Chronischer Husten bei erwachsenen Patienten

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Chronischer Husten bei erwachsenen Patienten
LEITLINIE / GUIDELINE                                                                                                                           215

Chronischer Husten bei
erwachsenen Patienten
Chronic Cough in Adult Patients
Sabine Beck, Felix Holzinger, Lorena Dini, Christiane Stöter, Christoph Heintze

  Hintergrund: Husten ist einer der häufigsten Beratungs-       Background: Cough is one of the most common rea-
  anlässe in der Hausarztpraxis. Die Leitlinie Husten der       sons for encounter in a family practice. The Guideline
  Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedi-       „Cough“ of the German College of General Practitioners
  zin (DEGAM) wurde 2013 überarbeitet und gibt aktuelle         and Family Physicians (DEGAM) was updated in 2013 and
  Entscheidungshilfen zur hausärztlichen Versorgung. In         contains current recommendations for primary care. Es-
  diesem Artikel werden die wesentlichen Inhalte zum chro-      sential issues regarding chronic cough (> 8 weeks) are
  nischen Husten (> 8 Wochen) zusammengefasst.                  summarized in this article.
  Methoden: Basierend auf einer systematischen Literatur-       Methods: Based on a systematic literature search, cur-
  recherche wurde die aktualisierte Evidenz aufgearbeitet.      rent evidence was assessed. Recommendations for diag-
  Gemäß den methodischen Standards der S3-Leitliniener-         nosis and therapy were approved in a consensus confer-
  stellung wurden in einer Konsensuskonferenz mit sieben        ence with participation of seven scientific medical so-
  medizinischen Fachgesellschaften Empfehlungen zu Diag-        cieties, according to the methodological standards for
  nostik und Therapie verabschiedet.                            S3-guidelines.
  Ergebnisse: Durch eine symptomorientierte Anamnese            Results: A focused medical history and clinical examin-
  und Untersuchung lässt sich bei chronischem Husten in         ation often allows a probable diagnosis. Signs of a serious
  vielen Fällen eine klinische Verdachtsdiagnose stellen. Bei   illness like congestive heart failure, pulmonary embolism,
  Hinweisen auf gefährliche Verläufe wie Herzinsuffizienz,      bronchial carcinoma or aspiration of a foreign body
  Lungenembolien, ein Bronchialkarzinom oder einen aspi-        should prompt urgent evaluation and initiation of treat-
  rierten Fremdkörper ist eine rasche Abklärung bzw. Thera-     ment. In chronic cough, asthma, chronic obstructive
  pieeinleitung geboten. Bei chronischem Husten ist vor-        bronchitis and side effects of medication should be con-
  rangig an ein Asthma bronchiale, eine chronisch obstruk-      sidered on the first place and after that an Upper Airway
  tive Bronchitis oder die Einnahme hustenauslösender Me-       Cough Syndrome, cough-variant asthma and gastroeso-
  dikamente zu denken. Im Folgenden sollten ein Upper           phageal reflux. When diagnosed clinically, these con-
  Airway Cough Syndrome (UACS), eine bronchiale Hyper-          ditions can first be treated empirically without further
  reagibilität oder ein gastroösophagealer Reflux bedacht       technical evaluation.
  werden. Bei diesen Krankheitsbildern wird bei klinischer      Conclusions: When no signs of a serious illness are
  Verdachtsdiagnose zunächst eine probatorische Therapie        found, common causes of chronic cough can be diag-
  ohne aufwendige technische Diagnosesicherung empfoh-          nosed and treated without further technical investigation
  len.                                                          in a primary care setting.
  Schlussfolgerungen: Wenn keine Hinweise auf einen
  gefährlichen Verlauf vorliegen, können häufige Ursachen       Keywords: Chronic Cough; Primary Care; Family Practitioner;
  eines chronischen Hustens in der Hausarztpraxis ohne          Guideline
  weiterführende technische Untersuchungen diagnostiziert
  und behandelt werden.

