DATENPOTENZIALE ENDLICH AUSSCHÖPFEN - #GETTHEFUTUREYOUWANT
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2 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Webseite zur IT-Trends-Studie Folgen Sie uns auf Social Media: www.capgemini.com/de-de/it-trends/ Twitter(@CapgeminiDe) facebook.com/capgeminiDE/ linkedin.com/company/capgemini/ Blogs zu IT-Trends Wir freuen uns über Ihr Feedback! und anderen Themen www.capgemini.com/de-de/insights/blog/ it-trends.de@capgemini.com
3 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 01 07 Vorwort 04 Intelligente Technologien und Daten 31 02 08 Executive Summary 06 Cloud-Services 38 03 09 Rahmenbedingungen 10 Flexibilitätsindex 40 04 10 Technologieausgaben und Ziele 12 Technologietrends 45 Inhalt 05 11 IT-Organisation 20 Über die Autoren 54 06 Reduzierung der Treibhausgasemissionen 26
5 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Als vor 20 Jahren die erste IT-Trends-Studie erschien, waren für die 131 teilnehmenden CIOs Portale, Storage, Enterprise Resource Planning beziehungsweise Globalisierung und Infrastructure Services die Top-Themen des Jahres. Heute geht es um Cloud, künstliche Intelligenz und Plattformen. Damals sollte beim Personal gespart werden, heute klagen knapp 25 Prozent der Unternehmens-CIOs sowie 50 Prozent der Teilnehmenden aus der öffentlichen Verwaltung und ihrer IT-Dienstleister über hohen Fachkräftemangel. Die Zeiten haben sich geändert, aber manche Probleme bleiben. Beispielsweise die mangelnde Verfügbarkeit von Daten. Schon vor 20 Jahren stockte die Einführung von Business-Intelligence-Systemen unter anderem, weil zunächst Daten aus mehreren Abteilungen und unterschiedlichen Systemen konsolidiert werden mussten. Heute stocken Klimaschutz-, Automatisierungs- und KI-Projekte, weil fast die Hälfte aller Daten hinter verschlossenen Türen lagert und organisationsweit nicht nutzbar ist. Und das liegt nicht nur am Datenschutz. In Unternehmen sind Datensilos der Hauptgrund, historisch gewachsen und nie aufgelöst. Wäre es nicht endlich an der Zeit, das Dauerproblem mit zentralen Daten-Plattformen zu lösen, die Standards und Regeln vorgeben, so dass die Business-Bereiche ihre Daten selbst verwalten, aber nicht mehr isolieren können? Diese und andere spannende Fragen klärt unsere Jubiläums-Ausgabe mit vielen Langzeit-Auswertungen. Weitere Beiträge zur IT-Trends-Studie finden Sie das ganze Jahr über in unserem Blog. Ausgewählte Daten können Sie auch selbst analysieren, den Link dazu finden Sie auf der Webseite zur IT-Trends-Studie 2023. Dr. Sven L. Roth Thomas Heimann Head of Business & Technology Solutions Germany Enterprise Architect Director Executive Sponsor Studienleiter Capgemini Capgemini
02 6 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Executive Summary Technologieausgaben und Ziele Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage rechnen 58 Prozent aller Befragten 2023 mit steigenden IT-Investitionen. In der Wirtschaft erhöhen genauso viele CIOs wie im Vorjahr die IT-Budgets um mehr als 10 Prozent. Die moderaten Steigerungen von bis zu 10 Prozent nehmen ab. Im Gegenzug wird die Gruppe der Unternehmen mit gleichbleibenden IT-Ausgaben größer und steigt auf knapp 25 Prozent an. Kürzen muss etwa jedes fünfte Unternehmen. Bei Behörden gehen vor allem die Spitzenerhöhungen um mehr als 10 Prozent zurück, etwas mehr als die Hälfte erhöht um bis zu 10 Prozent. Nur ein kleiner Prozentsatz rechnet mit stabilen (rund 16 Prozent) oder sinkenden (knapp 10 Prozent) IT-Budgets für 2023. Mit ihren IT-Ausgaben wollen Unternehmen und Behörden vor allem ihre Effizienz steigern und ihre Organisation stärker an den Bedürfnissen ihrer Kundinnen und Kunden ausrichten. Auf Platz drei der Agenda steht bei Behörden die Beschleunigung der Entwicklung neuer Services, während Unternehmen die Verbesserung der Informationsauswertung und -nutzung sowie die Erhöhung der Datensicherheit priorisieren.
7 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Reduzierung der IT-Organisation Treibhausgasemissionen Intelligente Technologien und Daten Mehr als 80 Prozent der CIOs gehen davon aus, dass die Im Vergleich zum Vorjahr ermitteln jetzt etwas Etwa 40 Prozent der Unternehmen und 22 Prozent strategische Bedeutung der IT-Abteilung weiterhin steigt mehr Organisationen ihre Treibhausgasemissionen. der Behörden und ihrer IT-Dienstleister nutzen derzeit oder stark steigt. Um den Anforderungen gerecht zu Den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte beziehungs- intensiv oder sehr intensiv Technologien künstlicher werden, soll sich die IT-Organisation in den kommenden weise alle Organisationsbereiche decken aber erst rund Intelligenz (KI). Die Anzahl der Anwender hat sich im Jahren wandeln. Zum einen soll das Personal aufgestockt 36 Prozent der Unternehmen sowie knapp 17 Prozent Vergleich zum Vorjahr aber kaum verändert. werden, die Teams sollen vielfältiger werden und Frauen der Behörden und ihrer IT-Dienstleister ab. häufiger Führungspositionen übernehmen. Zum anderen Die größte Hürde für die Nutzung ist nach wie vor der wollen CIOs intensiver agile Methoden nutzen und für Die Ambitionen der Wirtschaft, die jährlichen Treibhaus- Datenmangel. Unternehmen konnten ihn bereits leicht Routinearbeiten vermehrt Software-Roboter einsetzen, gasemissionen zu reduzieren, sind deutlich gestiegen: senken, während er sich in Behörden sogar verschärft um ihre Teams zu entlasten. von im Vorjahr knapp 37 Prozent Einsparungen in hat. Ihnen stehen jetzt weniger als 40 Prozent aller fünf Jahren auf jetzt rund 42 Prozent. Allerdings halten Informationen abteilungsübergreifend zur Verfügung, Der Fachkräftemangel hat sich im Vergleich zum Vorjahr die Befragten es jetzt auch für etwas weniger realistisch, während Unternehmen im Durchschnitt mit knapp weiter verschärft. Der öffentliche Sektor ist deutlich diese Ziele zu erreichen. Informationstechnologie soll 60 Prozent ihrer Informationen organisationsweit stärker betroffen als die Wirtschaft. Hinzu kommt der direkt oder indirekt für knapp 50 Prozent der Einsparungen arbeiten können. demografische Wandel: Die Teilnehmenden schätzen, sorgen, im Vorjahr waren es noch knapp 43 Prozent. dass in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich Obwohl der subjektiv empfundene Erfolg leicht rund 24 Prozent der IT-Fachkräfte in den Ruhestand gesunken ist, wollen viele Anwenderorganisationen die gehen. Die Folgen werden zunehmend negativ bewertet. KI-Nutzung in den kommenden beiden Jahren deutlich Die größten Sorgen gelten dem Verlust von Know-how ausbauen. Dabei wollen sie nicht nur ihre Lösungen sowie von Leistungsträgerinnen und -trägern. skalieren, sondern auch das Einsatzspektrum ausbauen.
