DB Mobility Logistics Zwischenbericht Januar - Juni 2011 - Deutsche Bahn AG

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DB Mobility Logistics Zwischenbericht Januar - Juni 2011 - Deutsche Bahn AG
DB Mobility Logistics
Zwischenbericht
Januar – Juni 2011
DB Mobility Logistics Zwischenbericht Januar - Juni 2011 - Deutsche Bahn AG
Auf einen Blick
Ausgewählte Kennzahlen                                                 1. Halbjahr             Veränderung
                                                               2011          2010    absolut    prozentual
F i n a n z k e n n z a h l e n [ in Mio. € ]

Umsatz                                                        18.071       15.493    +2.578          +16,6
Umsatz vergleichbar                                           16.475       15.493      + 982          + 6,3
Ergebnis vor Ertragsteuern                                       551          363      +188          + 51,8
Ergebnis (nach Ertragsteuern)                                   492           329      +163          + 49,5
EBITDA bereinigt                                               1.672        1.369      +303          +22,1
EBIT bereinigt                                                  813           581      +232          +39,9
Langfristige Vermögenswerte per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010    18.166       18.714      –548           –2,9
Kurzfristige Vermögenswerte per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010     6.415        6.328       + 87          +1,4
Eigenkapital per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010                    3.987        3.582      + 405         +11,3
Netto-Finanzschulden per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010            9.042        9.101       –59           – 0,6
Bilanzsumme per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010                    24.581       25.042      –461           –1,8
Capital Employed per 30. 06.                                  14.091       11.599    +2.492          +21,5
ROCE in %                                                       11,5         10,0         –              –
Brutto-Investitionen                                            569           420      +149          +35,5
Netto-Investitionen                                             564           406      +158          +38,9
Mittelfluss aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit                 343           351        –8           –2,3
Leistungskennzahlen

S chienen p ersonenverkehr 1)

Reisende in Mio.                                               971,1        952,8     +18,3           +1,9
Verkehrsleistung in Mio. Pkm                                  38.010       38.067       –57           – 0,1
Betriebsleistung in Mio. Trkm                                  330,3        333,2      –2,9           – 0,9
S chieneng ü terverkehr

Beförderte Güter in Mio. t                                     207,8        203,2      + 4,6          +2,3
Verkehrsleistung in Mio. tkm                                  56.784       52.588    + 4.196          + 8,0
Auslastung in t pro Zug                                        516,3        499,6      +16,7          +3,3
                   1)
B usverkehr

Reisende in Mio.                                               408,5        408,7      – 0,2             –
Verkehrsleistung in Mio. Pkm                                   4.720        4.776       –56           –1,2
Betriebsleistung in Mio. Buskm                                 323,1        323,2      – 0,1             –
S p edition und Logistik 2)

Sendungen im europäischen Landverkehr in Tausend              47.515       39.372    + 8.143         +20,7
Luftfrachtvolumen (Export) in Tausend t                        583,2        586,8      –3,6           – 0,6
Seefrachtvolumen (Export) in Tausend TEU                       837,3        800,1     +37,2           + 4,6
Weitere Kennzahlen

Mitarbeiter per 30. 06. 2011 / 31. 12.2010                   220.945      216.091    + 4.854          +2,2

1)
     Ohne Arriva.
2)
     Vorläufige Zahlen.
DB Mobility Logistics Zwischenbericht Januar - Juni 2011 - Deutsche Bahn AG
Vorwort des Vorstandsvorsitzenden
                        Sehr geehrte Damen und Herren,

                        wir blicken zufrieden auf ein erfolgreiches erstes Halbjahr zurück. Wir waren nicht nur wirtschaftlich erfolg-
                        reich, sondern haben auch wichtige Fortschritte gemacht im Bemühen um Kunden und Qualität sowie
                        um ökologische Nachhaltigkeit.
                              Dank der Erholung auf den Verkehrs-, Transport- und Logistikmärkten ist es uns gelungen, unseren Umsatz
                        im ersten Halbjahr 2011 um fast 17 Prozent auf 18,1 Milliarden Euro – auf vergleichbarer Basis um 6 Prozent auf
                                     16,5 Milliarden Euro – und das operative Ergebnis um 40 Prozent auf 0,8 Milliarden Euro zu steigern.
                                     Besonders dynamisch verlief die Entwicklung bei den Geschäftsfeldern von DB Schenker, die ins-
                                     gesamt ihr bereinigtes EBIT mehr als verdoppeln konnten. Im Schienen­personenverkehr liegen
                                     wir heute wieder über Vorkrisenniveau. Insbesondere DB Bahn Regio hat ein erfolgreiches erstes
                                     Halb­jahr hinter sich: Im hart umkämpften Regionalverkehrsmarkt konnten wir circa 70 Prozent
                                     der vergebenen Zugkilometer für uns verbuchen.
                                          Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Mit den vier Initiativen, die wir im Jahr 2010 gestartet
                                     haben, gelingt es uns sukzessive, unser Kerngeschäft langfristig und grundlegend zu verbessern.
                                     Dafür setzen wir unter anderem zahlreiche Maßnahmen im Rahmen unserer Kunden- und Qualitäts-
                                     sowie unserer Investitionsinitiative um.
dr . rüdiger grube                        Im Rahmen der Technikinitiative haben wir mit der Neuordnung der Verantwortlichkeiten bei
Vorstandsvorsitzender                Neufahrzeugen einen wichtigen Meilenstein erreicht. Im Mai hat der Bundesverkehrs­minister das
                        »Handbuch Eisenbahnfahrzeuge – Leitfaden für Herstellung und Zulassung« vorgestellt, das wir in Abstimmung
                        mit dem Bundesverkehrsministerium, dem Eisenbahn-Bundesamt und der Bahnindustrie erarbeitet haben.
                        Mit diesem Handbuch gibt es eine neue Rechtsgrundlage für die umfangreichen Fahrzeugbeschaffungen der
                        nächsten Jahre.
                              Der ICx wird das erste Fahrzeug sein, das wir auf der Grundlage des neuen Handbuchs beschaffen. Im Mai
                        haben wir mit Siemens die Verträge für bis zu 300 Fernverkehrszüge einer neuen Generation unterzeichnet – ein
                        Meilenstein unserer Investitionsinitiative und die größte Fahrzeugbestellung in der Geschichte der Deutschen
                        Bahn. Wir haben daneben auch in Regionalzüge und Güterzüge investiert. Diese Investitionen in Fahrzeuge
                        kommen nicht nur den Kunden zugute, sondern auch der Umwelt: Die neuen Fahrzeuggenerationen sparen bis
                        zu 30 Prozent Energie ein. Neben den CO 2 -Emissionen reduzieren wir auch unsere Lärmemissionen. Mit dem
                        Bundesverkehrsministerium haben wir eine Eckpunktevereinbarung zur Umrüstung aller Güterwagen mit
                        einer sogenannten Flüsterbremse unterzeichnet und reduzieren so den Lärm um rund 50 Prozent.
                              Als Erfolg der Marktinitiative schließlich konnten wir neben den Ausschreibungen im Regionalverkehr
                        einige wichtige neue Großkunden bei Transport und Logistik aus dem Automotive-Sektor gewinnen.
                              Zu verdanken haben wir die guten Ergebnisse des ersten Halbjahres dem unermüdlichen Engagement
                        unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Vertrauen unserer Kunden. Im Namen des gesamten
                        Vorstands der DB Mobility Logistics AG bedanke ich mich herzlich dafür.

                        Herzlichst
                        Ihr

                        Dr. Rüdiger Grube
                        Vorstandsvorsitzender der
                        DB Mobility Logistics AG
2|     Db Mobility Logistics konzern

 Inhalt

  au f e i n e n b l i ck	                                                u2   Na c h t r a g s b e r i c h t                                              30
  Vo rwo r t d e s Vo r stan d svo r s i t z e n d e n	                    1   Prognosebericht                                                             31
  W e s e ntl i ch e E r e i g n i ss e                                    2   Kon z e r n z w i sch e na b schl u ss ( u n g e p r ü ft )                 33
 Kon z e r n z w i sch e nlag e b e r i cht ( u n g e p r ü ft )          3   Ko n z e r n - G e w i n n - u n d V e r lu s t r ec h n u n g              33
  Überblick                                                                3   Ü b e r l e i t u n g z um Ko n z e r n - G e s am t e r g e b n i s        33
  G e s c h ä f t s - u n d Rahm e n b e d i n g u n g e n                 5   Ko n z e r n - B i l a n z                                                  34
  Ertr agsl age                                                           10   Ko n z e r n - Kap i ta l f lu s s r ec h n u n g                           36
  E n t w i c k lu n g d e r G e s c h ä f t s f e l d e r                15   Ko n z e r n - E i g e n k ap i ta l s p i eg e l                           37
  F i n a n z- u n d V e r m ö g e n s l a g e                            25   S eg m e n t i n fo r mat i o n e n n a c h
  M i ta r b e i t e r                                                    28   G e s c h ä f t s s eg m e n t e n                                          38
  W e i t e r e I n fo r mat i o n e n                                    29   E r l äu t e r u n g e n z um Ko n z e r n z w i s c h e n a b s c h lu s s 40
  R i s i ko - u n d Cha n c e n b e r i c h t                            30   Kontakt i nfo r mat i on e n	U 3
                                                                               F i nan z t e r m i n e	U 3

