Corona Schule zuhause Erfahrungsberichte - Montessori ...
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Vorwort Hallo Ihr lieben Montis, Es ist nicht schön und auch nur schwer und lernen, dies auszuhalten bzw. ihren Beiträgen und Fotos in dieser zu ertragen, dass derzeit alles so unter immer wieder nach Verbesserungen nun etwas anderen Ausgabe dazu bei- dem Einfluss von „Corona“ steht. Aber zu suchen. Ich hoffe, wir alle werden getragen haben, uns ein breites Bild zu es ist so. Viele damit verbundenen die positiven Dinge, denn auch die gab zeichnen, wie wir mit den besonderen Regelungen und Gegebenheiten es bei der Bewältigung aller Aufgaben Umständen der letzten Zeit umgegan- haben unser Leben in Kinderhaus und und Anforderungen, beibehalten und gen sind, was sie für uns bedeutet oder Schule, haben unser Miteinander im mitnehmen in eine wieder „normale auch verändert haben. Verein entscheidend beeinflusst und Zeit“. zumindest zeitweise sehr verändert. Lasst uns weiterhin zusammenstehen, Wir alle mussten unsere Lebensweise Ein herzliches Dankeschön euch allen, auch miteinander lachen und die anpassen, uns auf Neues, Anderes für das was ihr in den letzten Wochen schönen Momente genießen! einstellen, vieles umorganisieren, uns und Monaten geleistet habt und wahr- an Unbekanntes heranwagen, damit gut scheinlich auch noch weiter leistet. Mit lieben Grüßen, oder auch mal weniger gut klarkommen Ein Dank auch an all diejenigen, die mit Eure Sibylle Kellner Ein Bienchen für … Dennis Holdinghausen habt uns über Jahre sehr vielfältig mit den betreffenden Lehrerkollegen, der und Marco Bewer unterstützt; war es nun bei notwendigen Schulleitung oder mir geschaut, dass Hausbegehungen mit sehr anschaulich alles gut vorangeht und einfach passt. In schöner Tradition und ganz unabhängig dokumentierten Mängeln oder Schäden Vielen lieben Dank für euer Dranbleiben, von „Corona“ möchte ich mich bei zwei jeder Art in Kinderhaus und Schule, bei für eure Geduld und oft unkomplizierte sehr engagierten Arbeitskreismitgliedern der Organisation und Durchführung von Herangehensweise. Dank auch dafür, bedanken, die uns mit ihren Kindern zum Reparatur- oder Verschönerungsmaßnah- dass ihr in eurem Arbeitsbereich gleich für Ende des Schuljahres leider verlassen men, bei der Planung und Umsetzung von gute Nachfolger gesorgt habt und somit und uns damit auch sehr fehlen werden. Projekten, wie z.B. in der Vergangenheit alle Tätigkeiten so nahtlos wie nur möglich beim Neubau unseres Kinderhauses fortgesetzt werden können. Dennis und Marco waren langjährige und der Schulsanierung oder heute, um Mitglieder im AK Gebäudemanagement, den Schallschutz in einigen Räumen zu Wir wünschen euch mit euren Kindern wobei Dennis den AK zeitweise auch verbessern und bei vielem anderen mehr. alles Gute, freuen uns, wenn wir uns leitete und zusätzlich als Vertreter im Fachlich kompetent, sehr hilfsbereit einmal wiedersehen und verbleiben mit Forum Schule seinen wichtigen Beitrag und umsichtig habt ihr eure Aufgaben ganz lieben Grüßen im großen Miteinander an der Schule gemeinsam mit vielen fleißigen Helfern zuverlässig einbrachte. Ihr beide erledigt und in stets guter Abstimmung Eure Sibylle Impressum Montessori Pädagogik Forchheim e.V. Montessori-Kindergarten Forchheim Redaktion: Träger von Schule und Kinderhaus, Kinderhaus „Pusteblume“ Katja Eckert-Hessing, Andrea Hecking, Christiane Spernau als gemeinnützig anerkannt und eingetragen Balthasar-Schönfelder-Str. 36 E-Mail: monti-aktuell @ montessori-forchheim.de 91301 Forchheim Egloffsteinstr. 33 | 91301 Forchheim Fotos: Michael Hoser, Sven Röding, Marco Auer Tel.: 09191 704432 Tel.: 09191 7366779 | Fax: 09191 729996 Gestaltung: Susanne Frost, Mascha Bengesser, Fax: 09191 702624 E-Mail: geschaeftsfuehrung @ montessori-forchheim.de Günter Mayer, Birgit Willared E-Mail: kindergarten @ montessori-forchheim.de Vorstand: Claudia Bähr und friends und privat 1. Vorsitzender: Christian Neumann Private Montessori-Volksschule Forchheim Druck: Printzipia, Auflage 500 Stück 2. Vorsitzender: Kathrin Lerch Grundschule und Hauptschule 3. Vorsitzender: Franz Kainer Egloffsteinstrasse 33 Finanzvorstand: Martin Schlemmer 91301 Forchheim Personalvorstand: Kristina Jäckle Tel.: 09191 72999-5 Schriftführerin: Corinna Castek Fax: 09191 72999-6 Geschäftsführerin: Sibylle Kellner E-Mail: schule @ montessori-forchheim.de 2 | Monti aktuell
Vorstand Liebe Montis, das ist nun bereits die zweite Ausga- Wer hätte vor 3 Monaten gedacht, be unserer Monti aktuell seitdem uns dass „Schule-zu-Hause“ nicht nur 1x Covid-19 nahezu komplett einnimmt. im Jahr stattfindet und wir über ver- Die Auswirkungen haben unser Leben schiedenste digitale Kanäle versuchen in den vergangenen Wochen deutlich werden, uns auszutauschen? Unsere APPLAUS verändert und in vielen Bereichen ein- gemeinsam durch diese Situation Kinder wurden sowohl online als auch geschränkt. Dabei alles unter einen Hut gehen, möchte ich diesen Artikel nutzen mit individuellen Postwurfsendungen zu bekommen, ist eine Herausforderung und uns alle auffordern, uns selbst einen beim Lernen unterstützt und haben sich ... für alle. Applaus zu geben! Achtung, jetzt alle! auf Abschlussprüfungen vorbereitet und 3…2…1… Große Arbeiten geschrieben. Dabei Hierbei den Überblick zu behalten und waren unsere Lehrer*innen im Vorder- ständig zu prüfen, ob alles bedacht ist, grund, aber auch die pädagogischen ist schwierig. Unsicherheiten machen Mitarbeiter*innen hinter den Kulissen sich nicht nur bei unseren Kindern stark involviert. bemerkbar und heute noch als solide Auch wenn es manchmal schwer eingeschätzte Planungen sind bereits fallen sollte, das zu sehen: Wir haben große Schritte in Richtung morgen umzuwerfen. Seit unserer letzten gemeinsamen Digitalisierung gemacht. Technische großen Veranstaltung am Tag der sowie finanzielle Herausforderungen Entbehrungen für alle; soziale Kontakte offenen Tür ist einiges geschehen. An galt und gilt es hierbei zu stemmen. und persönlicher Austausch fehlen. vielen Stellen in unserem Verein wurde Online-Unterricht wurde organisiert und Menschen, die sich üblicher Weise zur Verantwortung übernommen. Achtsam- Vorstands-, Teamsitzungen sowie unser Begrüßung herzlich drücken, müssen keit für sich und andere ist mächtig in Forum Schule wurden als Online-Konfe- Abstand halten. Auf liebgewonnene den Fokus gerückt. renz abgehalten. Traditionen wie beispielsweise unser Schulfest, die Projektwoche, unsere Eine große Herausforderung ist dabei Nicht zuletzt möchte ich auch meinen Schullandheimfahrten und Praktika die vereinsinterne Kommunikation. Sich Respekt vor unseren Kindern ausspre- musste verzichtet werden. Alle merken, gegenseitig auf Stand halten