CPforum - Bitterfeld-Wolfen
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
CPforum Das Standort-Magazin des ChemieParks Bitterfeld-Wolfen Ausgabe 01/2019 Foto: Ute Hirsch Das neue Lehrlabor vom Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V. wurde eingeweiht.
2 Castor fiber am Chemiepark Der angenagte Ahornbaum musste gefällt werden. Am Schachtgraben in Wolfen, unmittelbar Durch die regelmäßigen Kontrollen der an der Grenze zum Chemieparkgelände, Mitarbeiter habe man die Entwicklung gut hat sich ein Biber angesiedelt. Mitarbei- im Blick. Groll schließt nicht aus, dass es ter des Chemieparks, die an der dortigen sich nicht nur um einen Biber handelt, der Messstation tagtäglich Proben entneh- sich dort offenbar wohl fühlt. An den Rän- men, konnten den scheuen Nager sogar dern des Schachtgrabens seien zahlreiche fotografieren. Rutschen zu sehen. Das sind die Stellen, „Der Biber hat einen Damm gebaut, der an denen der Biber ins Wasser gleitet. Da etwa einen halben Meter hoch ist“, erklärt es relativ viele sind, vermutet der Umwelt- Dr. Ulrich Groll, Abteilungsleiter Umwelt- experte mehrere Tiere. Ihrer Nagelust ist schutz bei der CPG. Davor staut sich nun bereits ein Ahornbaum zum Opfer gefallen. das Wasser. Groll vermutet, dass sich der Der stand irgendwann so wacklig da und Nager hier seine wärmende Höhle in der drohte auf einen Zaun zu fallen, so dass er Uferböschung gebaut hat. Der Eingang aus Sicherheitsgründen gefällt wurde. Aber liegt immer unter Wasser, um sich so vor da natürlich auch die Mitarbeiter des Che- Feinden zu schützen. Die eigentliche Höhle mieparks ein Herz für Biber haben, wurde befindet sich dann wieder oberhalb des der Ahornbaum mit den saftigen Zweigen Wasserspiegels, ist trocken und bietet so vor Ort liegen gelassen. GL optimale Bedingungen. Noch sei der Biber Biber gestalten ihre Lebensräume aktiv und an dieser Stelle kein Problem. Doch sollte ernähren sich rein pflanzlich. sich das Wasser noch mehr anstauen, könnte es über die Ufer des Schachtgra- bens steigen und den Abfluss der Nie- derschlags- und Grundwässer aus dem Herzlichen Glückwunsch! Chemiepark behindern. Dann müsste man Die Gewinnerin unseres Zahlenrätsels reagieren, den Biber durch Zerstörung des aus Ausgabe 4/2018 des CPforums ist Dammes zur Abwanderung bewegen. Man Frau Dr. Julia Haushälter aus Leipzig. stehe daher mit der unteren Naturschutz- Sie kann sich über ein Überraschungs- behörde des Landkreises Anhalt-Bitterfeld paket der Chemiepark Bitterfeld-Wol- und der Landesreferenzstelle für Biber- fen GmbH freuen. schutz in Verbindung. Das Redaktionsteam des CPforum Wir gratulieren schließt sich den Glückwünschen gern an. Die Chemiepark-Bitterfeld-Wolfen GmbH gratuliert recht herzlich Marie Mattiza zum 30. und Petrea Schönborn zum 40. Geburtstag sowie Gudrun Bischoff zum 20-jährigen Dienstjubiläum und wünscht den Jubilaren alles Gute. Impressum Herausgeber: Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH Die ORGANICA Feinchemie GmbH Wolfen gratuliert Redaktion: Unicepta Abels & Partner Gesellschaft für Marktkommunikation mbH · Zörbiger Straße 22 Lutz Schwerdtner zum 20-jährigen Dienstjubiläum. 06749 Bitterfeld-Wolfen · Telefon: (03493) 72 256 Die Miltitz Aromatics GmbH gratuliert Fax: (03493) 72 670 · E-Mail: agentur@unicepta-btf.de Internet: www.cp-news.de folgenden Mitarbeitern: Christian Knobloch zum Autoren: Dr. Ute Hirsch (UH), Grit Lichtblau (GL), Foto: Matka Wariatka | Adobe Stock 10-jährigen und Dietmar Hamella zum Uwe Rempe (UR), Uwe Schimunek (US) Redaktionsschluss: 26. Februar 2019 15-jährigen Dienstjubiläum, sowie Bezugsgebühr: 2,50 Euro / Heft Dr. Peter Müller zum 70., Julia Heinz Entwurf und Umsetzung: Steffen Wilbrandt zum 20., Mathias Bachmann Alle Urheberrechte liegen bei der Agentur Unicepta. Nachdruck nur mit Genehmigung. zum 40. und Sandra Köppe zum 30. Geburtstag. CPforum I/2019
„Der Film ist Stadtgespräch“ 3 AKTUELL Dokumentarfilm „Original Bitterfeld“ findet groSSe und positive Resonanz Am 20. Februar ist der bei den Filmfest- was in den vergangenen 30 Jahren durch Foto: Thomas Schmidt spielen in Cannes mit dem Goldenen Delfin gemeinsame Arbeit erreicht worden sei. ausgezeichnete Dokumentarfilm „Origi- Dies mache der Film sichtbar. „Die Außen- nal Bitterfeld“ vorerst zum letzten Mal im darstellung der letzten Jahre, beruhend auf Industrie- und Filmmuseum Wolfen gezeigt den ewig gleichen und falschen Vorurteilen, worden. Sechs Vorführungen, sechs Mal hat mit dem, was man hier fühlt und wie ausverkaufter Saal. Das spricht für sich. man sich hier fühlt, nichts zu tun gehabt.“ Und natürlich für den Film, der in ein- Der Film sei eine Bestätigung für die drucksvollen Bildern und stimmigen Por- Einwohner, dass ihre Wahrnehmung nicht träts die Geschichte, den Charakter und die falsche sei. „Die große und positive die Menschen des traditionsreichen Indus- Resonanz durch die Filmbesucher lässt triestandorts lebendig darstellt. Das Film- sich aber auch als gelungene Bestätigung team von commlab Leipzig mit Regisseur und Würdigung der eigenen Lebensleis- Marcus Hansmann und Produzent Sándor tung werten“, so Uwe Holz. Nach langen Mohácsi hat einen Nerv getroffen. Jahren der Abwertung der Stadt und der Reaktionen sind positiv, es gibt aber den- „Der Film ist Stadtgespräch“, weiß Uwe Region sei das auch bitter nötig gewesen. noch auch Menschen, die auf ihren Vorur- Holz, Leiter des Kreismuseums Bitterfeld Man merke, wie belastend die Fremddar- teilen beharren.“ Der Verkauf der DVD laufe sowie des Industrie- und Filmmuseums stellung, die Außensicht und das Schlecht- prima, viele Bestellungen kämen aus dem Wolfen und selbst Darsteller im Film. Er ist reden immer wieder sei, die die Menschen Ausland, den USA, Frankreich oder Aust- sich sicher: „Es gibt einen großen Bedarf aus eigenem Erleben einfach nicht kennen. ralien beispielsweise. Interesse an einer TV- der Menschen, ihre Region in einer Art und Produzent Sándor Mohácsi weiß Ausstrahlung bestünde bei der BBC und Weise dargestellt zu sehen, wie sie selbst ebenfalls von vielen positiven Reakti- dem chinesischen Staatsfernsehen CCTV, die Region empfinden.