ComCom 2014 Tätigkeitsbericht der
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
VORWORT 1 244 890 MILLIONEN SMARTPHONES WURDEN WELTWEIT IM JAHR 2014 VERKAUFT. EIDGENÖSSISCHE KOMMUNIKATIONSKOMMISSION COMCOM Marktgasse 9, CH-3003 Bern Telefon +41 (0)58 463 52 90, Fax +41 (0)58 463 52 91 2 www.comcom.admin.ch, www.comcom-ch.mobi
INHALT 2 VORWORT DES PRÄSIDENTEN 4 ÜBERBLICK TELECOM-MARKT 05 Entwicklung der Mobilfunknetze 10 Entwicklung der Festnetze 15 Ausblick 16 KOMMISSION UND SEKRETARIAT 18 TÄTIGKEITEN DER KOMMISSION 18 Zugangsverfahren 21 Konzessionen 23 Freie Wahl der Dienstanbieterin 24 Nummernportierung 25 FINANZEN 26 ABKÜRZUNGEN 3
VORWORT DES PRÄSIDENTEN Beim Lesen dieses Geschäftsberich- tes sollen Sie nicht nur erfahren, was die ComCom im letzten Jahr wie gemacht hat, sondern auch viele nützliche Informationen über den Schweizer Telecom- und Kom- munikationsmarkt erhalten. Wir konzentrieren uns dabei – unserer Aufgabe entsprechend – auf diejenigen Anbieter von Tele- comdiensten, die in der Schweiz ansässig sind. Auch wenn es im 2014 keine spektakulären Entscheide und umwerfenden Ereignisse gegeben hat, zeigen die Zahlen und Berichte doch, dass sich vieles bewegt hat in der Schweiz. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir in der Hochbreitbandversorgung an der Weltspitze stehen und wir das drittschnellste mobile Internet der Welt haben. Es wurde von allen Telecom-Anbietern sehr viel investiert im vergangenen Jahr. Sie haben dabei von den guten politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen profitiert – und natürlich auch vom Wohlstand in unserem Lande. Der Schweizer Telecom-Markt zeichnet sich durch hohe Qualität aus. Negative Begleiterscheinung ist da- bei, dass der Konsument tiefer in die Tasche greifen muss, als in den übrigen europäischen Staaten. Abso- lut gesehen sind die Kommunikationsdienste güns- tig, relativ betrachtet bezahlen wir aber recht hohe 2 Preise. Und auch die Roamingtarife werden nur unter
Der Schweizer Telecom-Markt wird zunehmend von globalen Akteuren beeinflusst grösstem politischem Druck ge- Verbund, denn hier stossen natio- senkt. Wir haben also sicher kei- nale Lösungen an Grenzen. nen überbordenden Preiskampf in der Schweiz. Damit haben die Tele- Im vorliegenden Bericht befassen com-Unternehmen Geld für Investi- wir uns aber primär mit dem natio- tionen und Innovationen. Der Infra- nalen Telecom-Markt – aber immer strukturwettbewerb funktioniert in durchaus im Bewusstsein, dass die- unserem Land. ser eben zunehmend von globalen Interdependenzen beeinflusst wird. Den Wettbewerb generell zu sti- Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre! mulieren ist eine der Aufgaben der ComCom. Dabei muss aber beach- tet werden, dass sich dieser Wett- bewerb je länger desto weniger nur in unserem Lande abspielt. Längst Marc Furrer, Präsident sind globale Player auch hier aktiv, im März 2015 die unseren Kommunikationsmarkt bestimmen. Bei den Suchdiensten ist der Hauptkonkurrent der Schweizer Anbieter längst Google. Und Apple beeinflusst mit seinen technologischen Erfolgen unser tägliches Leben. Verschwunden ist die schweizerische und auch die europäische Telecom-Industrie. Die Musik spielt da in Fernost und in den USA. Diese Entwicklungen müssen wir kritisch betrachten – sie prägen zu- nehmend unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Die ComCom setzt sich denn auch intensiv mit diesen globalen Entwicklungen auseinander – im internationalen 3
ÜBERBLICK TELECOM-MARKT Der Telecom-Markt ist im Umbruch. Weltweit wird eine starke Konsolidierung des Marktes beobachtet. In den letzten beiden Jahren hat sich diese in Form von verschiedenen Fusio- nen, Übernahmen oder strategischen Zusam- menschlüssen gezeigt. Dieser Konsolidierung liegen ver- des 45-Prozent-Anteils von Voda- DIE KONSOLIDIERUNGS- schiedene Entwicklungen zugrun- fone an Verizon Wireless durch den BEWEGUNG IM TELE- de. Wegen des intensiven Wettbe- Konzern Verizon begann, erreich- COM-MARKT IST EIN werbs und Preisdrucks versuchen te 2014 auch Nachbarländer der ZEICHEN FÜR DIE die Betreiberinnen, ihre Kosten zu Schweiz: In Deutschland beispiels- ATTRAKTIVITÄT DES senken und ihre Ertragskraft zu weise fusionierten Mitte Jahr mit SCHWEIZER MARKTES steigern. Sie müssen sich auch O2 (Tochtergesellschaft der spani- gegen die Web-Giganten (Google, schen Telefónica) und E-Plus (Mar- Der ständige Wandel, dem der Tele- Facebook etc.) behaupten, die eben- ke der niederländischen KPN) die com-Markt unterliegt, hat sich falls immer mehr Übernahmen täti- Nummern drei und vier des deut- noch verstärkt. gen und vor allem auch im Bereich schen Mobilfunkmarktes. In Frank- der Smartphone-Applikationen reich wurde Ende 2014 die zweit- Das zeigt sich in der technologi- und des Internets der Dinge ständig grösste Mobilfunkbetreiberin SFR schen Entwicklung sowohl der In- aktiver werden. durch die Kabelnetz-Marktführerin frastrukturen der Fest- und Mo- Numericable übernommen. bilfunknetze als auch der immer Im Umfeld der zunehmenden Kon- leistungsfähigeren Multifunk- vergenz der Medien, aber auch von Auch vor der Schweiz macht diese tionsgeräte. Die Bedürfnisse der Mobilfunk und Festnetz, wird es für Entwicklung nicht halt: Der Kauf Kundinnen und Kunden sowie die die Betreiberinnen immer schwie- von Orange Schweiz durch Xavier neuen Nutzungsmöglichkeiten riger, in nur einem Marktsegment Niel im Dezember 2014 und der führen dazu, dass immer mehr Da- präsent zu sein. Sie sind gezwun- Börsengang von Sunrise im Februar ten konsumiert werden, vor allem gen, zu konvergenten Betreiberin- 2015 sind ebenfalls bezeichnend für unterwegs. Dies zwingt die Betrei- nen zu werden. diese Konsolidierungsbewegung im berinnen, ihre Festnetz- und Mo- Telecom-Markt. Sie ist im Übrigen bilfunkinfrastrukturen auf Hoch- Diese Konsolidierungsphase, die ein Zeichen für die Attraktivität des breitbanddienste auszurichten. 4 2013 in den USA mit dem Rückkauf Schweizer Marktes.