kann man chen, die diese Situation mit Verzicht wie herausfordernd diese ungewöhn- nie genug (es wird immer zu wenig auf ihre Freunde und die Veränderung liche Zeit für alle ist und auch welche sein). Hierbei nichts zu übersehen und in ihrem gewohnten Umfeld so tapfer Sorgen damit verbunden sind. deutlich Perspektiven zu formulieren meistern. Wie gelingt es uns nun, dieser Situation und den richtigen Kern hinsichtlich des Und weil es gerade etwas oben im Text etwas Positives abzugewinnen? Ehrlich Managements solch mannigfaltiger schon so schön war hier nochmal: gesagt fällt das schwer und hier die Erwartungshaltungen zu treffen, ist richtigen Worte zu finden, ist nahezu schwierig. Die regelmäßigen Schreiben APPLAUS FÜR UNS ALLE! unmöglich. an das Team, Schüler*innen und Eltern durch unsere Schul- und Kinderhaus- Nach ersten Lockerungen der Ein- Einige Aspekte möchte ich leitung (Danke an Birgit, Katharina und schränkungen im öffentlichen Leben dennoch herausstellen: Jutta) sowie unsere Geschäftsführung während der vergangenen Tage begin- Es ist enorm, was alles zu organisieren (Danke an Sibylle) waren und sind gro- nen auch wir, erste Schritte auf dem und verwaltungstechnisch zu regeln ist ße Herausforderungen in dieser vagen Weg hin zu einer „neuen Normalität“ zu und trotz des erforderlichen körperli- Zeit. Aus meiner Sicht ist das prima gehen. Diesen Weg gilt es gemeinsam chen Abstands eng abgestimmt werden gelungen. zu bewältigen. Dazu zählen Disziplin muss, um den Betrieb in unserem Verein und gegenseitiges Vertrauen auf die Entscheidungsprozesse stehen insbe- Einhaltung der Regeln, um gemeinsam in der Schule sowie im Kinderhaus bei sondere in einer solchen Zeit auf dem den Schutz und die Gesundheit aller den gegebenen Rahmenbedingungen Prüfstand und müssen schnell greifen. Beteiligten zu gewährleisten. am Laufen zu halten. Dies gelang uns bei Beschaffung, Su- Einen ganzen „Fleißbienchen-Schwarm“ che und Nachbesetzung von Personal Bleibt bitte gesund! müsste man eigentlich verteilen, um sowie der derzeitigen Abwendung der Euer Finanzvorstand und „Monti- Allen die verdiente, respektvolle Notwendigkeit in Kurzarbeit gehen zu Forchheim“-Fan Martin Schlemmer Wertschätzung entgegenzubringen! müssen. Da wir Alle (Kinder, Eltern und alle (auch im Namen des ganzen Vorstands) Mitarbeiter*innen) gleichermaßen und Monti aktuell | 3
Erfahrungsberichte Lehrer Coronazeit in der Grundschule Wie lief es in dieser besonderen Zeit sehr nerven- bei uns in der Eschengruppe? aufreibendes Unterfangen mit Am Vormittag des 13. März 2020, es war häufiger Frus- ein Freitag, 10 Uhr, bekamen wir die Ge- tration auf bei- wissheit: Auch Bayern geht in den „Lock- den Seiten! So suchten down“, die Schulen sollten ab dem nächsten wir zusätzlich auch nach Montag bis zu den Osterferien geschlos- Einführungsvideos im In- sen werden. Jetzt musste es schnell gehen. ternet, die die Kinder vorab Heidi und ich statteten unsere Kinder in den in Ruhe zu Hause ansehen Klassen mit Geheften zum Üben aus (Ma- und entsprechende Auf- thematik und Deutsch), ließen sie all ihre gaben danach bearbeiten Dinge einpacken und versuchten, Zuversicht konnten. Da wir ja auch und Ruhe auszustrahlen. Es fühlte sich für keine Schulbücher haben, uns alle zunächst eher wie ein spannendes mussten weitere Arbeits- Abenteuer an, als eine drohende Krise. Die blätter/Gehefte ausgesucht, nächsten drei Wochen bis zu den Osterferi- die Vorlagen teilweise ge- aus zu machen. Um aufkeimende Sorgen en verliefen dann ganz gut: Die Kinder wur- kauft und kopiert werden. Damit die Gehef- und Verunsicherungen bei den Schülern von den täglich über E-Mail mit einem Brief „Auf- te zwischen den Familien und uns kontakt- vornherein abzumildern, gingen wir mit gu- gabe des Tages“ versorgt. So „hörten“ sie los hin- und herwandern konnten, gab es ter Laune und Humor voran: Unsere „Ab- täglich von uns, und es konnten auch andere neben dem Verschicken mit der normalen standsnudel“ bekam am 1. Schultag von den Fächer wie Englisch, Sport, WG, Religion Post und persönlichem Austragen auch noch Kindern einen Namen („Nuli“), ein Gesicht etc. mit in das „homeschooling“ einfließen. unsere „Esche-Postbox“ in der Schule, die wurde mit Edding aufgemalt und am nächs- Inhaltlich sollten sie vor allem üben und wie- Jutta immer fleißig auf den Schulhof stellte ten Tag wurde sie noch mit einem Hut und derholen und zwischendrin nette Aufgaben und wieder hereinholte. Bei uns Pädago- Haaren geschmückt. Nuli erklärte den Kin- erledigen – das machte den meisten Spaß! gen wuchsen die Berge an Korrekturen. dern die neuen Regeln und abschließend malten die Kinder nach einem „Kunstdiktat“ In den Ferien kam dann der „Schock“ – die Für die Kinder änderte sich das Lernen eine frohe Botschaft für das Klassenzimmer. Schule sollte weiterhin geschlossen bleiben. grundlegend: Sie mussten nun zu Hause „Eventuell“ kämen die Viertklässler in zwei viel in Geheften arbeiten und die gelieb- Die Kinder sind sehr tapfer und fügen sich Wochen.Die Ansprüche des Kultusministeri- te Freiarbeit mit Material weg fiel. Da kam gut in die neue Situation ein. Und doch ist ums änderten sich zudem: Neue Inhalte soll- bei vielen Kindern zunehmend Frust auf! die Stimmung in der Gruppe „gedämpfter“ ten den Kindern vermittelt werden, vor allem Auch die allgemeine Unsicherheit, wie und als sonst: Wir vermissen alle die gewohn- das Augenmerk auf die Viertklässler (Über- wann es weitergeht und die fehlende Aus- te Nähe, unsere fröhlichen Lieder im Kreis, tritt!) gerichtet sein. Ups! Das war jetzt eine sicht auf ein baldiges Zurückkommen in die das Händereichen zum Morgen-/Abschieds- große Herausforderung für uns als Montes- Schule lähmte so manchen. Über das Te- gruß, das sorglose gemeinsame Spiel in sori-Pädagogen, wo wir doch die meisten lefon versuchten Heidi und ich für alle ein den Pausen und auch die Partner- und Inhalte über unser „Material zum Anfassen“ offenes Ohr zu haben: Wir versuchten zu Gruppenarbeit – was ja alles verboten ist. vermitteln – Material, das die Kinder mit den motivieren, halfen den Kindern und ihren El- Händen begreifen, mit dem sie selbständig tern beim Organisieren der sich anhäufen- Die Kinder und ich wissen, dass wir in die- arbeiten und mit dem sie ihre Arbeit selbst den Aufgaben und hörten uns die zuneh- sem Schuljahr wohl nicht mehr alle gemein- überprüfen können. Was ist zu tun? Wie menden Sorgen/Probleme der Eltern an. sam lernen, spielen und lachen werden. bekommen wir unsere Inhalte/Einführun- Manchmal fällt ein trauriges Wort über die gen digitalisiert? Gemeinsam im Team, mit Umso freudiger wurde dann die Nachricht vielen verpassten Highlights, die wir vor- Unterstützung von Astrid und