Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...

Die Seite wird erstellt Anja John
 
WEITER LESEN
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
Mittelfristige Entwicklungsplanung
                         2016 – 2020
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
Mittelfristige Entwicklungsplanung
                                                                                                                    2016–2020

                                                                                                                    Inhaltsverzeichnis
                                                                                                                    Vorwort der Präsidentin der Philipps-Universität Marburg .............................................................................................................. 5
                                                                                                                    Vorbemerkungen ..................................................................................................................................................................................................................................... 7
                                                                                                                    I.          Allgemeine Grundsätze und Ziele ....................................................................................................................................................................... 8
                                                                                                                    II.         Forschung ......................................................................................................................................................................................................................................... 10
                                                                                                                    III. Lehre und Studium ............................................................................................................................................................................................................... 14
                                                                                                                    IV. Wissenschaftlicher Nachwuchs ............................................................................................................................................................................ 16
                                                                                                                    V.          Internationales ........................................................................................................................................................................................................................... 18
                                                                                                                    VI. Chancengleichheit ............................................................................................................................................................................................................... 20
Impressum
                                                                                                                    VII. Organisation, Organisationsentwicklung und Qualitätsmanagement ......................................................... 22
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020                                                                        VIII. Wissenstransfer und Weiterbildung ............................................................................................................................................................. 24
                                                                                                                    IX. Infrastruktur ................................................................................................................................................................................................................................. 26
Herausgeber:
Die Präsidentin der Philipps-Universität Marburg                                                                                Bauliche Entwicklungsplanung und Nachhaltigkeitsstrategie ................................................................................... 26
Biegenstraße 10
                                                                                                                                Informationsinfrastruktur ........................................................................................................................................................................................... 30
35032 Marburg
                                                                                                                    X.          Budgetsteuerung .................................................................................................................................................................................................................... 32
www.uni-marburg.de

                                                                                                                    XI. Entwicklungsplanung der Fachbereiche .................................................................................................................................................. 33
Gestaltung: Bosse und Meinhard Wissen und Kommunikation, Bonn
Druck: Brandt GmbH, Bonn
                                                                                                                    Anlagen .............................................................................................................................................................................................................................................................. 66
Bildnachweise: Alexander Sperl: S. 39; Anna Schroll, Hessen schafft Wissen: S. 10, 13, 52, 63;
                                                                                                                    1.          Organigramm .............................................................................................................................................................................................................................. 66
Andreas Sebald: S. 32; Andrea Ruppel: S. 55; Heike Heuser: S. 36; Markus Farnung: S. 21, 26/27, 40;
Martin Leissl: S. 19, 33, 43; Michaela Reinfeld: S. 45; Miriam Prüßner: S. 65; Oliver Geyer: Titelseite, S. 6, 8;   2.          Verzeichnis der Forschungsverbünde .......................................................................................................................................................... 68
Philipps-Universität Marburg, Fach­bereich Rechtswissenschaften: S. 35; Philipps-Universität Marburg,
                                                                                                                    3.          Verzeichnis der Studiengänge ............................................................................................................................................................................... 72
Hochschul­rechenzentrum: S. 31; Reinhold Eckstein: S. 25, 48, 51, 61, 64; Rolf K. Wegst: S. 5, 47; Sinning
Architekten | agatastudio: S. 29; Sumera Ahmed: S. 17; Thomas Ernsting, Hessen schafft Wissen: S. 59;               4.          Verzeichnis der geplanten investiven Baumaßnahmen (Landeshaushalt, Einzelplan 18) ...... 78
Thorsten Richter: S. 22, 51, 56

Marburg, 2016

                                                                                                                                                                                                                                                                                                         Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020                                           3
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
Vorwort

                                   Die Philipps-Universität Marburg legt hiermit       Der vorliegende Text ist das Ergebnis einer
                                   ihre Entwicklungsplanung für die Jahre 2016 –       Abstimmung mit den Fachbereichen und
                                   2020 vor. Die Universität betrachtet Entwick-       einer intensiven Diskussion in Senat, Univer-
                                   lungsplanung als einen Prozess, in dem der hier     sitätskonferenz und Hochschulrat. Nach der
                                   vorgelegte Text einen Rahmen bildet, der fort-      Zustimmung durch den Hochschulrat hat das
                                   laufend auf allen Ebenen der Universität durch      Präsidium der Philipps-Universität die Ent-
                                   Aktivitäten gefüllt, überprüft und auch neu         wicklungsplanung am 26. Mai 2015 förmlich
                                   justiert werden kann. So können wir Chancen         beschlossen. Allen Mitwirkenden sei für ihre
                                   wahrnehmen, die sich im Wissenschafts­system        Beiträge und ihre Unterstützung bei der Erar-
                                   auftun. Wir können auf Vorschläge und Bedürf-       beitung dieser Entwicklungsplanung herzlich
                                   nisse der Studierenden, der Lehrenden und           gedankt.
                                   Beschäftigten aus Verwaltung und Technik
                                   reagieren und in den Einrichtungen wie der
                                   Universitätsbibliothek und dem Hochschulre-
                                   chenzentrum soziale und technische Entwick-
                                   lungen aufgreifen. Vorangestellt sind daher
                                   Grundsätze, die das Handeln der Universität         Prof. Dr. Katharina Krause
                                   insgesamt auf all ihren Tätigkeitsfeldern leiten.   Präsidentin der Philipps-Universität Marburg

                                   Die Entwicklungsplanung, die die Universität
                                   eigenverantwortlich aufstellt, bildet die Grund-
                                   lage für alle anderen wesentlichen Formen der
                                   Steuerung, die seit gut 20 Jahren unter dem
                                   Vorzeichen des New Public Management
                                   gesetzlich vorgesehen sind. Sie bildet daher
                                   sowohl die Basis für die Zielvereinbarungen
                                   der Universität mit dem Hessischen Minis-
                                   terium für Wissenschaft und Kunst als auch
                                   den Rahmen für die Zielvereinbarungen des
                                   Präsidiums mit den Fachbereichen und Einrich-
                                   tungen. Sie ist zudem ein wichtiger Baustein für
                                   eine landesweite Struktur- und Entwicklungs-
                                   planung. Aus diesen Anforderungen ergibt sich
                                   ein Rhythmus von jeweils fünf Jahren. Er bietet
                                   den Anlass, das bisher Erreichte zu reflektieren
                                   und zu bilanzieren, neue Akzente zu setzen und
                                   diese in die langlaufenden Entwicklungslinien
                                   der Universität einzufügen.

4   Philipps-Universität Marburg                                                                      Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   5
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
Vorbemerkungen

                                   Wissenschaft ist dynamisch und entwickelt            Die Philipps-Universität begrüßt, dass im Hes-
                                   sich in einem dynamischen Umfeld. Wichtige           sischen Hochschulpakt 2016–2020 durch einen
                                   Komponenten dieses Umfelds sind die Set-             realen Zuwachs des Gesamtbudgets, durch ver-
                                   zungen und Förderinitiativen der Landesre-           mehrte Stabilität der Finanzierung und damit
                                   gierung, die Fördermaßnahmen des Bundes,             eine erhöhte, wenn auch zeitlich begrenzte
                                   der Europäischen Union und der großen                Planungssicherheit die Strategiefähigkeit der
                                   Wissenschaftsorganisationen wie der Deut-            Hochschulen gestärkt wird. Die Philipps-Univer-
                                   schen Forschungsgemeinschaft (DFG), des              sität hat – ebenso wie die anderen hessischen
                                   Deutschen Akademischen Austauschdiens-               Universitäten – ihre Leistungen in Forschung,
                                   tes, der Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried         Lehre und Förderung des Wissenschaftlichen
                                   Wilhelm Leibniz, der Helmholtz-Gemeinschaft,         Nachwuchses kontinuierlich gesteigert. Wie
                                   der Max-Planck-Gesellschaft sowie der großen         im Hochschulpakt 2016-2020 festgestellt wird,
                                   Stiftungen. Die Philipps-Universität Marburg         bedeutet es eine Herausforderung, dieses
                                   überprüft fortlaufend ihre Entwicklungsper-          hohe Leistungsniveau in Zukunft zu halten.
                                   spektiven mit dem Ziel, die eigenen Poten-           Die Philipps-Universität erwartet, dass mit der
                                   ziale unter bestmöglicher Nutzung externer           Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes der
                                   Fördermöglichkeiten zu entfalten und weiter-         Handlungsspielraum der Hochschulen nicht
                                   zuentwickeln. Sie wird Chancen, die sich im          beschränkt wird.
                                   internationalen Wissenschaftssystem auftun,
                                   wahrnehmen, auf Bedürfnisse der Studieren-
                                   den und der Lehrenden reagieren und in den
                                   Serviceeinrichtungen soziale und technische
                                   Entwicklungen aufgreifen. Entwicklungspla-
                                   nung ist daher ein iterativer Prozess.