Im Festnetz verlegen die Betrei- berinnen von Telekommunika- tions- und Kabelnetzen die Glasfa- ser-Technologie immer näher zu den Endkunden (FTTH, FTTS). All- IP-Netze lösen die traditionellen Netze ab, und die klassische Telefo- nie über das Kupferkabel migriert zunehmend auf VoIP. Im Mobilnetz schreitet der Ausbau der Technologie LTE sehr rasch vor- an. Ende 2014 erreichte die Bevöl- kerungsabdeckung je nach Betrei- berin bereits zwischen 85 % und 94 %. Die Betreiberinnen haben mit der Einführung der Weiterentwick- lung dieser Technologie – LTE-Ad- vanced (LTE-A) – begonnen. Dieser 20. Februar 2014 Standard ermöglicht theoretische FACEBOOK KAUFT Datenübertragungsraten von DEN RIVALEN WHATSAPP 300 Mbit/s. FÜR 19 MILLIARDEN DOLLAR IN BAR UND Aufgrund der technologischen Wei- terentwicklung begrüsst die Com- EIGENEN AKTIEN. Com die Publikation des neuen «Fernmeldeberichts zur Entwick- lung im schweizerischen Fernmelde- markt» des Bundesrats. Der Ende November 2014 veröffentlichte Be- richt wird zu einer Überarbeitung Im zunehmend gesättigten Mobil- Mobilfunkbetreiberinnen in der des Fernmeldegesetzes und zur Ver- funkmarkt ist der Anstieg der Zahl Schweiz für die vergangenen beiden abschiedung von Gesetzesgrund- der Mobilfunkkundinnen und -kun- Jahre an. lagen führen, welche die jüngsten den 2014 wie in den vorangegan- technologischen Entwicklungen genen beiden Jahren vor allem der Gemäss dieser neuen Methode berücksichtigen. Die Kommission wachsenden Zahl von Smartphones zählte Orange Ende 2014 insgesamt unterstützt dieses Vorhaben des zu verdanken. 2 166 000 Kundinnen und Kunden Bundesrates. bei einem stabilen Marktanteil Seit Anfang 2013 wendet Orange von 18,1 %. ENTWICKLUNG DER zur Berechnung der Kundenzahl MOBILFUNKNETZE die von Swisscom genutzte 12-Mo- Mit 3 232 000 Kundinnen und Ende 2014 zählte der Schweizer nate-Regel an, wonach alle Pre- Kunden Ende 2014 sank der Mobilfunkmarkt fast 12 Millionen paid-Anschlüsse gezählt werden, Marktanteil von Sunrise minim Anschlüsse (vgl. Statistiken, die in den vergangenen 12 Monaten auf 27,1 %. Abb. 1). Bei einer Gesamtbevölke- im Netz aktiv waren. Sunrise rung von über 8,1 Millionen erreichte liefert ebenfalls Zahlen, die auf die- Swisscom zählte insgesamt die Mobilfunkpenetration Ende ser Berechnungsmethode beru- 6 540 000 Kundinnen und Kunden Dezember 2014 damit 145 % hen. Zur besseren Vergleichbarkeit und verfügte über einen Marktan- (vgl. Abb. 2). wenden wir diese Regel auf alle drei teil von 54,8 % (vgl. Abb. 3). 5
ÜBERBLICK TELECOM-MARKT Mit 111 000 neuen Kundinnen und Kunden über das verkauften Mobiltelefone Smartphones (im Vergleich gesamte Jahr 2014 verzeichnen die Mobilfunkbetreibe- zu 60 % im selben Zeitraum 2013). rinnen nun 11 938 000 Anschlüsse. Während Swiss- com 133 000 neue Kundinnen und Kunden gewann, Auch in der Schweiz wächst der Anteil der Smartpho- waren es bei Orange im selben Zeitraum nur 20 000; nes an den Mobiltelefonverkäufen ständig weiter. Je Sunrise verlor 42 000. nach Betreiberin sind 65 bis 95 % der 2014 verkauften Geräte Smartphones. Bei Orange beispielsweise lag der Mit Ausnahme von upc cablecom, die im Frühling 2014 Anteil der Kundinnen und Kunden mit Smartphones in den Mobilfunkmarkt einstieg und Ende 2014 8800 Ende Juni 2014 bei 69 %. Auch bei Swisscom betrug der Kundinnen und Kunden zählte, werden die Zahlen der Anteil der Smartphones an den Mobiltelefonen knapp übrigen MVNO-Anbieterinnen und Wiederverkäufe- drei Viertel (74 %). rinnen nicht publiziert. WELTWEIT WURDEN 2014 1,3 MILLIARDEN Es ist eine deutliche Verschiebung von den Prepaid- SMARTPHONES VERKAUFT. IN DER Angeboten hin zu den Abonnementen auszumachen: SCHWEIZ SIND JE NACH BETREIBERIN Während die Betreiberinnen im Segment der Abonne- 65 BIS 95 % DER 2014 VERKAUFTEN mente 234 000 Neukunden gewannen, verloren sie im GERÄTE SMARTPHONES Prepaid-Segment 123 000. Gemäss der von der Zürcher Hochschule für Ange- Alle Betreiberinnen konnten im Segment der Abonne- wandte Wissenschaften Ende Oktober 2014 veröffent- mente zulegen, aber nur Swisscom und Orange erziel- lichten JAMES-Studie besassen 2014 sogar 98 % der ten einen Nettozuwachs an Kundinnen und Kunden. Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein Smartphone Swisscom gewann 146 000 neue Abonnementskundin- (gegenüber 79 % 2012 und nur 50 % im Jahr 2010). nen und -kunden, verlor aber nur 13 000 Prepaid-Kun- dinnen und -Kunden. Die Zahl der Kundinnen und Aber die massive Verbreitung dieser intelligenten Kunden mit Abonnement bei Orange stieg um 26 000, Mobiltelefone führt auch zu grossen Veränderungen während sie im Prepaid-Segment um nur 6000 zu- im Verhalten der Nutzerinnen und Nutzer, die immer rückging. Bei Sunrise stand ein Neukundenzuwachs mehr Daten und vor allem Videos austauschen. Der von 62 000 im Segment der Abonnemente einem Datenverkehr auf den Mobilfunknetzen nimmt daher Kundenverlust von 104 000 bei den Prepaid-Angeboten enorm zu. Zum Wachstum der Datenmengen tragen entgegen. auch die zunehmende Grösse und die hohe Auflösung der Bildschirme von Smartphones und Tablets bei. MOBILER DATENVERKEHR NIMMT ZU Der vom Unternehmen Citrix im Februar 2015 publi- Schon seit mehreren Jahren ist der weltweite Mobil- zierte Mobile Analytics Report bestätigt zum Beispiel, funkmarkt durch eine rasant wachsende Verbreitung dass das iPhone 6 Plus doppelt so viele Daten verbraucht von Smartphones geprägt. Es zeigen sich keinerlei An- wie das kleinere iPhone 6. zeichen einer Verlangsamung dieses Trends. Deshalb nahm der Datenverkehr auf den Mobilfunknet- Gemäss einer Anfang Dezember 2014 publizierten zen 2014 erneut stark zu. Auf dem Netz von Swisscom Studie des Marktforschungsunternehmens Inter- hat er sich sogar verdoppelt. national Data Corporation (IDC) lag das Wachstum noch über den Erwartungen. Weltweit wurden 2014 Laut dem Mobility Report von Ericsson wird der durch 1,3 Milliarden Smartphones verkauft. Das ist ein die Nutzung von Smartphones erzeugte mobile Da- Anstieg um über 26 % gegenüber 2013. tenverkehr zwischen 2014 und 2020 weltweit um das Achtfache ansteigen. Ursache dafür ist vor allem die In seinem letzten Mobility Report vom Februar 2015 starke Zunahme der Video-Nutzung. Kein anderes Nut- schreibt Ericsson, dass gegenwärtig 40 % aller Mobil- zungssegment wächst so stark und so rasch wie Video: funkanschlüsse mit Smartphones genutzt werden. Vor Mit einer jährlichen Steigerung um rund 45 % liegt 6 allem aber waren im vierten Quartal 2014 fast 75 % der sein Anteil am mobilen Datenverkehr gegenwärtig bei
