DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern

Die Seite wird erstellt Henri Fiedler
 
WEITER LESEN
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
LUZERN                              Ausgabe #03, Juni 2015

DAS STADTMAGAZIN

         EINTAUCHEN IM LUXUS
         Luzern schwimmt in Trinkwasserqualität
         und bietet landschaftlich «grosses Kino».
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
2|3                          Editorial                                                     Inhalt

                                                    Ursula Stämmer-Horst              4    INNENSTADT
                                                    Bildungsdirektorin                     Die Stadt soll zum «pros-
                                                                                           ­perierenden Zentrum
                                                                                            der Stadtregion» werden.
                                                                                            Dieses Ziel will der Stadtrat
                                                                                            gemeinsam mit privaten
                                                                                            Unternehmen und mit der
                                                                                            Zivilgesellschaft realisieren.
                             DIE KULTUR DER GEGENSEITIGEN                                   Die Qualitäten der Innen-
                             ACHTUNG PFLEGEN                                                stadt sollen erhalten und
                                                                                            gleichzeitig auch weiterent-
                                  «Die Stadt Luzern soll nur Leistungen erbrin-             wickelt werden: mit Projek-
                             gen, die sie muss – auf Wünschbares ist zu verzich-            ten wie einer attraktiven
                             ten!» Mit dieser Meinung ist der Stadtrat immer                Bahnhofstrasse, einem
                             wieder konfrontiert. Geht es dann konkret um                   neuen Theater oder dem
                             finanzielle Beiträge für Sport und Kultur, für Quar-           Parkhaus Musegg.
                             tiervereine oder Events, sieht es anders aus: Man
                             findet, die Stadt schulde den Vereinen Wertschät-        8    ALTER
                             zung – auch in Franken! Wir merken aber oft erst              Die Stadt setzt neue Akzente
IMPRESSUM                    dann, wenn wir selber auf eine «freiwillige» Leis-            in der Alterspolitik: Ver-
Verantwortlich:              tung der Stadt angewiesen sind, wie wichtig diese             schiedene Wohnformen mit
Stelle für Kommunikation     ist. Unterstützung für Vereine und Organisationen             Unterstützungsangeboten
Niklaus Zeier
Dagmar Christen              bedeutet Achtung vor deren Leistung. Sportvereine,            werden mit Privaten geplant
                             Kulturveranstalter und -produzentinnen, Quartier-             und ein Gutscheinsystem
kommunikation@
                             vereine und viele mehr: Sie sind der Kitt, der die            für das Wohnen im Alter
stadtluzern.ch
                             Gesellschaft zusammenhält. Die öffentliche Hand               geprüft.
Autorinnen / Autoren:        unterstützt sie zu Recht, weil sie das gesellschaftli-
Daniel Arnold (Aktuell)
Edith Arnold
                             che Leben tragen und zum Blühen bringen.                 10   QUARTIER
Joana Büchler (JB)                                                                         Badende kommen in Luzern
Urs Dossenbach (UD)              Der Stadtrat beschäftigt sich auch mit soge-              auf ihre Kosten – egal ob
Herbert Fischer
Peter Schmidli (PS)
                             nannt wünschbaren Themen, die in keinem                       ihnen der Sinn nach sportli-
Niklaus Zeier (NZ)           Gesetz und keiner Verordnung festgelegt, aber                 chem Schwimmen oder
                             politisch (zu Recht) gewünscht sind: Attraktivie-             spassigem Planschen steht:
Korrektorat:
Daniela Kessler
                             rung der Innenstadt, neues Theater, öffentliche               im See, im Waldschwimm-
                             Schwimmbäder. Apropos: Auch ein neues Theater                 bad Zimmeregg oder im
Grafik :                     stellt eine sogenannt wünschbare Investition dar.             Hallenbad auf der Allmend.
hofmann.to
                             Aber sie dient der Weiterentwicklung der Musik-
Fotos:                       und Theaterkultur unserer Stadt, ist eine Investi-       12   SCHULE
Franca Pedrazzetti           tion für einen qualitätsvollen Tourismus aus dem              597 Kinder werden 2015 / 16
Emanuel Ammon (4, 16         In- und Ausland und schafft Aufträge und somit                in den Kindergarten eintre-
unten), Dany Schulthess      Arbeitsplätze für die Bauwirtschaft.                          ten. Damit alle einen Platz
(6, 7) Look Now! Film-
                                                                                           haben, wird im Schulhaus
verleih (16 oben), Heinz
Dahinden (17)                    In einem Leserbrief hat Willi Bürgi in der                Geissenstein und in der
                             «Neuen Luzerner Zeitung» Ende Mai Folgendes                   neuen Wohnüberbauung
Plan :
                             festgehalten, das ich selbst nicht präziser hätte             Niedermatt Süd je ein neuer
hofmann.to (5)
                             formulieren können: Er schreibt, dass Kultur den              Kindergarten eröffnet.
Druck:                       geistigen Horizont erweitere und für den inneren
LZ Print, Neue Luzerner
Zeitung AG
                             und sozialen Zusammenhalt entscheidend sei               14   PORTRÄT
                             und «… dass professionelles Theater – wie jede                Manuel Menrath,
Gedruckt auf Recycling-      Kunst – Menschen in gegenseitiger Achtung leben               Feuerwehrmann
Papier, hergestellt in der
Schweiz
                             lässt, so wie das die Urvölker und die Menschen
                             in den Hochkulturen aller Zeiten getan haben.»           19   AKTUELL
Erscheint fünfmal jährlich                                                                 Weniger Energieverbrauch
in einer Auflage von
53’000 Exemplaren               Die gegenseitige Achtung in allen Lebens-                  in städtischen Liegenschaf-
                             lagen ist der fruchtbare Boden für Zufriedenheit              ten und dadurch weniger
Titelbild:                   und ein erfolgreiches Miteinander. In diesem Sinne            Schadstoffausstoss: dank
Im Seebad Luzern
                             wünsche ich Ihnen einen schönen, kulturvollen                 Sanierungen und dank
© Stadt Luzern               Sommer!                                                       erneuerbarer Energien.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
Nachgefragt

                                EINE NEUE FLANIERMEILE
                                AN DER REUSS
                                Im Herbst 2015 startet der Wettbewerb zur Umgestaltung der Bahnhofstrasse.
                                Dominik Frei, Projektleiter Städtebau, erklärt, warum es bis 2019 dauert, bis die
                                erste Etappe für eine attraktive und autofreie Bahnhofstrasse realisiert ist.

                                                                                                                      licht gute Lösungen und hilft, das
                                                                                                                      Projekt erfolgreich umzusetzen.

                                                                                                                          Warum wird die autofreie
                                                                                                                          Bahnhofstrasse in zwei
                                                                                                                          Etappen realisiert?
                                                                                                                          Dies ist ein Ergebnis aus den
                                                                                                                      Workshops. Da die Vorausset-
                                                                                                                      z­ungen noch nicht gegeben sind,
                                                                                                                      auch den Abschnitt von der Sei-
                                                                                                                      denhofstrasse bis zum Bahnhof
                                                                                                                      autofrei zu machen, hat man sich
                                                                                                                      für zwei Etappen ausgesprochen.

                                                                                                                          Welche Voraussetzungen?
                                                                                                                          Es braucht neue Lösungen
                                                                                                                      für die Veloparkierung, aber auch
                                                                                                                      für die Ausfahrt aus dem Park-
                                                                                                                      haus Flora, die heute nur über die
                                                                                                                      Bahnhofstrasse möglich ist. Erst
                                                                                                                      wenn die Ausfahrt über die Pila-
                                                                                                                      tusstrasse realisiert ist, kann die
                                                                                                                      ganze Bahnhofstrasse autofrei
                                                                                                                      werden.

                                                                                                                         Also bleibt in diesem Ab-
                                                                                                                         schnitt alles beim Alten?
                                                                                                                         Nein, bereits in der ersten
                                                                                                                      Etappe wird dieser Bereich zu-
                                                                                                                      sammen mit der Verlegung der
«Eine Uferpromenade, Sitzbänke und Boulevardrestaurants.» Dominik Frei, Projektleiter Städtebau, ist                  Veloparkplätze gestalterisch auf-
verantwortlich für die Umsetzung der Initiative, die 2013 gutgeheissen wurde.                                         gewertet. Zudem wird es ab 2019
                                                                                                                      nur noch eine Autospur von der
                                           Was erwarten Sie von den            auch ein Zugang zur Reuss – zum        Seidenhofstrasse bis zum Bahn-
                                           Teams, die am Wettbewerb            Beispiel mit Sitztreppen.              hofplatz geben.
                                           teilnehmen?
                                           Die Bahnhofstrasse ist bis zu           Die erste Etappe soll 2019             Wie viel Mehrverkehr müs-
                                       24 Meter breit und rund 250 Me-             realisiert werden. Warum               sen die umliegenden Stras-
                                       ter lang. Die Teams müssen auf-             dauert das so lange?                   sen aufnehmen, wenn die
                                       zeigen, wie sie diesen riesigen             Der politische Prozess und die         Bahnhofstrasse autofrei ist?
                                       Raum gestalten wollen. Heute ist        Bewilligungsverfahren lassen kei-          Berechnungen zeigen, dass
                                       die Strasse vom Verkehr domi-           nen schnelleren Fahrplan zu. Zu-       der Mehrverkehr moderat sein
                                       niert und definitiv kein Ort zum        dem haben wir 2014 Workshops           wird. Da die Ausfahrt aus dem
                                       Verweilen – eine Sitzbank zum           durchgeführt, um mit Geschäf-          Parkhaus der Luzerner Kantonal-
                                       Beispiel sucht man vergeblich.          ten, Grundeigentümern, Organi-         bank Richtung Seebrücke künf-
                                       Neu soll hier eine Flaniermeile         sationen aus Gewerbe, Tourismus        tig über die Winkelried- und die
                                       entstehen. Entlang der Reuss ist        und Politik sowie mit den Fach-        Pilatusstrasse führt, muss aber
                                       eine breite Uferpromenade vor-          verbänden das Verkehrs- und Nut-       an dieser Kreuzung eine Lichtsig-
                                       gesehen. Es sollen attraktive Auf-      zungskonzept zu erarbeiten. Es         nalanlage installiert werden, die
                                       enthaltsbereiche und grosszügige        ist wichtig, dass sich die Stadt mit   alle Verkehrsströme regelt.
                                       Flächen für die Boulevardgastro-        den direkt Betroffenen darüber
                                       nomie und den Wochenmarkt               verständigt, wie die Strasse der-         Urs Dossenbach
                                       geschaffen werden. Möglich wäre         einst aussehen soll. Das ermög-           Projektleiter Kommunikation
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
4|5                            Innenstadt

                               AUFBRUCH AUS DER
                               MITTE – GEMEINSAM
                               Der Stadtrat setzt Akzente: Er will die Innenstadt aufwerten, attraktiv mit Platz
                               für Einheimische und Gäste. So steht es in seiner Vision zur Entwicklung Luzerns.
                               Projekte, ob öffentlich oder privat, will er aufeinander abstimmen und das Zent-
                               rum der Stadt im Dialog mit Politik und Bevölkerung entwickeln.