 Wesentliche Ereignisse
 EINIGUNG in der TARIFRUNDE UND                                                Verkauf von Arriva Deutschland
 Über BR ANCHENTARIFVERTR AG                                                   abgeschlossen

 In den Tarifverhandlungen haben wir sowohl mit der Eisenbahn-                 Ende Februar 2011 haben wir den Verkauf der Arriva Deutsch­
 und Verkehrsgewerkschaft ( EVG ) als auch mit der Gewerkschaft                land-Gruppe an ein durch Ferrovie dello Stato geführtes Kon-
 Deutscher Lokomotivführer (GDL ) eine Einigung erzielt. Mit der               sortium mit dem Finanzinvestor Cube Infrastructure vollzogen
 EVG konnten wir uns zudem zusammen mit den sechs großen                       und damit die Arriva-Akquisition abgeschlossen.
 privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen ( EVU ) für den Schienen­
 personennahverkehr auf einen Branchentarifvertrag einigen,
 der am 1. Februar 2011 in Kraft getreten ist             A Seite 28 f.        Zuschlag für Kölner Dieselnetz erhalten

                                                                               Im ersten Halbjahr 2011 haben wir im Schienenpersonennah-
 BGH - ENTSCHEIDUNG SCHAFFT KLARHEIT FÜR                                       verkehr insgesamt 69 % der vergebenen Zugkilometer (Zugkm)
 DEUTSCHEN REGIONALVERKEHR SMARKT                                              für uns entscheiden können. Die größte gewonnene Ausschreibung
                                                                               betraf das Kölner Dieselnetz mit 7,2 Mio. Zugkm pro Jahr mit
 Der Bundesgerichtshof ( BGH ) hat Anfang Februar 2011 eine                    Betriebsbeginn im Dezember 2013            A Seite 16.
 Grundsatzentscheidung zu Vergabeverfahren im deutschen
 Regionalverkehrsmarkt getroffen, indem er festgestellt hat, dass
 das deutsche Kartellvergaberecht grundsätzlich eine Pflicht zur               Investitionen in neue Lokomotiven
 Ausschreibung vorsehe          A Seite 15 f.
                                                                               Mit Bombardier haben wir im April 2011 einen Rahmenabruf­
                                                                               vertrag über die Lieferung von bis zu 200 Dieselstrecken­
 DB ML- Konzern unter stützt FIFA Fr auen -WM                                  lokomotiven für den Personen- und Güterverkehr bis zum Jahr
                                                                               2020 unterzeichnet.
 Als Nationaler Förderer und Offizieller Mobilitäts- und Logistik-
 dienstleister haben wir die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft
 Deutschland 2011™ unterstützt. Wie schon bei der FIFA WM                      Grünes Licht für den neuen ICX
 2006 waren alle relevanten Bereiche des DB ML-Konzerns einge-
 bunden und leisteten einen wichtigen Beitrag zum Gelingen                     Einen Milliardenauftrag für den Bau von bis zu 300 neuen Fern-
 dieses Sport­ereignisses. Dafür haben wir unter anderem die Fans              verkehrszügen haben wir im Mai 2011 an Siemens vergeben.
 aus aller Welt per Zug oder Bus zuverlässig und komfortabel zu                Aus dem abgeschlossenen Rahmenabrufvertrag, der bis zum
 den Spielorten gebracht und die Logistik übernommen.                          Jahr 2030 einen Lieferumfang von bis zu 300 ICx-Zügen umfasst,
                                                                               rufen wir im ersten Schritt 130 Züge ab           A Seite 15.
|          konzernzwischenlagebericht                                                                                                      3

Konzernzwischenlagebericht                                        (ungeprüft)

Überblick

a aFor t setzung der Erholung in den Tran spor t- und Logistikmä rk ten
a aWeitere deutliche Zuwäch se in Um satz und Ergebnis
a aAu sblick fü r das Geschäf t sjah r 2011 leicht verbesser t

Erholung setzt sich weiter fort

    Ausgewählte Kennzahlen [ in Mio. € ]                                                    1. Halbjahr                     Veränderung
                                                                                2011             2010            absolut      prozentual
    Reisende Personenverkehr (Schiene und Bus) in Mio. 1)                       1.380            1.362              + 18           + 1,3
                                                             1)
    Verkehrsleistung Personenverkehr (Schiene) in Mio. Pkm                     38.010          38.067               – 57           – 0,1
    Verkehrsleistung Personenverkehr (Bus) in Mio. Pkm 1)                       4.720            4.776              – 56           –1,2
    Verkehrsleistung Güterverkehr in Mio. tkm                                  56.784           52.588           + 4.196           + 8,0
    Sendungen im europäischen Landverkehr in Tausend 2)                        47.515           39.372           + 8.143          +20,7
    Luftfrachtvolumen (Export) in Tausend t 2)                                  583,2            586,8             – 3,6           – 0,6
                                                 2)
    Seefrachtvolumen (Export) in Tausend TEU                                    837,3            800,1            + 37,2           + 4,6
    Umsatz                                                                     18.071           15.493           +2.578           + 16,6
    Umsatz vergleichbar                                                        16.475           15.493            + 982            + 6,3
    EBITDA bereinigt                                                            1.672            1.369             + 303          +22,1
    EBIT bereinigt                                                                 813             581             +232           + 39,9
    Ergebnis (nach Ertragsteuern)                                                  492             329             + 163          + 49,5
    ROCE in %                                                                      11,5           10,0                –               –
    Netto-Finanzschulden per 30. 06. 2011 /31. 12.2010                          9.042            9.101              – 59           – 0,6
    Brutto-Investitionen                                                           569             420             + 149          + 35,5
    Netto-Investitionen                                                            564            406              + 158          + 38,9

    1)
         Ohne Arriva.
    2)
         Vorläufige Zahlen.

Im ersten Halbjahr 2011 konnte der DB Mobility Logistics Konzern      Verunsicherung unserer Kunden durch mögliche Arbeitskampf-
( DB ML-Konzern) in einem anhaltend dynamischen wirtschaft-           maßnahmen und des Wegfalls von Einmaleffekten aus dem
lichen Umfeld erneut teils deutliche Volumenzuwächse erzielen         ersten Halbjahr 2010 leicht rückläufig war.
und damit seinen Wachstumskurs fortsetzen. Dies gilt insbeson-            Die Volumenzuwächse im Schienengüterverkehr und im
dere für den         A Schienengüterverkehr sowie unsere weltweiten   Geschäftsfeld DB Schenker Logistics spiegeln sich auch in einem
Trans­port- und Logistikaktivitäten [1], die weiterhin von der        deutlichen    A Umsatzwachstum [3] wider.
weltweit positiven konjunkturellen Entwicklung profitieren                Wesentliche Auswirkungen auf die Ertragslage resultierten
konnten. Dabei ist die Entwicklung in der Luftfracht im ersten        im ersten Halbjahr 2011 zudem aus       A konsoli­die­rungs­kreis-
Halbjahr 2011 stabil geblieben, nachdem unsere Aktivitäten            bedingten Veränderungen [4]. Hier wirkte sich die Ende August
sich hier im Vorjahr mit hohen Wachstumsraten sehr schnell von        2010 erfolgte Akquisition des britischen Per­sonen­verkehrs­
der Wirtschafts- und Finanzkrise erholt hatten.                       unternehmens Arriva mit einem Umsatz­b eitrag von rund
           Die   A Leistungsentwicklung unserer Geschäftsfelder im    1,5 Mrd. € ganz maßgeblich aus. Nach dieser Akqui­sition haben
Personenverkehr [2] war – ohne Berücksichtigung der Aktivitäten       sich zudem Änderungen in der        A Organisations­struktur [5]
von Arriva – insgesamt stabil. Zuwächse waren im Schienen­            des DB ML-Konzerns ergeben, die ab dem 1. Januar 2011 wirk­­sam
personennahverkehr zu verzeichnen, während die Entwicklung            geworden sind.
im Fernverkehr infolge von besonderen Belastungen im ersten
Halbjahr 2011 durch eine intensive Bautätigkeit im Netz, einer

| [1] A Seite 21 ff. | [2] A Seite 17 f. | [3] A Seite 10 f.          | [4] A Seite 10     | [5] A Seite 15
4|     DB Mobility Logistics konzern