  Schlüsselwörter: chronischer Husten; Primärversorgung;
  Hausarzt; Leitlinie

Charité Universitätsmedizin Berlin
DOI 10.3238/zfa.2014.0215–0221

                                                                                 © Deutscher Ärzte-Verlag | ZFA | Z Allg Med | 2014; 90 (5) ■
Chronischer Husten bei erwachsenen Patienten
216 LEITLINIE / GUIDELINE

       Hintergrund
                                                                   Anamnese                                   Körperliche Untersuchung

       Husten ist einer der häufigsten Bera-
                                                                   Symptome                                   Haut: Blässe, Zyanose, Schweiß
       tungsanlässe in der Hausarztpraxis [1].
                                                                   • Hustendauer, charakterist. Auswurf       Mund/Rachen/Nase: Inspektion, behin-
       Die DEGAM-Leitlinie Husten wurde                            • Atembeschwerden (Dyspnoe, Giemen)        derte Nasenatmung, Klopfschmerz über
       2008 mit dem Ziel veröffentlicht, Ent-                      • Fieber                                   NNH
                                                                   • Kopfschmerzen, eitriger Schnupfen        Lunge: Inspektion (Einsatz von Atemhilfs-
       scheidungshilfen für die hausärztliche                      • Thoraxschmerzen                          muskulatur), Perkussion, Auskultation,
       Versorgung zu geben. Aufgrund um-                           • Sodbrennen, Aufstoßen                    Atemfrequenz
       fangreicher neuer Evidenz wurde die                         Eigen- und Familienanamnese                Herz: Auskultation
       Leitlinie 2013 gemäß den methodischen                       • vorausgegangene Infekte                  Abdomen: Palpation des Oberbauches bei
                                                                   • Raucheranamnese                          V.a. kardiale Insuffizienz (Hepatomegalie,
       Standards der Erstellung von S3-Leitlini-                                                              hepatojugulärer Reflux) und bei V.a. Re-
                                                                   • bekannte Allergien
       en umfassend aktualisiert.                                  • Exposition gegenüber inhalativen Noxen   fluxkrankheit
           Der zahlenmäßig größere Teil der                        • Familienanamnese (z.B. Allergien,        Beine: Inspektion (Unterschenkelödeme?
                                                                     Asthma)                                  Thrombose?)
       Beratungsanlässe „Husten“ entfällt auf                      • Umgebungsanamnese (z.B. Pertussis,       Lymphknoten: zervikal/supraklavikulär
       den akuten Husten, meist im Rahmen                            Tuberkulose)
                                                                                                              Allgemein: Ernährungszustand
       von selbstlimitierenden Atemwegs-                           Medikamentenanamnese
       infekten. Ein unklarer anhaltender Hus-                     • ACE-Hemmer
       ten stellt den Hausarzt vor besondere di-                   • bronchokonstriktiv wirksame
                                                                     Medikamente (z.B. Betablocker)           Red flags für gefährliche Verläufe
       agnostische Herausforderungen. In die-                      • Prothrombotisch wirksame Medikamente
       sem Artikel werden die wesentlichen                           (z. B. Antikonzeptiva)
                                                                   • Lungentoxische Medikamente               • Gewichtsverlust, Nachtschweiß
       Empfehlungen der Leitlinie zusammen-                          (z.B. Zytostatika, Amiodaron)            • Hämoptysen, Thoraxschmerz, Heiserkeit
       gefasst, die sich auf chronischen Husten                                                               • bekannte Thrombophilie
                                                                                                              • Belastungsdyspnoe, schnelle
       (länger als acht Wochen) beziehen. Eine                                                                  Erschöpfung
       vollständige Darstellung aller Krank-                                                                  • Belastungsdyspnoe, Unterschenkelödeme,
                                                                                                                Nykturie
       heitsbilder, die einen chronischen Hus-                                                                • länger bestehender Husten insbesondere
       ten verursachen können, ist hier nicht                                                                   bei Kindern und alten Menschen
       möglich.