                                                                                              Die Leitungserneuerungen geben die Chance, das
                                                                                              Hirschmattquartier als Lebens- und Wirtschafts-
                                                                                              raum aufzuwerten. Eine Studie soll den richtigen
                                                                                              Ort für das neue, innovative Theater aufzeigen. In
                                                                                              Workshops wurde das Verkehrs- und Nutzungskon-
                                                                                              zept für die Bahnhofstrasse entwickelt. Private Ini-
                                                                                              tianten eruieren die Möglichkeit eines Parkhauses
                                                                                              im Musegghügel. Der Stadtrat prüft die Erweiterung
                                                                                              des Wochenmarktes, damit dieses beliebte Ein-
                                                                                              kaufsangebot erhalten und entwickelt werden kann.
                                                                                              Diese Projekte zeigen nur einen T eil der Anstren-
                                                                                              gungen, die Innenstadt zu gestalten.

                                                                                                 Beliebter Ort für Gäste
                                                                                                  In dieser Innenstadt befinden sich fast all die-
                                                                                              jenigen Orte, welche Luzern einmalig machen und
                                                                                              unzählige Gäste anziehen: Seebecken, Reuss, Holz-
                                                                                              brücken, Wasserturm, Rathaus, Museggmauer,
                                                                                              Märkte, lauschige Plätze mit Boulevardrestaurants,
Vom Steghof bis zur Musegg und vom Kasernenplatz bis an den Quai: Der Stadtrat will           Kirchen, Kulturorte, Alt- und Kleinstadt. Dieses
die Luzerner Innenstadt zum «prosperierenden Zentrum der Stadtregion entwickeln».             Stadtzentrum ist die Visitenkarte der Tourismus-
                                                                                              stadt. Hier bieten Shops Uhren, Schmuck und Swiss­
                                           Im Herbst 2014 veröffentlichte der Stadtrat sein   ness an. Hotels laden ein zum Bleiben.
                                       Regierungsprogramm für die Jahre 20 15 bis 2019.           Diese Innenstadt ist aber auch «die Stadt» für
                                       Darin enthalten ist seine Vision zur Entwicklung       die Einheimischen: für Arbeit, Einkauf, Freizeit.
                                       der Stadt Luzern unter dem Titel «Luzern – Auf -       Auch sie entspannen sich am Ufer des Sees oder der
                                       bruch aus der Mitte». Wie der Titel vermuten lässt,    Reuss. Sie lieben ihre Innenstadt zwischen Fasnacht
                                       skizziert diese Vision zu einem grossen T eil diese    und Blue Balls. Hier finden sie die stille Einkehr
                                       Mitte, die Innenstadt von Luzern, in etwa 15 Jahren:   genauso wie den geselligen Stammtisch.
                                           «… Gemeinsam mit privaten Unternehmen und
                                       mit der Zivilgesellschaft haben die städtischen Be-       Zusammenarbeit und Dialog
                                       hörden den K ern der Stadt zum prosperierenden         Der Stadtrat hat sich mit seiner Vision auf die
                                       Zentrum der Stadtregion entwickelt. Neue Ver-      Fahne geschrieben, die Innenstadt qualitativ so zu
                                       kehrsanlagen erschliessen es sicher und zuverläs - entwickeln, dass sich hier Gäste und Einheimische
                                       sig und entlasten das Zentrum vom motorisierten    wohl- und sicher fühlen können: Er will die vielen
                                       Individualverkehr. Sie schaffen öffentliche Räume  öffentlichen und privaten Projekte aufeinander ab-
                                       zur Begegnung für Einheimische und Gäste …»        stimmen, damit die Mitte der Stadt ihren Charme
                                                                                          behalten kann und neue Akzente gesetzt werden
                                          Viele Projekte in Arbeit                        können. Dazu setzt er auf den Dialog mit privaten
                                          Wie der Plan nebenan zeigt, wird am Bild dieser Initiantinnen und Initianten und der Bevölkerung.
                                       Innenstadt, die sich vom Steghof bis zur Musegg
                                       und vom Kasernenplatz bis zur Hotelzone an der         Niklaus Zeier
                                       Haldenstrasse erstreckt, schon kräftig gearbeitet.     Chef Kommunikation
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
Entwicklungen in der Innenstadt
    Kulturgutzone Löwenplatz           Neues Theater                         Neugestaltung                       Kleinstadt
1                                  2                                     3                                  4
    In einer Gesamtbetrachtung         Im R ahmen einer V oreva­             Grendel / Löwengraben              2018 werden in der Kleinstadt
wird eine engere Zusammenar-       luation wurden drei mögliche          Abwasser-, Wasser-, Gas- und       verschiedene Werkleitungen sa-
beit der Museen Gletschergarten,   Standorte für die neue Theater­       Stromleitungen sind 20 14 / 2015   niert. Der Strassenraum soll so ge-
Bourbaki-Panorama und Alpi-        infrastruktur (NTI) ermittelt: The-   im Grendel und Löwengraben         staltet werden, dass er den histo-
neum geprüft. Auch dasLöwen-       aterplatz, Carparkplatz Inseli,       saniert worden. Die Oberfläche     risch bedeutungsvollen Bauten
denkmal samt Park wird in die      Alpen­quai. Gegen Ende 2015 soll      der beiden Gassen wird nun ab      der Kleinstadt gerecht wird.
Überlegungen eingeschlossen.       ein Standortvorschlag vorliegen.      2016 gestalterisch aufgewertet.
                                                                                                                 Hirschmattquartier
                                                                                                            5
                                                                                                               Im Zuge der Gesamterneu­
                                                                                                            erung der W erkleitungen soll
                                                                                                            auch der Lebens- und Wirtschafts-
                                                                                                            raum Hirschmatt aufgewertet
                                                                                                            werden. Die Bauarbeiten werden
                                                                                                            2016 beendet.

                                                                                                                 Parkhaus Musegg
                                                                                                            6
                                                                                                                Das Projekt Parkhaus Musegg
                                                                                                            wird von privaten Investoren vor­
                                                                                                            angetrieben. Durch das Parkhaus
                                                                                                            könnten die Car-Anhalteplätze
                                                                                                            auf dem Schwanenplatz aufgeho-
                                                                                                            ben werden.

                                                                                                                 Doppelspurperron Bahnhof
                                                                                                            7
                                                                                                                Im R ahmen des Gesamt ­
                                                                                                            verkehrskonzepts Agglomera­
                                                                                                            tionszentrum Luzern sollen die
                                                                                                            Bus­perrons am Bahnhof so umge-
                                                                                                            staltet werden, dass mehr Durch-
                                                                                                            messer-Buslinien das Stadtzen-
                                                                                                            trum queren können.

                                                                                                                 Pilatusplatz (ÖV / Velo)
                                                                                                            8
                                                                                                                Gleichzeitig mit der Einfüh-
                                                                                                            rung einer neuen Buslinie von
                                                                                                            Kriens nach Emmenbrücke soll
                                                                                                            die Sicherheit für den Fuss- und
                                                                                                            den Veloverkehr verbessert wer-
                                                                                                            den.

                                                                                                                 Wochenmarkt
                                                                                                            9
                                                                                                               Der Stadtrat prüft Massnah-
                                                                                                            men zur Sicherung des Charak-
                                                                                                            ters des Marktes. Geprüft wird
                                                                                                            eine Erweiterung der Marktflä-
                                                                                                            che. Ein Bericht soll das weitere
                                                                                                            Vorgehen skizzieren.

                                                                                                                 Bahnhofstrasse / Theaterplatz
                                                                                                            10
                                                                                                                 siehe «Nachgefragt» auf S. 3.

                                                                                                                 Kapellbrücke / Wasserturm
                                                                                                            11
                                                                                                               Die beiden Wahrzeichen der
                                                                                                            Stadt Luzern sollen künstlerisch
                                                                                                            inszeniert werden.

                                                                                                                 Arealentwicklungen
                                                                                                            12
                                                                                                                Mit der Entwicklung der Are-
                                                                                                            ale Rösslimatt, Pilatusplatz, Bun-
                                                                                                            desplatz sowie Industriestrasse /
                                                                                                            Steghof sollen wirtschaftliche
                                                                                                            Akzente gesetzt werden.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
6 |7   Innenstadt

       HISTORISCHES PFLASTER,
       LEBENSRAUM, MARKTPLATZ
       Die Innenstadt von Luzern bildet ein Arbeitsfeld für alle fünf Mitglieder des
       Luzerner Stadtrates. Welche Beziehungen haben sie zu diesem zentralen und
       belebten Gebiet der Stadt, persönlich und beruflich?