Jürgen, unse- aufgenommen, dass nun endlich die ers- hatten: Lebenslauf, Schullandheim, Schul- ren Computerspezialisten, entwickelten wir ten Schüler (4. Klasse) wieder in die Schule fest, Abschlussfest mit Minimusical. Da fällt auf die Schnelle verschiedene Möglichkei- dürften. Gleichzeitig wurde die Freude aber es mir als Pädagogin ehrlich gesagt auch ten. Der Austausch mit den Kindern erfolg- auch getrübt von einem Hygienekonzept, schwer, tapfer zu sein und Trost zu spen- te nun über Videokonferenzen (jitsi meet). das so gar nicht zu unserer „freien“ Schu- den. Aber ich habe meinen Kindern verspro- Wie schön war es, endlich mal alle Kinder le passen wollte. Aufgrund der Abstands- chen, dass wir noch irgend etwas Schö- wiederzusehen! Die Videokonferenzen: Bei regeln mussten als erstes unsere geliebten nes im Sommer zusammen unternehmen nicht allen Kindern klappte es zuverlässig runden Teppiche weichen. Mit frontal ausge- werden. Und ich hoffe inständig, dass sich mit der Qualität des Internets/ihrer Hard- richteten Einzeltischen wirkt das Klassen- bis dahin alles wieder zum Guten wendet! ware, sie wurden teilweise „herausgewor- zimmer wie aus dem früheren Jahrhundert. fen“, das Bild/Ton klappte nicht. Ein zum Teil Aber wieder versuchten wir das Beste dar- Julia Eisele (Text und Fotos) 4 | Monti aktuell
Lehrer Ein Brief an einen Außerirdischen Lieber Ziteakupatl, und schrieben Briefe. Jeder hat wieder sel- schreiben sie Quatsch in die Sprechbla- ich bin Lehrerin an der Privaten Montes- ber gekocht, weil die Restaurants zu waren sen und dann siehst du ein Kind was sich sori-Schule Forchheim, wie du weißt. Du und die Kinder dachten, sie hätten nur noch auf seinem Sofa aalt und dann siehst du ein kannst dir nicht vorstellen, wie sich un- Ferien. Sie konnten ausschlafen, muss- Kind nicht mehr, weil es gerade aus dem ser Leben verändert hat seit März! ten nicht mit dem Bus oder dem Taxi fahren Zimmer geht und es kommt zurück mit ei- und, damit sie sich überhaupt noch beweg- ner dicken Katze und ein anderes Kind sitzt Im letzten Brief habe ich dir ja erklärt, wie ten, machten sie Yoga vor dem Compu- auf einem Drehstuhl und trommelt vor Ner- bei uns in der Schule gearbeitet wird. Wir ter oder gingen Seilspringen vor die Tür. vosität auf seinem Mikrofon herum und das waren gerade noch im Schullandheim und scheppert bei dir oder ein Kind klappt sei- dort haben wir schon erfahren, dass ein Ganz besonders war, dass die Kinder ne Kamera so, dass du nur noch die Haa- Gymnasium in Ebermannstadt geschlossen dicke Briefe mit Aufgaben bekamen. re siehst und du fragst was, aber jetzt ist wurde. Das konnten wir gar nicht glauben. Und es fand jit.si-Unterricht statt. das Kind was du gefragt hast schon wieder Aber stell dir vor: alle Schulen wurden ge- weg, weil der AKKU leer war und ein ande- schlossen! Es war ganz leise überall, kei- Ich erkläre dir mal, was das ist: man sitzt vor res Kind hat sein Mikrofon ausgeschaltet. ne Flugzeuge flogen, fast keine Autos fuh- dem Bildschirm und sieht sich selber. Plötz- ren und die Spielplätze waren gesperrt! lich kommt ein Buchstabe mit einer durchge- Lieber Ziteakupatl, nach jeder jit.si.meet- strichenen Kamera und einem durchgestri- Konferenz habe ich mich vor Erschöp- Plötzlich waren die Eltern zuhause mit ih- chenen Mikrofon. Schwups ist ein Kind da, fung auf den Rücken gelegt und zu ren Kindern und hatten ganz viel Zeit. schwups noch eins, schwups ist das erste dir hoch in den Himmel geschaut. Ihr Die Kalender waren leer, weil alle Termi- Kind wieder weg. Du sagst was, und einige habt es gut. Ihr macht einfach Gedan- ne ausfielen, auch Reisen, die gebucht Sekunden später hört es der andere. Oder kenübertragung, weil ihr schon wei- waren konnten nicht angetreten werden. er hört es nicht, weil du dein Mikrofon aus- ter seid mit eurem Bewusstsein. Die Vögel sangen, die Sonne schien täg- geschaltet hast oder jemand anderes dein lich, der Frühling kam ganz langsam und Mikrofon ausgeschaltet hat oder der Buch- Und so schicke ich dir jetzt auch mei- man konnte alles genau beobachten. stabe ist wieder da oder es kommt noch ein nen Brief, einfach mit Gedankenkraft. Kind und dann ist wieder eins weg und dann Und lieber Ziteakupatl, weißt du was in den kommen noch Kinder und dann hören sie Herzliche Grüße von Rike Häusern los war? Die Menschen saßen da dich nicht oder du hörst sie nicht und dann Eicheklasse Monti aktuell | 5
Erfahrungsberichte Lehrer Ein Virus, die Lindenklasse und viele DIN A4 Umschläge Es war ein Freitag, der 13..., genauer erst nach den Pfingstferien zurückkehren. sammen und dann ging es los. Ca. 3 gesagt Freitag, der 13. März 2020. Stunden dauerte unsere „Bürozeit“. In Windeseile war eine E-Mailadresse An diesem Tag wurde unser Schulleben für die Linde eingerichtet, die dann doch Es war eine super gute Zusammenarbeit. auf den Kopf gestellt und danach stillge- durch eine eines anderen Anbieters ersetzt Wie gerne wären wir danach zum gemein- legt. wurde, da sie nicht so gut funktionierte. samen Essen gegangen. Montags wurde So war der Plan des uns allen bekannten dann die Wechselstelle eröffnet mit den Virus. Doch da hatte er sich gewaltig ge- Am Montag, den 16. März begann dann Posteingang- und Postausgangkisten im irrt. Gut, er hatte es geschafft, dass die unser „Homeschooling“ mit der täglichen Schulhof. Es war wirklich surreal für uns. Kinder und Jugendlichen das Schulge- E-Mail. Wir „saßen“ in einem riesigen lände nicht mehr betreten durften. Aber Sitzkreis von Ebermannstadt über Neun- Mit der täglichen E-Mail schickten wir im blauen Haus mit den bunten Fenstern kirchen a. Brand, Heroldbach bis nach ein Schulfotorätsel mit, damit der Be- wurde unermüdlich gearbeitet. Im Bü- Altendorf und zurück nach Forchheim zug zur Schule und den mittlerwei- ro bei Jutta und Brigitte glühten die Lei- und alle lasen das Datum auf Deutsch le in schönster Blütenpracht stehen- tungen aller Kommunikationsgeräte: das und Englisch für sich. Im Laufe der Zeit dem Pausenhof bestehen blieb. Telefon, das Faxgerät und natürlich der kam auch abwechselnd einmal Rus- PC mit den vielen E-Mails. Im Schullei- sisch, Italienisch und Rumänisch dazu. Mit der Zeit wurde es immer schwieriger tungszimmer verfassten Birgit und Ka- Wir hatten den Plan, uns am Stunden- einzuschätzen, wo die Kinder gerade ste- tharina Briefe und Briefe und Briefe. plan der Kinder entlang zu hangeln. hen und welche Materialien sie benötigen. Doch mit den Lindeneltern, die ihre Kinder Nach einer Teamsitzung mit ABSTAND Für die ersten Wochen war das auch sehr gut begleiteten und einschätzen konn- sortierten wir uns ganz neu. Ganz oben möglich. Der „Satz der Woche“ mit den ten, schaften wir es doch. Dann kam die auf der