“ Es gebe vor Ort onen auf den Film zu berichten, da er deutsche TV-Sender, ob öffentlich-rechtlich viel Stolz und Selbstbewusstsein darüber, häufig nach Vorführungen mit dem Publi- oder privat, hielten sich hingegen merklich dass und wie man mit der Chemie lebe, kum ins Gespräch komme. „Die meisten bedeckt. UR Junge Chemiker aus Leipzig zu Besuch im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen Studenten des Jung-Chemi- Fachkräften von morgen Rede und Antwort zu stehen und ker-Forums aus Leipzig waren ihre Unternehmen vorzustellen. In einer angenehm locke- Ende Januar im Chemiepark ren Gesprächsatmosphäre zeigten die Studenten und zu Gast, um sich über den Doktoranden reges Interesse zu Themen rund um den Standort und die potenziellen Berufseinstieg, gewünschte Studienabschlüsse, potenti- zukünftigen Arbeitgeber zu elle Stellenangebote und Verdienstmöglichkeiten. Es gab informieren. Als Einstieg gab auch Fragen zum Wohnort Bitterfeld-Wolfen, insbesondere es eine historische Zeitreise inwiefern dieser lukrativ zum Leben für junge Menschen durch 125 Jahre Chemie in und Familien sei. der Region Bitterfeld-Wolfen. Bei den Besichtigungen in den Unternehmen bot sich Den Vortrag präsentierte Dr. den Mitgliedern des Jung-Chemiker-Forums die Gelegen- Ulrich Groll, Bereichsleiter heit, Tuchfühlung mit der betrieblichen Praxis aufzunehmen Umweltschutz der Chemie- und den Mitarbeitern während der Arbeit über die Schul- park Bitterfeld-Wolfen GmbH, sehr anschaulich mit vielen tern zu schauen. Sie erfuhren, wie neue Projekte geplant Anekdoten aus der Vergangenheit gespickt. werden, welche Kundenanforderungen zu lösen sind, was Gleich im Anschluss diskutierten die Studenten mit für Parameter in einer großtechnischen Produktionsan- Verantwortlichen aus den Industriebetrieben, darunter lage zu beachten sind und wie schließlich die Qualität im Stefan Kauerauf, Werkleiter bei Nouryon, Dr. Jörg Blum- Labor geprüft wird. Viele neue Eindrücke konnten die jun- hoff, Geschäftsführer der Organica Feinchemie GmbH gen Chemiker mitnehmen, so dass im Anschluss an die Wolfen und Dr. Kai Licha, Geschäftsführer der FEW Che- Betriebsführungen der Wunsch nach weiteren Unterneh- micals GmbH. Sie nahmen sich gern die Zeit, um den mensbesichtigungen geäußert wurde. CPforum I/2019
Gefahrstoffe 4 sicher lagern Neuer Verantwortlicher für Gefahr- Foto: Grit Lichtblau stofflager der Chemieparkgesellschaft Das Lager für flüssige Gefahrstoffe in der Bitterfelder Graphitstraße ist eine der neuen Wirkungsstätten von Mathias Kopelke. „Hier lagern Unternehmen des Stand- orts Grundstoffe für ihre Produktion ein, beispielsweise Neuer Mitarbeiter in Abteilung Umweltschutz brennbare Flüssigkeiten, bis sie im Prozess benötigt wer- den.“ Momentan wird das Lager recht gut genutzt, aber es besteht noch ausreichend Platz für weitere Kunden. Seit November 2018 ist der 33-jährige gebürtige Roßlauer bei der Chemiepark-Gesellschaft für die Verwaltung und die Mit Thomas Henkel hat die Abteilung Umweltschutz im Ein- und Auslagerung in den drei CPG-Lagern für Gefahr- Bereich Technische Steuerung der Chemiepark GmbH ein stoffe bzw. gefährliche Abfälle sowie für deren genehmi- neues, junges Gesicht hinzubekommen. Er ist seit Oktober gungsrechtliche Betreuung zuständig. vergangenen Jahres im Unternehmen und erfüllt zukünftig die Aufgaben des Immissionsschutz- und Störfallbeauftrag- Foto: Wiegand Sturm ten. „Ich habe nach einem neuen beruflichen und interessan- ten Betätigungsfeld gesucht und es hier gefunden“, sagt der 34-Jährige voller Zufriedenheit. Henkel ist ein echter Bitterfelder Junge, der seiner Hei- mat stets verbunden geblieben ist, obwohl es ihn nach dem Abitur zunächst zum Grundwehrdienst bei einem Panzerba- PERSONALIEN taillon in Hessen und anschließend zum Studium nach Thü- ringen führt. In Nordhausen studiert er „Flächen- und Stoffre- cycling“ mit Schwerpunkt „Verfahrenstechnik“, um dann wiederum in Magdeburg seine Diplomarbeit zu schreiben. „Mir war damals schon klar, dass ich wieder zurückkehren möchte, und ich hatte das Glück, hier im Chemiepark auch sofort eine Stelle zu finden.“ Das erste Jahr Berufserfahrung Kontakt: Zwei der drei Lager sind in der oberen sammelt er bei der Fehr Umwelt Ost GmbH in Wolfen, wech- Mathias Kopelke Klasse nach Störfallverordnung eingestuft. selt dann zur Miltitz Aromatics GmbH im Areal B-Ost des Telefon: 03493/72221 Die mehrere tausend Quadratmeter großen Chemieparks. Sieben lehrreiche Jahre lang ist er dort unter E-Mail: mathias.kopelke Lagerhallen haben eine optimale Anbindung anderem für die Instandhaltung bestehender technischer @chemiepark.de zu den Hauptverkehrswegen in Bitterfeld- Anlagen sowie Anlagenerweiterungen und Effizienzsteige- Wolfen. Eingelagert werden können gefähr- rungen im Bereich Energieverbräuche mitverantwortlich. liche und nicht gefährliche Abfälle nach Viel Verantwortung trägt Thomas Henkel auch in sei- Kreislaufwirtschaftsgesetz. „Die Lagerhallen sind flächen- nem neuen Job, schließlich ist er nun Ansprechpartner und deckend mit einer vollständigen Leckage- und Löschwas- Dienstleister in puncto Bundes-Immissionsschutzgesetz und serrückhaltung ausgerüstet“, berichtet Mathias Kopelke, Störfallverordnung für zahlreiche hochspezialisierte Chemie- sodass Stoffe der Wassergefährdungsklassen 1 bis 3 ein- betriebe am Standort. Zu seinen Aufgaben gehört es, sowohl gelagert werden können. „Die erforderlichen Feuerlöschan- für Anlagenneubau oder -änderungen die entsprechenden lagen sind ebenso vorhanden wie ein Brandmeldesystem, Genehmigungsverfahren vorzubereiten und zu begleiten, das direkt bei der Securitas-Werkfeuerwehr aufgeschaltet die Umsetzung vorgegebener Emissionsgrenzwerte in den ist.“ Damit können in den Lagern der CPG neben norma- jeweiligen Betrieben zu überwachen, als auch Behördenkon- lem Lagergut auch akut toxische, toxische, oxidierende, trollen vor Ort für alle Seiten zufriedenstellend zu meistern. leicht und extrem entzündbare sowie wassergefährdende Das notwendige Know-how für dieses breite Spektrum Materialien eingelagert werden. eignet sich Thomas Henkel Stück für Stück an, besucht Mathias Kopelke ist verheiratet und Vater zweier Kinder. zertifizierte Lehrgänge und Fortbildungen und profitiert glei- Er hat in Magdeburg ein Bachelorstudium der Kreislaufwirt- chermaßen von der täglichen Arbeit in der Praxis und den schaft absolviert und zuletzt in Dessau einen Wertstoffhof reichen Erfahrungen der Arbeitskollegen. „Es ist sehr wichtig mit einer zugehörigen – inzwischen stillgelegten – Deponie und gleichwohl anspruchsvoll, die gesetzlichen Rahmenbe- geleitet, bevor er zur CPG wechselte. Aktuell qualifiziert dingungen zu kennen und dann bei Änderungen auf dem sich Mathias Kopelke zum Abfallbeauftragten, nachdem er neusten Stand zu bleiben, um so die Unternehmen sachge- bereits die Qualitfikation als verantwortliche Person Entsor- recht und bestmöglich beraten zu können.“ gungsfachbetrieb erhalten hat. Seine Freizeit genießt der Junggeselle am liebsten aktiv in Der versierte Hobbytischler ist Mitglied der Freiwilligen der Natur oder beim Sport, stets jedoch auch mit Blick auf Feuerwehr seines Wohnorts. UR die schönen Dinge des Lebens. GL CPforum I/2019
