Tag der Städtebauförderung 2018 - "MEHR WERT durch STADTENTWICKLER" - Die Stadtentwickler ...
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Tag der Städtebauförderung 2018 „MEHR WERT durch STADTENTWICKLER“ DIE STADTENTWICKLER beim Tag der Städtebauförderung Ihre Partner in der Stadtentwicklung
IMPRESSUM Herausgeber: DIE STADTENTWICKLER.BUNDESVERBAND e.V. Anna Stratmann Geschäftsführerin Littenstraße 10 10117 Berlin Tel.: +49 30 755 488 92-0 info@die-stadtentwickler.info www.die-stadtentwickler.info Abbildungen: Fotos der Mitgliedsunternehmen Gestaltung und Herstellung: Dennis Ratzlaff, Berlin | www.typoindex.de Druck: printjob24, Berlin Nachdruck – auch nur auszugsweise – nur mit Genehmigung der STADTENTWICKLER
INHALT Grußworte Bundesminister Horst Seehofer Bundesministerium des Inneren, für Bau und Heimat 6 Dr. Uwe Brandl Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und Vorsitzender der Bundesvereinigung der kommunalen Spitzenverbände 7 Einführung Eckhard Horwedel, BVLEG und Jürgen Katz, ADS „Mehrwert durch Stadtentwickler“ 8 Fachbeiträge Immobilienwirtschaft, Stadtentwicklung und Kommunen: Partnerschaft in angespannten Zeiten Dr. Eva Lohse, Vorsitzende des Kommunalrats des ZIA 10 DIE STADTENTWICKLER: Strategische Partner der Wohnungswirtschaft Axel Gedaschko, Präsident des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V.n 12 Digitalisierung / Energie / Klimaschutz Dr. Matthias Rasch; Trave; Jürgen Uhlig, KEM 13 Bauland für bezahlbares Wohnen Franz Meiers, NRW.URBAN; Burkhard Schmütz, LEG Entwicklung 15 Wohnen im Wandel Alexander Heinzmann, Wüstenrot; Martin Riedißer; KE 18 Demografie / Ländlicher Raum Christina Ebel, BIG-Städtebau; Michael Schipper, BSG Brandenburg 20 Soziale Stadt / Bürgerdialog Markus Eichberger, NH; Beatrice Siegert, S.T.E.R.N. 22 BauGB / Stadtumbau Rolf Schütte, BBC; Theo Winters, S.T.E.R.N. 24 Baukultur / Denkmalschutz Robert Erdmann, LGE; Hathumar Drost, complan 27 Handel-Gewerbe-Innenstadt Dr. Rolf Heyer, WEG Bochum; Sebastian Pfeiffer, LESG Leipzig 29 „Best-of-Stadtentwickler“ Baden-Württemberg 32 Berlin 40 Brandenburg 42 Hamburg 45 Hessen 46 Mecklenburg-Vorpommern 48 Sachsen 49 Sachsen-Anhalt 50 Schleswig-Holstein 51 Thüringen 52 Liste aller Veranstaltungen 56 DIE STADTENTWICKLER 66
GRUSSWORT GRUSSWORT Dr. Uwe Brandl Horst Seehofer Präsident des Deutschen Städte und Gemeinde- Bundesminister des Inneren, bundes und Vorsitzender der Bundesvereinigung für Bau und Heimat der kommunalen Spitzenverbände Städte und Gemeinden stärken - Nachhaltige Stadtentwicklungspolitik fördern! Städte und Gemeinden stehen vor gewaltigen Herausforderungen: ob demographi- scher Wandel, sozialer Ausgleich und Integration, die Schaffung bezahlbaren Wohn- raums, das Thema Sicherheit, eine klimagerechte Stadtentwicklung, neue Mobili- täts- und Verkehrskonzepte oder die Frage nach der Sicherstellung der Versorgung, insbesondere auch in ländlichen Regionen. Unsere Städte und Gemeinden sind mehr als einfache Kulissen aus Holz, Beton und Stahl. Sie leben von dem Miteinander der Menschen, die gemeinsam vor Bund und Länder bleiben gefordert, schnellstmöglich einen umfassenden Moder- Ort ihr Zuhause aktiv mitgestalten. Der Tag der Städtebauförderung bringt diese nisierungsprozess in Deutschland einzuleiten. In den kommenden Jahren muss ins- Menschen zusammen und stellt das „Wir“ in den Mittelpunkt. besondere die digitale Transformation endlich entschlossen angegangen werden. Deutschland muss modernisiert, digitalisiert und sozial gestaltet werden. Die Digitali- In diesem Jahr brachte der Tag der Städtebauförderung in rund 700 Veranstal- sierung bietet die Chance, auch Regionen abseits der Ballungsräume und den Stand- tungen in 500 Kommunen wieder Projektträger, Fach- und Interessenverbän- ort Deutschland insgesamt zu stärken. de, Beschäftigte aus Kommunal- und Landesverwaltung, zahlreiche engagierte Freiwillige und das interessierte Publikum zusammen. Somit ist der Aktionstag Gerade ländliche Regionen und kleine und mittlere Städte und Gemeinden müssen längst nicht nur eine Bühne zur Präsentation von Stadtentwicklungsprojekten, zukünftig stärker als bisher im Fokus stehen. Nach wie vor leben 70 Prozent der Men- sondern ein jährlich wiederkehrender Dialograum für alle in der Stadtentwick- schen in Deutschland nicht in großen Städten und der überwiegende Teil der Wert- lung involvierten Akteure. Die Mitgliedsunternehmen vom Bundesverband schöpfung findet abseits der Ballungsräume statt. Diese Potenziale müssen genutzt DIE STADTENTWICKLER unterstützen die Aktionen zum Tag der Städtebauförde- werden, wenn Deutschland erfolgreich bleiben soll. Flächendeckende medizinische rung und tragen zur bunten Vielfalt des Aktionstages bei. Versorgung, gute Bildungsangebote, besserer ÖPNV und natürlich eine leistungsstar- ke Breitbandinfrastruktur – das sind die Eckpfeiler einer zukunftsorientierten Politik. Im kommenden Jahr feiert der Tag der Städtebauförderung sein fünfjähriges Ju- biläum. Ziel soll es bleiben, den Kreis der Multiplikatoren noch weiter zu vergrö- Ein zentraler Baustein bleibt in diesem Zusammenhang auch die Städtebauförderung. ßern. Insbesondere unterrepräsentierte und schwer erreichbare Zielgruppen Diese ist als Gemeinschaftsaufgabe des Bundes, der Länder und der Gemeinden ein sollen noch stärker in den Fokus rücken. Der nächste Tag der Städtebauförde- unverzichtbarer Eckpfeiler der Stadt- und Gemeindeentwicklung und muss dauerhaft rung soll auf 48 Jahre erfolgreiche Stadtentwicklung zurückblicken und Anlass gesichert und gestärkt werden. Der Tag der Städtebauförderung 2018 hat erneut un- geben, das „Wir“ in den Kommunen weiter zu stärken. Mit Blick auf die zukünf- terstrichen, wie wichtig die Förderung für die Erhaltung und Aufwertung unserer Städ- tigen Herausforderungen für die Städte und Gemeinden gilt: Nur gemeinsam te und Gemeinden ist. In diesem Jahr haben erneut rund 500 Städte und Gemeinden können wir unsere Kommunen zukunftsfähig entwickeln. deutschlandweit teilgenommen. Bei über 600 Veranstaltungen konnten sich Bürge- rinnen und Bürger über konkrete Maßnahmen der Städtebauförderung und ihr Wir- ken in ihrer Kommune informieren und sich zum Beispiel im Rahmen von Quartiers- rundgängen, Baustellenbesichtigungen oder Planungswerkstätten aktiv beteiligen. Diesen Weg gilt es, auch in Zukunft konsequent weiter zu gehen. Stadtentwicklung bleibt eine große Herausforderung, die starker Partner und einer guten Zusammenar- Horst Seehofer beit bedarf, damit unsere Städte und Gemeinden lebenswert, attraktiv und zukunfts- Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat fähig bleiben! Dr. Uwe Brandl Präsident des Deutschen Städte- und Gemeindebundes 6 7