Tagesordnung stand: Wie kön- Wortartensymbolen und der Satzgliedbe- Zeit des Videoklassenzimmers und der „Er- nen wir es möglich machen, dass die stimmung am Dienstag, eine Kunststun- klärfilmchen“. Wir freuten uns, die Kinder Schüler und Schülerinnen und mit ihnen de zum „Blauen Hasen nach Franz Marc“ zumindest auf dem Computerbildschirm zu die komplette Schulfamilie gut durch die- am Donnerstag, Englisch und Religion am sehen. Eine Form von Unterricht wurde es se Zeit kommen? Erschwerend kam hin- Freitag und die Suche nach den Frühblü- für mich nicht wirklich. Unsere Schule lebt zu, dass wir auch nicht wussten, was hern machte es abwechslungsreich für die von dem persönlichen Kontakt zu den Kin- in den nächsten Wochen, mittlerwei- Kinder. Alle Ergebnisse kamen per E-Mail dern und der Arbeit mit dem Material. Also le Monaten auf uns zukam. Also mach- zurück. begann ich „Erklärfilmchen“ aus dem Inter- ten wir uns alle auf den Weg, es möglich net herunterzuladen und zu verschicken. zu machen. Ich möchte nun von der Zeit Wir hatten einige Geburtstagskinder zu der Lindenklasse ein wenig berichten. feiern. Das übernahm Claudia und stell- Überlegungen, Lernmaterialien aus te sicher, dass auch die Kinder erst den Regalen nachzubasteln und den Zurück zum Freitag, den 13. … einmal das Klassengeschenk mit den Kindern zuzusenden, konnten wir Nachdem die Nachricht der Schulschlie- schön gestalteten Büchern virtuell beka- auch in Ansätzen sehr kreativ um- ßung bei uns ankam, wirbelten wir ge- men. Später steckten dann die echten setzten. Man kann doch auch Linsen meinsam wie die Bienchen herum. Die Bücher in den schon erwähnten Um- auf das Multiplikationsbrett legen. Kinder sortierten so gut es ging ihre Ar- schlägen. Alle Kinder waren mit Feu- beitsmaterialien und legten nicht been- ereifer dabei. Noch war es spannend Zum Lindenteam gehören natürlich auch dete Hefte bereit. Carola, Niklas Mama und vor allem absehbar, dachten wir. Gabi und Anette und Margrit. Gabi half wollte eigentlich hospitieren. Nun kopier- uns immer mit Tipps für unsere Inklusi- te sie fleißig Frühlingshefte für die Kinder. Nach den Osterferien mussten wir et- onskinder und die Bastelpakete aus dem Claudia und ich legten alles bereit und was ändern. Es kamen die ersten „wei- WG-Keller kamen auch immer gut an. die Mädchen der 4. Klasse sortierten die ßen Fähnchen“ der „Eltern im Homeof- Blätter. Wir hefteten alles zusammen. Nun fice“ bei uns an. Da ich auch im Home- So hangelten wir uns gemeinsam mit den kamen die DIN A4 Umschläge zum ersten office mit einer Erstklässlerin und ei- Lindenkindern und ihren Eltern von Wo- und nicht zum letzten Mal zum Einsatz. nem Kinderhauskind steckte, konn- che zu Woche. Auch wenn es schwie- te ich alle Eltern gut verstehen. rig war, auf unsere Eltern der Linden- Nachdem alles geschafft war, beschlos- klasse konnten wir uns stets verlas- sen wir, noch auf den Pausenhof zum Von nun an traf sich das Lindenteam sen. Sie stärkten uns mit aufmunternden Spielen zu gehen. Nach der Verabschie- (Claudia, Birgit und ich) am Mittwoch- Mails. Der Elternbeirat sendete jeder dung für diese lange Zeit bis nach den abend auf ein Date mit dem Kopierer Familie und auch uns ein Briefchen mit Osterferien mussten die Kinder die Schu- und den Umschlägen. Während der Wo- „Vergissmeinichtsamen“. So leistete je- le verlassen ... und viele von ihnen sollten che stellte ich die Kopiervorlagen zu- der seinen Beitrag, so gut er konnte. 6 | Monti aktuell
Lehrer Seit kapp drei Wochen haben wir zumin- die Zweit- und Drittklässler und freu- Fragen auf dem Plan der Teamsitzung: dest die Hälfte unserer Klasse wieder im en sich, endlich nach den Pfingstferi- „Präsenzunterricht“. Es gibt ein anderes en wieder in die Linde zu kommen. - Wie gestalten wir die Abschlussfei- Ankommen in der Schule. Jeder, wirklich ern für unsere Abschlussklassen? jeder Schüler und jede Schülerin wird von Ach ja, da wären sie wieder: Zwi- der Schulleiterin Birgit mit einem Lächeln schen meinem und Annikas Schreib- - Wie wird der Schulanfang werden? hinter dem Mundschutz und in den Augen tisch liegen sie, die DIN A4 Umschlä- herzlich jeden Morgen begrüßt und in die ge, gut gefüllt von fleißigen Kindern und - Wie geht es den zukünftigen Schul- Klassenzimmer geschickt. Die Erstklässler ausdauernden Eltern im Homeoffice. anfängern in den Kindergär- und die Viertklässler sitzen nun verteilt auf ten und unserem Kinderhaus? zwei Räume mit 1.50 m Abstand an den Für uns Montessorilehrer (ich denke es Tischen. Wir versuchen, das Beste da- geht allen so.), ist es nicht das Arbeiten, - Wie können wir ihren Übergang raus zu machen zwischen Mundschutz, wie wir es aus tiefstem Herzen wollen. in die Schule gut begleiten? Händewaschen und unserem Abstand- Da ruht der blaue Teppich zusammen- halter, der lindgrünen Schwimmnu- gerollt in der Ecke, die vielen Montes- Das Montessoriteam Forchheim macht del. Die Kinder halten sich so gut an die sorimaterialien für die Hand des Kindes sich weiter auf den Weg. Und zusam- Regeln. Sie tragen ihren Mundschutz, schauen fragend aus den Regalen und men werden wir das denkwürdige Schul- dafür manchmal nur einen Schuh. uns fehlt einfach die Arbeitsweise, für die jahr 2019/20 so gut es geht beenden. wir uns bewusst entschieden haben. Alle arbeiten so gut es geht, bis sie Text: Constanze Dehs dann mit Abstand und einem Lä- Wir werden sehen, wie es weitergeht. Na- cheln durch den Hinterausgang wie- türlich sind wir noch weit weg von unse- der nach Hause eilen. Zu Hause sitzen rem normalen Schulalltag. Wieder stehen Monti aktuell | 7
Erfahrungsberichte Eltern Andrea, Mama von Leo aus der Linde: Meistens Nudeln mit Tomatensauce ... hatte meine Schwester „Hausunterricht ist eine Form der Bildung sich doch mal getraut, mich und Erziehung, bei der die Kinder zu- anzurufen, sie fürchtete hause oder an anderen Orten außerhalb sich bestimmt davor, denn einer Schule von den Eltern oder von es konnte ja nur ein langes Privatlehrern unterrichtet werden.“ (https:// Gespräch werden … so, in der einen E-Mail letzte Woche stand, de.wikipedia.org/wiki/Hausunterricht) dass das Meeting gar nicht heute ist, hab Wieso ruft sie denn jetzt an (Mo. 9:30 Schön wär’s, denke ich mir auf der Suche ich irgendwie überlesen, aber die anderen Uhr)? Ach ja, kinderlos im Homeoffice, nach ein paar witzigen Zitaten zum Thema ja offensichtlich auch. Die Kinder beschlie- Zeit ohne Ende, warmer Kaffee, schöne Homeschooling für den Montiaktuellartikel. ßen, sich gegenseitig was auf Instrumen- Musik im Hintergrund, aufgeräumt und ten vorzuspielen, es klappt bedingt, denn Am Anfang des Lockdowns gefiel es blankgeputzte Wohnung, die man auch auch kleine Geschwister wollen hie und mir noch, das Internet-Meme der beiden gerne mal im Videochat zeigt. Ein TRAUM! da mitmischen in der Kakophonie oder Minions herumzuschicken. Erinnert ihr „Äh ja du, schön dass du, ... – Leo ? Nein, stürzen sich todesmutig von Sofas und euch: „Lehrer“-Minion lacht „Eltern“-Minion das Heft mit dem Zehnerübergang machen müssen von Homeofficern gerettet werden. aus. Dazu on top das schöne Zitat von Olli wir nachher mit Perlen. Schreib jetzt einfach Welke aus der Heute Show: „Manchen Nach dem Mittagessen (meistens Nudeln mal was ab! – Äh, sorry, Sis, chillste im von uns Eltern dämmert gerade zuhau- mit Tomatensauce) gehen wir raus. Wir sind Homeoffice?