CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster

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CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
CVCnews|2·20
 Schwerpunktthema »Wasserstoff«
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
rzeugspektrum und die Akteure der Branche. Während beim
 hr die Erreichung der CO2­Ziele im Verkehrssektor ein ent­
 r Treiber ist, sind es bei Bussen und kommunalen Nutzfahr­
      Klimaschutz
      CVC-Intern
 . Straßenreinigungsmaschinen                   Schwer-
                              oder Winterdienstfahrzeuge)
          on Top                                                                                                     punktthema
 e Vermeidung lokaler Emissionen und die Lärmreduzierung.
                                               Wasserstoff

 lanung und Konzeption                                                                  Gewinnung
                                                                          p »Grauer« Wasserstoff
 Digitalisierung                                                            (Kohle und Erdgas)                                                          Nutzfahrzeug-
 Effizienz und Sicherheit                                                 p »Grüner« Wasserstoff                                                        Wissenschafts-
                                                                            (Wind, Sonne, Wasser, Elektrolyse)
                                                                                                                                                        Standort
                                                                                                                                                        Kaiserslautern

                                                                                                   r
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                                              Neue Produkte –                    Produkte rs                                                            Technologien
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                                              Technologien –
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                                              Neue Märkte
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                                              Veranstaltungen                                                                                           Termine
                                                                                                                                                        CVC-Kalender

                                              2­­                                                                                                            CVC  News 2|2020
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
Inhalt

CVC intern                                                         Läuft wie geschmiert – Die wartungsfreie Gleitlagerbuchse ist ­
Nutzung künstlicher Intelligenz in der Nutzfahrzeugproduktion –    eines der zukunftsträchtigen Produkte aus dem umfangreichen
­Herausforderung »Hohe Variantenvielfalt bei ­geringen Produk­     und wachsenden Portfolio – INNO FRICTION GmbH > 33
 tionsmengen« – Technische Universität Kaiserslautern und CVC
 Commercial Vehicle Cluster – Nutzfahrzeug GmbH > 4
                                                                   Neue Partner
                                                                      Aus- und Umrüstung von Nutzfahrzeugen – Individuelle
CNG-OME Dual-Fuel-­Motorenkonzept – Wege zu CO2-neutralem             ­Lösungskonzepte für den Nutz­fahrzeugbau – F&B Nutzfahrzeug-
Betrieb und Niedrig­emission – Technische Universität Kaisers­lautern Technik GmbH > 36
und CVC Commercial Vehicle Cluster – Nutzfahrzeug GmbH > 5
                                                                       Von Formel 1 bis zum Lkw-Reifen – Reifenabrieb ­messen im
CVC-Website im neuen Design – Mehr Service. Besseres Handling – ­digitalen Zeitalter – Nachfrage nach optischen Messsystemen
CVC Commercial Vehicle Cluster-Nutzfahrzeug GmbH > 6                   wächst – GL Inspect GmbH > 41

Schwerpunktthema Wasserstoff                                       Unabhängig entwickeln und prüfen – Lösungen für die Auto-
Die CVC-Wasserstoffstrategie für Nutzfahrzeuge – Wasserstoff als   mobil-Branche – KST-Motorenversuch GmbH & Co. KG > 43
Energieträger der Zukunft für Nutzfahrzeuge – CVC Commercial       Vom Handwerker zum Global Player – Sicherheitsrelevante
Vehicle Cluster-Nutzfahrzeug GmbH > 7                              ­Systeme für die Nutzfahrzeugindustrie – JOST-Werke
Innovatives Analyse-Equipment und Gasfilter von HYDAC für           Deutschland GmbH > 45
­Wasserstofftankstellen – HYDAC setzt neue Maßstäbe in der
 ­technischen Sauberkeit – Hydac International GmbH > 12
                                                                   Partnernews
                                                                   Castoren-Transport im Kernkraftwerk – Der 2-Wege Unimog
Neuer Schwung für die W ­ asserstoff-Mobilität – IAV GmbH          von Preussen-Elektra ist ein echter Kraftprotz – Daimler AG > 46 ­
­Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr > 15
                                                                   Erweiterte Simulations­umgebung für die Entwicklung auto­
Wasserstoff beherrschbar machen – Nachhaltiger und                 matisierter Fahrfunktionen – Systementwicklung für autonome
produktiver Flottenbetrieb durch Cloud und KI-Anwendungen          Nutzfahrzeuge – IPG Automotive GmbH > 48
im Ökosystem Wasserstoff – ITK Engineering GmbH > 18
                                                                   Onlineplattform für neue und gebrauchte Kippanhänger –
  Hocheffiziente Druckbehälterherstellung – IVW optimiert          ­Vorstellung des neuen Meiller Fahrzeugmarkts – F.X. Meiller
­Produktion und Verarbeitung von Faserverbundwertstoffen –          Fahrzeug- und Maschinenfabrik – GmbH & Co. KG > 50
 ­Institut für Verbundwerkstoffe GmbH > 22

I­nnovation trifft Erfahrung – Gerüstet für den Antrieb der
                                                                   Veranstaltungen
                                                                   CVC-Mitgliederversammlung online – Neues Dateiformat in
 Zukunft – ­KST-­Motorenversuch GmbH & Co. KG > 24
                                                                   ­ esonderen Zeiten – Commercial Vehicle Cluster-Nutzfahrzeug
                                                                   b
Nutzfahrzeug-Wissenschaftsstandort                                 GmbH > 52
Kaiserslautern                                                     Autonomer Fahrbetrieb von Nutzfahrzeugen im Off-Road-Bereich –
Kundennahe Lastkollektive zur Erprobung von Land­maschinen         Robuste und sichere Navigationslösungen von Nutzfahrzeugen in
mit U∙Sim – Maßgeschneiderte Erprobung aus Messung und             rauen, unstrukturierten ­Geländen am Beispiel des Unimogs –
­Simulation – Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschafts­     Commercial Vehicle Cluster-Nutzfahrzeug GmbH > 54
 mathematik ITWM > 26
                                                                   Wasserstoff – Innovative ­Perspektiven für die Nutzfahrzeug­
Neue Technologien. Neue Produkte. Neue Märkte                      industrie – CVC Jahrestagung am 30. Oktober und 2. November
                                                                   2020 – Commercial Vehicle Cluster-Nutzfahrzeug GmbH > 56
Produkte
GRAMMER Lkw-Sitz MSG 90.6 erfolgreich in China – Ergonomie,        Qualifizierung
Komfort und Sicherheit überzeugen die Kunden – GRAMMER AG > 29     Zukunftsimpulse in außer­gewöhnlichen Zeiten – Der Einfluss der
                                                                   Corona-Pandemie auf die ­berufsbegleitende Weiterbildung –
Technologien                                                       ­Graduate School Rhein-Neckar gGmbH > 64
Hochpräzise Messung von Ventilhub und -drehung in
                                                                   Termine
befeuerten Motoren – Neue VTMS-Lösung optimiert Ventiltriebs­
                                                                   CVC-Kalender > 66
dynamik in befeuerten Motoren – Sensitec GmbH > 31
                                                                   Impressum > 67

CVC  News 2|2020                                                                                        3­­
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
CVC intern

                         CVC-Leitprojekt

                         Nutzung künstlicher Intelligenz
                         in der Nutzfahrzeugproduktion
                         Herausforderung »Hohe Variantenvielfalt bei
                         ­geringen Produktionsmengen«
                         Die Nutzfahrzeugproduktion charakterisiert sich durch vergleichsweise
                         viele Varianten, womit eine niedrige Stückzahl der einzelnen V
                                                                                      ­ arianten
                         einhergeht. Dies führt zu einer hohen Komplexität, woraus sich oftmals
                         ­eine hohe Fehleranfälligkeit oder hohe Kosten ergeben.