                                                                  Tabelle 1 Anamnese und Untersuchung bei chronischem Husten
       Methoden

       Literaturrecherche                                         tere medizinische Fachgesellschaften        tät, Biaswahrscheinlichkeit) auch die
                                                                  beteiligt: die Deutsche Gesellschaft für    GRADE-Kriterien (Grading of Recommen-
       Zur Überarbeitung der Leitlinie wurde                      Pneumologie und Beatmungsmedizin            dations Assessment, Development and
       die Suchstrategie der Ursprungsversion                     (DGP), die Deutsche Gesellschaft für In-    Evaluation) verwendet, um z.B. die Unsi-
       bis einschließlich Juli 2012 erweitert.                    nere Medizin (DGIM), der Bundesver-         cherheit zum Ausmaß des Benefits der
       Durchsucht wurden die Datenbanken                          band selbstständiger Physiotherapeuten      diagnostischen bzw. therapeutischen
       MEDLINE, Cochrane Library, EMBASE                          (IFK), die Deutsche Gesellschaft für In-    Verfahren, Patientenpräferenzen und
       und Web of Science. Ergänzend erfolgte                     fektiologie (DGI), der Deutsche Verband     Aspekte der Kosteneffizienz zu berück-
       eine Suche nach nationalen und inter-                      für Physiotherapie und die Deutsche         sichtigen [2].
       nationalen Leitlinien sowie eine Hand-                     Atemwegsliga. Am 17. Juni 2013 wurde
       suche, die auch Quellen mit Veröffent-                     der Leitlinienentwurf im Rahmen einer
       lichungsdatum nach Ende der systema-                       Konsensuskonferenz unter Moderation         Ergebnisse
       tischen    Datenbankrecherche       ein-                   der AWMF diskutiert und die Empfeh-
       schließt. Über 4000 potenziell relevante                   lungen im nominalen Gruppenprozess          Definition
       Artikel wurden gesichtet. Es wurden für                    konsentiert. Die Mitglieder der Leitlini-
       das hausärztliche Setting relevante ran-                   engruppe haben potenzielle Interessen-      Der „chronische Husten“ wird mit der
       domisierte kontrollierte Studien, Meta-                    konflikte offen gelegt, der Leitlinienre-   Neufassung der Leitlinie entsprechend
       analysen und – vorzugsweise systemati-                     port dokumentiert das Verfahren aus-        internationaler Literatur und internatio-
       sche – Reviews sowie hochwertige Leitli-                   führlich.                                   nalen Leitlinien definiert als ein Husten,
       nien eingeschlossen. Insgesamt wurden                                                                  der länger als acht Wochen anhält. In der
       182 Publikationen, darunter 28 Coch-                       Empfehlungen                                Versorgungsrealität sind die zeitlichen
       rane Reviews und 26 Metaanalysen für                                                                   Grenzen fließend: Während das kom-
       das Update berücksichtigt.                                 Es werden drei Empfehlungsgrade un-         plette Abklingen einer protrahierten
                                                                  terschieden (A, B, 0), deren qualitative    Bronchitis durchaus über 6–8 Wochen
       Leitliniengruppe und                                       Abstufung durch die Formulierungen          abzuwarten ist, kann bei einem Patienten
       Konsensusverfahren                                         „soll“, „sollte“ bzw. „kann“ ausgedrückt    mit gänzlich unklarem Husten bereits
                                                                  wird. Bei der Empfehlungsstärke wur-        nach drei Wochen eine weiterführende
       An der Neufassung der Leitlinie waren                      den neben der Stärke der Evidenz (Studi-    Diagnostik zu Erkrankungen, die chroni-
       neben Vertretern der DEGAM sechs wei-                      entyp, Angemessenheit, interne Validi-      schen Husten verursachen, sinnvoll sein.