“ „Ja, ach schön isses, und bei se, dass Lehrer ja ein richtiggehender neu in Forchheim und ich hatte Leo den dir?“ „Mammmmaaaaaaa!“ „Äh du, ich ruf BERUF zu sein scheint!“ „Hey“, hatte ganzen Winter in bunten Farben ausgemalt, später zurück, muss ins Zoom-Meeting mit meine Schwester noch bemerkt, „wieso wie toll es wird, wenn wir im Frühling beim meiner 6e …“ „Ist Zoom nicht verboten?“ freuste dich über die Minions, du bist Spielplatzhopping alle Kinder der Umgebung „Ja schon, aber es funktioniert, also ciaooo!“ doch beides?“ Wie recht sie doch hatte. kennenlernen. Jetzt müssen wir es irgend- Ich beauftrage meine Großen, den Erst- wie ohne andere Kinder schaffen (und ohne Was hat man sich zunächst nicht „gefühlt“, klässler zu beaufsichtigen, verstecke das Spielplätze), die Energie eines Sechsjähri- als LehrerIn. Die gesellschaftliche Relevanz iPad und die Fernbedienung und begebe gen ans Universum abzugeben, damit der unseres Daseins wurde endlich mal wahr- mich ins Arbeitszimmer zum Treffen mit dann auch irgendwann müde ins Bett fällt. genommen. Es erwuchs aus der Pandemie meiner Englischklasse. Heute üben wir für kurze Zeit so etwas wie Wertschätzung 21 Uhr, meine großen Mädels fragen, ob Simple Past und Present Perfect. Manch- für die Anstrengung, die es kostet, Flö- ich HEUTE mal mit ihnen Grey’s Anato- mal tue ich so, als ob mein Mirko spinnt. he um sich zu haben und dennoch einer my auf Prime schaue. „Nee, muss noch In Wirklichkeit schalte ich es ab, damit das zielgerichteten Tätigkeit nachzugehen. An Wochenplan schreiben und Online-Projekt Geschrei meiner Kinder nicht mitgehört der Schule ist genau das unser täglich vorbereiten, und ich hab da so ne neue wird oder gar auf einem amerikanischen Brot. Nach einer Woche „Homeschoo- Software für Lernvideos, wollt ich jetzt mal Server landet. Meine Sechstklässler finden ling“ entwickelte sich in der Öffentlichkeit versuchen, was ich da so ...“ „Ja, ja, Mama, Zoom toll, man kann den Hintergrund so eine nie zuvor dagewesene Empathie und mit dir kann man nie was Lustiges machen. einstellen, als würde man Nicki Lauda auf vielleicht sogar ein wenig Respekt dafür… Immer arbeiten, arbeiten, arbeiten.“ der Rennstrecke begleiten oder man kann Hielt aber nicht lange vor, denn natürlich wa- sich auf den Kopf stellen. Und endlich sehen Achselzuckend verzupfe ich mich ins Arbeits- ren die Schulen viel zu wenig auf den Lock- sich wiedermal alle. Was für ein Halloooo! zimmer. Wie ruhig es hier ist. So wie bei down vorbereitet und die LehrerInnen nicht meiner Schwester heute Morgen, nur nicht Nach 30 min. werden wir automatisch aus annähernd im digitalen Zeitalter angekom- so aufgeräumt. Jetzt habe ich voll die gute dem Meeting geworfen, Fluch und Segen, men, konnte man den Medien entnehmen. Idee, für ein Video. Als ich wieder auf die Uhr denn wir waren längst nicht fertig, aber un- schaue ist es 1:43 Uhr ... Ob ich morgen Aber war es nicht einfach nur so, dass ten wird der Kleine zunehmend ungehaltener. mit Leo den Homeschooling Tag schon der Lockdown schnell begann, unser „Wie lange dauert Schule noch, bin ich jetzt um 8 Uhr beginne? Keine Ahnung. Nervenkittelchen enger zu stricken, und fertig?“ „Hm, ich glaube, du musst das noch- zwar von allen Seiten gleichzeitig? De- mal schreiben, das sieht ja gar nicht richtig Meine Schwester habe ich bis heute nicht finitiv! „Du hast’s ja gut, du bist ja Leh- aus!“ „AAACHHHH MAAANNNNNN!“ zurückgerufen. Ich hoffe, ihr geht’s gut. rerin. Du musst jetzt nicht arbeiten und „Ach so, ja und jetzt ist ja Jitsi mit deinen Er- Liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe kannst das mit Homeschooling…“ Bei stis, Leo, warte mal, wo hab ich denn gleich Eltern, liebe Kinder, ich hoffe ihr findet solchen Sätzen zuckte man schon mal den Link wieder hin?“ Wir schaffen es, uns euch in meiner kleinen Anekdote das zusammen, als LehrerIn und Mutter… mit 5 Minuten Verspätung einzuwählen und ein oder andere mal wieder. Danke „Und wie ist das so, ein normaler Pande- sehen die Freudinnen und Freunde – ach dass es euch gibt! Wir sind zusam- miearbeitstag, bei dir?“ Nach fünf Wochen schön. Wo ist denn jetzt die Lehrerin? Ach men gut! Halten wir weiter durch! 8 | Monti aktuell
Judith, Mama eines Erstklässlers Als Eltern eines 1.Klässlers mussten wir großen Aufwand bedeutet und trotzdem sind Oma und Enkel wandernd losgezogen uns der Aufgabe „Lernen zuhause“ stellen. Wissen vermittelt und damit einen Teil der und haben eine Steinburg gebaut und mit Von Martina und Sabine fühlten wir uns Schulzeit erfüllt. Ein Projekt, was ich aus den mitgenommenen Playmobilfiguren eine durchgehend hervorragend begleitet und meinem Beruf aus dem medizinischen Geschichte gespielt und fotografiert, zu der unterstützt – geschätzt haben wir vor allem Bereich relativ einfach anbieten konnte, war es dann auch Spaß gemacht hat, frei zu den Freiraum neben den bereitgestellten den Körper von innen zu erforschen. An schreiben. Arbeitsmaterialien auch selber entscheiden einem Plastikmodell des Menschen haben zu dürfen, was wir als „Schule daheim“ wir zunächst die Lage der Organe erkundet Zusammenfassend mussten wir feststellen, anbieten und immer wieder den Hinweis zu und den Blutkreislauf besprochen. Aber das dass Lernen zuhause auch bei absolut bekommen, dass nicht nur Arbeitsblätter war auch irgendwie noch ziemlich trocken. optimaler Unterstützung durch die Lehrkräfte bearbeiten als Schulzeit zählt. Die Begeisterung war dann aber voll da, nicht einfach mal schnell nebenher zu als wir ein Schweineherz vom Metzger zum machen ist, sondern definitiv relevante Zeitre- Schnell merkten wir nämlich, dass das Mittagessen geholt haben und richtig gut die sourcen von uns Eltern bindet. Noch mehr reine „trockene“ Arbeiten am Schreibtisch – Strukturen wiederfinden konnten. Oma hat als vorher haben wir allergrößten Respekt zumindest für unseren Sohn wenig attraktiv anstelle beim Pilgerstammtisch – der ja nicht vor dem Lehrer*innenberuf bekommen war und doch den einen oder anderen stattfinden durfte – uns hier zu Hause die – Kindern Wissen vermitteln, gute Arbeitsma- Kampf bedeutete. Wir waren daher mit der Powerpointpräsentation über ihre Pilgerreise terialien zur Verfügung stellen, ihre Motivation Aufgabe konfrontiert etwas anzubieten, was durch Japan erzählt. Und um die Motivation hoch halten und bestenfalls noch Spaß dabei für ihn interessant ist, für uns selber keinen eine Geschichte zu schreiben zu erhöhen, haben, ist eine echte Herausforderung. Agnes und Justus, Eltern einer Zweitklässlerin Monti aktuell | 9