8 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Cloud Flexibilitätsindex Technologie-Trends In den vergangenen sechs Jahren hat die Cloud- Um festzustellen, wie flexibel Unternehmen und Die höchste Bedeutung haben in diesem Jahr das Nutzung im deutschsprachigen Raum langsam, aber Behörden derzeit auf Veränderungen reagieren können Sicherheitskonzept Zero Trust, Multi-Cloud-Lösungen, stetig zugenommen. Inzwischen kommen mehr als und welches Maß sie für optimal halten, wurden drei Machine Learning, Robotic Process Automation und drei Viertel aller IT-Services aus einer entweder von Parameter untersucht: die Flexibilität der IT-Systeme, der Schutz vor Bedrohungen durch Internet-der-Dinge- der eigenen Organisation oder von einem Anbieter die Anpassungsfähigkeit der Mitarbeitenden und die (IoT-)fähige Geräte. Die geringste Bedeutung unter betriebenen Cloud. Verfügbarkeit von Daten, um gut informiert auf den 27 abgefragten Technologien und Methoden Veränderungen zu reagieren. haben in den Augen der CIOs in diesem Jahr Virtual 75 Prozent dieser Anwendungen wurden ursprünglich & Augmented Reality, Mobile Wallets, Distributed- nicht für den Cloud-Betrieb entwickelt und können nicht Insgesamt sind knapp 70 Prozent der Studienteil- Ledger-Technologie, Graphdatenbanken und alle Vorteile der Technologie ausschöpfen. Das soll sich nehmenden im Hinblick auf Veränderungsfähigkeit Quanten-Computing. aber schnell ändern: Die Teilnehmenden geben an, dass gut aufgestellt. Bei etwa 30 Prozent der Organisationen bereits in fünf Jahren mehr als die Hälfte aller Cloud- gibt es große Diskrepanzen zwischen Soll- und Ist-Werten. Die meisten Technologien wurden in ihrer Bedeutung Anwendungen cloudnativ sein sollen. Der größere Teil davon (20,5 Prozent) ist zu unflexibel ähnlich eingeschätzt wie im Vorjahr. Es gab nur wenige und kann schlecht auf Veränderungen des Umfeldes und meist nur moderate Veränderungen. Die größten Cloud und Automatisierung reagieren. Der kleinere Teil von rund 10 Prozent Zuwächse verzeichneten Multicloud-Lösungen sowie der Teilnehmenden hat kaum Veränderungsbedarf, Preventive und Predictive Maintenance. In diesem Die Nutzung von IT-Services aus einer Cloud ist in den letzten ist aber sehr flexibel. Das kostet unnötig Geld und Jahr wird es viele Projekte in den Bereichen Robotic 12 Monaten von einem Anteil von knapp 52 Prozent aller bindet Ressourcen. Process Automation mit intelligenten Entscheidungen, Services auf knapp 59 Prozent gestiegen. Damit stellen Multicloud-Lösungen, Low-Code-App-Plattformen Cloud-Infrastrukturen derzeit den größten Teil aller sowie Zero Trust geben. IT-Services bereit. Außerdem hat sich das Verhältnis von Services aus Clouds außereuropäischer Anbieter zugunsten von Services europäischer Provider verschoben. Diese Entwicklung wird sich wahrscheinlich fortsetzen. Services in der Cloud werden in höherem Maße auto- matisiert als im eigenen Rechenzentrum. Die wichtigste Methode ist nach wie vor die regelbasierte Automatisierung, vor allem an Standorten im deutschsprachigen Raum.
9 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie wird sich das gesamte IT-Budget in den folgenden Jahren im Vergleich zum Budget des Befragungsjahres verändern? 2003 2007 2011 2015 2019 2023 Deutschland und die Weltwirtschaft Aufschwung in Deutschland nimmt Positives konjunkturelles Umfeld, Konjunktureintrübung in Europa Weltwirtschaft stabil, Rezessionsängste in der Krise. IT-Budgets in Deutschland Fahrt auf, Fußball-WM hebt die Finanzkrise in Deutschland gut befürchtet, Geschäftsklima in Wachstum in Europa flaut ab und Energiekrise mehrheitlich stabil Stimmung, weltweit verlangsamt überstanden Deutschland kühlt ab sich der Aufschwung 2004 2008 2012 2016 2020 Nach der Rezession deuten Die deutsche Wirtschaft investiert, Schuldenkrise in Europa, Weltwirtschaft erholt sich nach Welthandel geprägt von Konjunkturindikatoren Trendwende stabile Binnennachfrage, weltweit USA fast zahlungsunfähig, Einbruch zögerlich, moderates Konflikten, Wirtschaft in zum Aufschwung an leichte Abschwächung des sich abkühlende Wachstum in Europa erwartet Europa vor Corona recht stabil Aufschwungs Konjunktur 2005 2009 2013 2017 2021 Weltwirtschaft im Aufschwung, Krise am US-Immobilienmarkt, Wirtschaftsstimmung Weltwirtschaft wächst Nach Corona-bedingtem Einbruch kommt in Deutschland nur drohender Zusammenbruch der in Europa mäßig, in Deutschland verhalten, Konjunktur der Weltwirtschaft Erholung, schleppend an Finanzindustrie, Vorboten der verhalten positiv erholt sich Digitalisierung wird priorisiert Wirtschaftskrise 2006 2010 2014 2018 2022 Weltkonjunktur weiter Konjunkturelle Talsohle in Wirtschaftliche Stimmung in Solider Aufschwung in Europa, Trotz Unsicherheiten erholt im Aufwind, Deutschland Deutschland durchschritten, Deutschland und Österreich Weltwirtschaft wächst sich die Wirtschaft nach der erholt sich nur langsam weltweit stabilisierte Finanzmärkte gut, in der Schweiz verhalten Pandemie 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % Budget steigt 0% Budget sinkt -10 % -20 % -30 % -40 % Basis: alle Teilnehmenden, n = 108 (Mittelwert), Mittelwerte in Prozent, Erhebung jeweils im Herbst des Vorjahres
03 10 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Rahmenbedingungen Ziel Erhebungsinstrument Die Studie IT-Trends ermittelt den aktuellen Stand Die Führungskräfte wurden schriftlich zur Teilnahme an der IT in Wirtschaft und Behörden sowie die Trends der der Studie eingeladen und erhielten einen persönlichen kommenden Jahre. Untersucht werden sowohl techno- Zugangscode zum Online-Fragebogen mit überwiegend logische als auch wirtschaftliche und organisatorische geschlossenen Antwortkategorien. Aspekte. Dazu gehören beispielsweise die Entwicklung der IT-Budgets, die Organisation der IT-Einheit, Befragungszeitraum Zukunftstechnologien und Standortfaktoren. Capgemini führte die Befragung in der Zeit vom 5. September bis zum 16. Oktober 2022 durch. Eckdaten Die Adressen der kontaktierten Unternehmen Die Ergebnisse basieren auf einer Befragung von 132 stammten im Wesentlichen von Capgemini. Entscheidungsträgerinnen und -trägern von Behörden und Unternehmen aus Deutschland (113), Österreich Analyse (18) und der Schweiz (1). Sie erzielen mehrheitlich einen Umsatz von mehr als 1 Milliarde Euro pro Jahr. Ansprech- Die Auswertung und Visualisierung der Studien- personen für die Befragung waren Führungskräfte, die ergebnisse erfolgte teilweise mit Tableau-Software. auf Geschäftsführungsebene beziehungsweise oberer Managementebene zu den strategischen IT-Aktivitäten ihres Unternehmens Auskunft geben konnten. Alle Teilnehmenden erhielten Fragen zu den folgenden Themen: • Anforderungen an die IT 2023 • Budgets der kommenden Jahre • IT-Organisation und -Betrieb • Daten und Cloud • Intelligente Technologien • Technologie-Trends