                         Zur Beherrschung derartig komplexer Produktions­        ­Handlungsanleitungen oft ein hohes Risiko dar­
                         systeme werden zunehmend Methoden des Maschi­           stellt. Hier greift das Leitprojekt des CVC Südwest
                         nellen Lernens (ML), einem Teilgebiet der Künst­        »Nutzung künstlicher Intelligenz in der Nutzfahr­
                         lichen Intelligenz, genutzt. Hiermit können aus         zeugproduktion« an. Unter Führung des Lehrstuhls
Kontakt                  Daten, die etwa von Sensoren stammen, Schlüsse          für Fertigungstechnik und Betriebsorganisation
Technische Universität   und Prognosen für zukünftige Prozesse abgeleitet        (FBK) der TU Kaiserslautern verfolgt es das Ziel, die
Kaiserslautern           werden. Ein stetig besser werdender Zugang zu           Potenziale von ML für die Nutzfahrzeugproduktion
Lehrstuhl für            ­Rechenleistung und benutzerfreundlicher Software       nutzbar zu machen. Hierbei werden zusammen mit
­Fertigungstechnik und   eröffnet neue und breitere Anwendungsfelder für         Unternehmen beispielhafte Anwendungsfälle er­
Betriebsorganisation     die Technologie des ML.                                 forscht und implementiert. Hierauf basierend wird
Prof. Dr.-Ing.                                                                   ein Vorgehensmodell entwickelt, welches die Ver­
Jan C. Aurich            Für die große Zahl an Nutzfahrzeugproduzenten in        breitung der erzielten Erkenntnisse auf andere An­
Gottlieb-Daimler-­       Rheinland-Pfalz ist die Erschließung der Potenziale     wendungsfälle ermöglicht.
Straße 44                von ML jedoch durch gewisse branchenspezifische
67663 Kaiserslautern     Charakteristika erschwert. Geringe Stückzahlen          »Mit dem Projekt gehen wir auf die Bedarfe der
Tel.: +49 631 205-2618   und hohe Variantenvielfalt sowie der hohe Anteil        Nutzfahrzeugindustrie ein und adressieren gleich­
                         nicht-digitalisierter manueller Tätigkeiten führen zu   zeitig die wissenschaftlich wichtige Fragestellung
                         einer vergleichsweise geringen Menge an verfüg­         nach dem Umgang mit kleinen, heterogenen Daten­
                         baren Daten.                                            sätzen in der Produktion.« beschreibt Prof. Dr.-Ing.
                                                                                 Jan C. Aurich vom FBK die Relevanz des Projekts.
                         Zudem ist der Nutzfahrzeugsektor stark von kleinen      Das Leitprojekt ist am 1. April 2020 gestartet und
                         und mittelständischen Unternehmen geprägt, für          hat eine Laufzeit bis zum 30. September 2022.
                         die die eigenständige Befähigung ohne konkrete

                         4­­                                                                                    CVC  News 2|2020
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
CVC intern

CVC-Leitprojekt

CNG-OME Dual-Fuel-­
Motorenkonzept
Wege zu CO2-neutralem Betrieb und Niedrig­
emission
Der Transport von Waren und Gütern wird in Deutschland zu einem großen
Teil durch Nutzfahrzeuge mit Dieselmotor gewährleistet. Auch Arbeits­
maschinen wie z. B. Traktoren und Mähdrescher verwenden überwiegend
dieses Motorkonzept. Daher sind auch für Nutzfahrzeugantriebe die
­Themen Nachhaltigkeit und geringstmögliche Schadstoffemission von
sehr hoher Relevanz.

In diesem Kontext zielt das geplante Projekt auf die   Im Projekt werden die erzielbaren Wirkunggrade
Entwicklung und Erforschung eines rein mit synthe­     sowie die Schadstoffemissionen des neuen ­Aggregats
tischen Kraftstoffen (»E-Fuels«) betreibbaren soge­    untersucht und optimiert. Zusätzlich kommt ein am
nannten »Dual-Fuel«-Motors ab.                         Lehrstuhl für Antriebe in der Fahrzeugtechnik ent­          Kontakt
                                                       wickelter variabler Ventiltrieb zum Einsatz, welcher        Technische Universität
Als Hauptkraftstoff soll dabei Gas – bevorzugt         durch gezielte Restgassteuerung eine weitere Re­            Kaiserslautern
­synthetisch hergestelltes Methan, alternativ Erdgas   duktion der Schadstoffemissionen ermöglichen soll.          Lehrstuhl für Antriebe
mit hohem Methangehalt – zum Einsatz kommen.           Ziel der Arbeiten ist somit ein Niedrigstemissions-         in der Fahrzeugtechnik
Zur Auslösung der Zündung wird eine kleine Menge       Brennverfahren sowohl im Hinblick auf CO² als auch          Prof. Dr.-Ing.
eines zweiten, flüssigen Kraftstoffs eingesetzt, wo­   auf Abgasschadstoffe.                                       Michael Günthner
für hier Oxymethylenether (OME3-5) als synthetisch                                                                 Gottlieb-Daimler-­
erzeugter Kraftstoff verwendet werden soll. Da so­     Das Leitprojekt ist am 1. Juli 2020 gestartet und hat       Straße 44
mit beide Kraftstoffe unter Verwendung von rege­       eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2022. Im Projekt sind        67663 Kaiserslautern
nerativem elektrischem Strom hergestellt werden        Unternehmen aus der Nutzfahrzeugindustrie – vom             Tel.: +49 631 205-5796
können, ist ein bilanziell quasi CO²-neutraler Be­     OEM über Entwicklungsdienstleister bis hin zum Soft-
trieb möglich.                                         wareunternehmen – als assoziierte Partner beteiligt.

CVC  News 2|2020                                                                                             5­­
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
CVC intern

                            CVC

                            CVC-Website im neuen Design
                            Mehr Service. Besseres Handling.
                            Nach dem Relaunch präsentiert sich die Website des Commercial Vehicle
                            Clusters in einem komplett neuen Design und einer klareren Struktur.

Kontakt                     Mit optimierter Navigation und einem umfangreichen    Ein völlig neues Tool ist die Stellenbörse, in der aus­
Commercial Vehicle          Downloadbereich werden die Bedürfnisse der CVC-       schließlich Partner des Commercial Vehicle Clusters
Cluster-Nutzfahrzeug        Partner besser angesprochen und die Nutzererfahrung   mit minimalem Aufwand Stellenangebote i­hres Unter­
GmbH                        verbessert. Öffentlicher Bereich und Mitglieder­      nehmens inserieren können.
Europaallee 3 –5            bereich wurden stärker voneinander abgegrenzt, im
67657 Kaiserslautern        geschützten Bereich können Mitglieder des CVC auf     Weitere Informationen zum Commercial Vehicle
Tel.: +49 631 41 48 625-0   partnerexklusive Informationen zugreifen. Partner­    Cluster erhalten Sie auf ­unserer neuen Homepage.
Fax: +49 631 41 48 625-9    zugänge können unter www.cvc-suedwest.com/
info@cvc-suedwest.com       membership-login/partneraccount-beantragen/
www.cvc-suedwest.com        beim CVC angefordert werden.

                            Im digitalen Kompetenzatlas werden die Partner
                            des CVC ausführlich vorgestellt. Mithilfe einer um­
                            fassenden Suchfunktion nach Kategorien können
                            zielgenau potentielle Kooperationspartner ausfindig
Ansprechpartner:            gemacht und Kontakt zu Ihnen aufgenommen
Dr. Martin J. Thul          werden.

Partnerzugänge:

                            6­­                                                                                   CVC  News 2|2020
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
Schwerpunktthema Wasserstoff

CVC

Die CVC-Wasserstoffstrategie
für Nutzfahrzeuge
Wasserstoff als Energieträger der Zukunft für
Nutzfahrzeuge
Wasserstoff wird zukünftig von zentraler Bedeutung für den Nutzfahr­
zeugbereich sein. Wasserstoff ermöglicht Mobilität auf Basis regenerativer
Energien und eröffnet als CO2-freier Energieträger auch dem Verbrennungs­
motor neue Zukunftsperspektiven.