Glücklich in 5 der alten Heimat Wer die Nummer des Chemieparks wählt, hört am anderen Mit ihrer Rückkehr folgt die junge Frau offenbar einem Ende der Leitung oft ihre freundliche Stimme. Anja Pätz ist wachsenden Trend. Auch in ihrem Bekanntenkreis gebe seit Anfang November die neue Assistentin der Geschäfts- es viele junge Leute, die nach vielen Jahren in ihre Hei- führung, teilt sich das Büro mit Berit Matary. „Mein neuer matregion zurückkehren würden. „Je älter man wird, umso Job macht mir viel Spaß. Er ist abwechslungsreich, kein mehr weiß man die Familie, aber auch den Freundeskreis Tag gleicht dem anderen“, sagt die 38-Jährige, die damit in zu schätzen.“ ihrer alten Heimat wieder heimisch geworden ist. Und wenn die junge Familie dann doch mal Sehnsucht Personalien Geboren und aufgewachsen im kleinen Roßdorf bei nach Großstadtluft hat, dann setzt sie sich ins Auto oder in Jeßnitz, zog sie gleich nach der Schule nach Oberbay- den Zug und fährt nach Leipzig, Dresden oder Berlin. „Das ern, wurde in einer dreijährigen Ausbildung Medizinisch- sind ja alles keine Entfernungen mehr.“ Technische Assistentin. Vier Jahre lang arbeitete sie in In der Urlaubs- und Ferienzeit genießt Anja Pätz am einer urologischen Praxis, dann zog sie zusammen mit liebsten die Ostseeluft zusammen mit ihrer Familie und ihrem damaligen Mann und den zwei Kindern nach Düs- ihrem Golden Retriever. GL seldorf. Mit dem Ortwechsel vollzog sie auch einen beruf- lichen Wechsel, arbeitete fortan in einem Chemiebetrieb. Zunächst als Bürokauffrau, später dann als Assistentin der Geschäftsführung. Doch Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen, das sei mitunter nicht leicht gewesen. „Viele Kindergärten in den alten Bundesländern machen mittags zu. Da kann man eigentlich nicht Vollzeit arbeiten“, blickt die zwei- fache Mutter auf diese Jahre zurück. 2015 sei sie dann zurückgekehrt, habe zunächst noch viel von zu Hause aus gearbeitet, sei teilweise gependelt. Das war allerdings auf Dauer zu anstrengend, daher habe sie sich bemüht, in der Region etwas zu finden. Die Suche war erfolgreich und das offenbar für beide Seiten. Als Assistentin von CPG- Geschäftsführer Dr. Michael Polk koordiniert sie nicht nur dessen Termine, ist darüber hinaus natürlich für sämtliche Büroabläufe verantwortlich, bereitet Versammlungen und Beratungen vor. Foto: Wiegand Sturm Privat hat sich Anja Pätz inzwischen ein kleines Haus in Raguhn gekauft, das sie zusammen mit ihrem neuen Lebengefährten in den vergangenen Monaten ausgebaut hat. Auch die inzwischen 14-jährige Lena und der 12-jäh- rige Tom haben die Rückkehr in die alte Heimat ihrer Mutter nicht bereut. „Sie fühlen sich wohl hier, schätzen vor allem die Nähe zu ihren Großeltern.“ CPforum I/2019
6 „HYPOS: H2-Netz“ MITNETZ GAS baut „Wasserstoffdorf“ im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen Quelle: newsdoc Quelle: MITNETZ GAS Die dreischienige Gasdruckregel- und -messanlage am finalen Standort. Die Gasdruckregel- und -messanlage wird per Kran passgenau auf das Fundament aufgesetzt. Die Mitteldeutsche Netzgesellschaft Gas mbH (MITNETZ Quelle: MITNETZ GAS GAS) hat eine Wasserstoff-Testinfrastruktur im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen errichtet. Auf einem 12.000 Quadratmeter großen Gelände baute der Verteilnetzbetreiber Versuchsfel- der auf, um bis Ende 2021 in einem realen Umfeld Wasser- stoffinfrastrukturen und die Verwendung von Wasserstoff technisch, wirtschaftlich und ökologisch zu bewerten. Das Projekt „HYPOS: H2-Netz“ ist Teil von HYPOS (Hydrogen Power Storage & Solutions) East Germany, das sich dem Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft in Mit- teldeutschland widmet. MITNETZ GAS möchte Erfahrun- gen mit der Verteilung von reinem Wasserstoff sammeln. Ziele sind die Erforschung von modernen, hochdichten Kunststoffrohrleitungen, die Erprobung moderner Verlege- verfahren und die Definition der Sicherheitstechnik. Mit den Leitung als Sockeltrasse verlegt Ergebnissen will MITNETZ GAS das Wissen rund um die Wasserstoffanwendung mehren. Derzeit laufen die Vorbereitungen für die technische Inbe- Quelle: MITNETZ GAS triebnahme und die zweijährige Forschungsphase. Nach den bisherigen Erfahrungen erwartet MITNETZ GAS insge- samt positive Ergebnisse für das Projekt. Das Budget beträgt insgesamt rund 3,8 Millionen Euro. MITNETZ GAS arbeitet mit der Rehau Unlimited Polymer Solutions AG & Co, der DBI Gas- und Umwelttechnik GmbH, der TÜV SÜD Industrie Service GmbH und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig zusammen. Fertig verlegte Abzweigung von Rohrleitungen der Verteilnetzabschnitte CPforum I/2019
Qualitätssiegel verliehen 7 Auszeichnung Familienfreundliche Unternehmen im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ausgezeichnet Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen, haben sich bereits viele Unternehmen des Landkreises auf die Fah- Kategorie II: nen geschrieben. Auch wenn manche der Angebote in Groß- Betriebsgröße bis 21 bis 250 Beschäftigte unternehmen leichter umzusetzen sind, erkennen immer mehr Wohnungsgesellschaft Köthen Mittelständler, dass sie ihren Mitarbeitern in puncto „Familien- Texplast GmbH Wolfen freundlichkeit“ etwas bieten müssen. Gerade hochqualifizierte Köthen Energie GmbH (Punktbester) Mitarbeiter werden heute von vielen Seiten umworben – und envia Therm Bitterfeld die potentiellen Arbeitgeber präsentieren ihre Programme mit Seniorenpflegeheim „Rosenhain“ Köthen berechtigtem Stolz! Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen (Punktbester) Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld folgten 32 Unternehmen dem JANSSEN GmbH & Co. KG Aufruf der Landkreisverwaltung zur Bewerbung um den Titel ZEIDLER GmbH „Familienfreundliches Unternehmen im Landkreis Anhalt-Bitter- Udo Achtert GmbH feld 2018“. Am 18. Dezember 2018 fand die feierliche Verlei- Pflegeteam Liebe Gossa hung des Titels in der Veranstaltungshalle des Gut Mößlitz bei allnex Resins GmbH Greppin Zörbig statt. Abena GmbH Heideloh Die Titelvergabe „Familienfreundliches Unternehmen“ rich- ORGANICA Feinchemie GmbH Wolfen tet sich an Firmen, egal ob kleiner Privatbetrieb mit wenigen Industriefabrik Schneider GmbH Beschäftigten oder Großunternehmen. Durch den Landkreis Miltitz Bitterfeld-Wolfen wurde sie in drei Kategorien ausgelobt: Betriebsgröße bis 20 IKA Innovative Kunststoffaufbereitung Wolfen Beschäftigte, von 21 bis 250 Beschäftigte und mehr als 250 Chemiepark Bitterfeld-Wolfen Beschäftigte. Im Mai war Start und bis Mitte August 2018 war KGM Konstr. Glas- und Metallbau Zerbst Zeit, einen entsprechenden Fragebogen auszufüllen. Danach Figaro Bitterfeld-Wolfen werteten die Mitglieder der Jury, allesamt Mitglieder der AG FEV Dauerlaufprüfzentrum Brehna Beruf und Familie des Lokalen Familienbündnisses, selbige aus Gut Zehringen GmbH und prüften die Bewerber. Zu den Titelträgern 2018 gehören auch Unternehmen aus Kategorie III: dem Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. So sind in der Kategorie II Betriebsgröße über 250 Beschäftigte (Betriebsgröße 21-250 Beschäftigte) die Texplast GmbH, envia Kranbau Köthen Therm GmbH, allnex Resins GmbH, ORGANICA Feinchemie Heraeus Greppin (Punktbester) GmbH, Miltitz Aromatics GmbH, IKA Innovative Kunststoffauf- mibe Brehna bereitung GmbH und die Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH ORWO Net Wolfen ausgezeichnet worden. In der Kategorie III (Betriebsgröße SOEX Wolfen über 250 Beschäftigte) sind Heraeus Quarzglas (Punktbester), Gesundheitszentrum Bitterfeld ORWO Net Wolfen und SOEX Wolfen unter den Titelträgern. Herzlichen Glückwunsch! CPforum I/2019