                                   Hörsaalgebäude mit Blick auf das Landgrafenschloss

6   Philipps-Universität Marburg                                                                       Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   7
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
I.     Allgemeine Grundsätze und Ziele

                                                        • National und international kompetitive For-     • Die Philipps-Universität institutionalisiert   • Die Philipps-Universität engagiert sich für
                                                          schung an der Philipps-Universität gründet        strategische Kooperationen mit den in der        attraktive Studien- bzw. Arbeitsbedingun-
                                                          auf innovativer disziplinärer Forschung Ein-      Region ansässigen Wissenschaftseinrich-          gen für Studierende, Wissenschaftlerinnen
                                                          zelner und organisiert sich zur Bearbeitung       tungen.                                          und Wissenschaftler sowie für die Beschäf-
                                                          umfassender Fragen in kooperativen diszi-                                                          tigten in Technik und Verwaltung.
                                                          plinären Netzwerken und interdisziplinären      • Im intensiven Austausch mit der Wirtschaft
                                                          Verbünden mit überregionaler, nationaler          und anderen gesellschaftlichen Akteuren        • Behinderte Studierende werden durch
                                                          und internationaler Reichweite. Die Phil-         trägt die Philipps-Universität zur Verbrei-      Betreuung, Beratung und studienunterstüt-
                                                          ipps-Universität begreift Forschung aus           tung und Nutzung universitären Know-             zende Maßnahmen besonders gefördert.
                                                          unterschiedlichen Perspektiven als wesent-        hows und wissenschaftlicher Erkenntnisse
                                                          lichen Beitrag zur „Erschließung der Welt“.       bei.                                           • Qualitätssicherung und -entwicklung sind
                                                                                                                                                             eine Gesamtaufgabe und erstrecken sich
                                                        • Der Förderung des Wissenschaftlichen            • Mit vielfältigen Angeboten zur wissen-           auf alle Bereiche der Philipps-Universität:
                                                          Nachwuchses gelten besondere Anstren-             schaftlichen Weiterbildung öffnet sich die       auf Forschung und Lehre, Studium und Wei-
                                                          gungen mit dem Fokus, die wissenschaftli-         Philipps-Universität für das lebenslange         terbildung sowie auf die Heranbildung des
                                                          che Qualifizierung in früher Selbstständig-       Lernen. Spezielle Weiterbildungsstudien-         Wissenschaftlichen Nachwuchses, auf die
                                                          keit und fachkultureller Vielfalt bestmöglich     gänge vernetzen die Universität mit univer-      wissenschaftlichen und auf die Service-Ein-
                                                          zu gewährleisten und verlässliche Karrie-         sitären und außeruniversitären Partnern im       richtungen sowie auf die Verwaltung.
                                                          rewege aufzuzeigen.                               In- und Ausland.
                                                                                                                                                           • Die Philipps-Universität ist eine internati-
                                                        • Das Studium an der Philipps-Universität         • Die Philipps-Universität orientiert sich bei     onale und weltoffene Universität, die Stu-
                                                          soll die Entwicklung der Studierenden zu          der Realisierung der Gleichstellung von          dierende sowie Wissenschaftlerinnen und
                                                          vielseitig interessierten und kritisch den-       Frauen und Männern in der Wissenschaft           Wissenschaftler aus dem Ausland erfolg-
                                                          kenden sowie selbstbewusst und umsichtig          und im Berufsfeld Hochschule am Prinzip          reich an der Hochschule, der Arbeitswelt
                                                          agierenden Persönlichkeiten fördern. Dazu         des Gender Mainstreaming. Benachteiligun-        und der Gesellschaft insgesamt teilhaben
                                                          gehören eine solide fachliche Ausbildung,         gen von Frauen in der Wissenschaft und im        lässt; dazu dienen insbesondere die Weiter-
         Alte Universität                                 ein Bewusstsein für internationale Zusam-         Berufsfeld Hochschule müssen überwunden          entwicklung einer Willkommens- und Aner-
                                                          menhänge, die mobilitätsförderliche Stu-          werden.                                          kennungskultur sowie die interkulturelle
                                                          dienorganisation, nach Möglichkeit die                                                             Öffnung der Hochschule.
                                                          Einbindung in Forschungsaktivitäten, der        • Die Philipps-Universität realisiert Chancen-
    Die Philipps-Universität richtet sich in Fortfüh-     Erwerb von überfachlichen Schlüsselqua-           gleichheit und bietet Rahmenbedingungen        • Die Philipps-Universität engagiert sich für
    rung ihrer Tradition und bei der Weiterentwick-       lifikationen, die Bezugnahme auf und die          zur Vereinbarkeit von Studium und Beruf          eine moderne und effiziente Informations-
    lung ihres Profils und ihrer Leistungen nach          Information über berufliche Praxis und die        mit Familienverantwortung.                       infrastruktur, die allen Bereichen der Hoch-
    folgenden Grundsätzen:                                Unterstützung von Bemühungen, sich mit                                                             schule gleichermaßen zuverlässig und in
                                                          Wissensgebieten außerhalb des primären          • Personalauswahl und Personalentwicklung          hoher Qualität zur Verfügung steht.
    • Die Philipps-Universität versteht sich als          Faches zu befassen. Das Studium soll Stu-         sind als Qualitätsmerkmal Teil der strategi-
      Hochschule in gesellschaftlicher Verant-            dierende motivieren und vorbereiten, auch         schen Ausrichtung der Philipps-Universität
      wortung. Sie ist ein Ort der Reflexion der          nach dem Studium weiterzulernen.                  und tragen dazu bei, berufliche Karriere-
      Grundlagen und ethischen Implikationen                                                                und persönliche Lebensplanung zu ermög-
      von Wissenschaft im produktiven Dialog                                                                lichen. Die Philipps-Universität strebt eine
      mit Politik, Arbeitswelt und allen Gruppen                                                            aufgabengerechte und funktionale Perso-
      der Gesellschaft.                                                                                     nalStruktur an.