11 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Welche Umsatzgrößen-/Bilanzsummenklasse Welcher der folgenden Branchen gehört Ihr Unternehmen an? trifft auf Ihr Unternehmen zu? öffentlicher Bereich (Verwaltung) 18,2 % Top 50* / mehr als 20 Mrd. EUR 31,5 % Automobil 15,9 % Top 100* / 7,5 bis 20 Mrd. EUR 17,4 % öffentlicher Bereich (IT-Dienstleister) 12,1 % Top 500* / 1 Mrd. bis 7,5 Mrd. EUR 23,9 % Bank, Finanzdienstleister 10,6 % gehobener Mittelstand / 500 Mio. bis 1 Mrd. EUR 6,5 % produzierendes Gewerbe 9,1 % Mittelstand / 50 bis 500 Mio. EUR 17,4 % Energie und Versorgung 8,3 % KMU* / unter 50 Mio. EUR 1,1 % Versicherung 6,8 % weiß nicht 0,0 % Logistik 5,3 % keine Angabe 2,2 % Handel 3,8 % Basis: alle Teilnehmenden ohne öffentliche Verwaltung, n = 92 IT-Dienstleister 2,3 % *in Anlehnung an den Top-500-Index der Zeitung „Die Welt“ Pharma 1,5 % sonstige Servicebereiche 1,5 % Telco & Medien 1,5 % Gesundheitswesen 0,8 % Chemie 0,8 % Konsumgüterindustrie 0,8 % Verkehr, Touristik 0,8 % andere Branchen 0,0 % Basis: alle Teilnehmenden (n = 132), Abweichung der Summe zu 100 Prozent ist auf Rundungsdifferenzen zurückzuführen
04 12 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Technologieausgaben Wirtschaftlich und organisatorisch gesehen, welches Ziel verfolgt Ihr Unternehmen 2023 insgesamt? Die Stimmung in der Wirtschaft hatte sich nach den beiden Corona-Jahren im Herbst 2021 deutlich Ausbau/Expansion Stabilisierung Verkleinerung aufgehellt. Vor 12 Monaten hatten dementsprechend 1 2 3 4 5 noch mehr als 80 Prozent der Befragten angegeben, ihre Organisation sei auf Expansionskurs. Bei der dies- 1,63 2,02 jährigen Befragung belasten der Ukraine-Krieg und der daraus resultierende Anstieg der Energiepreise die Wirtschaft. Das ifo-Institut meldet Ende September Basis: alle Teilnehmenden (2023: n = 132, 2022: n = 146), 2023 und Ziele Mittelwerte auf einer Skala von 1 – 5 (1 = Ausbau/Expansion, 2022 2022 den niedrigsten Wert des Geschäftsklimaindex 3 = Stabilisierung, 5 = Verkleinerung) seit Mai 2020. Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche bewerten laut ifo ihre Lage klar als schlechter als zuvor und sind im Hinblick auf die Zukunft pessimistischer. Diese Stimmung spiegelt sich auch in den Ergebnissen der IT-Trends-Studie wider: Der Anteil der Organisationen auf Wachstumskurs geht deutlich zurück. Im Gegenzug sollen mehr stabilisiert, aber auch nur wenige verkleinert werden.
13 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie wird sich das gesamte IT-Budget 2023 im Vergleich zum Budget 2022 verändern? IT-Budgets steigen weiter Die Verteilung des Geldes auf die Bereiche Erhalt, Modernisierung und Entwicklung oder Implementierung 58,0 % Dennoch rechnen 58 Prozent aller Befragten 2023 mit neuer Anwendungen oder Systeme hat sich – bezogen steigenden IT-Investitionen. In der Wirtschaft erhöhen auf die Gesamtstichprobe – im Vergleich zum Vorjahr genauso viele Befragte wie im Vorjahr die IT-Budgets um nicht verändert. Das bedeutet, dass die meisten mehr als 10 Prozent. Die moderaten Steigerungen von bis größeren Innovations- und Modernisierungsprojekte zu 10 Prozent nehmen ab. Im Gegenzug wird die Gruppe steigt um mehr sinkt um mehr wahrscheinlich wie geplant weiterlaufen. Der größte der Unternehmen mit gleichbleibenden IT-Ausgaben als 10 % = 24,0 % als 10 % = 5,0 % Teil des IT-Budgets fließt nach wie vor in den Erhalt größer und steigt auf knapp 25 Prozent an. Kürzen muss der Systemlandschaft. In der Automobilbranche, bei etwa jedes fünfte Unternehmen. Logistikunternehmen und im produzierenden Gewerbe 22,0 % ist dieser Anteil überdurchschnittlich hoch, während 17 % Bei Behörden gehen vor allem die Spitzenerhöhungen Finanzdienstleister, Versorger und Versicherungen um mehr als 10 Prozent zurück, etwas mehr als die Hälfte schlanker aufgestellt sind. erhöht um bis zu 10 Prozent. Nur ein kleiner Prozentsatz 4,6 % rechnet mit stabilen (rund 16 Prozent) oder sinkenden (knapp 10 Prozent) IT-Budgets für 2023. bleibt gleich steigt sinkt weiß nicht/ keine Angabe Basis: alle Teilnehmenden (n = 101)
14 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wer finanziert die IT-Innovationen in Ihrem Unternehmen mit welchem Anteil? IT-Innovationen werden wieder häufiger Derartige IT-Ausgaben der Fachabteilungen sind in IT-Abteilung den vergangenen 10 Jahren stark gestiegen. 2012 von IT-Abteilungen finanziert verwalteten Fachabteilungen lediglich 16 Prozent des Fachabteilung 80 % Jahrzehntelang wurden Innovationsprojekte von der gesamten IT-Innovationsbudgets. 2018 war es bereits 66,7 % IT-Abteilung finanziert und gesteuert. Mit dem Input ein Drittel und im vergangenen Jahr die Hälfte. Der 70 % 63,3 % 63,4 % 57,8 % der Fachabteilungen entwickelte sie über viele Monate permanente Anstieg ihrer IT-Ausgaben scheint damit aber 60 % 49,9 % oder Jahre neue Lösungen. Diese entsprachen aber nicht seinen Höhepunkt erreicht zu haben. Denn jetzt liegt 50 % immer den Anforderungen der Fachabteilungen oder das Innovationsbudget der IT-Seite mit knapp 58 Prozent waren am Ende aufgrund zu vieler Änderungswünsche wieder deutlich über dem der Fachseite. Es bleibt aber 40 % 50,1 % 42,2 % überladen und wenig performant. abzuwarten, ob es sich bei diesem Phänomen um eine 30 % 36,7 % 36,6 % 33,3 % Trendwende oder einen Ausreißer handelt. 20 % Um schneller reagieren zu können und unabhängiger 2018 2019 2020 2022 2023 von der IT-Abteilung zu werden, nutzten Fachanwender Es könnte verschiedene Ursachen haben. Möglicherweise mit dem Aufkommen von Services aus der Cloud steht vielen Fachabteilungen in diesem Jahr weniger Basis: alle Teilnehmenden, n = 88 (Mittelwert) die Möglichkeit, Innovationsprojekte in Eigenregie Geld zur Verfügung, weil hohe Energiekosten finanziert umzusetzen. Dadurch entstanden Schatten-IT-Systeme werden müssen. Dadurch verschieben sie eventuell und neue Datensilos. Für die IT-Einheit wurden sie Projekte, während die IT-Abteilung an langfristigen zunehmend zum Problem: Die Komplexität der Vorhaben festhält. IT-Landschaft stieg und ihre Beherrschbarkeit sank.