Energieträger Erdgas 8 effizienter nutzen Fotos: Wiegand Sturm envia THERM modernisiert Bitterfelder Kraftwerk für 26 Millionen Euro Erdgas wird mit Abhitze vorgewärmt „Die Modernisierung geschieht in zwei Schritten“, berichtet Betriebsleiter Dirk Lauberbach. Im ersten Schritt, die Bau- arbeiten beginnen im April dieses Jahres, wird der Abhit- zekessel umgebaut. Dafür müssen beispielsweise auch einige Rohrleitungsbündel gewechselt werden. „Dadurch werden wir eine höhere Ausbeute beim Niedertemperatur- Dampf erzielen“, so Dirk Lauberbach. Zudem wird zukünf- tig die dem Verbrennungsprozess zugeführte Frischluft mit Abhitze auf 30 Grad Celsius vorgewärmt. Auch das steigert den Energieertrag bei gleichem Erdgasverbrauch. Im zweiten Bauabschnitt, der 2020 startet, wird die Gasturbine auf den neusten Stand der Technik gebracht. „Wir bauen sechs neue Brenner und einen neuen Turbi- nenläufer ein“, berichtet Dirk Lauberbach. Das Design der Turbinenschaufeln und auch der Brenngasdüsen werde dafür angepasst. Überdies wird das zu verbrennende INVESTITION Reden ist zwecklos neben der Turbine des envia-THERM- Erdgas, ebenfalls mittels bislang ungenutzter Abwärme, Kraftwerks im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Es scheint, auf 185 Grad Celsius statt bislang rund 10 bis 15 Grad als ob die Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage ihre Leistungs- vorgewärmt. Auch das erhöht die Effizienz der Energie- fähigkeit auch durch Lautstärke unterstreichen will. Sehr umwandlung. „Der Umbau ermöglicht es uns ebenfalls, viel leiser wird sie auch in Zukunft nicht werden, aber ein das Kraftwerk wesentlich flexibler zu fahren“, erklärt der ganzes Stück effizienter und flexibler. 26 Millionen Euro Betriebsleiter. Da sich auch die Turbinensteuerung ändert, steckt Eigentümer envia THERM deshalb in den nächsten muss zudem die komplette Kraftwerksleittechnik erneuert knapp zwei Jahren in die Modernisierung des Kraftwerks, werden. in dem insgesamt 22 Beschäftigte rund um die Uhr die Versorgungssicherheit am Standort gemeinsam mit dem Erste derartige Anlage in Deutschland Kraftwerk der PD energy GmbH gewährleisten. Der Probebetrieb der Anlage, die als erste in Deutschland mit dieser modernen Brennstoffvorwärmung ausgerüstet Trägt zur Ressourcenschonung bei wird, soll im September 2020 abgeschlossen sein. Das Das im Jahr 2000 in Betrieb genommene Kraftwerk gehört ist auch eine planerische und logistische Herausforde- mit einer installierten elektrischen Leistung von 108 Mega- rung. Zum einen beträgt die Vorlaufzeit für die Lieferung watt (MW) zu den größten Anlagen des Unternehmens. der neuen Turbine 16 Monate, zum anderen geschieht Es versorgt Kunden im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen und der Umbau im laufenden Betrieb. Dirk Lauberbach: „Die im Industriepark von Bayer Bitterfeld in Greppin über zwei Dampfversorgung am Standort ist auch während des Rohrleitungssysteme mit 6 bar und 19 bar Prozessdampf. Umbaus stetig durch unsere vorhandenen Dampfkessel in Pro Jahr werden hier 330 Millionen Kilowattstunden Dampf den einzelnen Druckstufen gesichert.“ UR und 310 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt. Letzte- rer wird in das öffentliche Netz eingespeist. Ziel des ambitionierten Umbaus: Den Energieträger Erd- gas effizienter ausnutzen, dabei eine höhere Stromleistung bei gleichem Erdgaseinsatz erzielen, den Kunden weiterhin verlässlich und zu marktfähigen Preisen eine hohe Quali- tät sowie gleichbleibende Temperaturen und Drücke des Dampfes gewährleisten. Dies alles trägt auch in hohem Maße zur Ressourcenschonung bei. Die Lebensdauer des Kraftwerks erhöht sich mit der Modernisierung um 15 bis 20 Jahre. CPforum I/2019
Modernes Labor für Chemie- und 9 Pharmazieberufe eingeweiht Der Bedarf der Unternehmen an Chemie und daher nutzen wir das Angebot des facharbeitern ist gestiegen. „Das war für Bildungszentrums, um unsere Mitarbeiter uns der Grund, ein Labor nach dem neus- für die Zukunft auszubilden“, unterstrich ten Standard auszubauen und damit die die Personalleiterin von Heraeus, Stefanie Qualität der Ausbildung zu erhöhen. Noch Schmidt-Pforte. in diesen Sommerferien modernisieren Mit großen, hellen Fenstern, sanierten wir auch die anderen zwei Laborräume Wänden, Decken und Böden sowie neuen im Lehrlabor“, betonte Steffen Rusetzki, Labormöbeln und mit neuen Geräten ist Geschäftsführer des Bildungszentrum Wol das frisch hergerichtete Labor ausgestat- fen-Bitterfeld e. V., bei der Einweihung am tet. Im August des letzten Jahres begann 11. Februar im Beisein von Azubis und die Planung und Anfang Februar war mit Lehrpersonal. Gemeinsam mit der stellver- dem letzten Pinselstrich das Labor fertig tretenden Vorstandsvorsitzenden des Ver- gestellt. Für die Modernisierung und Schaf- eins, Stefanie Schmidt-Pforte, übergab er fung von 12 neuen Laborplätzen hat das das Labor mit einem symbolischen Band- Bildungszentrum 200.000 Euro investiert. durchschnitt seiner Bestimmung. Die Auszubildenden und Umschüler in den und entspricht selbstverständlich den aktu- Bereits seit 1998 bildet Heraeus in Berufen Chemie- und Pharmazietechnik, ellen Vorschriften für Brandschutz. Kooperation mit dem Bildungszentrum e. V. Chemielaborant, Chemikant und Phar- Jährlich beginnen rund 120 Jugend seinen Nachwuchs hier vor Ort aus. „Der makant können sich über moderne Aus- liche ihre Verbundausbildung mit über 100 Standort Bitterfeld ist weltweit der wich- bildungsplätze freuen. Das Labor ist mit Kooperationspartnern im Bildungszentrum tigste Produktionsstandort für Heraeus moderner Sicherheitstechnik ausgestattet Wolfen-Bitterfeld e. V. UH Nachhaltige Investition in die Zukunft ICL-IP Bitterfeld und Verband Nordostchemie unterstützen Chemieunterricht am Walter-Gropius-Gymnasium Dessau-RoSSlau Bildung der Chemischen Industrie Nordostchemie, an eine Bildungseinrichtung, so beteiligen Foto: Wiegand Sturm einen symbolischen Scheck überreicht. sich die Chemieverbände Nordost eben- Die 4.000 Euro fließen im Rahmen der Initi- falls. Bislang engagierten sich rund 70 ative „Pro Chemieunterricht“. Unternehmen. Gemeinsam wurde so bis- Mit dem Geld sollen einige neue Geräte lang fast eine