8   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                          Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   9
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
II.      Forschung

     Die Philipps-Universität versteht sich als klas-   Die Philipps-Universität hat in den letzten        Diese interdisziplinären Profilbereiche umfas-      Fachbereichsübergreifende wissenschaftliche
     sische Volluniversität mit breitem Fächerspek-     Jahren teils eigenständig, teils in enger Koope-   sen:                                                Aktivitäten werden in geeigneten Fällen in wis-
     trum. Sie ist davon überzeugt, dass Erkennt-       ration mit Partnern die Zahl der Verbund-                                                              senschaftlichen Zentren zusammengeführt.
                                                                                                           1. Sicherheit, Ordnung und Konflikt
     nisfortschritte auf Grund von herausragenden       forschungsvorhaben ausgeweitet. Dadurch                                                                Die aktuell bestehenden wissenschaftlichen
     Leistungen in den Einzelwissenschaften die         sind inzwischen nahezu alle großen Wissen-         • Traditionen, Normen und Wissen im                 Zentren (s. Anlage 1) haben sich im Grundsatz
     Basis für die Interaktion und gegenseitige the-    schaftsbereiche der Philipps-Universität von         gesellschaftlichen Wandel                         bewährt. Sie werden regelmäßig überprüft. Es
     matische und methodische Befruchtung von           den Sozialwissenschaften bis zur Medizin in                                                            handelt sich um das
                                                                                                           • Genese und Bewältigung sozialer und
     Fächern und Fachkulturen bilden. Daher sind in     Forschungsnetzwerke eingebunden.
                                                                                                             politischer Konflikte                             • Centrum für Nah- und Mittelost-Studien
     den einzelnen Disziplinen Voraussetzungen für
                                                                                                                                                                 (CNMS),
     herausragende Forschung und Lehre zu sichern,      Die Forschungsstärke der Philipps-Universi-        • Formierung und Evolution von Ordnungen
     aber auch günstige Bedingungen für interdiszi-     tät zeigt sich auch in den Erfolgen im äußerst                                                         • Forschungs- und Dokumentationszent-
                                                                                                           • Region Naher und Mittlerer Osten
     plinäre Zusammenarbeit zu schaffen.                kompetitiven Wettbewerb um Forschungsbau-                                                                rum Kriegsverbrecherprozesse (ICWC),
                                                        ten im Programm des Bundes und der Länder          2. Sprachdynamik
                                                                                                                                                               • Marburger Centrum Antike Welt (MCAW),
     Exzellenzbereiche der Philipps-Universität –       gemäß Art. 91b GG. Mit vier bewilligten Projek-
                                                                                                           3. Physik und Chemie von (Halbleiter)-
     im Sinne einer thematischen Bündelung von          ten und einem Fördervolumen an Bundesmit-                                                              • Marburger Zentrum für Kanada-Studien,
                                                                                                              Grenzflächen
     Forschungsvorhaben mit anerkannt hohem             teln von insgesamt 62,4 Mio. € steht die Phil-
                                                                                                                                                               • Wissenschaftliches Zentrum für Material-
     Leistungsniveau – entstehen in den DFG-Son-        ipps-Universität an der Spitze der hessischen      4. Kognitive und angewandte Neuro­
                                                                                                                                                                 wissenschaften (WZMW),
     derforschungsbereichen, Forschergruppen,           Hochschulen.                                          wissenschaften
     Graduiertenkollegs, Akademienvorhaben, im                                                                                                                 • Zentrum für Gender Studies und feminis-
                                                                                                           5. Biowissenschaften und Medizin
     LOEWE-Programm, im 8. Rahmenprogramm der           In der sich im Forschungsbereich fortlaufend                                                             tische Zukunftsforschung,
     EU u. a. sowie im Rahmen der Personenförde-        verschärfenden Wettbewerbssituation strebt         • Zellbiologie und Tumorforschung
                                                                                                                                                               • Zentrum für Interdisziplinäre Religionsfor-
     rung durch Preise (Leibniz, ERC Grants). Derzeit   die Philipps-Universität an, ihren Platz unter
                                                                                                           • Immunologie                                         schung (ZIR),
     (Frühjahr 2015) sind zwei neue Initiativen unter   den 40 drittmittelaktivsten Universitäten im
     Marburger Federführung (Synthetische Mik-          DFG-Förderatlas von Deutschland zu halten.         • Mikrobiologie                                     • Zentrum für Konfliktforschung (ZfK),
     robiologie (TRR) und Onkologie (SFB der For-       Dafür stellen die Ende 2014 erreichte Mitwir-
                                                                                                           • Infektionsbiologie/Virologie                      • Zentrum für Lehrerbildung (ZfL),
     schungsallianz Gießen–Marburg)) in weit fort-      kung in 28 koordinierten Programmen (Sonder-
     geschrittenen Phasen der Antragstellung oder       forschungsbereiche, inkl. TransRegio, Graduier-    • Biodiversität und Klima                           • Zentrum für Synthetische Mikrobiologie
     Konzeptionierung.                                  tenkollegs, Forschergruppen, sonstige extern                                                             (SYNMIKRO).
                                                        finanzierte Kollegs und Gesundheitszentren)        Die Philipps-Universität leistet hiermit zentrale
                                                        eine gute Ausgangsposition dar (s. Anlage 2).      Beiträge zu den Landesforschungsschwerpunk-         In Gründung befindet sich das Zentrum für
                                                                                                           ten, die im Kontext der Landeshochschulent-         interdisziplinäre Neurowissenschaften.
                                                        Die Philipps-Universität hat in den Jahren 2005    wicklungsplanung 2013 identifiziert wurden.
                                                        bis 2010 zur Bündelung ihrer Aktivitäten inter-                                                        Die Philipps-Universität wird sich, aufbauend
                                                        disziplinäre Forschungsfelder aus allen Wissen-                                                        auf Einzelprojekten, weiterhin mit hervorra-
                                                        schaftsbereichen aufgebaut und in den Jahren                                                           genden Forschungsvorhaben in den Förder-
                                                        2011 bis 2015 konsolidiert.                                                                            programmen bewerben und insbesondere die
                                                                                                                                                               hessische Forschungsförderung LOEWE zum
                                                                                                                                                               Auf- und Ausbau landesweiter Kooperationen
                                                                                                                                                               nutzen.

                                                        Virenforscherin im Hochsicherheitslabor

10   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                             Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   11
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
Marburg                         Die Philipps-Universität Marburg und die Justus-Liebig-Universität Gießen
                                     haben sich zur Forschungsallianz Gießen-Marburg zusammengeschlossen.
        Giessen

                            Ein wichtiger Faktor für            Zur Vorbereitung sachlich fundierter Entschei-
                          die Forschungserfolge der             dungen bei der Vergabe von Investitionsmitteln
                      jüngsten Vergangenheit war                für Großgeräte, bei größeren Investitionen im
                   die gute Abstimmung mit der                  Rahmen von Berufungsverhandlungen, bei der
              Justus-Liebig-Universität Gießen                  Planung der Geräteinvestitionen sowie bei der
              im Rahmen der „Forschungsallianz                  Methodenentwicklung zur Organisation der
              Gießen–Marburg“, die 2012 instituti-              Großgeräte (u. a. Nutzungsgebühren, Neubau-
            onalisiert wurde. Auf der Grundlage der             planung) dient die sog. Geräte-Kommission;
      bisherigen Erfolge der Allianz ist es nunmehr             sie trägt weiterhin erheblich zur Prozessopti-
      möglich, bisherige Entwicklungsschwerpunkte               mierung bei und wird ihre Arbeit fortsetzen.
      zu Aktionsfeldern aufzuwerten und durch den               Die Entwicklung einer regionalen Abstimmung
      Ausbau der Allianz zum Forschungscampus                   wird angestrebt.
      Mittelhessen unter Beteiligung aller For-
      schungseinrichtungen in Mittelhessen sowie                Das „Deutsche Dokumentationszentrum für
      der Technischen Hochschule Mittelhessen                   Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg“
      (THM) die Kooperationen in der Forschung ins-             wird gestärkt und langfristig zur Service-Ein-
      titutionell weiter zu verstärken. Ziel ist, neben         richtung der Wissenschaftsgemeinschaft Gott-
      der Stabilisierung und Einwerbung weiterer                fried Wilhelm Leibniz (WGL) weiterentwickelt.
      Gruppenförderinstrumente in der 2015 noch
      keine klaren Konturen zeigenden Nachfolge                 Sofern die Landesregierung die erforderlichen
      der Exzellenzinitiative II antragsfähig zu sein.          zusätzlichen Ressourcen zur Verfügung stellt,
                                                                wird die Philipps-Universität in Kooperation
      In diesem Verbund der drei mittelhessischen               mit dem Hessischen Landesamt für geschicht-
      Hochschulen und ihrer Partner engagiert sich              liche Landeskunde und der Universität Gießen
      die Philipps-Universität bei der Etablierung des          den landesweit einzigen Lehrstuhl für hessi-
      House of Pharma. Sie strebt eine signifikante             sche Landesgeschichte einrichten.
      Beteiligung an der hessenweiten Initiative an
      und hält die mittel- und langfristige Ansied-             Als erste Universität in Deutschland hat die
      lung am Pharmastandort Marburg für geboten.               Philipps-Universität 2014 die Leitlinien von DFG
                                                                und Leopoldina zum Umgang mit sicherheits-
      Instrument der inneruniversitären Forschungs-             relevanter Forschung durch einen Satzungs-
      förderung ist der Forschungsförderfonds, über             beschluss angenommen. Sie wird Fragen von
      dessen Verausgabung das Präsidium nach                    Forschungsfreiheit und -verantwortung nicht
      Beratung durch den Forschungsbeirat entschei-             nur in der Planung und Durchführung von For-
      det. Der gemeinsame Forschungsförderfonds                 schungsvorhaben, sondern auch im Studium
      Marburg – Giessen – Cooperation (MaGiC) für               und in der Bildung des wissenschaftlichen
      die Anschubfinanzierung für gemeinsame Vor-               Nachwuchses etablieren.
      haben in den Sozial- und Geisteswissenschaf-
      ten wird beibehalten und gegebenenfalls auf
      neue Aktionsfelder ausgeweitet.
                                                                        Neurophysik: Der Eyetracker ermöglicht
                                                                             die Analyse von Blickbewegungen.