15 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie stark richtet sich die Umsetzung von Innovationsprojekten nach dem Willen des Hauptgeldgebers? Es kann aber auch sein, dass die IT-Abteilung in Für mehr Einfluss der IT-Abteilung auf Innovations- vielen Organisationen wieder gezielt mehr Einfluss projekte spricht auch, dass Fachabteilungen inzwischen 1 Hauptgeldgeber bestimmt auf Innovationsprojekte erhalten soll, indem sie mehr weniger Gründe für technologische Alleingänge haben Geld beisteuert. Denn seit vielen Jahren richtet sich als noch vor fünf oder zehn Jahren: Software kann dank 2 die Umsetzung von Innovationsprojekten in erster agiler Methoden jetzt deutlich schneller und in engerer 2,79 2,69 2,81 2,66 Linie nach dem Willen des Hauptgeldgebers. Abstimmung zwischen Fach- und IT-Bereich entwickelt 3,03 werden. Außerdem gibt es inzwischen Plattformen, auf 3 Ein größerer Einfluss der IT-Abteilung wäre gerade deren Basis Fachabteilungen die von ihnen benötigten jetzt sinnvoll. Denn derzeit geht es eher um technische Services selbst aufsetzen können, ohne dass dabei und weniger um fachlich getriebene Innovationen die Governance verletzt wird oder neue Datensilos 4 wie Plattformen, zentrale Daten-Infrastrukturen und geschaffen werden. unternehmensweite Standards oder um technisch 5 Partnerschaftliche Zusammenarbeit anspruchsvolle Themen wie Graphdatenbanken. Außerdem müssen die durch Schatten-IT verursachten 2018 2019 2020 2022 2023 Silos aufgelöst und die Komplexität der IT-Landschaft Basis: alle Teilnehmenden, n = 100 (Mittelwert), wieder gesenkt werden. Mittelwerte auf einer Skala von 1 (komplett) bis 5 (wir arbeiten immer zusammen)
16 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Was sind die wichtigsten Anforderungen Ihrer Geschäftsleitung an die IT im kommenden Jahr? Ziele 2023 54,3 % In diesem Jahr soll die IT in Unternehmen und Behörden vor allem Erhöhung der Effizienz 49,2 % dafür sorgen, dass die Effizienz steigt und sich die Organisation stärker an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden ausrichtet. Sie stehen 48,8 % stärkere Ausrichtung an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden aber nicht mehr so stark im Fokus wie im Vorjahr. Auf Platz drei der 54,9 % Agenda steht bei Behörden die Beschleunigung der Entwicklung 40,9 % neuer Produkte und Services, während Unternehmen die Verbesserung Verkürzung der Entwicklungszeit neuer Produkte und Services 45,6 % der Informationsauswertung und -nutzung sowie die Erhöhung der Datensicherheit priorisieren. 40,2 % Verbesserung der Informationsauswertung und -nutzung 37,4 % Die Entkopplung der Ziele „Effizienzerhöhung“ und „Kosten- reduzierung“ setzt sich fort. Viele Jahre lang waren diese beiden 39,4 % Erhöhung der Datensicherheit Faktoren verknüpft: Stagnierten oder sanken die IT-Budgets, wurden 26,7 % Kostenreduzierungen und Effizienzsteigerungen häufig als zwei 32,3 % der drei wichtigsten Ziele genannt; wenn die Ausgaben stiegen, Aufbau von bzw. Teilnahme an digitalen Plattformen zur Geschäftsentwicklung 36,9 % traten beide in den Hintergrund. Die Entkopplung deutet darauf hin, dass mehr Effizienz inzwischen nicht mehr hauptsächlich auf 28,3 % Reduzierung der Kosten die Reduzierung von Kosten, sondern auch auf die Reduzierung 27,2 % von Arbeitsaufwand abzielt. Denn Fachkräfte werden immer rarer, verschärft durch den demografischen Wandel, und gleichzeitig Basis: alle Teilnehmenden (2023: n = 127, 2022: n = 195) 2023 steigt der Arbeitsaufwand in vielen Bereichen. 2022
17 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Was sind die wichtigsten Anforderungen Ihrer Geschäftsleitung an die IT im kommenden Jahr? Auffallend ist, dass deutlich mehr Teilnehmende als im Vorjahr die Erhöhung der Datensicherheit als eines der drei wichtigsten Ziele 60 % 54,9 % 53,7 % des Jahres einstufen. Ihr Anteil ist von knapp 27 auf rund 39 Prozent 51,8 % 50,6 % 54,3 % gestiegen, was vermutlich mit dem erhöhten Risiko von Cyberangriffen 48,3 % 50 % aufgrund des Ukraine-Krieges zusammenhängt. 44,0 % 42,6 % 40,3 % Das Interesse am Aufbau digitaler Plattformen zur Geschäfts- 35,3 % 40 % entwicklung beziehungsweise an deren Teilnahme ist in der Wirtschaft 29,8 % überraschend gesunken. Es scheint, als würden sich viele Unternehmen 38,3 % 27,2 % 35,1 % 36,4 % 35,8 % 24,1 % angesichts der Energiekrise stärker um interne Themen wie Effizienz 30 % 35,0 % 34,7 % 33,3 % 33,3 % 28,3 % und Sicherheit kümmern als um Vertrieb und Kunden. 27,3 % 20 % 22,2 % 10 % 2,5 2,0 1,9 20,4 26,0 14,2 13,3 16,7 27,2 6,8 5,7 5,6 0% 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Basis: alle Teilnehmenden, n = 145 (Mittelwert) Erhöhung der Effizienz Reduzierung der Kosten Differenz in Prozentpunkten
18 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Welchen Stellenwert hat Digitalisierung in Ihrem Unternehmen? Die Bedeutung der Digitalisierung ist unverändert hoch. Die Digitali- sierung des Bestell- und Bezahlvorgangs ist die wichtigste Maßnahme, 1 um sich besser an den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden aus- zurichten. Darüber hinaus sollen sie stärker in die Entwicklung neuer 1,64 1,66 1,73 1,70 Produkte und Services eingebunden werden und Entscheidungen 1,78 stärker an Analyse-Erkenntnissen ausgerichtet werden. 1,94 2 2,13 3 2016 2017 2018 2019 2020 2022 2023 Basis: alle Teilnehmenden (n = 134, Mittelwert) Mittelwerte auf einer Skala von 1 (einen sehr hohen) bis 5 (gar keinen), Jahr 2021 wurde nicht abgefragt.