etwa 45 %. 2020 könnte er über folgt von Sunrise und Orange gleich Bis 2020 könnte so die gesamte 55 % des gesamten mobilen Daten- hinter der Deutschen Telekom. In Regionalverkehrsflotte aufgerüs- verkehrs ausmachen. der Schweiz hat die Kundschaft tet werden. Ausserdem wollen die somit sowohl bei der Sprache als Mobilfunkbetreiberinnen mit der Um namentlich das enorme Wachs- auch beim Datenverkehr die Aus- Installation neuer Antennen die tum des mobilen Datenverkehrs wahl zwischen mehreren qualitativ Versorgung entlang der Bahnlinien bewältigen zu können, tätigen die hochstehenden Netzen. verbessern. Anbieterinnen von Telekommuni- kationsdiensten beträchtliche Inves- Die Mobilfunkabdeckung ist in der AUSBAU DER LTE-NETZE titionen in ihre Netzinfrastruktur. Schweiz praktisch flächendeckend. Bei den Mobilfunknetzen hatte Die Versorgung mit GSM-Mobiltele- 2013 mit der Einführung der neuen 2013 wollte Swisscom insgesamt fonie liegt bei nahezu 100 % der Technologie LTE (Long Term Evo- 1,5 Milliarden Franken in den Aus- Bevölkerung und bei rund 90 % der lution) durch Sunrise und Orange bau ihres Mobilfunknetzes bis 2017 Landesfläche. Fast überall kann ein weiterer Entwicklungssprung investieren. Nachdem Swisscom be- mobil telefoniert werden – oft sogar stattgefunden. Swisscom hatte ihr reits 2013 Investitionen in Höhe von in völlig abgelegenen Gebieten des LTE-Netz bereits ab Ende November 271 Millionen Franken in das Mobil- Landes. 2012 in 26 Ortschaften in Betrieb funknetz getätigt hatte, lag dieser genommen. Betrag 2014 bei 235 Millionen Fran- Bei den UMTS/HSPA-Diensten, ken. Sunrise hat in den letzten drei die einen mobilen Internetzugang Dieser Mobilfunkstandard ermög- Jahren über eine Milliarde Franken ermöglichen, erreicht die Bevöl- licht auch den Hochgeschwindig- für die eigene Netzinfrastruktur auf- kerungsabdeckung in der Schweiz keitszugang zu den Mobilfunk- gewendet. 2014 investierte das Un- je nach Betreiberin bis zu 98 %. netzen und bietet einen deutlich ternehmen 356 Millionen Franken, komfortableren und schnelleren In- davon allein 213 Millionen in den Da die mobile Kommunikation ge- ternetzugang. Mit dieser neuen Ge- Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur. rade auch beim Bahnfahren zu- neration der 4G/LTE-Netze kann das Im Rahmen ihres 2010 lancierten In- nimmt, bieten die SBB in rund mobile Internet mit einer theoreti- vestitionsprogramms über fünf Jahre fünfzig Bahnhöfen kostenloses schen maximalen Geschwindigkeit investiert Orange mehr als 700 Milli- WiFi für den Internetzugang an, von 150 Mbit/s genutzt werden. onen Franken in die Modernisierung um den Datenverkehr auf dem und den künftigen Ausbau ihres Mo- Mobilfunknetz zu reduzieren. Die Bevölkerungsabdeckung durch bilfunknetzes. 2014 wendete Orange diese neuen modernen Netze in der 158 Millionen Franken für die Ver- Die SBB arbeiten zusammen mit Schweiz schreitet rasch voran. besserung ihres LTE-Netzes auf. den Mobilfunkbetreiberinnen aber auch weiterhin an der Verbesse- DIE ABDECKUNG DER In einem Anfang Dezember 2014 rung des Empfangs in den Zügen. LTE-NETZE IN DER von der unabhängigen deutschen Das Konsortium InTrainCom, ein SCHWEIZ ERFASSTE Fachzeitschrift Connect publizier- Zusammenschluss der Mobilfunk- ENDE 2014 JE NACH ten Test wurden die Mobilfunknetze betreiberinnen und der SBB, hat BETREIBERIN 85 % BIS 94 % in Deutschland, Österreich und der bereits über 90 % der Fernver- DER BEVÖLKERUNG Schweiz miteinander verglichen. kehrszüge mit Signalverstärkern Er bestätigte die sehr hohe Qua- ausgerüstet. Auch die als noch un- Die Abdeckung des LTE-Netzes von lität sämtlicher Schweizer Mobil- zureichend beurteilte Mobilfunk- Sunrise erfasste Ende 2014 über 85 % funknetze. Erstmals erhielten alle versorgung in den Regionalzügen der Bevölkerung. drei Mobilfunkbetreiberinnen die soll unter Beteiligung von Bund Wertung «sehr gut». Auch im Drei- und Kantonen verbessert werden. Das Netz von Orange stand Ende ländervergleich gehören sie zu den Dafür sollen Investitionen in Höhe 2014 für über 90 % der Bevölkerung, vier besten Netzbetreiberinnen: von schätzungsweise über 300 Mil- jenes von Swisscom bereits für 94 % An der Spitze steht Swisscom, ge- lionen Franken getätigt werden. der Bevölkerung zur Verfügung. 7
3. Dezember 2014 «GANGNAM STYLE» ÜBERSCHREITET MIT 2 147 483 647 KLICKS DIE ZÄHLERLIMITE BEI YOUTUBE. Auch weltweit verbreitet sich die neue Technologie Zahl der LTE-fähigen Mobiltelefone ständig. 2015 rasch. Gemäss den von GSMA Intelligence im Feb- dürften weltweit rund 676 Millionen LTE-Endgeräte ruar 2015 publizierten Zahlen werden die 4G/LTE- verkauft werden, dreimal mehr als 2014. Netze, die Ende 2014 für 26 % der Weltbevölkerung zur Verfügung standen, bis Ende 2015 über ein Drittel EINFÜHRUNG VON LTE-ADVANCED (35 %) erreichen. Zwischen den entwickelten Ländern UND VOLTE mit einem Abdeckungsgrad von 90 % und den Ent- In der Schweiz haben die Betreiberinnen bereits damit wicklungsländern, wo nur 15 % der Bevölkerung mit begonnen, ihre Netze mit der LTE-Advanced-Technologie LTE versorgt werden, bestehen allerdings enorme (LTE-A) auszurüsten. Damit sind Geschwindigkeiten Unterschiede. von bis zu 300 Mbit/s möglich. Zum Vergleich: Während die Bevölkerungsabdeckung Im Rahmen eines Pilotprojekts hatte Sunrise ab Januar mit LTE-Netzen in den USA Ende 2014 bereits 97 % 2014 LTE-A mit dem Ziel getestet, die Technologie ab dem erreichte, lag diese in Europa bei 63 %. Im Übrigen dritten Quartal 2014 zunächst in Zürich einzuführen. wurden Ende 2014 in den USA über 40 % der Mobil- funkverbindungen über das LTE-Netz hergestellt, in Orange kündigte Mitte Dezember 2014 an, ihr Netz in Europa nur 10 %. Gemäss GSMA ist der Umstieg auf der Stadt Bern auf LTE-A aufzurüsten. Damit soll die 4G gemessen am rasanten Wachstum dieser Netze und Internetgeschwindigkeit zunächst von 150 auf 300 der Verbindungen eine der schnellsten Technologie- Mbit/s verdoppelt werden. Nach der Einführung in migrationen aller Zeiten. Bern wird LTE-A im Verlauf des Jahres 2015 schrittwei- se in weiteren grossen Städten verfügbar gemacht. Neben der Flächenabdeckung setzt der Erfolg einer neuen Technologie auch voraus, dass die Nutzerin- Ende 2014 hatte Swisscom ihr LTE-A-Netz in verschie- nen und Nutzer über kompatible Geräte verfügen. denen Schweizer Städten (Bern, Biel, Lausanne, 8 Dem Institut ABI Research zufolge wächst auch die Zürich, Genf, Luzern, Lugano und Basel) eingeführt.