12    Philipps-Universität Marburg                                                                                 Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   13
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
III.        Lehre und Studium

     Die Reform von Studium und Lehre wird in           • Aufbereitung adressatengerechter Studi-           Die Philipps-Universität strebt eine möglichst      Die Philipps-Universität wird sich an der hes-
     gemeinsamer Verantwortung von Hochschulen            enganginformationen auch für Masterstu-           gleichmäßige Auslastung ihrer Studiengänge          senweiten Evaluation der Lehrerbildung betei-
     und Land als eine Daueraufgabe verstanden.           diengänge,                                        an. Sie begrüßt, dass das HMWK bis 2018             ligen.
     Hohe Priorität besitzen dabei Maßnahmen zum                                                            gemeinsam mit den hessischen Hochschu-
                                                        • Ausweitung der Online-Self-Assessments
     Übergang vom Schul- ins Hochschulsystem.                                                               len eine einheitliche Auslastungsberechnung         Gemäß Hochschulpakt mit dem Land Hessen
                                                          auf weitere Studiengänge,
     Die Philipps-Universität verfolgt weiterhin mit                                                        entwickeln wird. Das Bachelorangebot wird im        und unterstützt aus Zuweisungen aus dem
     Nachdruck die Zielsetzung, die Studien- und        • zusätzliche lehr- und lernunterstützende          Wesentlichen beibehalten, ggfs. bedarfsori-         Hochschulpakt 2020 will die Universität 2016
     Prüfungsbedingungen unter Beteiligung der            Tutorien, vorbereitet durch das Qualifikati-      entiert nachjustiert; Masterangebote werden         bis 2020 insgesamt mindestens 20.989 1.
     Studierenden, der Lehrenden und von Exper-           onsprogramm „FIT – Fit Ins Tutorium“,             in den Schwerpunkten des Forschungsprofils          Hochschulsemester (einschließlich Medizin)
     tinnen und Experten im Bereich der Verwaltung                                                          weiterentwickelt (s. Anlage 3).                     aufnehmen. Die Gesamtstudierendenzahl wird
                                                        • Gewinnung und Beschäftigung von beson-
     und der Service-Einrichtungen kontinuierlich zu                                                                                                            bis 2020 annähernd auf dem hohen Niveau des
                                                          ders qualifizierten, in Teilzeit abgeordneten
     verbessern. Die Studienwahl soll unterstützt                                                           Die Philipps-Universität wird ihre „Allgemeine      Wintersemesters 2014/15 verbleiben.
                                                          Gymnasiallehrerinnen und Gymnasialleh-
     werden mit dem Ziel, dass Studierende ein                                                              Bestimmungen für Prüfungsordnungen in
                                                          rern, um eine noch engere Verzahnung von
     für sie interessantes und geeignetes Studium                                                           Bachelorstudiengängen“ (Amt. Mitt. 51/2010)         Die Philipps-Universität versteht sich grund-
                                                          Schule und Hochschule zu erreichen und die
     wählen. Durch geeignete Maßnahmen, die                                                                 und „Allgemeine Bestimmungen für Prüfungs-          sätzlich als Präsenzuniversität. Sie unterstützt
                                                          Betreuung weiter zu verbessern,
     neben der Aufarbeitung von Defiziten bei den                                                           ordnungen in Masterstudiengängen“ (Amt.             die Präsenzlehre nach ihren Möglichkeiten
     Studienanfängerinnen und Studienanfängern          • weitere neue zielgruppenspezifische hoch-         Mitt. 52/2010) entsprechend der genannten           durch didaktisch geeignete digitale Formate
     auch die Qualifizierung des Lehrpersonals            schuldidaktische Weiterbildungsformate,           Zielsetzungen weiterentwickeln. Ziel der Phi-       und Methoden. Ihren Lehrenden eröffnet sie
     umfassen, sollen die Übergangsschwierigkei-                                                            lipps-Universität ist es, die Einhaltung der Lis-   die Möglichkeit, sich entsprechende Kompe-
                                                        • Entwicklung und Erprobung von Messin-
     ten von der Schule in das Studium sowie in                                                             sabon-Konvention für In- und Ausländer in der       tenzen anzueignen, und plant die Errichtung
                                                          strumenten zur Qualitätsverbesserung in
     den ersten Semestern vermindert werden. Die                                                            Verwaltungspraxis zu gewährleisten und somit        eines „Service-Portals für mediengestützte
                                                          Studiengängen etc.
     Studienangebote sollen anspruchsvoll, aber                                                             einen diskriminierungsfreien Zugang zu Mas-         Lehre“ mit der Intention, die Lernbedingungen
     auch studierbar sein. Sie müssen Spielraum                                                             ter-Studiengängen auch für Absolventinnen           der Studierenden und die Lehrbedingungen an
                                                        Die Philipps-Universität hat sich bei der modell-
     für den Blick über den Tellerrand des eigenen                                                          und Absolventen von Fachhochschulen und             der Philipps-Universität weiter zu verbessern
                                                        haften Entwicklung und Erprobung reformo-
     Studienfaches hinaus und für weitere Aktivi-                                                           Berufsakademien sicherzustellen.                    und zu modernisieren.
                                                        rientierter Instrumente, die auch zur Verbes-
     täten wie z. B. ein Engagement in der univer-
                                                        serung von Abläufen dienen, profiliert und
     sitären Selbstverwaltung lassen. Möglichst                                                             Dank der Bund-Länder-Förderung in der „Qua-         Die Philipps-Universität wird in ihrem Engage-
                                                        zum wichtigen Impulsgeber in überregionalen
     viele Studierende sollen das Studium mit Erfolg                                                        litätsoffensive Lehrerbildung“ für die Jahre        ment zur Konsolidierung des Dialogorientier-
                                                        Netzwerken entwickelt. Sie wird im Rahmen
     abschließen. Daher sollen u. a. auch geeignete                                                         2015 bis 2018 kann die Philipps-Universität         ten Serviceverfahrens (DoSV) nicht nachlassen
                                                        der Studienstrukturprogrammförderung des
     Maßnahmen entwickelt werden, die im Sinne                                                              ihre Anstrengungen in den kommenden Jahren          und sukzessive weitere Studiengänge darüber
                                                        Landes neue Projekte beantragen und weiter
     der Lissabon-Konvention den Übergang zwi-                                                              erheblich intensivieren, um das qualitätsgesi-      zulassen. Eine Modernisierung und Harmoni-
                                                        im Hessischen Kooperationsprojekt Bologna
     schen Studiengängen in Marburg erleichtern.                                                            cherte und forschungsbasierte Studienange-          sierung von Verwaltungsprozessen im Bereich
                                                        (HeKoB) mitarbeiten.
                                                                                                            bot für das gymnasiale Lehramt mit seinen           des Prüfungs- und Lehrveranstaltungsmanage-
     Die Philipps-Universität ist zuversichtlich, das                                                       22 Fächern und EGL noch besser an die Anfor-        ments werden von der Implementierung des
                                                        Sofern die rechtlichen Rahmenbedingungen
     seit 2012 mit Mitteln des „Qualitätspaktes                                                             derungen der Schulpraxis und der Profession         integrierten Campusmanagement-Systems
                                                        geschaffen werden, prüft die Philipps-Univer-
     Lehre“ geförderte Projekt „Für ein richtig gutes                                                       anzupassen. Dabei setzt die Philipps-Universi-      (iCM) in allen Fachbereichen ab WS 2016/2017
                                                        sität, ob sie in konsequenter Fortsetzung ihrer
     Studium“ auch in der zweiten Förderperiode                                                             tät 1. auf neuartige universitäre Veranstaltungs-   erwartet (vgl. Kap. IX. 2).
                                                        Anstrengungen um die Behebung von Anfangs-
     (2017-2020) fortführen zu können und weitere                                                           formate in einem restrukturierten Curriculum
                                                        schwierigkeiten beim Übergang von der Schule
     Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität von                                                            – die Marburger Praxismodule, 2. auf eine Wir-
                                                        in das Studium Modellversuche für die Reform
     Beratung, Betreuung und Lehre umzusetzen:                                                              kungsüberprüfung des Kompetenzerwerbs
                                                        der Studieneingangsphase (erstes Studienjahr)
                                                                                                            als Grundlage für eine Eignungsberatung im
                                                        etabliert.
                                                                                                            Lehramtsstudium und 3. auf einen Organisati-
                                                                                                            onsentwicklungsprozess, der das Zentrum für
                                                                                                            Lehrerbildung nachhaltig stärkt.