Die Nutzfahrzeugbranche sieht sich im Jahr 2020         voller als im Pkw-Bereich. Einerseits, weil batterie­
mit großen Herausforderungen konfrontiert: die          elektrische Lösungen nur in speziellen Einsatz­
­Corona-Krise, der Strukturwandel in der Fahrzeug­      bereichen von Nutzfahrzeugen sinnvoll sind, anderer­
industrie und nicht zuletzt die immer schärfer wer­     seits, weil bei Nutzfahrzeugen hohe Anforderungen
denden Vorgaben zur Reduktion von CO2-Flotten­          an die Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit gestellt
emissionen, verbunden mit hohen Strafzahlungen          werden. In Zusammenhang mit letztgenanntem
beim Verfehlen von Reduktionszielen.                    Punkt sind bei batterieelektrischen Antrieben ins­
                                                        besondere die sehr ungünstige Relation von ver­
Ebenso wie andere Wirtschaftsbereiche muss auch         gleichsweise langen Lade- und kurzen Einsatzzeiten
die Nutzfahrzeugindustrie einen wirksamen Beitrag       sowie das hohe, nutzlasteinschränkende Gewicht
zur Reduktion des CO2-Ausstoßes leisten. Allerdings     der Batterien problematisch.
ist das Erreichen dieses Ziels wesentlich anspruchs­-

CVC  News 2|2020                                                                                             7­­
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
Schwerpunktthema Wasserstoff

Der Nutzfahrzeugbereich unterscheidet sich daher         gestaltet werden. Nutzfahrzeuge sind unabdingbar
grundlegend vom Pkw-Bereich, bei welchen der             auf eine zuverlässige Versorgung angewiesen. Sie
batterieelektrische Antrieb die zentrale Zukunfts-       werden deshalb auch zentraler Treiber beim Aufbau
lösung ist. Im Nutzfahrzeugbereich hingegen werden       einer Wasserstoffinfrastruktur sein.
verschiedene Antriebskonzepte nebeneinander
existieren. Vor dem Hintergrund des jeweiligen Ein­      Die Reduktion des CO2-Ausstoßes ist aber nicht nur
satzbereichs muss die bestgeeignete Variante aus­        in Bezug auf das Nutzfahrzeug selbst ein Thema.
gewählt werden. Dies erfordert zwingend eine             Auch die Produktion von Nutzfahrzeugen ist gefordert.
techno­logieoffene Haltung zu alternativen Antriebs­     Der Green Deal der EU sieht vor, dass der Netto-
lösungen für Nutzfahrzeuge.                              Ausstoß von CO2 bis 2050 auf Null reduziert wird.
                                                         Wasserstoff bietet die Möglichkeit, regenerative
Der Verbrennungsmotor hat im Nutzfahrzeugbereich         Energie in stofflicher Form zu speichern und damit
unverändert Zukunftsperspektiven. Allerdings muss        unabhängig von Ort und Zeitpunkt seiner Entstehung
die Frage geklärt werden, wie Verbrennungsmotoren        zu nutzen. Daher wird Wasserstoff auch von zentraler
einen weitergehenden Beitrag zur Reduktion von           Bedeutung für eine stabile und verlässliche Ener­
CO2-Emissionen leisten können. Der Lösungsansatz         gieversorgung von Produktionsstandorten der Nutz­
sind die verwendeten Kraftstoffe. Wirksame CO2-          fahrzeugindustrie sein.
Einsparungen bedingen den Verzicht auf fossile
Kraftstoffe, nicht aber zwingend den Verzicht auf die    Vor dem skizzierten Hintergrund hat der CVC Ende
Verbrenner-Technologie selbst!                           2019 eine Wasserstoffstrategie für Nutzfahrzeuge
                                                         entwickelt. Der Fokus liegt zunächst auf der Nutzung
Vor diesem Hintergrund kommt Wasserstoff im              von Wasserstoff als Kraftstoff für Nutzfahrzeuge.
Nutzfahrzeugbereich eine besondere Bedeutung zu.         Die Nutzung von Wasserstoff bei der Produktion von
Er lässt sich nicht nur in Brennstoffzellen, z. B. zur   Nutzfahrzeugen wird anschließend aufgegriffen.
Realisierung langstreckentauglicher, elektrischer
Antriebe nutzen. Wasserstoff kann auch in reiner         Bei der Entwicklung und Umsetzung der CVC-Wasser­
Form oder zu E-Gas bzw. E-Fuel veredelt als Treib­       stoffstrategie wird eine technologieoffene Perspektive
stoff für Verbrennungsmotoren eingesetzt werden.         verfolgt. D. h. es wird keine Beschränkung auf ein­
Bei der Verwendung von reinem Wasserstoff in Ver­        zelne Technologielinien wie Brennstoffzelle, E-Fuels
brennungsmotoren können diese im Idealfall CO2-          oder Wasserstoffmotor geben. Zudem wird eine
frei betrieben werden. Die Anschaffungskosten von        ­Systemperspektive verfolgt. D. h. es wird beispiels­
Fahrzeugen mit Wasserstoff-Verbrennungsmotor             weise nicht nur der Wasserstoffmotor mit seinen
werden sich in etwa auf dem Niveau dieselbetriebener     Komponenten betrachtet, sondern auch die Wasser­
Fahrzeuge bewegen und deutlich unter denen von           stoffversorgung des Nutzfahrzeugs, die erforder­
Nutzfahrzeugen mit batterieelektrischem oder             lichen Sicherheitskonzepte oder auch die die not­
Brennstoffzellen-Antrieb liegen.                         wendige Versorgungsinfrastruktur für Wasserstoff.

Eine zentrale Voraussetzung für einen Markterfolg        Nur wenn alle relevanten Bausteine berücksichtigt
von Wasserstofftechnologien – egal ob Brennstoff­        werden, kann sich die Wasserstofftechnologie für
zelle oder wasserstoffbetriebener Verbrennungs­          Nutzfahrzeuge in der Praxis durchsetzen. In diesem
motor – ist die Sicherstellung der Wasserstoffver­       Zusammenhang wird der CVC kein Einzelkämpfer
sorgung. Dabei muss die Wertschöpfungskette von          sein. Vielmehr wurden mittlerweile schon Kontakte
der Produktion von Wasserstoff über dessen Ver­          zu anderen Akteuren und Netzwerken aufgebaut,
teilung bis zur Bereitstellung an Wasserstofftank­       die im Wasserstoffbereich aktiv sind.
stellen bzw. Versorgungsdepots betrachtet und

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CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
Schwerpunktthema Wasserstoff

            Grundstrategie                                      Strategische Stoßrichtungen
                                                Netzwerk »Wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge« insbesondere

                1
      Kompetenzen im Bereich                1.A zur Stärkung des industriellen Mittelstands in RLP
    von Wasserstofftechno­logien
         in Rheinland-Pfalz                     Systemprüfstand für wasserstoffbasierte Verbrennungs­-
                                            1.B motoren an der TU Kaiserslautern aufbauen
      identifizieren, vernetzen
        und weiterentwickeln
                                                Brennstoffzellenprüfstand am Umweltcampus Birkenfeld
                                            1.C erweitern

                                               Anpassung und Weiterentwicklung der relevanten Regulatorik

                2
                                           2.A auf nationaler und EU-Ebene unterstützen
         Rahmenbedingungen
     für den Einsatz wasserstoff-               Versorgungsinfrastruktur für Wasserstoff mit strategischen
      betriebener Nutzfahrzeuge             2.B Kooperationspartnern entwickeln
               gestalten
                                                Öffentlichkeitsarbeit zur Sicherung von Akzeptanz und
                                            2.C Verständnis von Wasserstofftechnologien im Nfz-Bereich

                3
         Innovationsprojekte                   Wasserstoffbasierten Verbrennungsmotor inklusive
                                           3.A erforderlicher Systemkomponenten entwickeln und testen
      für wasserstoffbetriebene
       Nutzfahrzeuge initiieren                                                                                        Die CVC-Wasserstoff­
                                                Nfz mit wasserstoffbasierten Verbrennungsmotoren
            und umsetzen                    3.B in konkreten Einsatzszenarien erproben und evaluieren                  strategie für Nutzfahrzeuge

