DB Mobility Logistics Zwischenbericht Januar - Juni 2011 - Deutsche Bahn AG
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Auf einen Blick Ausgewählte Kennzahlen 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual F i n a n z k e n n z a h l e n [ in Mio. € ] Umsatz 18.071 15.493 +2.578 +16,6 Umsatz vergleichbar 16.475 15.493 + 982 + 6,3 Ergebnis vor Ertragsteuern 551 363 +188 + 51,8 Ergebnis (nach Ertragsteuern) 492 329 +163 + 49,5 EBITDA bereinigt 1.672 1.369 +303 +22,1 EBIT bereinigt 813 581 +232 +39,9 Langfristige Vermögenswerte per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010 18.166 18.714 –548 –2,9 Kurzfristige Vermögenswerte per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010 6.415 6.328 + 87 +1,4 Eigenkapital per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010 3.987 3.582 + 405 +11,3 Netto-Finanzschulden per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010 9.042 9.101 –59 – 0,6 Bilanzsumme per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010 24.581 25.042 –461 –1,8 Capital Employed per 30. 06. 14.091 11.599 +2.492 +21,5 ROCE in % 11,5 10,0 – – Brutto-Investitionen 569 420 +149 +35,5 Netto-Investitionen 564 406 +158 +38,9 Mittelfluss aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit 343 351 –8 –2,3 Leistungskennzahlen S chienen p ersonenverkehr 1) Reisende in Mio. 971,1 952,8 +18,3 +1,9 Verkehrsleistung in Mio. Pkm 38.010 38.067 –57 – 0,1 Betriebsleistung in Mio. Trkm 330,3 333,2 –2,9 – 0,9 S chieneng ü terverkehr Beförderte Güter in Mio. t 207,8 203,2 + 4,6 +2,3 Verkehrsleistung in Mio. tkm 56.784 52.588 + 4.196 + 8,0 Auslastung in t pro Zug 516,3 499,6 +16,7 +3,3 1) B usverkehr Reisende in Mio. 408,5 408,7 – 0,2 – Verkehrsleistung in Mio. Pkm 4.720 4.776 –56 –1,2 Betriebsleistung in Mio. Buskm 323,1 323,2 – 0,1 – S p edition und Logistik 2) Sendungen im europäischen Landverkehr in Tausend 47.515 39.372 + 8.143 +20,7 Luftfrachtvolumen (Export) in Tausend t 583,2 586,8 –3,6 – 0,6 Seefrachtvolumen (Export) in Tausend TEU 837,3 800,1 +37,2 + 4,6 Weitere Kennzahlen Mitarbeiter per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010 220.945 216.091 + 4.854 +2,2 1) Ohne Arriva. 2) Vorläufige Zahlen.
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden Sehr geehrte Damen und Herren, wir blicken zufrieden auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Wir waren nicht nur wirtschaftlich erfolg- reich, sondern haben auch wichtige Fortschritte gemacht im Bemühen um Kunden und Qualität sowie um ökologische Nachhaltigkeit. Dank der Erholung auf den Verkehrs-, Transport- und Logistikmärkten ist es uns gelungen, unseren Umsatz im ersten Halbjahr 2011 um fast 17 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro – auf vergleichbarer Basis um 6 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro – und das operative Ergebnis um 40 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro zu steigern. Besonders dynamisch verlief die Entwicklung bei den Geschäftsfeldern von DB Schenker, die ins- gesamt ihr bereinigtes EBIT mehr als verdoppeln konnten. Im Schienenpersonenverkehr liegen wir heute wieder über Vorkrisenniveau. Insbesondere DB Bahn Regio hat ein erfolgreiches erstes Halbjahr hinter sich: Im hart umkämpften Regionalverkehrsmarkt konnten wir circa 70 Prozent der vergebenen Zugkilometer für uns verbuchen. Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Mit den vier Initiativen, die wir im Jahr 2010 gestartet haben, gelingt es uns sukzessive, unser Kerngeschäft langfristig und grundlegend zu verbessern. Dafür setzen wir unter anderem zahlreiche Maßnahmen im Rahmen unserer Kunden- und Qualitäts- sowie unserer Investitionsinitiative um. dr . rüdiger grube Im Rahmen der Technikinitiative haben wir mit der Neuordnung der Verantwortlichkeiten bei Vorstandsvorsitzender Neufahrzeugen einen wichtigen Meilenstein erreicht. Im Mai hat der Bundesverkehrsminister das »Handbuch Eisenbahnfahrzeuge – Leitfaden für Herstellung und Zulassung« vorgestellt, das wir in Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Eisenbahn-Bundesamt und der Bahnindustrie erarbeitet haben. Mit diesem Handbuch gibt es eine neue Rechtsgrundlage für die umfangreichen Fahrzeugbeschaffungen der nächsten Jahre. Der ICx wird das erste Fahrzeug sein, das wir auf der Grundlage des neuen Handbuchs beschaffen. Im Mai haben wir mit Siemens die Verträge für bis zu 300 Fernverkehrszüge einer neuen Generation unterzeichnet – ein Meilenstein unserer Investitionsinitiative und die größte Fahrzeugbestellung in der Geschichte der Deutschen Bahn. Wir haben daneben auch in Regionalzüge und Güterzüge investiert. Diese Investitionen in Fahrzeuge kommen nicht nur den Kunden zugute, sondern auch der Umwelt: Die neuen Fahrzeuggenerationen sparen bis zu 30 Prozent Energie ein. Neben den CO 2 -Emissionen reduzieren wir auch unsere Lärmemissionen. Mit dem Bundesverkehrsministerium haben wir eine Eckpunktevereinbarung zur Umrüstung aller Güterwagen mit einer sogenannten Flüsterbremse unterzeichnet und reduzieren so den Lärm um rund 50 Prozent. Als Erfolg der Marktinitiative schließlich konnten wir neben den Ausschreibungen im Regionalverkehr einige wichtige neue Großkunden bei Transport und Logistik aus dem Automotive-Sektor gewinnen. Zu verdanken haben wir die guten Ergebnisse des ersten Halbjahres dem unermüdlichen Engagement unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Vertrauen unserer Kunden. Im Namen des gesamten Vorstands der DB Mobility Logistics AG bedanke ich mich herzlich dafür. Herzlichst Ihr Dr. Rüdiger Grube Vorstandsvorsitzender der DB Mobility Logistics AG