19 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Empfehlung Rollen von Business und IT neu definieren: Die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass weder Alleingänge der Fachabteilungen in Sachen IT noch die Entwicklung aller Anwen- dungen und Services durch die IT-Abteilung Erfolgsgaranten sind. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile. Die goldene Mitte verteilt die Rollen neu: Strukturen und Regeln definiert die IT-Abteilung, während Fachanwenderinnen und Fachanwender ihre Anwendungen und Services auf dieser Basis selbst gestalten – und verantworten. Auf diese Weise bleiben Daten verfügbar und das Unternehmen kann sich schnell an neue Bedingungen am Markt anpassen, gleichzeitig gesetzliche Vorgaben einhalten und die IT-Landschaft langfristig performant halten. Dafür müsste sich das Rollenverständnis ändern, weg vom Auftraggeber- und Auftragnehmer-Verhältnis hin zu mehr Verantwortung für die IT-Systeme auf der Fachseite und mehr Richt- linienkompetenz auf der IT-Seite. Denn nur Letzteres sorgt dafür, dass Insellösungen und Datensilos erst gar nicht entstehen können, während Ersteres garantiert, dass IT-Lösungen die Anwender und Anwenderinnen in der Organisation stets optimal unterstützen.
05 20 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Mehr als 80 Prozent der CIOs gehen davon aus, dass die strategische Bedeutung der IT-Abteilung weiterhin steigt oder stark steigt. Um den Anforderungen gerecht zu IT-Organisation werden, soll sich die IT-Organisation in den kommenden Jahren wandeln. Zum einen soll das Personal aufgestockt werden, die Teams sollen vielfältiger werden und Frauen häufiger Führungspositionen übernehmen. Zum anderen wollen CIOs intensiver agile Methoden nutzen und für Routinearbeiten vermehrt Software-Roboter einsetzen, um ihre Teams zu entlasten. Die Eigenleistung wird sich zwar kaum verändern, aber CIOs gehen davon aus, dass die Arbeit in den kommenden fünf Jahren deutlich komplexer wird. Deshalb benötigen sie mehr Spezialisten als Generalisten, die bevorzugt in einer zentralen Einheit arbeiten sollen, anstatt den Fachabteilungen zugeordnet zu sein. Mit dieser Organisationsform ist es einfacher, zentrale Strukturen und Standards aufzusetzen, Datensilos aufzulösen und Schatten-IT-Systeme zu integrieren.
21 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie wird sich die IT-Abteilung Ihrer Organisation in den nächsten 5 Jahren verändern? keine Veränderung 2023 2022 1 2 3 4 5 die Komplexität der Arbeit steigt 1,50 1,56 die Komplexität der Arbeit sinkt ihre strategische Bedeutung steigt (IT ist Kerngeschäft) 1,72 1,72 ihre strategische Bedeutung sinkt (IT ist Commodity) die Diversität des Personals steigt 1,76 1,80 die Diversität des Personals sinkt (höherer Anteil von Frauen, verschiedene Nationalitäten etc.) mehr Arbeit im Homeoffice 1,64 1,81 mehr Arbeit im Büro Software-Roboter erledigen die Routinearbeit 1,82 2,29 Menschen erledigen die Routinearbeit agile Arbeitsweisen dominieren 1,83 1,83 herkömmliche Arbeitsweisen dominieren es gibt mehr Frauen in gehobenen Positionen als heute 1,96 2,00 es gibt mehr Männer in gehobenen Positionen als heute wir werden die Personalstärke erhöhen 1,88 2,02 wir werden die Personalstärke reduzieren sie wird zentral organisiert sein 2,29 2,37 sie wird in den Fachabteilungen aufgehen sie wird mehr Spezialisten haben 2,33 2,43 sie wird mehr Generalisten haben alle Services werden inhouse erbracht alle Services werden zugekauft 3,09 3,26 (eigenes Rechenzentrum, eigene Cloud etc.) (Dienstleister-Firmen, Freelancer, Cloud) Basis: IT-Entscheidende, n = 95 (2023), n = 130 (2022), Mittelwerte auf einer Skala 1 über 3 (keine Veränderung) bis 5
22 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Welche Rolle spielen Sie als CIO/IT-Leiter in Ihrem Unternehmen? Wie definieren Sie Ihre zukünftige Rolle? Der Weg zum Business Partner Dienstleister Business Partner ist länger als gedacht 6 1 Mit der zunehmenden Digitalisierung und steigenden Zwei weitere Aufgaben des CIOs sind das Vorantreiben 2,99 Bedeutung der IT hat sich die Rolle des CIOs in den technischer Innovationen und die Optimierung von letzten zehn Jahren vom Dienstleister in Richtung Geschäftsprozessen. Nach Meinung der Befragten Rolle heute Business Partner entwickelt. Dieser versteht sich als sollte der Schwerpunkt bei diesen Aufgaben auf der 3,46 1,71 Berater und Partner der Geschäftsbereiche und setzt die Optimierung der Geschäftsprozesse liegen. Tatsächlich strategischen Ziele der Organisation in technologische kommt diese Aufgabe bei vielen aber etwas zu kurz Rolle in Zukunft Lösungen um. Allerdings ist die Aufgabe nach den und sie müssen sich mehr um technische Innovationen 2,54 Vorstellungen vieler CIOs immer noch zu stark von kümmern. Ihrem Idealbild in Bezug auf ihre Rolle waren Dienstleistung geprägt und die Rolle, die sie sich vor zehn die meisten vor zehn Jahren näher als heute. Optimierer von Treiber von Jahren für die Zukunft vorgestellt hatten, nehmen die Geschäftsprozessen technischen Innovationen meisten bis heute nicht ein. Ein Grund dafür könnte sein, 6 1 dass das IT-Know-how im Management in den letzten 3,53 Jahren deutlich zugenommen hat, wie ältere IT-Trends- Studien zeigen, so dass zwar die Informationstechnologie, Rolle heute aber nicht der CIO selbst strategisch wichtiger wurde. 3,74 Rolle in Zukunft 3,78 Basis: IT-Entscheidende n = 165 (2013), n = 95 (2023), Mittelwerte 2023 auf einer Skala von 1 (Business Partner) bis 6 (Dienstleister), 2013 bzw. von 1 (Treiber von technischen Innovationen) bis 6 (Optimierer von Geschäftsprozessen)
23 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie viel Prozent der Mitarbeitenden Ihres Verantwortungsbereiches gehen in den nächsten zehn Jahren in den Ruhestand? Demografischer Wandel 25,3 % gefährdet die Qualität der Arbeit 20,8 % 21,8 % Der Fachkräftemangel hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter verschärft. Der öffentliche Sektor ist deutlich stärker betroffen als die Wirtschaft. Während knapp 25 Prozent der Unternehmens-CIOs über hohen Fachkräftemangel klagen, sind unter den Teilnehmenden aus der Verwaltung und ihrer IT-Dienstleister 50 Prozent 2021 2022 2023 betroffen. Im Vorjahr waren es in dieser Gruppe noch knapp 45 Prozent. Basis: alle Teilnehmenden, n = 120 (2021), n = 158 (2022), n = 109 (2023), Mittelwerte Viele Teilnehmende rechnen damit, dass sich die Situation in den kommenden beiden Jahren weiter zuspitzt. Der Grund dafür ist einerseits der steigende Bedarf, andererseits der demografische Wandel, durch den IT-Abteilungen von Jahr zu Jahr mehr Mitarbeitende an den Ruhestand verlieren. Inzwischen schätzen die Teilnehmenden aus Wirtschaft und Verwaltung, dass in den kommenden zehn Jahren durchschnittlich rund 24 Prozent der IT-Spezialisten die Organisation verlassen werden.
