnbildlich steht es vielleicht für die Zeit, und zieht ein Resümee nach zwei Jahren Leben in Zeiten der in der wir gerade leben, und die damit verbundenen Wünsche Pandemie (Seite 8). nach Normalität. Jetzt, wo die Tage wieder länger werden und Über das Neueste von der Bürgerplattform und über ein Projekt das Licht heller strahlt, macht sich Freude auf den Frühling in zum kulturellen Miteinander berichtet Katja Neppert (Seite 10). uns breit und auch Hoffnung. Aktuelles aus dem Gemeindekirchenrat hat Jürgen Henschel zu- Pfarrerin Martina Weber beleuchtet in ihrem gegenüberliegen- sammengefasst (Seite 13). den Leitartikel den Begriff »Auferstehung«, zum einen anhand der Bedeutung des Textes der Nationalhymne der DDR und zum Die Kita erlebt turbulente Zeiten, davon weiß Manuela Jachmann anderen anhand der Symbolik des christlichen Osterfestes. zu berichten und schreibt ein Tagebuch über das coronabeding- te Auf und Ab in der Kita Nikodemus (Seite 14). Wie es sich im Berlin der Nachkriegszeit angefühlt hat, ein Kind zu sein, das weiß Sabine Krumlinde-Benz in einem Interview mit Es gibt natürlich wieder eine Seite für Kinder (Seite 16) und Tipps Katja Neppert zu erzählen (Seite 4). für alle Gelegenheiten (Seite 12). Freuen Sie sich auf Live-Kon- zerte, die wir im März und April geplant haben (Seite 11), und Endlich wieder draußen Kaffee trinken – das wünscht sich Mela- unsere Gottesdienste der kommenden drei Monate (Seite 19). nie Weber und reflektiert darüber, wie sich die Stadt im Frühling verändert (Seite 5). Ein frohes Osterfest und einen schönen Frühling wünscht Ihnen Fred-Michael Sauer ANZEIGE 03.–05.22
Auferstehung! THEMA 3 von Martina Weber, Foto: darksouls1/Pixabay.com Liebe Interessierte an und Verbundene mit der , liebe Nachbarinnen und Nachbarn, liebe Gemeinde, »Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland.« – Na, klingelt es? Richtig, so begann der Text der Nationalhymne der DDR. Geschrieben hat ihn Johannes R. Becher, erklungen ist der Text ab 1970 bei offiziellen Anlässen nicht mehr, es wurde nur noch die Instrumentalbegleitung von Hanns Eisler gespielt. Was aus der DDR geworden ist, erinnern wir, den gesamten Text kennt kaum jemand. Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewandt, lass uns dir zum Guten dienen, Deutschland, einig Vaterland. Eine andere Mutter beweinte auch ihren Sohn: Maria. Am Tag der Alte Not gilt es zu zwingen, Kreuzigung Jesu weint sie. Und ich glaube, sie weint wie eine »nor- und wir zwingen sie vereint, male« Mutter um ihren »normalen« Sohn, nicht wie die, über die denn es muss uns doch gelingen, einst der Heilige Geist kam und die Gottes Sohn gebar und seinen dass die Sonne schön wie nie Tod als Erfüllung der Schrift sieht. Und schon gar nicht wie eine über Deutschland scheint. Wissende, die ahnt, dass drei Tage später die ganze Trauer ein Glück und Friede sei beschieden Ende haben würde, weil wir dann seither Ostern feiern – und das Deutschland, unserm Vaterland. nur, weil unser Gott nicht am Kreuz gestorben ist und der Tod die Alle Welt sehnt sich nach Frieden, Macht über das Leben bekommen, sondern, weil er auferstanden reicht den Völkern eure Hand. ist und dem Tod die Macht genommen hat. Wenn wir brüderlich uns einen, In ebendiesem Beweinen, in der Sorge um ihren Sohn gleicht schlagen wir des Volkes Feind. Maria allen Müttern dieser Welt. Und Jesus gleicht in seinem Lasst das Licht des Friedens scheinen, Sohn-Sein, in seinem Das-Leid-Erleben uns Menschen, obwohl er dass nie eine Mutter mehr Gottes Sohn ist. Genau das ist seine, Gottes Stärke. Unser Gott ist ihren Sohn beweint. ein Gott, der zum einen nahbar und zum anderen leiderfahren Lasst uns pflügen, lasst uns bauen, ist. Keine goldene Götze auf einem Sockel, kein Angst machender lernt und schafft wie nie zuvor, Unterdrücker, sondern ein Gott, der unser Leben in all seinen und der eignen Kraft vertrauend, Ausformungen selbst erfahren hat und uns deshalb tragen und steigt ein frei Geschlecht empor. trösten kann. Die Auferstehung dieses Gottessohnes, Jesu Christi, Deutsche Jugend, bestes Streben feiern wir zu Ostern. Deshalb ist Ostern so wichtig. Das gibt uns unsres Volks in dir vereint, Kraft, Leid durchzustehen, auszuhalten. Zu wissen, dass da einer wirst du Deutschlands neues Leben. ist, der mit uns geht und uns durch unser Leid hindurchträgt. Und die Sonne schön wie nie Für uns ist die Zeit von Karfreitag bis Ostern kurz, für die ersten über Deutschland scheint. Christinnen und Christen und vor allem für Jesu Jüngerinnen und Jünger und seine Mutter muss sie unendlich erschienen sein. Wir sind nach Ostern geboren und können uns jedes Jahr aufs Neue darauf freuen und zuvor in der Passionszeit dem Leiden Dieser Text ist nicht in meinem heutigen Sprachgebrauch ge- nachempfinden, immer mit dem Blick auf Ostern. schrieben, doch das Ziel, Deutschland nach diesem schrecklichen, von Deutschland ausgegangenen Krieg zu einem friedlichen und In diesem Sinne auch in diesem Jahr ein fröhliches Osterfest und 03.–05.22 schönen, zu einem freien Land mit der eigenen Hände Arbeit zu am Ende der Zeit des Magazins frohe Pfingsten! bringen, finde ich in jedem Fall passender als die Nationalhymne, die sich die BRD gegeben hat. Eure/Ihre Pfarrerin Martina Weber
Auferstehen nach Kriegsende THEMA 4 Ein Gespräch mit Sabine Krumlinde-Benz von Katja Neppert, Foto: Sabine Krumlinde-Benz Sabine Krumlinde-Benz ist langjähriges Mitglied unseres Gemeindekirchenrats. Ich habe mit ihr über das »Auferstehen aus Ruinen« nach dem 2. Weltkrieg gesprochen. Sabine war beim Kriegsende ein zweijähriges Kleinkind. Geboren in Pommern, floh sie mit den Frauen der Familie nach Zossen im Berliner Umland. Der Vater war in russischer Kriegsgefangen- schaft. Ein Freund des Großvaters gab den drei Frauen mit den beiden kleinen Mädchen Unterkunft in einer leer stehenden Werkstatt. Und dann, als der Onkel dazugestoßen war, lebten sie zu sechst in einer 1½-Zimmer-Wohnung. Als der Vater 1949 aus der Gefangenschaft Sabine jeden Tag zulief. Ein rund gemau- Sabine so reden höre, komme ich kaum zurückkam, zog Sabine mit ihren Eltern erter Backsteinbau am Ende der Straße. mit: viele Umzüge, neue Wohnsituationen, nach