              Die Innenstadt beschäftigt alle Direktionen der     die Gestaltung des öffentlichen Raums. Mit der wirt-
           Verwaltung, am deutlichsten die Direktion Umwelt,      schaftlichen Entwicklung befasst sich die Finanz -
           Verkehr und Sicherheit mit ihren Abteilungen und       direktion, während die Bildungsdirektion die städ-
           Bereichen wie Stadtraum und Veranstaltungen,           tischen Beziehungen zu kulturellen Institutionen
           Stadt­gärtnerei, Strasseninspektorat oder Verkehrs-    im Stadtzentrum pflegt. Selbst die Sozialdirektion
           planung. Ein zentrales Arbeitsgebiet bildet die        setzt Akzente, etwa mit der Quartierarbeit für Kin -
           Innen­stadt auch für die Baudirektion. So behan-       der und Jugendliche.
           delt die Abteilung Städtebau Baugesuche, Planauf-          Welchen Bezug zur Innenstadt, persönlich und
           lagen, Denkmalpflege, Kulturgüterschutz sowie          beruflich, haben die fünf Mitglieder des Stadtrates?

                                                                      Hohe Aufenthaltsqualität gewährleisten
                                                                       Die grösste Qualität Luzerns ist die grandiose
                                                                  Lage am See und an der Reuss. Die Innenstadt lebt
                                                                  zu einem grossen Teil von den Bezügen zum W as-
                                                                  ser, das erlebe ich am W ochenmarkt entlang der
                                                                  Reuss oder bei einem Spaziergang am Quai. An der
                                                                  Bahnhofstrasse müssen wir künftig die Beziehung
                                                                  zur Reuss stärker betonen. Die kleine Treppe vor der
                                                                  Jesuitenkirche könnte dazu das Vorbild sein. Da hal-
                                                                  ten sich auch jetzt, während die Kirche eingerüstet
                                                                  ist, immer viele Leute auf.
                                                                       Die Menschen identifizieren sich mit der einzig-
                                                                  artigen Innenstadt. Sie ist der Inbegriff von Luzern.
                                                                  Mir ist dabei die hohe Aufenthaltsqualität beson -
                                                                  ders wichtig. Deshalb ist ein bunter Branchenmix
                                                                  bedeutend. Wir wollen hier einkaufen können,
                                                                  einen Kaffee trinken, Musik geniessen. Die Attrak-
                                                                  tivität der Innenstadt lässt sich am besten erhalten,
            Stadtpräsident Stefan Roth leitet die Finanz-
            direktion und ist auch zuständig für Fragen der       indem wir in diesem Raum nur behutsam Verände-
            Wirtschaft.                                           rungen vornehmen.

                                                                     Ein urbanes Zentrum
                                                                      Wir haben Luzern gern! Das höre ich immer
                                                                  wieder bei Kontakten im In- und Ausland. Die
                                                                  Luzerner Innenstadt hat sich in den letzten 30 Jah-
                                                                  ren gewaltig verändert. Viel mehr Menschen halten
                                                                  sich draussen, im öffentlichen R aum, auf. Läden
                                                                  kommen und gehen. Der Verkehr ist auf ein Höchst-
                                                                  mass angestiegen.
                                                                      Es gibt grössere und kleinere Ärgernisse und
                                                                  Hindernisse, die stören. Der Stadtrat will diese aus-
                                                                  räumen. Bevölkerung und Gäste sollen sich hier
                                                                  wohl- und sicher fühlen.
                                                                      Die Luzerner Innenstadt ist auch Bildungs- und
                                                                  Kulturstandort, Arbeitsplatz und Anziehungspunkt
                                                                  für den Tourismus. Ein neues Theater wird das
                                                                  urbane Zentrum von Luzern kulturell bereichern.
                                                                  Kleine oder grosse Massnahmen: Gemeinsam mit
                                                                  der Bevölkerung wollen wir die Innenstadt noch
            Stadträtin Ursula Stämmer-Horst steht der Bildungs­
            direktion vor. Zu dieser Direktion gehört auch die    attraktiver machen.
            Dienstabteilung Kultur und Sport.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
Die Menschen stehen im Zentrum                        Neues, innovatives
                                                            Ein Stadt-Blick beim Einnachten vom Reussufer,      Theater
                                                       ein Gang über den Wochenmarkt, ein Feierabend-           Luzerns Kulturleben
                                                       bier in der Neustadt oder ein ornithologischer Spa­      steht vor einem grossen
                                                       ­ziergang am Alpenquai, das sind für mich Zuta­-         Schritt: Mit der Erneue-
                                                        ten höchster Luzerner Lebensqualität. Die Kombi­        rung der Infrastruktur
                                                                                                                des Luzerner Theaters
                                                        nation von geschichtsträchtiger Altstadt mit dem
                                                                                                                und der dabei geplanten
                                                        urbanen Leben der ganzen Innenstadt, umgeben
                                                                                                                Realisierung einer «Salle
                                                        von Wasser, bewaldeten Hügeln, Museggmauern
                                                                                                                Modulable» wollen Kan-
                                                        bis hin zum Pilatus, ist für mich einzigartig. In der
                                                                                                                ton und Stadt Luzern,
                                                        Innenstadt laufen die Fäden von Kultur, Bildung,        zusammen mit der Stif-
                                                        Wirtschaft, Verwaltung und Verkehr zusammen –           tung Salle Modulable
                                                        für die Agglomeration und die ganze Zentralschweiz.     als privater Partnerin,
                                                        Hier sollen die vielen Menschen noch mehr im Zen-       in den nächsten Jahren
                                                        trum stehen als anderswo. Ich wünsche mir im Herz       den Kulturstandort
                                                        der Agglomeration mehr Raum für Begegnung und           Luzern entscheidend
                                                        Austausch, weniger Hektik, ein ruhigeres, sicheres      weiterentwickeln.
Stadtrat Adrian Borgula leitet die Direktion Umwelt,
Verkehr und Sicherheit. Seine Direktion betreut den     und zuverlässiges Verkehrssystem und eine hohe
öffentlichen Raum, auch in der Innenstadt.              Angebotsvielfalt mit Innovation und Anregung.           Standortfrage
                                                                                                                Vonseiten der Stadt
                                                                                                                Luzern steht derzeit die
                                                          Innenstadt – vielfältig und authentisch               Frage nach dem Stand-
                                                                                                                ort im Raum. Die drei
                                                           Arbeiten, Wohnen, Einkaufen, Geniessen, Erho-
                                                                                                                vorevaluierten Stand-
                                                       len und Leute treffen: All das steht für mich für die
                                                                                                                orte Alpenquai, Thea-
                                                       Luzerner Innenstadt. Sie ist Inbegriff für Vielfalt
                                                                                                                terplatz und Carpark-
                                                       und Authentizität.                                       platz Inseli befinden
                                                           Auch in meiner Funktion als Baudirektorin lei-       sich im Perimeter der
                                                       ten mich beim Thema Innenstadt Authentizität             Innenstadt.
                                                       und Vielfalt: Neue Bauten fügen sich in das histo -      Die Firma Ernst Basler
                                                       risch-bauliche Erbe der Stadt ein; neue kulturelle       und Partner erarbeitet
                                                       und kommerzielle Nutzungen sollen traditionelle          momentan unter Einbe-
                                                       Luzerner Institutionen und Geschäfte ergänzen;           zug von Fachleuten und
                                                       nicht mehr genutzte Areale sollen in neue Stadtteile     Vertretern der Stiftung
                                                       mit gemischten städtischen Nutzungen umgewan-            Salle Modulable eine
                                                       delt werden. Modern gestaltete Uferbereiche kom-         Studie und eine Stand-
                                                       plettieren die historischen Plätze und Gassen der        ortempfehlung. Zentrale
                                                       Altstadt.                                                Kriterien sind städte-
                                                                                                                bauliche Verträglichkeit,
                                                           Wir wollen dafür sorgen, dass die Innenstadt
                                                                                                                raumplanerische
                                                       weiterhin vielfältig und authentisch bleibt, trotz
Stadträtin Manuela Jost leitet die Baudirektion.                                                                Aspekte, Erschliessung,
Dieser Direktion gehören u. a. die Dienstabteilungen   Konkurrenz auf der grünen Wiese, Internetshop -
                                                                                                                Bewilligungsfähigkeit
Stadtentwicklung und Städtebau an.                     ping und fortschreitender Globalisierung.
                                                                                                                sowie die Akzeptanz in
                                                                                                                der Öffentlichkeit.

                                                          Zusammenarbeit pflegen                                Debatte und Entscheide
                                                           Können Sie sich Luzern ohne Ufschötti vorstel-       Im Dezember 2015 will
                                                       len? Möchten Sie im Helvetiagärtli wieder eine           der Stadtrat die entspre-
                                                       Durchgangsstrasse, den Mühlenplatz ohne Boule-           chende Vorlage mit dem
                                                       vardrestaurant und das Vögeligärtli ohne spielende       Baurechtsvertrag dem
                                                       Kinder und Gartenbeiz? Vor 20 Jahren begann in           Parlament zuleiten – ein
                                                       Luzern eine Entwicklung, die Lebensfreude und            allfälliger Volksentscheid
                                                       Wohnlichkeit brachte. Über die Altstadt hinaus ent-      über ein unentgeltliches
                                                       standen Orte für Begegnungen. Diese Vitalisierung        Baurecht könnte am
                                                       ist nur dank der bewährten Zusammenarbeit von            5. Juni 2016 stattfinden.
                                                       Privaten und öffentlicher Hand erreicht worden,
                                                       mit Gastroszene und Detailhandel, Tourismus,
                                                       Quartierarbeit, Hauseigentümern sowie Anwohner-
                                                       schaft. Luzern ist so lebenswert geworden, dass es
                                                       unter dem Ansturm auch leidet. Was braucht es, da-
                                                       mit sich Einheimische wohl- und sicher fühlen? Wo
                                                       ist das Gleichgewicht bei Carparkierung und Bran-
                                                       chenmix? Der Stadtrat muss koordinieren und steu-
Stadtrat Martin Merki verantwortet die Arbeit
der Sozialdirektion. Er ist auch zuständig für die     ern, damit die Innenstadt attraktiv, gepflegt und
Quartier­arbeit.                                       sicher bleibt und sich weiterentwickelt.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
8 |9                           Alter

                                GUTSCHEINSYSTEM FÜR
                                WOHNEN IM ALTER
                                Neu bilden die städtischen Heime und Alterssiedlungen die gemeinnützige Viva
                                Luzern AG. Dadurch verschieben sich die Akzente in der Alterspolitik. Sozialdirek-
                                tor Martin Merki skizziert die neuen Angebote für betagte Menschen in Luzern.