   ■ © Deutscher Ärzte-Verlag | ZFA | Z Allg Med | 2014; 90 (5)
LEITLINIE / GUIDELINE                                                                                                                                    217

Differenzialdiagnose
                                                                              Evidenzbasierte Empfehlung

Bei einem anhaltenden unklaren Hus-
                                                                              Alle Patienten mit Husten sollen nach ihrem Tabakkon-
ten können eine chronische (obstrukti-       Empfehlungsgrad A                sum gefragt werden. Der Raucherstatus soll regelmäßig
ve) Bronchitis, ein Asthma bronchiale,                                        dokumentiert werden.
ein Upper Airway Cough Syndrome
(UACS), eine bronchiale Hyperreagibili-      Evidenzlevel TIa, SIII           Konsensstärke: Starker Konsens
tät oder ein gastroösophagealer Reflux
ursächlich sein. Auch hustenauslösende
Medikamente, eine Tuberkulose oder          Tabelle 2 Raucheranamnese
ein ggf. länger anhaltender Pertussis-
husten sollten in Betracht gezogen wer-
                                                                              Evidenzbasierte Empfehlung
den [3].
     Durch eine symptomorientierte
Anamnese und Untersuchung (Tab. 1)           Empfehlungsgrad A
                                                                              Patienten mit Husten, die rauchen, sollen mit persönli-
                                                                              chem Bezug zur Tabakentwöhnung motiviert werden.
gelingt meist bereits eine erste Zuord-
nung, um eine gezielte Diagnostik ein-
leiten zu können [4]. Da ein großer An-      Evidenzlevel TIa                 Konsensstärke: Starker Konsens
teil des chronischen Hustens durch Rau-
chen (mit)verursacht wird, sollte bei al-
len Patienten eine gezielte Rauchera-       Tabelle 3 Beratung zum Nikotinentzug
namnese erhoben werden (Tab. 2) [5].
     Eine ärztliche Beratung zum Nikoti-
                                                                              Evidenzbasierte Empfehlung
nentzug erhöht die Rate derer, die auf-
hören zu rauchen (Tab. 3) [6].
                                                                              Bei Verdacht auf eine chronische Sinusitis als Ursache
     Die Differenzialdiagnose eines chro-    Empfehlungsgrad B                eines UACS sollte eine Therapie mit topischen Steroiden
nischen Hustens kann schwierig sein, da                                       erfolgen.
er häufig nicht monokausal zu erklären
ist. So können z.B. Asthma, gastroöso-       Evidenzlevel TIIb                Konsensstärke: Starker Konsens
phagealer Reflux und/oder eine unspezi-
fische Überempfindlichkeit von Hus-
tenrezeptoren koexistieren.                 Tabelle 4 Verdacht auf chronische Sinusitis

Gefährliche Verläufe
                                            Rauchen bedingt, und das Asthma.                 rulentes Sekret und ein pflastersteinarti-
Als gefährliche Verläufe eines chro-        Nach Anamnese und Untersuchung ist               ges Relief („Granulationen“) an der Ra-
nischen Hustens sind insbesondere die       hier die Spirometrie der nächste diag-           chenhinterwand, Räuspern und Nasen-
Herzinsuffizienz („kardiales Asthma“),      nostische Schritt. Eine klare differenzial-      sekretion. Bei entsprechendem kli-
rezidivierende Lungenembolien, eine         diagnostische      Abtrennung       beider       nischem Verdacht wird empfohlen, eine
Fremdkörperaspiration oder ein Bron-        Krankheitsbilder ist wichtig, um eine ge-        symptomatische Therapie zu beginnen.
chialkarzinom zu bedenken. Entspre-         zielte Therapie zu ermöglichen und               Bei Verdacht auf eine chronische Sinusi-
chende red flags in Anamnese und Klinik     kann anhand von klinischen Charakte-             tis sollte eine Therapie mit einem topi-
(Tab. 1) verlangen nach einer raschen di-   ristika und der Untersuchung auf eine            schen Kortikosteroid erfolgen, in den
agnostischen Sicherung und ggf. not-        Reversibilität der Obstruktion erfolgen.         übrigen Fällen ein Behandlungsversuch
fallmäßigen stationären Therapieeinlei-     Diagnostik und Therapie von COPD                 mit abschwellenden Nasentropfen und
tung.                                       und Asthma werden umfassend in den               einem oralen Antihistaminikum der ers-
    Um wichtige Differenzialdiagnosen,      entsprechenden Nationalen Versor-                ten Generation (Tab. 4) [3, 12].
insbesondere ein Bronchialkarzinom,         gungsleitlinien dargestellt [10, 11].                 Bei fehlendem therapeutischem An-
nicht zu übersehen, empfehlen nationa-                                                       sprechen ist eine HNO-ärztliche Abklä-
le und internationale Leitlinien, eine      Upper Airway Cough Syndrome                      rung anzuraten.
Röntgen-Thorax-Aufnahme nach acht           (UACS)
Wochen Dauer eines unklar gebliebenen                                                        Bronchiale Hyperreagibilität
Hustens [7–9].                              Chronische Irritationen der oberen
                                            Atemwege wie eine chronische Sinusitis           Bei einem postinfektiös wochen- bis
Chronisch obstruktive Bronchitis            oder allergische Rhinitis können durch           monatelang anhaltendem trockenen
(COPD) und Asthma                           Sekretfluss an der Rachenhinterwand              Husten ohne weitere spezifische Symp-
                                            („Postnasales Drip-Syndrom“) und di-             tome (Fieber, obere Atemwege) und un-
Die häufigsten Ursachen eines chro-         rekte Reizung der Hustenrezeptoren ei-           auffälliger Lungenfunktionsprüfung ist
nischen Hustens sind die chronische         nen chronischen Husten verursachen.              an eine bronchiale Hyperreagibilität zu
(obstruktive) Bronchitis, zumeist durch     Klinische Hinweise dafür sind mukopu-            denken. Wie auch in der uneinheitli-