2| Db Mobility Logistics konzern Inhalt au f e i n e n b l i ck u2 Na c h t r a g s b e r i c h t 30 Vo rwo r t d e s Vo r stan d svo r s i t z e n d e n 1 Prognosebericht 31 W e s e ntl i ch e E r e i g n i ss e 2 Kon z e r n z w i sch e na b schl u ss ( u n g e p r ü ft ) 33 Kon z e r n z w i sch e nlag e b e r i cht ( u n g e p r ü ft ) 3 Ko n z e r n - G e w i n n - u n d V e r lu s t r ec h n u n g 33 Überblick 3 Ü b e r l e i t u n g z um Ko n z e r n - G e s am t e r g e b n i s 33 G e s c h ä f t s - u n d Rahm e n b e d i n g u n g e n 5 Ko n z e r n - B i l a n z 34 Ertr agsl age 10 Ko n z e r n - Kap i ta l f lu s s r ec h n u n g 36 E n t w i c k lu n g d e r G e s c h ä f t s f e l d e r 15 Ko n z e r n - E i g e n k ap i ta l s p i eg e l 37 F i n a n z- u n d V e r m ö g e n s l a g e 25 S eg m e n t i n fo r mat i o n e n n a c h M i ta r b e i t e r 28 G e s c h ä f t s s eg m e n t e n 38 W e i t e r e I n fo r mat i o n e n 29 E r l äu t e r u n g e n z um Ko n z e r n z w i s c h e n a b s c h lu s s 40 R i s i ko - u n d Cha n c e n b e r i c h t 30 Kontakt i nfo r mat i on e n U 3 F i nan z t e r m i n e U 3 Wesentliche Ereignisse EINIGUNG in der TARIFRUNDE UND Verkauf von Arriva Deutschland Über BR ANCHENTARIFVERTR AG abgeschlossen In den Tarifverhandlungen haben wir sowohl mit der Eisenbahn- Ende Februar 2011 haben wir den Verkauf der Arriva Deutsch und Verkehrsgewerkschaft ( EVG ) als auch mit der Gewerkschaft land-Gruppe an ein durch Ferrovie dello Stato geführtes Kon- Deutscher Lokomotivführer (GDL ) eine Einigung erzielt. Mit der sortium mit dem Finanzinvestor Cube Infrastructure vollzogen EVG konnten wir uns zudem zusammen mit den sechs großen und damit die Arriva-Akquisition abgeschlossen. privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen ( EVU ) für den Schienen personennahverkehr auf einen Branchentarifvertrag einigen, der am 1. Februar 2011 in Kraft getreten ist A Seite 28 f. Zuschlag für Kölner Dieselnetz erhalten Im ersten Halbjahr 2011 haben wir im Schienenpersonennah- BGH - ENTSCHEIDUNG SCHAFFT KLARHEIT FÜR verkehr insgesamt 69 % der vergebenen Zugkilometer (Zugkm) DEUTSCHEN REGIONALVERKEHR SMARKT für uns entscheiden können. Die größte gewonnene Ausschreibung betraf das Kölner Dieselnetz mit 7,2 Mio. Zugkm pro Jahr mit Der Bundesgerichtshof ( BGH ) hat Anfang Februar 2011 eine Betriebsbeginn im Dezember 2013 A Seite 16. Grundsatzentscheidung zu Vergabeverfahren im deutschen Regionalverkehrsmarkt getroffen, indem er festgestellt hat, dass das deutsche Kartellvergaberecht grundsätzlich eine Pflicht zur Investitionen in neue Lokomotiven Ausschreibung vorsehe A Seite 15 f. Mit Bombardier haben wir im April 2011 einen Rahmenabruf vertrag über die Lieferung von bis zu 200 Dieselstrecken DB ML- Konzern unter stützt FIFA Fr auen -WM lokomotiven für den Personen- und Güterverkehr bis zum Jahr 2020 unterzeichnet. Als Nationaler Förderer und Offizieller Mobilitäts- und Logistik- dienstleister haben wir die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft Deutschland 2011™ unterstützt. Wie schon bei der FIFA WM Grünes Licht für den neuen ICX 2006 waren alle relevanten Bereiche des DB ML-Konzerns einge- bunden und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen Einen Milliardenauftrag für den Bau von bis zu 300 neuen Fern- dieses Sportereignisses. Dafür haben wir unter anderem die Fans verkehrszügen haben wir im Mai 2011 an Siemens vergeben. aus aller Welt per Zug oder Bus zuverlässig und komfortabel zu Aus dem abgeschlossenen Rahmenabrufvertrag, der bis zum den Spielorten gebracht und die Logistik übernommen. Jahr 2030 einen Lieferumfang von bis zu 300 ICx-Zügen umfasst, rufen wir im ersten Schritt 130 Züge ab A Seite 15.
| konzernzwischenlagebericht 3 Konzernzwischenlagebericht (ungeprüft) Überblick a aFor t setzung der Erholung in den Tran spor t- und Logistikmä rk ten a aWeitere deutliche Zuwäch se in Um satz und Ergebnis a aAu sblick fü r das Geschäf t sjah r 2011 leicht verbesser t Erholung setzt sich weiter fort Ausgewählte Kennzahlen [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual Reisende Personenverkehr (Schiene und Bus) in Mio. 1) 1.380 1.362 + 18 + 1,3 1) Verkehrsleistung Personenverkehr (Schiene) in Mio. Pkm 38.010 38.067 – 57 – 0,1 Verkehrsleistung Personenverkehr (Bus) in Mio. Pkm 1) 4.720 4.776 – 56 –1,2 Verkehrsleistung Güterverkehr in Mio. tkm 56.784 52.588 + 4.196 + 8,0 Sendungen im europäischen Landverkehr in Tausend 2) 47.515 39.372 + 8.143 +20,7 Luftfrachtvolumen (Export) in Tausend t 2) 583,2 586,8 – 3,6 – 0,6 2) Seefrachtvolumen (Export) in Tausend TEU 837,3 800,1 + 37,2 + 4,6 Umsatz 18.071 15.493 +2.578 + 16,6 Umsatz vergleichbar 16.475 15.493 + 982 + 6,3 EBITDA bereinigt 1.672 1.369 + 303 +22,1 EBIT bereinigt 813 581 +232 + 39,9 Ergebnis (nach Ertragsteuern) 492 329 + 163 + 49,5 ROCE in % 11,5 10,0 – – Netto-Finanzschulden per 30. 06. 2011 /31. 12.2010 9.042 9.101 – 59 – 0,6 Brutto-Investitionen 569 420 + 149 + 35,5 Netto-Investitionen 564 406 + 158 + 38,9 1) Ohne Arriva. 2) Vorläufige Zahlen. Im ersten Halbjahr 2011 konnte der DB Mobility Logistics Konzern Verunsicherung unserer Kunden durch mögliche Arbeitskampf- ( DB ML-Konzern) in einem anhaltend dynamischen wirtschaft- maßnahmen und des Wegfalls von Einmaleffekten aus dem lichen Umfeld erneut teils deutliche Volumenzuwächse erzielen ersten Halbjahr 2010 leicht rückläufig war. und damit seinen Wachstumskurs fortsetzen. Dies gilt insbeson- Die Volumenzuwächse im Schienengüterverkehr und im dere für den A Schienengüterverkehr sowie unsere weltweiten Geschäftsfeld DB Schenker Logistics spiegeln sich auch in einem Transport- und Logistikaktivitäten [1], die weiterhin von der deutlichen A Umsatzwachstum [3] wider. weltweit positiven konjunkturellen Entwicklung profitieren Wesentliche Auswirkungen auf die Ertragslage resultierten konnten. Dabei ist die Entwicklung in der Luftfracht im ersten im ersten Halbjahr 2011 zudem aus A konsolidierungskreis- Halbjahr 2011 stabil geblieben, nachdem unsere Aktivitäten bedingten Veränderungen [4]. Hier wirkte sich die Ende August sich hier im Vorjahr mit hohen Wachstumsraten sehr schnell von 2010 erfolgte Akquisition des britischen Personenverkehrs der Wirtschafts- und Finanzkrise erholt hatten. unternehmens Arriva mit einem Umsatzb eitrag von rund Die A Leistungsentwicklung unserer Geschäftsfelder im 1,5 Mrd. € ganz maßgeblich aus. Nach dieser Akquisition haben Personenverkehr [2] war – ohne Berücksichtigung der Aktivitäten sich zudem Änderungen in der A Organisationsstruktur [5] von Arriva – insgesamt stabil. Zuwächse waren im Schienen des DB ML-Konzerns ergeben, die ab dem 1. Januar 2011 wirksam personennahverkehr zu verzeichnen, während die Entwicklung geworden sind. im Fernverkehr infolge von besonderen Belastungen im ersten Halbjahr 2011 durch eine intensive Bautätigkeit im Netz, einer | [1] A Seite 21 ff. | [2] A Seite 17 f. | [3] A Seite 10 f. | [4] A Seite 10 | [5] A Seite 15