Die CVC-Wasserstoffstrategie umfasst drei Grund­            Kick-Off-Meeting im kommenden Jahr durchgeführt.
strategien, die durch geeignete Aktivitäten umge­           Eine weitere, schon relativ weit fortgeschrittene
setzt werden.                                               strategische Maßnahme ist der Aufbau eines Prüf­
                                                            standes für Wasserstoffmotoren an der TU Kaisers­
Grundstrategie 1:                                           lautern. Mit finanzieller Unterstützung des Landes
Kompetenzen im Bereich von Wasserstofftechno-               Rheinland-Pfalz werden dort Voraussetzungen
logien in Rheinland-Pfalz identifizieren, vernetzen         ­geschaffen, um damit exzellente Forschung im
und weiterentwickeln                                        ­Bereich Wasserstoffantriebe für Nutzfahrzeuge zu
Im Rahmen der ersten Grundstrategie sollen im               betreiben. Mit dem entwickelten Know-how und den
CVC bzw. im Land Rheinland-Pfalz Kompetenzen im             entsprechenden Test- und Prüfeinrichtungen sollen
Bereich Wasserstoff identifiziert, vernetzt und weiter­­-   dann speziell auch kleine und mittlere Unternehmen
entwickelt werden. Dies betrifft zum einen die Wirt­        beim Aufbau eigener Wasserstoff-Kompetenzen
schaft, zum anderen die Hochschul- und Forschungs­­-        ­unterstützt werden. Der Prüfstand wird im Frühjahr
landschaft. Ein zentraler Baustein ist das Netzwerk         2021 zur Verfügung stehen.
»Wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge«.
                                                            Wie oben erwähnt verfolgt der CVC eine technologie­
Hier führt der CVC Akteure zusammen, die über die           offene Strategie. Dementsprechend werden auch
notwendigen (Basis-)Kompetenzen verfügen, um ge­            Aktivitäten im Bereich der Brennstoffzellen verfolgt.
meinsam Wasserstofftechnologien im Nutzfahrzeug-            Hier ist insbesondere geplant die entsprechenden
bereich erfolgreich zu etablieren. Das Netzwerk soll        Ressourcen am Umweltcampus Birkenfeld zu stärken.
als Vernetzungsplattform dienen, Technologiethemen
treiben, Innovationsprojekte umsetzen und eine              Grundstrategie 2:
Transferfunktion in Bezug auf Technologien und              Rahmenbedingungen für den Einsatz wasserstoff-
Know-how erfüllen. Aufgrund der Corona- Problematik         betriebener Nutzfahrzeuge gestalten
hat sich der Beginn der Aktivitäten verzögert. So­          Die zweite Grundstrategie befasst sich mit der Ge­
bald persönliche Treffen wieder möglich sind, wird das      staltung notwendiger Rahmenbedingungen für den

CVC  News 2|2020                                                                                                 9­­
CVCnews|2 20 Schwerpunktthema "Wasserstoff" - Commercial Vehicle Cluster
Schwerpunktthema Wasserstoff

                            Einsatz wasserstoffbetriebener Nutzfahrzeuge. Hier         der verfügbaren Kompetenzen und Ressourcen.
                            geht es insbesondere darum, die Regulatorik auf            Gleichwohl werden in diesem Zusammenhang tech­
                            ­nationaler und EU-Ebene so weiter zu entwickeln,          nische Lösungen wie Tanksysteme entwickelt, die
                            dass sich Wasserstoffantriebe für Nutzfahrzeuge            auch für den Betrieb von Brennstoffzellenfahrzeugen
                            erfolgreich am Markt etablieren können. Hierzu             nutzbar sind. Unter Federführung des CVC wurde
                            ­unterstützt der CVC strategische Initiativen des Landes   eine Projektskizze erstellt und beim Bundesminis­
                            Rheinland-Pfalz sowie der relevanten Verbände.             terium für Wirtschaft eingereicht, über die umfang­
                            U. a. wurden dazu strategische Positionspapiere er­        reiche Fördermittel zur Finanzierung des Vorhabens
                            stellt und Allianzen mit strategischen Kooperations­       akquiriert werden sollen.
                            partnern initiiert.
                                                                                       Der Anspruch der »Technologieoffenheit« bedingt,
Kontakt                     Mindestens ebenso wichtig wie die passende Regu­           dass der Wasserstoffverbrennungsmotor nicht der
Commercial Vehicle          latorik ist die Bereitstellung von Wasserstoff als         einzige Schwerpunkt bei den Antriebstechnologien
Cluster-Nutzfahrzeug        Energieträger. Hier hat der CVC Kooperationen mit          sein darf. Deshalb fördert der CVC zusammen mit
GmbH                        aktuellen und zukünftigen Wasserstoffproduzenten           dem Land Rheinland-Pfalz an der TU Kaiserslautern
Europaallee 3 –5            aufgenommen und arbeitet aktuell Ideen für Förder­-        das Leitprojekt »CNG-OME Dual-Fuel Motoren­
67657 Kaiserslautern        projekte aus, in denen neuartige technologische            konzept«, bei dem letztlich klimafreundliche Konzep­
Tel.: +49 631 41 48 625-0   ­Lösungen für eine dezentrale Wasserstoffbereit­           te für Motoren entstehen, die mit E-Fuel und E-Gas
Fax: +49 631 41 48 625-9    stellung entstehen werden. Ziel ist es, über unter­        betrieben werden.
info@cvc-suedwest.com       schiedliche, sich ergänzende Ansätze eine verläss­
www.cvc-suedwest.com        liche Wasserstoffversorgung von Nutzfahrzeugen             In Zukunft entsteht beim CVC eine Vielzahl von Inno­
                            sicherzustellen.                                           vationsprojekten, die sich mit verschiedensten
                                                                                       ­Aspekten der Wasserstofftechnologien für Nutz­
                            Es ist auch unabdingbar parallel zu den genannten          fahrzeuge befassen. Mitglieder und Partner des CVC
                            Aktivitäten Informations- und Aufklärungsarbeit zu         sind eingeladen, sich an solchen Projekten zu be­
                            leisten. Nur so lassen sich das Verständnis und die        teiligen oder auch eigene Ideen für Innovationsvor­
Ansprechpartner:            Akzeptanz von wasserstoffbetriebenen Nutzfahr­             haben einzubringen. Eine wichtige Aufgabe des
Dr. Martin J. Thul          zeugen fördern. Die Online-Vorstellung der CVC-            Clustermanagements liegt darin, geeignete Finan­
                            Wasserstoffstrategie, die CVC-Jahrestagung mit             zierungsquellen zu identifizieren und die Erstellung
                            dem Schwerpunkt Wasserstoff oder der vorliegende           von Förderanträgen zu koordinieren. Einen Über­
                            Newsletter mit dem Schwerpunktthema »Wasser­               blick über die langfristig aufzugreifenden techno­
                            stoff« sind aktuelle Beispiele für die Umsetzung der       logischen Handlungsfelder gibt die Abbildung rechts.
                            Strategie.                                                 Sie zeigt die Handlungsschwerpunkte, die aufgegriffen
                                                                                       werden müssen, um Wasserstofftechnologien im
                            Grundstrategie 3: Innovationsprojekte für wasser-          Nutzfahrzeugbereich erfolgreich etablieren zu
                            stoffbetriebene Nutzfahrzeuge initiieren und               können.
                            umsetzen
                            Die dritte Grundstrategie konzentriert sich auf die        Die Wasserstoffthematik wird den CVC in den nächsten
                            Entwicklung und realitätsnahe Erprobung konkreter          Jahren intensiv beschäftigen. Wir werden regel­
                            Wasserstofftechnologien. Der strategische Fokus            mäßig Informationsveranstaltungen und Workshops
                            liegt dabei zunächst auf der Entwicklung und Er­           durchführen und Sie im Rahmen unserer Newsletter
                            probung eines Wasserstoffverbrennungsmotors.               über geplante Innovationsprojekte, Fördermöglich­
                            Aufgrund der hohen Dringlichkeit müssen sehr               keiten oder Projektergebnisse informieren.
                            schnell geeignete Lösungen bereitgestellt werden.
                            Dies erfordert wiederum zwingend eine Fokussierung

                            10­­                                                                                      CVC  News 2|2020
Schwerpunktthema Wasserstoff

  Handlungsfelder    Handlungsschwerpunkte

                     1.1 Erzeugung von Wasserstoff auf ­Basis fossiler Energieträger
   Erzeugung         1.2 Erzeugung von Wasserstoff auf Basis von Biomasse                          Langfristige technologische
 von Wasserstoff     1.3 regenerative/elektrolytische E
                                                      ­ rzeugung von Wasserstoff                   Handlungsfelder der
                     1.4 Veredelung von Wasserstoff zu ­E-Gas und E-Fuel                           CVC-Wasserstoffstrategie