14   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                              Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   15
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
IV.        Wissenschaftlicher Nachwuchs

     Mit der Marburg University Research Academy                Die Philipps-Universität Marburg bietet
     (MARA) verfügt die Philipps-Universität über                          ein gutes Umfeld für Talente.
     ein Qualitätsstandards setzendes, fächerüber-
     greifendes Zentrum zur Nachwuchsförderung.
     MARA bündelt alle Einrichtungen, Angebote
     und Programme zur Unterstützung und Förde-
     rung des wissenschaftlichen Nachwuchses der
     Philipps-Universität, von den fortgeschrittenen
     Master-Studierenden über die Promovieren-         2016-2020. In den Allgemeinen Bestimmun-
     den bis zu den Postdoktorandinnen und Post-       gen für Promotionsordnungen und in den Pro-
     doktoranden. Diese Angebote fördern sowohl        motionsordnungen vieler Fachbereiche sind
     Promovierende in Einzelpromotionen als auch       „fast track“-Verfahren verankert, die beson-
     in strukturierten Promotionsprogrammen.           ders begabten Studierenden mit Bachelorab-
     Sie stehen auch berufsbegleitend promovie-        schluss den direkten Zugang zur Promotion
     renden Doktorandinnen und Doktoranden             eröffnen und zur Verkürzung des wissenschaft-
     offen. Ab 2015 erfolgt in MARA ein Aufgehen       lichen Karrierewegs beitragen sollen. Die Phil-
     der bisher getrennten Graduiertenzentren in       ipps-Universität engagiert sich für die Umset-
     einer gemeinsamen Organisation mit einem          zung dieser Angebote und wirkt darauf hin,
     gemeinsamen Direktorium. Das spezifische          dass bestehende Hindernisse zur Anerkennung
     Weiterbildungsangebot für Promovierende           dieses Ausbildungsgangs in den beruflichen
     der Geistes- und Sozialwissenschaften sowie       Karrierewegen abgebaut werden.
     der Natur- und Lebenswissenschaften bleibt
     in bewährter Form ebenso erhalten und wird        Das Monitoring der Beschäftigungsverhältnisse
     fortentwickelt wie das Postdoktorandenpro-        im Nachwuchsbereich und eine Verbesserung
     gramm. Die Mitwirkung von Doktorandinnen          der Beschäftigungsperspektiven für Nach-
     und Doktoranden sowie Postdoktorandinnen          wuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchs-
     und Postdoktoranden an der Programment-           wissenschaftler sehen wir als wichtige Aufgabe.
     wicklung wird gestärkt.                           Geeignete Maßnahmen dafür sind die Einfüh-
                                                       rung einer Befristungsleitlinie, die Schulung
     Im Jahr 2014 fand eine Gremienklausur von         der personalverantwortlichen Führungskräfte         Die Philipps-Universität wird im Rahmen der       zifischer Maßnahmen die Promotionsphase
     Präsidium, Senat und Universitätskonferenz        und die Entwicklung eines Konzepts zur Per-         „Forschungsallianz Gießen–Marburg“ und            zu internationalisieren. Ein wesentliches
     zur Situation des Wissenschaftlichen Nach-        sonalentwicklung und Karriereplanung. Im Mai        deren Weiterentwicklung zusammen mit der          Instrument im Nachwuchsbereich bleibt die
     wuchses an der Philipps-Universität statt. Als    2014 hat sich die Philipps-Universität in der       Justus-Liebig-Universität und der Technischen     Förderung von Graduiertenkollegs durch die
     Ergebnis wurde eine Reihe von zusätzlichen        Hochschulrektorenkonferenz dem „Orientie-           Hochschule Mittelhessen zum „Forschungs-          DFG und andere Zuwendungsgeber (2015
     Maßnahmen zur Nachwuchsförderung ein-             rungsrahmen zur Förderung des wissenschaft-         campus Mittelhessen“ die bisherigen guten         befinden sich zwei Vorhaben in der Antrags-
     geleitet. Auf der Agenda stehen die Standar-      lichen Nachwuchses nach der Promotion und           Erfahrungen mit gemeinsamen Promotionen           stellung). Mithilfe der Anschubfinanzierung
     disierung der ‚Annahme‘ und Registrierung         akademischer Karrierewege neben der Profes-         im Rahmen einer hochschulübergreifenden           durch die Förderung von strukturierten Pro-
     von Promovierenden sowie die verbindliche         sur“ verpflichtet sowie gemeinsam mit den           Promotionsplattform institutionalisieren.         motionsprogrammen (Studienstrukturpro-
     Einführung der Betreuungsvereinbarung. Die        anderen hessischen Universitäten „Qualitäts-        Durch die Förderung im DAAD-Programm „IPI-        gramm und Eigenmittel der Universität aus
     darauf hinzielende Anpassung und Überarbei-       standards für Promotionsverfahren“ formuliert.      D4all – International Promovieren in Deutsch-     dem Forschungsförderfonds) soll weiterhin
     tung der „Allgemeinen Bestimmungen für die        Dies umfasst auch die Etablierung von Tenu-         land – for all“ stehen der Philipps-Universität   die Einwerbung von drittmittelfinanzierten
     Promotion“ und der einzelnen Promotionsord-       re-track-Professuren, sofern hierfür die rechtli-   bis 2017 zusätzliche Mittel zur Verfügung,        Graduiertenkollegs an der Philipps-Universität
     nungen sind weitere Ziele für den Zeitraum        chen Grundlagen geschaffen werden.                  um durch Entwicklung und Bündelung spe-           gefördert werden.