24 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Welche Auswirkungen hat es voraussichtlich auf Ihren Verantwortungs- bereich, wenn Mitarbeitende in den Ruhestand gehen? Angesichts des steigenden Fachkräfteverlustes werden Die Anzahl der CIOs, die dem demografischen Wandel die Auswirkungen des demografischen Wandels jetzt gelassen entgegensehen, ist um acht Prozentpunkte auf 9,6 % positive von immer mehr CIOs negativ bewertet. Ihr Anteil stieg jetzt knapp 23 Prozent gesunken. Fast 84 Prozent dieser 12,5 % von knapp 36 Prozent vor zwei Jahren auf jetzt gut Befragten gehen davon aus, dass sie ausscheidende 22,9 % 65 Prozent. Fast alle von ihnen befürchten Know-how- Mitarbeitende durch jüngere ersetzen können, was keine 30,8 % Verlust und 63 Prozent die Reduzierung der Leistungs- angesichts des Fachkräftemangels und der Prognose trägerinnen und -träger. Interessanterweise gehen der Teilnehmenden, dass IT-Abteilungen in Zukunft eher 65,1 % negative aber nur knapp 41 Prozent davon aus, dass die Arbeits- wachsen als schrumpfen werden, kaum vorstellbar ist. 51,6 % belastung steigt. Demnach stufen viele CIOs den Darüber hinaus wollen einige dieser CIOs den Verlust demografischen Wandel als ein Thema ein, das sich durch andere Maßnahmen kompensieren, wie beispiels- 0% weiß nicht eher auf die Qualität der Arbeit als auf die Quantität weise die Erhöhung der Effizienz, die Reduzierung der 3,3 % auswirkt. Eigenleistung und die Beschäftigung von mehr freien 2,4 % Mitarbeitenden. Interessanterweise gehen in diesem keine Angabe 1,7 % Jahr weniger CIOs im öffentlichen Sektor davon aus, dass bestimmte Qualifikationen wegfallen und deshalb einige Basis: IT-Entscheidende, n = 120 (2022), n = 83 (2023), 2023 Mitarbeitende nicht ersetzt werden müssen. Das deutet Top-Box-Werte auf einer Skala von 1 (sehr positive Auswirkungen) 2022 darauf hin, dass der technologische Wandel aufwendiger über 3 (keine Auswirkungen) bis 5 (sehr negative Auswirkungen) ist als geplant. Der Anteil dieser CIOs sank von knapp 47 Prozent im Vorjahr auf jetzt rund 22 Prozent.
25 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Empfehlungen IT-Arbeitsplätze im öffentlichen Know-how-Verlust Mitarbeitende permanent Sektor attraktiver machen: entgegenwirken: weiterqualifizieren: Da einerseits der demografische Wandel den Fachkräfte- Der demografische Wandel wird sich laut den Prognosen Um die weniger werdenden Mitarbeitenden so mangel verschärfen wird und andererseits IT-Abteilungen der CIOs mehr auf die Qualität der Arbeit auswirken als lange wie möglich optimal einsetzen zu können, wachsen sollen, müssen neue Zielgruppen für IT-Berufe auf die Bewältigung der Quantität. Für Letzteres gibt sollten die Qualifizierungsmaßnahmen ausgeweitet interessiert werden, um die Lücken zu schließen. Während es Lösungen wie höhere Automatisierung, für anspruchs- werden. Diese Maßnahmen sind in der Regel sowohl die Wirtschaft mit modernen Konzepten offenbar auf volle Aufgaben benötigen die IT-Abteilungen aber einfacher als auch kostengünstiger durchzuführen, einem guten Weg ist, hat der öffentliche Sektor bereits nach wie vor erfahrene Spezialisten und Spezialistinnen. als neue Mitarbeiter zu rekrutieren oder Quer- große Probleme, die in Zukunft wachsen werden. Um dem Know-how-Verlust vorzubeugen, können ältere einsteiger auszubilden. Außerdem erhöhen sie Er sollte die Vorteile der Arbeit im öffentlichen Dienst Mitarbeitende gezielt im Tandem mit jüngeren arbeiten, die Attraktivität des Arbeitsplatzes. besser kommunizieren und sich modernen Methoden bevor sie in den Ruhestand gehen. Darüber hinaus bieten nicht verschließen. Polizei und Bundeswehr beispiels- sich Knowledge-Management-Systeme an. Die Erfahrung weise haben mit gezielten Imagekampagnen zeigt aber, dass der direkte Transfer von Alt zu Jung in erfolgreich Nachwuchskräfte rekrutiert. der Regel die effektivere Methode ist, um Wissen zu bewahren.