Dreiviertelmillion Euro in die für den Chemieunterricht gekauft wer- naturwissenschaftliche Bildung investiert. den. Etwa eine Präzisionswaage und Profitiert haben mehr als 150 Schulen, einige Digital-Multimeter. Besonders freut Schülerlabore und Kindertagesstätten. sich Chemielehrerin Kati Franke über die „Wir als Unternehmen sind auf motivier- Anschaffung von Teacher‘s Helper, einer ten Nachwuchs angewiesen. Engagierte Hard- und Software für den Chemieunter- Lehrkräfte und eine gut ausgestattete richt. Ein Mini-Rechner etabliert im Klas- Schule sind die Grundlage für Freude an senzimmer ein eigenes WLAN, sodass den Naturwissenschaften. Und damit auch alle im Raum mit Smartphones, Tablets für die spätere Berufswahl der Schülerinnen Der Überraschungsbesuch dauert keine oder Laptops auf das vielfältige Programm und Schüler“, weiß Dr. Jürgen Seifert. Für 20 Minuten. Am 20. Februar tauchen zum zugreifen können. Es können beispiels- den Chemieunterricht sei es wichtig, dass Beginn der Doppelstunde des Chemie- weise Reaktionen simuliert, Moleküle die Schülerinnen und Schüler selbständig kurses 11 am Walter-Gropius-Gymnasium erstellt oder Lernspiele absolviert werden. experimentieren und praktische Erfahrun- Dessau-Roßlau Gäste auf. Schulleiter „Wir reden nicht nur über Digitalisierung, gen sammeln, betont Dr. Jana Scheune- Michael Teichert erhält vom Produktions- wir handeln“, kommentiert der Schulleiter. mann bei der Übergabe. „Das Geld ist eine leiter der ICL-IP Bitterfeld GmbH, Dr. Jür- Die Initiative „Pro Chemieunterricht“ nachhaltige Investition in die Zukunft, denn gen Seifert, und Dr. Jana Scheunemann, läuft bereits seit dem Jahr 2004. Spenden unsere Branche braucht gut ausgebildete Bildungsexpertin des Regionalverbandes Mitgliedsunternehmen der Nordostchemie Fachkräfte.“ UR CPforum I/2019
10 Jugend forscht bei der Bayer Bitterfeld GmbH 23. Regionalwettbewerb unter dem Motto: Frag Dich „Frag Dich.“ – Unter diesem Schülerinnen und Schülern, die naturwissenschaftliche Motto präsentierten 60 und technische Forschung betreiben“, erklärte Dr. Frank Schülerinnen und Schüler ihre Wilgmann, Geschäftsführer der Bayer Bitterfeld GmbH, bei Arbeiten beim diesjährigen der Besichtigung der Projekte. Regionalwettbewerb „Jugend Die jungen Forscher aus Havelberg, Aschersleben, Grä- forscht“ bei der Bayer Bitter- fenhainichen, Halle/Saale, Wernigerode, Schulpforte und feld GmbH. Seit 1997 richtet Jessen stellten ihre insgesamt 43 Projekte einer Jury vor, das Unternehmen diesen die sich aus Lehrern, Dozenten, Studenten und Vertretern Wettbewerb in den Bereichen aus Behörden sowie aus der Wirtschaft zusammensetzte. Naturwissenschaften, Mathe- Die Sieger des Regionalwettbewerbs bei Bayer Bitter- matik und Technik aus. feld qualifizierten sich für die Landeswettbewerbe Sach- sen-Anhalt „Jugend forscht“ und „Schüler experimentie- Und auch diesmal gab es ren“. Beide Landeswettbewerbe werden in Magdeburg am wieder viel zu sehen und 27. und 28. März 2019 ausgetragen; hier konkurrieren die zu staunen – seien es Ideen von einem Leben auf dem Sieger der Bayer Bitterfeld GmbH mit den Regionalsiegern Mond, der Nutzung der Sonnenenergie, der Visualisierung aus Halle und Stendal. Die Jugend-forscht-Landessieger der Arbeit in der Schule und im Schwimmunterricht oder starten dann beim 54. Bundeswettbewerb vom 16. bis 19. von Objekten in selbsterstellten 3-D-Modellen für jeder- Mai 2019 in Chemnitz. mann, die hier umgesetzt wurden. Auch ein Roboter aus Dass in diesem Jahr wieder kein Projekt aus Bitterfeld- Lego-Steinen zur automatischen Objekterkennung auf Wolfen dabei war, ist schade und für eine Region, die „Che- der Grundlage neuronaler Netzwerke wurde vorgestellt. mie lebt“, nicht nachvollziehbar. Gibt es doch das Schüler- Wie man Suchanfragen von Nutzern umformuliert, damit labor im TGZ, das schon mehrere Jungforscher unterstützt sensible Informationen verschleiert und nicht direkt als hat – und das mit Bravour. Beispielsweise schaffte es Nutzerprofile von Suchmaschinen erkannt werden, zeigte Michael Laue mit seinem Projekt „Herstellung leitender ein Jungforscher aus Halle. Bei anderen Projekten standen Kohlenstoffschichten durch chemische Umwandlung von Gartenschnecken, Erbkrankheiten, transgene Pflanzen Graphenoxid“ bis zum Bundeswettbewerb und wurde dort und die Herstellung von Klebstoff aus Lignin im Fokus. mit einem Sonderpreis des Bundespräsidenten geehrt. Er „Wir sind stolz auf unsere jungen Talente, die hier im studiert derzeit Chemie an der Uni in Leipzig und arbeitet Bildung Unternehmen eine Plattform für die Präsentation ihrer auf eigenen Wunsch als Juror für das Fachgebiet Chemie Arbeiten finden. Ich sehe große Begeisterung bei den beim Regionalwettbewerb bei Bayer Bitterfeld. Ihr Spezialist für technologischen Stahlbau in der Chemieindustrie: Profitieren Sie jetzt von unseren attraktiven Angeboten! www.teha-group.de CPforum I/2019
Feierliche Freisprechung 11 BILDUNG der Azubis Es ist in jedem Jahr ein ganz besonderer Moment, wenn die Auszubildenden des Bildungszentrums Wolfen-Bitter- feld e.V. ihre Freisprechung erhalten, so wie Ende Januar 2019 im Kulturhaus Wolfen. 49 Auszubildende und sieben Umschüler, in sechs verschiedenen Ausbildungsberufen, erhielten von den Prüfern der IHK ihre Abschlusszeugnisse überreicht. „Vor dreieinhalb Jahren hat sicher niemand daran gedacht, wie schnell die Zeit bis zum heutigen Tag ver- geht“, eröffnete Steffen Rusetzki, Geschäftsführer des Bil- dungszentrums, die Feierstunde im kleinen Saal des Kul- turhauses. Zugleich bedachte er all jene mit einem Dank, die zum Erfolg der Azubis beigetragen hätten. Denn alle haben die Prüfungen bestanden, sind nun gut ausgebil- dete Facharbeiter. Im August 2015 hatten insgesamt 125 junge Männer und Frauen ihre Ausbildung in 55 Unternehmen der Region Dank seiner guten Leistungen konnte er seine Lehrzeit sogar begonnen. Ein Teil von ihnen hatte die Lehrzeit bereits nach auf zweieinhalb Jahre verkürzen, hat nun in der Nähe seiner drei Jahren abgeschlossen, andere nun ein halbes Jahr Heimatstadt eine Stelle als Chemikant gefunden. Auch der später. 20-jährige Lukas Eigler kann seine erworbenen Kenntnisse Das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V. ist dabei ein als Elektroniker für Automatisierungstechnik nun sofort in wichtiger Teil der dualen Ausbildung. Neben der Berufs- der Berufspraxis anwenden, freut sich auf sein erstes selbst schule und den Ausbildungsbetrieben vermittelt es den verdientes Geld. Er fühlt sich, auch dank der Lehrwerksatt Jugendlichen vor allem praktische Fähigkeiten. „Wir sind des Bildungszentrums, dafür optimal vorbereitet. „Wer sozusagen der verlängerte Arm der Betriebe, verfügen einen handwerklichen Beruf ergreifen will, bekommt in solch über eine eigene Lehrwerksatt und ein Lehrlabor sowie ver- einer Lehrwerkstatt die optimalen Bedingungen, um das, fahrenstechnische Anlagen“, sagt Ivonne Rühlich von der was man in der Schule gelernt hat, praktisch anzuwenden.