16   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                           Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   17
Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016 2020 - Philipps ...
V.      Internationales

     Nach der Etablierung eines Dezernats „Interna-      Die weitere Entwicklung der Willkommens- und      Bis zum Jahr 2016 (mit der Möglichkeit einer     Insgesamt definiert die Philipps-Universität
     tionale Angelegenheiten und Familienservice“        Unterstützungsstrukturen für Studierende aus      Verlängerung um weitere zwei Jahre) wird         Internationalisierung als einen kontinuierli-
     in der zentralen Universitätsverwaltung und         dem Ausland bildet nach wie vor einen Schwer-     der Auf- und Ausbau der strategischen (For-      chen Prozess zunehmender internationaler
     der Konsolidierung der Service- und Unter-          punkt der Bemühungen der Philipps-Univer-         schungs-)Kooperationen der Philipps-Universi-    Aktivitäten unter Beteiligung aller Ebenen der
     stützungsinfrastruktur wurde die Strategie-         sität, um den Studienerfolg der Studierenden      tät mit zwei chinesischen Partneruniversitäten   Organisation.
     bildung der Philipps-Universität seit Oktober       aus dem Ausland zu sichern und ihre Integra-      von DAAD und BMBF gefördert. Im Rahmen
     2012 vom HRK-Audit „Internationalisierung der       tion zu fördern. Im Rahmen des ESF-geförder-      des Programms “IPID4all: International Promo-
     Hochschulen“ begleitet. Ende November 2013          ten hessischen Verbundprojektes „Potenziale       vieren in Deutschland – for all“ fördern DAAD
     erhielt die Philipps-Universität den Empfeh-        nutzen“ konnten in den letzten drei Jahren        und BMBF zudem bis 2017 die Entwicklung und
     lungsbericht des Audit-Teams sowie das Siegel       das Fachmentor/innen-Programm MarMento            Durchführung von Maßnahmen zur Internati-
     für die erfolgreiche Teilnahme. Gestützt auf die    und Career Service-Angebote für Studierende       onalisierung der Promotionsphase an der Phi-                   In Marburg leben Studierende aus
     Erörterungen der Audit-Ergebnisse in einer vom      aus dem Ausland erfolgreich implementiert         lipps-Universität.                                                            über 130 Ländern.
     Präsidium im Sommer 2012 eingesetzten „Len-         werden. Um Studienabbrüchen vorzubeugen
     kungsgruppe Internationalisierung“ sowie im         und den Übergang in den Arbeitsmarkt zu
     Senat und in der Universitätskonferenz wurden       moderieren und zu gewährleisten, verfolgt die
     2015 folgende Aktionsfelder identifiziert, die in   Philipps-Universität ein ganzheitliches Unter-
     den Jahren 2016 bis 2020 vorrangig bearbeitet       stützungskonzept, das die Studierenden durch
     werden sollen:                                      die gezielte Implementierung von adressaten-
                                                         gerechten Maßnahmen in allen Phasen des stu-
     • englischsprachiger Webauftritt,
                                                         dent-life-cycles in ein eigenaktives Studieren
     • die „Sprachenpolitik“ der Philipps-Univer-        führt. Ein Antrag zur Förderung dieses Gesamt-
       sität und die Rolle des Sprachenzentrums,         konzeptes im Rahmen der neuen ESF-Förder-
                                                         periode 2015-2017 ist in Vorbereitung. Das
     • englisch-/fremdsprachige Lehre,
                                                         Welcome Centre bildet für aus dem Ausland
     • Entwicklung weiterer internationaler              kommende Wissenschaftlerinnen Wissen-
       Studiengänge,                                     schaftler weiterhin eine erste Anlaufstelle und
                                                         wird sein Profil an Serviceangeboten mit dem
     • Gewinnung, Beratung und Betreuung
                                                         Familienservice der Philipps-Universität sowie
       ausländischer Studierender,
                                                         mit den zuständigen Stellen der Universitäts-
     • Steigerung der OUTGOING-Mobilität für             stadt Marburg weiterentwickeln.
       Studium/Praktikum und weiterer Abbau
       von Mobilitätshindernissen,                       Dem Studienkolleg Mittelhessen kommt wei-
                                                         terhin eine wichtige Aufgabe beim Hochschul-
     • Entwicklung weiterer internationaler
                                                         zugang von Studierenden aus dem Ausland
       Graduiertenkollegs,
                                                         zu. Im Rahmen der Aktionsfelder zur Internati-
     • Evaluierung der bestehenden strategischen         onalisierung wird in Bezug auf die Gewinnung
       Partnerschaften und ggf. Identifikation           und Beratung von Studierenden vor Aufnahme
       weiterer strategischer Partner.                   des Studiums eine enge Abstimmung mit dem
                                                         Studienkolleg angestrebt.

18   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                          Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   19
VI.         Chancengleichheit

     Die Philipps-Universität bekennt sich zum Ziel     Die Philipps-Universität war mit der Einwer-    Die Philipps-Universität entwickelt ihr Konzept    leben, durch die etablierten Unterstützungs-
     der Gleichstellung von Frauen und Männern          bung einer Professur aus dem Professorin-       für die Implementierung und Institutionalisie-     leistungen des „Dual Career“-Service auf der
     und der Eröffnung und Durchsetzung gleicher        nenprogramm II des Bundes und der Länder        rung der Frauen- und Geschlechterforschung         Basis der gültigen Regularien zur Förderung von
     Chancen für Menschen mit Einschränkungen.          erfolgreich. Zwei weitere Professuren befin-    im Rahmen des Zentrums für Gender Studies          Partnerkarrieren soll weitergeführt werden.
                                                        den sich in der Antragsstellung (Stand März     und feministischer Zukunftsforschung weiter
     Die Philipps-Universität führt ihr intensives      2015). Die hiermit eingeworbenen Landes-        und schließt hierzu mit dem Zentrum entspre-       Die Philipps-Universität bietet sehbehinderten,
     Engagement beim Abbau bestehender Benach-          mittel setzt die Universität auf den unter-     chende Zielvereinbarungen ab.                      blinden und schwerstkörperbehinderten Stu-
     teiligungen von Frauen in der Wissenschaft und     schiedlichen Stufen des akademischen Kar-                                                          dierenden besonders günstige Rahmenbedin-
     im Berufsfeld Hochschule fort. Für die Förde-      rierewegs (von Studierenden bis zu jungen       Die Philipps-Universität misst dem Ziel, famili-   gungen für ein Studium und hat deshalb den
     rung von Wissenschaftlerinnen orientiert sich      Professorinnen) für die Förderung von Frauen    enfreundliche Rahmenbedingungen für Studie-        höchsten Anteil von Studierenden mit solchen
     die Philipps-Universität an den „Empfehlungen      ein. Die Maßnahmen werden insbesondere          rende und Beschäftigte zu schaffen, weiterhin      Behinderungen in Deutschland. In der Service-
     des Wissenschaftsrats zur Chancengleichheit        in Bezug auf die Berufung von Professo-         eine hohe Bedeutung bei. Sie wird ihren Fami-      stelle für behinderte Studierende (SBS) stehen
     von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft-         rinnen und auf die Erhöhung des Anteils         lienservice fortführen und weiter optimieren.      für die Belange chronisch kranker sowie behin-
     lern“ und an den „Forschungsorientierten           von Frauen in den Fächern fortgeführt, in       Im Jahr 2014 hat sie die Option genutzt, sich      derter Studieninteressierter und Studierender
     Gleichstellungsstandards“ der DFG. Sie hat         denen sie bisher unterrepräsentiert sind. Die   als Pilothochschule für das Gütesiegel „Famili-    mehrere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur
     2013 die höchste Rangstufe in der einschlägi-      Planung und Verausgabung der Mittel berät       enfreundliche Hochschule Land Hessen“ einem        Verfügung, die auch als Beauftragte für behin-
     gen DFG-Bewertung erreicht. Diese Qualität zu      die Gleichstellungskommission.                  Auditierungsprozess zu unterziehen. Diese          derte Studierende fungieren.
     erhalten, ist der Philipps-Universität eine Ver-                                                   Auditierung ersetzt künftig die bisherige Audi-
     pflichtung und Herausforderung. Zur Umset-         Mit den drei Mentoringprogrammen Men-           tierung durch die beruf und familie gGmbH.         In allen Studiengängen bestehen gemäß den
     zung hat sie in den Zielvereinbarungen mit den     torinnenNetzwerk, SciMento-hessenweit           Dieser neue institutionelle Rahmen soll genutzt    „Allgemeinen Bestimmungen“ Möglichkeiten
     Fachbereichen Einzelmaßnahmen festgelegt           und ProProfessur verfügen die Hessischen        werden, um noch zielgerichteter und effizienter    für Nachteilsausgleiche.
     und wird deren Umsetzung evaluieren.               Hochschulen über eine bundesweit einma-         die Vereinbarkeit von Familie mit Studium und
                                                        lige Förderstruktur für Frauen vom Studium      Arbeit an der Philipps-Universität zu erleich-     Die Philipps-Universität beteiligt sich mit
     Turnusgemäß (Hessisches Gleichberech-              bis zur Professur. Die Zusammenführung der      tern. Dazu zählt die Einführung einer instituti-   anderen Hessischen Hochschulen am Aufbau
     tigungsgesetz) wird der Frauenförderplan           Programme unter einem Dach (ab 2015/2016)       onalisierten Kindernotfallbetreuung außerhalb      eines Netzwerks „Inklusive Hochschulen in
     (2010 – 2016) neu aufgestellt.                     erhöht künftig die Adressierbarkeit der Ange-   der Kita-Betreuungszeiten. Die Gewinnung von       Hessen“. Ziel des Netzwerks ist es gemäß
                                                        bote und deren bedarfsgerechte Weiterent-       leistungsfähigen Wissenschaftlerinnen und          dem „Hessischen Aktionsplan zur Umsetzung
                                                        wicklung.                                       Wissenschaftlern, die in einer Partnerschaft       der UN-Behindertenrechtskonvention“ einen
                                                                                                                                                           aktiven Beitrag zur Entwicklung inklusiver
                                                                                                                                                           Hochschulen und Wissenschaft in Hessen zu
                                                                                                                                                           leisten.