Berlin. Die Stadt hatte während des Dazu der leckere Geruch frischen Brotes neue Arbeitsstätten, neue Schule, neue Krieges zahlreiche Bombenangriffe erlebt. von der Geschi-Brotfabrik um die Ecke, das Freunde. Im Grunde waren die Flüchtlinge beeindruckte Sabine. Sie ging sehr gern selber wie Bausteine, die umhergewirbelt Hast du da Ruinen gesehen? dorthin. Auch wenn die ersten Jahre wegen wurden, sich neu organisierten, neue »Ich bin im September 1950 in Berlin-Rei- des Mangels an Schulgebäuden dort im Strukturen schufen. nickendorf eingeschult worden. Bis dahin »Na ja, es war eben unterschiedlich. Zum hatten die sogenannten Trümmerfrauen Warum sind Ruinen für Sie das Schönste überhaupt? Beispiel meine Schulfreundin, die hat immer natürlich schon eine Menge des Schutts da gewohnt. Ihr Haus in Berlin-Reinicken- der Bombenangriffe weggeräumt. Den »Ruinen sind Ideen und Baustoffe, aus denen etwas Neues entsteht. Sie ver- dorf war unzerstört geblieben. Während wir Schulweg hat meine Mutter mir und meiner eben oben von Pommern kamen …« besten Freundin einmal gezeigt, und dann geheimnissen das Leben, weil wir nicht sind wir ab dann allein zur Schule gelaufen. wissen, was aus ihnen entstehen wird.« Sabine und ihre beste Freundin sind den Da war es zum Beispiel so, dass auf diesem INTERVIEW MIT ANSELM KIEFER, SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Ruinen mit Offenheit und Neugier begeg- BEILAGE STIL LEBEN 1/2022 Weg zur Grundschule zwei, drei Häuser net. Genau wie einander. Dieser Pragmatis- Ruinen waren. Die haben sie dann noch ver- Schichtbetrieb unterrichtet wurde. Sabine mus hat mich beeindruckt. Und sie haben sucht zu entschärfen, indem sie so lockeres musste im wöchentlichen Wechsel mor- ja recht: Wenn ich Berlin heute ansehe, Zeug wegräumten, sodass da nicht allzu viel gens oder nachmittags zur Schule kommen. dann sind fast keine Baulücken aus Kriegs- passieren konnte. Trotzdem: Die Erwachse- zeiten mehr zu erkennen. Die Stadt hat sich Es gab ein Nebeneinander von Zerstörtem neu erfunden und verändert sich jeden Tag nen haben immer gesagt ›Ihr dürft da nicht und Unzerstörtem, genauso wie es ein rein! Passt auf! Passt auf, das ist gefähr- weiter – mit Gebäuden und Menschen. So Nebeneinander von alteingesessenen Berli- ist das Leben. lich!‹ – Das war es mit Sicherheit auch. nern und Flüchtlingen gab. Wenn ich Aber im Winter war es so, wenn es schneite – und das kam damals öfter vor als heute –, dann hatten wir beide die Neigung, da reinzugehen und auf dem Ranzen von den Hügeln da herunterzurodeln. Wir sollten das auf gar keinen Fall machen – haben wir natürlich doch immer wieder gemacht.« Die Kinder machten sich damals gar nicht so viele Gedanken über die Ruinen »Für uns war eben interessant, darin rumzu- kriechen. Und ein paar Leute haben sich da sicher Baumaterial geholt. Aber ich habe damals gar nicht so darauf geachtet.« Um so stärker fielen ihr in der teilweise zer- 03.–05.22 störten Umgebung gut erhaltene, schöne Sabine und ihre beste Freun din Regina, verkleidet für ein Gebäude auf. So ein makelloses Gebäude Stadtfest vor einer Wand mi lokales t Einschusslöchern, 1952 war die Grundschule, auf die die kleine
Berlin erwacht THEMA 5 von Melanie Weber, Fotos: Tilgnerpictures/Pixabay.com, FelixMittermeier/Pixabay.com Auferstehung hat für mich auch etwas mit Erwachen und Aufbruch zu heiße schwarze Getränk konnten sich nur tun, etwas Neues, anders als die Zeit davor. Wenn ich in Berlin durch die betuchte Berliner leisten. 1721 wurde das erste Kaffeehaus in Berlin eröffnet, um Straßen mit einem wacheren Blick als sonst gehe, sehe ich kleine, aber 1900 gab es ungefähr 100 Kaffeeröstbe- deutliche Anzeichen von Erwachen. triebe. Die Terrassentische werden von der Staub- Im Straßenbild fallen die Busse auf, ich mei- Die Ausflugsdampfer fangen wieder an, schicht befreit, das Sitzmobiliar gesäubert ne nicht die gelben BVG-Busse, sondern ihre üblichen Touren auf dem Landwehr- und bei den ersten Sonnenstrahlen, die die Omnibusse, welche die Touristen in kanal zu fahren, die Stimme des Kapitäns Temperatur spielt keine Rolle, sitzen die die Hauptstadt bringen. Die Kennzeichen schallt über die Lautsprecher, die eine oder ersten sonnenhungrigen Menschen vor aus Süddeutschland, aus Schweden, aus andere Anekdote ist am Maybachufer gut den Cafés auf dem Bürgersteig und ge- Italien, aus Frankreich, von überallher. Die zu verstehen. Auch das ist für mich ein Zei- nießen die Vorboten des Frühlings. Es wird Reiseleiter, unverkennbar an den großen chen, dass die Stadt sich anfängt wiederzu- in den Tageszeitungen gelesen, Magazine bunten Schirmen, die kleinen und größeren beleben. werden geblättert, Notebooks und Handys Gruppen mit Spanisch sprechenden jungen werden mit Texten bestückt. Der dicke, Leuten oder die älteren Herrschaften mit Am Wegesrand sind die ersten zarten Knospen zu erkennen, die Schneeglöck- cremige Schaum wird vom Latte macchia- englischem Akzent: Die Stadt wird wieder to gelöffelt, die neuesten Eiskreationen von Touristen besucht. chen finden ihren Weg durch die nasse, kalte Erde, das graue Schmutzige wird werden ausprobiert und es ist eine gewisse Die Tage werden merklich länger, die Dun- durch frische und ansehnliche Farben er- Leichtigkeit zu spüren. kelheit verschwindet. Das erste Anzeichen setzt. In den Parks und Grünanlagen sind Eine Leichtigkeit, von der ich mir wünsche, von Frühling ist für mich persönlich, wenn vermehrt Jogger zu sehen, die bunte Sport- dass diese Bestand haben wird, diese Un- die Amseln in der Abenddämmerung kleidung wird luftiger. beschwertheit, dass sie wieder in unserem singen, das ist der Frühlingsbote für mich. Leben Einzug hält und auch dauerhaft Auch wenn ich aus dem Fenster auf die Lin- Gerade in den Cafés, welche in Berlin eine bleiben wird. den schaue: Seit einigen Jahren turtelt ein lange Tradition haben, ist das Erwachen Taubenpärchen auf den noch fast kahlen deutlich zu erkennen. In diesem Sinne, entdecken auch Sie die Ästen. Sie reiben ihre Köpfchen aneinander Wir können uns nicht mit der Kaffeestadt schönen Vorboten des Frühjahrs und blei- und gurren ausgiebig, bis sie wieder auf die Wien vergleichen, aber immerhin wurde in ben Sie gesund. 03.–05.22 Zweige zu der gegenüberliegenden Linde Berlin der erste Kaffee 1675 am Hofe des fliegen und das Prozedere wiederholen. Kurfürsten getrunken. Dieses unbekannte, Ihre Melanie Weber