“ Geschäftsleitung. Hier könnten die jungen Leute ihre theo- Auch Bernhard Böddeker, der stellvertretende Landrat retisch erworbenen Kenntnisse in die Praxis umsetzen, da von Anhalt-Bitterfeld, fand lobende Worte für alle anwesen- dies in den Ausbildungsbetrieben oft in dieser Form nicht den Facharbeiter, von denen zahlreiche in Begleitung ihre möglich sei. Eltern diesen besonderen Nachmittag erlebten. „Sie haben Jedes Jahr würden etwa 120 Lehrlinge durch die Päda- sich etwas angeeignet, was ihnen niemand mehr neh- gogen des Bildungszentrums unterrichtet. Eine erfreuliche men kann. Wissen und Persönlichkeit“, so Böddeker. „Der Entwicklung sei zudem, dass fast alle die ihren Abschluss Arbeitsmarkt braucht Sie und die Chancen waren noch nie geschafft haben, im Anschluss einen Job finden. So auch so gut wie jetzt.“ Florian Strötzel aus Markranstädt bei Leipzig. Er hat bei der Stellvertretend für alle Ausbildungs- Bildungszentrum Firma Indulor Chemie GmbH & Co. KG in Bitterfeld den betriebe nutzte Dr. Herbert Witossek, Wolfen-Bitterfeld e.V. Beruf des Chemikanten erlernt. „Mich haben Mathe und Geschäftsführer der Allnex Resins Germany OT Wolfen, Saarstraße 6 Chemie schon immer interessiert“, sagt der 25-Jährige der GmbH, die Gelegenheit, den Facharbei- 06766 Bitterfeld-Wolfen zuvor Meteorologie studiert hatte, aber dann merkte, dass tern ein paar Ratschläge mit auf den Weg Telefon: 03493 76421 dies nicht das Richtige für ihn war. zu geben. „Sie haben sich ein Fundament www.bildungszentrum-wobi.de geschaffen, auf dem sie aufbauen können. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs, der auch viele Indus- Fotos: Grit Lichtblau triebetriebe betrifft. Seien Sie offen für Veränderungen und gestalten Sie den Wandel in den Betrieben aktiv mit.“ Höhepunkt der Feierstunde war die namentliche Nen- nung und Übergabe der Zeugnisse, verbunden mit vielen guten Wünschen von den Prüfern der IHK und den Firmen- vertretern. Mit der Gewissheit, diesen ersten Meilenstein im Leben geschafft zu haben, konnten die Jugendlichen kurz darauf ausgelassen feiern. Doch einige haben bereits den nächsten Meilenstein im Fokus – so wie Florian Strötzel. Er möchte auf jeden Fall noch eine Meisterausbildung absolvieren. GL CPforum I/2019
Leuna-Dialog 2019 Firmenlauf 12 Unternehmen präsentieren sich Aufruf an Unternehmen auf Fachmesse am Chemiestandort Leuna aus der Region Am 9. Mai 2019 ist wieder Messetag in Leuna. Im cCe Kulturhaus Leuna findet die Fachmesse „Leuna – Dialog 2019“ statt. Dienst- leistungs- und Serviceunternehmen aus ganz Deutschland prä- sentieren hier am Chemiestandort Leuna ihr Leistungsspektrum. Das Jahr 2018 war für den Chemiestandort Leuna ein Jahr mit starkem Wachstum. Bedeutende neue Anlagen sind im vergangenen Jahr in Betrieb gegangen. „Das rege Investitions- geschehen hat auch die Entwicklung zahlreicher technischer Dienstleister am Standort begünstigt, von denen die meisten auf der Standortmesse „Leuna – Dialog 2019“ vertreten sein werden“, sagt Dr. Christof Günther, Geschäftsführer der Infra Leuna GmbH. Insgesamt 120 Dienstleistungsunternehmen aus den verschiedensten Branchen haben sich in diesem Jahr zur Messe angemeldet. Eröffnet wird die diesjährige Standortmesse um 10 Uhr durch den Geschäftsführer der InfraLeuna GmbH, Dr. Christof Günther, und Prof. Dr. Steffen Keitel, Präsident der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau. Beim anschließen- den Messerundgang, mittlerweile auch schon eine gute Tradition der Standortmesse, gibt es zahlreiche Möglichkeiten zu kurzen Gesprächen mit den Ausstellern. Ergänzt wird der Messetag durch ein interessantes Vortrags- Ihr seid in Eurer Firma eine „dufte“ Truppe? programm, welches sich den Entwicklungen und Perspektiven Dann ist unsere Firmen Marathon Staffel die von Unternehmen am Chemiestandort Leuna widmet. ideale Strecke für Euch, um die Goitzsche in Die Messe wird von der InfraLeuna GmbH und der InfraLeuna der Gemeinschaft zu erleben und gemein- REGION Dienstleistungs GmbH ausgerichtet. sam das Ziel zu erreichen. Bei diesem Lauf stehen Teamgeist, Kollegialität, Kommuni- kation, Fairness und Gesundheit im Vor- Den Messekatalog dergrund. Erkämpft Euch gemeinsam den zum Download Pokal! mit Informationen Unternehmen aus der Region können sich rund um die Fach- auch in diesem Jahr wieder der Herausforde- messe und das rung stellen. Ob Chef/in oder Beschäftigte/r, Vortragsprogramm Freunde oder Kunden Eures Unternehmens, finden Sie im bei der Firmen Marathon Staffel (10 x 4,2 km) Internet unter seid ihr richtig, ein bleibendes nachhaltiges www.cce-leuna.de. Erlebnis für Eure Firma zu schaffen. Die Staffel läuft auf einer eigenen Staf- Der Eintritt ist felstrecke. Die Teilstrecken betragen 10 x für Fachbesucher 4,2 km. Der Staffelwechsel erfolgt im Stadt- kostenfrei. hafen Bitterfeld (Start / Zielbereich). CPforum I/2019
Digitalisierung hält Einzug 13 bei der Securitas Gespräch mit Ronny Schwarz, Area Manager der Securitas Fire Control + Service GmbH & Co. KG Foto: Securitas Umfassende Sicherheitsleistungen, die vor allem für die Woher kommt der digitale Input? produzierenden Unternehmen im Chemiepark Bitterfeld- Wir nutzen ein Programm zur interaktiven Lageentwick- Wolfen essenziell sind, werden durch die Securitas ange- lung, das vom Fraunhofer-Institut für Intelligente Analyse- boten und übernommen. Neben dem Werkschutz gehört und Informationssysteme IAIS entwickelt wurde. Bevor das der vorbeugende und abwehrende Brandschutz ebenso Programm einsatzfähig ist, sind noch einige Anpassungen zum Sicherheitspaket wie die integrierten Sicherheitsleis- notwendig und unsere Daten müssen ins System einge- DIGITALi- tungen. Für den Ernstfall ist die Securitas bestens gerüstet. pflegt werden. Zudem haben wir vor, unsere Leitstelle zu SIERUNG In den zurückliegenden Jahren wurde der Fahrzeugpark modernisieren und mit neuer Hard- und Software auszu- umfassend modernisiert und die Mitarbeiter werden im statten. In diesem Zusammenhang wird das Programm Ausbildungszentrum kontinuierlich geschult. Eine Drohne, zur Lageentwicklung mit aufgespielt. Damit werden die die mit einer Wärmekamera ausgestattet ist, kommt bei Abhandlungen und Abläufe erleichtert. Gefährdungslagen zum Einsatz oder ermittelt bei einem Stoffaustritt die Schadstoffkonzentration am Einsatzort, so Wie können die Unternehmen im Chemiepark dass sich die Lage wesentlich genauer bestimmen lässt. Bitterfeld-Wolfen davon profitieren? Seit letztem Jahr hat die Securitas verstärkt in die Digitali- Bei Ereignissen geht es um Schnelligkeit. Lagemanage- sierung der Sicherheitsleistungen