 Die   A Ergebnisentwicklung [1] war im Berichtszeitraum           Unsere    A Kunden- und Qualitätsinitiative [6] haben wir im
 insge­s amt positiv. Die Entwicklung des DB ML-Konzerns war       ersten Halbjahr 2011 planmäßig weiter vorangetrieben. Auch bei
 dabei im Berichtszeitraum ebenso wie im ersten Halbjahr 2010      der Markt-, Technik- und Investitionsinitiative konnten wir
 kaum durch  A Sonder­effekte [2] beeinflusst. In den bereinigten   Erfolge erzielen.
 Ergebnis­größen und in der A bereinigten Gewinn- und Ver-             Die   A Investitionstätigkeit [7] wurde im Berichtszeitraum
 lustrechnung [2] sind die Sondereffekte des Berichtszeitraums     infolge der Investitionsinitiative gesteigert.
 und des entsprechenden Vorjahreszeitraums nicht enthalten.            Die   A Netto-Finanzschulden [8] lagen per 30. Juni 2011
       Insbesondere infolge der positiven wirtschaftlichen Ent-    leicht unter dem Wert per 31. Dezember 2010.
 wicklung in den Geschäftsfeldern zeigte sich das   A Ergebnis         Als Teil des Deutsche Bahn Konzerns ( DB-Konzern) verfügte
 (nach Ertragsteuern) [3] deutlich verbessert.                     der DB ML-Konzern auch im Berichtszeitraum im Rahmen der
       Unsere   A Wertmanagementkenn­ziffer ROCE [4] konnte        DB-Konzernfinanzierung unverändert über die Möglichkeit einer
 im Berichtszeitraum infolge des deutlich gestiegenen berei-       günstigen Refinanzierung und konnte sich zu guten Konditionen
 nigten EBIT spürbar gesteigert werden.                            Fremdkapital beschaffen.
       Die Entwicklung in den einzelnen Geschäftsfeldern war im
 ersten Halbjahr 2011 insgesamt erfreulich. Eine detaillierte
 Beschreibung der Entwicklung der einzelnen Geschäftsfelder
 finden Sie im Kapitel   A Entwicklung der Geschäftsfelder [5].

 | [1] A Seite 12 ff. | [2] A Seite 12 | [3] A Seite 13            | [4] A Seite 14      | [5] A Seite 15 ff. | [6] A Seite 29
 | [7] A Seite 26 f. | [8] A Seite 26
|   konzernzwischenlagebericht                                                                                                         5

Geschäfts - und R ahmenbedingungen

a aWi r t schaf tliches Umfeld anhaltend positiv
a aGedämpf te Ent w icklung im Schienenpersonenverkeh r
a aSta rkes Wach stum im Schienengüter - und im Landverkeh r

Veränderungen in Vorstand und Aufsichtsrat                         Anhaltend P o sitive Umfeldent wi cklu n g
Im Berichtszeitraum haben sich weder im Vorstand noch im           Der globale Aufschwung hat sich im Berichtszeitraum fortge-
Aufsichtsrat der DB Mobility Logistics AG ( DB MLAG ) Verände-     setzt. Die Weltwirtschaft stieg nach ersten Schätzungen im
rungen ergeben.                                                    Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum mit gut 3 %
                                                                   leicht abgeschwächt an.
Wirtschaftliches Umfeld                                                Die Zunahme wurde erneut von der Expansion in den Ent-
Beu rteilu n g de s wirt schaf tlichen Umfeld s                    wicklungs- und Schwellenländern getragen. Insgesamt ließ dort
d u rch den Vor stand                                              die Dynamik kaum nach. In China nahm die Produktion trotz der
Die anhaltende Erholung der Weltwirtschaft im ersten Halbjahr      strafferen Geldpolitik, verringerter Kreditexpansion und hoher
2011 sorgte für Wachstumsimpulse in unseren Kernmärkten und        Inflation annähernd ungebremst zu. Im restlichen asiatischen
wirkte sich damit auch positiv auf unsere wirtschaftliche Ent-     Raum blieb die Konjunktur unverändert kräftig. In den meisten
wicklung aus.                                                      Industrieländern zeigte sich die konjunkturelle Dynamik dagegen
    Der Berichtszeitraum war auch geprägt von steigenden           weniger stark ausgeprägt. In den USA hat sich das Wachstums­
Rohstoffpreisen und der Staatsschuldenkrise, die sich zum Ende     tempo der Produktion abgeschwächt. Die Bauinvestitionen
des Berichtszeitraums und auch im Juli 2011 weiter zuspitzte.      entwickelten sich erneut verhalten. Der private Konsum wurde
    Der überwiegende Anteil unserer Aktivitäten im Personen-       durch steigende Energiepreise und die anhaltend hohe Arbeits-
verkehr ist in hohem Maße abhängig von der konjunkturellen         losigkeit belastet, blieb aber kräftig. In Japan ging die gesamt-
Ent­wicklung in unserem Heimatmarkt Deutschland. Diese wurde       wirtschaftliche Produktion infolge des Erdbebens zurück.
im ersten Halbjahr 2011 unterstützt durch eine positive Arbeits­       Die europäische Wirtschaft hat im Berichtszeitraum an
markt­ent­wicklung und steigende Einkommen. Unser deutscher        Fahrt gewonnen. Dies gilt insbesondere für Westeuropa. Im
Schienen­per­sonen­verkehr blieb in diesem Umfeld auf dem Niveau   Euro-Raum expandierte die Wirtschaft zu Jahresbeginn mit dem
des ersten Halbjahres 2010.                                        höchsten Zuwachs seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise
    Nach der Übernahme von Arriva hat auch der europäische         im Jahr 2008. Dabei blieb die Entwicklung der einzelnen Staaten
Personenverkehrsmarkt an Bedeutung für uns gewonnen. Auch          ausgesprochen uneinheitlich. Die Produktion legte besonders
dieser Markt wird auf der Nachfrageseite wesentlich von staat-     stark in Deutschland zu und expandierte unter anderem in
lich finanzierten Bestellerorganisationen geprägt. Durch die       Frankreich kräftig. Während in Italien und Spanien noch ein
angespannte Situation der öffentlichen Haushalte einiger EU -      schwaches Wachstum zu verzeichnen war, ging die Produktion
Länder sind die Bestellerorganisationen gezwungen, Einspar-        in Griechenland und Portugal zurück. In den Euro-Staaten mit
potenziale zu realisieren, was sich entsprechend dämpfend auf      einer besonders hohen Staatsverschuldung wird die Inlands-
die Nachfrage auswirkt.                                            nachfrage von den Maßnahmen zur Konsolidierung der Staats-
    Im Schienengüterverkehr führte die starke wirtschaftliche      finanzen erheblich gedämpft. Auch in den übrigen Ländern der
Entwicklung in allen wichtigen Regionen, insbesondere aber in      Europäischen Union hat sich die Konjunktur uneinheitlich ent-
Deutschland, zu einer weiteren spürbaren Verbesserung unserer      wickelt. Während sich der kräftige Aufschwung in Schweden
Ergebnisse.​                                                       fortgesetzt hat und in den meisten mittel- und osteuropäischen
    Auch unsere weltweiten Transport- und Logistikaktivitäten      Ländern das BIP deutlich zulegen konnte, blieb die konjunktu-
konnten von einem anhaltend positiven wirtschaftlichen Umfeld      relle Erholung in Großbritannien ohne Dynamik. Die inländische
profitieren.                                                       Nachfrage entwickelte sich infolge der anhaltend schlechten
                                                                   Arbeitsmarktlage, sinken­­der Realeinkommen der Haushalte und
                                                                   der Sparpolitik des Staates äußerst schwach. Im osteuropäischen
                                                                   Raum lag das BIP -Wachstum auch weiterhin über dem EU -
                                                                   Durchschnitt.
6|   DB Mobility Logistics konzern