4| DB Mobility Logistics konzern Die A Ergebnisentwicklung [1] war im Berichtszeitraum Unsere A Kunden- und Qualitätsinitiative [6] haben wir im insges amt positiv. Die Entwicklung des DB ML-Konzerns war ersten Halbjahr 2011 planmäßig weiter vorangetrieben. Auch bei dabei im Berichtszeitraum ebenso wie im ersten Halbjahr 2010 der Markt-, Technik- und Investitionsinitiative konnten wir kaum durch A Sondereffekte [2] beeinflusst. In den bereinigten Erfolge erzielen. Ergebnisgrößen und in der A bereinigten Gewinn- und Ver- Die A Investitionstätigkeit [7] wurde im Berichtszeitraum lustrechnung [2] sind die Sondereffekte des Berichtszeitraums infolge der Investitionsinitiative gesteigert. und des entsprechenden Vorjahreszeitraums nicht enthalten. Die A Netto-Finanzschulden [8] lagen per 30. Juni 2011 Insbesondere infolge der positiven wirtschaftlichen Ent- leicht unter dem Wert per 31. Dezember 2010. wicklung in den Geschäftsfeldern zeigte sich das A Ergebnis Als Teil des Deutsche Bahn Konzerns ( DB-Konzern) verfügte (nach Ertragsteuern) [3] deutlich verbessert. der DB ML-Konzern auch im Berichtszeitraum im Rahmen der Unsere A Wertmanagementkennziffer ROCE [4] konnte DB-Konzernfinanzierung unverändert über die Möglichkeit einer im Berichtszeitraum infolge des deutlich gestiegenen berei- günstigen Refinanzierung und konnte sich zu guten Konditionen nigten EBIT spürbar gesteigert werden. Fremdkapital beschaffen. Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern war im ersten Halbjahr 2011 insgesamt erfreulich. Eine detaillierte Beschreibung der Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder finden Sie im Kapitel A Entwicklung der Geschäftsfelder [5]. | [1] A Seite 12 ff. | [2] A Seite 12 | [3] A Seite 13 | [4] A Seite 14 | [5] A Seite 15 ff. | [6] A Seite 29 | [7] A Seite 26 f. | [8] A Seite 26
| konzernzwischenlagebericht 5 Geschäfts - und R ahmenbedingungen a aWi r t schaf tliches Umfeld anhaltend positiv a aGedämpf te Ent w icklung im Schienenpersonenverkeh r a aSta rkes Wach stum im Schienengüter - und im Landverkeh r Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat Anhaltend P o sitive Umfeldent wi cklu n g Im Berichtszeitraum haben sich weder im Vorstand noch im Der globale Aufschwung hat sich im Berichtszeitraum fortge- Aufsichtsrat der DB Mobility Logistics AG ( DB MLAG ) Verände- setzt. Die Weltwirtschaft stieg nach ersten Schätzungen im rungen ergeben. Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum mit gut 3 % leicht abgeschwächt an. Wirtschaftliches Umfeld Die Zunahme wurde erneut von der Expansion in den Ent- Beu rteilu n g de s wirt schaf tlichen Umfeld s wicklungs- und Schwellenländern getragen. Insgesamt ließ dort d u rch den Vor stand die Dynamik kaum nach. In China nahm die Produktion trotz der Die anhaltende Erholung der Weltwirtschaft im ersten Halbjahr strafferen Geldpolitik, verringerter Kreditexpansion und hoher 2011 sorgte für Wachstumsimpulse in unseren Kernmärkten und Inflation annähernd ungebremst zu. Im restlichen asiatischen wirkte sich damit auch positiv auf unsere wirtschaftliche Ent- Raum blieb die Konjunktur unverändert kräftig. In den meisten wicklung aus. Industrieländern zeigte sich die konjunkturelle Dynamik dagegen Der Berichtszeitraum war auch geprägt von steigenden weniger stark ausgeprägt. In den USA hat sich das Wachstums Rohstoffpreisen und der Staatsschuldenkrise, die sich zum Ende tempo der Produktion abgeschwächt. Die Bauinvestitionen des Berichtszeitraums und auch im Juli 2011 weiter zuspitzte. entwickelten sich erneut verhalten. Der private Konsum wurde Der überwiegende Anteil unserer Aktivitäten im Personen- durch steigende Energiepreise und die anhaltend hohe Arbeits- verkehr ist in hohem Maße abhängig von der konjunkturellen losigkeit belastet, blieb aber kräftig. In Japan ging die gesamt- Entwicklung in unserem Heimatmarkt Deutschland. Diese wurde wirtschaftliche Produktion infolge des Erdbebens zurück. im ersten Halbjahr 2011 unterstützt durch eine positive Arbeits Die europäische Wirtschaft hat im Berichtszeitraum an marktentwicklung und steigende Einkommen. Unser deutscher Fahrt gewonnen. Dies gilt insbesondere für Westeuropa. Im Schienenpersonenverkehr blieb in diesem Umfeld auf dem Niveau Euro-Raum expandierte die Wirtschaft zu Jahresbeginn mit dem des ersten Halbjahres 2010. höchsten Zuwachs seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise Nach der Übernahme von Arriva hat auch der europäische im Jahr 2008. Dabei blieb die Entwicklung der einzelnen Staaten Personenverkehrsmarkt an Bedeutung für uns gewonnen. Auch ausgesprochen uneinheitlich. Die Produktion legte besonders dieser Markt wird auf der Nachfrageseite wesentlich von staat- stark in Deutschland zu und expandierte unter anderem in lich finanzierten Bestellerorganisationen geprägt. Durch die Frankreich kräftig. Während in Italien und Spanien noch ein angespannte Situation der öffentlichen Haushalte einiger EU - schwaches Wachstum zu verzeichnen war, ging die Produktion Länder sind die Bestellerorganisationen gezwungen, Einspar- in Griechenland und Portugal zurück. In den Euro-Staaten mit potenziale zu realisieren, was sich entsprechend dämpfend auf einer besonders hohen Staatsverschuldung wird die Inlands- die Nachfrage auswirkt. nachfrage von den Maßnahmen zur Konsolidierung der Staats- Im Schienengüterverkehr führte die starke wirtschaftliche finanzen erheblich gedämpft. Auch in den übrigen Ländern der Entwicklung in allen wichtigen Regionen, insbesondere aber in Europäischen Union hat sich die Konjunktur uneinheitlich ent- Deutschland, zu einer weiteren spürbaren Verbesserung unserer wickelt. Während sich der kräftige Aufschwung in Schweden Ergebnisse. fortgesetzt hat und in den meisten mittel- und osteuropäischen Auch unsere weltweiten Transport- und Logistikaktivitäten Ländern das BIP deutlich zulegen konnte, blieb die konjunktu- konnten von einem anhaltend positiven wirtschaftlichen Umfeld relle Erholung in Großbritannien ohne Dynamik. Die inländische profitieren. Nachfrage entwickelte sich infolge der anhaltend schlechten Arbeitsmarktlage, sinkender Realeinkommen der Haushalte und der Sparpolitik des Staates äußerst schwach. Im osteuropäischen Raum lag das BIP -Wachstum auch weiterhin über dem EU - Durchschnitt.