Erfahrungsberichte Eltern Sabine, Mama eines Zehntklässlers „Und wieder eine Mail von der Schule“, das len, konsequenten und mit Sicherheit häufig die Arbeit gestürzt. Ich finde auch, wir soll- war mein Gedanke, als ich den Brief vom sehr anstrengenden Arbeit der LehrerInnen ten uns als Eltern etwas entspannen und mal AK Öffentlichkeitsarbeit in meinem virtuellen an der Montessori-Schule zu verdanken; überlegen, was im schlimmsten Fall passie- Postfach öffnete. Sehr schnell war ich über- wir konnten uns immer darauf verlassen: ren kann, wenn unsere Kinder in den ver- zeugt davon, dass ich zu dem Thema „Coro- Wenn in der Schule etwas nicht rund lief, gangenen acht Wochen weniger „gelernt“ na – Schule zuhause“ nichts zu sagen bzw. ob inhaltlich oder im sozialen Miteinander, und „gearbeitet“ haben. Evtl. und im aller- zu schreiben habe – oder vielleicht doch!? nahmen die LehrerInnen zu uns Kontakt auf schlimmsten Fall muss der eine oder die an- bzw. standen für Gespräche zur Verfügung. dere ein Schuljahr wiederholen; selbst das Gut, ich gebe zu, mit einem Zehntkläss- wirkt sich nicht langfristig auf das weitere Le- ler habe ich vielleicht auch einfach reden, Diese Erfahrungen machten sich nun in der ben aus. Ist es nicht völlig egal, ob die Toch- dennoch hoffe ich, dass meine Gedanken Corona-Krise bezahlt; hinzu kam die enga- ter ein Jahr später mit ihrem Studium fertig den Einen oder die Andere interessieren. gierte Arbeit von Katharina, Evi und Astrid, ist, oder der Sohn nicht mit 30 sondern erst Die erste Woche zuhause hat sich für mei- die sehr klar und strukturiert vorgaben, was mit 31 die perfekte Arbeitsstelle hat? Ich bin nen Sohn und auch ein Stück weit für mich zu tun war und was gerade dran war. Das froh, dass unsere Familie und auch der wei- schon eher wie Ferien angefühlt; doch dank Ferienfeeling war spätestens nach der Pro- tere Bekanntenkreis diese Corona-Krise bis den tollen, engagierten LehrerInnen war er beprüfung in Deutsch weg und auch mei- dato relativ unbeschadet überstanden hat. schnell wieder in der Spur, denn eins ist nem Sohn war klar, dass es jetzt ernst wird. Ich denke, mit einem Blick auf die Situati- klar, die Prüfungen kommen, egal ob frü- Auch wenn er seinen Zeitplan eigenwillig on in anderen Ländern, uns sollte klar sein, her oder später. Ich konnte mich relativ ent- gestaltete (es gibt halt Eulen und Lerchen), dass wir auf hohem Niveau jammern, wenn spannt zurücknehmen, und habe das auch erledigte er seine Arbeiten – zumindest habe wir uns darüber beschweren, dass unsere getan, denn nicht umsonst haben wir, also ich nichts Gegenteiliges gehört – pünktlich. Kinder nicht in die Schule gehen konnten unser Sohn und wir Eltern, in den letzten und darum evtl. weniger „gelernt“ haben. neuneinhalb Jahren gelernt, dass die Schu- Und, ohne den gehobenen Zeigefinger ein- le sein Job ist und er in der Lage ist, sich setzen zu wollen, bitte ich Euch Eltern, seid Ich wünsche Euch allen etwas weniger ange- selbständig und, mal mehr mal weniger, mal ehrlich zu Euch, wir hätten diese unge- spannten Ehrgeiz und etwas mehr Entspan- pflichtbewusst um seinen Job zu kümmern. plante „freie“ Zeit auch mit interessanteren nung, denn: Ändern können wir alle (Lehre- Wenn das Pflichtbewusstsein mal nachge- Tätigkeiten zu nutzen gewusst und auch wir rInnen, Eltern und SchülerInnen) an dieser lassen hat, musste er mit den Konsequen- hätten nicht jeden Morgen in freudiger Er- Situation nichts. Vor allem wünsche ich zen leben; selten mussten wir Eltern hier wartung vor dem PC gesessen um endlich Euch allen: regulierend eingreifen. Auch dies haben die Mail der Lehrerin zu öffnen und uns dann wir größtenteils der engagierten, liebevol- begeistert, engagiert und hoch motiviert in Bleibt gesund! Wir liefern das frische Obst & Gemüse für die Grundschule Und haben auch sonst alles, was große und kleine Köche für leckeres Essen brauchen. Natürlich+Bio=Logisch 96114 Hirschaid, Nürnberger Str. 17, Tel. 09543/9585 www.Sonnengarten-bioladen.de 10 | Monti aktuell
Erfahrungsberichte Schüler Schüler aus der Grundstufe über Corona Was ist Corona? beschimpften sie manche Chinesen. Ganz Papa arbeitet immer schon. Nach dem Früh- Corona ist ein Virus und gleichzeitig eine viele sagten, dass die Chinesen es ihnen stück machen wir ein paar Sportübungen. tödliche Krankheit. Viele Ältere bekommen nicht gesagt haben. Anschließend machen wir Schularbeiten. Fieber. Man soll zwei Meter Abstand halten. Ich wünsche mir mit diesem Brief, dass alle Nach 1,5 Stunden machen wir eine Essens- Corona verbreitet sich schnell, wenn man damit aufhören. pause. Nach der Essenspause arbeiten wir zusammen ist. Corona kommt von China. Es Anna-Sophie wieder. Schließlich gibt es Mittagessen. sind schon weltweit Menschen gestorben, Dann gehen wir in den Garten und spielen aber auch hier in Deutschland. Gutes über Corona Wikingerschach, Bocchia und Volleyball Schule zuhause: Alle Schulen haben Ich finde Corona gut, weil: Mein Papa muss oder wir schaukeln. Am Abend gehen wir geschlossen wegen dem Coronavirus. Aber nicht mehr so oft auf Arbeit und kommt viel Roller fahren, Fahrrad fahren, Skateboard wir haben nicht frei, wir haben jetzt Schule früher zurück, deswegen hat er mehr Zeit fahren oder laufen. An einem Tag sind wir zuhause. für uns. Es fährt niemand mehr so viel mit zu einer Badestelle gelaufen und sind mit Lotte dem Auto und deswegen kann die Welt sich den Gummistiefeln ins Wasser gelaufen und etwas ausruhen. haben Steine geworfen. Abends essen wir Liebe Mitmenschen, Man lernt, den Eltern etwas zu helfen im oft draußen und manchmal spielen welche ich schreibe, weil ich es einfach nicht schön Haushalt und man lernt, sich alleine zu Musik. Nach dem Essen gehen wir ins Bett finde, die Schuld auf ein anderes Land zu beschäftigen. Man steht nicht so im Stress und manchmal darf ich eine CD hören. Was schieben. Ich und meine Familie leben in und hat mehr Ruhe. für Tage!!! Deutschland. Meine Eltern kommen aus Die Menschen helfen sich untereinander. Bei Levi China. Sie wissen, wie schlimm die Zeit uns gehen manche für alte Leute einkaufen. war, als das Virus ausgebrochen ist. Zu Dadurch, dass Papa nicht mehr so viel Der Geburtstag dieser Zeit haben