seren Gesprächsqualität und einem das LTE-Netz in einem Jahr um rund schnelleren Verbindungsaufbau 88 % zugenommen. auf den LTE-Netzen profitieren. Um einen Anruf entgegenzunehmen Die Nachfrage nach Breitband-Mo- oder zu tätigen, schaltete das Gerät bilfunkdiensten steigt deshalb bisher automatisch auf das 2G- oder ebenfalls weiter. Gemäss Zahlen der 3G-Netz um, da das 4G/LTE-Netz OECD für Mitte 2014 nahm die Zahl ein ausschliessliches Datennetz ist. der Breitbandanschlüsse im Mobil- VoLTE ist auch für die Betreiberin- funk in der Schweiz zwischen Juni nen interessant, da in Form von Da- 2013 und Juni 2014 um über 23 % tenpaketen übermittelte Telefonge- auf 5,5 Millionen zu. Die Durch- spräche weniger Netzkapazitäten dringungsrate beim Breitband- beanspruchen. Im Übrigen kön- Mobilfunk in der Schweiz lag Mitte nen die bisher für die Gesprächs- 2014 mit 69,3 % (gegenüber 56,7 % übermittlung benutzten 2G- und im Juni 2013) unter dem Durch- 3G-Frequenzen – vor allem seit der schnitt der OECD-Länder (78,2 %), technologieneutralen Vergabe der aber über dem Durchschnitt der EU Frequenzen an die Betreiberinnen (66,7 %). im Jahr 2012 – für die Datenüber- mittlung eingesetzt werden. Die MOBILFUNKPREISE VoLTE-Technologie könnte den Be- Im Jahr 2014 gingen die Preise für treiberinnen auch ermöglichen, jene Mobilfunkdienste in der Schweiz Kundinnen und Kunden an sich zu erneut deutlich zurück. Die Preis- binden, die die kostenlosen Sprach- senkungen variierten zwar je nach Ende 2015 werden rund 30 % dienste von OTT-Anbieterinnen wie Produkt. Dennoch profitierten 2014 der Bevölkerung Übertragungs- Viber nutzen oder WhatsApp an- alle Kundentypen vom Preisrück- geschwindigkeiten von bis zu wenden, mit der schon bald auch gang. Im Durchschnitt sanken die 300 Mbit/s nutzen können. Im Üb- Anrufe getätigt werden können. Preise der günstigsten Angebote für rigen hat Swisscom damit begon- Kundinnen und Kunden mit gerin- nen, die nächste Technologiestu- Auch in der Schweiz surfen immer gem Nutzungsbedarf um 15,5 %, für fe zu testen: Durch die Bündelung mehr Kundinnen und Kunden mit Personen mit mittlerem Nutzungs- mehrerer Frequenzen (Carrier Agg- ihrem Mobilgerät auf den neuen bedarf um 3,1 % und für das Kun- regation) können Geschwindigkei- Netzen. densegment mit hoher Nutzung um ten von bis zu 450 Mbit/s erreicht 8,0 % (vgl. Abb. 4). werden. Dank der neuen Technolo- Orange meldete im Herbst 2014 eine gie, die Ende 2015 eingeführt wer- Durchdringung mit 4G/LTE-fähigen Diese Entwicklung ist jedoch nach den soll, können auch mehr Kun- Mobiltelefonen auf ihrem Netz Marktsegmenten zu differenzieren. dinnen und Kunden gleichzeitig von 49 %. 90 % aller verkauften eine Funkzelle nutzen. Aber auch Smartphones bei Swisscom sind Aus einem vom BAKOM für 2014 in diesem Fall benötigen die Nut- 4G/LTE-fähig und 25 % der Swiss- publizierten Bericht über die End- zerinnen und Nutzer ein Gerät, das com-Kundinnen und Kunden besit- kundenpreise im Mobilfunk geht gleichzeitig mehrere Frequenzbän- zen bereits ein 4G/LTE-kompatibles hervor, dass die Preise für Abonnen- der unterstützt, um die Höchstge- Gerät. Der gesamte Datenverkehr, tinnen und Abonnenten mit gerin- schwindigkeiten nutzen zu können. der über ihr LTE-Netz floss, hat gem Nutzungsbedarf stärker zurück- sich (im Vergleich zum selben Zeit- gegangen sind, was in den Vorjahren 2015 dürfte den Kundinnen und raum 2013) mehr als verdoppelt. Bei nicht der Fall war. Die Preissenkung Kunden auch die VoLTE-Technolo- Swisscom stieg der Datenverkehr in für Prepaid-Kunden war im Übrigen gie (Voice-over-LTE) zur Verfügung derselben Periode um 92 % an. Bei deutlich grösser als für Kundinnen stehen, dank der sie von einer bes- Sunrise hat der Datenverkehr über und Kunden mit Abonnementen. 9
ÜBERBLICK TELECOM-MARKT Seit 2011 sind Abonnemente für (Korb mit 900 Anrufen) sank in (–7,2 %) und deren Gesamtdauer Personen mit mittlerem und gros- der Schweiz zwischen 2013 und gesunken (–3,3 %). sem Nutzungsbedarf immer güns- 2014 zwar geringfügig von 45 auf tiger geworden. Gleichzeitig haben 42 Euro. Dennoch bezahlt ein Hingegen ist die auf dem Internet die Betreiberinnen ihre Abonne- Schweizer Nutzer immer noch Protokoll (IP) basierende Sprach- mente für das Kundensegment mit 7 Euro mehr als im Durchschnitt telefonie auf dem Festnetz weiter geringer Nutzung preislich attrakti- der OECD-Länder, wo die Kosten auf dem Vormarsch. Gemäss der ver gestaltet, um diesen Kundentyp für diesen Teligen-Korb von 40 auf vom BAKOM publizierten amtlichen zu einem Wechsel vom Prepaid- 35 Euro gesunken sind. Fernmeldestatistik 2013 stieg die Angebot zu einem Abonnement zu Anzahl Kundinnen und Kunden, die bewegen und dadurch langfristig Für einen durchschnittlichen Festnetztelefoniedienste über einen zu binden. Dies erfolgte häufig im Korb mit Sprach- und Datenver- von der Telecom-Anbieterin bereit- Rahmen von Kombiangeboten, die bindungen bezahlte ein Nutzer gestellten VoIP-Anschluss (DSL, noch weitere Dienste umfassen. mit mittlerem Bedarf (100 Anrufe Kabel usw.) beziehen, im Jahr 2013 und 500 MB Daten) in der Schweiz um 4,8 % auf 785 349 Ende Jahr. ZWAR SINKEN DIE 20 Euro mehr als im OECD-wei- MOBILFUNKPREISE IN ten Durchschnitt (42 Euro gegen- Nachdem sich die Preise für die DER SCHWEIZ, ABER IM über 22 Euro). Die Schweiz ran- Festnetztelefonie 2013 in der OECD-VERGLEICH gierte hier auf dem zweitletzten Schweiz geringfügig erhöht hat- GEHÖREN SIE ZU DEN Platz (vgl. Abb. 5). Der Preis für ten, stiegen sie im Jahr 2014 erneut TEUERSTEN einen Kunden mit grossem Nut- deutlich an. Die Zunahme war aber zungsprofil (900 Anrufe und 2 GB nicht für alle Nutzerprofile gleich Bei den Wiederverkäuferinnen Daten) ist in der Schweiz weni- gross. Nach einer BAKOM-Stu- von Telekommunikationsdiensten ger stark gesunken als in den üb- die über die Endkundenpreise für bleibt das Prepaid-Segment am rigen OECD-Ländern. Zwischen Festnetztelefonie 2014 wurden die günstigsten. 2013 und 2014 hat sich diese Diffe- preisgünstigsten Angebote für Per- renz noch verstärkt. Auch hier be- sonen mit mittlerem Nutzungsbe- Trotz des allgemeinen Preisrück- zahlt der Schweizer Verbraucher 7 darf nur geringfügig um 0,5 % teu- gangs gehören die Mobilfunkpreise Euro mehr als im Durchschnitt der rer. Diese profitieren davon, dass in der Schweiz im Vergleich zu den OECD-Länder (49 Euro gegenüber die Betreiberinnen in diesem Seg- anderen OECD-Ländern nach wie 42 Euro). ment Kombiangebote mit Flatrate vor zu den teuersten. offerieren. Hingegen betrug der ENTWICKLUNG DER Anstieg für Kundinnen und Kunden Dies bestätigen die vom Markt- FESTNETZE mit geringem Nutzungsbedarf 2014 forschungsunternehmen Strategy Die Anzahl der Festnetzanschlüs- 4,8 % und für Nutzerinnen und Analytics publizierten Teligen- se sinkt seit zehn Jahren ständig Nutzer mit grossem Bedarf 5,1 %. Preiskörbe, die auf den OECD- (–28 % zwischen 2004 und 2013). Methoden basieren und die vorteil- Dies ist auf den anhaltenden Auf- Im internationalen Vergleich be- haftesten Angebote der grössten schwung der Mobiltelefonie zu- wegen sich die Preise für Festnetz- Betreiberinnen für jedes Land rückzuführen, der sich seit dem telefonie in der Schweiz im Durch- berücksichtigen. Für einen Korb, Aufkommen des Smartphones schnitt der OECD-Länder. der nur Sprachverbindungen über noch verstärkt hat. So hat sich der Mobilfunk (100 Anrufe) enthält, Rückgang der Anzahl Festnetzan- In den vergangenen Jahren gab es bezahlte ein Nutzer mit mittlerem schlüsse beschleunigt: Betrug er bei den Marktanteilen in der Fest- Bedarf in der Schweiz Mitte 2014 zu Beginn der 2000er-Jahre durch- netztelefonie nur geringfügige Ver- fast doppelt so viel wie im Durch- schnittlich 1 bis 2 % jährlich, liegt schiebungen. Mit fast 70 % bleibt schnitt der OECD-Länder (32 Euro er seit 2009 bei 5 % pro Jahr. der Marktanteil von Swisscom hoch, gegenüber 17 Euro). Die Rechnung Gleichermassen sind 2013 die Ge- wobei ihre Kundenzahl 2014 gleich- 10 für Nutzer mit grossem Bedarf samtanzahl der Festnetzgespräche zeitig um rund 101 000 sank. Sunrise