                                                                                                                                                           Die Philipps-Universität setzt über die gesetz-
                                                                                                                                                           lichen Bestimmungen hinaus Barrierefreiheit
                                                                                                                                                           im Rahmen von Sanierungs- und Baumaßnah-
                                                                                                                                                           men um, soweit dies im Gebäudestand und
                                                                                                                                                           im Freiraum baulich möglich ist. Sie profitiert
                                                                                                                                                           dabei von der in der Servicestelle für behinderte
                                                                                                                                                           Studierende und in der Schwerbehindertenver-
                                                                                                                                                           tretung vorhandenen standortspezifischen
                                                                                                                                                           Kompetenz.

                                                                                                                                                           Das Mentorinnen-Netzwerk fördert Frauen, die
                                                                                                                                                           eine wissenschaftliche Karriere anstreben.

20   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                          Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   21
VII. Organisation, Organisationsentwicklung
                    und Qualitätsmanagement

                                                                                                         Die im Jahr 2011 verabschiedete Grundordnung     der Verwaltung sollen vorhandene Metho-
                                                                                                         tritt zum 31.12.2016 außer Kraft und soll nach   den und Instrumente der Qualitätssicherung
                                                                                                         einer Überprüfung der Regelungsinhalte vor       erprobt und weiterentwickelt werden. Darauf
                                                                                                         dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in       aufbauend werden sie in weiteren Feldern zur
                                                                                                         der internen Hochschulsteuerung weiterentwi-     Anwendung gebracht. Mit dem Ziel einer Pro-
                                                                                                         ckelt und verstetigt werden. Die Philipps-Uni-   fessionalisierung der Angehörigen der Universi-
                                                                                                         versität hält in diesem Kontext an ihrer Über-   tät wurden zu zentralen Verfahren innerhalb der
                                                                                                         zeugung fest, dass die Leistungsfähigkeit der    Verwaltung Leitfäden erstellt (Berufungen, Per-
                                                                                                         Universität durch Strukturen gestärkt wird, in   sonaleinstellung, Jahresgespräche). Zur Unter-
                                                                                                         denen bei wesentlichen Entscheidungen die        stützung der Tätigkeit in verantwortungsvol-
                                                                                                         Expertise in den Gremien der akademischen        len Positionen der Fachbereichsleitung wurden
                                                                                                         Selbstverwaltung zur Geltung kommt. Auf          Handbücher erarbeitet (Dekane/innen, Studien-
                                                                                                         diese Weise sollen die vielfältigen Interessen   dekane/innen), die als Good-Practice-Modelle
                                                                                                         in der Universität angemessen berücksichtigt     fungieren. Die Aktualisierung und verbesserte
                                                                                                         und die zügige und sachgerechte Umsetzung        Kommunikation dieser Instrumente nach innen
                                                                                                         der Entscheidungen in der Universität erleich-   und nach außen – im Kontext der Erneuerung
                                                                                                         tert werden.                                     des Webauftritts der Philipps-Universität – bis
                                                                                                                                                          2016 ist geplant. Dabei wird geprüft, welche
                                                                                                         Innerhalb der Philipps-Universität soll das      Regelungen und welche Detailtiefe zur Herstel-
                                                                                                         wechselseitige Verständnis der Fächerkulturen    lung von Verfahrenssicherheit erforderlich sind,
                                                                                                         vertieft und dadurch der innere Zusammen-        so dass für die Ausgestaltung der jeweiligen
                                                                                                         halt der Organisation sowie die interdiszipli-   Prozesse Freiheitsgrade erhalten bleiben.
                                                                                                         näre Vernetzung gestärkt werden. Die Arbeit
                                                                                                         der Mitglieder der akademischen Selbstver-       Im Zuge eines neuen Informations- und Qua-
                                                                                                         waltungsgremien wird durch Mitarbeiterinnen      litätsmanagements sollen ein problemad-
                                                                                                         und Mitarbeiter aus der Verwaltung unterstützt   äquates und bedarfsgerechtes Berichtswesen,
                                                                                                         sowie durch hochschulpolitische Thementage       optimierte Geschäftsprozesse sowie schließ-
                                                                                                         und andere Veranstaltungsformate flankiert.      lich eine neue Organisationskultur entwickelt
                                                                                                         Die Entwicklung von Leitfäden und Arbeitshil-    werden. Durch Schulungsangebote für Füh-
                                                                                                         fen für Gremienmitglieder und Funktionsträger    rungskräfte (z. B. Dekane/innen, Studiende-
                                                                                                         wird fortgesetzt.                                kane/innen) und Ausweitung der Jahresgesprä-
                                                                                                                                                          che auf alle Fachbereiche soll die Qualität der
     Gremiensitzung in der Aula der Alten Universität                                                    Die Philipps-Universität versteht Qualitätssi-   Personalführung und -entwicklung gesteigert
                                                                                                         cherung und -entwicklung als eine zentrale       werden.
                                                                                                         Gesamtaufgabe, die in allen Bereichen zu einer
                                                                                                         Verbesserung der bestehenden Situation bei-
     Die Philipps-Universität verfügt derzeit (2015)    Die zentrale Universitätsverwaltung mit ihren    tragen kann. Die Weiterentwicklung des Qua-
     über sechzehn Fachbereiche, zehn wissen-           sechs Dezernaten und ihren Stabsstellen ist      litätsmanagements orientiert sich dabei an
     schaftliche Zentren sowie weitere zentrale         für die professionelle und serviceorientierte    einschlägigen Kenntnissen und Methoden für
     Einrichtungen, die Forschung, Förderung des        Unterstützung aller strategischen und opera-     anspruchsvolle Qualitätsarbeit an Hochschu-
     Wissenschaftlichen Nachwuchses und Lehre           tiven Prozesse dieser Organisationseinheiten     len, die auf die Marburger Bedingungen ange-
     betreiben oder diese Kernaufgaben der Uni-         und aller Leistungsdimensionen der Universität   wendet werden. Beginnend mit einem Fokus
     versität sowie Dritter durch Dienstleistungen      zuständig.                                       auf die Optimierung von Prozessen innerhalb
     unterstützen (vgl. Anlage 1).