Präsidenten aus China verdient, werden wir achtsamer beim Gestern hatte ich Geburtstag. Ich habe ein die anderen Länder gewarnt vor dem Virus. Kaufen. Ich habe gemerkt, dass man nicht Trampolin gekriegt, 2 Schleichpferde und Doch die fanden es nicht so dramatisch. Sie alles haben muss. Schokolade und einen Drachen, Klamotten. strichen nur die Flüge nach China. Dabei Lara Ich kriege noch ein Geschenk von meiner beachteten sie gar nicht, dass Ferien waren Tante Christina. Meine Mama hat einen und ganz viele aus Italien nach Deutschland Die Coronazeit Schokoladenkuchen für mich gebacken. kamen. Dann wurde es in Deutschland Der Tag beginnt so: Wir stehen auf und Dann haben wir noch Steaks gegrillt. Das immer schlimmer und schlimmer. Doch dann machen uns fertig. Dann frühstücken wir. war sehr lecker. Es war schön warm und wir hatten sehr schönes Wetter. Leider durfte ich keinen Besuch zum Kindergeburtstag haben wegen dem Coronavirus. Darum habe ich ein paar Videoanrufe mit dem Computer gemacht. Dann habe ich Dragons-Serie geschaut. Jetzt bin ich endlich 8 Jahre alt. Luca Monti aktuell | 11
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Bücher Elternbücher Kinderbücher In Josephs Stadt gibt es einen Mann, der Wolfgang Kuhn: ohne Pause durch die Gegend hastet. Anne Catherine Bomann: Joseph hatte früher Angst vor ihm. Eines Agathe Mit Jeans in die Steinzeit Tages lernt er seinen scheuen Nachbarn Ein humorvolles Büchlein für die Sommer- Die 13-jährige Isabelle verbringt die Som- Tom kennen, der mit seiner Schwester ferien, das uns in die Welt eines altern- merferien bei Verwandten in Südfrank- Miss Leyton zusammen wohnt. Viele mei- den Psychiaters einführt. Kurz vor dem reich. Zusammen mit ihren Cousins und nen misstrauisch, Tom habe etwas zu ver- Ruhestand stehend, hat er nicht mehr ihrer Cousine entdeckt sie bei einem bergen. Die beiden lernen sich langsam allzu viel Elan für seine Patienten, deren Ausflug eine unterirdische Höhle aus der besser kennen. Es wird immer spannen- Problemchen ihm nicht besonders wichtig Steinzeit. Beeindruckt von den schönen der, bis Joseph am Ende sogar das Rätsel erscheinen. Gleichzeitig merkt der See- Höhlenbildern und den alten Werkzeugen, um den Running Man löst. len-Experte, dass er den Menschen bei erforschen sie die riesige Höhle. Aber den großen Fragen nicht wirklich helfen dann wird es gefährlich: Isabelle verirrt sich und wird durch einen Erdrutsch von Margaret Peterson Haddix: kann. Durch eine neue Patientin, Agathe, stellt er sich endlich seiner Melancholie den anderen getrennt. Zum Glück hat sie Schattenkinder und – vielleicht kann nun etwas Neues wenigstens den Hund Jaquin dabei. Wäh- Dieses Buch ist das erste einer Reihe von beginnen. rend die Verwandten nach ihr suchen, 6 Bänden rund um die Abenteuer von Lu- begegnet Isabelle in einer Zeitreise den ke Garner und seinen Freunden. Es geht Cromagnon-Menschen und ihrer hoch um Freundschaft, Verrat und Gefahr in ei- Horst W. Opaschowski: entwickelten Parallelkultur. ner Welt, die eine besondere Antwort auf Deutschland 2030 Weitere spannende Abenteuer mit ar- Klimawandel, Ressourcenknappheit und Wer schon immer mal ein richtig dickes Bevölkerungswachstum gefunden hat. chäologischen Funden erlebt Isabelle mit Buch in die Hand nehmen wollte und sich ihrer Cousine übrigens im zweiten Band Luke lebt in einem modernen Staat, der gerade jetzt Gedanken um die Zukunft „Die grüne Maske“. alles genau überwacht: die Produkti- macht, wo sich vieles rasant verändert, on von Nahrungsmitteln ebenso wie die ist mit dem Werk des international aner- Max Kruse: Der Löwe ist los Familiengröße. Pro Familie sind nur zwei kannten Zukunftsforschers Opaschow- Dieses Buch ist ein Kinderbuchklassiker. Kinder erlaubt. Luke dürfte es nach dieser ski genau richtig. Der Autor beleuchtet Die erste Erzählung von Max Kruse, dem Logik eigentlich gar nicht geben, denn er verschiedene Bereiches des Lebens, wie Erfinder des Urmel (Augsburger Puppen- ist ein drittes Kind. Als Schattenkind muss Arbeit und Wohnen, Bildung und Werte, kiste). Mit den vielen lustigen Sprachspie- er sich auf dem Bauernhof seiner Familie Klimawandel und das Verhältnis der Ge- len und den bunten Illustrationen macht immer rechtzeitig verstecken, wenn ande- nerationen, und liefert auf wissenschaftli- das Selber-Lesen richtig Spaß. re Menschen kommen. Eines Tages findet cher Basis eine Vorausschau zur Zukunft Luke heraus, dass er nicht das einzige unserer Gesellschaft. Man kann an jeder Aus dem Tiergarten der kleinen Stadt Ir- Schattenkind ist. Es scheint noch jeman- Stelle einsteigen, alles ist gut lesbar und gendwo ist der Löwe ausgebrochen. Frau den zu geben. Luke lernt Jen kennen, die verständlich. Wisstihrschon verkündet das ganz aufge- sich mutig zur Wehr setzen will. Aber ist Manches kennen Monti-Eltern schon, et- regt, und alle fallen in Panik. Kim und Pips das nicht zu gefährlich? wa die Aussagen zur Bildung: die Schule haben aber keine Angst, sie wollen den der Zukunft vermittelt nicht nur Faktenwis- Löwen gemeinsam mit dem berühmten Löwenbändiger Totokatapi fangen. Als Grit Poppe: Weggesperrt sen, sondern fördert auch die Selbst- und Anja ist 14 Jahre alt und wohnt in der Sozialkompetenzen der Schüler. Anderes sie ihn finden, versuchen sie ihn zurück in DDR. Ein Jahr vor dem Mauerfall stellt ih- ist überraschend. So möchte mehr als die seine Heimat nach Afrika zu bringen. Was re Mutter einen Ausreiseantrag und wird Hälfte der Bürger in einer Hilfeleistungs- die Freunde dabei alles erleben? Schaut verhaftet. Anja gerät in die Maschinerie gesellschaft leben, in der sich die Men- einfach selbst nach! der DDR-Umerziehung: Durchgangsheim, schen wieder mehr gegenseitig unterstüt- Jugendwerkhof, Geschlossener Jugend- zen. Immaterielle Werte werden zuneh- Michael Gerard Bauer: werkhof Torgau. mend wichtiger, eine wachsende Famili- enorientierung junger Menschen zeichnet Running Man Das ist natürlich kein leichtes Thema, Diese Geschichte macht Jugendlichen aber dennoch enthält das Buch auch hoff- sich ab. Die materialisierte Lebenshaltung Mut, ihrem eigenen Urteil zu vertrauen: nungsvolle Momente: Freundschaft und sei zu überdenken, der einseitig ökono- Lieber erst einmal selbst hinschauen, an- menschliches Handeln, wo man es nicht misch definierte Leistungsbegriff um sozi- statt die Meinungen von anderen einfach erwartet hätte, Beispiele innerer Stärke in ale Dimensionen zu erweitern, formuliert zu übernehmen. Dranbleiben, auch wenn Extremsituationen und ein Happy End. der Autor als konkrete Forderungen an es manchmal unheimlich werden könnte. die Gesellschaft. Ein Buch über den Wert einer Freund- Text: Cornelia Huber 16 | Monti aktuell schaft, die alles verändert.