»Steine predigen« AUSSTELLUNG 6 Eine Ausstellung zu den ältesten Kirchen und Klöstern der Christenheit von Pfarrer Dr. Reinhard Kees Fotos: SBVguenter/Pixabay.com, Procopius/Commons.Wikimedia.org »Wenn diese schweigen werden, so werden die Steine schreien.« Lukas 19, 40 (L) Um Sie etwas von meinen Erlebnissen mit- erleben zu lassen, habe ich eine Foto-Aus- stellung konzipiert. Sie zeigt christliche Spu- ren, auch da, wo viele sie nicht erwarten. Sie stellt Kirchen, Klöster und kirchliche Organisationen vor, die bei uns in Verges- senheit geraten sind. Und sie zeichnet in der Chronologie – jeweils die älteste Kirche bzw. der älteste Kirchplatz eines Gebietes – die Ausbreitung des Christentums nach. Verglichen mit dem Nahen und Mittleren Osten und der gesamten Mittelmeerwelt – ja selbst mit den linksrheinischen Gebieten, wo wir Kirchen aus dem 4. Jahrhundert finden, sind wir hier im Gebiet östlich der Elbe mit der ältesten Kirche in der Mark Brandenburg aus dem 12. Jahrhundert wahre »Spät-Bekehrte«. Wo meine eigenen Fotos nicht ausreichen oder nicht gut genug sind oder wo ich die Orte (noch) nicht besucht habe, habe ich mich der öffentlich zugänglichen Bilder von Wikipedia Creative Commons bedient. Das ist ein wahrhaft umfängliches Archiv, in Dom zu Trier dem ich während der Pandemie sozusagen digital verreist bin. Einige Bilder hat mir die Das sagte Jesus den Pharisäern, als diese den Leuten, die Jesus Kieler Bild-Datenbank Naher Osten zur Ver- beim Einzug in Jerusalem zujubelten, den Mund verbieten wollten. fügung gestellt. Wofür ich herzlich danke. In vielen Gegenden unserer Welt, in denen christliche Gemeinden Pfarrer Dr. Reinhard Kees einst blühten, predigen nur noch die Steine. Ruinen, Reste von Mosaiken und Fresken lassen den Lobpreis von damals erahnen. Anderswo haben sich die Gemeinden trotz aller Widerstände behaupten können: Wir können Gotteshäuser betreten, in denen seit dem 4. Jahrhundert der Lobpreis Gottes erschallt. Ich hoffe, Sie haben auch schon mal so einen heiligen Schauer erlebt, der einem über den Rücken läuft, wenn man eine Kirche, einen Dom, ein Kloster oder eine Ruine aus der Frühzeit der Christenheit be- tritt. Ich durfte das oft erleben: schon damals in der DDR oder in Polen oder in der Sowjetunion. Später weitete sich der Horizont. Bei Studienreisen in die Türkei, nach Griechenland, Italien, Israel/Pa- lästina und Armenien wurden die Gebäude immer älter. So habe ich in den ältesten noch erhaltenen Kirchengebäuden gesungen und gebetet: in der Grabeskirche in Jerusalem, in der Geburtskir- che in Bethlehem, in den alten Kirchen Roms und Konstantinopels 03.–05.22 und in der Grotte in Antiochien, in der schon Petrus gepredigt hat, und in Kirchen und Klöstern in Armenien aus der Frühzeit der Christenheit. Muttergotteskirche in Hah/Türkei
Das Osterevangelium aus der Lutherbibel, 2017 7 OSTEREVANGELIUM Abbildung: commons.wikimedia.org Der Ostermorgen 1 Am ersten Tag der Woche kommt Maria Magdalena früh, als es noch finster war, zum Grab und sieht, dass der Stein vom Grab weggenommen war. 2 Da läuft sie und kommt zu Simon Petrus und zu dem andern Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn weggenommen aus dem Grab, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 3 Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus, und sie kamen zum Grab. 4 Es lie- fen aber die beiden miteinander, und der andere Jünger lief vor- aus, schneller als Petrus, und kam als Erster zum Grab, 5 schaut hinein und sieht die Leinentücher liegen; er ging aber nicht hinein. 6 Da kam Simon Petrus ihm nach und ging hinein in das Grab und sieht die Leinentücher liegen, 7 und das Schweißtuch, das auf Jesu Haupt gelegen hatte, nicht bei den Leinentüchern, ihnen: Sie haben meinen Herrn weggenommen, und ich weiß sondern daneben, zusammengewickelt an einem besonderen nicht, wo sie ihn hingelegt haben. 14 Und als sie das sagte, Ort. 8 Da ging auch der andere Jünger hinein, der als Erster zum wandte sie sich um und sieht Jesus stehen und weiß nicht, dass Grab gekommen war, und sah und glaubte. 9 Denn sie verstan- es Jesus ist. 15 Spricht Jesus zu ihr: Frau, was weinst du? Wen den die Schrift noch nicht, dass er von den Toten auferstehen suchst du? Sie meint, es sei der Gärtner, und spricht zu ihm: müsste. 10 Da gingen die Jünger wieder zu den anderen zurück. Herr, hast du ihn weggetragen, so sage mir: Wo hast du ihn hin- gelegt? Dann will ich ihn holen. 16 Spricht Jesus zu ihr: Maria! Da Maria Magdalena wandte sie sich um und spricht zu ihm auf Hebräisch: Rabbuni!, das heißt: Meister! 17 Spricht Jesus zu ihr: Rühre mich nicht an! 11 Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Als Denn ich bin noch nicht aufgefahren zum Vater. Geh aber hin zu sie nun weinte, beugte sie sich in das Grab hinein 12 und sieht meinen Brüdern und sage ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, einen zu Häupten und und eurem Vater, zu meinem Gott und eurem Gott. 18 Maria den andern zu den Füßen, wo der Leichnam Jesu gelegen hatte. Magdalena geht und verkündigt den Jüngern: »Ich habe den 13 Und die sprachen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu Herrn gesehen«, und was er zu ihr gesagt habe. Manchmal feiern wir mitten am Tag ein Fest der Auferstehung von Alois Albrecht (1974) Manchmal feiern wir mitten im Tag Manchmal feiern wir mitten im Streit ein Fest der Auferstehung. ein Fest der Auferstehung. Stunden werden eingeschmolzen Waffen werden umgeschmiedet und ein Glück ist da. und ein Friede ist da. Manchmal feiern wir mitten im Wort Manchmal feiern wir mitten im Tun ein Fest der Auferstehung. ein Fest der Auferstehung. Sätze werden aufgebrochen Sperren werden übersprungen und ein Lied ist da. und ein Geist ist da. 03.–05.22