investiert. ment und -bewertung werden wesentlich verbessert. Vom ersten Einlauf der Meldung über die Abarbeitung der Wofür werden die digitalen Programme genutzt? D-Stufen werden die nächsten notwendigen Schritte vor- Der digitale Wandel bietet komfortable und sinnvolle gegeben und sogleich die Auswirkungen angezeigt. Das Möglichkeiten, die Feuerwehr neu aufzustellen, so dass ist eine enorme Erleichterung für die Einsatzkräfte. Die Arbeitsabläufe erleichtert sowie Einsätze systematischer Unternehmen erhalten zeitgleich die Informationen digital. abgearbeitet werden können. Digitalisierung bei der Feuer- Mit den übersandten Drohnen-Fotos oder den Bodycam- wehr bedeutet viel mehr als nur digitaler Funk und digitale Fotos der Einsatzkräfte können sie sich ein reelles Bild von Alarmierung. Viele Arbeiten werden dank der Digitalisierung der Situation am Ereignisort machen. einfacher und effizienter. Mühsames Abfragen per Telefon entfällt, denn die Daten werden am Computer aufgerufen – angefangen von den Einsatzkarten, die die Standorte für Hydranten und Sammelpunkte im Einsatzgebiet anzeigen, über die Gefahrstoffdaten bis hin zu Wetterdaten, die die Windrichtung und Windgeschwindigkeit angeben. CPforum I/2019
14 Der Schlüssel In der Leitstelle wird ein Upgrade auf die neueste Version der Leitstellensoftware DALLES durchgeführt. Der Rüstwagen erhält einen neue Satz Spreiz- und zum Erfolg Schneidgeräte. Diese verfügen über eine den moder- nen Kraftfahrzeugen angepasste Leistungsfähigkeit/ Schneidkraft und sind wegen der Ausführung als Akku- SICHERHEIT Geräte deutlich flexibler einsetzbar. Der Feuerwehrmann ist dadurch nicht mehr an die früher bei derartigen Gerä- Der hier abgebildete Schlüssel gehört sicher auch dazu. ten verwendeten Hydraulikschläuche „gefesselt“. Aber DEN Schlüssel zum Erfolg gibt es nicht. Da spielt Für die Kommunikation an der Einsatzstelle mit der meistens eine ganze Reihe von Faktoren (also Schlüs- öffentlichen Feuerwehr wurden mehrere BOS-Digital- seln) eine wichtige Rolle. Dieser Schlüssel ist für die Feu- funkgeräte (teilweise in Ex-Ausführung) angeschafft. erwehr auf jeden Fall von großer Bedeutung. Er bewahrt Die Feuerlöscherwerkstatt erhält eine moderne Prüfan- die Kameraden vor der Situation, im Einsatzfall nachts im lage für Feuerlöscher. Damit soll zum einen die Arbeit Dunkeln vor dem Objekt zu stehen und an einem riesen- der Mitarbeiter in der Feuerlöscherwerkstatt erleichtert großen Schlüsselbund nach dem passenden Schlüssel zu und zum anderen der Zeitaufwand für die Prüfung eines suchen. Feuerlöschers reduziert werden. Deshalb wurden die sogenannten Feuerwehrschlüssel- depots erfunden. Hier sind die jeweiligen Objektschlüssel Abschließend wird noch eine Innovation vorgestellt, die sich sicher hinterlegt und die Feuerwehr braucht nur diesen gegenwärtig noch in der Erprobung befindet – die Bodycam einen Schlüssel für das Depot mitführen, um Zugang zum für Feuerwehrleute. Ziel ist es, in der Einsatzleitung vor Ort Gebäude zu erhalten. So muss keine Tür aufgebrochen wer- Bilder vom Einsatzort innerhalb eines Gebäudes verfügbar den, um hinterher festzustellen, dass es nur Fehlalarm war. zu haben, um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr gemein- Wie schon erwähnt, ist das beschriebene Schließsys- sam mit Betriebsangehörigen festzulegen. Diese müssen tem nur ein Teil des „großen Räderwerks“ bei der Feuer- sich dann aber nicht mehr mit im Gefahrenbereich aufhalten. wehr, welches im weitesten Sinne zur Technik und Aus- So könnte die Aufzählung beliebig weitergeführt werden. rüstung zählt. Besonders auf diesem Gebiet ist es wichtig, Um die hier genannten Neuerungen sicher handhaben zu dass die Investitionen als kontinuierlicher Prozess getätigt können, ist geschultes Personal erforderlich. Mit dem Stich- werden. In den vergangenen Jahren wurde an dieser wort geschultes Personal und der heutigen Überschrift „Der Stelle wiederholt darüber berichtet, wenn bei der Werk- Schlüssel zum Erfolg“ eröffnet sich ein weitreichendes und feuerwehr wieder ein neues Fahrzeug in Dienst gestellt sehr aktuelles Thema, das nicht nur die Feuerwehr betrifft. wurde. Die Erneuerung der Fahrzeugflotte ist mit der Darüber zu berichten, wird sich sicher in einer der nächsten anstehenden Auslieferung des Fahrzeuges für die Feuer- Ausgaben Gelegenheit bieten. SECURITAS löscherwerkstatt praktisch abgeschlossen. Doch schon in naher Zukunft muss mit den Planungen für die nächste Fahrzeuggeneration begonnen werden. Bis dahin kommt jedoch die Investitionstätigkeit nicht zum Erliegen. Die Ausrüstung und Ausstattung auf den Einsatzfahrzeugen und in den Feuerwachen sind ebenfalls ein weites Feld für Investitionen. Nachfolgend nur einige Beispiele der aktuel- len Neuerungen: CPforum I/2019
kickSTART:Karriere 15 BILDUNG Ihr Bindeglied zwischen internationalen Talenten und lokalen Arbeitgebern Sommerintensiv- woche 2018 Wussten Sie schon? Exkursion mit kickSTART:Karriere Aktuell studieren an zur POLIFILM EXTRUSION GmbH den drei Standorten der Hochschule Anhalt Internationale Nachwuchsführungskräfte der Hoch- fast 8.000 Studierende, schule Anhalt besuchen den mittelständischen Extrusi- von denen ca. 2.500 ons-und Schutzfolienhersteller POLIFILM EXTRUSION für internationales Flair GmbH in Weißandt-Gölzau. sorgen. Damit liegt die Die internationalen Studierenden besuchten im HSA auf Platz 1 beim Rahmen der Intensivwoche „Erfolgreich Bewerben und Anteil des Internationali Netzwerken“ die POLIFILM EXTRUSION GmbH um sierungsgrades unter Eindrücke in die Produktionsabläufe und Strukturen den Hochschulen in eines lokalen Mittelständlers zu sammeln. Deutschland. Nach dem Empfang auf dem Firmengelände erhiel- ten die Studierenden eine Unterweisung in sicherheits- Nachwuchsführungskräfte in direkter Nähe relevanten Fragen und konnten anschließend die ein- zum lokalen Arbeitsmarkt zelnen Produktionsschritte hautnah erfahren. kickSTART:Karriere bietet eine Vielzahl von Ein Ausbilder des Bereiches Produktion der POLI- Serviceleistungen für Unternehmen der Region: FILM EXTRUSION GmbH führte die Delegation durch • Gewinnung von qualifiziertem die einzelnen Fertigungsanlagen der verschiedenen Personal mit internationalem Flair Produktkategorien. Die Studierenden konnten so • Fachkräftesicherung für export- unmittelbar die einzelnen Prozessschritte erleben. Für orientierte Vorhaben alle Teilnehmer eine eindrucksvolle Erfahrung. • Vermittlung von Werkstudenten, Im Anschluss folgte eine Besichtigung des Techni- Praktikanten und Abschlussarbeiten kums, in dem verschiedene Analyseverfahren vorge- stellt und demonstriert wurden. Die Innovationskraft So profitieren Sie als lokales Unternehmen direkt von der der regionalen Mittelständler wurde den Studierenden Internationalität des breiten