06 26 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 gasemissionen der Treibhaus- Reduzierung
27 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Reduzierung der Treibhausgasemissionen Die europäische Union hat beschlossen, mit der neuen Unternehmen erhöhen die Einsparziele Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) Um wie viel Prozent sollen die jährlichen Treibhausgasemissionen die Berichtspflichten in Bezug auf Nachhaltigkeit ab Die Ambitionen der Wirtschaft in Bezug auf die in 5 Jahren gegenüber heute sinken?* 2024 auszuweiten und in Zukunft alle europäischen Reduzierung der jährlichen Treibhausgasemissionen Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden sowie sind deutlich gestiegen: von im Vorjahr knapp kleine und mittelgroße kapitalmarktorientierte Unter- 37 Prozent Einsparungen in fünf Jahren auf jetzt rund nehmen dazu zu verpflichten, einen Nachhaltigkeits- 42 Prozent. Allerdings halten es die Teilnehmenden aus 42,4 % 37,0 % bericht abzugeben. der Wirtschaft jetzt auch für etwas weniger realistisch, diese Ziele zu erreichen. Das liegt wahrscheinlich daran, Dementsprechend ist die Anzahl der Unternehmen, dass sie mit zunehmender Erfahrung bei der Ermittlung die ihre Treibhausgasemissionen ermitteln, in den und Reduzierung der Treibhausgasemissionen feststellen, Halten Sie das Erreichen dieses Ziels für realistisch?** vergangenen 12 Monaten gestiegen, wenn auch nur wie komplex das Thema ist. Insbesondere die Emissionen sehr realistisch überhaupt nicht realistisch leicht. Am meisten gewachsen ist die Gruppe derjenigen, von Vorprodukten und Materialien sowie die beim die zumindest in Teilbereichen die Treibhausgasemissionen Refurbishing, beim Recycling oder bei der Entsorgung 1 2 3 4 5 ermitteln. Den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte emittierten Treibhausgase bereiten Schwierigkeiten. beziehungsweise alle Organisationsbereiche decken 2,02 2,12 aber erst rund 36 Prozent der Unternehmen sowie knapp 17 Prozent der Behörden und ihrer IT-Dienstleister *Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (2022: n = 68, 2023: n = 49) 2023 ab. Während das produzierende Gewerbe, die Logistik- ** Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (2022: n = 65, 2023: n = 49) 2022 branche und Versicherungen den Daten zufolge zu Mittelwerte auf einer Skala von 1 (ja, sehr realistisch) bis 5 (überhaupt nicht realistisch) den Vorreitern gehören, messen Finanzdienstleister und die Automobilbranche die Emissionen deutlich weniger umfassend.
28 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Einsparziele 2023 Bedeutung der IT für den Klimaschutz steigt Einsparziele gesamt bis 2027 Einsparungen durch IT Die Wirtschaft verstärkt die Nutzung von Informationstechnologie zur Reduzierung von Emissionen. Sie soll jetzt direkt oder indirekt Treibhausgasemissionen pro Jahr 100 % für knapp 50 Prozent der Einsparungen sorgen, im Vorjahr waren es 22,9 % direkt noch knapp 43 Prozent. Diese Entwicklung war zu erwarten, denn nur Energie- und Ressourceneinsparungen die digitale Erfassung und Verarbeitung von Messdaten ermöglicht, in der IT (Hard- und Software) 49,6 % effizient und zielgerichtet Maßnahmen umzusetzen. 57,6 % daraus Der Anteil der indirekt oder mit Hilfe von IT reduzierten Emissionen 26,7 % indirekt soll jetzt knapp 27 Prozent der Gesamteinsparungen betragen und ist Energie- und Ressourceneinsparungen durch IT (Digitalisierung, Nutzung intelligenter im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. Am häufigsten wird IT für Technologien etc.) die Reduzierung des Energieverbrauchs von Maschinen und Anlagen sowie für die Routen- und Verkehrsmitteloptimierung genutzt, gefolgt von der Entwicklung umweltfreundlicher Produkte und Services und Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (n = 49) Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (n = 44) 2022 der Reduzierung von Müll und Ausschuss. 2027
29 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie nutzen Sie IT, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren? Bitte geben Sie auch an, ob Sie dabei intelligente Technologien (KI) nutzen. Intelligente Technologien werden in diesem Bereich relativ Reduzierung selten eingesetzt, am häufigsten in der Entwicklung und der Logistik. des Mülls, Abfalls Im Vergleich zum Vorjahr ist ihre Nutzung kaum gestiegen, allerdings Routen- bzw. Verkehrs- Entwicklung umwelt- oder Ausschusses Reduzierung des mitteloptimierung inkl. freundlicher Produkte (z. B. durch stagniert der Einsatz intelligenter Technologien derzeit insgesamt. Energieverbrauchs Reduzierung der Reise- oder Services (die weniger bessere Steuerung, Darüber hinaus verbrauchen intelligente Technologien je nach Einsatz- von Geräten, Anlagen, tätigkeit (in der Logistik, Ressourcen und Energie Ressourcennutzung, gebiet selbst viel Energie, so dass man Aufwand und Ertrag im Auge Maschinen bei Dienstreisen etc.) verbrauchen) Lagerhaltung etc.) behalten und auf grünen Strom setzen sollte. 68,3 % 12,2 % 56,1 % 19,5 % 51,2 % 19,5 % 56,1 % 12,2 % Energie- und Ressourceneinsparung in der IT selbst sollen in der ja 80,5 % 75,6 % 70,7 % 68,3 % Wirtschaft jetzt knapp 23 Prozent der Einsparungen beisteuern, das nein 2,4 % 7,3 % 14,6 % 12,2 % sind rund 6 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Ermöglicht werden sie weiß nicht 12,2 % 9,8 % 4,9 % 9,8 % beispielsweise durch die Auswahl energieeffizienter Rechenzentrums- keine Angabe 4,9 % 7,3 % 9,8 % 9,8 % und Cloud-Anbieter und die Entwicklung ressourcensparender Software. Denn diese entscheidet oft über den Energieverbrauch von Hardware, Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (n = 41) ja etwa abhängig davon, wie häufig und wie viele Daten hin- und her- ja, mit KI-Unterstützung ganz oder teilweise geschickt werden oder wann Hardware ersetzt werden muss, weil sie für eine neue Softwareversion nicht mehr leistungsfähig genug ist.
30 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Empfehlungen Digitalisierung für mehr Nachhaltigkeit: Datenaustausch ausbauen: Definition von Klima-KPIs: Digitalisierung vereinfacht die Messung, Erhebung An anderer Stelle in dieser Studie wird deutlich, dass Nach der Datenerfassung und -auswertung müssen und Verarbeitung all der Informationen, die für die viele Organisationen nach eigenen Angaben mehr die größten Hebel zur Reduzierung von Treibhausgas- Reduzierung von Emissionen benötigt werden. Daten mit anderen austauschen müssen, um optimal mit emissionen definiert werden. Operationalisierbare Dementsprechend ist sie eine Grundvoraussetzung entscheidungsrelevanten Informationen versorgt zu sein. KPIs tragen dazu bei, die Ziele transparent zu machen, für das Erreichen der Klimaziele. Allerdings sollten Das gilt ganz besonders im Bereich Dekarbonisierung, Mitarbeitende zu motivieren und die Ressourcen Unternehmen und Behörden darauf achten, nicht denn allein schon, um die Berichtspflichten zu erfüllen, optimal zu verteilen. einfach nur mehr IT einzusetzen, sondern diese von benötigen Unternehmen vielfältige Informationen von vornherein möglichst klimafreundlich zu gestalten ihren Zulieferern. Wenn sie klimafreundliche Produkte Zielvereinbarungen aller Mitarbeitenden inklusive ressourcensparender Software und entwickeln oder Kreislaufwirtschaft etablieren wollen, an den Klimazielen ausrichten: energieeffizienter Rechenzentren und Clouds. steigt der Informationsbedarf weiter. Der Austausch von In vielen Unternehmen gibt es sich widersprechende Daten muss und wird dementsprechend steigen und Zielvereinbarungen mit Mitarbeitenden verschiedener Unternehmen sollten frühzeitig die entsprechenden Hierarchieebenen. Während das Management die Strukturen etablieren und Standards definieren. Emissionen reduzieren will, soll der Einkauf möglichst kostengünstig beschaffen und die Mitarbeitenden immer im Büro arbeiten. Deshalb sollten, wenn die Klimaziele feststehen, alle Zielvereinbarungen überprüft und Widersprüche beseitigt werden, da Teams sonst zwischen verschiedenen Fronten aufgerieben und frustriert werden.