EINFÜHRUNG DIE STADTENTWICKLER in ZAHLEN Eckhard Horwedel Geschäftsführer der DSK Deutsche 28 Mitgliedsunternehmen Stadt- und Grundstücksentwicklungs 2.000 Beschäftigte gesellschaft mbH & Co. KG 1.000 qualifizierte Stadtentwickler 1.900 Kommunen 2.000 abgeschlossene Maßnahmen 110 Mio € Umsatz in 2017 18 % Anteil der STADTENTWICKLER an Städtebauförderung 15,5 Mrd. € Investitionen, in den durch DIE STAADTENTWICKLER betreuten Fördermaßnahmen (2007 – 2017) Jürgen Katz Geschäftsführer der LBBW Immobilien MEHR WERT durch STADTENTWICKLER Kommunalentwicklung GmbH DIE STADTENTWICKLER.BUNDESVERBAND e.V. sind DIE STADTENTWICKLER engagieren sich beim Tag der Im Rahmen dieser besonderen Auftragsverhältnisse können te und Gemeinden zu schaffen. Mit Blick auf die aktuellen Ende 2017 aus dem Zusammenschluss der Mitglieder der Städtebauförderung 2018 bundesweit als starker Part- Stadtentwicklungsunternehmen einen besonderen MEHR- Herausforderungen und künftigen Aufgaben der Stadt- Arbeitsgemeinschaft Deutscher Sanierungs- und Entwick- ner der Kommunen unter dem Motto „MEHR WERT durch WERT für ihre Kommunen leisten. Einige Beispiele sollen die- entwicklung muss die Städtebauförderung gestärkt und lungsträger (ADS) und der Bundesvereinigung der Landes- STADTENTWICKLER“. Der Tag der Städtebauförderung bie- sen kooperativen Arbeitsansatz veranschaulichen: weiterentwickelt werden. und Stadtentwicklungsgesellschaften (BVLEG) entstanden. tet eine hervorragende Gelegenheit, Bürgern und Poli- • Vorbereitung, Durchführung und Abwicklung von Ziel des neuen Verbands ist es, die ökonomische und ge- tik den fundamentalen Beitrag der Gemeinschaftsaufga- Städtebauförderungsprogrammen Die STADTENTWICKLER stehen bereit, ihren Beitrag zu leis- sellschaftspolitische Relevanz der Mitgliedsunternehmen be Städtebauförderung für die Lebensqualität in unseren • Beteiligung und aktive Mitarbeit in der Schaffung von ten und ihrem Anspruch gerecht zu werden: MEHR WERT zu vermitteln, die Kräfte zu bündeln und die Interessen der Städten aufzuzeigen. Interesse, Identifikation und Investiti- gleichwertigen Lebensverhältnissen im ländlichen Raum durch STADTENTWICKLER. Mitgliedsunternehmen zielgerichteter gegenüber der Poli- onsbereitschaft der Bewohner steigen dort spürbar, wo die • Mobilisierung und Aktivierung von Flächen zur tik im Bund und in den Ländern zu vertreten. Bürgerschaft in den offenen Dialog zur Stadt- und Quar- Schaffung von (bezahlbarem) Wohn- und Gewerberaum tiersentwicklung einbezogen wird, wo Menschen ihre Inte- • Quartiers-, Leerstands- und Zentrenmanagement zur DIE STADTENTWICKLER – die Unternehmen sind seit ressen formulieren und deren Umsetzung erleben können. Stabilisierung und Revitalisierung von Quartieren und Jahrzehnten erfolgreiche Dienstleister der Kommunen. Sie Beim Tag der Städtebauförderung 2018 haben DIE STADT- Ortsteilen unterstützen die Kommunen dabei, Stadtentwicklung, Städ- ENTWICKLER insgesamt 119 Veranstaltungen in den Kom- • Bürgerbeteiligungsverfahren und andere proaktive tebauliche Erneuerung und Stadtsanierung aktiv und zielge- munen unterstützt. Beteiligungsformate zur Qualifizierung von Bau-, richtet zu gestalten. Sie schaffen einen MEHRWERT – gestal- Ordnungs- und Planungsverfahren Eckhard Horwedel Jürgen Katz terisch, funktional, sozial und wirtschaftlich – für die Zukunft DIE STADTENTWICKLER als beauftragte Dienstleister • Energetische Stadtsanierung als wichtiges Zukunftsfeld Sprecher des Vorstands DIE Stellvertretender Sprecher des Vorstands DIE unserer Städte und Gemeinden. DIE STADTENTWICKLER sind arbeiten bundesweit für Kommunen unterschiedlicher STADTENWICKLER.BUNDESVERBAND e.V. STADTENWICKLER.BUNDESVERBAND e.V. dabei stets als Partner der Kommunen und Vermittler zwi- Größenordnungen von Groß-, Mittel- und bis zu Kleinstäd- DIE STADTENTWICKLER präsentierten Best of STADT- schen den Kommunen, Investoren und Bürgern tätig. ten. Dies können geförderte Dienstleistungen im Rahmen ENTWICKLER – also Praxisbeispiele, um ihren Beitrag zur von Städtebauförderungsprogrammen aber auch aus dem Neugestaltung in Stadt und Land in den verschiedenen Re- DIE STADTENTWICKLER arbeiten in allen Handlungs- kommunalen Haushalt zu finanzierende Aufgaben sein. gionen zu zeigen. feldern der Stadtentwicklung und bringen diese Pers- Der Fokus und die Arbeitsschwerpunkte liegen dabei auf pektiven in integrierten Konzepten zusammen. Im neuen der Umsetzung von Projekten im Rahmen der integrierten Städtebauförderung und die Zukunft unserer Städte Verband DIE STADTENTWICKLER wird der Erfahrungsaus- Stadtentwicklung. Ein zweites Standbein können eigen- Die Städtebauförderung ist das ideale und bewährte In- tausch in Handlungsfeldern verstärkt und in die Arbeit des wirtschaftliche Projekte sein. strument, um aktuellen Herausforderungen zu begeg- Verbandes eingebracht. In diesem Reader werden diese nen und die Zukunft unserer Städte zu gestalten. Aktuell Handlungsfelder vorgestellt: Mit interdisziplinären und langjährig erfahrenen Projekt- ist die Baulandmobilisierung für die Schaffung bezahlba- • Digitalisierung / Energie / Klimaschutz teams arbeiten die Stadtentwicklungsunternehmen als ren Wohnraum eine der drängendsten Herausforderun- • Baulandentwicklung / Flächenmanagement „verlängerter Arm“ der Kommunen und sind den Stadtent- gen. Aber auch die Bewältigung der Energiewende, der • Projektentwicklung / Wohnen wicklungs-, bzw. Sanierungszielen oder der Quartiersent- demografischen Veränderungen und des Klimawandels so- • Demografie / Ländlicher Raum wicklung verpflichtet. Ihr breiter Erfahrungshintergrund er- wie die Gestaltung der Digitalisierung in den Städten und • Soziale Stadt / Bürgerdialog laubt es den STADTENTWICKLERN, über den Tellerrand zu im ländlichen Raum bleiben weiter zentrale Aufgaben der • BauGB / Stadtumbau blicken, innovative Ansätze zu berücksichtigen und vor Ort Stadtentwicklung. Hier sind alle Akteure – öffentliche, pri- • Baukultur / Denkmalschutz jeweils passgenaue Lösungen zu entwickeln. vate und professionelle intermediäre Akteure gefordert, ih- • Handel / Gewerbe / Innenstadt ren Beitrag zu leisten, um einen MERHWERT für die Städ- 8 9