verlor ebenfalls Kunden und ihr Bedeutung und wird nicht durch zur Auswahl. Er ist aber auch für Marktanteil sinkt weiter: Ende 2014 den Mobilfunk ersetzt. die Gesamtwirtschaft und die Infor- versorgte sie weniger als 11 % der mationsgesellschaft in der Schweiz Anschlüsse und ist in diesem Markt- Das Volumen des Festnetz-Daten- von grosser Bedeutung. segment nicht mehr die wichtigste verkehrs in der Schweiz verdoppelt Konkurrentin von Swisscom. sich etwa alle 16 Monate. Vor die- In Sachen Breitbanddienste steht sem Hintergrund ist es unabding- die Schweiz damit bereits seit meh- Die Kabelbetreiberinnen konnten bar, dass weiterhin Investitionen reren Jahren an der Spitze. Unter ihrerseits in der Festnetztelefonie in die verschiedenen Hochbreit- den weltweit führenden Ländern weiter zulegen. Allerdings war das band-Infrastrukturen fliessen. bezüglich Breitbandpenetration ist Wachstum weniger stark als in den die Schweiz seit bald drei Jahren das Vorjahren. Nachdem die CATV- Sowohl der wachsende Markt des Land mit dem stärksten Wachstum Firmen bereits 2012 fast 90 000 Digitalfernsehens über DSL-Leitun- (+7 % zwischen 2013 und 2014). und 2013 beinahe 69 000 Neukun- gen als auch die Netzmodernisie- den gewinnen konnten, kamen rung und der Aufbau von Glasfaser- Mit 47,3 % der Bevölkerung, die im Laufe des Jahres 2014 lediglich netzen sprechen dafür, dass sich Mitte 2014 über einen Breitband- 23 300 zusätzliche Kunden hinzu Festnetz- und Mobiltelefonie in Zu- Internetanschluss verfügten, hat (+3,6 % im Vergleich zu Ende 2013). kunft ergänzen werden. die Schweiz ihre Position im Ende 2014 wies upc cablecom als OECD-weiten Vergleich bestätigt wichtigste Anbieterin von Telefon- Abgesehen von drei Mobilfunk- (vgl. Abb. 7). diensten via Kabelnetz 468 700 Te- netzen verfügt die Schweiz im Fest- lefonkunden aus. Ihr Marktanteil netzbereich über mehrere Back- BEI BREITBAND-INTERNET- beträgt mittlerweile 13 %. Die zahl- bone-Netze sowie über qualita- ANSCHLÜSSEN STEHT DIE reichen weiteren Anbieterinnen tiv hochstehende Anschlussnetze. SCHWEIZ MIT EINER haben alle nur sehr bescheidene Das Anschlussnetz von Swisscom PENETRATION VON 47,3 % Marktanteile. (2 778 000 Anschlüsse Ende 2014) AN DER WELTSPITZE ist landesweit verfügbar. Daneben Die Zahl der Teilnehmeranschlüsse, bieten mehrere gut ausgebaute Ka- Sie liegt weit vor den Niederlanden die von alternativen Anbieterinnen belfernsehnetze ebenfalls Fest- (40,8 %) und Dänemark (40,6 %). direkt den Endkunden in Rechnung netzanschlüsse an, auch wenn die Der Durchschnitt der OECD-Länder gestellt wurden (anstatt von Swiss- meisten von ihnen (mit Ausnah- betrug im selben Zeitraum 27,4 %, com), war im Berichtsjahr erneut me von upc cablecom) nur in geo- derjenige der EU-Länder 30,9 %. stark rückläufig und lag Ende 2014 grafisch eng begrenzten Gebieten bei 61 135 (gegenüber 73 058 per Breitband- und Telefondienste Die Schweiz weist nicht nur eine Ende 2013). Dies entspricht einer offerieren. hohe Breitbandpenetration auf, Abnahme von rund 16 %. Sowohl sondern bietet den Internetnutze- dieser Rückgang wie auch jener bei BREITBANDMARKT IM rinnen und -nutzern auch immer der fest eingestellten Anbieterwahl FESTNETZ höhere Übertragungsraten. Im in- (–49 700 im Jahr 2014, vgl. S. 23) Dank der umfangreichen Investi- ternationalen Vergleich zählt die ist auf die zunehmende Migration tionen der verschiedenen Akteure Schweiz somit zu den am besten der Kundinnen und Kunden zu in die Weiterentwicklung der Breit- vernetzten Ländern. Laut einer An- den Kabelnetzbetreiberinnen und banddienste verfügt die Schweiz fang Januar 2015 von Akamai Tech- den Erfolg der Kombiangebote mit über eine äusserst leistungsstarke nologies veröffentlichten Studie VoIP-Telefonie zurückzuführen. Breitbandinfrastruktur (vgl. Abb. 6). (The State of Internet, 3rd Quarter 2014) surften im Herbst 2014 93 % Aufgrund der technologischen Durch den Wettbewerb zwischen der Schweizer Internetnutzerinnen Entwicklung und dem schrittwei- Infrastrukturen und Diensten steht und -nutzer mit einer Geschwin- sen Übergang zur Telefonie über IP den Konsumentinnen und Konsu- digkeit von mehr als 4 Mbit/s (ge- bleibt das Festnetz weiterhin von menten eine breite Angebotspalette genüber 90 % 2013). Im weltweiten 11
ÜBERBLICK TELECOM-MARKT Durchschnitt waren es 60 %. Mit betrug sie 7,6 %. Der Markt für Breit- 2013), wovon allein 9,4 % auf Sunrise einer durchschnittlichen Über- bandanschlüsse in der Schweiz entfielen. Bei den Kabelnetzanbiete- tragungsrate von rund 14,5 Mbit/s wuchs 2014 im Vergleich zu den Vor- rinnen ist upc cablecom mit einem belegt die Schweiz weltweit den jahren etwas langsamer. 2014 nahm Marktanteil von 20,9 % führend, die vierten Rang, während die durch- die Zahl der Breitbandanschlüsse übrigen CATV-Betreiberinnen kom- schnittliche Verbindungsgeschwin- um 4,4 % zu (gegenüber 5,5 % im men zusammen auf 12,1 %. digkeit weltweit nur 4,5 Mbit/s Jahr 2013, 5,1 % 2012 und 5,4 % im erreicht. Jahr 2011). Zum Vergleich: Der durchschnitt- liche Marktanteil der historischen IN SACHEN BREITBAND- Die Zahl der Internetzugänge über Anbieterinnen in den EU-Ländern DIENSTE BELEGT DIE das Telefonnetz (DSL) ist dem Zu- lag im Juli 2014 bei rund 42 % (vgl. SCHWEIZ MIT EINER gang über das Kabelnetz immer Abb. 11). DURCHSCHNITTLICHEN noch weit voraus: Ende 2014 verfüg- ÜBERTRAGUNGSRATE ten 67 % der Nutzerinnen und Nut- Betrachtet man nur den DSL-Markt VON RUND 14,5 MBIT/S zer (2 332 000 Einheiten) über einen (inkl. entbündelter Leitungen), so WELTWEIT DEN VIERTEN DSL-Anschluss der Telekommuni- hat sich die Zahl der Kundinnen und RANG UND EUROPAWEIT kationsanbieterinnen und 33 % über Kunden 2014 um 50 000 (gegenüber DEN ERSTEN RANG einen CATV-Anschluss (1 150 000 69 000 zwischen 2012 und 2013) Einheiten) (vgl. Abb. 8). beziehungsweise um 2,2 % erhöht. Schliesslich ist auch eine sehr star- ke Zunahme bei den Hochbreit- 2014 gewannen die Internetanbiete- Swisscom ist die einzige Anbiete- bandanschlüssen festzustellen: Bei rinnen (CATV und DSL) zusammen rin, deren Kundenzahl 2014 wuchs 54 % der Breitbandanschlüsse in der 145 200 neue Kundinnen und Kun- (79 000 Neukunden). Mit 1 890 000 Schweiz surfen die Nutzer mit Ge- den (2013: 173 300), und die Zahl der DSL-Leitungen stieg ihr Marktanteil schwindigkeiten von 10 Mbit/s und Breitbandanschlüsse in der Schweiz zwischen Ende 2013 und Ende 2014 mehr (gegenüber 39 % im Jahr 2013, erhöhte sich auf 3 482 000. von 79,4 % auf 81,0 %. Zunahme um 39 %). Gar 30 % der Internetnutzerinnen und -nutzer Wie bereits seit mehreren Jahren Sunrise verlor im selben Zeitraum in der Schweiz verfügen über einen zählten die Kabelbetreiberinnen rund 19 000 Kundinnen und Kun- Breitbandanschluss mit einer mehr Neukunden als die DSL- den. Mit 327 000 Breitbandkunden Geschwindigkeit von mindestens Anbieterinnen. 