                                                                                          © Deutscher Ärzte-Verlag | ZFA | Z Allg Med | 2014; 90 (5) ■
218 LEITLINIE / GUIDELINE

                                                                                                           einhergehen. 75 % der Patienten mit re-
                                               Evidenzbasierte Empfehlung
                                                                                                           fluxassoziiertem Husten zeigen aller-
                                                                                                           dings klinisch keine gastrointestinalen
                                               Bei Husten mit Verdacht auf eine zugrunde liegende
         Empfehlungsgrad B                     bronchiale Hyperreagibilität sollte eine probatorische      Symptome [18]. Die Assoziation von
                                               Behandlung mit einem inhalativen Kortikoid erfolgen.        chronischem Husten und gastroösopha-
                                                                                                           gealem Reflux wird bezüglich der Kausa-
         Evidenzlevel TIV, SIV                 Konsensstärke: Starker Konsens                              lität kontrovers diskutiert, da auch ein
                                                                                                           anhaltender Husten einen gastroöso-
                                                                                                           phagealen Reflux auslösen oder verstär-
       Tabelle 5 Verdacht auf Husten bei bronchialer Hyperreagibilität                                     ken kann [19].
                                                                                                                Deshalb sollten vor einer Therapie
                                                                                                           zunächst andere häufige Hustenursa-
                                               Evidenzbasierte Empfehlung
                                                                                                           chen, insbesondere die chronische
                                                                                                           Bronchitis, UACS, Asthma und ein me-
                                               Bei Verdacht auf GERD-assoziierten chronischen Husten
         Empfehlungsgrad B                     sollte ein Therapieversuch mit Protonenpumpeninhibito-      dikamentös induzierter Husten aus-
                                               ren durchgeführt werden.                                    geschlossen bzw. behandelt werden.
                                                                                                                Persistiert der Husten weiterhin, ist
         Evidenzlevel TIa, DIV                 Konsensstärke: Starker Konsens                              ein GERD-induzierter Husten wahr-
                                                                                                           scheinlich [4] und es sollte eine probato-
                                                                                                           rische Therapie mit einem Protonen-
       Tabelle 6 Verdacht auf GERD-assoziierten chronischen Husten                                         pumpeninhibitor und einer entspre-
                                                                                                           chenden Beratung zu nichtmedikamen-
                                                                                                           tösen Maßnahmen erfolgen. Eine wei-
                                               Evidenzbasierte Empfehlung
                                                                                                           terführende Diagnostik mittels Endo-
                                                                                                           skopie oder 24h-ph-Metrie führt zu kei-
                                               Bei Verdacht auf aktive Tuberkulose soll eine Röntgen-
         Empfehlungsgrad A                     Thorax-Aufnahme und Sputumdiagnostik veranlasst             ner besseren Klärung der Symptomatik
                                               werden.                                                     und wird nicht routinemäßig empfoh-