Neue Wege dank Corona – Teil 15 8 Auferstehung NEUE WEGE DANK CORONA von Kai Liedtke, Illu: de.freepik.com Bald zwei Jahre schon hält uns die Corona-Pandemie in Atem. Eine lange Zeit der Distanzierung, Einschränkungen, Unsicherheiten, existenziellen Not für die einen, des Gewinns für die anderen, des Leids, aber auch der gestärkten Resilienz, der erlernten Flexibilität, des Improvisierens und der Solidarität – vom Großteil. Medien/Politik: Mit am belastendsten war die von Angst und Panik gepräg- Gemeinsam sind wir im Vergleich zu anderen Ländern gut bis hierher durch die Pande- te Berichterstattung der Medien, bei mie gekommen und die Zeichen stehen gut, dass weitere Lockerungen und Öffnungen denen zunehmend ein Haltungsjourna- des sozialen Lebens bevorstehen und die Pandemie in eine Endemie übergeht. lismus zu beobachten ist. Anstatt ver- Nicht alle Hoffnungen haben sich erfüllt: z. B., dass die Impfstoffe auch vor der Anste- schiedene Meinungen sachlich und ob- ckung schützen. Aber wir können uns glücklich schätzen, dass in kurzer Zeit hochwirksa- jektiv darzustellen und dem Leser oder me Impfstoffe und Medikamente auf den Markt kamen, die vor einem schweren Verlauf Zuschauer zu überlassen, sich ein eige- schützen. nes Bild zu machen, gehen sie oft mit Zeit, Resümee zu ziehen, auch wenn die Pandemie noch nicht ganz vorüber ist. vorgefertigten Meinungen in Interviews oder Berichterstattungen. Und auch die Politik hat sich bei ihrer Kommunikation Neue Wege: Was für neue Wege hat nicht mit Ruhm bekleckert: verwirrende, Corona hervorgebracht? Wir Menschen teils widersprüchliche Maßnahmen, von haben zum Großteil gezeigt, dass wir denen bis jetzt noch nicht bewiesen ist, zusammenhalten können, wenn es Erkenntnisse: So kann und darf es nicht ob sie überhaupt einen Nutzen hatten; drauf ankommt, und uns nicht von einer weitergehen mit unserem Raubbau an Maskengeschäfte in die eigene Tasche; Pandemie kleinkriegen lassen. Wir sind der Natur. Unser Lebensstil fördert neue das Nichteinhalten der verkündeten Wiederaufsteh-Menschen, das macht Pandemien und soziale Konflikte. Wir Regeln, unseriöse, weil untransparente unsere Natur aus. Körperliche Treffen können nur bestehen, wenn wir global Zahlen, bei denen sich nicht erschließt, wurden durch digitale ersetzt, um Kon- denken und fühlen, d. h., wenn uns das wie sie zustande kommen … Hier hätte takt halten zu können, auch wenn diese Wohl der anderen in einem fernen Land man mehr erklären und Ruhe walten nicht unser Bedürfnis nach echter Nähe genauso bekümmert wie unser eigenes. lassen sollen, statt ständig neue Panik befriedigen können. Es ist Zeit, unsere Ansprüche runterzu- zu schüren. Andererseits muss man die Eine erforderliche Zusammenarbeit aller schrauben und genügsamer zu werden, Politiker auch in Schutz nehmen, die vor Staaten war leider nicht zu beobachten, mit dem zu agieren, was wir vor Ort vor- der Herkulesaufgabe stehen, die Bürger jeder köchelt mehr oder weniger sein finden – unser Maß neu zu definieren, zu schützen, den sozialen Frieden zu eigenes National-Süppchen, was v. a. im Einklang mit der Natur. bewahren, die Wirtschaft am Laufen zu unfair gegenüber den ärmeren Ländern halten – und die natürlich auch gerne ist. Hier gilt es noch, für die Zukunft Leh- wiedergewählt werden wollen und ihre ren zu ziehen und global, nicht national eigene Karriere im Blick haben. Man zu denken und zu handeln. möge sich nur mal ausmalen, wie groß der Aufschrei derer gewesen wäre, die jetzt in immer aggressiverer Weise gegen die Corona-Maßnahmen pro- testieren, wenn die Politiker NICHTS getan hätten und das Virus durch die Bevölkerung hätten wandern lassen. Wünschenswert wäre ebenso gewesen, wenn Wissenschaftler und Politiker einfach mal zugegeben hätten, dass sie nicht wissen, wie sich die Pandemie weiterentwickelt, anstatt sich als wider- 03.–05.22 sprüchliche »Experten« aufzuspielen und Mutmaßungen rauszubellen, die mehr verrückt machen als nützen.
9 NEUE WEGE DANK CORONA Neue Wortschöpfungen: Von »Lock- down light« über »Lockdown«, »Dauer- welle«, »Wellenbrecher«, »Notbremse«, »Testregime«, »Corona-Diktatur«, »Mutationsgebiete« bis hin zu »Impfvor- dränglern«, »Impfneid«, »Impfskepsis« und »Impfverweigerung«: Die neuen Begriffe geben eine Ahnung davon, welche Themen uns die letzten zwei Jahre beschäftigt haben und wie groß die Erregung in der Gesellschaft ist. Dankbarkeit: Die Pandemie hat viel- leicht einige von uns gelehrt, dankbar zu sein für die Segnungen, die wir auch Kapitalismuskritik: The best things in im Lebensalltag unter Pandemiebedin- life are free: Liebe, Vertrauen, Natur, gungen haben: genug zu essen, ein Dach inneren Frieden und Nähe können wir über dem Kopf, Familie und Freunde, die uns nicht kaufen. Und auch das teuers- einen stützen, Frieden, Meinungsfreiheit te Statussymbol macht nicht glücklich … Andere wiederum sehnen sich stets und nützt in Pandemie-Zeiten herzlich nach dem, was sie gerade nicht haben, wenig, wenn man keine weltliche Bühne und die wird man auch nicht ändern. hat, um es zu präsentieren. Ruhe und Gelassenheit: Was sollte an- gesichts einer weltweiten gefährlichen Pandemie wert sein, dass man sich hetzt Leben im Jetzt und Flexibilität: Wer und Gefahr läuft, zu verunfallen, oder offen dafür war, den hat Corona gelehrt: etwas dramatisch aufbauscht, was im Genieße den Augenblick, denn nur der Vergleich zur Pandemie nur noch klein ist gültig. Was vergangen ist, zählt nicht und unbedeutend ist? mehr, und das Morgen ist ungewiss. Die Zeit der Planbarkeit und Gewissheiten Corona hat offengelegt, wie zerstritten ist vorbei. Und die Vor-Pandemie-Zeit, unsere Gesellschaft ist und wie unfähig, in der uns alles so sicher und planbar dem anderen mit anderer Meinung vorkam, war einfach eine Illusion, ein zuzuhören. Jetzt gilt es, die Scherben Riesenglück, denn jederzeit kann es zu wieder zusammenzukehren, einander zu unvorhergesehenen Änderungen und verzeihen und zu einem gesellschaftli- Herausforderungen in unserem Leben chen Diskurs zu finden, der andere Mei- kommen. Wer sich nicht bewegt, hat nungen aushält und auf Argumentation schon verloren. beruht, nicht auf Schubladen-Denken, Beschuldigungen und Hass. »Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.« 1. Johannes 4,16 GOTT wird uns tragen, auch in diesen Tagen … wenn wir IHM die Chance geben, zu uns zu sprechen und in unser 03.–05.22 Herz einzuziehen.