6| DB Mobility Logistics konzern Die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft hat sich US-Notenbank die geldpolitische Lockerung fort. Entsprechend zu Jahresbeginn kräftig fortgesetzt. Im ersten Quartal stieg das konnte der Euro von einem Kursniveau um 1,34 USD zu Jahres- BIP preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,5 % gegenüber beginn 2011 bis zur Jahresmitte 2011 auf fast 1,45 USD zulegen. dem Vorquartal an. Damit wurde das Vorkrisenniveau von Anfang Zu Jahresbeginn 2010 lag der Kurs bei 1,44 USD und ging dann 2008 wieder überschritten. Im Vorjahresvergleich legte die Wirt infolge der zunehmenden Unsicherheiten bis zur Jahresmitte schaftsleistung mit einem Anstieg von 5,2 % (kalenderbereinigt: 2010 auf 1,22 USD zurück. + 4,9 % ) so stark zu wie noch nie seit der deutschen Wiederver- einigung. Die Wachstumsimpulse kamen in erster Linie von der Politisches Umfeld Binnenwirtschaft. Es wurde sowohl mehr investiert als auch Weiterent wicklung des relevanten Rechtsr ahmens mehr konsumiert. Beim Außenhandel wurden zweistellige Neufa s sung de s er s ten Eisenbahnpak et s Zuwachsraten erzielt; der Exportüberschuss lieferte einen Wachs- Die EU -Kommission hat am 17. September 2010 einen Vorschlag tumsbeitrag zum BIP von 1,6 Prozentpunkten. für die A Neufassung (»Recast«) [1] des ersten europäischen Vom personenverkehrsrelevanten Umfeld in Deutschland Eisenbahnpakets vorgelegt. Derzeit läuft das Gesetzgebungs- gingen für den Schienenverkehr positive Impulse aus. Der verfahren in Rat und Europäischem Parlament (erste Lesung). Arbeitsmarkt profitierte vom kräftigen Aufschwung der deut- Der Rat hat am 16. Juni 2011 eine allgemeine Ausrichtung zum schen Wirtschaft. Die Erwerbstätigenzahl lag durchschnittlich Recast beschlossen. Das Europäische Parlament wird voraus- um fast 1,5 % über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die sichtlich im Herbst 2011 entscheiden. Mit einer Verabschiedung verfügbaren Einkommen legten nominal deutlich zu. Aufgrund der Richtlinie ist im ersten Halbjahr 2012 zu rechnen. Aus unserer der höheren Inflation sind sie real um knapp 1 % gestiegen. Die Sicht ist der Recast grundsätzlich zu begrüßen, da er zur Schaf- privaten Konsumausgaben wurden ausgeweitet, unter anderem fung einheitlicher europäischer Rahmenbedingungen für den infolge stark gestiegener Pkw-Käufe. Infolge des starken Schienenverkehr beiträgt. Es ist allerdings darauf zu achten, Anstiegs der Rohölpreise verteuerten sich die Preise für Kraft- dass keine unverhältnismäßigen Eingriffe in die unternehmeri- stoffe erneut kräftig. sche Unabhängigkeit der Eisenbahnunternehmen und die Haus- Das relevante Umfeld für den Güterverkehr in Deutschland haltshoheit der Mitgliedsstaaten erfolgen. hat sich im ersten Halbjahr 2011 anhaltend gut entwickelt. Es waren starke positive Effekte auf die Transportnachfrage zu Veror dnung für ein europäis che s verzeichnen. Insbesondere die dynamische Entwicklung im S chienengü terver k ehr snet z Außenhandel wirkte unterstützend. Die Produktion im verarbei- Die Verordnung EU Nr. 913/2010 zur A Errichtung eines euro tenden Gewerbe stieg spürbar. Vor allem die stark exportabhän- päischen Schienennetzes für einen wettbewerbsfähigen Güter- gigen Branchen verzeichneten hohe und teilweise zweistellige verkehr [1] ist seit dem 9. November 2010 in Kraft. Zur Umsetzung Zuwachsraten. Die Stahlproduktion zog infolge der gesteigerten der Verordnung wird die EU-Kommission im Juli 2011 ein Handbuch Nachfrage der Abnehmerbranchen, und hier vor allem aus dem veröffentlichen. Diese sogenannten Guidelines beinhalten keine Automobil- und Maschinenbau, weiter an. Die Bautätigkeit wurde rechtlich verbindliche Auslegung der Verordnung. Vielmehr soll gegenüber dem schwachen Vorjahresniveau deutlich ausgeweitet. den an einem Korridor beteiligten Infrastrukturbetreibern durch Prozessbeschreibungen und Handlungsanleitungen Hilfestellung Eu ro legt g eg en ü ber dem US - D o ll ar zu gegeben werden, wie einzelne Regelungen der Verordnung in Im Laufe des ersten Halbjahres 2011 zeichnete sich eine unter- der Praxis zu verstehen sind. Das Handbuch soll alle Aspekte schiedliche Konjunkturentwicklung beiderseits des Atlantiks der Verordnung wie Governance, Reservierung von Kapazitäten, ab. Während sich die Realwirtschaft in Europa mit Deutschland Konstruktion von Katalogtrassen und Disposition umfassen. In als Konjunkturlokomotive zusehends von den Folgen der Wirt- diesem Zusammenhang ist entscheidend, dass die Infrastruk- schafts- und Finanzkrise erholen konnte, blieb die wirtschaftliche turbetreiber den notwendigen unternehmerischen Entschei- Entwicklung der USA aufgrund der weiterhin hohen Arbeitslo- dungsspielraum behalten können, um geeignete Lösungen zu sigkeit gedämpft. Infolge dieser unterschiedlichen Entwick- entwickeln, die den jeweiligen regionalen, nationalen und spe- lungen spielten die geldpolitischen Impulse der Notenbanken zifischen Umständen in ihrem Netz Rechnung tragen. Nur durch eine wesentliche Rolle in der Entwicklung des Wechselkurses ausreichende Flexibilität kann eine optimale Auslastung der von Euro zum US-Dollar ( USD ). Während die Europäische Zen- Netzkapazitäten gewährleistet werden, die sowohl den Bedürf- tralbank ( EZB ) bereits mit Zinserhöhungen versuchte, der über nissen des Güterverkehrs Rechnung trägt als auch ein attraktives dem Zielwert liegenden Inflation entgegenzuwirken, setzte die Nah- und Fernverkehrsangebot im Personenverkehr sicherstellt. | [1] A Geschäftsbericht 2010 Seite 56
| konzernzwischenlagebericht 7 Ver kehr sp olitis che S tr ategie der vidual- und den Luftverkehr sowie gegenläufig negativen auf EU - Kommis sion bis 2 0 2 0 den Schienenverkehr. Zusätzliche Belastungen im ersten Halb- Die EU -Kommission hat am 28. März 2011 das neue »Weißbuch jahr 2011 resultierten für den Schienenverkehr aus Arbeits- für einen wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden kampfmaßnahmen und einer erhöhten Bautätigkeit im Netz. Verkehrssektor« mit den Zielen und Arbeitsschwerpunkten bis Die Nachfrage im Schienenpersonenverkehr in Deutschland 2020 veröffentlicht, aus dem in der Folge konkrete (Gesetz stagnierte daher im Berichtszeitraum. gebungs-)Maßnahmen abgeleitet werden sollen. Bei den konzernexternen Bahnen wurde der Anstieg infolge Ziel ist es unter anderem, den einheitlichen europäischen weiterer Ausschreibungsgewinne durch die zahlreichen Streik- Eisenbahnraum durch die Beseitigung technischer, administra- tage spürbar gedämpft. tiver und rechtlicher Hindernisse beim Marktzugang zu vollenden. Trotz einer gestiegenen Reisendenzahl blieb die Verkehrs Des Weiteren soll die Rolle der Europäischen Eisenbahnagentur leistung bei unseren Gesellschaften leicht hinter dem Niveau des ( ERA ) erweitert werden, um die nach wie vor hohen Hürden für ersten Halbjahres 2010 zurück. Dabei verlief die Entwicklung den Markteintritt durch Sicherheitsanforderungen und man- im Regional- und Fernverkehr sehr unterschiedlich. Während gelnde Interoperabilität abzubauen. Durch den Fokus auf nach- im Regionalverkehr nach einem schwachen Vorjahresstart ein haltiger Mobilität und ambitionierten Klimaschutzzielen sollen Leistungsanstieg zu verzeichnen war, ging die Nachfrage beim umweltverträgliche Alternativen zur Straße gestärkt, die Effizi- Fernverkehr zurück. Sorgten im ersten Halbjahr 2010 die Ein- enzvorteile der Schiene besser entfaltet und so die Verkehrs- schränkungen bei den intermodalen Wettbewerbern durch den verlagerung auf die Schiene unterstützt werden. Das konkrete starken Winter und Ausfälle durch den Pilotenstreik sowie die Ziel, bis zum Jahr 2030 rund 30 % des Straßengüterverkehrs über Vulkanaschewolken für Verkehrsverlagerungen auf die Schiene, 300 km auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern, ist zu reichten die verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen begrüßen – bis zum Jahr 2050 wird eine Steigerung der Verlage- sowie Zugewinne aus Preis- und Angebotsmaßnahmen nicht rung auf über 50 % angestrebt. Im Personenverkehr soll der aus, den Wegfall dieser Einmaleffekte zu kompensieren. Dämp- Großteil der Fahrten über mittlere Entfernungen auf die Schiene fend wirkten sich darüber hinaus auch die Folgen der Aussetzung entfallen. Dem dafür notwendigen bedarfsgerechten Ausbau der Wehrpflicht aus. der Infrastruktur und der gezielten Beseitigung von Engpässen Im öffentlichen Straßenpersonenverkehr blieb die Nachfrage wird hohe Priorität eingeräumt. Zur Finanzierung will die Kom- wie bereits in den vorangegangenen Jahren hinter dem Niveau mission Gelder aus internationalen, EU - sowie nationalen und des entsprechenden Vorjahreszeitraums zurück. Während die privaten Quellen mobilisieren. Auch sollen den Schienenverkehr Entwicklung im Linienverkehr weiter durch die rückläufigen benachteiligende Wettbewerbsverzerrungen, etwa die Steuer- Schülerzahlen belastet wird, ist für den Gelegenheitsverkehr befreiung für Flugbenzin, abgebaut und die Verkehrsträger infolge der verbesserten Einkommenssituation und des weiter besser miteinander verknüpft werden. anziehenden Privatkonsums von einem gegenüber dem entspre- chenden Vorjahreszeitraum gebremsten Rückgang auszugehen. Entwicklungen auf den relevanten Märkten Der motorisierte Individualverkehr stieg im Berichtszeitraum Die nachstehenden Marktentwicklungen und -daten beruhen, nach einem starken Wachstum zu Beginn des Jahres moderat abgesehen von den Leistungsdaten der Gesellschaften des an. Hierbei standen den positiveren Impulsen aus der Konjunktur DB ML-Konzerns, überwiegend auf vorläufigen Daten sowie und den wieder kräftig gestiegenen Pkw-Neuzulassungen die eigenen Einschätzungen und Berechnungen. mit rund 11 % erneut zweistellig gestiegenen Kraftstoffpreise gegenüber, wobei sich der Preis für Dieselkraftstoff überdurch- Per sonenver kehr schnittlich verteuerte. Deut s cher Per s onenver kehr smar k t Die Verkehrsleistung des innerdeutschen Luftverkehrs hat Der kräftige Konjunkturaufschwung in Deutschland, einherge- nach dem Rückgang im ersten Halbjahr 2010 infolge des strengen hend mit einer positiven Arbeitsmarkt- und Einkommensent- Winters, des Pilotenstreiks und vor allem der Vulkanaschewolken wicklung, hat auch die Nachfrage im deutschen Personen- im Berichtszeitraum wieder stark zugenommen. Durch die posi- verkehrsmarkt belebt. Mit Blick auf die einzelnen Verkehrsträger tiven Basiseffekte und die verbesserten konjunkturellen Rahmen wurde die Entwicklung aber auch stark geprägt von dem Wegfall bedingungen konnte die dämpfende Wirkung der im Januar von Einmaleffekten aus dem ersten Halbjahr 2010 (strenge 2011 eingeführten Luftverkehrsabgabe insgesamt deutlich über- winterliche Witterung, Aschewolken und Pilotenstreik) mit kompensiert werden. entsprechenden positiven Effekten auf den motorisierten Indi-
8| DB Mobility Logistics konzern Europäis cher Per s onenver k ehr smar k t G üterver kehr u nd Lo g i stik Nach einer bereits verhaltenen Entwicklung im Vorjahr wurde Deut s cher Gü terver k ehr smar k t die konjunkturelle Erholung auch im ersten Halbjahr 2011 auf Die kräftigen positiven Impulse für den deutschen Güter den Personenverkehrsmärkten in Europa nur langsam spürbar. verkehrsmarkt aus dem wirtschaftlichen Umfeld wurden vor Trotz regionaler Unterschiede ist insgesamt aber ein positiver allem im ersten Quartal 2011 durch positive Basiseffekte nach Trend festzustellen. Mit Blick auf die Arbeitsmärkte konnten dem witterungsbedingt schwachen Vorjahresstart verstärkt. Der von den 27 Mitgliedsstaaten der EU bereits 19 Staaten einen vergleichsweise milde Winter zu Jahresbeginn 2011 führte vor Rückgang der Arbeitslosenquote verzeichnen. In Summe blieb allem in der Baubranche zu hohen Wachstumsraten und ent- die Nachfrage auf dem gesamten europäischen Schienenper sprechend zu einer kräftigen Transportnachfrage. Die große sonenverkehrsmarkt im Berichtszeitraum in etwa auf dem Vor Bedeutung des Bausektors für den Straßengüterverkehr trug jahresniveau. entsprechend zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Liberalisierung, Lkw-Leistung bei. Aber auch die Güterbahnen konnten erneut der steigenden Wettbewerbsintensität sowie des steigenden stärker als der Gesamtmarkt wachsen. Eine schwache Entwick- Kostendrucks der Bestellerorganisationen schreitet auch die lung zeigte sich hingegen infolge der wochenlangen Rhein- Konsolidierung auf den europäischen Personenverkehrsmärkten sperrung in der Binnenschifffahrt nach einem Tankerunfall. voran. Die Liberalisierung der Schienenpersonenverkehrsmärkte Gekennzeichnet bleibt der Markt von einer hohen inter- und in Europa wurde im kürzlich veröffentlichten A Liberalisie- intramodalen Wettbewerbsintensität sowie einer den teils rungsindex ( LIB ) Bahn 2011 [1] verdeutlicht. starken Kostensteigerungen nicht folgen könnenden Preisent- Gekennzeichnet war der europäische Schienenpersonen wicklung. Darüber hinaus gewinnen aufgrund der starken Nach- verkehrsmarkt auch weiterhin von der insgesamt angespannten frage wieder zunehmend Kapazitätsengpässe an Bedeutung. Situation der öffentlichen Haushalte, sodass die Bestellerorga- Nachdem die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr in nisationen gezwungen sind, umfassende Einsparpotenziale zu Deutschland im ersten Halbjahr 2010 bereits um fast 14 % zu realisieren. Dies gilt insbesondere für einige südeuropäische gelegt hat, stieg sie im ersten Halbjahr 2011 erneut stark an. Staaten, in denen Beihilfen für den öffentlichen Personenverkehr Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Montanbereich weiter gekürzt werden. Insbesondere auf der Iberischen Halbinsel und von der dynamischen Entwicklung des Kombinierten Ver- blieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig. kehrs ( KV ). Der KV profitierte von dem kräftigen Außenhandel Wegen geringer Nachfrage werden nun teilweise Hochgeschwin- und der wieder erstarkten Binnennachfrage. Aber auch aus den digkeitsverbindungen in Spanien gestrichen. Dennoch konnte Zuwächsen in der Chemie- beziehungsweise Autoindustrie die Renfe in Spanien, ebenso wie die FS in Italien, die SNCF in kamen kräftige Impulse für die Transportnachfrage. Die konzern Frankreich, die CD in der Tschechischen Republik und die PKP externen Bahnen konnten nach einem verhaltenen Vorjahresstart in Polen, einen moderaten Leistungsanstieg verzeichnen. Trotz und vor allem infolge von Verkehrsverlagerungen über der schwachen konjunkturellen Erholung in Großbritannien durchschnittlich stark wachsen. Auch die Verkehrsleistung konnten die in der Association of Train Operating Companies unserer Gesellschaften lag mit knapp 6,5 % deutlich über dem ( ATOC ) organisierten Eisenbahnen ihre Leistung steigern. Dies entsprechenden Vorjahreswert. ist vor allem auf positive Basiseffekte nach der relativ schwachen Nach der im Verkehrsträgervergleich eher moderaten Erho- Entwicklung im ersten Halbjahr 2010 zurückzuführen. Einen lung im Vorjahr hat sich der Lkw-Verkehr deutlich positiv entwi- Leistungsrückgang verzeichneten hingegen zum Beispiel die ckelt. Starke Impulse kamen hierbei außer aus der bedeutenden DSB in Dänemark sowie die Staatsbahnen in Finnland, Portugal, Baubranche unter anderem auch aus den Bereichen Montan, Rumänien und Slowenien. Automotive und Maschinenbau. Mit Blick auf die Mautstatistik des Bundesamtes für Güterverkehr konnte im Ausland die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge im Berichtszeitraum erneut deutlich stärker wachsen als bei ihren deutschen Wettbewerbern. Das gilt insbesondere für die Lkw aus Osteuropa. Die Wettbewerbs intensität ist trotz der zunehmend zu verzeichnenden Kapazi- tätsengpässe weiter hoch. In Verbindung mit den kräftigen Kostensteigerungen – vor allem bei den Dieselpreisen, die noch stärker als im ersten Halbjahr 2010 zugelegt haben – stehen die Transporteure weiterhin unter einem enormen Kostendruck. | [1] A www.db.de/regulierung