IMMOBILIENWIRTSCHAFT, STADTENTWICKLUNG UND KOMMUNEN: PARTNERSCHAFT IN ANGESPANNTEN ZEITEN Dr. Eva Lohse Vorsitzende des ZIA-Kommunalrats, Oberbürgermeisterin und Präsidentin des Deutschen Städtetags a.D. Niemand dürfte mehr daran zweifeln, dass viele unse- Dazu brauchen wir schlankere Prozesse, schnellere Ent- weise die Auslobung von Wettbewerben, die Prüfung der rer Großstädte und Kommunen in Ballungsregionen in scheidungen und mehr Effizienz beim Planen und Bauen, Produkte auf ihre Marktfähigkeit, die Bestimmung eines Deutschland angespannte Immobilienmärkte aufweisen. damit wir der steigenden Nachfrage Herr werden. Um Ant- marktfähigen Kaufpreises oder die Baukultur können im Die anhaltende Urbanisierung und der hohe Zuzug aus worten auf die großen Herausforderungen zu finden und Kommunalrat ausdiskutiert und gewichtet werden. Hier dem In- und Ausland haben dazu geführt, dass in nachge- neue und gemeinsame Maßnahmen für die Prozess-und brauchen wir parallel stattfindende Prozesse und Ideen, fragten Gegenden Deutschlands kaum noch freie und be- Baubeschleunigung zu entwickeln, hat der ZIA im Juli 2018 wie das Know How der Branche viel früher als bislang ein- zahlbare Wohnungen zu finden sind. Unsere Städte und den Kommunalrat gegründet, der beim Tag der Immobili- gesetzt werden kann, ohne auf baukulturelle Qualität zu Gemeinden platzen aus allen Nähten. enwirtschaft erstmalig vorgestellt wurde. Der ZIA-Kommu- verzichten. nalrat ist das erste Gremium in Deutschland, in dem Immo- Aber nicht nur die Wohnungsmärkte sind hiervon betrof- bilienwirtschaft und Kommunalpolitik dauerhaft in einen Ob beim seriellen Bauen, der Unterstützung und Weiterbil- fen. Auch Unternehmen, die wachsen wollen und neue Bü- Dialog treten. dung von Personal in den Bauämtern, der bauplanerischen ros brauchen, werden zunehmend damit konfrontiert, kei- Einreichung von Bauprojekten im BIM-Verfahren oder der ne passenden und bezahlbaren Flächen mehr zu finden. Diese Partnerschaft ist von großer Bedeutung für das wei- Nachverdichtung im Geschosswohnungsbau – in vielen Be- Laut dem Frühjahrsgutachten des ZIA Zentraler Immobilien tere Wachstum unserer Städte. Denn auf dem Weg hin zu reichen besteht erheblicher Gesprächsbedarf. Und schließ- Ausschuss sind Städte wie München, Stuttgart und Berlin einer modernen Stadtentwicklung müssen Kommunen lich achtet der Kommunalrat auf die Gleichwertigkeit der faktisch vollvermietet. Köln und Hamburg steuern auf die und Immobilienwirtschaft voneinander wissen, an welchen Lebensverhältnisse und entwickelt auch Konzepte für die 3,0 Prozent-Grenze für die Vollvermietung zu. Für die Aus- Stellschrauben gedreht werden kann. So hilft die enge Zu- schrumpfende Kommune. Der Austausch und die Zusam- gestaltung einer modernen Stadtentwicklung ist diese Ent- sammenarbeit dabei, Stolpersteine bei der praktischen menarbeit sind wichtig, damit wir gemeinsam moderne wicklung fatal. Schließlich wächst das Bedürfnis nach mo- Umsetzung im Landes- oder Bundesrecht gemeinsam zu Stadtentwicklung vorantreiben. dernen, innovativen und flexiblen Büroflächen, in denen identifizieren und zu adressieren. neue Entwicklungen voranschreiten können. Büros sind das Fundament der wirtschaftlichen Stärke von Städten So ist etwa eine Überarbeitung der TA Lärm erforderlich, und Kommunen. Auch Einzelhändler stehen vor großen um ein besseres Nebeneinander von Wohn- und Wirt- Herausforderungen – insbesondere im Wettbewerb mit schaftsimmobilien zu ermöglichen. Es ist unverständlich, dem Online-Handel. Wenn es um die Entwicklung, Erweite- wieso noch immer die Lärmwerte vor dem Fenster gemes- rung oder Modernisierung von Handelsflächen geht, befin- sen werden: Für die Bewohner ist der Geräuschpegel ent- det sich das klassische Ladengeschäft aufgrund langwieri- scheidend, der in der Wohnung ankommt. Die Kommunen ger Planungs- und Genehmigungsprozesse oft im Nachteil. werden aufgrund der momentanen Rechtslage daran ge- hindert, Flächen für den Wohnungsbau neben Verkehrs- Damit unsere Städte und Kommunen wachsen können, flächen auszuweisen beziehungsweise selbst zu bebauen. muss der Fokus also auf sämtlichen Nutzungsarten liegen. Gut angebundene, innerstädtische Potentiale etwa im Um- Die Menschen wollen eine Stadt der kurzen Wege. Sie wol- feld von Bahnhöfen gehen hierdurch verloren. len dort leben, wo sie arbeiten und wo sie einkaufen. Der Anspruch muss sein, Platz zum Wohnen, Arbeiten, Versor- Darüber hinaus muss der kooperative Städtebau weiter- gen und Erholen zu bieten – und das in unmittelbarer Um- entwickelt werden insbesondere bei der Entwicklung neu- gebung zueinander. er Quartiere. Die städtebaulichen Belange wie beispiels- 10 11
DIE STADTENTWICKLER: DIGITALISIERUNG | STRATEGISCHE PARTNER DER ENERGIE | Dr. Matthias Rasch Geschäftsführer der Grundstücks- WOHNUNGSWIRTSCHAFT KLIMASCHUTZ Gesellschaft Trave mbH Sanierungsträger der Hansestadt Lübeck Axel Gedaschko Digitalisierung und Klimaschutz – Jürgen Uhlig Präsident des GdW Bundesverband Geschäftsführer der KEM Kommunal deutscher Wohnungs- und Herausforderungen zweier Mega-Trends entwicklung Mitteldeutschland GmbH Immobilienunternehmen e.V. für die Stadtentwicklung Die Städtebauförderung ist ein zentrales Instrument für die die Zukunft der Städte zugunsten starker Quartiere und Die Digitalisierung unterschiedlicher Technologien und Masterpläne zur Digitalisierung müssen Bestandteil der in- Entwicklung der Städte und Gemeinden in Deutschland. stabiler Nachbarschaften gestellt. Für die Stabilität in den Lebensbereiche hat erheblichen Einfluss auf die Entwick- tegrierten Stadtentwicklung werden und könnten durch Nach wir vor gibt es einen steigenden Bedarf an vor allem Wohnungsbeständen und die Planbarkeit der Maßnah- lung unserer Regionen, Städte und Quartiere und bietet ein Bundesaktionsprogramm „Digitalisierung“ gefördert bezahlbarem Wohnraum in Wachstumsregionen sowie In- men ist allerdings eine langfristige Weiterführung des Pro- Chancen für neue Gesellschaftsmodelle und Raument- werden. Dabei ist auf eine möglichst breite Wirkung mit ei- frastruktur und Maßnahmen zur Sicherung der Lebens- gramms in der Größenordnung notwendig. wicklungen. Aber wer versteht was unter einer smart city ner hohen Zahl an teilnehmenden Kommunen abzuzielen, qualität in strukturschwachen Landesteilen. Darüber hin- und welche neuen Akteure und Netzwerke prägen mor- um die polyzentrische Struktur in Deutschland zu stärken aus bleibt die Integration von zugewanderten Menschen, Der GdW setzt sich für gleichwertige