 Die konjunkturelle Erholung der deutschen Wirtschaft hat sich        US-Notenbank die geldpolitische Lockerung fort. Entsprechend
 zu Jahresbeginn kräftig fortgesetzt. Im ersten Quartal stieg das     konnte der Euro von einem Kursniveau um 1,34 USD zu Jahres-
 BIP preis-, saison- und kalenderbereinigt um 1,5 % gegenüber         beginn 2011 bis zur Jahresmitte 2011 auf fast 1,45 USD zulegen.
 dem Vorquartal an. Damit wurde das Vorkrisenniveau von Anfang        Zu Jahresbeginn 2010 lag der Kurs bei 1,44 USD und ging dann
 2008 wieder überschritten. Im Vorjahresvergleich legte die Wirt­     infolge der zunehmenden Unsicherheiten bis zur Jahresmitte
 schaftsleistung mit einem Anstieg von 5,2 % (kalenderbereinigt:      2010 auf 1,22 USD zurück.
 + 4,9 % ) so stark zu wie noch nie seit der deutschen Wiederver-
 einigung. Die Wachstumsimpulse kamen in erster Linie von der         Politisches Umfeld
 Binnenwirtschaft. Es wurde sowohl mehr investiert als auch           Weiterent wicklung des relevanten Rechtsr ahmens
 mehr konsumiert. Beim Außenhandel wurden zweistellige                Neufa s sung de s er s ten Eisenbahnpak et s
 Zuwachsraten erzielt; der Exportüberschuss lieferte einen Wachs-     Die EU -Kommission hat am 17. September 2010 einen Vorschlag
 tumsbeitrag zum BIP von 1,6 Prozentpunkten.                          für die   A Neufassung (»Recast«) [1] des ersten europäischen
     Vom personenverkehrsrelevanten Umfeld in Deutschland             Eisenbahnpakets vorgelegt. Derzeit läuft das Gesetzgebungs-
 gingen für den Schienenverkehr positive Impulse aus. Der             verfahren in Rat und Europäischem Parlament (erste Lesung).
 Arbeitsmarkt profitierte vom kräftigen Aufschwung der deut-          Der Rat hat am 16. Juni 2011 eine allgemeine Ausrichtung zum
 schen Wirtschaft. Die Erwerbstätigenzahl lag durchschnittlich        Recast beschlossen. Das Europäische Parlament wird voraus-
 um fast 1,5 % über dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die           sichtlich im Herbst 2011 entscheiden. Mit einer Verabschiedung
 verfügbaren Einkommen legten nominal deutlich zu. Aufgrund           der Richtlinie ist im ersten Halbjahr 2012 zu rechnen. Aus unserer
 der höheren Infla­tion sind sie real um knapp 1 % gestiegen. Die     Sicht ist der Recast grundsätzlich zu begrüßen, da er zur Schaf-
 privaten Konsum­ausgaben wurden ausgeweitet, unter anderem           fung einheitlicher europäischer Rahmenbedingungen für den
 infolge stark gestiegener Pkw-Käufe. Infolge des starken             Schienenverkehr beiträgt. Es ist allerdings darauf zu achten,
 Anstiegs der Rohölpreise verteuerten sich die Preise für Kraft-      dass keine unverhältnismäßigen Eingriffe in die unternehmeri-
 stoffe erneut kräftig.                                               sche Unabhängigkeit der Eisenbahnunternehmen und die Haus-
     Das relevante Umfeld für den Güterverkehr in Deutschland         haltshoheit der Mitgliedsstaaten erfolgen.
 hat sich im ersten Halbjahr 2011 anhaltend gut entwickelt. Es
 waren starke positive Effekte auf die Transportnachfrage zu          Veror dnung für ein europäis che s
 verzeichnen. Insbesondere die dynamische Entwicklung im              S chienengü terver k ehr snet z
 Außenhandel wirkte unterstützend. Die Produktion im verarbei-        Die Verordnung EU Nr. 913/2010 zur    A Errichtung eines euro­
 tenden Gewerbe stieg spürbar. Vor allem die stark exportabhän-       päischen Schienennetzes für einen wettbewerbsfähigen Güter-
 gigen Branchen verzeichneten hohe und teilweise zweistellige         verkehr [1] ist seit dem 9. November 2010 in Kraft. Zur Umsetzung
 Zuwachsraten. Die Stahlproduktion zog infolge der gesteigerten       der Verordnung wird die EU-Kommission im Juli 2011 ein Handbuch
 Nachfrage der Abnehmerbranchen, und hier vor allem aus dem           veröffentlichen. Diese sogenannten Guidelines be­­inhalten keine
 Automobil- und Maschinenbau, weiter an. Die Bautätigkeit wurde       rechtlich verbindliche Auslegung der Verordnung. Vielmehr soll
 gegenüber dem schwachen Vorjahresniveau deutlich ausgeweitet.        den an einem Korridor beteiligten Infrastrukturbetreibern durch
                                                                      Prozessbeschreibungen und Handlungsanleitungen Hilfestellung
 Eu ro legt g eg en ü ber dem US - D o ll ar zu                       gegeben werden, wie einzelne Regelungen der Verordnung in
 Im Laufe des ersten Halbjahres 2011 zeichnete sich eine unter-       der Praxis zu verstehen sind. Das Handbuch soll alle Aspekte
 schiedliche Konjunkturentwicklung beiderseits des Atlantiks          der Verordnung wie Governance, Reservierung von Kapazitäten,
 ab. Während sich die Realwirtschaft in Europa mit Deutschland        Konstruktion von Katalogtrassen und Disposition umfassen. In
 als Konjunkturlokomotive zusehends von den Folgen der Wirt-          diesem Zusammenhang ist entscheidend, dass die Infrastruk-
 schafts- und Finanzkrise erholen konnte, blieb die wirtschaftliche   turbetreiber den notwendigen unternehmerischen Entschei-
 Entwicklung der USA aufgrund der weiterhin hohen Arbeitslo-          dungsspielraum behalten können, um geeignete Lösungen zu
 sigkeit gedämpft. Infolge dieser unterschiedlichen Entwick-          entwickeln, die den jeweiligen regionalen, nationalen und spe-
 lungen spielten die geldpolitischen Impulse der Notenbanken          zifischen Umständen in ihrem Netz Rechnung tragen. Nur durch
 eine wesentliche Rolle in der Entwicklung des Wechselkurses          ausreichende Flexibilität kann eine optimale Auslastung der
 von Euro zum US-Dollar ( USD ). Während die Europäische Zen-         Netzkapazitäten gewährleistet werden, die sowohl den Bedürf-
 tralbank ( EZB ) bereits mit Zinserhöhungen versuchte, der über      nissen des Güterverkehrs Rechnung trägt als auch ein attraktives
 dem Zielwert liegenden Inflation entgegenzuwirken, setzte die        Nah- und Fernverkehrsangebot im Personenverkehr sicherstellt.

 | [1] A Geschäftsbericht 2010 Seite 56
|   konzernzwischenlagebericht                                                                                                         7

Ver kehr sp olitis che S tr ategie der                              vidual- und den Luftverkehr sowie gegenläufig negativen auf
EU - Kommis sion bis 2 0 2 0                                        den Schienenverkehr. Zusätzliche Belastungen im ersten Halb-
Die EU -Kommission hat am 28. März 2011 das neue »Weißbuch          jahr 2011 resultier­ten für den Schienenverkehr aus Arbeits-
für einen wettbewerbsorientierten und ressourcenschonenden          kampfmaßnahmen und einer erhöhten Bautätigkeit im Netz.
Verkehrssektor« mit den Zielen und Arbeitsschwerpunkten bis         Die Nachfrage im Schienen­personenverkehr in Deutschland
2020 veröffentlicht, aus dem in der Folge konkrete (Gesetz­         stagnierte daher im Berichtszeitraum.
gebungs-)Maßnahmen abgeleitet werden sollen.                            Bei den konzern­externen Bahnen wurde der Anstieg infolge
    Ziel ist es unter anderem, den einheitlichen europäischen       weiterer Ausschreibungsgewinne durch die zahlreichen Streik-
Eisenbahnraum durch die Beseitigung technischer, administra-        tage spürbar gedämpft.
tiver und rechtlicher Hindernisse beim Marktzugang zu vollenden.        Trotz einer gestiegenen Reisendenzahl blieb die Verkehrs­
Des Weiteren soll die Rolle der Europäischen Eisenbahnagentur       leistung bei unseren Gesellschaften leicht hinter dem Niveau des
( ERA ) erweitert werden, um die nach wie vor hohen Hürden für      ersten Halbjahres 2010 zurück. Dabei verlief die Entwicklung­
den Markteintritt durch Sicherheitsanforderungen und man-           im Regio­nal- und Fernverkehr sehr unterschiedlich. Während
gelnde Interoperabilität abzubauen. Durch den Fokus auf nach-       im Regio­nal­verkehr nach einem schwachen Vorjahresstart ein
haltiger Mobilität und ambitionierten Klimaschutzzielen sollen      Leis­­tungs­anstieg zu verzeichnen war, ging die Nachfrage beim
umwelt­verträgliche Alternativen zur Straße gestärkt, die Effizi-   Fern­verkehr zurück. Sorgten im ersten Halbjahr 2010 die Ein-
enzvorteile der Schiene besser entfaltet und so die Verkehrs-       schränkungen bei den intermodalen Wettbewerbern durch den
verlagerung auf die Schiene unterstützt werden. Das konkrete        starken Winter und Ausfälle durch den Pilotenstreik sowie die
Ziel, bis zum Jahr 2030 rund 30 % des Straßengüterverkehrs über     Vulkanaschewolken für Verkehrsverlagerungen auf die Schiene,
300 km auf Schiene und Wasserstraße zu verlagern, ist zu            reichten die verbesserten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
begrü­ßen – bis zum Jahr 2050 wird eine Steigerung der Verlage-     sowie Zugewinne aus Preis- und Angebotsmaßnahmen nicht
rung auf über 50 % angestrebt. Im Personenverkehr soll der          aus, den Wegfall dieser Einmaleffekte zu kompensieren. Dämp-
Großteil der Fahrten über mittlere Entfernungen auf die Schiene     fend wirkten sich darüber hinaus auch die Folgen der Aussetzung
entfallen. Dem dafür not­wendigen bedarfsgerechten Ausbau           der Wehrpflicht aus.
der Infrastruktur und der gezielten Beseitigung von Engpässen           Im öffentlichen Straßenpersonenverkehr blieb die Nachfrage
wird hohe Priorität eingeräumt. Zur Finanzierung will die Kom-      wie bereits in den vorangegangenen Jahren hinter dem Niveau
mission Gelder aus internationalen, EU - sowie nationalen und       des entsprechenden Vorjahreszeitraums zurück. Während die
privaten Quellen mobilisieren. Auch sollen den Schienenverkehr      Entwicklung im Linienverkehr weiter durch die rückläufigen
benachteiligende Wettbewerbsverzerrungen, etwa die Steuer-          Schülerzahlen belas­­tet wird, ist für den Gelegenheitsverkehr
befreiung für Flugbenzin, abgebaut und die Verkehrsträger           infolge der verbesserten Einkommenssituation und des weiter
besser miteinander verknüpft werden.                                anziehenden Privatkonsums von einem gegenüber dem entspre-
                                                                    chenden Vorjahreszeitraum gebremsten Rückgang auszugehen.
Entwicklungen auf den relevanten Märkten                                Der motorisierte Individualverkehr stieg im Berichtszeitraum
Die nachstehenden Marktentwicklungen und -daten beruhen,            nach einem starken Wachstum zu Beginn des Jahres moderat
abgesehen von den Leistungsdaten der Gesellschaften des             an. Hierbei standen den positiveren Impulsen aus der Konjunktur
DB ML-Konzerns, überwiegend auf vorläufigen Daten sowie             und den wieder kräftig gestiegenen Pkw-Neuzulassungen die
eigenen Einschätzungen und Berechnungen.                            mit rund 11 % erneut zweistellig gestiegenen Kraftstoffpreise
                                                                    gegenüber, wobei sich der Preis für Dieselkraftstoff überdurch-
Per sonenver kehr                                                   schnittlich verteuerte.
Deut s cher Per s onenver kehr smar k t                                 Die Verkehrsleistung des innerdeutschen Luftverkehrs hat
Der kräftige Konjunkturaufschwung in Deutschland, einherge-         nach dem Rückgang im ersten Halbjahr 2010 infolge des strengen
hend mit einer positiven Arbeitsmarkt- und Einkommensent-           Winters, des Pilotenstreiks und vor allem der Vulkanaschewolken
wicklung, hat auch die Nachfrage im deutschen Perso­nen­­­-         im Berichtszeitraum wieder stark zugenommen. Durch die posi-
verkehrsmarkt belebt. Mit Blick auf die einzelnen Verkehrsträger    tiven Basiseffekte und die verbesserten konjunkturellen Rahmen­
wurde die Entwicklung aber auch stark geprägt von dem Wegfall       bedingungen konnte die dämpfende Wirkung der im Januar
von Einmaleffekten aus dem ersten Halbjahr 2010 (strenge            2011 eingeführten Luftverkehrsabgabe insgesamt deutlich über-
winterliche Witterung, Aschewolken und Pilotenstreik) mit           kompensiert werden.
entsprechenden positiven Effekten auf den motorisierten Indi-
8|   DB Mobility Logistics konzern