                                                                                                 Wird sich durch die Auslagerung der Heime,
                                                                                                 die als AG weiterhin im Eigentum der Stadt
                                                                                                 Luzern bleiben, auch die Alterspolitik ändern?
                                                                                                 Ja. Viva Luzern wird stärker in Geschäftsfeldern
                                                                                             aktiv werden, die einem breiten Bedürfnis entspre-
                                                                                             chen, aber gesetzlich nicht genau vorgeschrieben
                                                                                             sind. Die Menschen wollen möglichst lange zu
                                                                                             Hause bleiben, in den eigenen vier Wänden. Die
                                                                                             Hälfte der 90-Jährigen in Luzern wohnt noch in der
                                                                                             eigenen Wohnung. Um den Wunsch nach Selbst -
                                                                                             ständigkeit bis ins hohe Alter erfüllen zu können,
                                                                                             braucht es eine breite Palette von Dienstleistungen.
                                                                                             Es braucht unterstützende Angebote, die es ermög-
                                                                                             lichen, auch bei hohem Pflege- und Betreuungsbe-
                                                                                             darf in den eigenen vier W änden bleiben zu kön -
                                                                                             nen: angefangen bei der Spitex, die rund um die Uhr
                                                                                             da ist, bis zu hauswirtschaftlichen Dienstleistern.
                                                                                                 Viva Luzern wird auch stärker im Geschäftsfeld
                                                                                             Wohnen mit Dienstleistungen aktiv werden, nicht
                                                                                             nur wie bisher ausschliesslich über den Betrieb der
                                                                                             230 städtischen Alterswohnungen. Alle Betriebe bie-
                                                                                             ten in Stadtquartieren ärztliche, pflegerische und
                                                                                             gastronomische Infrastruktur bis hin zum Mittags-
                                                                                             tisch. Diese Angebote können breiter genutzt wer-
                                                                                             den. Die Heime müssen sich noch mehr gegenüber
                                                                                             den Quartieren öffnen. Zur Unterstützung müssen
                                                                                             aktuelle Konzepte wie die Entlastungspflege für pfle-
                                                                                             gende Angehörige und Ferien- und Temporärbetten
                                                                                             weitergeführt und besser bekannt gemacht werden.
Sozialdirektor Martin Merki will gemeinsam mit Privaten unter anderem die Entwick-
lung von neuen Modellen für generationendurchmischtes Wohnen vorantreiben.
                                                                                                 Gibt es neue Modelle im Bereich Wohnen und
                                                                                                 Betreuung?
                                           Seit Anfang Jahr sind die städtischen Heime           Verschiedene Wohnbaugenossenschaften ent-
                                           ausgelagert und werden als gemeinnützige          wickeln in Luzern im Moment vielversprechende
                                           Aktiengesellschaft Viva Luzern geführt. Hat       neue Modelle für generationendurchmischtes Woh-
                                           Sozialdirektor Martin Merki nun nicht deut-       nen mit Dienstleistungen, also für das Zusammen-
                                           lich weniger zu tun?                              leben aller Generationen in neuen Überbauungen.
                                           Nur auf den ersten Blick. Meine Arbeitszeiten     Ich meine vor allem das Projekt der Allgemeinen
                                       haben sich nicht geändert. Die grossen Aufgaben       Baugenossenschaft Luzern, abl, im Himmelrich,
                                       sind weitgehend gleich geblieben. Die Steuerung       das national stark beachtet wird und das von der
                                       der Alterspolitik und das Abschliessen von Leis -     Stadt wegen seines Modellcharakters unterstützt
                                       tungsverträgen gibt weiterhin viel zu tun. Wir        wird, und das Projekt der Wohnbaugenossenschaft
                                       schliessen auch mit der Viva Luzern einen Vertrag     WGL Littau im Neuhushof, das im kommenden Jahr
                                       über die Leistungen ab, gleich wie mit einem Dut -    eröffnet wird. Die professionellen Dienstleistungen
                                       zend privaten Spitex-Organisationen sowie der gros-   der Spitex Stadt Luzern mit einem Stützpunkt in
                                       sen Spitex und acht privaten Heimen in der Stadt.     den Siedlungen werden von internen und externen
                                       Zudem geht jede Rechnung für ambulante und sta-       Hilfeleistungen ergänzt, etwa durch ein Netz von
                                       tionäre Pflegeleistungen über unseren Tisch, und      nachbarschaftlichen Hilfeleistungen oder im abl-
                                       zwar für alle Personen, die in der Stadt angemeldet   Projekt mit Pflegewohnungen der Viva Luzern. Auch
                                       sind. Da werden immerhin 36 Mio. Franken umge-        das Projekt zum Bau von Alterswohnungen im Wäs-
                                       setzt. Mit der Einführung der neuen Pflegefinanzie-   meli-Träff durch die katholische Kirchgemeinde
                                       rung nach 2011 sind die Kosten massiv angestie-       zeigt Ansätze in diese Richtung. Bei grossen Wohn-
                                       gen. Jetzt hat sich der Anstieg stark verlangsamt.    bauvorhaben gilt es ganz generell, diese Zukunfts-
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
Autonom bleiben
                                                       dank Unterstützung
                                                             Das Konzept des betreuten Wohnens im Alter
                                                          geht von zwei zentralen Grundideen aus: Es soll
                                                          nur so viel Hilfe geleistet werden, wie benötigt
                                                          wird, und die älteren Menschen bestimmen selbst
                                                          über das Ausmass an Hilfe, die sie benötigen.
optionen zu sichern und generationendurchmisch-
tes Wohnen einzuplanen. Dies will auch die Stadt              Betreutes Wohnen oder Wohnen mit Dienst-
so halten: Im R aumprogramm für die Sanierung             leistungen wird wie folgt umschrieben: Personen
und den Neubau der städtischen Alterssiedlung             leben in einer hindernisfreien Siedlung. Gemein-
Guggi an der Taubenhausstrasse, das derzeit ge-           schaftseinrichtungen sind vorhanden. Es werden
prüft wird, sind ebenfalls ein Treffpunktkaffee und       Zusatzleistungen erbracht mit dem Ziel, die Sicher-
ein Mehrzweckraum vorgesehen.                             heit der Bewohnerinnen und Bewohner zu erhö-
    Das Ringen um gute und bezahlbare Lösungen            hen und die sozialen Kontakte zu fördern. Zum
beim Wohnen mit Betreuung und bei der dezentra-           Grundangebot gehören Information, Beratung,
len Quartierversorgung ist in städtischen V erhält-       Organisation von Veranstaltungen und Vermitt-
nissen ein breiter Trend geworden. Auch in der            lung von externen Angeboten, die von einer An-
Stadt Luzern: Das Parlament hat mit grosser Mehr-         sprechperson vor Ort erbracht werden. Wahl-
heit einen Bericht zur dezentralen Quartierversor -       dienstleistungen wie Pflege, Hauswirtschaft oder
gung im Bereich Alterswohnen verlangt.                    Mahlzeitendienst werden nach individuellem
                                                          Bedarf bezogen.
    Gibt es neue Ansätze, um die privaten und                 In der Stadt Luzern sind unterschiedliche Vor-
    öffentlichen Anbieter bei bestimmten Leistun-         haben im Bereich des Wohnens mit Dienstleistun-
    gen gleichzubehandeln?                                gen in Planung:
    Die Sozialdirektion wird nach dem Sommer
damit anfangen, ein Modell für die Subjektfinan-             Himmelrich
zierung von hauswirtschaftlichen Leistungen zu ent-          Trägerschaft: Allgemeine Baugenossenschaft
wickeln. So viel sei verraten: Geprüft wird die Form         Luzern, abl
eines Gutscheinsystems für Betreuung im Alter,ein         Eine der ältesten Siedlungen der abl im Luzerner
Gutscheinsystem ähnlich wie bei der Kinderbetreu-         Neustadtquartier, Himmelrich 3, wird komplett
ung. Hauswirtschaftliche Leistungen könnten als           erneuert. Mit den Ersatzbauten wird gezielt ein
Pauschale abgegolten werden. Nach dem Grundsatz           generationen- und sozialdurchmischtes Wohnen
«ambulant vor stationär» könnten damit verschie -         gefördert. Dazu gehört ein Projekt für Wohnen
dene Ziele erreicht werden wie die F örderung des         mit Dienstleistungen, das insbesondere auch den
privaten Wohnens im Alter und die V erzögerung            Einbezug der Nachbarschaft und von Freiwilligen
und Vermeidung von Heimeintritten.                        zum Ziel hat.