10 Vom Nebeneinander zum Miteinander AKTUELL von Katja Neppert Kennen Sie eigentlich jemanden Das war die Idee, die Gülhanim Karadu- Sommer möglichst 10 Gesprächsrunden muslimischen Glaubens? Was wis- man-Çerkeş und ich hatten, als wir im anbieten. Wie genau die Treffen praktisch vergangenen Herbst ein interkulturelles aussehen können, das werden wir in den sen Sie über diese Religion? Projekt beim Senat beantragten. Ich kenne kommenden Wochen genauer besprechen. Gülhanim aus langjähriger Kooperation von Sicher ist nur: Es soll kein Aufwand sein Obwohl wir in einem Stadtteil leben, in der Bürgerplattform »Wir in Neukölln« und und kein großer Schritt, daran teilzuneh- dem muslimisches Leben sehr präsent ist, sie hat über den Verein Berliner Begeg- men. leben die Menschen oft nebeneinanderher. nungsstätte für Frauen und Familie Immerhin gibt es kaum offene Konflikte. (BBF e.V., www.bbf-ev.de) Kontakt zu vielen Ich freue mich, wenn Sie zu unserem inter- Aber eigentlich wäre es doch schöner, Frauen und Männern muslimischer Reli- kulturellen Vorbereitungsteam dazustoßen wenn wir die andere Kultur um uns herum gion. Der Gemeindekirchenrat der Kultur- möchten oder bestimmte Themen haben, nicht nur ertragen, sondern kennenlernen Kirche nikodemus unterstützt das Projekt. die unbedingt besprochen werden sollten. würden. Wenn wir in Kontakt kämen mit Sie können sich wenden an anderen Menschen, anderen Ideen, ande- Der Senat hat noch nicht abschließend neppert@kulturkirche-nikodemus.berlin. rem Essen. Und vielleicht auch gemeinsa- über den Förderantrag beschieden, doch me Interessen und Probleme besprechen wir sind optimistisch und beginnen derzeit würden. Vorbehalte ansprechen und mit der Vorbereitung. Wir wollen bis zum Ängste überwinden. Berliner Bürgerplattformen starten ins Jahr 2022 Mitte Januar tagten die Berliner Bürgerplattform und zogen Bilanz. von Katja Neppert, Foto: Deutsches Institut für Community Organizing (DICO) Übungen, Hintergrundinfos und Praxisbei- spielen. Anmeldung unter https://www. communityorganizing.de/neu-co-schnup- pertraining/. Für mich persönlich ist in diesem Jahr der Aufbau eines Presse-Kompetenzteams für die Berliner Bürgerplattformen sehr span- nend. Das Ziel: Die Berliner Plattformen (Wedding, Neukölln, Treptow-Köpenick, Spandau, Charlottenburg-Wilmersdorf) 2021 ist trotz Corona einiges passiert: Im dritten Corona-Jahr werden wir wieder sollen mit einer Stimme sprechen und auf Wir haben eine große Wahlveranstaltung mehr persönliche Begegnungen haben, einen gemeinsamen Pool von Know-how mit allen Spitzenkandidat:innen von SPD, denn das persönliche Kennenlernen ist die und Kontakten zugreifen können für ihre CDU, Grünen und FDP hinbekommen und Wurzel aller Energie für die gemeinsame politische Arbeit. die Zusage erhalten, weiter einen engen politische Arbeit. Unsere Themen: Bildung, Wer mehr erfahren will, kann sich jederzeit Draht in die Politik zu behalten. Das ist Wohnen und funktionierende Stadt – aber an mich wenden: eine wesentliche Voraussetzung für das auch neue lokale Anliegen werden wir neppert@kulturkirche-nikodemus.berlin Erringen von Erfolgen bei unseren Themen. aufnehmen. Wer sich für die Arbeit der Im Bündnis »Schule muss anders« brachten Bürgerplattformen interessiert, ist eingela- wir als Gründungsmitglied Energien und den, bei einem Schnuppertraining mitzu- Know-how ein. Am Ende erreichten wir machen. Das bieten wir einmal im Monat 03.–05.22 eine Zusage von 10 Mio. Euro zusätzlich an, es dauert zwei Stunden, ist kostenlos, im Senatshaushalt für die Ausbildung von findet online statt und zeigt, wie Bürger- mehr Lehrer:innen! plattformen in Deutschland arbeiten – mit
MUSIK 11 Live-Konzerte* *Es gilt die aktuelle Coronaregelung. Kurzfristige Änderungen unter www.KulturKirche-Nikodemus.Berlin von Melanie Weber MÄRZ Mittermaier Sopran- und Tenorsaxophon sowie Sonnabend, 23. April, 20 Uhr andere Blasinstrumente bei. Ben Aschenbach THOM AND THE WOLVES LIVE Sonnabend, 5. März, 19 Uhr erweitert das Instrumentarium um elektrische Thom and the Wolves RUSSLAND IM KLANGSPIEGEL und akustische Gitarren. In vielen Stücken wer- ist das musikalische den bekannte Melodien und Riffs – aus Pop- Projekt des Songwriters musik, Klassik und alten, regionalen Liedern Thomas Bewernick. – eingearbeitet und kunstvoll weitergeführt. Nach langen Findungs- Sung-Yueh Chou – Violoncello Reisen durch Europa Helmut Mittermaier – Sopran- und und Amerika zog es Tenorsaxophon ihn im Jahre 2014 nach Maria Pflüger – Violine und Jörg Breuninger – Ben Aschenbach – Konzert- und Jazzgitarre Berlin. Dort veröf- Cello, sind Mitglieder des Rundfunk-Sinfonie- EINTRITT: 15/12 €, BERLINPASS: 5 €, KINDER BIS 14 FREI fentlicht er seit jeher orchesters Berlin (RSB). Musik. 2020 erschien Sie sind langjährige Kammermusikpartner, Sonnabend, 26. März, 20 Uhr sein Album »Thom u.a. im Epos-Quartett und anderen Beset- XY-DUO and the Wolves«, welches in Zusammenarbeit zungen. In der Kammermusikreihe des RSB mit Matteo Pavesi (Alice Phoebe Lou, Kyson) musizieren sie regelmäßig. Mit dem austra- entstand. Thom’s Songs nehmen uns mit in lischen Pianist Philip Mayers spielen sie das seine persönliche, ehrliche Welt. Sie erzählen Tschaikowsky Trio für Klavier, Violine und uns Geschichten, lehren uns, und lassen uns Violoncello a-Moll, für die Sieben Romanzen niemals los. für Sopran, Violine, Violoncello und Klavier EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI von Dmitri Schostakowitsch gesellt sich die Sopranistin Johanna Winkel hinzu.Dieses Pro- Das XY-Duo will durch geschriebene und Freitag, 29. April, 20 Uhr gramm werden sie heute das erste Mal in der improvisierte Arrangements über das übliche Traditionelle süditalienische Musik mit dem präsentieren. Solisten-Begleiter-Schema hinausgehen. ENSEMBLE MARENERA Maria Pflüger – Violine Das Duo lässt sich von der impressionistischen Jörg Breuninger – Cello Periode des 20. Jahrhunderts sowie von Philip Mayers – Piano zeitgen ssischem Jazz und klassischer Musik Johanna Winkel – Sopran inspirieren. Ein spontaner und traumhafter EINTRIT T FREI | SPENDE zeitgenössischer Jazz, der von der Komplizen- schaft der beiden Musiker getragen wird. Sonntag, 6. März, 17 Uhr Xavier Good – Tenor- und Sprano Saxofon/ -Gottesdienst Komposition Elias Jachan – Musik Yannick Delez – Klavier/Komposition Martina Weber – Liturgie, Texte EINTRITT: 15/12 €, BERLINPASS: 5 €, KINDER BIS 14 FREI Marenera spielen und tanzen traditionelle Elias Jachan ist ein Musik aus Süditalien. Aufgrund seiner Lage im 14-jähriger Musiker. APRIL Zentrum des Mittelmeers ist der Süden beson- Er ist seit August 2013 ders von Tarantella, Pizziche, Tammurriate, Sänger im Staats- und Sonntag, 3. April, 17 Uhr Stornelli geprägt, die sehr stark von der grie- Domchor Berlin. -Gottesdienst