Lebensverhältnisse in gen die Funktionalität und die Gestaltung unserer urbanen und auch in ländlichen Räumen Entwicklungsimpulse zu das nachbarschaftliche Zusammenleben und die Förde- Stadt und Land ein. Die Diskrepanz der boomenden Me aber auch der ruralen Umwelt? Verstärkt die Digitalisierung setzen. Der Bund muss den begleitenden Wissenstransfer rung von Bildungs- und Arbeitsmarktzugängen ein zent- tropolregionen und der stark frequentierten Schwarmstäd- vorhandene räumliche Disparitäten oder kann sie hel- sicherstellen, z.B. durch Publikationen und Fachveranstal- rales Thema der Bestandsentwicklung. Deshalb brauchen te einerseits sowie der schrumpfenden ländlichen Regionen fen, die Lebensbedingungen in verschiedenen Regionen tungen sowie die bereits initiierte Dialogplattform „Smart die Kommunen auch in den kommenden Jahren eine star- andererseits bleibt auch vor dem Hintergrund des demo- Deutschlands anzugleichen? Ist möglichst zügig die tech- Cities“ und die von ihr entwickelte Smart City Charta. Auch ke Städtebauförderung, um diesen Herausforderungen be- graphischen Wandels zentrales Thema der Wohnungswirt- nisch machbare, von den global playern der Digitalisierung die Verbändekooperation „Digitale Städte und Regionen“, gegnen zu können und gleichwertige Lebensverhältnisse schaft und der kommunalen Entwicklung. „Stadtumbau“- mit Nachdruck angebotene Infrastruktur einzukaufen und der auch der Bundesverband DIE STADTENTWICKLER ange- herzustellen. Mittel und das Programm „Kleinere Städte und Gemeinden“ zu installieren oder stehen nicht vielmehr bedarfsgerech- hört, leistet dazu einen wichtigen Beitrag. können hier entscheidende Impulse setzen, um bisher weni- te, praxistaugliche Konzepte mit einem realen Mehrwert Die im GdW vertretenen Unternehmen sind starke Part- ger nachgefragte aber für die Entlastung stark frequentierter für die Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund? Und wie Gerade im Rahmen von Konversionsprojekten kann ein ner der Kommunen bei der Entwicklung von Städten und Regionen benötigte Standorte nachhaltig zu gestalten. stellen sich die Kommunalverwaltungen selbst dem Trans- ausgereiftes Digitalisierungskonzept Standortvorteile er- Gemeinden. Wohnungsunternehmen sowie Stadtent- formationsprozess der Digitalisierung, von Online-Services öffnen und neue Ansiedlungen ermöglichen, so wie es z.B. wicklungsgesellschaften tragen gleichermaßen zur Ent- Auch hier ist die Berücksichtigung beider Themenfelder über die Verkehrsleitung bis hin zur digitalen Bauakte? Aus die Stadt Heidelberg für die ehemalige Wohnsiedlung der wicklung attraktiver Quartiere bei. Die Sicherung der Woh- Wohnen und Stadtentwicklung und die strategische Part- welchen best practises andere Länder und Städte können US-Streitkräfte „Patrick-Henry-Village“ anstrebt, die eine nungsbestände trägt maßgeblich zur Stadtteilentwicklung nerschaft beider Verbände notwendig, denn der Rückbau wir lernen, wie können wir Ideen in Reallaboren prüfen und „Wissensstadt der Zukunft“ für über 10.000 Menschen wer- bei. Umgekehrt führen Stadtumbau- und Fördermaß- leerstehender Bestände kann dem Eindruck von Abstieg anwendungsreif machen? Beispiele dafür gibt es bereits, so den soll. Die Kommunen müssen die Hoheit über die von nahmen der Stadtentwicklung zur Lebensqualität in den und fehlender Zukunftsfähigkeit entgegenwirken. Im Um- das experimentell orientierte Stadtlabor „Verschwörhaus“ ihnen gesammelten Daten behalten und diese auch selbst Wohnvierteln. kehrschluss stehen gerade auch in schrumpfenden Ge- in Ulm oder die als städtische GmbH organisierte Digital- wirtschaftlich verwerten dürfen. In welchem Rahmen dies meinden punktuell Erfordernisse des Wohnungsneubaus Agentur Heidelberg. möglich sein soll, entscheiden die gesellschaftliche Debat- Die in 2018 besiegelte Kooperationsvereinbarung zwischen an, um somit auch durch das positive Stadtbild potentiell te und letztlich die jeweiligen kommunalen Vertretungen. dem GdW und dem neu gegründeten Bundesverband „DIE Interessierte zum Zuzug zu animieren. Ein leistungsfähiges und flächendeckendes Breitbandnetz STADTENTWICKLER“ steht für diese Synergieeffekte bei der ist eine Grundvoraussetzung für den digitalen Wandel von Nachhaltige kommunale Energiekonzepte, die die loka- Förderung von lebenswerten Städten und Gemeinden. Die Wohnungswirtschaft befürwortet die Fortsetzung der Branchen und Kommunen. Ebenso wichtig sind aber ver- le und dezentrale Erzeugung von Energie, intelligente Net- jahrelangen guten Zusammenarbeit des GdW mit Vertre- bindliche Standards für den freien und geschützten Aus- ze und die Verbraucher koordinieren, sind ein wichtiges Die Wohnungswirtschaft begrüßt ausdrücklich, dass die tern der Stadtentwickler und sieht in der Neugründung als tausch von Daten und Informationen. Die einheitlichen Handlungsfeld von Stadtentwicklung und Klimaschutz. Städtebauförderung in diesem Jahr mit insgesamt 790 Mil- Bundesverband und in der gegenseitigen Kooperation ei- Rahmenbedingungen für beides müssen vom Bund und Die Energiewende in Deutschland ist noch lange nicht voll- lionen Euro aus dem Bundeshaushalt ausgestattet wurde, nen neuen Antrieb für die Entwicklung der Städte und Be- den Ländern geschaffen werden, damit die Kommunen endet. Trotz zahlloser (Pilot)projekte zur alternativen Ener- sowie die 200 Millionen Euro im Investitionspakt Soziale In- stände für gute Lebensverhältnisse in urbanen und ländli- hierauf ihre - durchaus individuellen – Digitalisierungs- und gieversorgung von Gebäuden und Quartieren, tegration im Quartier. Damit wurden wichtige Weichen für chen Gebieten. Smart-City-Strategien aufsetzen können. 12 13