| konzernzwischenlagebericht 9 Nach einer dynamischen Erholung brach die Verkehrsleistung Europäis cher L andver k ehr der Binnenschifffahrt Anfang 2011 vor allem infolge der wochen- Die Situation im europäischen Landverkehr hat sich im ersten langen Rheinsperrung ein. Danach hat sich die Situation zwar Halbjahr 2011 weiter verbessert. Das Wachstumstempo hat zwar aufgrund der positiven Konjunkturimpulse verbessert, dem vor dem Hintergrund der ausklingenden Nachholeffekte nach gegenüber standen jedoch dämpfende Effekte infolge des sehr der Wirtschaftskrise leicht abgenommen, blieb aber auf einem trockenen Frühjahrs. Durch Niedrigwasserstände kam es er hohen Niveau. neut zu spürbaren Einschränkungen. Entsprechend blieb die Aufgrund der starken Nachfrage ist im Markt weiterhin ein Leistungsentwicklung deutlich hinter den starken Zuwächsen Überschuss an Ladungsangeboten (Fracht) zu beobachten, der Straße beziehungsweise der Schiene zurück. wodurch es nach wie vor zu Kapazitätsengpässen kommt. Die daraus resultierenden höheren Kosten für die Laderaumbeschaf- Europäis cher S chienengüterver kehr fung und die erneut stark gestiegenen Dieselpreise führten zu Nach ersten Erkenntnissen hat sich das dynamische Wachstum einer spürbaren Zunahme der Transportkosten. Der Großteil der im europäischen Schienengüterverkehr im ersten Halbjahr Anbieter hat daher Preiserhöhungen durchgeführt. Durch den 2011 fortgesetzt. Die Verkehrsleistung dürfte bei anhaltenden anhaltend hohen Wettbewerbsdruck ist der Spielraum für ent- regionalen Unterschieden erneut stark zugelegt haben. sprechende Erhöhungen jedoch weiterhin eingeschränkt. Nachdem die Verkehrsleistung der Güterbahnen in Polen im ersten Halbjahr 2010 um fast 20 % angestiegen war, zeigte Luf tfr acht sich auch im ersten Halbjahr 2011 ein Zuwachs in vergleichbarer Nach der starken Erholung im Vorjahr hat sich das Marktwachstum Größenordnung. Dies resultierte vor allem aus der überdurch- im ersten Halbjahr 2011 mit etwa 2,5 % spürbar verlangsamt. schnittlich starken Entwicklung der Binnentransporte. Während Dabei entwickelten sich die Regionen sehr unterschiedlich. Im die Ausfuhrverkehre deutlich zurückgingen, legten die Einfuhr- Raum Asien /Pazifik und in Afrika lag das Frachtaufkommen und die Transitverkehre spürbar zu. Neben kräftigen Konjunktur bislang sogar unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Zurück- effekten dürften sich auch Basiseffekte nach den schweren zuführen ist diese Entwicklung neben den ausgelaufenen Aufhol Auswirkungen des Hochwassers im Vorjahr gezeigt haben. Die effekten nach der Wirtschaftskrise vor allem auf die Unruhen in staatliche PKP Cargo konnte im ersten Halbjahr 2011 voraus- einigen arabischen Ländern, das Erdbeben in Japan sowie den sichtlich um etwa 20 % wachsen. DB Schenker Rail Polska legte kräftigen Ölpreisanstieg. Dieser verursachte auch einen deutli- infolge einer Fokussierung auf profitable Verkehre moderat zu. chen Anstieg der Transportkosten. Die Frachtraten entwickelten In Frankreich zeigte die Verkehrsleistung – nach einem Rück sich allerdings infolge des Laderaumüberangebots rückläufig. gang um mehr als 20 % im Jahr 2009 und um 6 % im Jahr 2010 – im ersten Halbjahr 2011 Anzeichen einer Erholung. Hierbei wurde Seefr acht der positive gesamtwirtschaftliche Trend durch das Ausbleiben Das Seefrachtvolumen ist im ersten Halbjahr 2011 um rund 4 bis von Streiks verstärkt. Während unsere Euro Cargo Rail ihre 5 % gewachsen. Wie erwartet entwickelte sich der Markt damit Verkehrsleistung weiter kräftig steigern konnte, war die Entwick- langsamer als im Vorjahr, als Nachholeffekte aus der Wirtschafts- lung der staatlichen Fret SNCF spürbar durch die Reduzierung krise zu einem Rekordwachstum führten. Trotz dieser positiven des Einzelwagenangebots geprägt. Nachfrageentwicklung hat sich der Ratenverfall in der Seefracht Nach derzeitigen Erkenntnissen war die Entwicklung in fortgesetzt, da die Reedereien auf vielen Routen mehr Schiffs- Großbritannien im ersten Halbjahr 2011 durch eine starke Erho- kapazitäten aufgebaut haben, als nachgefragt wurden. Wieder- lung des Gesamtmarkts gekennzeichnet. Getragen wurde diese holte Versuche der Reedereien, Preiserhöhungen durchzusetzen, Entwicklung vor allem von den Kohleverkehren, die wieder das haben zu keinem Erfolg geführt. stärkste Volumen auswiesen, nachdem Ende des Jahres 2009 der Bereich »Domestic Intermodal« die bis dahin historisch domi- Kontr ak tlo gis tik nierenden Kohletransporte übertroffen hatte. Die Verkehrs In der Kontraktlogistik hat sich das gute Geschäftsklima weiter leistung der DB Schenker Rail ( UK ) entwickelte sich analog zum fortgesetzt. Dies zeigte sich in einem anhaltenden Marktwachs Markttrend. tum auf allen Kontinenten, wobei Asien weiterhin die höchsten Wachstumsraten aufweist. Unsere vier Kernindustrien Automo- tive, Consumer Goods, Electronics und Industrials zeigten im ersten Halbjahr 2011 weiterhin eine positive Nachfrageentwick- lung. Insbesondere die Bereiche Automotive und Electronics verzeichneten ein zweistelliges prozentuales Wachstum.
10 | DB Mobility Logistics konzern Ertr agslage a aSta rker Um satzan stieg um rund 17 % auf 18,1 M rd. € – auf vergleichba rer Basis um rund 6 % a aBereinigtes EBIT verbesser t sich auf 0,8 M rd. € a aSpü rba re Ausw i rkungen du rch Einbeziehung von A r r iva Wesentliche Änderungen im Vergleich aaDie Zahlen für das erste Halbjahr 2010 im Geschäftsfeld zum ersten Halbjahr 2010 DB Arriva umfassen daher nur die vorher in den Geschäfts- Die Aufwands- und Ertragsentwicklung wurde im Berichtszeit- feldern DB Bahn Regio (insbesondere DB Regio UK ) bezie- raum auch durch Veränderungen im Konsolidierungskreis hungsweise DB Bahn Stadtverkehr (insbesondere Pan Bus) beeinflusst. geführten und seit dem 1. Januar 2011 dem Geschäftsfeld Folgende Veränderungen sind für die Vergleichbarkeit auf DB Arriva zugeordneten Aktivitäten. Die Zahlen für das der Ebene der Geschäftsfelder relevant und werden nachfol- erste Halbjahr 2010 im Geschäftsfeld DB Bahn Regio wurden gend, sofern erforderlich, erläutert: entsprechend angepasst. aaDie britische Arriva wird seit dem 1. September 2010 mit aaIm Geschäftsfeld DB Bahn Regio werden daher seit 1. Januar Ausnahme der im Februar 2011 veräußerten Aktivitäten von 2011 ausschließlich die Regionalverkehrsaktivitäten (Bus Arriva Deutschland vollkonsolidiert und im neu geschaf und Schiene) des DB ML-Konzerns in Deutschland geführt. fenen Geschäftsfeld DB Arriva geführt. Das bisherige Geschäftsfeld DB Bahn Stadtverkehr ist zum aaBestandteil des Geschäftsfelds DB Arriva sind seit dem 1. Januar 2011 im Geschäftsfeld DB Bahn Regio aufgegangen. 1. Januar 2011 neben den übernommenen Aktivitäten von Die Zahlen für das erste Halbjahr 2010 wurden entsprechend Arriva außerhalb Deutschlands auch die europäischen Akti- angepasst. vitäten im Schienenpersonennah- sowie im Busverkehr, die aaInfolge der im Rahmen der A Tarifabschlüsse [1] getrof- vormals Bestandteil der Geschäftsfelder DB Bahn Regio fenen Festlegung zur A Reduzierung der Sollarbeits- beziehungsweise DB Bahn Stadtverkehr waren. zeit [1] stiegen die Mitarbeiterzahlen und Arbeitsentgelte rechnerisch an. Nicht betroffen sind die Geschäftsfelder DB Arriva und DB Schenker Logistics. Umsatzentwicklung Umsatzerlöse [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual DB ML-Konzern 18.071 15.493 +2.578 + 16,6 – Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen 1.535 – + 1.535 – – Effekte aus Währungskursänderungen 61 – + 61 – D B M L- KO N Z E R N — V E R G L E I C H B A R 16.475 15.493 + 982 + 6,3 Der Konzernumsatz ist im Berichtszeitraum im Vergleich zum Zudem hatten wir in geringerem Umfang positive Effekte aus ersten Halbjahr 2010 weiter spürbar gestiegen. Dies resultierte Währungskursänderungen in einer Größenordnung von insgesamt insbesondere aus der anhaltend positiven weltweiten konjunk- 61 Mio. € zu verzeichnen, die im Wesentlichen im Geschäftsfeld turellen Entwicklung und den daraus resultierenden Nachfrage- DB Schenker Logistics anfielen. Dabei wurde die Zunahme des steigerungen nach Transport- und Logistikdienstleistungen. Euro gegenüber dem US -Dollar überkompensiert durch eine Auch die Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen schwächere Entwicklung gegenüber der schwedischen Krone hatten im ersten Halbjahr 2011 einen maßgeblichen Einfluss auf und dem australischen Dollar. die Umsatzentwicklung. Diese resultierten fast vollständig aus Bereinigt um die Effekte aus Währungskurs- und Konsoli der Einbeziehung von Arriva mit einem Umsatzeffekt in Höhe dierungskreisänderungen lag das Umsatzwachstum bei 6,3 %. von 1.529 Mio. €. Bereinigt um konsolidierungskreisbedingte Effekte betrug das Umsatzwachstum 6,7 %. | [1] A Seite 28