                                                                                                           len (Tab. 6) [7, 8].
         Evidenzlevel DIII                     Konsensstärke: Starker Konsens                                   Ein GERD-assoziierter Husten spricht
                                                                                                           allerdings nicht immer auf eine entspre-
                                                                                                           chende medikamentöse Therapie an
       Tabelle 7 Verdacht auf aktive Tuberkulose                                                           [20], die meisten Leitlinien empfehlen ei-
                                                                                                           ne Therapie in doppelter Standarddosis
                                                                                                           über mindestens 8 Wochen [7, 8].
       chen Nomenklatur deutlich wird                             pischerweise nicht-produktiven Husten
       („cough variant asthma“, „cough type asth-                 mit kratzenden Empfindungen im Hals      Tuberkulose
       ma“, „Asthmaäquivalent“) bestehen pa-                      [7, 16]. Die Einnahme eines Betablo-
       thophysiologische Gemeinsamkeiten                          ckers oder eines nichtsteroidalen An-    Tuberkulose ist in Deutschland weiter-
       mit einem Asthma bronchiale wie die                        tiphlogistikums kann zu einem Bron-      hin eine seltene Krankheit. Bei Patien-
       Hyperreagibilität der Atemwege, bron-                      chospasmus führen. Darüber hinaus        ten aus den Nachfolgestaaten der Sow-
       chiale Epithelschädigung und eine häu-                     können eine Reihe von Medikamenten       jetunion, HIV-Infizierten, i.v.-Drogen-
       fig positive Allergieanamnese.                             toxische Lungenschädigungen verursa-     abhängigen oder anderen Immunsup-
            Besteht der klinische Verdacht, muss                  chen (z.B. Amiodaron, Methotrexat, Ni-   primierten ist eine Tuberkulose differen-
       die Diagnose nicht notwendigerweise                        trofurantoin bei längerer Therapiedau-   zialdiagnostisch zu bedenken [21]. Eine
       erst durch einen aufwendigen Metacho-                      er), die mit Husten einhergehen kön-     diagnostische Sicherung erfolgt mittels
       lin-Provokationstest beim Pneumolo-                        nen. Da diese Schädigungen nicht im-     Röntgen-Thorax-Aufnahme und Spu-
       gen gesichert werden, sondern es kann                      mer im Röntgenbild ersichtlich sind,     tumuntersuchung (Tab. 7) [22].
       direkt eine probatorische Therapie mit                     sollte die Diagnosestellung gemeinsam        Zur Therapie sollte eine frühzeitige
       einem inhalativen Kortikoid erfolgen                       mit einem Pneumologen erfolgen [17].     Kooperation mit einem Pneumologen
       (Tab. 5) [13–15].                                              Therapeutisch wird ein Ab- oder      oder Infektiologen erfolgen.
            Eine Symptombesserung tritt oft be-                   Umsetzen des entsprechenden Medika-
       reits nach einer Woche ein. Falls sich                     ments angeraten.                         Ungeklärter Husten
       nach 6–8 Wochen kein Behandlungs-
       erfolg eingestellt hat, ist eine Überwei-                  Husten bei gastroösophagealer            Auch bei strukturierter Abklärung bleibt
       sung zum Pneumologen sinnvoll.                             Refluxkrankheit (GERD)                   bei 10–42 % der Patienten ein Husten
                                                                                                           ungeklärt [23]. Als Erklärungsmodell
       Medikamentös induzierter Husten                            Neben typischen Symptomen wie Sod-       wird u.a. eine erhöhte Sensitivität der
                                                                  brennen, Aufstoßen oder retrosterna-     Hustenrezeptoren diskutiert. Ein rein
       Eine ACE-Hemmer-Therapie verursacht                        lem Schmerz kann ein gastroösophagea-    psychogener Husten ist sehr selten, eine
       bei etwa 5–10 % der Patienten einen ty-                    ler Reflux auch mit chronischem Husten   psychische Belastung durch die anhal-