                     2.1 Dezentrale Erzeugung und ­Speicherung von Wasserstoff
  Bereitstellung
       von           2.2 Zentrale, stationäre Wasserstofftankstellen
   Wasserstoff       2.3 Mobile Wasserstoff-Tanksysteme
                     2.4 Logistikkonzepte für die Wasserstoffdistribution

                     3.1 Hochdruckspeichersysteme für Wasserstoff
    Speicher­-
   systeme für       3.2 Mobile Speichersysteme für Flüssig-Wasserstoff
   Wasserstoff       3.3 Stationäre Speichersysteme für Flüssig-Wasserstoff
                     3.4 Metallhydrid-, LOHC- und sonstige Speichersysteme

                     4.1 Wasserstoff-Verbrennungsmotoren
  Wasserstoff-
    basierte         4.2 E-Gas- und E-Fuel-Verbrennungsmotoren
Energieerzeugung     4.3 Mobile Brennstoffzellen
                     4.4 Stationäre und semi-stationäre Brennstoffzellen

   Technische        5.1 Entwicklung neuer, Modifikation vorhandener Verbrennungsmotor-Komponenten
 Detaillösungen      5.2 Technologien für Brennstoffzellen
für wasserstoff-     5.3 Fahrzeuggebundene Versorgungsinfrastrukturen für Wasserstoff
basierte Antriebe
                     5.4 Technische Sicherheitskomponenten für wasserstoffbetriebene Nutzfahrzeuge

   Gestaltung        6.1 Programmsteuerung und -evaluation
  notwendiger        6.2 Servicekonzepte für wasserstoffbasierte Nutzfahrzeuge
    Rahmen-          6.3 Aufbau von Test- und Prüfeinrichtungen
  bedingungen
                     6.4 Zulassungsprozesse, Sicherheitskonzepte und Regulatorik

   Integration       7.1 Integration eines Wasserstoffverbrennungsmotors in den Unimog
  wasserstoff-­      7.2 Integration wasserstoffbasierter Antriebe in Landmaschinen
basierter Antriebe
                     7.3 Integration wasserstoffbasierter Antriebe in Baumaschinen
    in Nfz und
  Anwendungs-        7.4 Erprobung wasserstoffbasierter Nutzfahrzeuge in speziellen
   absicherung           Anwendungsszenarien/Reallaboren

CVC  News 2|2020                                                                            11­­
Schwerpunktthema Wasserstoff

Hydac International GmbH

Innovatives Analyse-Equipment
und Gasfilter von HYDAC für
Wasserstofftankstellen
HYDAC setzt neue Maßstäbe in der technischen
Sauberkeit.
Wasserstoff wird zukünftig eine wichtige Rolle in einem zunehmend auf
erneuerbare Energien gestützten Energiesystem spielen. Dazu gehört
auch der Mobilitätssektor. Während batteriebetriebene Elektrofahrzeuge
immer mehr einen Großteil des täglichen Stadt- und Pendelverkehrs
übernehmen können, macht der Einsatz von Brennstoffzellenfahrzeugen
durch größere Reichweiten und kurze Betankungszeiten vor allem bei
größeren Fahrzeugen (Lkw, Züge und Schiffe) sowie im Überland- und
Fernverkehr Sinn.

12­­                                                     CVC  News 2|2020
Schwerpunktthema Wasserstoff

In den letzten 20 Jahren wurden hierzu weltweit           Dabei werden partikuläre Verunreinigungen von einer
gültige Standards entwickelt, die das Betanken von        Filtermembran im Inneren der Messzelle zurück­
Fahrzeugen mit 350 bar oder 700 bar ermöglichen.          gehalten, wodurch sich ein kompletter Betankungs­
                                                          vorgang charakterisieren lässt. Die Messzelle wird
Nachweis und Analyse von Verunreinigungen                 erst in einem Sauberkeitslabor geöffnet. In diesem
Bei wasserstoffbetriebenen Fahrzeugen ist die Sauber­     Prozess erfolgt die Analyse des Messequipments
keit und Qualität des Wasserstoffs von großer Be­         und die Bewertung der Sauberkeit.
deutung. Bei der Betankung der Fahrzeuge müs­
sen die Tankstellen möglichst sauberen Wasserstoff        Ein wichtiger Beitrag zur technischen Sauberkeit
ohne Verunreinigungen liefern. Als Experte in der         Die Erfahrungen mit der PSA H70 zeigen, dass eine
technischen Sauberkeit hat HYDAC das weltweit             effektive und robuste Gasfiltration, welche den hohen
erste Analyse-Equipment entwickelt, mit dem der           Anforderungen der Wasserstoffbetankung gewachsen
Nachweis und die Analyse von partikulären Verun­          ist, unerlässlich ist. Durch die Kombination aus
reinigungen unter SAE Standardbedingungen erst­           ­optimalem Gehäusedesign und innovativer Filter­
mals möglich ist – die HYDAC PSA H70.                     elementtechnologie erfüllen die HYDAC Filter- und
                                                          Abscheiderlösungen höchste Anforderungen für alle
Das Messen der Sauberkeit erfolgt direkt am Befüll­       Anwendungsbereiche bis 1.050 bar und leisten somit
punkt. Hierzu wird der Befüllschlauch der Tank­           einen wesentlichen Beitrag zur technischen Sauber­
stelle direkt mit der Messzelle gekoppelt. Ein weiterer   keit von Wasserstoff-Tankstellen.
Hochdruckschlauch wird mit dem Brennstoffzellen­
fahrzeug verbunden. Wenn alle Verbindungen auf
Dichtheit überprüft wurden, startet die Betankung
des Fahrzeugs.

                                                                                                                    Der HYDAC PSA H70

CVC  News 2|2020                                                                                             13­­
Schwerpunktthema Wasserstoff

Kontakt                  Technologieführer bei Gasfiltern                          Bei Herstellung der Edelstahlfilterelemente wird
HYDAC International      HYDAC bietet mit der GF und GCF-Filterbaureihe die        gänzlich auf den Einsatz von Vergussmassen ver­
GmbH                     führende Technologie zur Gasfiltration in Wasser­         zichtet, was einen Einsatz unter extremen T­empe­ra­
Industriegebiet          stoffanwendungen bis 1.050 bar. Das Design der            turen und in besonders aggressiven Medien möglich
66280 Sulzbach/Saar      ­Filter bietet maximale Filtrationsfläche auf kleinstem   macht. Durch die extrem robuste und ­widerstands­-
Tel.: +49 6897 509-01    Bauraum und zeichnet sich durch höchste Prozess­          fähige Technologie wird eine ausgezeichnete
Tel.: +49 6897 509-577   stabilität, beste Permeatqualität und minimale Druck-     Differenzdruckbeständigkeit und Stabilität gegenüber
info@hydac.com           verluste aus. Das von HYDAC entwickelte Chemicron         Druckstößen erreicht.
hydac.com                Filtermaterial liefert definierte Abscheideraten bei
                         höchster Filterintegrität.

                         Gas Coalescer Filter GF1                                  Gas Filter GF3

                         Gas Particle Filter GFH                                   Gas Filter GF1

                         14­­                                                                                    CVC  News 2|2020
Schwerpunktthema Wasserstoff

IAV GmbH Ingenieurgesellschaft Auto und Verkehr

Neuer Schwung für die
­Wasserstoff-Mobilität
Der E-Antrieb ist ein zentrales Instrument, um die CO2-Emissionen zu
­senken. Batterien sind aber wegen ihren niedrigen Energiedichten für viele
kommerzielle Anwendungen noch nicht die erste Wahl. Die Zukunft gehört
darum einem Mix aus unterschiedlichen Nutzfahrzeugantrieben. Wasser­
stoff wird als Energieträger dabei eine Schlüsselrolle spielen.

Wichtig sind dabei aber eine sektorenübergreifende   und Wasserstoff eine Schlüsselrolle spielen –
Betrachtung und eine schnelle Entwicklungsent­       ­letzterer entweder als Kraftstoff für Verbrennungs-
scheidung. Neben dem Diesel werden in künftigen      motoren oder als Energielieferant für Brenn­­stoff­-
Nutzfahrzeugen auch batterieelektrische Antriebe     zellen.