chisch-arabisch-afrikanischen Musik beeinflusst Außerdem spielt er Felicitas Eickelberg – Musik sind. gerne Klavier und Melinda Parsons – Gesang Massimo Manera – Stimme und Tamburin, improvisiert dabei. Martina Weber – Liturgie, Texte Barbara la Cecilia – Gesang, Musik ist für ihn das EINTRIT T FREI | SPENDE Gilberto di Francesco – Akkordeon, Giovanni direkteste Mittel, Ge- Abei – Gitarre, Valentina Bellanova – Flöte fühle auszudrücken. Sonnabend, 9. April, 20 Uhr Tänzerinnen: Cristina Mantione EINTRIT T FREI | SPENDE BEN CRUCHLEY und Elettra Griesi – IN DER OPER MIT MOZART EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI Sonnabend, 19. März, 20 Uhr Klaviervariationen von TRIO TSCHING Mozart über Opernthe- MAI men seiner Zeitgenos- sen; Variationen und Sonntag, 8. Mai, 17 Uhr Fantasien von Chopin -Gottesdienst un d Liszt über Themen ** – Musik aus Mozart’s Don Gio- Martina Weber – Liturgie, Texte vanni. Der kanadische EINTRIT T FREI | SPENDE Pianist Ben Cruchley, ––––––––––––––––––––––––––––––––––––––– von der Presse für sein ** stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest »immer spannendes« und »atemberaubend Seit 10 Jahren bastelt das ungewöhnlich schönes« Spiel gefeiert und Preisträger des besetzte Trio Tsching nun schon an ihrem Bonner Beethoven Wettbewerbs sowie des ganz eigenen Stil. Zwischen frei fließender Internationalen Edvard Grieg Klavierwettbe- Improvisation und spannenden, dynamischen werbs, wagt sich an die Verwirklichung dieses Arrangements führt das Konzertprogramm Weitere Termine Klaviertraums! die Zuhörer:innen musikalisch um die Welt, in für Konzerte im Mai 03.–05.22 EINTRITT: 12/8 €, BERLINPASS: 3 €, KINDER BIS 14 FREI dem Sie Anklängen aus Tango, Balkan, Blues siehe: und Jazz sowie Klezmer, Volksmusik und Klassik www.KulturKirche-Nikodemus.Berlin begegnen. Zum mal klassischen, mal rockigen Cello von Sung-Yueh Chou steuert Helmut
TIPPS 12 Tipps von Melanie Weber und Fred-Michael Sauer BUCHTIPP Thomas Feiner übrig blieb, Wilmersdorfer Straße in MUSEUMSTIPP um das Werk zu vollenden. Berlin-Charlottenburg. Nun, zwanzig Jahre später, Hier lernen sie abwech- veröffentlicht er »The Opia- selnd auf zwei Arten. Sie tes« über seine Bandcamp- können selbstständig und Präsenz in überarbeiteter in ihrem eigenen Tempo Form und in limitierter das Programm in der Auflage als Vinyl und CD Lernsoftware TUMO World neu. Thomas Feiner, durchlaufen. Dabei werden dessen Stimme ein wenig sie von ihren persönlichen an Nick Cave erinnert, war Coaches betreut. Außer- 2017 in Achim von Borries dem können sie an Work- Film »Was nützt die Liebe shops teilnehmen, die in Gedanken« in Teilen für regelmäßig stattfinden und BERLIN MAGIC die Musik verantwortlich. von Experten geführt wer- MUSEUM Im Film ist auch das Lied den. Hier vertiefen sie ihre Das Magicum ist das welt- ist Janis schwanger. Sie »For now« verarbeitet, Kenntnisse und arbeiten weit das erste interaktive freut sich darauf, Mutter zu dass auch auf dem Album mit anderen Jugendlichen Museum der Magie und Franzisk studiert Musik am werden, auch wenn sie das gelistet ist. Das eröffnende zusammen. Mystik. In einem der ältes- Konservatorium in Minsk. Kind perspektivisch allein Stück »The Siren Songs« Seht euch das Infovideo ten Viertel der Stadt und Sein Instrument ist das Cel- großziehen wird. Auf der ist eine Mörder-Ballade über den QR-Code auf im ältesten Kellergewölbe lo. Doch anstatt zu üben, Entbindungsstation teilt im besten Sinn. Hervorzu- Youtube an! der Großen Hamburger genießt er lieber das Leben sie sich mit der 17-jährigen heben sind die Streicher- TUMO Straße – dem der denk- in der Stadt. Auf dem Weg Ana das Zimmer, die der bevorstehenden Mutter- Arrangements, die die Songs umspielen, aber nie https://berlin.tumo.de malgeschützten Alten Schmiede. Hier, wo die zu einem Rockkonzert wird schaft mit gemischten nur Effekt sind. Besonders sichtbaren und unsicht- er bei einer Massenpanik schön ist das in »Dinah schwer verletzt und fällt in Gefühlen entgegenblickt, And The Beautiful Blue« baren Spuren der Historie ein Koma. Alle, seine Eltern, denn sie weiß nicht, wer zu hören. Das Album passt spürbar sind, wurde 2014 seine Freundin, die Ärzt:in- derVon Vater des Kindes ist. ihrer Familie erwartet gut in die sehnsuchtsvolle in Privatinitiative und mit großem Engagement ein nen, geben ihn auf. Nur Zeit und man kann herrlich seine Großmutter ist über- sie keine Unterstützung und Janis versucht Ana zu mitjammern … AUSSTELLUNGSTIPP Ort geschaffen, der die Besucher in eine geheim- zeugt, dass er eines Tages ermutigen. Die wenigen Thomas Feiner, »The Opiates nisvolle Welt entführt. wieder die Augen öffnen Worte, die sie in diesen Revisted«, 2021, über Bandcamp. Traditionell findet man wird. Und nach einem Jahr- Stunden auf der Station com 10$ und in Streamingdiensten Magie in allen Völkern und zehnt geschieht das auch. austauschen, schaffen eine Kulturen: alte Zeugnis- Aber Franzisk erwacht in einem Land, das in der Zeit sehrsich enge Verbindung, die zufällig entwickelt und se der Weltreligionen, Kraftorte, die verborge- eingefroren scheint. Zwar verkompliziert und ihre nen Kräfte der Natur, in hat seine Freundin längst eine neue Beziehung, seine Leben auf entscheidende Weise verändert. Mythen und in Märchen. Hier wird diese Welt aus Mutter eine neue Familie »Parallele Mütter«, E 2021, einer spielerischen und und seine geliebte Groß- TIPP FÜR JUGENDLICHE MONETS GARTEN – Ein wundervollen Perspektive mutter, die sich als Einzige Regie: Pedro Almodóvar, mit Penélope Cruz,Milena Smit, Israel immersives Ausstellungs- präsentiert. Mit Spielen, um ihn gekümmert hat, Elejalde uva., ab 6 Jahre, Kinostart erlebnis ist eine 360-Grad- Puzzles und Interaktionen verstirbt. Aber sonst ist in Erlebnisreise durch die können die eigenen magi- seinem Land alles noch ge- ab 10. März 2022 Geschichte und Werke schen Talente und intuitive nau wie zuvor: Noch immer eines der größten Künstler Geschicklichkeit auspro- ist ein autoritärer Präsident des vergangenen Jahrhun- biert werden. an der Macht, die jungen derts! Inszeniert werden Das Museum hat eine Leute verlassen in Scharen diese Erlebnisreise und das besondere Atmosphäre, das Land, und jeder Protest einzigartige Ausstellungs- in der sowohl Erwachse- wird sogleich erstickt. Wie konzept mit modernster ne als auch Kinder sich kann Franzisk in diesem er- HÖRTIPP Multimedia-Technik – hier voller Enthusiasmus in das starrten Land seinen Platz tauchen Sie ganz in die Geschehen einbeziehen finden? TUMO Berlin ist ein neues Welt und die weltberühm- lassen. Das bewegende und doch kostenloses Lernzentrum ten Kunstwerke des Malers https://www.magicum-berlin.de/ auch humorvolle Debüt für Jugendliche. Hier Claude Monet (1840-1926) des belarussischen Autors können Jugendliche von