BAULAND | ENTWICKLUNG | FLÄCHENMANAGEMENT Franz Meiers Bezahlbar wohnen – aber wo bleiben die Geschäftsführer NRW.URBAN Grundstücke? Service GmbH gesetzlicher Vorgaben, Bundesaktionsprogramm und sondere stärker verdichtete Städte so gut wie möglich Die Lage auf dem Wohnungsmarkt ist in vielen Teilen und Hessen mit 210,79. Am günstigsten ist Bauland in Sach- gut ausgestatteter Förderprogramme, wie denen der baulich und durch eine intelligente Anordnung und Ge- der Bundesrepublik angespannt. Insbesondere in den sen-Anhalt (42,95 Euro), Thüringen (47,53 Euro) und Meck- KfW für den Neubau energieeffizienter Wohnhäuser oder staltung von Freiräumen an die neuen Bedingungen anzu- Hotspots um Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart, Ber- lenburg-Vorpommern (52,38 Euro). (Quelle: Statistisches für die energetische Stadtsanierung, wird Deutschland passen. Die klimaresiliente Stadt ist dabei ein wichtiges lin, Hamburg oder München aber auch zunehmend in Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 5, 4. Vj 2017). sein bis 2020 gesetztes Klimaziel - die Senkung der Forschungs- und Handlungsfeld, das z.B. 2017 in der Hand- Schwarmstädten wie Freiburg, Münster, Heidelberg, wird Treibhausgasemissionen um 40 % gegenüber 1990 – lungshilfe „Klimaresilienter Stadtumbau“ durch das BBSR es Jahr für Jahr teurer, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Durchschnittliche Kaufwerte für baureifes Land in den Bundesländern ziemlich sicher verfehlen. Ursächlich ist zwar auch der aufgegriffen wurde. Wie können gerade Städte, in denen Besonders rar sind Wohnungen für Studierende und Aus- Weiterbetrieb großer Kohlekraftwerke, doch darf dies der Wachstumsdruck und damit die Nachfrage nach (Frei) zubildende, für Geringverdiener oder Menschen, die eine nicht davon ablenken, dass gerade im Verkehrssektor flächen hoch ist, dennoch eine Klimaanpassung schaffen? bezahlbare altersgerechte Wohnung suchen. Solche Ange- die Emissionen allenfalls stagnieren, 2017 nach Wie kann auch in diesem Handlungsfeld die Digitalisierung bote sind heiß begehrt, dementsprechend steigen die Mie- Angaben des Bundesumweltamtes sogar wieder leicht einen Beitrag leisten, z.B. durch eine engmaschige Daten- ten in diesen Segmenten – besonders in den Ballungsräu- zugenommen haben. Die Hoffnungen fokussieren sich erfassung und -auswertung und Steuerung von Versor- men. Der Wohnkostenanteil verschlingt in Düsseldorf im daher auf die Elektromobilität, die aber noch erhebliche gungsnetzen? Diese Fragen werden auch von der Stadtent- Schnitt 24,5 Prozent, in Köln 24,1 Prozent und in Münster Investitionen, vor allem in Ladeinfrastrukturen erfordert. wicklung und ihren Akteuren beantwortet werden müssen. 23,3 Prozent des Einkommens der Bürgerinnen und Bürger. Verkehrsvermeidung bleibt daher ein wesentliches Ziel der Stadt- und Quartiersentwicklung. Die Verknüpfung Engpassfaktor Bauland von lokaler Energiegewinnung und smarter Mobilität ist Sowohl die Wohnungswirtschaft, als auch das Bundesin- eine Herausforderung für Stadtplaner und Investoren. stitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) nennen Der Quartiersansatz sollte dabei das Einzelgebäude das fehlende Bauland als Engpassfaktor für die Realisierung als Handlungsebene ersetzen, um das Kosten-Nutzen- von bezahlbarem Wohnraum. „Hohe Grundstückspreise Verhältnis im Klimaschutz zu erhöhen. Das Hauptziel im lassen einen freifinanzierten Wohnungsneubau zu bezahl- Gebäudebereich muss die tatsächliche und nicht die allein baren Mieten vielfach nicht mehr zu“ – berichtet Matthias rechnerische Reduktion der Emission von Treibhausgasen Waltersbacher, Leiter des Referats „Wohnungs- und Immo- sein. bilienmärkte“ des BBSR in einer Ende 2017 veröffentlich- ten Analyse. Besonders in den städtischen Wachstumsräu- Nicht zuletzt die lange Trockenheit und die hohen Tempe- men mit angespannten Wohnungsmärkten hemmen hohe raturen im Sommer 2018 haben auch in Deutschland deut- Baulandpreise den bezahlbaren Wohnungsbau, stellt die lich gemacht, dass der Klimawandel schon heute direkte Studie des BBSR fest. In Großstädten machten die Grund- Auswirkungen auf unsere natürliche und gebaute Um- stückskosten bei einem Wohnungsneubau im Schnitt be- welt hat und unsere Lebensqualität negativ beeinflussen reits knapp 20 Prozent der Investitionskosten aus. Zwischen kann. Kommunen müssen sich auf bislang seltene Extrem- den Bundesländern gibt es allerdings deutliche Unter- Wetterereignisse wie einerseits Dürren mit drohendem schiede. Am höchsten sind die Preise für baureifes Land in Wassermangel, andererseits aber Starkregenereignisse und Berlin mit 868,55 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Ham- Überschwemmungen einstellen. Es gilt mittelfristig insbe burg mit 738,44 Euro (siehe Grafik) sowie Bayern mit 375,69 Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 17, Reihe 5, 4. Vj 2017 14 15
Unterschiedliche Bedürfnisse, gleiche Chancen me zu bewältigen, benötigen Kommunen häufig externe schließungsplanungen für Verkehrs- und Entwässerungs- GmbH erstellt innerhalb des ersten Jahres Machbarkeits- Es gibt allerdings auch immer noch Regionen mit schrump- Unterstützung. Deshalb hilft der neue Bundesverband „DIE anlagen, betreuen Abbruch- und Sanierungsmaßnahmen, studien für 18 Potenzialflächen für bezahlbares Wohnen fender Bevölkerung, wo der Druck zur baulichen Wieder- STADTENTWICKLER“ und seine Mitgliedsunternehmen mit organisieren unterschiedliche Wettbewerbsverfahren im mit einer Größe von insgesamt rund 160 Hektar und ei- nutzung von Brachflächen oder zur Nachverdichtung we- einer Reihe von Dienstleistungsangeboten, Instrumenten Bereich der Architektur, des Städtebaus und der Land- nem Potenzial für etwa 6250 neue Wohnungen. Die Bau- sentlich geringer ist. Nicht überall in Deutschland herrscht und Initiativen, Flächenmanagement professionell anzu- schaftsarchitektur und führen Vergabeverfahren nach land-Offensive Hessen GmbH ist in Hessen aktiv und un- Bauboom, in ländlich geprägten Regionen wächst infolge gehen, bei Schrumpfungstendenzen zu unterstützen oder VOB, VOL und VOF durch. terstützt Kommunen bei der Mobilisierung von Bauland des demografischen Wandels besonders der Bedarf an al- auch neues Bauland zu schaffen. Unter anderem tauschen für bezahlbaren Wohnraum. tersgerechtem Wohnraum. Gleichzeitig ist die Situation sich die Mitglieder des Bundesverbandes in der Arbeits- Nordrhein-Westfalen berät, aktiviert, fördert eine völlig andere, als vor 10 oder gar 20 Jahren: Die Welt gruppe „Flächenmanagement und Baulandentwicklung“ Das Land NRW setzt vielfältige Unterstützungsangebote Flächenentwicklung in Baden-Württemberg ist vielschichtiger, in mancher Hinsicht auch kleiner, die He- untereinander aus, um stadtplanerische Ansätze und Inst- ein, um den gestiegenen Bedarf an bezahlbarem Wohn- Die Nachfrage nach Bauland für Wohnen und Gewer- rausforderungen an die Stadtplaner jedoch größer gewor- rumente auf Erfolg und Übertragbarkeit zu prüfen und um raum zu decken. Mit dem Landesprogramm „Flächenpool be bleibt auch in Baden-Württemberg hoch. Die Zahl der den. Wo früher Wachstums- oder Schrumpfungstenden- gemeinsam neue Strategien zu entwickeln. NRW“ versucht ein Kompetenzteam unter Führung der Haushalte