22   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                        Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   23
VIII.            Wissenstransfer und Weiterbildung

     Wissenstransfer geht weit über Technologie-        Die Philipps-Universität steht in ständigem
     transfer hinaus: Zum Technologietransfer soll      Austausch mit Kommunen, Unternehmen und
     der Schritt von der Invention zur Innovation an    Verbänden, um die Attraktivität von Universi-
     der Philipps-Universität durch bessere Unter-      tät, Stadt und Region für Wissenschaftlerinnen
     stützung und Beratung erleichtert werden. Zu       und Wissenschaftler sowie Arbeitnehmerinnen
     den Zielen gehört in Abstimmung mit den mit-       und Arbeitnehmer zu erhalten und zu erhöhen.
     telhessischen Partnerhochschulen die Effizienz     Sie beteiligt sich als Gesellschafterin an ent-
     der Patentverwertung über TransMit zu steigern     sprechenden Aktivitäten des Regionalmanage-
     und universitäre Ausgründungen zu erleichtern.     ments Mittelhessen.
     Künftig soll verstärkt darauf geachtet werden,
     dass im Patentbereich Verwertungschancen           Die Philipps-Universität bietet wissenschaftli-    Für den Nachwuchs in den Naturwissenschaften: Die Grüne Schule des Botanischen Gartens
     und Verwertungserträge in einem angemesse-         che Weiterbildung für spezielle Zielgruppen auf
     nen Verhältnis gehalten werden. Ihre Aktivitä-     Feldern an, auf denen sie Stärken aufweist und
     ten im Bereich Wissens- und Technologietrans-      mit Partnern kooperieren kann. Nachdem die         Darüber hinaus setzt die Philipps-Universität        eines bauhistorisch und baufachlichen sowie
     fer wird die Philipps-Universität auf eine neue    Philipps-Universität im Jahr 2011 gemeinsam        weiterhin einen Akzent in der wissenschaftli-        eines Nutzungskonzepts für das Landgrafen-
     Leitlinie zum Technologietransfer aufbauen, die    mit der Justus-Liebig Universität Gießen und       chen Weiterbildung für Lehrerinnen und Lehrer        schloss prüft die Universität gemeinsam mit
     2016 in Kraft treten soll. Dadurch werden die      der Technischen Hochschule Mittelhessen im         an Gymnasien. An diese und an Studierende            dem HMWK und der Stadt Marburg, inwieweit
     Voraussetzungen geschaffen, künftig erfolg-        Rahmen des Bund-Länder-Programms „Auf-             des Lehramts richten sich auch gezielt die Ver-      das Schloss für die Öffentlichkeit als authen-
     reich an Förderprogrammen des Bundes und           stieg durch Bildung: offene Hochschulen“ im        anstaltungen des inzwischen in eine Dauer-           tischer Ort für die Kenntnis und das Erleben
     der EU teilzunehmen.                               Verbundprojekt „WM³ Weiterbildung Mittelhes-       einrichtung überführten Chemikum Marburg,            hessischer Landesgeschichte sowie Marburger
                                                        sen: Regionale Verantwortung und strategische      das in der Öffentlichkeit die Begeisterung für       Universitäts- und Stadtgeschichte entwickelt
     Die Philipps-Universität wird weiterhin die        Profilbildung in einer hochschultypenübergrei-     Naturwissenschaften wecken will und das spe-         werden kann.
     geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächer       fenden Kooperation“ ihre Aktivitäten intensi-      ziell für Blinde und Sehbehinderte Versuche
     ermutigen, den Dialog zwischen Hochschule          vieren konnte und 2015 auch die Federführung       anbietet.                                            Der Neue Botanische Garten hat im Portfolio
     und Gesellschaft fördern und den Wissen-           des Verbundprojekts übernommen hat, bietet                                                              der Einrichtungen in der Philipps-Universität
     stransfer in einen breiten gesellschaftlichen      sie seit 2014 insgesamt acht weiterbildende        Als älteste Universität des Landes Hessen            eine Sonderrolle. Der bedeutende Bestand an
     Kontext stellen.                                   Masterstudiengänge und vier Zertifikatskurse       verfügt die Philipps-Universität über eine große     Arten und die hohe Expertise des Personals
                                                        an. Die existierenden Studiengänge werden          Zahl wissenschaftsgeschichtlich, kultur- und         werden zwar auch für Aufgaben in der For-
     Wissenschaftskommunikation und der Dialog          fortgesetzt. In der zweiten Förderperiode bis      kunsthistorisch bedeutender Sammlungen,              schung der einschlägigen Fachbereiche her-
     mit der Gesellschaft wird auch weiterhin als       2017 liegt der Schwerpunkt der Maßnahmen auf       über Archivgut und wertvolle Buchbestände            angezogen. Insbesondere die Wahrnehmung
     eine wichtige Aufgabe verstanden, um mit der       der Erforschung und Differenzierung zentraler      sowie über Kulturdenkmäler von europäischem          von Aufgaben im Artenschutz und die darauf
     Öffentlichkeit Forschungsinteressen und For-       Gelingensfaktoren wissenschaftlicher Weiter-       Rang und landesgeschichtlicher Bedeutung. Sie        aufsetzenden Aufgaben in der Vermittlung von
     schungserfolge in unterschiedlichen Formaten       bildung (zielgruppenspezifische Passung und        wurden 2014 erstmals in einem Überblickswerk         Wissen und Kompetenzen auf den Feldern von
     zu kommunizieren und zu diskutieren. Dies          didaktische Angebotsqualität) in Master- und       gebündelt der Öffentlichkeit vorgestellt. Ziel ist   Naturschutz und Biodiversität stellen heute
     gilt auf nationaler und internationaler Ebene      Zertifikatsprogrammen sowie in der Entwick-        es die inhaltliche Ausrichtung und die räumli-       und in Zukunft aber die wesentlichen Arbeits-
     ebenso wie für die bestehenden Angebote zum        lung von Bausteinen für eine integrierte organi-   che Unterbringung der Sammlungen zu verbes-          bereiche des Botanischen Gartens dar. Nachge-
     Dialog mit der interessierten Marburger Öffent-    sationale Dienstleistungsorientierung. Es wird     sern. Hierzu kooperiert die Philipps-Universität     fragte Bildungsangebote („Grüne Schule“) für
     lichkeit als ersten Resonanzraum für Marbur-       angestrebt, ein Zentrum für wissenschaftliche      mit der Universitätsstadt Marburg sowie weite-       die Schulen in der Region und die Öffentlichkeit
     ger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler       Weiterbildung (als „weitere Einrichtung“) zu       ren Trägern und Förderern in Stadt und Region.       werden weiterentwickelt. Das mit der Landesre-
     sowie deren Gäste und für Schulungsangebote        gründen, so dass die Weiterbildungsaktivitäten     Bis Beginn 2017 soll das Kunstmuseum Marburg         gierung vereinbarte Konzept zur Fokussierung
     für den Wissenschaftlichen Nachwuchs. Die          noch besser organisiert und ihre Sichtbarkeit      in wesentlichen Teilen nach einer durch eine         der botanischen Sammlungstätigkeit, zur Wei-
     Philipps-Universität beteiligt sich auch weiter-   erhöht werden.                                     Spendenkampagne gestützte Grundsanierung             terentwicklung der Bildungsangebote sowie
     hin an der landesweiten Kommunikationsiniti-                                                          wieder – erheblich besser und barrierefrei –         Sanierung und energetischen Optimierung der
     ative ProLOEWE.                                                                                       zugänglich sein. Im Rahmen der Entwicklung           Gewächshausanlagen wird umgesetzt.

24   Philipps-Universität Marburg                                                                                                                                              Mittelfristige Entwicklungsplanung 2016–2020   25
Sie können auch lesen