 Europäis cher Per s onenver k ehr smar k t                           G üterver kehr u nd Lo g i stik
 Nach einer bereits verhaltenen Entwicklung im Vorjahr wurde          Deut s cher Gü terver k ehr smar k t
 die konjunkturelle Erholung auch im ersten Halbjahr 2011 auf         Die kräftigen positiven Impulse für den deutschen Güter­
 den Personenverkehrsmärkten in Europa nur langsam spürbar.           verkehrsmarkt aus dem wirtschaftlichen Umfeld wurden vor
 Trotz regionaler Unterschiede ist insgesamt aber ein positiver       allem im ersten Quartal 2011 durch positive Basiseffekte nach
 Trend festzustellen. Mit Blick auf die Arbeitsmärkte konnten         dem witterungsbedingt schwachen Vorjahresstart verstärkt. Der
 von den 27 Mitgliedsstaaten der EU bereits 19 Staaten einen          vergleichsweise milde Winter zu Jahresbeginn 2011 führte vor
 Rückgang der Arbeitslosenquote verzeichnen. In Summe blieb           allem in der Baubranche zu hohen Wachstumsraten und ent-
 die Nachfrage auf dem gesamten europäischen Schienen­per­            sprechend zu einer kräftigen Transportnachfrage. Die große
 sonen­verkehrsmarkt im Berichtszeitraum in etwa auf dem Vor­         Bedeutung des Bausektors für den Straßengüterverkehr trug
 jahresniveau.                                                        entsprechend zu einem überdurchschnittlichen Anstieg der
     Vor dem Hintergrund der fortschreitenden Liberalisierung,        Lkw-Leistung bei. Aber auch die Güterbahnen konnten erneut
 der steigenden Wettbewerbsintensität sowie des steigenden            stärker als der Gesamtmarkt wachsen. Eine schwache Entwick-
 Kostendrucks der Bestellerorganisationen schreitet auch die          lung zeigte sich hingegen infolge der wochenlangen Rhein-
 Konsolidierung auf den europäischen Personenverkehrsmärkten          sperrung in der Binnenschifffahrt nach einem Tankerunfall.
 voran. Die Liberalisierung der Schienenpersonenverkehrsmärkte            Gekennzeichnet bleibt der Markt von einer hohen inter- und
 in Europa wurde im kürzlich veröffentlichten     A Liberalisie-      intramodalen Wettbewerbsintensität sowie einer den teils
 rungsindex ( LIB ) Bahn 2011 [1] verdeutlicht.                       starken Kostensteigerungen nicht folgen könnenden Preisent-
     Gekennzeichnet war der europäische Schienen­personen­            wicklung. Darüber hinaus gewinnen aufgrund der starken Nach-
 verkehrsmarkt auch weiterhin von der insgesamt angespannten          frage wieder zunehmend Kapazitätsengpässe an Bedeutung.
 Situation der öffentlichen Haushalte, sodass die Bestellerorga-          Nachdem die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehr in
 nisationen gezwungen sind, umfassende Einsparpotenziale zu           Deutschland im ersten Halbjahr 2010 bereits um fast 14 % zu­­
 realisieren. Dies gilt insbesondere für einige südeuropäische        gelegt hat, stieg sie im ersten Halbjahr 2011 erneut stark an.
 Staaten, in denen Beihilfen für den öffentlichen Personenverkehr     Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Montanbereich
 weiter gekürzt werden. Insbesondere auf der Iberischen Halbinsel     und von der dynamischen Entwicklung des Kombinierten Ver-
 blieben die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen schwierig.            kehrs ( KV ). Der KV profitierte von dem kräftigen Außenhandel
 Wegen geringer Nachfrage werden nun teilweise Hochgeschwin-          und der wieder erstarkten Binnennachfrage. Aber auch aus den
 digkeitsverbindungen in Spanien gestrichen. Dennoch konnte           Zu­­wächsen in der Chemie- beziehungsweise Autoindustrie
 die Renfe in Spanien, ebenso wie die FS in Italien, die SNCF in      kamen kräftige Impulse für die Transportnachfrage. Die konzern­
 Frankreich, die CD in der Tschechischen Republik und die PKP         externen Bahnen konnten nach einem verhaltenen Vorjahresstart
 in Polen, einen moderaten Leistungsanstieg verzeichnen. Trotz        und vor allem infolge von Verkehrsverlagerungen über­
 der schwachen konjunkturellen Erholung in Großbritannien             durchschnittlich stark wachsen. Auch die Verkehrsleistung
 konnten die in der Association of Train Operating Companies          unserer Gesellschaften lag mit knapp 6,5 % deutlich über dem
 ( ATOC ) organisierten Eisenbahnen ihre Leistung steigern. Dies      entsprechenden Vorjahreswert.
 ist vor allem auf positive Basiseffekte nach der relativ schwachen       Nach der im Verkehrsträgervergleich eher moderaten Erho-
 Entwicklung im ersten Halbjahr 2010 zurückzuführen. Einen            lung im Vorjahr hat sich der Lkw-Verkehr deutlich positiv entwi-
 Leistungsrückgang verzeichneten hingegen zum Beispiel die            ckelt. Starke Impulse kamen hierbei außer aus der bedeutenden
 DSB in Dänemark sowie die Staatsbahnen in Finnland, Portugal,        Baubranche unter anderem auch aus den Bereichen Montan,
 Rumänien und Slowenien.                                              Automotive und Maschinenbau. Mit Blick auf die Mautstatistik
                                                                      des Bundesamtes für Güterverkehr konnte im Ausland die Zahl
                                                                      der zugelassenen Fahrzeuge im Berichtszeitraum erneut deutlich
                                                                      stärker wachsen als bei ihren deutschen Wettbewerbern. Das gilt
                                                                      insbesondere für die Lkw aus Osteuropa. Die Wettbewerbs­
                                                                      intensität ist trotz der zunehmend zu verzeichnenden Kapazi-
                                                                      tätsengpässe weiter hoch. In Verbindung mit den kräftigen
                                                                      Kostensteigerungen – vor allem bei den Dieselpreisen, die noch
                                                                      stärker als im ersten Halbjahr 2010 zugelegt haben – stehen die
                                                                      Transporteure weiterhin unter einem enormen Kostendruck.

 | [1] A www.db.de/regulierung
|   konzernzwischenlagebericht                                                                                                          9