CVC  News 2|2020                                                                                        15­­
Schwerpunktthema Wasserstoff

»Die Zukunft ist nicht schwarz-weiß, sondern grau«,      In bestimmten Anwendungen kann ­jedoch auch der
sagt Dr. Jörn Seebode, Senior Vice President             Verbrennungsmotor seine Vorteile ausspielen. Das
­Commercial Vehicles bei IAV. »Bei Nutzfahrzeugen        macht ihn kurzfristig ebenfalls zu ­einem sehr inter­
haben wir es mit so vielen unterschiedlichen An-         essanten Kandidaten für CO2-neutrale Nutzfahr­zeug­-
wendungen und Nutzungsprofilen zu tun, dass es           anwendungen.
nicht einen optimalen Antrieb für alle Konstellationen
geben kann. Welcher Antrieb im Einzelfall optimal        Auf vorhandene Technik aufbauen
ist, ergibt sich aus den spezifischen Lastkollektiven    Zudem unterscheidet er sich kaum von einem Diesel­
basierend auf den Einsatzszenarien. Darum ist es         motor und stellt darum keine grundsätzlich neue
so wichtig, technologieoffen an das Thema heran­-        Technologie dar. »Der Wasserstoff-Verbrenner ließe
zugehen.«                                                sich etwas schneller als die Brennstoffzelle in Serie
                                                         bringen, weil man hier auf vorhandene Technik und
Der Druck auf die Hersteller wächst                      Produktionskapazitäten zurückgreifen kann. Zudem
Die CO2-Vorgaben der Europäischen Union erhöhen          lässt sich damit Wertschöpfung bei OEMs und Zu­
den Druck auf die Hersteller und geben auch der          lieferern halten«, so Seebode. »Bei der Brennstoff­
Wasserstoff-Mobilität neuen Schub. Sie kann dort         zelle sieht es etwas anders aus, auch wenn sich hier
sinnvoll eingesetzt werden, wo batterieelektrische       ebenfalls Komponenten übernehmen ließen – etwa
Antriebe systembedingte Nachteile haben – etwa           für die Kühlung oder die Luft­versorgung.«
beim Schwerlastverkehr auf der Langstrecke.
­Technisch sind der Wasserstoff-Verbrennungsmotor        Die alternativen Antriebe für Nutzfahrzeuge stünden
und die Brennstoffzelle reif für den Serieneinsatz in    also prinzipiell zur Verfügung – aber noch fehlt eine
Nutzfahrzeugen und auch bei den Gesamtbetriebs­          ausreichende Tankstellen-Infrastruktur: Etwa 1.500
kosten (TCO) dürfte in wenigen Jahren bereits die        Tankstellen wären deutschlandweit nötig, um den
Parität zum Diesel hergestellt sein.                     neuen Energieträger attraktiv zu gestalten. Das An­
                                                         gebot an Wasserstoff aus »grünen« Quellen wächst
Ihre Auswirkungen auf die Umwelt sind unterschied­       ebenfalls seit Jahren – eignet sich seine Herstellung
lich: Bei den Emissionen schneidet die Brenn­stoff­      doch bestens, um überschüssigen Wind- oder Sonnen­
zelle besser ab, weil sie keine ­Stickoxide, ­Partikel   strom per Elektrolyse in das energiereiche Gas
und Kohlenwasserstoffe emittiert und ­darum auch         umzuwandeln.
keine A
      ­ bgasnachbehandlungsanlage benötigt.

16­­                                                                                     CVC  News 2|2020
Schwerpunktthema Wasserstoff

Allerdings gibt es auch eine Konkurrenz um den           Sens ergänzt: »Eine solche Betrachtung über alle
Energieträger. »Wasserstoff ist nicht nur ein Energie­   Sektoren hinweg wird noch wichtiger werden, wenn
träger, der auch außerhalb der Mobilität unbedingt       der Gesetzgeber in Zukunft eine Lebenszyklusbe­
benötigt wird, sondern darüber hinaus ein wichtiger      trachtung (LCA) fordert, die alle Einflüsse auf den
Rohstoff für Prozesse in der chemischen Industrie«,      ökologischen Fußabdruck berücksichtigt.«
erklärt Marc Sens, Senior Vice President Advanced
Development Powertrain bei IAV. »Wir müssen darum        Um der Wasserstoffmobilität zum Durchbruch zu                Kontakt
ausreichende Produktionskapazitäten schaffen,            verhelfen, sind aber auch die OEMs gefordert. »Sie           IAV GmbH Ingenieur­
­damit auch der Mobilitätssektor künftig zuverlässig     müssen ihren Kunden neue Konzepte anbieten, und              gesellschaft Auto und
versorgt werden kann.« Sens ergänzt: »Insofern           ihnen nicht bloß ein Fahrzeug, sondern ­Mobilität            Verkehr
denkt IAV auch über Lösungen der dezentralen Was­        verkaufen«, sagt Wascheck. »Vorreiter wie ­Nikola            Carnotstraße 1
serstofferzeugung nach, z. B. aus Synthese­gasen,        oder Hyundai tun genau das – und solche Rundum-              10587 Berlin
die ihrerseits gut aus organischen Abfällen zu pro­      Sorglos-Pakete sind der Schlüssel zum Erfolg. Die            Tel.: + 49 30 3997-80
duzieren sind.«                                          Beispiele zeigen, dass die Veränderungen in den              Fax: + 49 30 3997-89926
                                                         kommenden Jahren nicht linear, sondern eher                  www.iav.com
Sektorübergreifendes Denken nötig                        ­disruptiv sein werden.« IAV bietet den OEMs eine
Umso wichtiger ist darum ein sektorenübergreifendes      ganzheitliche Beratung an, um den harten Umbruch
Denken in Gesamtsystemen und -prozessen: So              erfolgreich bewältigen zu können.
muss der Wirkungsgrad künftiger Elektro­lyseure
noch verbessert werden, damit sich aus dem Öko­          Keine Zeit verlieren
strom die maximal mögliche Menge Wasserstoff ge­         »Die Wasserstoffmobilität ist ein wichtiger Baustein         Ansprechpartner:
winnen lässt. IAV kann seine Kunden in diesem und        künftiger Nutzfahrzeuge«, fasst Seebode zusammen.            joern.seebode@iav.de
anderen Bereichen unterstützen: »Wir haben einer­        »Aber wir dürfen hier keine Zeit verlieren, denn der         ralf.wascheck@iav.de
seits eine Expertise im Bereich Mobilität und kennen     Wettbewerb um den umweltfreundlichen Energie­                marc.sens@iav.de
die Bedürfnisse der Flottenbetreiber sehr gut«, sagt     träger Wasserstoff wird noch zunehmen.«
Ralf Wascheck, Head of Department Fuel Cell and
Hydrogen Mobility. »Wir bieten aber auch Enginee­        Wascheck, Seebode und Sens sind sich einig, dass
ring in den Bereichen Windstrom und ­Wasser­stoff-       entschlossenes Handeln geboten ist um Markt­
­erzeugung an und können so die g­esamte Wert-           potenziale zu nutzen. »Wenn wir in den nächsten
schöpfungskette betrachten. Durch diese sektoren­        vier bis fünf Jahren keine Fahrzeuge auf den Markt
übergreifende Betrachtung entwickeln wir für jeden       bringen, könnte es zu spät sein«, sagt Seebode.
Anwender das ideale Mobilitätskonzept.«                  »Gemeinsam mit unseren Kunden wollen wir das
                                                         Thema darum jetzt intensiv vorantreiben und mög­
                                                         lichst bald Lösungen in Serie bringen.«

CVC  News 2|2020                                                                                               17­­
Schwerpunktthema Wasserstoff

                                         ITK Engineering GmbH

                                         Wasserstoff beherrschbar
                                         machen
                                         Nachhaltiger und produktiver Flottenbetrieb
                                         durch Cloud und KI-Anwendungen im Ökosystem
                                         Wasserstoff
                                         Die Motivatoren zur Elektrifizierung von Nutzfahrzeugen sind so vielfältig
                                         wie das Fahrzeugspektrum und die Akteure der Branche. Während beim
                                         Güterverkehr die Erreichung der CO2-Ziele im Verkehrssektor ein ent­
                                         scheidender Treiber ist, sind es bei Bussen und kommunalen Nutzfahr­
                                         zeugen (z. B. Straßenreinigungsmaschinen oder Winterdienstfahrzeuge)
                                         vor allem die Vermeidung lokaler Emissionen und die Lärmreduzierung.