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LEITLINIE / GUIDELINE                                                                                                                                   219

tende Hustensymptomatik dagegen
häufig. Bei hoher und persistierender
Beeinträchtigung ist eine symptomori-
entierte, interdisziplinäre therapeuti-
sche Versorgung mit Atemphysiothera-
pie, Logopädie oder Psychotherapie zu
erwägen [24, 25].

Diskussion

Zusammenfassung – Neuerungen
im Vergleich zur Ursprungsversion
der Leitlinie

Die Neudefinition des chronischen Hus-
tens als Husten mit einer Dauer von acht
Wochen (vorher: drei Wochen) ermög-
licht bei protrahierten Verläufen ohne
Warnsignale ein längeres abwartendes
Offenlassen. Damit werden unnötige
Diagnostik und Belastung des Patienten
verhindert.
     Auf Basis der vorliegenden Evidenz
wird bei häufigen Krankheitsbildern be-
reits bei der klinischen Verdachtsdiag-
nose zu einer probatorischen sympto-
matischen Therapie geraten, ohne eine
aufwendige technische Diagnosesiche-
rung abzuwarten. In der Praxis sind Un-
tersuchungen wie z.B. ein Metacholin-
Provokationstest oft mit langen Warte-
zeiten für Termine, langen Wegstrecken
und hohen Kosten verbunden, während
eine Therapie ex iuvantibus mit inhala-
tiven Kortikosteroiden häufig direkt
hilfreich und bei Versagen kaum schäd-
lich ist. Beim GERD-assoziierten Husten
ist eine weitere endoskopische oder ph-
metrische Diagnostik überdies nicht mit    Abbildung 1 Mögliches Vorgehen bei chronischem Husten (COPD = Chronisch obstruktive
einer besseren Diagnosesicherung ver-      Lungenerkrankung; NVL = Nationale Versorgungsleitlinie; GERD = Gastroesophageal Reflux Dis-
bunden. Die Empfehlungen der Leit-         ease – Refluxösophagitis)
linie ermöglichen in diesen Fällen dem
Hausarzt einen direkten Therapie-
beginn, ohne notwendigerweise einen
Facharzt einbeziehen zu müssen.            (DGP) „Akuter und chronischer Husten,            ben sich zu den hausärztlich relevanten
     Der Husten unklarer Ursache wird      Diagnostik und Therapie von erwachse-            Themen zwischen den beiden Leitlinien
entsprechend      neueren    Erklärungs-   nen Patienten“. Die Leitlinie ist mit ins-       keine wesentlichen Widersprüche.
modellen eher als multikausales denn       gesamt 37 Empfehlungen deutlich um-
als rein psychisches Geschehen betrach-    fassender, da sie auch diagnostische und         Bedeutung für Hausärzte
tet – entsprechend können auch andere      therapeutische Verfahren behandelt, die
(z.B. physiotherapeutische) Therapie-      nur für die spezialisierte fachärztliche         Zentrale Anliegen der Leitlinie zum
ansätze erwogen werden.                    Versorgung relevant sind. Die DEGAM-             chronischen Husten sind, die Bedeu-
                                           Leitlinie dagegen stellt die Abklärung           tung von Anamnese und Klinik auch bei
Vergleich mit anderen Leitlinien           und Therapie aus hausärztlicher Perspek-         der Abklärung eines anhaltenden Hus-
                                           tive dar und behandelt insbesondere As-          tens herauszustellen sowie Entschei-
In Deutschland existiert eine weitere      pekte der Anamnese und Untersuchung              dungshilfen für die weiterführende Di-
S3-Leitlinie zum Symptom Husten: die       ausführlicher. Auch die Schnittstellen           agnostik mit gezielt eingesetzten tech-
Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für   zur fachärztlichen Diagnostik werden             nischen und bildgebenden Unter-
Pneumologie und Beatmungsmedizin           ausführlicher dargestellt. Inhaltlich erge-      suchungen zu geben. Bei der bronchia-