    Was ist beim Angebot für das Alterswohnen in              Neuhushof
    Luzern anders als in anderen Gemeinden des                Trägerschaft: Wohnbaugenossenschaft
    Kantons?                                                  WGL Littau
    Wir haben in Luzern seit Jahrzehnten eine             In der neuen Überbauung Neuhushof im Dorfkern
erfreulich hohe Vielfalt an Angeboten. Der Grund          von Littau soll in zwei Häusern mit 19 Wohnungen
liegt in der Altersstruktur der Bevölkerung: Luzern       betreutes Wohnen angeboten werden.
gehört seit Jahrzehnten nebenBasel zu den Städten
mit dem höchsten Anteil an hochaltrigen Perso­-               Wäsmeli-Träff
nen. Die Vielfalt beim Angebot schliesst die Pfle­            Trägerschaft: Katholische Kirchgemeinde
gezentren mit ihren Spezialangeboten etwa für                 Luzern
Demenz und Entlastungsangebote mit ein. Auch              Anstelle des in die Jahre gekommenen Wäsmeli-
wenn die Selbstständigkeit dieser alten Personen          Träffs an der Ecke Abendweg/Landschaustrasse soll
durch gesunde Lebensweise, medizinischen Fort-            ein neues Quartierzentrum entstehen mit einem
schritt, Prävention und Gesundheitsvorsorge wei-          Quartiertreffpunkt mit Begegnungsräumen, einem
ter zunehmen wird, so werden die Pflegezentren            Quartierladen sowie Alterswohnungen.
doch weiterhin ihren Platz und ihre Berechtigung
haben. Die Heime haben vielfältige Angebote und              Guggi Obergrund
mehr Möglichkeiten als kleinere Anbieter. Sie bie-           Trägerschaft: Viva Luzern AG / Stadt Luzern
ten auch eine grosse Sicherheit an.                       Der Ersatzbau für die Siedlung Guggi im Ober-
                                                          grund, wo heute bereits betreutes Wohnen ange-
   Interview: Niklaus Zeier                               boten wird, wird nach aktuellem Konzept für Woh-
   Chef Kommunikation                                     nen mit Dienstleistungen geplant und realisiert.
DAS STADTMAGAZIN LUZERN - EINTAUCHEN IM LUXUS - Stadt Luzern
10 | 11                         Quartier

                                MIT SCHIRM, CHARME UND
                                EINWEGGRILL
                                Im Luzerner Seebecken zu baden, ist Luxus pur. Für alle Launen stehen Uferzonen
                                bereit: intellektuell, romantisch, gesellig, anonym, sportlich oder alles zusammen?

                                           Hinein in den Vierwaldstättersee ! Wo sonst       lässt sich einiges beobachten. Man löst Sudoku,
                                       kann man im Trinkwasser baden – bei einem der-        liest «Marina» von Carlos Ruiz Zafón oder nutzt
                                       artigen Bergpanorama im Hintergrund? Von allen        die Zeitung auch als Sonnenschutz. Unten an der
                                       Höhen sammelt sich Wasser in diesem «Juwel»           Kasse klingelts. Bis zum Abend registrieren Bruno
                                       (Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons          Milesi und Roman Konrad weit über 500 Eintritte.
                                       Luzern). Manche wollen am Morgen als Erste ein-       Liegen und Sonnenschirme leihen sie mehrfach
                                       tauchen. Dann ist der glatte See glasklar.            aus. Seit 18 Jahren führen die beiden das Seebad.
                                           Kurz vor 9 Uhr bildet sich beim Seebad Luzern     «Für uns bleibt es der schönste Arbeitsort», sagen
                                       am Nationalquai die erste Fontäne. Die Bademeis-      sie. Ihre grossen Kinder ziehe es dagegen eher in
                                       terin springt ins sieben Meter tiefe Wasser. «Ich bin die Ufschötti oder auf die Lidowiese.
                                       eine Morgenschwimmerin. Dann ist es zuverlässig           Während es im Seebad eher urban-intellektuell
                                       schön», schwärmt Simone F elber später. Im Fla -      abläuft, ist auf der Lidowiese mehr wilder Mix
                                       mingo-Shirt sitzt die 23-jährige Gesangsstudentin     angesagt: Jugendliche machen akrobatische Kapri-
                                       nun auf dem Aufsichtspodest. Hinter ihr ein gelber    olen. Drei Girls spielen K arten. Wem gehört die
                                       Rettungsgurt («funktioniert wie eine Baywatch-        Installation mit Kühlboxen und zwei Stand-up-
                                       Boje») und Flossen («für zusätzliche Kraft»), unter   Paddling-Boards am Ufer? Das Paar mit den Tattoos
                                       ihr ein startklares Rettungsboot.                     und Undercut-Frisuren scheint gerade aus einer
                                                                                             anderen Welt aufzutauchen. In der Bucht sind drei
                                          See- wird Haifischbecken                           Motorboote miteinander verhängt. Auch weitere
                                          Zwischen zwei Bojen schwimmt ein Mann hin Boote ankern zur Siestazeit vor Ort. Selber Wasser-
                                       und her. Beinahe greift die Bademeisterin zur Pfeife: perspektive einnehmen?
                                       Das Motorboot «Liberty» nimmt sich gerade die Frei-
                                       heit, ganz nahe der Sperrzone zu fahren. Keine            Bilderbuch und Nudelsuppe
                                       Namen tragen die kleinen Motor- und Partyboote,           Auf der Panorama-Yacht «Saphir» fotografieren
                                       die beim Schwanenplatz prüfungsfrei gemietet sich Inder vor der Bilderbuchkulisse. In der Restau-
                                       werden können. Einfach 100 Franken deponieren, rantzone verbreitet sich chinesischer Nudelsuppen-
                                       einsteigen und loslegen! Alles legal, nur: Manch- geruch. Ab ins luftige Cockpit. Dort sitzt Thomas
                                       mal bestaunen unerfahrene Steuermänner die Amrhein am Steuer. Das Schiff sei ziemlich gut
                                       schöne Uferzone, während Kursschiffe, Fischer- besucht, sagt er. Während einer Stunde durch eine
                                       boote, Pedalos oder gar Schwimmerinnen immer zauberhafte Landschaft zu schaukeln, passe perfekt
                                       näher kommen. Das Seebecken als Haifischbecken? in den Zeitplan der gestressten Gäste. Amrhein steu-
                                       «Zumindest lädt sich die Zone ab Mittag bis zum ert an Motor- und Segelbooten vorbei zum Kreuz -
                                       Abend ständig auf», sagt Felber.                      trichter, wo vier Seearme aufeinandertreffen. Auf
                                          Auf dem Sonnendach ist die erste Reihe ständig Verlangen hält er in Kastanienbaum – eine elegante
                                       belegt. Hinter verspiegelten Aviator-Flash-Brillen Art, um zur EAWAG (siehe nebenan) zu gelangen.

Am Morgen ist der See «zuverlässig schön», weiss Bademeisterin Simone Felber. Sie              Bietet in alle Himmelsrichtungen «grosses Kino»: das
stürzt sich jeweils kurz vor Öffnung des Seebads ins erfrischende Nass.                        Seebad Luzern, auch Seebadi oder Bunker genannt.
Die Aussentemperatur misst 30 Grad. Stefan                                                                    EAWAG
Schlatter läuft ins Hallenbad. Er kommt von einem                                                                 Die EAWAG ist ein For-
                                                                                                                  schungsinstitut im ETH-
Ausdauertraining im Bireggwald, zehn Kilometer
                                                                                                                  Bereich. Beim Kompe-
bei 200 Meter Steigung. Polysportiv sei er, sagt der
                                                                                                                  tenzzentrum in Kastani-
Geschäftsführer von Hallenbad Allmend, Strand -
                                                                                                                  enbaum betreibt man
bad Tribschen, Waldschwimmbad Zimmeregg, Eis-
                                                                                                                  u. a. Grundlagenfor-
zentrum Luzern und Sportcenter Würzenbach. Im                                                                     schung zur Wasserquali-
Hallenbad betreibe er gerne Aquafit im Tiefwasser.                                                                tät. Jene des Vierwald-
Es gebe aber noch viel sportlichere Typen als er.Spit-                                                            stättersees bewertet
zenschwimmer legen täglich bis zu neun Kilometer                                                                  Bernhard Wehrli, For-
zurück. Sie kommen morgens um 6 Uhr, über Mit-                                                                    scher für Oberflächen-
tag oder ab 17 Uhr. Im Hochsommer frequentieren                                                                   gewässer, als sehr gut.
jeden Tag 500 bis 600 Leute das Hallenbad – ausser                                                                «Der See hat wenig
vom 20. Juli bis 7. August, dann wird das Wasser für     Auch die Becken im Hallenbad Luzern haben Trinkwasser-   Phosphor, man sieht
Reinigungen komplett abgelassen.                         qualität, sagt Geschäftsführer Stefan Schlatter.         weit hinunter.»
    «Ein solcher Betrieb rentiert auch im Winter
nicht», sagt Schlatter. «Jedes Becken hat Trinkwas-  serzone scheint ganz in Kinderhand. Nur etwas                Pur
serqualität.» Als Beweis schöpft er mit der Hand     irritiert: Eine dicke Rauchschwade hängt am späten           Jenen, die das purste
                                                                                                                  Wasser erleben möch-
Wasser aus dem 25-Meter-Becken und trinkt es ge-     Nachmittag über der Ufschötti. Auf Badetuchinseln
                                                                                                                  ten, rät Wehrli zum früh-
nussvoll. Weiter hinten ziehen vier Schwimmerin -    sitzen junge Leute um kleine Grills. Die Sehnsucht
                                                                                                                  morgendlichen Bade.
nen und Schwimmer ihre Bahnen. Prost?! Auf einen     nach Lagerfeuerromantik muss grenzenlos sein. Zu
                                                                                                                  Die während des Tages
Badegast kommen 70 Liter Frischwasser statt der      Würsten, Steaks und Pouletschenkeln werden alle              aufgewirbelten Partikel
obligaten 30 Liter. Ein Chloranteil von 0,2 Promille möglichen Musikstile konsumiert. Von der Beach-              können sich über Nacht
reicht, um eventuelle Keime zu vernichten. Man       Bar im Uhrzeigersinn: Salsa, Afro, Goa, Punk, Mini-          setzen.
könnte sich nach dem Hallenbad das Duschen spa-      mal-Techno, Hip-Hop, Electro, Muskelsound,                   Das bisschen Sonnen-
ren, scherzt Schlatter.                              Latino. Jeder toleriere den Stil des anderen, sagt der       crème an gut frequen-
                                                     Barbetreiber Sascha Welz. Doch die Rauchschwade,             tierten Orten möge der
   Vom Tribschenhorn zur Ufschötti                   die alle miteinander verbinde, werde immer sticki-           See übrigens schon ver-
   Manchmal fährt der Geschäftsführer mit dem        ger. An zwei, drei Tagen sammeln sich in den Blech-          kraften. «Einmal pro
Rennrad zum Strandbad Tribschen, bespricht mit tonnen weit über100 Einweggrills an. Weshalbnicht                  Monat wird die See-
den Angestellten aktuelle Themen, krault 30 Minu- mit Nachbarn teilen, um den Spass zu befeuern?                  bucht durchspült. Alle
ten im See und gönnt sich danach den «Tageshit»           Bei der Goa-Zone haben sich zwei 18-jährige             3,5 Jahre erneuert sich
im Restaurant. Nur ein einziges Schild weist auf das Frauen aus Oensingen installiert. Sie schieben ein           der Vierwaldstättersee
                                                                                                                  von Grund auf – der
Quartierbad hin. Trotzdem kennen wohl die meis- Kohlenstück auf die silbrige Wasserpfeife mit dem
                                                                                                                  Zugersee braucht dafür
ten Stadtkinder den Ort. Im weiten Areal dürfen sie pinken Schlauch und dem rosa-metallisé Mund -
                                                                                                                  15 Jahre.»
herumtollen, während die Eltern unter riesigen Bäu- stück. Nur die «China»-Wiese in Zürich könne der
men die Zone kontrollieren.                          Ufschötti in Luzern das Wasser reichen, finden die
                                                                                                                  Mit Sinnen prüfen
   Vor dem Richard-Wagner-Museum chillen             beiden. Beim Sandstrand versammeln sich zur                  Was heisst eigentlich
Jugendliche im hohen Gras. Zwischen den Pappeln Dämmerung einige Abenteuerlustige. Warm ist es,                   «Trinkwasserqualität»?
entlang des Ufers ist jeder Platz belegt: Wo sonst   der Mond bescheint das W asser, der See lädt zum             Trinkwasser gehöre zu
gibt es solche Séparées mit Seeanstoss? Durch Bade: Wer fühlt sich genügend frei?                                 den Lebensmitteln, sagt
wildromantisches Terrain verläuft der Weg zur                                                                     Philipp Arnold von der
Ufschötti. Eingangs am Strand vergnügen sich drei         Edith Arnold                                            Dienststelle Umwelt und
verhüllte Frauen aus dem Jemen im Sand. Die Was-          Freie Journalistin                                      Energie des Kantons
                                                                                                                  Luzern. Diese kontrol-
                                                                                                                  liert die Wasserqualität
                                                                                                                  der Luzerner Gewässer
                                                                                                                  regelmässig. Zur Quali-
                                                                                                                  tätsbeurteilung biete
                                                                                                                  sich neben der chemisch-
                                                                                                                  physikalischen Bewer-
                                                                                                                  tung und der hygieni-
                                                                                                                  schen Beurteilung auch
                                                                                                                  die einfache Sinnesprü-
                                                                                                                  fung an: Trübes oder
                                                                                                                  verfärbtes Wasser weist
                                                                                                                  auf ungenügende Quali-
                                                                                                                  tät hin, ebenso Wasser
                                                                                                                  mit unnatürlichem
                                                                                                                  Geruch oder Geschmack.