                      Wirkkette                               Planung und Konzeption                                                     Gewinnung
                                                                                                                             p »Grauer« Wasserstoff
                                                             p Digitalisierung                                                 (Kohle und Erdgas)
                                                             p Effizienz und Sicherheit                                      p »Grüner« Wasserstoff
                                                                                                                               (Wind, Sonne, Wasser, Elektrolyse)
                                                                                                                                                          r
                                                                                                                                                lle
                                                                                                                                              te
                                                                                                                                            rs
                                                       Po no ng lle

                                                                                                                                     nt er
                                                                        V

                                                                                                                                          he
                                                                      N
                                                         ch ri de

                                                                                                                                   ne eib
                                                                   ÖP

                                                                                                                                       en

         Berührungspunkte
                                                       Te inee mo

                                                                                                                                 po tr
                                                            ik ie

                                                                                                                            Ko gen au
                                                                 d

                                                                                                                              m be
                                                         lit log
                                                         g fts

                                                              un

                                                                                                                              la b
                                                                                                                            An gen
                                                       En hä
                                                         sc

                                                                                                                              la

           Leistungen
                                                    Ge

                                                                                                                         An

			 ................................................................................... .................................................................................... ...........................
Künstliche Intelligenz,

           Simulation
                                       ×                                                                                ×
			 ................................................................................... .................................................................................... ...........................
 Normen, funktionale

            Sicherheit
                                       ×                                                                                ×
			 ................................................................................... .................................................................................... ...........................
     Cloudtechnologie			               ×                                                                                ×
			 ................................................................................... .................................................................................... ...........................
   Absicherungs- und

        Teststrategien
                                       ×                                                                                ×
			 ................................................................................... .................................................................................... ...........................
 System- und Kompo-

   nentenentwicklung
                                       ×                                                                                ×
			 ................................................................................... .................................................................................... ...........................

                                         18­­                                                                                                                CVC  News 2|2020
Schwerpunktthema Wasserstoff

                 Ob bei Personen- oder Gütertransport, Nutzfahr­                                          anfangs fehlende Wirtschaftlichkeit dar. Um jedoch
                 zeuge werden daran gemessen, wie produktiv sie                                           wirtschaftlich nachhaltige Geschäftsmodelle zu er­
                 sind. Dieser Aspekt scheint die größte Hürde für die                                     möglichen, ist eine Systemoptimierung entlang der
                 Elektrifizierung in der Branche zu sein. Denn Nutz­                                      gesamten H2-Wirkkette erforderlich – und zwar als
                 lastverlust durch schwere Batterien oder längere                                         ganzheitlicher Ansatz (siehe Diegramm). Die ITK
                 Stillstandzeiten zum Laden der Batterien reduzieren                                      Engineering mit seinem hersteller-unabhängigen
                 die Produktivität der Flotten.                                                           und domänenübergreifenden System- und Techno­
                                                                                                          logieverständnis optimiert die entscheidenden Er­
                 Ein wichtiges Bindeglied                                                                 folgsfaktoren Zuverlässigkeit, Wirtschaftlichkeit und
                 Wasserstoff als tankbarer Energieträger kann ­diese                                      Sicherheit entlang der gesamten H2-Wirkkette.
                 Hürde entscheidend senken und auf diese Weise der
                 Elektrifizierung von produktivitätsorientierten An­                                      Beitrag für den Flottenbetrieb
                 wendungen einen entscheidenden Vorschub geben.                                           Das Verständnis und die vielschichtige Optimierung
                 Durch sein Potenzial der Erzeugung aus ­erneuer­-                                        dieser interdependenten Wirkkette schaffen letzt­
                 barem Strom stellt er zudem ein wichtiges Binde­                                         endlich den enormen Beitrag zur Beherrschbarkeit
                 glied bei der Sektorenkoppelung von Stromer­zeugung                                      des Wasserstoffs im Flottenbetrieb. Auf Basis die­
                 und Verkehr dar. Dieser Bedeutung wird zudem durch                                       ser Überzeugung beschäftigt sich die ITK Enginee­
                 die aktuelle Förderpolitik von EU und Bundesregierung                                    ring mit verschiedenen Methoden, die den technolo­
                 Rechnung getragen.                                                                       gischen Fortschritt im Ökosystem Wasserstoff
                                                                                                          beschleunigen. Zwei solche Faktoren für nachhalti­
                 Dennoch stellt die staatliche Bezuschussung                                              ge und produktive Lösungen sind Cloud und
                 ­lediglich eine Starthilfe als Kompensation für die                                      KI-Anwendungen.

                   Speicherung                                                                      Transport                                                      Umsetzung (zentral/dezentral)
                                                                                                                                                                     p Stationäre Anwendungen
                                                                                         p Lkw, Bahn, Schiffe
            p Zentrale Speicher                                                                                                                                        (Netzstabilisierung)
                                                                                         p Pipelines (regionales
            p Dezentrale Speicher                                                                                                                                    p Mobile Anwendungen
                                                                                           Wasserstoffnetz, Erdgasnetz)
                                                                                                                                                                       (Bus, Bahn, etc.)

             Beratung und Softwareentwicklung

                                                                                                                                                                                     m
                                                                                                                                                                                  te
                       n t

                                                                                                                                                                                rie
                                                                                                        io nt
                     io en

                                                                                                                                                                               or
                                                                                                                                                                               ys
                                                                                                                                                               er In g
                        r

                                                                                                      at e

                                                                                                                                                                     n st

                                                                                                                                                                             ot
                                                                                                                                                             ni e un
                ik em

                                                                                                                                                                            ns
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                                                                                                    ik em
               le ch

                                                                                                                                                                  ie du

                                                                                                                                                                       sm
                                                                                                          n

                                                                                                                                                                         le

                                                                                                                                                                       lle
                                                                                                                                                          ffi ch rg
             un ag

                                                                                                  un g
             el ei

                                                                                                                                                                      el
                                                                                                                                                       Ra mis rso
                  at

                                                                                                                                                       Br rie ng

                                                                                                                                                             id fze
                                                                                                 m na
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                                                                                                                                                                   ffz
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                                                                                                                                                          tte nu
                                                                                               m ma

                                                                                                                                                          en lle
                                                                                                                                                          e ve

                                                                                                                                                          br tof
        nk ck

                                                                                                                                                                to

                                                                                                                                                       Ba en
                                                                                                                                                       Br ste
      Ko gie

                                                                                                                                                       Ch gie
      Ta ru

                                                                                                                                                             ns

                                                                                                                                                       Hy ns
                                                                                            Ko ten

                                                                                                                                                             r
         -D

                                                                                                                                                          en
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                                                                                                                                                          er

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                                                                                                                                                          rb
                                                                                              ot
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                                                                                                                                                    En

                                                                                                                                                       Ve
                                                                                                                                                       Ta
                                                                                            Fl

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               ×               ×                                                                   ×                                                          ×                    ×                     ×
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			                                                                                                ×                                                          ×                    ×                     ×
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				                                                                                                                                                          ×                    ×                     ×
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                 CVC  News 2|2020                                                                                                                                                         19­­
Schwerpunktthema Wasserstoff