Nach einer dynamischen Erholung brach die Verkehrsleistung          Europäis cher L andver k ehr
der Binnenschifffahrt Anfang 2011 vor allem infolge der wochen-     Die Situation im europäischen Landverkehr hat sich im ersten
langen Rheinsperrung ein. Danach hat sich die Situation zwar        Halbjahr 2011 weiter verbessert. Das Wachstumstempo hat zwar
aufgrund der positiven Konjunkturimpulse verbessert, dem            vor dem Hintergrund der ausklingenden Nachholeffekte nach
gegenüber standen jedoch dämpfende Effekte infolge des sehr         der Wirtschaftskrise leicht abgenommen, blieb aber auf einem
trockenen Frühjahrs. Durch Niedrigwasserstände kam es er­­­         hohen Niveau.
neut zu spürbaren Einschränkungen. Entsprechend blieb die               Aufgrund der starken Nachfrage ist im Markt weiterhin ein
Leistungsentwicklung deutlich hinter den starken Zuwächsen          Überschuss an Ladungsangeboten (Fracht) zu beobachten,
der Straße beziehungsweise der Schiene zurück.                      wodurch es nach wie vor zu Kapazitätsengpässen kommt. Die
                                                                    daraus resultierenden höheren Kosten für die Laderaumbeschaf-
Europäis cher S chienengüterver kehr                                fung und die erneut stark gestiegenen Dieselpreise führten zu
Nach ersten Erkenntnissen hat sich das dynamische Wachstum          einer spürbaren Zunahme der Transportkosten. Der Großteil der
im europäischen Schienengüterverkehr im ersten Halbjahr             Anbieter hat daher Preiserhöhungen durchgeführt. Durch den
2011 fortgesetzt. Die Verkehrsleistung dürfte bei anhaltenden       anhaltend hohen Wettbewerbsdruck ist der Spielraum für ent-
regionalen Unterschieden erneut stark zugelegt haben.               sprechende Erhöhungen jedoch weiterhin eingeschränkt.
    Nachdem die Verkehrsleistung der Güterbahnen in Polen
im ersten Halbjahr 2010 um fast 20 % angestiegen war, zeigte        Luf tfr acht
sich auch im ersten Halbjahr 2011 ein Zuwachs in vergleichbarer     Nach der starken Erholung im Vorjahr hat sich das Marktwachstum
Größenordnung. Dies resultierte vor allem aus der überdurch-        im ersten Halbjahr 2011 mit etwa 2,5 % spürbar verlangsamt.
schnittlich starken Entwicklung der Binnentransporte. Während       Dabei entwickelten sich die Regionen sehr unterschiedlich. Im
die Ausfuhrverkehre deutlich zurückgingen, legten die Einfuhr-      Raum Asien /Pazifik und in Afrika lag das Frachtaufkommen
und die Transitverkehre spürbar zu. Neben kräftigen Konjunktur­     bislang sogar unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Zurück-
effekten dürften sich auch Basiseffekte nach den schweren           zuführen ist diese Entwicklung neben den ausgelaufenen Aufhol­
Auswirkungen des Hochwassers im Vorjahr gezeigt haben. Die          effekten nach der Wirtschaftskrise vor allem auf die Unruhen in
staatliche PKP Cargo konnte im ersten Halbjahr 2011 voraus-         einigen arabischen Ländern, das Erdbeben in Japan sowie den
sichtlich um etwa 20 % wachsen. DB Schenker Rail Polska legte       kräftigen Ölpreisanstieg. Dieser verursachte auch einen deutli-
infolge einer Fokussierung auf profitable Verkehre moderat zu.      chen Anstieg der Transportkosten. Die Frachtraten entwickelten
    In Frankreich zeigte die Verkehrs­leistung – nach einem Rück­   sich allerdings infolge des Laderaumüberangebots rückläufig.
­gang um mehr als 20 % im Jahr 2009 und um 6 % im Jahr 2010 – im
ersten Halbjahr 2011 Anzeichen einer Erholung. Hierbei wurde        Seefr acht
der positive gesamtwirtschaftliche Trend durch das Ausblei­ben      Das Seefrachtvolumen ist im ersten Halbjahr 2011 um rund 4 bis
von Streiks verstärkt. Während unsere Euro Cargo Rail ihre          5 % gewachsen. Wie erwartet entwickelte sich der Markt damit
Verkehrsleistung weiter kräftig steigern konnte, war die Entwick-   langsamer als im Vorjahr, als Nachholeffekte aus der Wirtschafts-
lung der staatlichen Fret SNCF spürbar durch die Reduzierung        krise zu einem Rekordwachstum führten. Trotz dieser positiven
des Einzelwagenangebots geprägt.                                    Nachfrageentwicklung hat sich der Ratenverfall in der Seefracht
    Nach derzeitigen Erkenntnissen war die Entwicklung in           fortgesetzt, da die Reedereien auf vielen Routen mehr Schiffs-
Groß­britannien im ersten Halbjahr 2011 durch eine starke Erho-     kapazitäten aufgebaut haben, als nachgefragt wurden. Wieder-
lung des Gesamtmarkts gekennzeichnet. Getragen wurde diese          holte Versuche der Reedereien, Preiserhöhungen durchzusetzen,
Entwicklung vor allem von den Kohleverkehren, die wieder das        haben zu keinem Erfolg geführt.
stärkste Volumen auswiesen, nachdem Ende des Jahres 2009 der
Bereich »Domestic Intermodal« die bis dahin historisch domi-        Kontr ak tlo gis tik
nierenden Kohletransporte übertroffen hatte. Die Verkehrs­          In der Kontraktlogistik hat sich das gute Geschäftsklima weiter
leistung der DB Schenker Rail ( UK ) entwickelte sich analog zum    fortgesetzt. Dies zeigte sich in einem anhaltenden Marktwachs­
Markttrend.                                                         ­tum auf allen Kontinenten, wobei Asien weiterhin die höchsten
                                                                    Wachstumsraten aufweist. Unsere vier Kernindustrien Automo-
                                                                    tive, Consumer Goods, Electronics und Industrials zeigten im
                                                                    ersten Halbjahr 2011 weiterhin eine positive Nachfrageentwick-
                                                                    lung. Insbesondere die Bereiche Automotive und Electronics
                                                                    verzeichneten ein zweistelliges prozentuales Wachstum.
10 |        DB Mobility Logistics konzern

   Ertr agslage

   a aSta rker Um satzan stieg um rund 17 % auf 18,1 M rd. € – auf vergleichba rer Basis um rund 6 %
   a aBereinigtes EBIT verbesser t sich auf 0,8 M rd. €
   a aSpü rba re Ausw i rkungen du rch Einbeziehung von A r r iva

   Wesentliche Änderungen im Vergleich                                  aaDie Zahlen für das erste Halbjahr 2010 im Geschäftsfeld
   zum ersten Halbjahr 2010                                                 DB Arriva umfassen daher nur die vorher in den Geschäfts-
   Die Aufwands- und Ertragsentwicklung wurde im Berichtszeit-              feldern DB Bahn Regio (insbesondere DB Regio UK ) bezie-
   raum auch durch Veränderungen im Konsolidierungskreis                    hungsweise DB Bahn Stadtverkehr (insbesondere Pan Bus)
   beeinflusst.                                                              geführten und seit dem 1. Januar 2011 dem Geschäftsfeld
            Folgende Veränderungen sind für die Vergleichbarkeit auf        DB Arriva zugeordneten Aktivitäten. Die Zahlen für das
   der Ebene der Geschäftsfelder relevant und werden nachfol-               erste Halbjahr 2010 im Geschäftsfeld DB Bahn Regio wurden
   gend, sofern erforderlich, erläutert:                                    entsprechend angepasst.
   aaDie britische Arriva wird seit dem 1. September 2010 mit           aaIm Geschäftsfeld DB Bahn Regio werden daher seit 1. Januar
            Ausnahme der im Februar 2011 veräußerten Aktivitäten von        2011 ausschließlich die Regionalverkehrsaktivitäten (Bus
            Arriva Deutschland vollkonsolidiert und im neu geschaf­         und Schiene) des DB ML-Konzerns in Deutschland geführt.
            fenen Geschäftsfeld DB Arriva geführt.                          Das bisherige Geschäftsfeld DB Bahn Stadtverkehr ist zum
   aaBestandteil des Geschäftsfelds DB Arriva sind seit dem                 1. Januar 2011 im Geschäftsfeld DB Bahn Regio aufgegangen.
            1. Januar 2011 neben den übernommenen Aktivitäten von           Die Zahlen für das erste Halbjahr 2010 wurden entsprechend
            Arriva außerhalb Deutschlands auch die europäischen Akti-       angepasst.
            vitäten im Schienenpersonennah- sowie im Busverkehr, die    aaInfolge der im Rahmen der A Tarifabschlüsse [1] getrof-
            vormals Bestandteil der Geschäftsfelder DB Bahn Regio         fenen Festlegung zur A Reduzierung der Sollarbeits-
            beziehungsweise DB Bahn Stadtverkehr waren.                     zeit [1] stiegen die Mitarbeiterzahlen und Arbeitsentgelte
                                                                            rechnerisch an. Nicht betroffen sind die Geschäftsfelder
                                                                            DB Arriva und DB Schenker Logistics.