Viel Betrieb am Strand und im nahe gelegenen Kinder-     Alle Arten von Sport, Musik und Grilladen werden auf
bassin: Die Tribschenbadi ist bei Familien der Renner.   der Ufschötti genossen.
12 | 13                        Schule

                               ZWEI NEUE KINDERGÄRTEN,
                               DREI NEUE SCHULLEITUNGEN
                               Das Schuljahr 2015 / 2016 beginnt am 17. August. Neben neuen Kindergärten und
                               neuen Schulleitungen werden auch die Betreuung und der Logopädische Dienst
                               ausgebaut.

                                                                                                                   ungsplätze werden auch im neu-
                                                                                                                   en Schuljahr weiter ausgebaut.
                                                                                                                   Im Schulhaus Geissenstein wird
                                                                                                                   die schulergänzende Betreuung
                                                                                                                   für die Primarschul- und Kinder-
                                                                                                                   gartenkinder im neu erstellen Be-
                                                                                                                   treuungspavillon auf dem Schul-
                                                                                                                   areal angeboten. Das Schulhaus
                                                                                                                   Geissenstein wurde für10,85 Mio.
                                                                                                                   Franken saniert und mit einem
                                                                                                                   Neubau für die Betreuung erwei-
                                                                                                                   tert. Es wird Anfang September
                                                                                                                   2015 offiziell eröffnet.

                                                                                                                      Schrittweiser Ausbau
                                                                                                                       Der Ausbau der Betreuungs-
                                                                                                                   plätze ist noch nicht abgeschlos-
                                                                                                                   sen. Zurzeit werden mit der Sa-
                                                                                                                   nierung und der Erweiterung des
                                                                                                                   Schulhauses Felsberg auf Feb-
                                                                                                                   ruar 2016 neue Plätze geschaffen.
                                                                                                                   Ziel ist es, das Angebot der ge-
                                                                                                                   samtstädtischen schulergänzen-
                                                                                                                   den Betreuung schrittweise aus-
                                                                                                                   zubauen, sodass bis Sommer
                                                                                                                   2017 gesamtstädtisch 560 Ganz-
                                                                                                                   tagesplätze, 220 Mittagstisch-
Das Schulhaus Geissenstein wurde für 10,85 Mio. Franken saniert und mit einem Neubau für die Betreuung             plätze und in der Schulferienzeit
erweitert.                                                                                                         40 bis 60 Ferienbetreuungsplätze
                                                                                                                   zur Verfügung stehen.
                                           Im Schuljahr 2015/2016 wer-        ten hatte. Ein Kindergarten im
                                       den rund 5800 Kinder die Volks-        Schulhaus Würzenbach wird aufs          Neue Schulleitungen
                                       schule der Stadt Luzern besu -         neue Schuljahr zudem an die See-       Michael Albisser, bisher
                                       chen. Sie werden von 896 Lehr-         feldstrasse 5 verlegt, damit im    Schulleiter der Schule W artegg,
                                       personen unterrichtet. 597 Kinder      Schulhaus die Möglichkeit be-      wird neu der Schule Moosmatt
                                       werden entweder im August 2015         steht, zusätzliche Klassen zu füh- vorstehen. Der bisherige Schul -
                                       oder im Februar 2016 in den Kin-       ren.                               leiter Armin Brunner geht in Pen-
                                       dergarten eintreten. Damit alle                                           sion. Die Schule Wartegg wird
                                       Kinder einen Platz haben, werden           Zu kleine Kindergärten         neu von Pascal Liefert geleitet.
                                       im Schulhaus Geissenstein und              Der Kindergarten in der Schul- Der 38-Jährige hat Erfahrungen
                                       in der neuen W ohnüberbauung           anlage Wartegg wird in die Trib- als Lehrer auf verschiedenen
                                       Niedermatt Süd je ein neuer Kin-       schenstadt verlegt (siehe neben-­ Schulstufen gesammelt, zuletzt
                                       dergarten eröffnet.                    an S. 13 «Dank der Medien»). Für als Primarlehrer im Schulhaus
                                                                              die zu kleinen Kindergärten        Moosmatt, zusätzlich hat er sich
                                          Züglete im Würzenbach               in der Schulanlage Littau Dorf in Schulmanagement weiterge-
                                          Der Kindergarten im Schul-          und am Stollbergrain 9a konnten bildet.
                                       haus Schädrüti wird geschlossen.       am Mattweg 5 beziehungsweise           Gaby Felder steht neu dem
                                       Er wurde letztes Jahr eröffnet,        in der Schulanlage Fluhmühle Sekundarschulhaus Matt vor. Die
                                       weil die Zahl der Kindergarten-        neue Lösungen gefunden wer- 49-Jährige hat ihre ersten Erfah-
                                       kinder vorübergehend angestie -        den. Am Stollbergrain 9a wird neu rungen als Schulleiterin während
                                       gen war und es im Schulhaus            der Logopädische Dienst für die dreier Jahre in Kriens gesammelt
                                       Würzenbach zu wenig Platz für          Schule Fluhmühle eingerichtet. und danach fünf Jahre ein Schul-
                                       einen zusätzlichen Kindergar-          Die schul­ergänzenden Betreu- zentrum in Stans geleitet. (UD)
Schule

                    LANGFRISTIG PLANEN,
                    KURZFRISTIG HANDELN
                    Teddy Henzis Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass in der Stadt Luzern genügend
                    Schulräume und Betreuungsplätze zur Verfügung stehen. Ebenso wichtig ist für
                    den 57-Jährigen, dass in diesen Schulräumen ein moderner Unterricht möglich ist.