                        »Auch im laufenden Betrieb hilft KI, Prozesse zu        Ist eine ausreichend umfangreiche Simulation vor­
                        verbessern. So können die Messungen von Wasser­         handen, können auch die verschiedenen Anlieferungs-
                        stoffverunreinigungen an der Tankstelle ausgewertet     und Speichermöglichkeiten von Wasserstoff unter­
                        und analysiert werden. Daraus können Einstellungen      sucht und bewertet werden.
                        optimiert, Verunreinigungen vorhergesagt und Ur­
                        sachen erkannt werden.« Janine Gatzke, Ingenieurin      »Die Potenziale der Digitalisierung zeigen sich ins­
                        und Projektleiterin ITK Engineering GmbH                besondere durch ein Aufbrechen der »Daten-Silos«,
                                                                                d. h. einer hersteller-, branchen- und anbieter­
                        Die Anwendungsmöglichkeiten von KI sind vielfältig      unabhängigen Vernetzung!«, Nico Graf, Projektleiter
                        und reichen neben der optimierten Planung über          ITK Engineering GmbH
                        die Analyse von Betriebsdaten bis zur intelligenten
                        Planung von Wartungsarbeiten.                           Blick aufs Gesamtsystem
                                                                                Auch im Ökosystem Wasserstoff lässt sich gut
                        Multikritielle Optimierung erleichtert                  ­erkennen, wie derzeit in allen Bereichen über
                        ­ausgewogene Entscheidungen                             ­gesamte Wertschöpfungsketten hinweg sogenannte
                        Bei dem Bau von Wasserstofftankstellen sind neben       »Silos«, d. h. unabhängige Systeme, die nicht mit
                        ­den Kosten auch eine möglichst gute Verteilung und     anderen Systemen vernetzt sind, aufgebaut werden.
                        Erreichbarkeit wichtig. Eine sinnvolle Vereinbarkeit    Dabei ist wichtig zu verstehen, dass ein optimiertes
                        zwischen diesen Faktoren kann mithilfe von KI-­         Gesamtsystem nicht dann entsteht, wenn man diese
                        Methoden untersucht werden. Mit multikritieller         einzelnen Subsysteme unabhängig voneinander
                        Optimierung kann eine sachliche Entscheidungs­          ­optimiert, sondern, dass eine gesamtheitliche Opti­
                        grundlage entworfen werden, die den Kosten-Nutzen-      mierung erst dann erfolgen kann, wenn man mit
                        Faktor von unterschiedlichen Standorten aufzeigt. Da­   der Verbindung der Subsysteme das Gesamtsystem
                        bei werden die einstellbaren Einflussgrößen in die      betrachtet. Hierfür braucht es ein Aufbrechen dieser
                        Simulation gegeben und automatisiert ausgewertet.       Silos und eine systemübergreifende Vernetzung der
                                                                                Subsysteme.
                        Der Optimierungsalgorithmus erhält die Ergebnis­
                        bewertung und schlägt neue, vielversprechende           Systemübergreife Vernetzung der Systeme
                        Eingangsparameter vor. Dieser Vorgang ist auch bei      Das Ganze ist vereinfacht am Beispiel »Mobilität«
                        Black-Box Simulationen anwendbar. Nach einigen          sehr gut nachzuvollziehen (Abbildung rechte Seite).
                        Durchläufen wird die Optimierung abschließen und        Die Wert­schöpfungskette besteht aus Erzeugung,
                        die Parameter mit dem besten Kompromiss aus             Verteilung bzw. Speicherung sowie dem Mobilitäts­
                        Kosten und Nutzen liefern.                              bedarf, z. B. in Form von Brennstoffzellenbussen für
                                                                                den öffentlichen Nahverkehr. Ziel des gesamten

Vorgehensweise bei
der multikriteriellen                                Auswertung                                 Optimierung
Optimierung
                           Ist-Situation                                                                                                 Ergebnis
                                                                                                                                  keit
                                                                                                                           eichbark
                                                                                                                       Errreichbar

                                                                                    Param 1
                                                                                                                       Er

                                                                                    Param 2
                                                                                                                                                Kossten
                                                                                                                                                Ko
                                                                                       ...

                                                      Simulation                                Parameter

                        20­­                                                                                   CVC  News 2|2020
Schwerpunktthema Wasserstoff

Systems ist ein zuverlässiges Mobilitätsangebot.          bei gleichzeitiger hoher Verfügbarkeit für ein zuver­
Dafür ist es unter anderem wichtig, dass immer aus-       lässiges Mobilitätsangebot.
reichend Wasserstoff in den Depots zur Verfügung
steht, da sonst die Busse nicht fahren können. Die        Das Auflösen der Datensilos ist dabei ein kontinuier­
Wasserstofftanks auf dem Betriebshof sind hierfür         licher Prozess, für den es zunächst wichtig ist, ein
sinnvoll zu dimensionieren und deren Auslastung           klares Zielbild, d. h. eine Architektur mit klarem Ver­
möglichst zu optimieren. Eine Vernetzung entlang          ständnis, Regeln und Vorgaben zu identifizieren. Mit
der Wertschöpfungskette hilft bei der Erreichung          der Initiative »Gaia-X« strebt die Europäische Uni­
dieses Gesamtziels.                                       on aktuell ein solches an. So soll unter anderem
                                                          auch sichergestellt werden, dass die zur Verfügung
   Speicheroptimierung | Smarte Produktion
  Transportplanung | Smartes Laden | Routing              gestellten Daten aber auch Services datenschutz­
                                                          konform und in entsprechender Qualität bereit ge­
                                                          stellt und genutzt werden können.
                 Intelligentes
                 H2 Mobilitäts-
                                                          Eine solche branchen- und produktübergreifende            Kontakt
                    system
                                                          Vernetzung bedarf neben einer Neutralität insbe­          ITK Engineering GmbH
  Speicher/
                                     Produktion           sondere Fachwissen im Bereich der digitalen Ver­          Im Speyerer Tal 6
  Verteilung
                                                          netzung, technisches Verständnis der Subsysteme           76761 Rülzheim
                                                          und Produkte, aber auch Expertise in den Prozessen        Tel.: +49 7272 7703-0
                    Mobilität                             und Geschäftsmodellen, die mit Hilfe der Vernetzung       info@itk-engineering.de
                                                          transformiert werden. Die ITK Engineering als her­        www.itk-engineering.de
                                                          stellerunabhängiger, innovativer Engineering-­Partner
                                                          liefert die Perspektive und Kompetenzen für eine
                                                          ­domänen- und produktunabhängige Vernetzung von
Intelligentes Plattformkonzept zur Optimierung des        »Daten-Silos« und ermöglicht dadurch systemüber­
Ökosystems Wasserstoff                                    greifenden Fortschritt.
                                                                                                                    Ansprechpartner:
Konkret wird bei der Erzeugung von grünem Wasser­         Übergeordnetes System- und Technologie­                   Christian Leu
stoff auf Strom von erneuerbaren Energien ­gesetzt,       verständnis beschleunigt Entwicklungen                    christian.leu@itk-
wie z.B. Windenergie. Durch eine möglichst genaue         Die große Hürde der Wirtschaftlichkeit von Wasser­        engineering.de
Vorhersage kann kurzfristig gut prognostiziert            stoff als tankbarer Energieträger im Nutzfahrzeug­
­werden, wie viel Wasserstoff künftig erzeugt werden      sektor kann durch einen ganzheitlichen Ansatz ent­
kann. Längere windfreie Zeiträume ­führen jedoch          lang der interdependenten Wirkkette beherrschbar
zu fehlender Energieerzeugung, weshalb häufig             gemacht werden. Es wird deutlich, dass übergeord­
auch größere Teile an grauem Wasserstoff aus der In­      netes System- und Technologieverständnis Entwick­
dustrie ins Gesamtökosystem einfließen, um immer          lungen beschleunigt und nachhaltige sowie produk­
aus­reichend Wasserstoff zur Verfügung zu haben.          tive Geschäftsmodelle realisierbar macht. Mit dem
Frühzeitiges Informieren der Industrie über vorher­       Fachwissen zum Ökosystem Wasserstoff sowie zu
gesagte Windflauten könnten von dieser genutzt            Cloud und KI-Anwendungen kann die ITK Engineering
werden, um ihre Produktion wirtschaftlicher zu ge­        auch Ihr Partner für die systemübergreifende Opti­
stalten. Der Transport erfolgt derzeit häufig über        mierung werden.
Trailer, die dann die Tanks an den Depots füllen.
Auch die Logistikprozesse der Trailer können durch
eine Vernetzung effizienter gestaltet werden. Sicherere
Prognosen führen zu kleineren Tanks in den Depots

CVC  News 2|2020                                                                                             21­­
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