2014 vermeldeten Ende 2014 reduzierte sich ihr Markt- 15 Mbit/s (Zunahme um 61 %). die CATV-Firmen 95 200 neue anteil im Berichtsjahr um über einen Internet-Kunden, bei den DSL- Punkt auf 14,0 % (gegenüber 15,2 % Gemäss einer weiteren, vom BAKOM Anbieterinnen waren es 50 000 2013). Die Betreiberin verzeichnete herausgegebenen Studie über End- (vgl. Abb. 9). eine Zunahme der Abonnentinnen kundenpreise bei Breitbanddiens- und Abonnenten von Sunrise TV ten wurde der Anstieg der Übertra- Betrachtet man die Gesamtheit (+32 800 im Jahr 2014), das Anfang gungsraten 2014 von sehr starken der Breitbandanbieterinnen 2012 lanciert worden war, verlor Preissenkungen begleitet. (CATV und DSL), so zeigt sich, dass aber zahlreiche entbündelte Kun- Swisscom noch immer den weit- den. Deren Zahl sank von 211 000 So gingen die Preise von Breitband- aus grössten Teil des Marktes be- Ende 2013 um 67 000 auf 144 000 diensten für eine Person mit mittle- herrscht (vgl. Abb. 10). Mit einem Ende 2014. rem Nutzungsbedarf zwischen 2013 Marktanteil von 54,3 % per Ende und 2014 um 18 % zurück. 2014 liegt sie weit vor ihren wich- Die übrigen DSL-Wiederverkäufe- tigsten Konkurrentinnen. rinnen, deren Kundenzahl zwischen Bei den Personen mit grosser 2010 und 2012 um 24 900 abgenom- Nutzung erreicht diese Abnahme Der Marktanteil aller alternativen men hatte, haben nach einem Neu- über 28 %, bei Kundinnen und Kun- DSL-Anbieterinnen zusammen sank kundenzuwachs von 6000 im Jahr 12 den mit geringer Nutzung auf 12,7 % (gegenüber 14,1 % Ende 2013 im Berichtsjahr erneut rund
9800 Kunden verloren. Ihr Marktanteil verringerte sich Ende 2014 machten die vollständig entbündelten wiederum und lag Ende 2014 bei 3,3 % (gegenüber 3,7 % Leitungen (Full Access) deshalb nur noch 7,7 % der Ende 2013). DSL-Leitungen und knapp 5,2 % aller Breitbandleitun- gen (inkl. CATV-Anschlüssen) aus. Bei der Entbündelung schliesslich wurde im zweiten Jahr in Folge ein sehr starker Rückgang verzeichnet. RASCHER AUSBAU DER HOCHBREITBAND- Nachdem die Zahl der Einheiten bereits 2013 um 43 000 NETZE gesunken war, ging sie 2014 um weitere 76 000 zurück. Die Schweiz belegt bei den Breitbandanschlüssen Die Zahl der entbündelten Leitungen, die Ende 2013 (DSL und CATV) im Festnetz einen Spitzenplatz. noch 256 444 erreicht hatte, lag Ende 2014 bei nur noch Auch die Nachfrage nach Hochbreitbanddiensten 180 160 (vgl. Abb. 12). über Glasfasernetze wächst weiter. Ende 2013 wurde die Schweiz erstmals in das Ranking des FTTH Council Dieser Rückgang ist einerseits mit der Entwicklung des Europe aufgenommen, das die Länder mit einer digitalen Fernsehens via Festnetz zu erklären. Es hat FTTH-Abdeckung von mindestens 1 % der Haushalte sich gezeigt, dass die ADSL-Technologie für ein berücksichtigt. qualitativ hochstehendes TV-Angebot über das Telefonnetz – insbesonde- Die Zahl der Abonnemente im Glas- re auch in HD-Qualität – nicht fasernetz war 2013 stark gewach- ausreicht. Auf einer entbün- sen, und zwar um rund 235 % delten Leitung kann in der Im Jahr 2014 auf 74 000 Einheiten. Das Schweiz jedoch nur ADSL entspricht 2 % der Schwei- SOCIAL MEDIA NUTZER und kein VDSL eingesetzt zer Haushalte. Bis Ende 2014 WELTWEIT: 1,8 MILLIARDEN, werden. Um ihre Kundin- erhöhte sich die Durchdrin- DAVON FACEBOOK: nen und Kunden mit Fern- gung auf 3,5 %, d. h. rund sehen versorgen zu können, 1,4 MILLIARDEN 130 000 Abonnenten. Obwohl sind die alternativen Tele- die Schweiz weit hinter den kommunikationsanbieterin- asiatischen Ländern (Hongkong, nen somit gezwungen, bei Swiss- Südkorea, Japan) oder bestimmten com ein Wiederverkaufsangebot für europäischen Ländern wie Litauen VDSL zu beziehen, das in der Schweiz (34 %) oder Schweden (26 %) rangiert, ist nicht reguliert ist. dieses Wachstum sehr ermutigend. Im Übrigen hat Sunrise, die in den vergangenen 2014 schritt der Ausbau der Hochbreitbandnetze in Jahren den weitaus grössten Teil aller Entbündelungen der Schweiz im Übrigen sehr rasch weiter voran. in der Schweiz vollzogen hat, mit Swisscom eine Verein- barung in Höhe von 74 Millionen Franken abgeschlos- Ende 2014 hatten Swisscom und ihre Kooperations- sen. Diese erlaubt Sunrise, über das Netz von Swisscom partner über 920 000 Haushalte und Betriebe bis schweizweit Breitband- und TV-Angebote mit der leis- mindestens in den Keller mit Glasfaser erschlossen tungsfähigsten Technologie zu erbringen. (Fiber to the Home; FTTH). Das sind 26 % der Haus- halte (homes passed). Seit 2013 stützt sich Swisscom Andererseits wirkt sich das zunehmende Interesse der auch auf einen Mix aus verschiedenen Technologien, Kundinnen und Kunden an Kombiangeboten für Telefo- um die nutzbare Bandbreite der bestehenden Kupfer- nie, Internet und digitales Fernsehen zum Nachteil für leitungen deutlich zu erhöhen. die Entbündelungstechnik aus, die dafür nicht mehr ge- eignet ist. Durch die Verbindung von zwei technologischen Innovationen können Bandbreiten von mehreren Die Angebote der Kabelnetzbetreiberinnen und die zu- Hundert Mbit/s erreicht und noch mehr Haushalte nehmende Nutzung der Glasfaseranschlüsse verschär- in der Schweiz mit einem Hochbreitbandanschluss fen den Infrastrukturwettbewerb weiter. versorgt werden. Zu diesen Technologien gehört 13