   Umsatzentwicklung

       Umsatzerlöse [ in Mio. € ]                                                            1. Halbjahr                   Veränderung
                                                                                  2011            2010         absolut       prozentual
       DB ML-Konzern                                                             18.071          15.493        +2.578            + 16,6
       – Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen                               1.535               –         + 1.535              –
       – Effekte aus Währungskursänderungen                                         61                –            + 61              –
       D B M L- KO N Z E R N — V E R G L E I C H B A R                          16.475          15.493           + 982            + 6,3

   Der Konzernumsatz ist im Berichtszeitraum im Vergleich zum           Zudem hatten wir in geringerem Umfang positive Effekte aus
   ersten Halbjahr 2010 weiter spürbar gestiegen. Dies resultierte      Währungskursänderungen in einer Größenordnung von insgesamt
   insbesondere aus der anhaltend positiven weltweiten konjunk-         61 Mio. € zu verzeichnen, die im Wesentlichen im Geschäftsfeld
   turellen Entwicklung und den daraus resultierenden Nachfrage-        DB Schenker Logistics anfielen. Dabei wurde die Zunahme des
   steigerungen nach Transport- und Logistikdienstleistungen.           Euro gegenüber dem US -Dollar überkompensiert durch eine
            Auch die Effekte aus Konsolidierungskreisänderungen­        schwächere Entwicklung gegenüber der schwedischen Krone
   hatten im ersten Halbjahr 2011 einen maßgeblichen Einfluss auf       und dem australischen Dollar.
   die Umsatzentwicklung. Diese resultierten fast vollständig aus           Bereinigt um die Effekte aus Währungskurs- und Kon­soli­
   der Einbeziehung von Arriva mit einem Umsatzeffekt in Höhe           die­rungs­kreisänderungen lag das Umsatzwachstum bei 6,3 %.
   von 1.529 Mio. €. Bereinigt um konsolidierungskreisbedingte
   Effekte betrug das Umsatzwachstum 6,7 %.

   | [1] A Seite 28
|        konzernzwischenlagebericht                                                                                                      11

    Gesamtumsatz nach Geschäftsfeldern [ in Mio. € ]                                        1. Halbjahr                   Veränderung
                                                                               2011              2010        absolut        prozentual
    DB Bahn Fernverkehr                                                       1.825              1.828            –3             – 0,2
    DB Bahn Regio                                                             4.365              4.288           +77             + 1,8
    DB Schenker Rail                                                          2.481              2.268          +213             + 9,4
    DB Schenker Logistics                                                     7.466              6.746         +720             + 10,7
    DB Dienstleistungen                                                         648                557           + 91           + 16,3
    Sonstige                                                                    122                127            –5             – 3,9
    Konsolidierung                                                            – 468              – 408          – 60            + 14,7
    D B M L- Ko n z e r n (o h n e D B A r r i va)                           16.439            15.406         + 1.033            + 6,7
    DB Arriva                                                                 1.632                 87        + 1.545               –
    D B M L- Konzern                                                         18.071            15.493        + 2.578            + 16,6
         davon Bestellerentgelte (Schienenverkehr)                             2.311             2.155          + 156            +7,2
         		    davon Bestellerentgelte ( DB Bahn Regio)                       2.173              2.147           +26             + 1,2

Die Umsatzentwicklung verlief auf Ebene der Geschäftsfelder          Detaillierte Ausführungen zur Entwicklung der einzelnen
insgesamt positiv.                                                   Geschäftsfelder finden Sie im Kapitel      A Entwicklung der
         Im Geschäftsfeld DB Bahn Fernverkehr blieb der Umsatz       Geschäftsfelder [1].
auf dem Niveau des ersten Halbjahres 2010.                               In der Struktur der externen Umsatzerlöse stiegen die Anteile
         Das Geschäftsfeld DB Bahn Regio profitierte von einer       der Geschäftsfelder im Personenverkehr von 40 auf 43 %. Der
positiven Umsatzentwicklung im Schienenverkehr, wo es preis-         Anteil des Geschäftsfelds DB Bahn Fernverkehr ging dabei
und mengenbedingt zu Steigerungen kam. Das Busgeschäft lag           von 12 auf 10 % und von DB Bahn Regio von 27 auf 24 % zurück.
leicht über dem entsprechenden Vorjahreswert.                        Das neue Geschäftsfeld DB Arriva weist einen Anteil von 9 %
         In den Geschäftsfeldern DB Schenker Logistics und           (im ersten Halbjahr 2010: 1 % ) auf. Demgegenüber ging der
DB Schenker Rail stieg der Gesamtumsatz aufgrund der weite-­         Anteil des Geschäftsfelds DB Schenker Logistics von 43 auf 41 %
ren positiven konjunkturellen Entwicklung und der damit              und des Geschäftsfelds DB Schenker Rail von 14 auf 13 % zurück.
einher­gehenden positiven Leistungsentwicklung.                      Haupt­umsatz­träger bleibt DB Schenker Logistics, gefolgt von
         Der Umsatzanstieg im Geschäftsfeld DB Arriva ist akquisi-   DB Bahn Regio.
tionsbedingt.

    Außenumsatz nach Regionen [ in Mio. € ]                                                 1. Halbjahr                   Veränderung
                                                                               2011              2010        absolut        prozentual
    Deutschland                                                              10.264              9.871         + 393             + 4,0
    Übriges Europa                                                            5.550              3.635        + 1.915           + 52,7
    Asien /Pazifik                                                            1.120                969          + 151           + 15,6
    Nordamerika                                                                 886                814           +72             + 8,8
    Übrige Welt                                                                 251                204           + 47           +23,0
    D B M L- KO N Z E R N                                                    18.071            15.493        + 2.578            + 16,6

Auch in der regionalen Umsatzverteilung spiegeln sich die Effekte    die weniger dynamische Entwicklung im Personenverkehr, mit
aus der anhaltend positiven weltweiten konjunkturellen Ent-          einem Anstieg um 4,0 % insgesamt weniger stark als in den
wicklung, die in allen Regionen zu Um­satzsteigerungen führte,       anderen Regionen.
und aus der erstmaligen Einbeziehung von Arriva, die sich in der         Der Anteil des außerhalb Deutschlands erzielten Umsatzes
starken Entwicklung des übrigen Europa auswirkte, wider. In          stieg dementsprechend von 36 % im ersten Halbjahr 2010 auf
Deutschland zeigte sich die Umsatzentwicklung, bedingt durch         43 % im Berichtszeitraum an.

| [1] A Seite 15 ff.
12 |          DB Mobility Logistics konzern

   Ergebnisentwicklung

       Auszug bereinigte Gewinn- und Verlustrechnung                   1. Halbjahr        davon weitere           1. Halbjahr                  Veränderung
       [ in Mio. € ]                                                            2011    Bereinigungen 1)                2010      absolut         prozentual
       Umsatz                                                                  18.071               1.596             15.493      +2.578               + 16,6
       Bestandsveränderungen und andere
       aktivierte Eigenleistungen                                                498                       3             437         + 61              + 14,0
       Sonstige betriebliche Erträge                                            1.017                     59             819        + 198              +24,2
       S umm e E r t r ä g e                                                  19.586                1.658             16.749      + 2.837             + 16,9
       Materialaufwand                                                    –11.128                    – 547            – 9.870     –1.258               + 12,7
       Personalaufwand                                                        – 4.860                –728             – 3.961       – 899              +22,7
       Sonstige betriebliche Aufwendungen                                     –1.926                 –232             –1.549        – 377              +24,3
       E B IT D A B e r e i n i g t                                            1.672                  151              1.369        + 303              + 22,1
       EBITDA-Marge (bereinigt) in %                                              9,3                     –              8,8           –                   –
       Abschreibungen                                                           – 859                –114               –788         –71                + 9,0
       E B I T B ereinigt                                                        813                      37             581        + 232             + 39,9
       EBIT-Marge (bereinigt) in %                                                4,5                     –               3,8          –                   –

       1)
            Bereinigungen um Konsolidierungskreis- und Währungskurseffekte.

   Im Folgenden wird die bereinigte Ergebnisentwicklung unter                           Auch das bereinigte EBIT verbesserte sich im ersten Halbjahr 2011
   zusätzlicher Darstellung von Konsolidierungs- und Währungs-                          spürbar (+ 39,9 % auf 813 Mio. € ). Dementsprechend stieg die
   kurseffekten beschrieben.                                                            bereinigte EBIT-Marge im ersten Halbjahr 2011 auf 4,5 % an.
              Auf Basis der positiven Umsatzentwicklung und gestiegener
   sonstiger betrieblicher Erträge ist auch die Summe der Erträge                       Sondereffekte [ in Mio. € ]                          1. Halbjahr 2011
   im ersten Halbjahr 2011 deutlich angestiegen. Dieser Anstieg                         Amortisation Kundenverträge                                      – 37
   resultierte aus Konsolidierungs- und Währungskurseffekten                            Sonstige                                                          –2
   sowie aus operativen Effekten.                                                        I n s ge s amt                                                 – 39
              Der Materialaufwand lag im ersten Halbjahr 2011 spürbar
   höher als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Ursächlich hierfür                    Ebenso wie im Berichtszeitraum wurde die Entwicklung des EBIT
   waren insbesondere preis- und mengen­b edingt gestiegene                             auch im entsprechenden Vorjahreszeitraum kaum durch Sonder­
   bezogene Vorleistungen im Geschäftsfeld DB Schenker Logistics.                       effekte beeinflusst. Die Sonder­effekte waren im ersten Halbjahr
   Daneben wirkten sich auch preis- und mengenbedingt höhere                            2011 in Summe mit 39 Mio. € negativ, während sie im ersten Halb-
   Aufwendungen für Energie und die Einbeziehung von Arriva aus.                        jahr 2010 mit + 29 Mio. € noch positiv waren. Die Sondereffekte
   Der prozentuale Zuwachs des Materialaufwands lag dabei auf                           ergaben sich im ersten Halbjahr 2011 im Wesentlichen aus der
   vergleichbarer Basis oberhalb des Ertragswachstums.                                  Amortisation von Kunden- und Franchiseverträgen, die infolge
              Der Personalaufwand lag oberhalb des Werts im ersten                      der Aktivierung als immaterielle Vermögenswerte im Rahmen der
   Halbjahr 2010. Hier machten sich im Wesentlichen die Einbezie-                       Kaufpreisallokation (Purchase Price Allocation; PPA ) von Arriva
   hung von Arriva und zudem Tariferhöh­ungen bemerkbar.                                über die Restdauer der jeweiligen Verträge amortisiert werden.
              Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen stiegen unter
   anderem infolge eines höheren Aufwands für die Anmietung von                         Sondereffekte [ in Mio. € ]                          1. Halbjahr 2010
   Schienenfahrzeugen in den Geschäftsfeldern DB Bahn Fernverkehr                       Rückstellungsauflösung Technikrisiken                             35
   und DB Schenker Rail.                                                                Sonstige                                                          –6
              Im Saldo war die Entwicklung des bereinigten EBITDA im                     I n s ge s amt                                                   29
   ersten Halbjahr 2011 deutlich positiv (+ 22,1 % auf 1.672 Mio. € ).
              Die Abschreibungen lagen auf vergleichbarer Basis unterhalb               Im ersten Halbjahr 2010 ergaben sich Sondereffekte im Wesent-
   des Niveaus des ersten Halbjahres 2010.                                              lichen aus der teilweisen Auflösung von Rückstellungen für
                                                                                        Technikrisiken in Höhe von 35 Mio. €, die sich infolge der Einigung
                                                                                        über den Austausch der ICE-T-Achsen ergeben hatte.
|         konzernzwischenlagebericht                                                                                                        13