Studienangebots der Hoch- somit direkt vermittelt. schule Anhalt und einem Abschluss “Made in Germany“. Zum Abschluss der Exkursion fand eine Fragerunde rund um die POLIFILM EXTRUSION GmbH statt, in der Sie suchen Nachwuchskräfte? die Studierenden ihr Interesse an solch einem innovati- Wenden Sie sich an uns! ven Beispiel deutscher Ingenieurskunst als Arbeitgeber Im Rahmen des Projekts bieten wir Unternehmen in der bekundeten. Region die Möglichkeiten ihren Bedarf an hochqualifizier- Eine gelungene Unternehmensführung, die interna- ten, internationalen Nachwuchsführungskräften und einem tionale Talente mit lokalen Arbeitgebern verbindet, und interkulturellen Mitarbeiterteam direkt vor der Haustür zu wertvolle beiderseitige Erfahrungen für die Zukunft lie- verwirklichen. ferte. Ein Highlight des letzten Jahres bildete Ansprechpartner: die Intensiv-Workshop-Woche für interna- André Kotzanek - Vernetzung tionale Studierende im August 2018. Die mit regionalen Unternehmen Veranstaltung war aus Theorie- und Pra- E-Mail: andre.kotzanek xiselementen aufgebaut und wurde sehr @hs-anhalt.de positiv von interessierten Studierenden auf- genommen, die insbesondere den direkten Weitere Informationen: und praxisbezogenen Erfahrungsaustausch www.hs-anhalt.de/kickstart schätzten. kickSTART:Karriere vernetzt regionale Unternehmen globaler Ausrichtung mit den verfügbaren Potenzialen internationaler Graduierten der Hochschule Anhalt. Wir bereiten internationale Nachwuchsführungskräfte durch Workshops und Seminare auf die Besonderheiten des regi- onalen Arbeitsmarktes vor. CPforum I/2019
„Eine echte Bereicherung“ 16 INTEGRATION Eine gelungene Integration im Nouryon-Chlorwerk Foto: Wiegand Sturm Assane Kouda ist ange- sicheres Leben in Burkina Faso leider unmöglich machen“, kommen. Seit dem Som- erzählt Kouda. Fast anderthalb Jahre ist Assane Kouda mer 2018 ist der junge zunächst zum Nichtstun im Asylbewerberheim Marke Mann aus Burkina Faso gezwungen – fürchterlich für den agilen und engagierten Azubi im Chlorwerk von Nouryon, lernt den Beruf des Che- Mann. Die Anerkennung der Asylgründe ist kompliziert, die mikanten. Die Ausbilder aus dem Bildungszentrum sind Aufenthaltsgenehmigung gilt immer nur für drei Monate – sehr zufrieden mit dem Engagement des lernwilligen, flei- bis heute. ßigen und hilfsbereiten 26-Jährigen, die Verantwortlichen Doch mit Unterstützung von außen lernt er rasch bei IHK und Arbeitsagentur ebenso. Auch die Kollegen im Deutsch und darf schließlich eine Arbeit als Alttextilsortierer Werk schätzen den aufgeschlossenen und immer optimis- annehmen. So kann er eine eigene Wohnung finanzieren, tischen Assane Kouda. sich einen Freundeskreis aufbauen. Eine Exkursion im Rah- Natürlich hat er auch beim Werkleiter Stefan Kauerauf, men des Jobstarter-Programms führt Assane Kouda ins der den Lehrvertrag unterschrieben hat, einen großen Stein Chlorwerk. Hier fällt er Werkleiter Kauerauf durch großes im Brett: „Er ist ein Vorbild, wie sich Migranten zu dringend Interesse und gezielte Fragen zur Elektrochemie und zum benötigten, voll- und hochwertigen Arbeitskräften ausbil- Herstellungsprozess auf. „Diesen engagierten und moti- den lassen können.“ Außerdem zeichneten ihn Wissens- vierten Mann wollte ich unbedingt im Betrieb haben.“ drang und der Willen, die deutsche Sprache so schnell wie „Ich will meine Ausbildung beenden, arbeiten, mir hier möglich zu lernen, aus. „Zudem ist er für unser Team als ein Leben aufbauen“, sagt der junge Afrikaner. Doch das Mensch eine echte Bereicherung.“ Happy End in Form einer unbefristeten Aufenthaltsgeneh- Dabei haben es ihm die Umstände sehr schwer migung lässt noch auf sich warten. Die Unterstützung des gemacht. Ende 2014, nach einer Ausbildung zum Lebens- Nouryon-Teams ist ihm jedenfalls gewiss. Stefan Kauerauf: mitteltechniker in seiner Heimat, besorgt er sich ein Visum, „Wir sind sehr froh darüber, dass hier eine gelungene Inte- ein Flugticket und flieht nach Deutschland. Hier bittet er gration erreicht wurde. Ich bin fest davon überzeugt, dass um Asyl. „Es sind soziale Gründe, die mir ein normales, wir mit Herrn Kouda noch viel Freude haben werden.“ UR CPforum I/2019
Sicherheit steht 17 an erster Stelle Nouryon-Werk führte Contractor Safety Day durch SICHERHEIT Treppensteigen. Alle Maßnahmen zusammen zahlen sich aus: Im Werk hat es schon über 3.000 Tage lang keinen meldepflichtigen Unfall mehr gegeben. Was für die eigene Belegschaft gilt, muss freilich auch den Mitarbeitern von Fremdfirmen nahegelegt werden. Zumal, wenn wie jedes Jahr im zweiten Quartal der regu- läre, 10-tägige Wartungsstillstand ansteht. Ein Anlass, bei dem sich viele betriebsfremde Beschäftigte auf dem Werks- gelände befinden. Deshalb hat Nouryon am 30. Januar den Contractor Safety Day durchgeführt. 21 Beschäftigte von insgesamt 18 Fremdfirmen quer durch alle Gewerke nutz- ten diese Informationsmöglichkeit. In der mehrstündigen Veranstaltung informierten Werk- Umsicht oder auch Arbeitssicherheit und Umweltschutz: leiter Stefan Kauerauf, Site Asset Manager Daniel Obier, Das sind Vokabeln, die Stefan Kauerauf oft in den Mund Projektingenieur Mark Wohlfahrt und Einkäuferin Susanne nimmt. Der Werkleiter vom Nouryon-Werk in Bitterfeld Schaller beispielsweise über die Unternehmensziele von legt sehr viel Wert auf die Sicherheit und entsprechendes Nouryon, den Standort Bitterfeld und die hiesigen Sicher- Verhalten seines 85-köpfigen Teams. Jährlich werden hier heitsanforderungen, äußerten sich zum Einkauf, zur Liefe- über 200.000 Tonnen Chlor und Natronlauge sowie jede rantenauswahl und -bewertung, verglichen die Unfallrate Menge Wasserstoff hergestellt. Eine Produktion mit langer des eigenen Personals mit der des Personals von Fremd- Tradition am Standort und hohen Sicherheitsanforderun- firmen. Zudem wurde der neue Fragenkatalog für Fremd- gen. Schließlich soll jeder Mitarbeiter genauso gesund, wie firmen vorgestellt und gemeinsam besprochen und den er auf Arbeit kam, nach der Schicht wieder nach Hause Teilnehmern die Schwerpunkte der Fremdfirmenrichtlinie gehen. zur Sensibilisierung der Kontraktoren erläutert. Das im Werk dafür etablierte System an Maßnahmen Im praktischen Teil gab es Vorführungen zur Hand- ist strikt und umfangreich. Ob es nun um die vorgeschrie- habung von Fluchtfiltern, zum fachgerechten Lösen von bene persönliche Arbeitsschutzkleidung geht, die jeweils Flanschverbindungen und zur Verwendung von geprüften notwendigen Arbeitserlaubnisscheine, die vorgeschrie- Arbeitsmitteln. Die von allen Seiten positiv bewertete Ver- bene Sicherheitsunterweisung für firmenfremde Beschäf- anstaltung wurde mit einem regen Erfahrungsaustausch tigte oder einfach nur um das Benutzen der Geländer beim beim gemeinsamen Mittagessen beendet. UR CPforum I/2019
Sie können auch lesen