ÜBERBLICK TELECOM-MARKT zum einen das «Vectoring», das Störungen auf den wie im Wallis oder auf kantonaler Ebene wie in Frei- DSL-Leitungen eliminiert und bis zu doppelt so hohe burg mit ftth fr, einem Gemeinschaftsunternehmen Bandbreiten wie bisher ermöglicht. Zum anderen wer- von Groupe E, dem Kanton Freiburg, Gruyère Energie den dank des von der ITU Anfang Dezember 2014 und IB Murten. validierten Standards «G.fast» über Kupferleitungen Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s Verschiedene Anbieterinnen offerieren ihre Dienste über kurze Distanzen erzielt. über das Glasfasernetz der Stadtwerke. Sunrise hat auch Kooperationsvereinbarungen mit den Stadtwer- 26 % DER SCHWEIZER ken mehrerer grosser Städte wie Zürich, Bern, Genf HAUSHALTE SIND MIT GLASFASER oder Basel abgeschlossen und baut ihr Glasfaserange- (FTTH) ERSCHLOSSEN bot in anderen Städten weiter aus. Gemäss Swisscom waren Ende 2014 über 1,4 Millio- Diese Konkurrenzsituation hat sich 2013 mit der nen Wohnungen und Betriebe mit Hochbreitband neuen Marktteilnehmerin Swiss Fibre Net (SFN) noch erschlossen. Über ein Drittel (34 %) der Schweizer verstärkt. Unter ihrem Dach haben sich verschiedene Haushalte sind bis in den Keller oder zumindest bis in Energieversorgungsunternehmen und weitere Part- Gebäudenähe mit Glasfaser versorgt. Swisscom inves- ner, wie ftth fr, zusammengeschlossen. Swiss Fibre tiert weiter in den Ausbau der Hochbreitband-Infra- Net wird über 650 000 Haushalte mit einem Glasfa- struktur und will so bis Ende 2015 2,3 Millionen Haus- seranschluss versorgen. Über die gemeinsame Platt- halte und Betriebe erschliessen. Bis 2020 sollen es form ALEX, deren Entwicklung im Rahmen des Run- 85 % der Wohnungen und Betriebe sein. den Tisches angestossen wurde, bietet Swiss Fibre Net schweizweit den Dienstanbieterinnen einheitliche Die ComCom und das BAKOM hatten zwischen 2008 Glasfaserprodukte an. und 2012 Gespräche am Runden Tisch zu FTTH organi- siert, die verschiedene Weichenstellungen ermöglicht Die CATV-Betreiberinnen tragen ebenfalls ihren Teil haben. Diese tragen weiterhin Früchte. Die Glasfa- zum Wettbewerb auf dem Markt für Hochbreitband- sernetze werden – meistens in Form von Kooperatio- dienste via Festnetz bei. Sie investieren weiter in die nen – koordiniert ausgebaut. Damit wird verhindert, Modernisierung ihrer Netze und rüsten schrittweise dass parallel mehrere verschiedene Glasfasernetze alle Anschlüsse mit DOCSIS 3.0 und bald DOCSIS 3.1 errichtet werden. Im Übrigen verfügen die einzelnen aus. Damit können die meisten Schweizer Haushal- Investoren dank dem Mehrfasermodell, das sich nach te mit Kabelnetzanschluss Hochbreitbanddienste mit den Gesprächen am Runden Tisch durchgesetzt hat, Bandbreiten von bis 1 Gbit/s nutzen. jeweils über eine eigene Glasfaser. Auch die übrigen Anbieterinnen haben damit Zugang zum Glasfaser- netz, so dass die Konsumentinnen und Konsumenten ihre Telekommunikationsanbieterin weiterhin frei wählen können. Wo keine Zusammenarbeitsvereinbarung gefunden wurde, investiert Swisscom im Alleingang. Dies ist in rund 30 Ortschaften der Fall. Andernorts wurden zwi- schen Swisscom und verschiedenen Gemeinden oder Stadtwerken – wie insbesondere in den meisten gros- sen Städten wie Basel, Bellinzona, Bern, Luzern, Genf – Kooperationen abgeschlossen. Der Glasfaser-Ausbau findet nicht nur in den grossen Agglomerationen statt. Auch auf dem Land wurden 14 verschiedene Projekte gestartet, auf regionaler Ebene
STATISTIKEN Abb. 1 MOBILFUNKANSCHLÜSSE IN DER SCHWEIZ 1999–2014 Anzahl in 1 000 12 000 10 000 8 000 6 000 4 000 2 000 0 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 SWISSCOM SUNRISE ORANGE Quellen: Geschäftsberichte Swisscom, Sunrise, Orange Abb. 2 MOBILFUNK-MARKTDURCHDRINGUNG IN EUROPA & DER SCHWEIZ, SEPTEMBER 2014 Pro 100 Einwohner 200% 180% 160% 140% Durchschnitt EU 15 120% 100% 80% 60% 40% 20% 0% FINNLAND PORTUGAL SCHWEDEN ITALIEN SCHWEIZ DÄNEMARK ÖSTERREICH DEUSCHLAND NORWEGEN VER. KÖNIGR. GRIECHENLAND NIEDERLANDE BELGIEN IRLAND SPANIEN FRANKREICH Quellen: Analysys Mason, Telecoms Market Matrix, February 2015, ComCom Abb. 3 MARKTANTEILE DER MOBILFUNKANBIETERINNEN IN DER SCHWEIZ SWISSCOM 18,1% 19,9% 16,9% SUNRISE 42,5% ORANGE Total Total Total 11 938 000 54,8% 5 086 000 19,3% 6 852 000 27,1% 37,6% 63,9% Quellen: Geschäftsberichte MOBILFUNKMARKT PREPAID-MARKT POSTPAID-MARKT Swisscom, Sunrise, Marktanteile, in %, Ende 2014 Marktanteile, in %, Ende 2014 Marktanteile, in %, Ende 2014 Orange
Abb. 4 ENTWICKLUNG DER ENDKUNDENPREISE IM SCHWEIZER MOBILFUNK 1998–2014 Kostenindizes nach Konsumprofil, 100 = Jahr 2012 INDEX «GERINGE NUTZUNG» 400 INDEX «MITTLERE NUTZUNG» INDEX «HOHE NUTZUNG» 350 300 250 200 150 100 50 0 Quelle: BAKOM, Kosten der 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Mobilfunkdienste, November 2014 Abb. 5 WARENKORB MOBILFUNK OECD SPRACH- UND DATENVERBINDUNGEN, 100 ANRUFE + 500 MB Euro inkl. MWST, kostengünstigstes Produkt nach Land, August 2014 LÄNDER, ANBIETER Estland, Tele2 7.56 Türkei, Vodafone 10.14 Österreich, T-Mobile 10.28 Ver. Königreich, T-Mobile 11.34 Polen, Polkomtel 11.85 Südkorea, SK Telecom 12.01 Dänemark, Telenor 14.27 Israel, Orange Israel 15.04 Italien, TIM 15.08 Finnland, Elisa 15.91 Mexiko, MoviStar 17.19 Schweden, Telia 18.05 Slowenien, Si.mobil 18.33 Neuseeland, Vodafone 18.48 Niederlande, Vodafone 19.78 Frankreich, Orange 19.99 Belgien, Mobistar 20.00 Australien, Optus 20.85 Luxemburg, Tango 21.61 Slowakei, T-Mobile 22.00 OECD-Durchschnitt 22.15 Deutschland, Vodafone 22.75 Island, Vodafone 23.02 Norwegen, Telenor 23.70 Spanien, MoviStar 24.50 Tschech. Republik, T-Mobile 25.41 Ungarn, T-Mobile 26.19 Chile, Entel Movil 27.78 Portugal, MEO 28.28 Irland, Vodafone 29.00 Griechenland, Vodafone 29.21 Canada, Bell Mobility 32.66 Vereinigte Staaten, AT&T 33.93 Schweiz, Sunrise 42.00 Japan, KDDI au 64.81 0.00 10.00 20.00 30.00 40.00 50.00 60.00 70.00 Quelle: Results from Teligen Price Benchmarking System. Copyright Strategy Analytics, UK
Abb. 6 Abb. 8 BREITBANDVERSORGUNG DER SCHWEIZ BREITBANDANSCHLÜSSE IN DER SCHWEIZ % der Schweizer Haushalte, September 2014 xDSL und Kabelmodem, 2005–2014 3 600 000 Grundversorgung (2 Mbit/s ab Jan. 2015) 3 200 000 ADSL (bis 25 Mbit/s) 2 800 000 FTTC/VDSL (bis 50 Mbit/s) 2 400 000 2 000 000 Vectoring mit FTTS/C (100 Mbit/s) 1 600 000 FTTH homes passed (über 1 Gbit/s) 1 200 000 Haushalte mit CATV-Anschluss 800 000 400 000 CATV mit DOCSIS 3.0 (100–200 Mbit/s) 0 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 0% 25% 50% 75% 100% KABELMODEM xDSL Quellen: Betreiberinnen, Swisscable Quellen: Swisscom, Swisscable Abb. 7 BREITBANDPENETRATION IN OECD-LÄNDERN Pro 100 Einwohner, Juni 2014 50% SCHWEIZ 45% NIEDERLANDE DÄNEMARK 40% SÜDKOREA NORWEGEN ISLAND 35% SCHWEDEN 30% 25% 2008 2008 2009 2009 2010 2010 2011 2011 2012 2012 2013 2013 2014 Q2 Q4 Q2 Q4 Q2 Q4 Q2 Q4 Q2 Q4 Q2 Q4 Q2 Quelle: OECD
Abb. 9 BREITBANDMARKT IN DER SCHWEIZ Neukunden pro Jahr, nach Technologie, 2001–2014 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 KABELMODEM DSL Quellen: Swisscom, Swisscable Abb. 10 Abb. 12 MARKTANTEILE DER BREITBANDANSCHLÜSSE ENTWICKLUNG DER ENTBÜNDELUNG IN DER SCHWEIZ, DEZ. 2014 IN DER SCHWEIZ, ENDE 2014 Anzahl Teilnehmeranschlussleitungen (TAL) 3,3% 9,4% 320 000 20,9% 280 000 Total 240 000 3 482 000 12,1% 200 000 160 000 54,3% 120 000 80 000 40 000 CATV CABLECOM DSL SUNRISE CATV ÜBRIGE ANBIETER DSL ÜBRIGE ANBIETER 0 DSL SWISSCOM JAN. JUNI DEZ. JUNI DEZ. JUNI DEZ. JUNI DEZ. JUNI DEZ. JUNI DEZ. JUNI DEZ. 2008 2008 2008 2009 2009 2010 2010 2011 2011 2012 2012 2013 2013 2014 2014 Quellen: Betreiberinnen, Swisscable Quelle: Swisscom Abb. 11 MARKTANTEILE DER BREITBANDANSCHLÜSSE IN DER SCHWEIZ UND IN DER EU, 2006–2014 60% CATV CABLECOM 50% CATV ÜBRIGE ANBIETER 40% DSL SWISSCOM 30% DSL SUNRISE DSL ÜBRIGE ANBIETER 20% DURCHSCHNITT EU* 10% * Marktanteil der historischen 0% Anbieterinnen. 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Quellen: Anbieterinnen, EU-Kommission