    Auszug Gewinn- und Verlustrechnung [ in Mio. € ]                                       1. Halbjahr                      Veränderung
                                                                               2011              2010          absolut        prozentual
    Umsatz                                                                    18.071           15.493          +2.578              + 16,6
    Bestandsveränderungen und andere aktivierte Eigenleistungen                 498               437             + 61             + 14,0
    Sonstige betriebliche Erträge                                              1.023              854            + 169             + 19,8
    S umm e E r t r ä g e                                                     19.592           16.784          + 2.808             + 16,7
    Materialaufwand                                                          –11.128          – 9.870          –1.258              + 12,7
    Personalaufwand                                                          – 4.860           – 3.961           – 899             +22,7
    Abschreibungen                                                             – 896            –788             –108              + 13,7
    Sonstige betriebliche Aufwendungen                                        –1.934           –1.555            – 379             +24,4
    O p e r at i v e s E r g e b n i s (E B IT )                                774               610            + 164             + 26,9
    Finanzergebnis                                                             –223             –247              +24               – 9,7
    E r g e b n i s v o r E r t r ags t e u e r n                                551              363            + 188             + 51,8
    Ertragsteuern                                                               – 59             – 34             –25              +73,5
    ergebni s                                                                   492               329            + 163             + 49,5

Aufgrund der in Summe nur unwesentlichen Sondereffekte ist           Die Ertragsteuerposition hat sich im Vergleich zum entspre-
die Entwicklung der unbereinigten Ergebnisgrößen im Berichts-        chenden Vorjahreszeitraum um 25 Mio. € verschlechtert. Das
zeitraum durch dieselben Treiber beeinflusst worden wie die der      Ergebnis (nach Ertragsteuern) stieg dementsprechend um
bereinigten Ergebnisgrößen. Das heißt, die wesentlichen Effekte      163 Mio. € auf 492 Mio. € (im ersten Halbjahr 2010: 329 Mio. € ).
resultierten aus der starken operativen Entwicklung und der               Das anderen Gesellschaftern zustehende Ergebnis lag bei
Einbeziehung von Arriva.                                             5 Mio. € (im ersten Halbjahr 2010: 5 Mio. €). Aus der beschriebenen
          Infolge der positiven operativen Ergebnisentwicklung und   Ent­wicklung resultierte daher insgesamt ein ebenfalls deutlich
einer Verbesserung im Finanzergebnis um 24 Mio. € hat sich auch      gestiegenes Ergebnis für die Aktionäre der DB ML AG in Höhe
das Ergebnis vor Ertragsteuern spürbar verbessert (+ 188 Mio. € ).   von 487 Mio. € (im ersten Halbjahr 2010: 324 Mio. € ). Hieraus
                                                                     ergab sich auch ein Anstieg im Ergebnis pro Aktie, das im Berichts-
                                                                     zeitraum bei 0,49 € lag (im ersten Halbjahr 2010: 0,32 € ).

Oper ative Erg ebni sent wi cklu n g nach G e schäf t sfelder n

    EBITDA bereinigt nach Geschäftsfeldern [ in Mio. € ]                                   1. Halbjahr                      Veränderung
                                                                               2011              2010          absolut        prozentual
    DB Bahn Fernverkehr                                                         227               261             – 34             –13,0
    DB Bahn Regio                                                                753              724             +29               + 4,0
    DB Schenker Rail                                                            199               127             +72              + 56,7
    DB Schenker Logistics                                                        255              197             + 58             +29,4
    DB Dienstleistungen                                                          155              149              +6               + 4,0
    Sonstige /Konsolidierung                                                    – 68             – 92             +24              –26,1
    D B M L- Ko n z e r n (o h n e D B A r r i va)                             1.521            1.366            + 155             + 11,3
    DB Arriva                                                                    151                3            + 148                 –
    D B M L- Konzern                                                           1.672            1.369            + 303             + 22,1
14 |          DB Mobility Logistics konzern

       EBIT bereinigt nach Geschäftsfeldern [ in Mio. € ]                                                         1. Halbjahr                         Veränderung
                                                                                                    2011               2010            absolut          prozentual
       DB Bahn Fernverkehr                                                                            46                  80               – 34              – 42,5
       DB Bahn Regio                                                                                 477                 449               +28                + 6,2
       DB Schenker Rail                                                                               58                 –19               +77                   –
       DB Schenker Logistics                                                                         170                 110              + 60               + 54,5
       DB Dienstleistungen                                                                            80                  74                +6                + 8,1
       Sonstige /Konsolidierung                                                                      – 89              –110                +21               –19,1
       D B M L- Ko n z e r n (o h n e D B A r r i va)                                                742                 584              + 158              + 27,1
       DB Arriva                                                                                       71                 –3               +74                   –
       D B M L- Konzern                                                                              813                 581              + 232             + 39,9

   Auf Ebene der Geschäftsfelder war die Entwicklung der bereinigten                    Im Geschäftsfeld DB Dienstleistungen stiegen die bereinigten
   Ergebnisgrößen, verglichen mit dem entsprechenden Vorjahres-                         Ergebnisgrößen infolge der gestiegenen Erträge an.
   zeitraum, überwiegend positiv. Zuwächse beim EBITDA bereinigt                             Im Bereich Sonstige /Konsolidierung lagen die bereinigten
   und EBIT bereinigt konnten in allen Geschäftsfeldern mit Ausnahme                    Ergebnisgrößen oberhalb des entsprechenden Vorjahresniveaus.
   des Geschäftsfelds DB Bahn Fernverkehr erzielt werden.                               Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen Effekte aus Zwischen-
              Das Geschäftsfeld DB Bahn Fernverkehr wies bei konstanten                 gewinneliminierungen.
   Umsätzen unter anderem mengen- und tarifbedingte Steige-                                  Die Zuwächse der bereinigten Ergebnisgrößen im Ge­­schäfts­
   rungen im Personalaufwand auf. Insgesamt war daher ein Rück-                         feld DB Arriva sind auf die Akquisition von Arriva im zweiten
   gang der bereinigten Ergebnisgrößen zu verzeichnen.                                  Halb­jahr 2010 zurückzuführen.
              Im Geschäftsfeld DB Bahn Regio stieg der Aufwand insge-                        Weitere Ausführungen zur operativen Entwicklung der ein-
   samt leicht unterproportional im Vergleich zu den Erträgen (ins­                     zelnen Geschäftsfelder finden Sie im Kapitel              A Entwicklung
   be­sondere infolge der positiven Entwicklung der Fahrgeld­erlöse),                   der Geschäftsfelder [1].
   sodass die bereinigten Ergebnisgrößen im Berichtszeitraum
   gestiegen sind.
              Aufgrund des kräftigen Umsatzanstiegs infolge der weiteren
   positiven konjunkturellen Entwicklung, verbunden mit einer nur
   unterproportionalen Aufwandssteigerung, stiegen die berei-
   nigten Ergebnisgrößen der Geschäftsfelder DB Schenker Rail
   und DB Schenker Logistics deutlich an.

   Wertmanagement

       ROCE [ in Mio. € bzw. % ]                                                                                  1. Halbjahr                         Veränderung
                                                                                                     2011               2010            absolut         prozentual
       EBIT bereinigt                                                                                 813                581              +232               + 39,9
       ÷ Capital Employed per 30. 06.                                                              14.091             11.599            +2.492               +21,5
       roce 1 )   in %                                                                               11,5               10,0                 –                   –

       1)
            Zur Ermittlung eines ROCE auf Ganzjahresbasis werden die Werte des EBIT bereinigt auf das Gesamtjahr auf Basis einer linearen Projektion hochgerechnet.

   Der ROCE ist im ersten Halbjahr 2011 um 1,5 Prozentpunkte gestie­                    Der Anstieg des Capital Employed ist im Wesentlichen durch die
   ­gen und spiegelt den deutlichen Anstieg des                 A bereinigten           Einbeziehung von Arriva seit dem 1. September 2010 bedingt.
   EBIT [2] wider.

   | [1] A Seite 15 ff. | [2] A Seite 12
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