                                                                                         © Deutscher Ärzte-Verlag | ZFA | Z Allg Med | 2014; 90 (5) ■
220 LEITLINIE / GUIDELINE

         Acknowledgement
         An der Aktualisierung der S3-Leitlinie waren beteiligt

         Institut für Allgemeinmedizin – Charité Universitätsmedizin Berlin
         Dr. med. Sabine Beck*
         Prof. Dr. med. Vittoria Braun
         Dr. med. Lorena Dini MScIH*
         PD Dr. med. Christoph Heintze MPH*
         Dr. med. Felix Holzinger MPH*
         Christiane Stöter MPH
         Dr. med. Susanne Pruskil MScPH
         Mehtap Hanenberg
         Max Hartog

         Vertreter der Fachgesellschaften
         Prof. Dr. med. Stefan Andreas, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP),
         Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM)*
         Patrick Heldmann MSc, Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK)*
         PD Dr. med. Susanne Herold PhD, Deutsche Gesellschaft für Infektiologie (DGI)*
         Dr. med. Peter Kardos, Deutsche Atemwegsliga
         Dorothea Pfeiffer-Kascha, Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK)*
         Dr. med. Guido Schmiemann MPH, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM)*
         Prof. Dr. med. Heinrich Worth, Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP),
         Deutsche Atemwegsliga*

         Paten der Leitlinie (DEGAM)
         Prof. Dr. med. Annette Becker MPH
         Dr. med. Günther Egidi
         Dr. med. Detmar Jobst
         Dr. med. Guido Schmiemann MPH*
         Dr. med. Hannelore Wächtler

         Wir danken außerdem
         Prof. Dr. med. Jost Langhorst
         Dr. med. Petra Klose
         Dr. hum. biol. Cathleen Muche-Borowski MPH (DEGAM, AWMF)
         Dr. med. Monika Nothacker MPH (AWMF)**
         Dr. phil. Anja Wollny MSc (DEGAM)

         *Teilnehmer der Konsensuskonferenz, **Moderation der Konsensuskonferenz

             Dr. Sabine Beck …                                                                               chen eines chronischen Hustens wurde
                                   … Fachärztin für Allgemeinmedizin, seit 2012 wissenschaftliche            in der Konsensuskonferenz auch von
                                   Mitarbeiterin am Institut für Allgemeinmedizin der Charité Uni-           den Vertretern der pneumologischen
                                   versitätsmedizin Berlin, Mitarbeit an der DEGAM-Leitlinie Hus-            Fachgesellschaft bestärkt.
                                   ten, Lehrkoordination. Weitere Schwerpunkte: Arzt-Patient-
                                   Kommunikation, Palliativmedizin und Medizinethik                          Interessenkonflikte: keine angegeben.

                                                                                                                 Korrespondenzadresse
       len Hyperreagibilität und dem refluxas-                    ten-Leitlinie abgeleiteten praktischen
       soziierten Husten wird eine pragmati-                      Ablauf einer Abklärung, der sich sowohl       Dr. Sabine Beck
       sche Einleitung einer probatorischen                       am klinischen Bild des einzelnen Patien-      Institut für Allgemeinmedizin
       Therapie empfohlen. Schnittstellen zur                     ten als auch an den Häufigkeiten der          Charité Universitätsmedizin Berlin
       fachärztlichen Versorgung werden klar                      möglichen Differenzialdiagnosen orien-        Charitéplatz 1
       aufgezeigt, in vielen Fällen ist eine voll-                tiert, stellen wir in Abbildung 1 dar.        10117 Berlin
       ständige Diagnostik und Therapie allein                         Das pragmatische Vorgehen einer          Tel.: 030 450–514133
       über den Hausarzt möglich und sinn-                        probatorischen Therapie bei klinischer        sa.beck@charite.de
       voll. Einen aus der aktualisierten Hus-                    Verdachtsdiagnose von häufigen Ursa-

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