                                                                                                                      gen entstehen. Um die künftigen
                                                                                                                      Schülerzahlen zu berechnen, geht
                                                                                                                      Teddy Henzi von der zu erwarten-
                                                                                                                      den Zunahme der Bevölkerung
                                                                                                                      aus. Im «alten» Stadtteil beträgt
                                                                                                                      diese zurzeit jährlich 1,5 bis 1,7
                                                                                                                      Prozent, im Stadtteil Littau sogar
                                                                                                                      fast 2 Prozent. Der Anteil schul -
                                                                                                                      pflichtiger Kinder macht etwa
                                                                                                                      9 Prozent aus. Für den Stadtteil
                                                                                                                      Littau hat Teddy Henzi eine zwei-
                                                                                                                      te Rechnung angestellt: Als Ba-
                                                                                                                      sis diente die Wohnfläche von
                                                                                                                      Überbauungen, die im Bau oder
                                                                                                                      bewilligt sind. Diese Fläche ge-
                                                                                                                      teilt durch 50 Quadratmeter pro
                                                                                                                      Person ergibt die zu erwarten-
                                                                                                                      de Zunahme. Auch hier rechnet
                                                                                                                      Teddy Henzi mit 9 Prozent schul-
                                                                                                                      pflichtigen Kindern. «Dass die
                                                                                                                      beiden Rechnungen etwa die glei-
                                                                                                                      chen Zahlen ergeben, zeigt uns:
                                                                                                                      Wir liegen für die nächsten vier
                                                                                                                      Jahre richtig.» Prognosen darüber
                                                                                                                      hinaus seien schwierig, weil bei
                                                                                                                      vielen Grundstücken noch nicht
                                                                                                                      klar ist, wie viele Wohnungen der-
Teddy Henzi, Fachbereichsleiter Infrastruktur/Planung der Volksschule: «Ein so grosses Schulhaus wie das              einst tatsächlich gebaut werden.
‹Staffeln› neu zu bauen, in dem sich die Kinder trotzdem wohlfühlen, ist eine spannende Herausforderung.»
                                                                                                                         Ein neues grosses Schulhaus
    Für Teddy Henzi beginnt die        Eine Mitarbeiterin überprüft des-       mer gemeldet, sodass nun in der             Dem ehemaligen Sekundar-
Planung des nächsten Schuljah -        halb regelmässig die Immobili-          Tribschenstadt ein zweiter Kin-        lehrer und Prorektor der Sekun -
res jeweils bereits ein Jahr zuvor.    enportale im Internet, um sofort        dergarten eröffnet werden kann.        darschule ist es aber ebenso wich-
«Aufgrund der aktuellen Schü-          reagieren zu können. Nicht im-              Auch die Suche nach Räumen         tig, dass in den Schulräumen ein
lerzahlen und der Daten der Ein-       mer allerdings wird sie fündig.         für die Betreuung ist nicht ein -      moderner Unterricht möglich ist.
wohnerdienste über die Anzahl             Vor einem Jahr ist es nicht          fach. «Ziel der Stadt ist, dass 30     Teddy Henzi freut sich deshalb
Kinder bis vier Jahre können wir       gelungen, in der Tribschenstadt         Prozent der Primarschulkinder          auf den Neubau des Schulhauses
abschätzen, wie viele Kindergar -      einen zweiten Kindergarten zu           ein Angebot besuchen können»,          Staffeln. Es soll unter anderem
ten- und Schulkinder im nächs -        eröffnen, da es keinen geeigneten       sagt Teddy Henzi. Das sei vor          Platz für 24 Primarklassen und
ten Schuljahr zu erwarten sind.»       Raum mit einem Aussenplatz zu           allem in Littau eine Herausforde-      zwei Kindergärten bieten. «Ein so
                                       mieten gab. 24 Kinder aus der           rung, da es bis 2011 nur im Schul-     grosses Schulhaus zu bauen, in
   Sofort reagieren                    Tribschenstadt mussten deshalb          haus Ruopigen eine Betreuung           dem sich die Kinder trotzdem
    Definitiv wirds aber erst An-      in den Kindergarten auf dem             gab. Mittlerweile konnte die Stadt     wohlfühlen, ist eine spannende
fang April, wenn unter anderem         Areal des Schulhauses Wartegg.          das Angebot ausbauen – auch            Herausforderung.» Und der Schul-
klar ist, wie viele Kinder für den                                             dank kreativer Lösungen. So wer-       raumplaner weiss auch schon,
freiwilligen Kindergarten ange-            Dank der Medien                     den die Kinder in Littau Dorf seit     wie er es bauen würde: «Kleine
meldet werden. «Die Erfahrung              Der lange Schulweg verärger-        Frühling 2013 im ehemaligen Re-        Einheiten mit vier bis sechs Klas-
zeigt, dass rund 65 Prozent der        te viele Eltern. Es wurden Unter -      staurant Matt betreut.                 senzimmern, Gruppenräumen,
Vierjährigen ihn besuchen. Wenn        schriften gesammelt. Die Medien             Doch es braucht auch eine          einem Gemeinschaftsraum, ei-
es dann aber plötzlich für einmal      berichteten darüber. «Das hatte         langfristige Perspektive, wie ak -     nem Lehrerbereich und eventuell
80 Prozent sind, müssen wir kurz-      auch etwas Gutes», sagt Teddy           tuell im Stadtteil Littau, wo in den   mit einem separaten Zugang wür-
fristig ein neues Kindergartenlo-      Henzi. Aufgrund der Medienbe -          nächsten acht bis zehn Jahren          den eine optimale Lernatmo -
kal suchen», sagt Teddy Henzi.         richte hat sich ein Grundeigentü-       mindestens 1600 neue Wohnun-           sphäre schaffen.» (UD)
14 | 15                        Porträt

                               VON EINEM, DER DURCHS
                               FEUER GEHT
                               Er ist Indianerforscher, Sekundarlehrer, Oberassistent an der Universität
                               Luzern – und Feuerwehrsoldat. Eine Begegnung mit Manuel Menrath
                               bietet Überraschungen.

Feuer hat die Geschichte der Stadt Luzern über die Jahrhunderte geprägt. Die Bekämpfung des Feuers hat Manuel
Menrath persönlich geprägt: «Ich habe gelernt, im Ernstfall für die Kameradin, den Kameraden einzustehen.»