| konzernzwischenlagebericht 11 Gesamtumsatz nach Geschäftsfeldern [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual DB Bahn Fernverkehr 1.825 1.828 –3 – 0,2 DB Bahn Regio 4.365 4.288 +77 + 1,8 DB Schenker Rail 2.481 2.268 +213 + 9,4 DB Schenker Logistics 7.466 6.746 +720 + 10,7 DB Dienstleistungen 648 557 + 91 + 16,3 Sonstige 122 127 –5 – 3,9 Konsolidierung – 468 – 408 – 60 + 14,7 D B M L- Ko n z e r n (o h n e D B A r r i va) 16.439 15.406 + 1.033 + 6,7 DB Arriva 1.632 87 + 1.545 – D B M L- Konzern 18.071 15.493 + 2.578 + 16,6 davon Bestellerentgelte (Schienenverkehr) 2.311 2.155 + 156 +7,2 davon Bestellerentgelte ( DB Bahn Regio) 2.173 2.147 +26 + 1,2 Die Umsatzentwicklung verlief auf Ebene der Geschäftsfelder Detaillierte Ausführungen zur Entwicklung der einzelnen insgesamt positiv. Geschäftsfelder finden Sie im Kapitel A Entwicklung der Im Geschäftsfeld DB Bahn Fernverkehr blieb der Umsatz Geschäftsfelder [1]. auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2010. In der Struktur der externen Umsatzerlöse stiegen die Anteile Das Geschäftsfeld DB Bahn Regio profitierte von einer der Geschäftsfelder im Personenverkehr von 40 auf 43 %. Der positiven Umsatzentwicklung im Schienenverkehr, wo es preis- Anteil des Geschäftsfelds DB Bahn Fernverkehr ging dabei und mengenbedingt zu Steigerungen kam. Das Busgeschäft lag von 12 auf 10 % und von DB Bahn Regio von 27 auf 24 % zurück. leicht über dem entsprechenden Vorjahreswert. Das neue Geschäftsfeld DB Arriva weist einen Anteil von 9 % In den Geschäftsfeldern DB Schenker Logistics und (im ersten Halbjahr 2010: 1 % ) auf. Demgegenüber ging der DB Schenker Rail stieg der Gesamtumsatz aufgrund der weite- Anteil des Geschäftsfelds DB Schenker Logistics von 43 auf 41 % ren positiven konjunkturellen Entwicklung und der damit und des Geschäftsfelds DB Schenker Rail von 14 auf 13 % zurück. einhergehenden positiven Leistungsentwicklung. Hauptumsatzträger bleibt DB Schenker Logistics, gefolgt von Der Umsatzanstieg im Geschäftsfeld DB Arriva ist akquisi- DB Bahn Regio. tionsbedingt. Außenumsatz nach Regionen [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual Deutschland 10.264 9.871 + 393 + 4,0 Übriges Europa 5.550 3.635 + 1.915 + 52,7 Asien /Pazifik 1.120 969 + 151 + 15,6 Nordamerika 886 814 +72 + 8,8 Übrige Welt 251 204 + 47 +23,0 D B M L- KO N Z E R N 18.071 15.493 + 2.578 + 16,6 Auch in der regionalen Umsatzverteilung spiegeln sich die Effekte die weniger dynamische Entwicklung im Personenverkehr, mit aus der anhaltend positiven weltweiten konjunkturellen Ent- einem Anstieg um 4,0 % insgesamt weniger stark als in den wicklung, die in allen Regionen zu Umsatzsteigerungen führte, anderen Regionen. und aus der erstmaligen Einbeziehung von Arriva, die sich in der Der Anteil des außerhalb Deutschlands erzielten Umsatzes starken Entwicklung des übrigen Europa auswirkte, wider. In stieg dementsprechend von 36 % im ersten Halbjahr 2010 auf Deutschland zeigte sich die Umsatzentwicklung, bedingt durch 43 % im Berichtszeitraum an. | [1] A Seite 15 ff.
12 | DB Mobility Logistics konzern Ergebnisentwicklung Auszug bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung 1. Halbjahr davon weitere 1. Halbjahr Veränderung [ in Mio. € ] 2011 Bereinigungen 1) 2010 absolut prozentual Umsatz 18.071 1.596 15.493 +2.578 + 16,6 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 498 3 437 + 61 + 14,0 Sonstige betriebliche Erträge 1.017 59 819 + 198 +24,2 S umm e E r t r ä g e 19.586 1.658 16.749 + 2.837 + 16,9 Materialaufwand –11.128 – 547 – 9.870 –1.258 + 12,7 Personalaufwand – 4.860 –728 – 3.961 – 899 +22,7 Sonstige betriebliche Aufwendungen –1.926 –232 –1.549 – 377 +24,3 E B IT D A B e r e i n i g t 1.672 151 1.369 + 303 + 22,1 EBITDA-Marge (bereinigt) in % 9,3 – 8,8 – – Abschreibungen – 859 –114 –788 –71 + 9,0 E B I T B ereinigt 813 37 581 + 232 + 39,9 EBIT-Marge (bereinigt) in % 4,5 – 3,8 – – 1) Bereinigungen um Konsolidierungskreis- und Währungskurseffekte. Im Folgenden wird die bereinigte Ergebnisentwicklung unter Auch das bereinigte EBIT verbesserte sich im ersten Halbjahr 2011 zusätzlicher Darstellung von Konsolidierungs- und Währungs- spürbar (+ 39,9 % auf 813 Mio. € ). Dementsprechend stieg die kurseffekten beschrieben. bereinigte EBIT-Marge im ersten Halbjahr 2011 auf 4,5 % an. Auf Basis der positiven Umsatzentwicklung und gestiegener sonstiger betrieblicher Erträge ist auch die Summe der Erträge Sondereffekte [ in Mio. € ] 1. Halbjahr 2011 im ersten Halbjahr 2011 deutlich angestiegen. Dieser Anstieg Amortisation Kundenverträge – 37 resultierte aus Konsolidierungs- und Währungskurseffekten Sonstige –2 sowie aus operativen Effekten. I n s ge s amt – 39 Der Materialaufwand lag im ersten Halbjahr 2011 spürbar höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ursächlich hierfür Ebenso wie im Berichtszeitraum wurde die Entwicklung des EBIT waren insbesondere preis- und mengenb edingt gestiegene auch im entsprechenden Vorjahreszeitraum kaum durch Sonder bezogene Vorleistungen im Geschäftsfeld DB Schenker Logistics. effekte beeinflusst. Die Sondereffekte waren im ersten Halbjahr Daneben wirkten sich auch preis- und mengenbedingt höhere 2011 in Summe mit 39 Mio. € negativ, während sie im ersten Halb- Aufwendungen für Energie und die Einbeziehung von Arriva aus. jahr 2010 mit + 29 Mio. € noch positiv waren. Die Sondereffekte Der prozentuale Zuwachs des Materialaufwands lag dabei auf ergaben sich im ersten Halbjahr 2011 im Wesentlichen aus der vergleichbarer Basis oberhalb des Ertragswachstums. Amortisation von Kunden- und Franchiseverträgen, die infolge Der Personalaufwand lag oberhalb des Werts im ersten der Aktivierung als immaterielle Vermögenswerte im Rahmen der Halbjahr 2010. Hier machten sich im Wesentlichen die Einbezie- Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation; PPA ) von Arriva hung von Arriva und zudem Tariferhöhungen bemerkbar. über die Restdauer der jeweiligen Verträge amortisiert werden. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen unter anderem infolge eines höheren Aufwands für die Anmietung von Sondereffekte [ in Mio. € ] 1. Halbjahr 2010 Schienenfahrzeugen in den Geschäftsfeldern DB Bahn Fernverkehr Rückstellungsauflösung Technikrisiken 35 und DB Schenker Rail. Sonstige –6 Im Saldo war die Entwicklung des bereinigten EBITDA im I n s ge s amt 29 ersten Halbjahr 2011 deutlich positiv (+ 22,1 % auf 1.672 Mio. € ). Die Abschreibungen lagen auf vergleichbarer Basis unterhalb Im ersten Halbjahr 2010 ergaben sich Sondereffekte im Wesent- des Niveaus des ersten Halbjahres 2010. lichen aus der teilweisen Auflösung von Rückstellungen für Technikrisiken in Höhe von 35 Mio. €, die sich infolge der Einigung über den Austausch der ICE-T-Achsen ergeben hatte.