nimmt zu, gleichzeitig wachsen insbesondere zen größerer Regionen in ähnlicher Weise auftraten oder landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW.URBAN ge- städtische Regionen durch die Zuwanderung. Gleichzeitig klar abzugrenzen waren, treffen wir heute immer häufiger Bauland erfolgreich entwickeln meinsam mit den Kommunen, die Entwicklungshemm- liegen Preise für Grundstücke teilweise sehr weit auseinan- auf die Situation, dass vollkommen gegensätzliche Ent- Für die im Bundesverband „DIE STADTENTWICKLER“ ver- nisse auf brachgefallenen oder mindergenutzten Flächen der: während in Stuttgart auch deutlich über 1.000 Euro pro wicklungen eng nebeneinander existieren. Eine Gemeinde tretenen Unternehmen ist der Bereich der Baulandent- zu lösen und die Interessenslagen von privaten Eigentü- Quadratmeter bezahlt werden, kostet der Boden in länd- kann mit einer enormen Wohnraumnachfrage zu kämpfen wicklung ein klassisches Betätigungsfeld. Fachwissen und mern sowie öffentlicher Hand auszugleichen. Bei der „Ko- licheren Gegenden und anderen Großstädten unter 100 haben, während in den Nachbargemeinden die Dorfzent- Erfahrung bilden die Grundlage für erfolgreiche Bauland- operativen Baulandentwicklung“ werden neue Baugebie- Euro pro Quadratmeter. Als Unterstützung der Kommunen ren veröden. Diese Gegensätze treten sogar innerhalb von entwicklungen. Die Unternehmen bieten verschiedene te im Auftrag der Kommune entwickelt, die Grundstücke wurden in Baden-Württemberg unterschiedliche Strategi- Stadtgrenzen auf. Diese Tatsache und die Komplexität der Modelle der erstmaligen Entwicklung von Baugebieten an den Markt gebracht und unter Beachtung einer Sozial- en zur Baulandentwicklung entwickelt, welche die jeweili- Aufgaben erfordert einen regionalen, gemeindeübergrei- oder der Wiedernutzung brachgefallener Bereiche (Kon- quote von 30% für den öffentlich geförderten Wohnungs- gen Rahmenbedingungen und den Bedarf vor Ort berück- fenden Ansatz – es hilft wenig, sich bei der Problemlösung version) an. Als Träger der Baulandentwicklung arbeiten bau bebaut. Hier hilft das Land NRW über die Förderbank sichtigen. Die LBBW Immobilien Kommunalentwicklung auf Einzelstandorte zu beschränken, oder eine Lösung nur sie im Auftrag der Kommunen, als deren Treuhänder, als NRW.BANK, damit NRW.URBAN den Kommunen zinsgüns- beispielsweise ist dabei Grunderwerber, Erschließungsträ- auf der zu grobkörnigen Landesebene anzustreben. städtebauliche Sanierungs- oder Entwicklungsträger im tige Darlehen zur Zwischenfinanzierung der Baulandent- ger und Grundstücksentwickler in eigenem Namen, in Ko- Rahmen des Besonderen Städtebaurechts oder in eigener wicklung zur Verfügung stellen kann. operation mit Kommunen oder als Projektsteuerer mit der Kommunen sind deshalb heute stark gefordert, lokale, re- wirtschaftlicher Verantwortung. Sie führen Grunderwerbs- Grundstücksentwicklung befasst. gionale und überregionale Perspektiven zusammenzufüh- verhandlungen und erwerben Grundstücke; sie stellen Auch Hessen braucht neues Bauland ren und diese miteinander abzustimmen. Mit einem kom- Businesspläne zur Ermittlung des tragbaren Ankaufsprei- Auch in vielen Regionen, insbesondere aber in den hes- munalen und regionalen Flächenmanagement sowie mit ses bzw. zur Prüfung der Wirtschaftlichkeit von Entwicklun- sischen Ballungsräumen herrscht eine große Nachfrage integrierten Planungs- und Entwicklungsprozessen kann gen auf. Sie unterstützen die Kommunen bei der Ausübung nach Wohnraum. Jährlich fehlen rund 37.000 Wohnungen, die Flächennutzung – die Nachnutzung von Standorten, von Vorkaufsrechten, bei Umlegungsverfahren, treten als was vielerorts die Mietpreise nach oben treibt. Um brach- die Wiederbelebung von Brachen sowie die Entwicklung Träger freiwilliger Umlegungsverfahren auf oder werden liegende Grundstücke zu mobilisieren, hat das Land Hes- und Ausweisung von neuem Bauland – langfristig ange- als Erschließungsträger der Kommunen beauftragt. Sie er- sen eine Baulandoffensive gegründet. Die Tochtergesell- legt und gesteuert werden. Um diese komplexen Proble- arbeiten städtebauliche Konzepte, Bebauungspläne, Er- schaft des Landesunternehmens Nassauische Heimstätte 16 17
PROJEKTENTWICKLUNG | WOHNEN Haus-in-Haus-Lösungen sind wie geschaffen für urbane „DIE STADTENTWICKLER sorgen für schnelle, bedarfs- Familien. In Zeiten dichter Bebauung gibt es hier die Mög- gerechte Lösungen und bringen diese unter Berück- lichkeit, sich in einer integrierten Lösung trotzdem eigen- sichtigung aktueller Schwerpunktthemen in die Städte Alexander Heinzmann ständig und unabhängig zu fühlen. Dieses Wohnmodell und Gemeinden.“ Mitglied der Geschäftsführung ist eine kostengünstige Alternative zum klassischen Einfa- Wüstenrot Haus- und Städtebau GmbH milienhaus und kommt im Falle eines Hausmeisterservices Das Spektrum an modernen und zukunftsorientierten auch für Senioren in Betracht. Wohnmodellen ist sehr groß. Diese nun querbeet über sämtliche Städte und Gemeinden zu verteilen, macht al- Barrierearmes und barrierefreies Wohnen ist für un- lerdings keinen Sinn. Denn jeder Standort ist individuell sere alternde Gesellschaft unverzichtbar. Die Generation, und benötigt maßgeschneiderte Lösungen. Darum ist eine die den Alltag mit zahlreichen Treppen in einem Reihen-, gründliche Bedarfs- und Potenzialanalyse für Kommunen Martin Riedißer Doppel- oder Einfamilienhaus nicht mehr bewerkstelligen unerlässlich. Wohnen im Wandel: Bei einer Gesellschaft im Geschäftsführer der LBBW Immobilien kann, findet hiermit eine bedarfsgerechte Alternative, die Wandel muss der Wohnungsmarkt mitziehen. Kommunalentwicklung GmbH ihr auch weiterhin eine hohe Lebensqualität und Eigen- DIE STADTENTWICKLER beraten im ersten Schritt zu den ständigkeit gewährt. Vorbereitungen der Umsetzung. Welches Verfahren ist notwendig und bestmöglich geeignet? Sollte zunächst Mehrgenerationenwohnen ist eine Win-Win-Situation für eine Machbarkeitsanalyse durchgeführt werden? Führen Jung und Alt. Menschen aus verschiedenen Generationen wir eine Mehrfachbeauftragung oder einen Wettbewerb werden hier zusammengebracht, mit dem Ziel gegenseiti- durch? Wie sieht die Projektvorbereitung aus? Wir beraten ger Unterstützung. außerdem bei der Auswahl der Wohnformen, Nutzungsar- ten, Siedlungsgebieten und zu Möglichkeiten der Revitali- Der demografische Wandel hat Auswirkungen auf alle Le- in-Haus Lösungen. Doch nicht die Demografie allein sorgt Mitarbeiterwohnen ist vor allem an Standorten mit gro- sierung. bensbereiche – und somit auch auf die Immobilienwirt- aktuell für ein angespanntes Klima auf dem Wohnungs- ßer Wohnungsnot ein gefragtes Thema. Heutzutage sind schaft. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Die Le- markt. Gerade in Ballungsräumen sind die Flächen knapp. für Arbeitnehmer nicht nur das Gehalt, die Anzahl der Ur- Städte und Gemeinden schaffen Wohnraum für ihre Bür- benserwartung der Bevölkerung steigt stetig an, wodurch Einer erhöhten Nachfrage stehen immer weiter steigen- laubstage und die Arbeitszeit ausschlaggebend dafür, ob ger. Also sollen und wollen diese auch in den Prozess invol- der Anteil älterer Menschen immer größer wird. Durch die de Baukosten gegenüber. Deutschlandweit stehen Städte sie einen Job annehmen oder nicht. Auch der Wohnraum viert werden. Wir beraten und begleiten bei Bürgerinfor- hohe Lebensqualität und die moderne medizinische Ver- und Gemeinden vor der Herausforderung, diesen Spagat muss gewährleistet sein. Darum können Unternehmen mit mationen und -beteiligungen, damit unsere Auftraggeber sorgung in Deutschland bleibt dieser Anteil älterer Men- zu meistern und zukunftsorientierte Lösungen zu schaffen attraktiven Mitarbeiterwohnungen bei den Bewerbern Impulse aus der Bevölkerung zielgerichtet für diese einset- schen oftmals bis ins hohe Alter fit und aktiv. Diese Ziel- und anzubieten – ganz egal ob in Stadtzentren, in Randla- punkten. zen können. gruppe wechselt häufig aus praktischen Gründen vom gen oder im ländlichen Raum. DIE STADTENTWICKLER bie- Außerdem beraten und begleiten wir die Maßnahmen (großen) Einfamilienhaus in eine bedarfsgerechte Eigen- ten Lösungen, die bedarfsgerecht auf die aktuellen und Gemischt genutzte Immobilien bieten neben Wohn auch konkret in der Umsetzung. Wir übernehmen die Pro- tumswohnung. Demgegenüber stehen allerdings diejeni- künftigen Rahmenbedingungen eingehen. räumen auch gewerbliche Flächen. Die Herausforderung jektentwicklung, führen Wettbewerbs- und Vergabever- gen Senioren, die sich einen bedarfsgerechten Wohnraum ist es, Wohnen, Dienstleistung und Handel innerhalb ei- fahren durch und betreuen und koordinieren Baugemein- im Alter nicht (mehr) leisten können und drohen, in die Al- „Wohnmodelle können so individuell wie ihre Bewoh- ner Immobilie so durchdacht zu konzipieren, dass die ver- schaften bzw. Baugruppen. tersarmut abzurutschen. Nicht zuletzt gibt es Senioren, die ner sein. Die große Herausforderung ist es, Zielgrup- schiedenen Einheiten ohne Nutzungskonflikte Stadt- und betreuungs- oder sogar pflegebedürftig sind. Auch dieser pen, Bedarf und Angebote in Einklang zu bringen.“ Ortszentren stärken und den Standort aufwerten. Bei der Beratung und Umsetzung spielen für uns folgende Personenkreis hegt den Wunsch, so lange wie möglich zu aktuelle Schwerpunktthemen stets eine große Rolle: Die Hause wohnen bleiben zu können. Den aktuellen Entwicklungen in der Gesellschaft und auf Serielles und modulares Bauen sorgt für eine besonders Anbindung an Nahversorgung und Infrastruktur, Mobilität dem Wohnungsmarkt werden neuartige, moderne und zu- schnelle und wirtschaftliche Realisierung von Wohnbaupro- (z. B. Stellplätze, E-Mobilität, Car-Sharing), die Digitalisie- Doch nicht nur für den älteren Anteil der Bevölkerung muss kunftsorientierte Wohnmodelle gerecht. Diese Wohnmo- jekten. Architektonische und städtebauliche Qualität wer- rung, insbesondere Smart Home, Wirtschaftlichkeit, Ener- die Immobilienwirtschaft zukunftsorientierte und bedarfs- delle gilt es, in Zukunft vermehrt zu schaffen und am Markt den dabei nicht außer Acht gelassen - auch baukulturelle Be- gie, Nachhaltigkeit, städtebauliche Qualität und Integrati- gerechte Wohnlösungen bieten. Auch junge Leute stel- anzubieten. Zunächst müssen sich Städte und Gemeinden lange werden berücksichtigt. Seriell und modular erstellte on im Quartier. len die Branche vor neue Herausforderungen. Selbstver- allerdings im Klaren darüber sein, wie sich ihre Bevölkerung Gebäude sind so flexibel, dass sie an die unterschiedlichsten wirklichung sowie Flexibilität in Berufs- und Standortwahl zusammensetzt und welche Anforderungen diese an das Standortbedingungen angepasst werden können. Die Arbeitsgruppe „Projektentwicklung / Wohnen“ des stehen bei dieser „Generation Miete“ im Fokus. Darum Wohnen stellt. DIE STADTENTWICKLER setzen hier ihre fun- Bundesverbands DIE STADTENTWICKLER hat sich auf die binden sich immer weniger junge Menschen an Wohnei- dierten Erfahrungswerte ein und übernehmen intensive Umnutzung im Bestand schafft modernen Wohnraum in Fahne geschrieben, einen Leitfaden zu Wohnlösungen mit gentum, was entsprechende Kapazitäten und Lösungen Beratungsleistungen. gewachsenen Umgebungen. So können zum Beispiel alte, Empfehlungen und Beispielen zu entwickeln, damit wir auf dem Mietwohnungsmarkt erfordert. Durch die steigen- leerstehende Fabriken in attraktive Loft-Wohnungen um- deutschlandweit Städte und Gemeinden noch schneller de Anzahl an Single-Haushalten werden zudem viele klei- Mikro-Apartments eignen sich nicht nur für die junge Ge- gewandelt werden. und einfacher bei der Suche nach geeigneten Wohnmo- ne Wohneinheiten benötigt. Für Familien mit Kindern sind neration, die als „Young Professionals“ am Anfang ihres Ar- dellen und deren Realisierung unterstützen können. Da- Themen wie Bildung, Betreuung und moderne Arbeits- beitslebens steht und (noch) ungebunden und flexibel Energieautarke Häuser zielen auf aktuelle Trends und für steht ein motiviertes, interdisziplinär besetztes Team plätze relevant. Das heißt, dass hier Wohnlösungen gefor- leben möchte. Auch Auszubildende, Studenten, Praktikan- Entwicklungen wie Nachhaltigkeit und Ressourcenscho- in den Startlöchern und wird für den Bundesverband DIE dert sind, die sich mit Familie und Beruf vereinbaren lassen ten, Pendler, Mitarbeiter auf Zeit und Singles nehmen die- nung ab. Durch integrierte erneuerbare Energie versorgt STADTENTWICKLER wichtige Pionierarbeit leisten. und optimal an die Infrastruktur angebunden sind. Ein ex- se bezahlbare Lösung – gerade in Ballungsräumen – gerne sich das Haus selbst und macht somit unabhängig von emplarisches Wohnmodell für diese Ansprüche sind Haus- in Anspruch. Strom-, Erdgas- oder Heizöllieferanten. 18 19