Spiele Andor Junior Autor: Inka & Marks Brand | Verlag: Kosmos | Spieler: 2-4 | auch ein Gor im Gebüsch, welche zum Glück nie direkt angrei- Alter: 7+ | Preis: 30 Euro € fen, sondern immer brav warten bis wir zum Kampf bereit sind. Jede Spielrunde besteht aus einer Tag- und Nachtphase. Am Vor einiger Zeit habe ich hier an dieser Stelle bereits über das Tag führen die Spieler abwechselnd ihre Spielzüge aus. Da- Spiel „Die Legenden von Andor“ berichtet. Zwischenzeitlich bei kann jeder Spieler Sonnenscheiben abgeben, um sich pro haben Inka und Markus Brand, zwei sehr erfolgreiche Spieleau- Scheibe ein Feld auf dem Spielplan zu bewegen. Auf dem toren, eine kinderfreundlichere Version des Spiels herausge- Zielfeld angekommen, kann noch eine Zusatzaktion ausgeführt bracht, die ich nun etwas näher vorstellen möchte. werden, wie zum Beispiel einen Gor zu verjagen. Leider ist der Vorrat an eigenen Sonnenscheiben begrenzt und sobald alle Worum geht es? aufgebraucht sind, tritt auch schon die Nacht herein. Wie auch schon im großen Spiel, befinden wir uns in der sa- genumwobenen Welt von Andor und auch diesmal steht die be- In der Nacht rücken alle Gors jeweils ein Feld weiter in Richtung rühmte Rietburg wieder im Zentrum des Spielgeschehens. Ein Rietburg und auch der Drache nähert sich ein Stück. Anschlie- gefährlicher Drache nähert sich der Burg, Gors treiben ihr Un- ßend erhalten alle Spieler wieder ihre Sonnenscheiben zurück wesen und jetzt haben sich auch noch drei Wolfsjungen in der und ein neuer Tag beginnt. alten Mine verlaufen. Es gibt also einiges zu tun. Sobald die zwei Aufgaben des Brückenwächters erfüllt wur- den, kann die Mine betreten werden. Dort liegen viele verdeckte Was ist das Ziel des Spiels? Plättchen aus, die darauf warten erkundet zu werden. Unter drei Es handelt sich hierbei um ein kooperatives Brettspiel. Daher der Plättchen befinden sich die Wolfsjungen. spielen wir als Gruppe gegen das Spiel. Entweder gewinnen wir durch gute Zusammenarbeit oder alle Spieler verlieren. Um Fazit das Spiel zu gewinnen müssen wir die drei Wolfsjungen in der Wer das große Andor Spiel kennt, wird sich sofort zurechtfin- Mine finden. Das ist aber gar nicht so einfach, denn um zur den. Es ist den Autoren gelungen, den Spielspaß und die At- Mine zu gelangen müssen wir die Brücke am Fluss passieren. mosphäre des großen Bruders einzufangen aber zeitgleich die Dort wohnt aber Mart, der Brückenwächter und er will uns erst Regeln zu vereinfachen. Dadurch können auch „Erstis“ ohne darüber lassen, wenn wir zwei Aufgaben für ihn lösen. Neben- Einschränkung mitspielen. Das gesamte Material wurde zudem bei müssen wir auch noch verhindern, dass der Drache die Riet- wesentlich kinderfreundlicher gestaltet. So sehen die Gors und burg erreicht, denn sonst haben wir das Spiel sofort verloren. Trolle ziemlich witzig aus. Es wird hier auch nicht gegen Gors gekämpft, sondern diese müssen vertrieben werden. Wie wird gespielt? Auf dem liebevoll gestalteten Spielplan sind viele verschiedene Mir und meinen Kindern gefällt die Junior Version von Andor Orte abgebildet, die von den Spielern besucht werden können. sehr gut. Verschiedene Aufgaben sorgen dafür, dass genügend Es gibt Brunnen zum Erfrischen, Händler zum Kaufen von Fa- Abwechslung besteht und der Schwierigkeitsgrad ist sehr ange- ckeln, den Fluss mit der Brücke und natürlich die Mine, in der messen. Meiner Meinung nach ist Andor Junior ein großartiges sich die vermissten Wolfsjungen befinden. Hier und da lauert Spiel für die ganze Familie. Text: Marco Auer Monti aktuell | 17
Quali Besondere Prüfungs- bedingungen beim Quali in Ernährung und Soziales Die Projektprüfung im Fach Ernährung und Soziales verlief auf Bei zwei Prüfern lag das Augenmerk neben den fachlichen Kom- Grund der Corona-Situation ganz anders, als wir uns das beim petenzen auf der Einhaltung der Hygiene-Richtlinien. Die Schüler/ Probe-Projekt hätten vorstellen können. innen arbeiteten im Sicherheitsabstand mit Mundschutz und Handschuhen. Es konnten keine Gäste geladen werden und es Meine Befürchtung war, dass die Hygienevorschriften eine prakti- gab auch kein gemeinsames Essen. Die Schüler/innen garnierten sche Prüfung in der Schulküche gar nicht zulassen würden. Umso je eine Portion ihrer Gerichte aus, alles andere wurde eingepackt mehr war ich erleichtert, dass unter bestimmten Bedingungen der und mit nach Hause genommen. Quali in ES in Kooperation mit der RvT Schule stattfinden konnte. Mia, Luise, Jonas und Gabriel meisterten die Prüfung unter diesen Leider wurden alle Gruppenprozesse aus der Prüfung genommen Voraussetzungen sehr gut und waren genauso froh wie ich, dass und es konnte nur Einzelarbeit stattfinden. Das fand ich zwar sie ihre praktischen Fähigkeiten beweisen konnten. Ich bin froh, schade, da die Schüler/innen sonst ihre Planungs-, Führungs- und dass alles so reibungslos verlief und die Zusammenarbeit mit den Sozialkompetenzen besonders gut einsetzen konnten. Aber so Kolleginnen der RvT so gut geklappt hat. waren die Bedingungen eben! Jetzt steht noch die PP der 10. Klasse nach den Pfingstferien an, Im vergangenen Schuljahr wurden zeitgleich bis zu 16 Schüler/ aber ich bin zuversichtlich, auch das werden die Schüler/innen gut innen in den Schulküchen geprüft, heuer waren es gerade mal meistern. vier. Das empfand ich als deutlichen Vorteil, da ausreichend Platz, genügend Kochgeschirr, ein eigener Backofen etc. für die Anette Eckenweber (Text und Fotos) Schüler/innen optimale Voraussetzungen waren. Eddie ... ... mit einem weißen Punkt auf seiner Nasenspitze vom Locher. Er hat jetzt leichte Büro-Tätigkeiten aufge- nommen :) und vermisst besonders die Kinder der Grundstufe sehr. 18 | Monti aktuell
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Erdkinderplan Frühjahrsbericht zur Bienen- haltung am Erdkinderplan Zu Beginn der Corona-Krise neigt sich der erste Jahreszyklus unserer Bienen dem Ende zu und wir treten in die besonders spannende Phase des Vermehrens und Schwärmens ein. Damit dennoch all die Sachen, die wir in der Coronazeit bei den Bienen machen, für die Schüler nachvollziehbar, begleit- und erlebbar sind, nehmen wir möglichst viel mit einer Videokamera und einem Fotoapparat auf. Die Dateien werden mit den Schü- lern über eine Internetplattform geteilt, auf verschiedenste Art mit Erklärungen und Aufgaben versehen und online diskutiert. Unser Volk zeigt sich bereits im März sehr vital und stark. Am Flugloch herrscht stets ein reges Treiben. Bereits die erste Ein- schätzung am 17.3. zeigt beim Wiegen der Kiste, dass nach wie vor ein guter Honigvorrat für die Bienchen vorhanden ist. Die Durchschau am 8.4. lässt uns direkt ein paar Königinnen- Noch am selben Tag hat mich der Jens angerufen; „Hey Micha, zellen sehen, in denen jedoch noch keine Eier abgelegt wurden. da ist vor ner halben Stunde nahe Neunkirchen am Brand ein Die Königinnenzellen sind ein Hinweis darauf, dass die Königin Schwarm in einen Apfelbaum geflogen. Wenn du magst kannst bald mit der Hälfte des Schwarms ausfliegt. Deshalb sollte die du ihn haben...“ . O.k., na dann mal die Schwarmkiste gepackt weitere Entwicklung gut beobachtet werden. und auf nach Neunkirchen! Eine gute Woche später sind die Bienen so baubegeistert, dass der Honigraum freigegeben werden kann. Die neu eingesetzten Mittelwände werden gleich sehr gut angenommen. Eine Durchschau in den nächsten Tagen zeigt dann endlich auch bestiftete Weiselzellen. Jetzt müssen wir noch etwa eine Woche warten, bis die Zellen verdeckelt sind. Dann kann es je- derzeit sein, dass das Volk abschwärmt. Sollte es uns gelingen, einen Vorschwarm aus dem Volk zu entnehmen, können wir dem Abschwärmen zuvorkommen. Und tatsächlich, da hing er. Und dann so- Nach 2 Tagen „kellerhaft“ konnten wir dann gar in nur 2,50 m Höhe. Da reicht ja eine den neuen Schwarm „Björn“ in die neu ge- Bei der Bienenkiste ist die Schwarmvorwegnahme etwas kom- einfache Stehleiter zum Bergen – super baute Bienenkiste einlogieren. plizierter als in einem – den meisten wohl bekannten – Turm oder der sogenannten Magazinbeute. Wir müssen dazu die Kö- nigin samt einem Teil des Volks durch „Trommeln“ aus der Beute in eine speziell dafür gebaute Kiste locken. Der Vorgang dauert etwa 20 Minuten und ist sehr spektakulär. Zwei Tage danach lassen wir den heraus getrommelten Schwarm in eine neue Bienenkiste einlaufen. Leider stellt sich bei der Kontrolle am Folgetag heraus, dass die Königin nicht in dem Schwarm war und dass uns der Schwarm somit verloren Damit die Bienen einen guten Start haben, Mindestens einmal pro Woche dokumen- ging. werden sie nun erstmal zu gefüttert und tieren wir die Entwicklung mit Bildern und bekommen dadurch viel Kraft, um Wa- teilen diese mit den Schülern. Da wir jedoch nicht nur mit einem Volk in das kommende Jahr benwerk zu bauen und sich gut weiter zu starten wollten, haben wir uns bei unserem Imkereiverein (Imke- entwickeln. reiverein Aufseß) gemeldet und nach einer Möglichkeit für einen weiteren Schwarm angefragt. 20 | Monti aktuell
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