AUSBLICK Bereichen aus ihrer Sicht eine Gesetzesrevision be- Die Ziele der ComCom sind auch künftig, im Interesse sonders vordringlich ist. der Wirtschaft und der Konsumenten eine gute Grund- versorgung sicherzustellen, den Wettbewerb im Tele- INTERNATIONALES com-Markt zu fördern und für eine effiziente Nutzung Gemeinsam mit dem BAKOM verfolgt die ComCom des Frequenzspektrums zu sorgen. Weiter setzt sich die die Regulierungspraxis in den übrigen europäischen ComCom für investitionsfreundliche Rahmenbedin- Staaten. Hierfür nimmt sie an Sitzungen des BEREC gungen und für technologische Innovation im Tele- teil und engagiert sich aktiv in der Independent com-Markt ein. European Regulators Group (IRG). Ende 2014 wurde der ComCom-Präsident zum Vice-chairman des IRG FOLGENDE TÄTIGKEITEN STEHEN FÜR DIE gewählt, dadurch nimmt Marc Furrer auch Einsitz im COMCOM 2015 IM FOKUS: Board von BEREC/IRG. Bereits im Februar 2015 führt ZUGANGSVERFAHREN die ComCom zusammen mit dem BAKOM in Bern Die bereits hängigen Zugangsverfahren werden eine Plenartagung von BEREC und IRG durch. Im vorangetrieben. Im Jahr 2015 werden neben dem Herbst 2015 dürfte zudem die Jahrestagung der fran- Verfahren «Interconnect Peering» die erstmali- zösischsprachigen Regulierungsbehörden (FRATEL) ge Umsetzung der neuen Verordnungsbestimmun- in der Schweiz stattfinden. gen bezüglich Preisberechnungsmethodik und der Wechsel zur Glasfaser-Technologie als «Modern Equivalent Asset» (MEA) im Vordergrund stehen (vgl. die Ausführungen hinten). NUMMERNPORTIERUNG Die ComCom wird 2015 auch die Frage angehen, wie die Mitnahme der bisherigen Telefonnummer zu einem neuen Anbieter verkürzt werden kann. FREQUENZEN DER «DIGITALEN DIVIDENDE II» (694–790 MHz) Im November 2015 wird in Genf die World Radio Conference (WRC) stattfinden. Es wird erwartet, dass an dieser Konferenz entschieden wird, Frequenzen im 700 MHz-Band primär für die Nutzung mit Mo- bilfunkdiensten zu reservieren. Im Anschluss an die WRC wird die ComCom entscheiden, wie und wann diese Frequenzen vergeben werden könnten. Vor- aussetzung für die störungsfreie Nutzung dieser Fre- quenzen mit Mobilfunkdiensten ist, dass diese Fre- quenzen in der Schweiz und in den Nachbarländern nicht mehr mit DVB-T genutzt werden. REVISION DES FERNMELDEGESETZES (FMG) Der Bundesrat hat im Herbst den Fernmeldebericht 2014 publiziert. Die ComCom begrüsst die darin er- wähnte Absicht des Bundesrates, «noch während der laufenden Legislaturperiode eine Revision des FMG in Angriff» nehmen zu wollen, sowie die vorge- schlagene Etappierung. Die ComCom wird sich 2015 eingehender mit der Frage beschäftigen, in welchen 15
KOMMISSION UND SEKRETARIAT Die ComCom ist eine unabhängige, ausserparlamen- tarische Behördenkommission, die für die Konzessionie- rung und Marktregulierung im Bereich der Telekommu- nikation zuständig ist. Die Kommission besteht aus sieben unabhängigen Sachverständigen, die vom Bundesrat ernannt werden. Die Kommission setzte sich 2014 aus folgenden Mitgliedern zusammen: MARC FURRER, PRÄSIDENT Fürsprech und Notar MONICA DUCA WIDMER, VIZEPRÄSIDENTIN Dr. dipl. Chem.-Ing. ETH, Tessiner Unternehmerin ANDREAS BÜHLMANN Dr. rer. pol ., Chef des Amtes für Finanzen des Kt. SO ADRIENNE CORBOUD FUMAGALLI Doktorin in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Vizepräsidentin der ETH Lausanne, Beauftragte für Innovation und Valorisierung REINER EICHENBERGER Dr. oec. publ., Ökonomieprofessor an der Universität Freiburg JEAN-PIERRE HUBAUX Elektroingenieur, Professor an der ETH Lausanne STEPHAN NETZLE Dr. iur., LL.M., Rechtsanwalt 16
Die Kommission tritt in der Regel fast monatlich zu einer Sitzung zu- Selfie der ComCom, v.l.n.r: Reiner Eichenberger, Monica Duca Widmer sammen. Die Mitglieder wenden zudem viel Zeit für die Sitzungsvorbe- (Vizepräsidentin), Jean-Pierre Hubaux, reitung und für Stellungnahmen auf dem Zirkulationsweg auf. Adrienne Corboud Fumagalli, Marc Furrer (Präsident), Stephan Netzle, Ausserdem befasste sich die Kommission 2014 in einem zweitägigen Andreas Bühlmann. internen Weiterbildungsseminar mit dem Ausbau und der Weiterent- wicklung der Informations- und Telekommunikationstechnologien. Die Kommission verfügt über ein eigenes Sekretariat, das für die Koordi- nation der Geschäfte, die Organisation der Kommissionsaktivitäten und die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Im Sekretariat sind eine Mitarbei- terin und zwei Mitarbeiter tätig; die drei Teilzeitpensen entsprechen zu- sammen 240 Stellenprozenten. 17
TÄTIGKEITEN DER KOMMISSION Die Tätigkeit der ComCom orientiert sich am Zweckartikel des Fernmeldegesetzes (Art. 1 FMG): Ziel des Gesetzes ist die zuverlässige Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit vielfältigen, preiswerten und qualitativ hoch- stehenden Fernmeldediensten. Neben der Grundversorgung der ganzen Schweiz mit einem Basisangebot an Telecom- Diensten soll dieses Ziel über wirksamen Wettbewerb realisiert werden. Die wichtigsten Aufgaben der ComCom gemäss sion anschliessend die Geschäfte zum Entscheid vor. Fernmeldegesetz sind: Die Entscheide der Kommission werden von ihrem • die Vergabe von Konzessionen für die Nutzung Sekretariat oder dem BAKOM vollzogen. des Funkfrequenzspektrums (Art. 24a FMG), • die Erteilung der Grundversorgungskonzession Die nachfolgenden Kapitel geben einen Überblick über (Art. 14 FMG), die Tätigkeiten der ComCom im Jahr 2014. • die Festlegung der Zugangspreise und -bedingungen, wenn die Anbieter unter sich keine Einigung erzielen ZUGANGSVERFAHREN können (Art. 11 und 11a FMG), Seit April 2007 sieht das Fernmeldegesetz • die Genehmigung der nationalen Nummerierungs- (Art. 11 FMG) die folgenden Varianten des Zugangs pläne (Art. 28 FMG), zur Infrastruktur und zu Diensten einer marktbe- • die Regelung der Nummernportabilität und der herrschenden Anbieterin vor: freien Wahl der Dienstanbieterin (Art. 28 FMG), 1 vollständige Entbündelung des • Verfügung von Massnahmen und Sanktionen bei Teilnehmeranschlusses, Verletzung des anwendbaren Rechts im Rahmen 2 schneller Bitstromzugang (während vier Jahren), einer von der ComCom vergebenen Konzession 3 Verrechnen von Teilnehmeranschlüssen des (Art. 58 FMG). Festnetzes, 4 Interkonnektion, Als unabhängige schweizerische Konzessions- und 5 Mietleitungen, Regulierungsbehörde im Bereich der Telekommuni- 6 Zugang zu den Kabelkanalisationen, sofern diese kation unterliegt die ComCom keinen Weisungen von über eine ausreichende Kapazität verfügen. Bundesrat und Departement. Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben arbeitet die ComCom eng mit dem BAKOM Zu Beginn des Jahres 2014 war bei der ComCom ein Zu- zusammen. Im Auftrag der Kommission bereitet das gangsverfahren betreffend Interconnect Peering hän- BAKOM mit seinen Fachdiensten die meisten Kommis- gig. Im Verlaufe des Jahres 2014 haben verschiedene 18 sionsgeschäfte selbständig vor und legt der Kommis- Firmen fünf neue Zugangsgesuche eingereicht, die
Sie können auch lesen