DEMOGRAFIE | LÄNDLICHER RAUM Christina Ebel Mitglied der Geschäftsführung der DSK I BIG - Gruppe DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungs gesellschaft mbH & Co. KG Leer. Alt. Gut. Der Michael Schipper Beitrag der STADTENTWICKLER zur Geschäftsführer der BSG Brandenburgische Weiterentwicklung ländlicher Räume Stadterneuerungsgesellschaft mbH Der ländliche Raum steht für 90% der Fläche und 50% der ckelt werden und Best-Practice-Beispiele aufzeigen, wie bei- historischer Bausubstanz und baukulturellen Aspekten, das Darüber hinaus gilt es, auch die Vielzahl der aus unterschied- Bevölkerung Deutschlands. Er ist Teil unserer wertvollen spielsweise eine angemessene Ausstattung aller Regionen Verhältnis von Wirtschaftskraft und Stadtentwicklung, Er- lichen Perspektiven - volkswirtschaftlich, regionalökono- Kulturlandschaft, Ort der Identifikation und landwirtschaft- mit hochleistungsfähigen Infrastrukturen - insbesondere reichbarkeit / Mobilität, kulturhistorische Bedeutung im Kon- misch, landesplanerisch u.v.m. - formulierten Fragestel- licher Wertschöpfung und steht aktuell im Spannungsfeld auch im digitalen Bereich - gelingen kann und Maßnahmen text zu Tourismus aber auch landesspezifische Interventio- lungen, u. a. nach der Intensität und der Art und Weise der zwischen Entleerung und Suburbanisierung. Die Heraus- entwickelt werden, die eine flächendeckende Infrastruktur nen einbeziehen, aber natürlich auch die Rolle der Akteure Bereitstellung von Daseinsvorsorge und der Sinnhaftigkeit forderungen des demografischen Wandels sind überall in zur Versorgung der Bevölkerung mit Leistungen der sozia- vor Ort sowie die Effekte des Agierens der Verwaltungen der Aufrechterhaltung jedweder Art von historisch entstan- Deutschland deutlich spürbar: Die Geburtenziffer liegt wei- len Daseinsvorsorge gewährleisten. Dabei sollen unter an- und Selbstverwaltungen. Dabei kommt der gemeinsamen denen Siedlungsstrukturen in ländlichen Regionen weiter zu ter unter dem Durchschnitt der Europäischen Union, zu- derem Aspekte der Gesundheitsversorgung, der Altenhilfe, solidarischen Wahrnehmung von Daseinsvorsorgefunkti- vertiefen und eine (Fach)Positionierung vorzunehmen. gleich altert die Bevölkerung zunehmend. 2060 wird jeder der Bildung, der Kultur und der Barrierefreiheit mit berück- onen in regionalen und interkommunalen Kooperationen Dritte Deutsche mindestens 65 Jahre alt sein. Ob die Zuwan- sichtigt werden und regionale Aspekte der aktiven Arbeits- eine besondere Bedeutung zu. Anhand der von den Unternehmen der STADTENTWICKLER derungen der letzten Jahre diese Trends nachhaltig umkeh- marktpolitik in den Blick genommen werden. Nicht zuletzt initiierten und in der Umsetzung betreuten Projekten wollen ren werden, ist derzeit noch ungewiss. ist auch der Einfluss der Finanzlage der Kommunen mit Blick Herauszuarbeiten sind Thesen und Handlungsempfeh- wir Thesen und Handlungsempfehlungen an die politisch auf gleichwertige Lebensverhältnisse zu untersuchen. lungen, wie die Entwicklung im ländlichen Raum unter Be- Verantwortlichen - von der Kommune bis zum Bund - un- Zugleich erleben wir massive räumliche Differenzierungen: rücksichtigung regionaler Spezifika im Sinne der Schaffung tersetzen und die Herausforderungen in den Projekten vom Während die Ballungsräume immer stärkeren Zuzug erhalten Diese Aufgabenstellung an die Kommission wird von den gleichwertiger Lebensverhältnisse, die zukünftig durch Prozess bis zur Ergebnisqualität klar definieren. und damit vor großen Herausforderungen bei der Versorgung Stadtentwicklungsunternehmen außerordentlich begrüßt. Bund und Länder gesteuert werden und mit welchen Maß- mit Wohnraum und sozialer sowie technischer Infrastruktur Sie liest sich jedoch wie eine Zusammenfassung der sich in nahmen und Interventionen aus unserer Perspektive effizi- DIE STADTENTWICKLER werden damit ihrem Anspruch ge- stehen, entleeren sich die peripheren ländlichen Räume und den letzten Jahren in Fachkreisen angesammelten Frage- ent und zielgerichtet unterstützt werden können. recht, die Kommunen jederzeit bei der Bewältigung des de- Regionen im Umfeld der Metropolen, was radikale struktu- stellungen der Landes- und Stadtplanung, zu der auch wir mografischen Wandels und des Transformationsprozesses relle Veränderungen zur Folge hat. Wir müssen uns also mit STADTENTWICKLER wesentliche Beiträge geleistet haben. Die Wirkeffekte der Einbindung von externer Fachexpertise, des ländlichen Raums mit ihrem Dienstleistungsangebot der Frage auseinander setzen, inwieweit die bundespoliti- gerade vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräfte- kompetent, aktiv und innovativ zu unterstützen. sche Zielsetzung der Herstellung und Sicherung der gleich- Die Analyse und Auswertung unserer langjährigen Befas- mangels in den Verwaltungen, werden genau wie die Aus- wertigen Lebensverhältnisse noch aufrechterhalten bleiben sung mit den Themen anhand der von uns betreuten Pro- einandersetzung mit dem Berufsbild des Stadt- (oder ist es kann bzw. welche Maßnahmen es einzuleiten gilt. jekte in den ländlichen Regionen aller Bundesländer kann hier eher der Ortsplaner) und Regionalplaners im ländlichen wesentliche und im Sinne von Best-Practice-Beispielen nutz- Raum Gegenstand unserer Überlegungen sein müssen. Ge- Nur folgerichtig hat das Bundeskabinett am 18. Juli 2018 die bare Erkenntnisse für die Qualifizierung und Differenzierung rade hier sehen wir enormen Handlungsbedarf, der genauer „Kommission gleichwertige Lebensverhältnisse“ eingesetzt, unseres Leistungsspektrums als Dienstleiter der Kommunen zu fassen ist. Im Diskurs mit den Hochschulen und Universi- die ihren Gesamtbericht bis Herbst 2020 erarbeiten wird. und zugleich verallgemeinerbare Erkenntnisse für den bun- täten sind die Erkenntnisse mit in die Ausbildung einfließen despolitischen Prozess herausarbeiten. zu lassen, um junge Planer für die Fragestellungen des de- Dabei sollen Impulse gesetzt werden, um Kommunen in mografischen Wandels und der Transformationsprozesse in ganz Deutschland baulich und funktional zu stärken, um Dieser Aufgabenstellung wollen wir uns in der Arbeitsgrup- den ländlichen Regionen zu interessieren und fachlich zu ein attraktives Wohnen, Arbeiten und Leben zu ermögli- pe widmen. In unserer fachspezifischen Analyse werden wir qualifizieren, diese Prozesse zielgerichtet zu steuern. chen und insbesondere prägende Orts- und Stadtkerne zu Faktoren wie regionale Rahmenbedingungen, u. a. Gene- erhalten und zu vitalisieren. Zudem sollen Konzepte entwi- sis des Ortes, identitätsstiftende Aspekte der Erhaltung von 20 21
Sie können auch lesen