| konzernzwischenlagebericht 13 Auszug Gewinn- und Verlustrechnung [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual Umsatz 18.071 15.493 +2.578 + 16,6 Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen 498 437 + 61 + 14,0 Sonstige betriebliche Erträge 1.023 854 + 169 + 19,8 S umm e E r t r ä g e 19.592 16.784 + 2.808 + 16,7 Materialaufwand –11.128 – 9.870 –1.258 + 12,7 Personalaufwand – 4.860 – 3.961 – 899 +22,7 Abschreibungen – 896 –788 –108 + 13,7 Sonstige betriebliche Aufwendungen –1.934 –1.555 – 379 +24,4 O p e r at i v e s E r g e b n i s (E B IT ) 774 610 + 164 + 26,9 Finanzergebnis –223 –247 +24 – 9,7 E r g e b n i s v o r E r t r ags t e u e r n 551 363 + 188 + 51,8 Ertragsteuern – 59 – 34 –25 +73,5 ergebni s 492 329 + 163 + 49,5 Aufgrund der in Summe nur unwesentlichen Sondereffekte ist Die Ertragsteuerposition hat sich im Vergleich zum entspre- die Entwicklung der unbereinigten Ergebnisgrößen im Berichts- chenden Vorjahreszeitraum um 25 Mio. € verschlechtert. Das zeitraum durch dieselben Treiber beeinflusst worden wie die der Ergebnis (nach Ertragsteuern) stieg dementsprechend um bereinigten Ergebnisgrößen. Das heißt, die wesentlichen Effekte 163 Mio. € auf 492 Mio. € (im ersten Halbjahr 2010: 329 Mio. € ). resultierten aus der starken operativen Entwicklung und der Das anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis lag bei Einbeziehung von Arriva. 5 Mio. € (im ersten Halbjahr 2010: 5 Mio. €). Aus der beschriebenen Infolge der positiven operativen Ergebnisentwicklung und Entwicklung resultierte daher insgesamt ein ebenfalls deutlich einer Verbesserung im Finanzergebnis um 24 Mio. € hat sich auch gestiegenes Ergebnis für die Aktionäre der DB ML AG in Höhe das Ergebnis vor Ertragsteuern spürbar verbessert (+ 188 Mio. € ). von 487 Mio. € (im ersten Halbjahr 2010: 324 Mio. € ). Hieraus ergab sich auch ein Anstieg im Ergebnis pro Aktie, das im Berichts- zeitraum bei 0,49 € lag (im ersten Halbjahr 2010: 0,32 € ). Oper ative Erg ebni sent wi cklu n g nach G e schäf t sfelder n EBITDA bereinigt nach Geschäftsfeldern [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual DB Bahn Fernverkehr 227 261 – 34 –13,0 DB Bahn Regio 753 724 +29 + 4,0 DB Schenker Rail 199 127 +72 + 56,7 DB Schenker Logistics 255 197 + 58 +29,4 DB Dienstleistungen 155 149 +6 + 4,0 Sonstige /Konsolidierung – 68 – 92 +24 –26,1 D B M L- Ko n z e r n (o h n e D B A r r i va) 1.521 1.366 + 155 + 11,3 DB Arriva 151 3 + 148 – D B M L- Konzern 1.672 1.369 + 303 + 22,1
14 | DB Mobility Logistics konzern EBIT bereinigt nach Geschäftsfeldern [ in Mio. € ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual DB Bahn Fernverkehr 46 80 – 34 – 42,5 DB Bahn Regio 477 449 +28 + 6,2 DB Schenker Rail 58 –19 +77 – DB Schenker Logistics 170 110 + 60 + 54,5 DB Dienstleistungen 80 74 +6 + 8,1 Sonstige /Konsolidierung – 89 –110 +21 –19,1 D B M L- Ko n z e r n (o h n e D B A r r i va) 742 584 + 158 + 27,1 DB Arriva 71 –3 +74 – D B M L- Konzern 813 581 + 232 + 39,9 Auf Ebene der Geschäftsfelder war die Entwicklung der bereinigten Im Geschäftsfeld DB Dienstleistungen stiegen die bereinigten Ergebnisgrößen, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahres- Ergebnisgrößen infolge der gestiegenen Erträge an. zeitraum, überwiegend positiv. Zuwächse beim EBITDA bereinigt Im Bereich Sonstige /Konsolidierung lagen die bereinigten und EBIT bereinigt konnten in allen Geschäftsfeldern mit Ausnahme Ergebnisgrößen oberhalb des entsprechenden Vorjahresniveaus. des Geschäftsfelds DB Bahn Fernverkehr erzielt werden. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen Effekte aus Zwischen- Das Geschäftsfeld DB Bahn Fernverkehr wies bei konstanten gewinneliminierungen. Umsätzen unter anderem mengen- und tarifbedingte Steige- Die Zuwächse der bereinigten Ergebnisgrößen im Geschäfts rungen im Personalaufwand auf. Insgesamt war daher ein Rück- feld DB Arriva sind auf die Akquisition von Arriva im zweiten gang der bereinigten Ergebnisgrößen zu verzeichnen. Halbjahr 2010 zurückzuführen. Im Geschäftsfeld DB Bahn Regio stieg der Aufwand insge- Weitere Ausführungen zur operativen Entwicklung der ein- samt leicht unterproportional im Vergleich zu den Erträgen (ins zelnen Geschäftsfelder finden Sie im Kapitel A Entwicklung besondere infolge der positiven Entwicklung der Fahrgelderlöse), der Geschäftsfelder [1]. sodass die bereinigten Ergebnisgrößen im Berichtszeitraum gestiegen sind. Aufgrund des kräftigen Umsatzanstiegs infolge der weiteren positiven konjunkturellen Entwicklung, verbunden mit einer nur unterproportionalen Aufwandssteigerung, stiegen die berei- nigten Ergebnisgrößen der Geschäftsfelder DB Schenker Rail und DB Schenker Logistics deutlich an. Wertmanagement ROCE [ in Mio. € bzw. % ] 1. Halbjahr Veränderung 2011 2010 absolut prozentual EBIT bereinigt 813 581 +232 + 39,9 ÷ Capital Employed per 30. 06. 14.091 11.599 +2.492 +21,5 roce 1 ) in % 11,5 10,0 – – 1) Zur Ermittlung eines ROCE auf Ganzjahresbasis werden die Werte des EBIT bereinigt auf das Gesamtjahr auf Basis einer linearen Projektion hochgerechnet. Der ROCE ist im ersten Halbjahr 2011 um 1,5 Prozentpunkte gestie Der Anstieg des Capital Employed ist im Wesentlichen durch die gen und spiegelt den deutlichen Anstieg des A bereinigten Einbeziehung von Arriva seit dem 1. September 2010 bedingt. EBIT [2] wider. | [1] A Seite 15 ff. | [2] A Seite 12
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