ein. Erleben Sie selbst, Sasha Filipenko stimmt 12 bis 18 Jahren freiwillig wie sich für Sie Illusion in nachdenklich. und außerhalb von der Realität verwandelt. Auf- Sasha Filipenko, »Der verlorene Schule ihre Fähigkeiten wändige Installationen und Sohn«, Diogenes, Zürich, 2021, entwickeln. Es gibt zehn Projektionen erzeugen in gebunden, 19,99 € Themenbereiche: Von Pro- Verbindung mit Musik rau- grammieren und Robotik schende Farbwelten und FILMTIPP über Musik-Produktion bis lassen die Gemälde auf Janis ist um die 40, lebt in Vor zwanzig Jahren zum hin zu Animation, Fotogra- noch nie zuvor gesehenen Madrid und arbeitet als ersten Mal veröffentlicht, fie oder Grafik Design. Weisen lebendig und spür- Werbefotografin. Als sie fand das Album »The Das Programm ist dauer- bar werden. den gut aussehenden fo- Opiates« der schwedischen haft und regelmäßig. Die http://alte-muenze-berlin.de/ rensischen Anthropologen Band Anywhen allenfalls Jugendlichen können event/monets-garten/ Arturo für eine Zeitschrif- in kleinsten Nischen Be- jederzeit Mitglied werden tenstrecke fotografiert, bit- achtung. Überdies hatte und sich eine feste Lernzeit 03.–05.22 tet sie ihn um Hilfe in einer sich die Formation bereits auswählen (zwei Mal zwei Familienangelegenheit. während der Aufnahmen Stunden pro Woche). In Dabei kommen die beiden nach und nach aufgelöst, dieser Zeit kommen sie sich näher. Monate später sodass am Ende lediglich ins TUMO Zentrum in der
AUS DEM GEMEINDEKIRCHENRAT 13 Neues aus dem Gemeindekirchenrat von Jürgen Henschel, Foto: Gerald/Pixabay.com Im vorigen Magazin haben wir uns von unserem Kirchenmusiker Volker Jaekel verabschiedet und dankbar auf die fast 16 Jahre seines Wirkens in Nikodemus zurückgeblickt. Wie geht es nun weiter mit der Musik? Natürlich bleibt sie ein Schwerpunkt Unser Hygienekonzept hat sich bisher als unserer Kulturkirche. Die Ausschreibung wirkungsvoll erwiesen. Es funktioniert aber solch einer Stelle ist aber eine erstaunlich nur mit verantwortungsvollem Verhalten langwierige Angelegenheit. Dabei waren aller Beteiligten. der Kirchenkreis und der Landeskirchen- musikdirektor einzubeziehen. Wir sind nun Das sind mitunter Entscheidungen, die zuversichtlich, dass sich am 18. März inter- schwerfallen. Generell macht die Gemein- essante Kandidat:innen vorstellen und wir deleitung aber Spaß, denn wir sind eine mit einem von ihnen in den kommenden tolle Truppe, die sich aufeinander verlassen Jahren die Kultur bei uns gestalten werden. kann. Ab nächstem Jahr können Sie auch dazugehören, denn im November sind Dankenswerterweise hat Volker Jaekel für wieder Wahlen zum Gemeindekirchen- das erste Quartal noch Konzerte verein- rat. Da wir nur ein kleiner Kreis sind, hat bart. Unsere Öffentlichkeitsbeauftragte die Meinung jeder/jedes Einzelnen viel Melanie Weber kümmert sich um deren Gewicht. Ein Höhepunkt ist jedes Jahr die Durchführung (Kommunikation mit den Rüstzeit am Seddiner See (das hat etwas Künstlern, Gewinnen von Kulturhelfern). mit Zurüsten zu tun – wir laufen da nicht in Kirchenkreiskantor Christian Finke-Tange Waffen und Harnisch herum). hat uns nicht nur beim Ausschreibungspro- zess sehr engagiert unterstützt, sondern Ausführliche Informationen zu den leitet auch den Chor während der Vakanz. Gemeindekirchenratswahlen gibt es Mit Felicitas Eickelberg haben wir eine im nächsten Magazin. Wenn Sie sich kompetente Organistin für die Gottesdiens- jetzt schon vorstellen können, zu kan- te. So sind wir fürs Erste versorgt. Allen didieren, sprechen Sie gerne unseren Genannten ganz herzlichen Dank. Vorsitzenden Christoph Stamm oder Pfarrerin Martina Weber an. Soll die Gemeinde unter den jeweils herr- schenden Pandemiebedingungen über- Mit Erscheinen dieses Magazins beginnt haupt Veranstaltungen anbieten oder sollte die Passionszeit. Wir wissen heute, dass sie es da vielleicht gerade tun? Diese Frage es pünktlich sieben Wochen später Ostern diskutiert der GKR auch zwischen seinen wird. Der lange Leidensweg Jesu endet Kar- turnusmäßigen Sitzungen immer wieder freitag mit seinem Tod. Sein Wirken endet kontrovers. Darin spiegeln sich hoffent- damit nicht. Wie lange unsere kleinen oder lich(!) die unterschiedlichen Meinungen großen Leiden dauern, wissen wir oft nicht. und Empfindungen der Gemeindeglieder Aber der Herr über Leben und Tod ist auch und Gäste wider. Generell sind wir an die barmherziger Herr über unser Leiden und (sich häufig ändernden) Vorgaben des unsere Unvollkommenheit. In diesem Sinne Senats und der Landeskirche gebunden. wünsche ich Ihnen eine besinnliche Pas- Im Rahmen seines Gestaltungsspielraums sionszeit und ein fröhliches Auferstehungs- will der GKR gemeindliches Leben ermög- fest – vielleicht sogar mit einer musikali- lichen, ohne Mitwirkende wie Besucher:in- schen Osternacht in der Nikodemuskirche. nen einer übermäßigen Infektionsgefahr auszusetzen. Das kann auch bedeuten, 03.–05.22 dass kurzfristig Veranstaltungen abgesagt Jürgen Henschel oder Zutrittsregeln geändert werden.
14 Das Kitaleben in außergewöhnlichen Zeiten AUS DER KITA von Manuela Jachmann, Illu: iXimus/Pixabay.com Die Corona-Pandemie hat unser Leben in der Kita seit fast zwei Jahren in einem kaum nachvollziehbaren Tempo komplett verändert. Pädagogische Entwicklungen und Pläne mussten wir stoppen und teilweise müssen wir entgegen unserer pädagogischen Vorstellungen arbeiten. Es gab in unserem Kontaktkreis nur selten Spätdiensten sollte nicht mehr stattfinden. Am Freitag dieser Woche mussten dann positive Testergebnisse. Diese führten Die Umsetzung war aufgrund des dafür auch die Kinder aus dem Obergeschoss bis vor Kurzem nicht zu Quarantänemaß- erhöhten Personalbedarfs nur mit einer in Quarantäne, da sie Kontakt zu positiv nahmen, da die Kontakte schon vorher verkürzten Öffnungszeit von 8,5 Stunden getesteten Personen aus dieser Etage abgebrochen waren. Die Kinder konnten möglich. hatten. ab Sommer 2021 wieder in ihren Gruppen Am Montag, 10.1.2022 gab es dann auch Seit Montag, 17.1.2022 waren nun Kinder betreut werden, gemeinsam im Garten bei uns die ersten positiv getesteten Per- und Personal aus beiden Etagen in Qua- spielen und in den Früh- und Spätdiensten sonen, Kinder und Erwachsene. Alle Be- rantäne. Aufgrund des erhöhten Perso- aus beiden Etagen zusammen betreut troffenen und Kontaktpersonen mussten nalausfalls mussten wir die Kita drei Tage werden. Nur zu den Hauptbetreuungszei- in Quarantäne. schließen. ten zwischen 9 und 16Uhr haben wir eine Vermischung der Kinder aus der unteren Ab Dienstag durften einige Kinder aus die- Danach konnten wir den Kindern, die und oberen Etage vermieden. Die Eltern ser Etage, die in der Woche davor keinen keine Kontaktpersonen waren bzw. ihre durften die Kita mit Maske wieder betre- Kontakt zu den positiv getesteten Perso- Quarantänezeit