                                          Es hiess bescheiden, «ein Feuerwehrmann» sei           und doktorierte. Und zwar «eigentlich nicht, weil
                                      zu befragen, zu beschreiben, und nachher sei im            mich die Vergangenheit interessiert, sondern weil
                                      «Stadtmagazin» kundzutun, was über ihn hängen              ich die Gegenwart verstehen will.»
                                      bleibt. Und dann begegnet der solchermassen be -
                                      auftragte Berichterstatter einer Figur, die genau              Forscher in Amerika
                                      dies zwar ist, dazu eben auch noch viel, viel mehr;            Zum Beispiel bei seinen umfangreichen For-
                                      doch der Reihe nach.                                       schungen zur Frage, warum im19. Jahrhundert das
                                                                                                 Kloster Einsiedeln im US-Bundesstaat Indiana – sa-
                                          Wurzeln in Malters                                     gen wir es vornehm – eine Dependance eröffnete.
                                          Die ersten Jahre seines Lebens wurzeln in Mal-         Die Klosterführung befürchtete nämlich, mit den
                                      ters, wo in jungen Jahren einst eine Scheune in der        Irrungen und Wirrungen der Kulturkämpfe seien
                                      Nachbarschaft Manuel Menraths im Vollbrand                 die irdischen Tage des Gotteshauses hierzulande
                                      stand und wo deswegen die Faszination für «das             gezählt. Darum sollte im fernenAmerika ein Aus-
                                      Feuer» gründet. Dem Gymnasium R othen folgten              weichstandort gegründet und betrieben werden,
                                      Jahre als Sekundarlehrer in Beromünster. Neben             um dort den F ortbestand des Ordens zu sichern.
                                      der Schulmeisterei studierte Menrath Geschichte            Die Niederlassung wurde1870 zu einem eigenstän-
Neues
                                                                                                              Ersteinsatzelement
                                                                                                              Das «Polizei-Lösch-
                                                                                                              pikett» diente rund 120
                                                                                                              Jahre als bewährtes und
                                                                                                              effizientes Ersteinsatz-
                                                                                                              element für Brandereig-
                                                                                                              nisse. Nun wird es durch
                                                                                                              ein Berufsfeuerwehrele-
                                                                                                              ment abgelöst.
                                                                                                              Die Feuerwehr Stadt Lu-
digen Kloster erhoben. Kurze Zeit später schwärm-      beherrschen zu können». Das Feuer – Manuel Men-        zern wird pro Jahr rund
ten die Mönche aus, um die Sioux-Indianer dem          rath weiss um «dieses Faszinosum», um «seine           500-mal alarmiert. Um
Katholizismus zuzuführen. Die Regierung und die        Dynamik und Dramatik», um «den Respekt, den es         auch in Zukunft einen
Armee unterstützten sie dabei. Menrath wollte aber     erfordert», um «diese Kraft und all diese F arben»,    schnellen und professio-
auch die indianische Perspektive verstehen. Daher      um «seine Rolle in der Mythologie und in der Ent -     nellen Ersteinsatz sicher-
reiste er in zahlreiche Indianerreservate und sprach   wicklungsgeschichte der Menschheit überhaupt».         zustellen, ergänzt neu
mit Indianern. Schliesslich erzählte ihm der Ur-                                                              das Berufsfeuerwehr-
enkel von Häuptling Sitting Bull seine Version die-       353 Leute opfern viel Freizeit                      element die Milizfeuer-
                                                                                                              wehr.
ser für die Sioux äusserst tragischen Missionsge-         Ein paar Jahre leistete er seinen Dienst im Atem-
                                                                                                              Die bestehende Miliz-
schichte. «Ich reise viel, ich will Geschichte auch   schutz, erlebte viele Ernstfalleinsätze, auch «brenz-
                                                                                                              feuerwehr wird von vier
dort erfahren und wenn möglich erleben, wo sie        lige Situationen». Etwa, als bei einem K ellerbrand
                                                                                                              auf drei Kompanien re-
stattgefunden hat»: So eingängig formuliert der       an der Claridenstrasse ein Kamerad schwächelte.         duziert.
Oberassistent beim renommierten Professor Aram        Oder als am Franziskanerplatz bei einem Dach-
Mattioli am Historischen Seminar der Uni Luzern       stockbrand Ziegel auf seinen Helm fielen. Heute         Kosten
sein eigenes Verständnis seines Handwerks. Und        dient Soldat Menrath, inzwischen 40-jährig, im          Durch die Professionali-
meint damit: Universität ist gut, Elfenbeinturm ist   Lösch-, Rettungs- und Elementardienst, wie dies         sierung entstehen jähr-
schlecht – diese Wissenschaft muss leben, um ver-     feuerwehrtechnisch genau heisst. Es sind auch die       liche Mehrkosten von
standen zu werden. Das zeigt sich, wenn ihm Stich-    im wahrsten Sinne brandgefährlichen, aber stets         1,3 Mio. Franken, die
worte einfallen und Zahlen, Namen und Fakten nur      unter grössten Sicherheitsvorkehrungen stattfin-        vollumfänglich durch
so aus ihm heraussprudeln.                            denden Einsätze, welche das Korps zusammen-             die Spezialfinanzierung
                                                      schweissen: «Jeder kann sich auf jeden verlassen –      der Feuerwehr getragen
    Ein Kenner der Stadt                              anders gehts gar nicht», weiss er, auf mittlerweile     werden.
    Nicht mehr als logisch also, dass der frühere bereits 15 Jahre in der Feuerwehr zurückblickend.
                                                                                                              700-Jahr-Jubiläum
Feuerwehrkommandant Peter Frey das forsche-               Dafür opfern heute 79 Frauen und 274 Männer
                                                                                                              Im Jahr 1315 verfasste
rische Wissen und K önnen und ebenso Menraths in den vier Einsatzkompanien und der Stabskom -
                                                                                                              die Obrigkeit der Stadt
Fähigkeit erkannte, Erkenntnisse publikumsge- panie viel Freizeit, vereint im Ziel, der Gemeinschaft
                                                                                                              Luzern Erlasse zur Brand-
recht umzusetzen, und diese Kompetenzen unbe- zu dienen. Darin sieht Manuel Menrath einen der
                                                                                                              verhütung. Die Feuer-
dingt anzapfen wollte, ehe er die Chronik über 700 Gründe, warum die F euerwehr in Luzern eine                wehr Stadt Luzern blickt
Jahre Feuerwehrwesen in Luzern publizierte.           enorme Popularität geniesst: «Alle wissen, dass sie     anlässlich dieser Erlasse
    Nach seiner Mitarbeit an diesem Buch zieht jederzeit da ist, wenn sie gebraucht wird, also allen          auf die Geschichte der
Manuel Menrath, unter anderem, diese Bilanz: «Ich nützt. Aber ebenso wichtig für die Akzeptanz ist,           Feuerbekämpfung zu-
gehe seither anders durch die Stadt, da ich weiss, dass bei 353 Leuten praktisch jeder und jede in            rück und richtet den
wie stark ihr Bild durch Feuer und dessen Bekämp- Luzern ‹öpper vo de Füürwehr› kennt.»                       Blick auf die Gegenwart
fung verändert wurde. Wenn ich zum Beispiel die                                                               und die Zukunft der
Hofkirche sehe, blitzt in mir die Jahreszahl1633 auf,     Feuer hat die Stadt verändert                       Feuerwehr. Mehr zum
als ein Mann Schüsse auf Dohlen abgab, die in den         Die eigentlichen Brandfälle machen übrigens         700-Jahr-Jubiläum unter:
Chortürmen genistet hatten, und so einen Gross- nur noch etwa einen Fünftel aller Feuerwehrein-               www.fwluzern.ch
brand auslöste.»                                      sätze aus. Sogenannte Strassenrettungen, also
    Er kennt die Herkunft des Namens des Brand- beispielsweise das Befreien von eingeklemmten
gässlis: 1833 fielen elf Häuser in der Altstadt einem Personen, oder Einsätze mit der Drehleiter, um
verheerenden Brand zum Opfer. Bei deren Wieder- Menschen und Tiere aus misslichen Lagen zu ho-
aufbau wurde das Brandgässli als feuerpolizeiliche len, und viele andere Dienstleistungen wie Schutz
Sicherheitsgasse zwischen der Kornmarktgasse und vor Hochwasser, vor allem auch bei Grossereignis-
Unter der Egg geschaffen. Oder er kann den ganzen sen, umfassen die restlichen vier Fünftel.
Hergang des Bahnhofbrands im Jahr1971 erklären.           Das Feuer und dessen Bekämpfung führen zu
    Ist Dr. Manuel Menrath deswegen eigentlich ein Wandel, sinniert Manuel Menrath: «Während Feuer
«spezieller Feuerwehrmann»? Keineswegs! Denn die Stadt Luzern im Grossen immer wieder verän -
die Zusammensetzung der Feuerwehr ist ein Spie- dert hat, hat mich die F euerwehr im Kleinen posi-
gelbild der Gesellschaft: «Das soll, dass muss sie tiv verändert. Ich habe gelernt, im Ernstfall für die
auch sein», sagt er und sieht darin den Grund, wa - Kameradin, den Kameraden einzustehen.»
rum da «die gemeinsame, unglaubliche Faszination
des Feuers ist», zugleich aber «die Fähigkeit des         Herbert Fischer
Menschen, das Feuer meist, aber eben nicht immer,         Freier Journalist
16 | 17                           Aktuell

                                  GRATIS INS OPEN AIR KINO
                                  Unter dem Patronat der Stadt Luzern zeigt das Open Air Kino Luzern am
                                  Mittwoch, 12. August, den Dokumentarfilm «ThuleTuvalu».

                                                                                  Der Film «ThuleTuvalu» stellt      blematik der Erderwärmung ein.
                                                                              das Leben von Menschen in              «ThuleTuvalu» sensibilisiert für
                                                                              Thule, Grönland, sowie in Tuvalu       eine Gesellschaft mit einem kli-
                                                                              in der Südsee vor. Beide Kulturen      maverträglichen Lebensstil.
                                                                              sind existenziell vom Klimawan-            Gratistickets können ab 5. Au-
                                                                              del betroffen: In Thule schmilzt       gust im öko-forum am Löwen-
                                                                              das Eis, in Tuvalu steigt der Mee-     platz 11 bezogen werden (Tickets
                                                                              resspiegel.                            solange Vorrat, maximal 2Tickets
                                                                                  Vor dem Film führen der            pro Person, kein Versand).
                                                                              Schweizer Regisseur Matthias von
                                                                              Gunten und Stadtrat Adrian Bor-        Open Air Kino Luzern, Alpenquai
«ThuleTuvalu» sensibilisiert für einen klimaverträglichen Lebensstil.         gula das Publikum in die Pro­          Mittwoch, 12. August 2015, 21.15 Uhr

                                  LUZERNER FERIENPASS 2015
                                  Der 39. Luzerner Ferienpass steht unter dem Motto «Dschungelfieber». Er bietet
                                  vom 6. Juli bis 16. August ein vielseitiges Angebot für Kinder und Jugendliche.

                                             Mit dem Luzerner Ferienpass      tet 17 Franken pro Woche. Er be-           Das Ferienpasszentrum auf
                                         können Kinder und Jugendliche        inhaltet alle Angebote des Grund-      dem Schulhausareal Maihof öff-
                                         zwischen 6 und18 Jahren ihr Som-     passes. Zusätzlich können Kinder       net am 13. Juli. Alle Angaben zum
                                         merprogramm zusammenstel-            und Jugendliche von den Aktivi -       Ferienpass sind im Inter­net ab-
                                         len. Der Grundpass ist ab 6. Juli    täten im Ferienpasszentrum pro-        rufbar.
                                         erhältlich. Er kostet 12 Franken     fitieren sowie an Besichtigungen
                                         pro Woche und bietet freie Fahrt     teilnehmen. Neu ist das Angebot        Ferienpasszentrum
                                         mit dem ÖV im Ferienpassgebiet       «Tagesanimation» (14. bis 31. Juli).   Schulhausareal Maihof
                                         und freien Eintritt in Bäder und     Für 5 Franken extra pro Tag wer-       13. Juli bis 14. August 2015
                                         Museen. Der Ferienpass kann ab       den F erienpasskinder zwischen         Montag bis Freitag, 10 bis 17 Uhr
                                         13. Juli bezogen werden und kos-     den Aktivitäten betreut.               www.freizeit-luzern.ch

                                         SITZBÄNKE: ZUSAMMENARBEIT MIT                                               «PUTZTÜÜFELI»:
                                         SCHREINERN, MALERN UND TOURISMUS                                            DIE ENTHÜLLUNG

                                             In der Stadt Luzern stehen       Schweizerhofquai vom Strassen-             Das «Putztüüfeli» ist diesen
                                         rund 1200 Sitzbänke, die von der     inspektorat montiert.                  Sommer für «Luzernglänzt» im
                                         Stadtgärtnerei und vom Strassen-         Die Kooperation kam als Re-        Kampf gegen Littering in der gan-
                                         inspektorat unterhalten werden.      aktion auf das Sparpaket 2013          zen Stadt unterwegs. Die nächste
                                         In Zukunft helfen auch die V er-     zustande: Das Paket sah beim           Aktion findet am Samstag, 4. Juli,
                                         bände der Luzerner Maler und         Unterhalt der Sitzbänke einen          von 11 bis 14 Uhr in der Ufschötti
                                         Schreiner sowie Luzern T ouris-      jährlichen Sparbetrag von 80’000       statt. Dort enthüllt das «Putztüü-
                                         mus bei dieser Aufgabe mit: Sie      Franken vor. Dank der Unter ­          feli» ein Objekt zum Thema Litte-
                                         erneuern die Sitzbänke oder leis-    stützung der Verbände und von          ring, das die Besucherinnen und
                                         ten einen finanziellen Beitrag. So   Luzern Tourismus kann die Stadt        Besucher der Ufschötti mit einem
                                         können pro Jahr rund 100 Sitz-       auch in Zukunft das bestehende         Augenzwinkern motiviert, ihren
                                         bänke ersetzt werden.                Sitzbankangebot aufrechterhal-         Abfall zu entsorgen und die Wiese
                                             Die ersten neuen Sitzbänke,      ten. (JB)                              sauber zu halten.
                                         die mit einem «Willkommen »
                                         und den Logos der Verbände ver-      Weitere Informationen                  Weitere Informationen
                                         sehen sind, wurden im Mai am         www.sitzbank.stadtluzern.ch            www.luzernglaenzt.ch
Sie können auch lesen