beendet hatten, eine ten. Nur ein Aufenthalt in den Gruppen- nen hatten, wieder in die Kita kommen. verkürzte »Not-Betreuung« von sechs räumen war noch nicht erlaubt. Die Kinder aus dem Obergeschoss wurden Stunden anbieten. In unserer Trägerschaft gab es Kitas, die in ebenfalls weiter betreut. Ab dem 24.1.2022 sollten weitere Maß- dieser Zeit sogar mehrfach wegen positiv Am Mittwoch musste ich selbst in Quaran- nahmen zur Kontaktminimierung umge- getesteter Personen Gruppen oder das täne, da auch mein positiver Schnelltest setzt werden. Die Betreuung sollte nun in gesamte Haus schließen mussten. Dies sich im PCR-Test positiv bestätigte. Ich möglichst kleineren stabilen und getrenn- ließ auch uns nicht unberührt. arbeitete im Home-Office weiter. Per Mail ten Gruppen stattfinden. Im Januar 2022 überschlugen sich auch und/oder telefonisch stand ich mit den Im Erdgeschoss werden jetzt die Schmet- bei uns die Ereignisse. Kolleg:innen, unserer Geschäftsstelle und terling- und Libellenkinder möglichst ge- Gleich nach Weihnachten wurden wegen den Eltern in Verbindung, stellte für das trennt betreut. Dies führte im gemeinsam der erhöhten Ansteckungsgefahr durch Gesundheitsamt die Kontaktlisten zusam- genutzten Flur- und Toilettenbereich, im die Omikron-Variante die Kontaktbe- men, leitete den Eltern die Quarantänebe- Waschraum und in der Garderobe zu ei- schränkungen wieder verschärft. Eine scheide des Gesundheitsamtes weiter und nigen organisatorischen Herausforderun- gemischte Betreuung in den Früh- und klärte und beantwortete alle Fragen. gen. Im Obergeschoss werden die Kinder 03.–05.22
AUS DER KITA 15 – ein aktueller Einblick getrennt in den jeweils zwei Räumen der In der Zeit von Ende Dezember 2021 bis • weil einige Teilzeitkräfte bereit waren, »unter drei-« und »über drei«-jährigen Januar 2022 waren insgesamt 50 % unse- bezahlte Mehrarbeit zu leisten und Kinder betreut. rer pädagogischen Mitarbeiter:innen • weil wir im Verlauf der Zeit insgesamt Eine Begegnung der Kinder und Erwach- und 20 % unserer Mitarbeiter:innen aus drei Vertretungskräfte einstellen konn- senen in den gemeinsam genutzten Orten dem Wirtschaftsbereich Covid-positiv ten. kann trotzdem nicht immer vollständig getestet. Aktuell können wir eine Betreuungszeit ausgeschlossen werden. Die Dauer der Quarantäne und Erkran- von sieben Stunden anbieten. kung war bei gleichem Impfstatus bei Die Quarantäneregeln waren die nächste allen Kolleg:innen sehr unterschiedlich. Wir alle stehen gemeinsam vor heraus- Herausforderung. Sie änderten sich so Die einen hatten kaum Symptome, andere fordernden Umständen, wie wir sie in schnell, dass wir kaum wussten, welche wiederum starke und teilweise weiterhin unserem Land seit Generationen nicht Regeln aktuell gelten. Zudem gab es zu- andauernde Symptome. erlebt haben. Alle müssen das Leben neu letzt Veröffentlichungen auf der Senats- strukturieren, sich neue Unterstützungs- Homepage, die mit den Vorgaben des Ge- Weitere Ausfallgründe waren und sind möglichkeiten aufbauen und mit der mehr sundheitsamtes nicht übereinstimmten. Corona-Folgeerkrankungen, andere Krank- oder weniger großen Sorge um die eigene Hier hatten wir einige Aufklärungsarbeit heiten, Kinderbetreuungszeiten, Kontakt- Gesundheit und die naher Angehöriger zu leisten. quarantäne (bei Kontakt zu benannten leben. Corona-Varianten) und Urlaub. Zum letzten Tag des Monats wurde mit Dennoch: Mit Blick auf einige Familien in der Ausgabe der Lollitests die Testpflicht Dies hatte zur Folge, dass in den letzten unserer Kita haben wir auch Glück. für Kitakinder an den Tagen Montag, Mitt- Wochen bis zu 79 % unseres pädagogi- Wir leben in einem fortschrittlichen, fried- woch und Freitag eingeführt. Die Eltern schen Personals ausgefallen war. lichen Land, können frei unsere Gedanken müssen ihre Kinder zu Hause testen und Wir konnten also den Betrieb in den ver- äußern, haben keine Naturkatastrophen, uns dies schriftlich bestätigen. gangenen Tagen nur aufrechterhalten, keine Hungersnot und mussten nicht aus Obwohl die ersten Lieferungen an die • weil es Eltern gab, die uns unterstütz- unserer Heimat flüchten. Kitas unzureichend waren, konnten wir ten, indem sie ihre Kinder weiter zu Wir können aufstehen und gemeinsam die erst einmal unsere geringere Anzahl an- Hause betreuten, noch weniger als Probleme lösen. Wir danken allen, wesender Kinder versorgen. Inzwischen sechs Stunden Betreuung in Anspruch die geduldig damit umgehen. wurden auch weitere Tests geliefert. nahmen und/oder ihre Bedürfnisse an 03.–05.22 03.–05.22 Am 7.2. sind nun die neuen verkürzten die angebotenen Betreuungszeiten an- Quarantäneregeln »Test-to-Stay« in Kraft gepasst haben, Manuela Jachmann getreten.
16 Ostern KINDERSEITE von Fred-Michael Sauer, Illus: DrawingMyDiary/Stock.Adobe.com, sunnychicka/Stock.Adobe.com Das Osterei Schon seit Jahrtausenden schenken sich die Menschen am Ostermorgen bunt gefärbte und hart gekochte Eier. Im Christentum steht das Osterei für den Tod und Wieder- geburt von Jesus. Die Schale war damals rot gefärbt, um damit das Blut Jesu zu symbolisieren. So wurde das Osterei gleichzeitig zu einem Zeichen von Tod und Leben. Wie viele Ostereier findest du auf Ostern dieser Seite? Und wer hat sich hier und die Feiertage davor reingeschummelt? Was ist damals vor 2000 Jahren eigentlich genau passiert, als Jesus zum Tode verurteilt wurde, gestorben ist und wenig später seinen Jüngern wie- der begegnete? Hier erzählen wir es euch in einer kurzen Fassung. PALMSONNTAG Den Palmsonntag feiern wir genau eine Woche vor Ostern. Der Tag heißt so, weil er eine Geschichte erzählt, in der Palmzweige ganz wichtig sind, da Palmen als heilige Bäume galten. Jesus ist vor über 2000 Jahren zum jüdischen Passahfest auf einem jungen Esel nach Jerusalem geritten und die Menschen legten Palmzweige auf die Straßen. Das Passahfest ist auch heute noch ein wichtiger jüdischer Feiertag. Jesus war Jude und wollte dieses Fest in Jerusalem mitfeiern. Denn hier stand ein Tempel, zu dem viele Menschen zum Beten kamen. GRÜNDONNERSTAG Am Gründonnerstag denken wir an einen ganz besonderen Abend für Jesus und seine Jünger. Jesus wusste schon, dass er bald sterben wird. Deshalb hat er sich mit seinen Jüngern zum letzten Abendmahl in einem Saal in Jerusalem getroffen. KARFREITAG Am Karfreitag denken wir daran, wie Jesus gekreuzigt wurde und gestorben ist. Deshalb ist dieser Tag ein ganz stiller Tag. Selbst zum Gottesdienst läutet keine Glocke. Und in der Kirche singen wir ohne Orgel. OSTERNACHT/OSTERSONNTAG In der Nacht zum Ostersonntag, der Osternacht, feiern wir die Auferstehung Jesu. Wir feiern, dass Gott Jesus durch den Tod ins Leben geführt hat. Und wir glauben, dass wir darauf auch für uns hoffen können. 03.–05.22
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