07 31 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Nutzen Sie intelligente Technologien bzw. Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) wie beispielsweise Machine Learning, Predictive Analytics oder Bilderkennung? Technologien Etwa 40 Prozent der Unternehmen und 22 Prozent der Behörden und ihrer IT-Dienstleister nutzen derzeit 3 intensiv oder sehr intensiv intelligente Technologien. Intelligente Die Anzahl der Anwender hat sich im Vergleich zum 3,06 3,07 Vorjahr aber kaum verändert. und Daten Zuvor hatten verschiedene Verbesserungen wie 3,5 die Verbreitung des Arbeitsmodells Machine Learning 3,49 Operations (MLOps), von MLOps-Plattformen und 3,59 3,60 Weiterentwicklungen in den Bereichen Privacy- preserving AI und Natural Language Processing, kurz NLP, den Einsatz attraktiver und einfacher gemacht, 4 so dass vor allem in der Wirtschaft die Zahl der 2019 2020 2021 2022 2023 Nutzer gestiegen war. Basis: alle Teilnehmenden, n = 116 (Mittelwert), Mittelwerte auf einer Skala von 1 (sehr intensiv) bis 5 (gar nicht)
32 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Nutzen Sie intelligente Technologien bzw. Technologien der künstlichen Intelligenz (KI) wie beispielsweise Machine Learning, Predictive Analytics oder Bilderkennung? Wie viel Prozent Ihrer Daten sind nicht organisationsweit verfügbar? Der Datenmangel ist groß sehr intensiv gar nicht Wirtschaft Behörden Jetzt bauen sich neue Hürden auf. Zum einen 1 2 3 4 5 2023 2022 2023 2022 steht nicht mehr so viel Geld zur Verfügung wie im vergangenen Jahr, so dass manches 41,2 % 43,9 % 61,8 % 57,4 % Top-50-Unternehmen 2,35 erfolgversprechende Pilotprojekt vielleicht nicht jetzt, sondern erst in 12 Monaten ins Top-100-Unternehmen 3,00 Tagesgeschäft übernommen werden kann. Zum anderen bremst der Fachkräftemangel 58,8 % 56,1 % 38,2 % 42,6 % Top-500-Unternehmen 2,94 den Einsatz intelligenter Technologien aus, denn Data Scientists sind rar und nicht verfügbar verfügbar gehobener Mittelstand 2,83 entsprechend begehrt. Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft Basis: Teilnehmende aus Behörden (n = 64), Mittelwerte (n = 25), Mittelwerte Mittelstand 3,60 Die größte Hürde ist aber nach wie vor der Datenmangel. Unternehmen konnten Mittelwert 2,93 ihn bereits leicht senken, während er sich in Behörden sogar verschärft hat. Ihnen stehen jetzt weniger als 40 Prozent Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (n = 74), aller Informationen abteilungsübergreifend Mittelwerte auf einer Skala von 1 (sehr intensiv) bis 5 (gar nicht) zur Verfügung, während Unternehmen im Durchschnitt mit knapp 60 Prozent ihrer Informationen organisationsweit arbeiten können.
33 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Was sind die Gründe? Daten liegen in Datensilos 65,1 % Einhaltung von Gesetzen begrenzt die Nutzung 63,9 % Einhaltung von internen Vorschriften begrenzt die Nutzung 50,8 % Daten haben ungenügende Qualität 37,1 % Daten haben Format, das nicht weiterverarbeitet werden kann 31,7 % Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (n = 63), Top-Box-Werte auf einer Skala von 1 (trifft voll zu) bis 5 (trifft gar nicht zu) Datensilos halten sich hartnäckig Unternehmen haben die Situation seit dem letzten Jahr aber verbessert: Sie haben jetzt weniger Probleme Während bei Behörden in erster Linie Gesetze und mit der Datenqualität und mit unpassenden Formaten interne Vorschriften die Nutzung von Informationen als im Vorjahr. Außerdem haben sie offenbar interne einschränken, sind es in Unternehmen am häufigsten Vorschriften abgebaut, die die Datennutzung behindern, Datensilos. Diese oft historisch entstandenen Strukturen, und auch bereits Datensilos aufgelöst. Im Ergebnis ist die früher durchaus Vorteile boten, werden jetzt die Datenverfügbarkeit sehr leicht gestiegen. Allerdings immer mehr zum Problem. Denn sie verhindern, dass gaben auch deutlich mehr Unternehmen als im Vorjahr das Potenzial der vorhandenen Daten ausgeschöpft an, dass Gesetze die unternehmensweite Nutzung ihrer werden kann. Das gilt nicht nur für den Einsatz von Daten einschränken. Ihr Anteil stieg von rund 56 Prozent intelligenten Systemen, sondern beispielsweise auch für auf knapp 64 Prozent. die Umsetzung von 360-Grad-Sichten auf Kundinnen und Kunden sowie für die Erstellung belastbarer Prognosen oder bereichsübergreifender Analysen.
34 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Datenaustausch mit Dritten, um den Informationsbedarf der Organisation optimal zu decken, Vergleich von Soll und Ist Externe Datenquellen werden selten analysiert 47,2 Bei der Datenanalyse konzentrieren sich die meisten Unternehmen mit Kundinnen und Kunden (Verbraucher/Unternehmen) 61,7 auf ihre eigenen Daten (knapp 82 Prozent), während Informationen aus der Lieferkette nur noch von 37 Prozent und Daten von 45,5 mit Partnern wie z. B. aus der eigenen Lieferkette oder im Rahmen von Kooperationen Wettbewerbern oder Open Data von lediglich knapp 19 Prozent 58,9 der Befragten intensiv oder sehr intensiv analysiert werden. 27,9 Darüber hinaus ging die Analyse von Daten aus der Lieferkette im mit Behörden 28,3 Vergleich zum Vorjahr um knapp 5 Prozentpunkte zurück, während der Zukauf von Daten von kommerziellen Anbietern um rund 27,7 mit kommerziellen Datenanbietern (PoS-, Bonitäts-, demografische Daten etc.) 9 Prozentpunkte zunahm. 34,7 Es scheint für Unternehmen also einfacher zu sein, Daten zu kaufen, 18,2 mit Wettbewerberunternehmen als Daten mit anderen auszutauschen. Dieses Problem müssen 28,3 Unternehmen angehen, denn je mehr Datenquellen sie nutzen können, desto mehr Zusammenhänge können sie erschließen, was Basis: Teilnehmende aus der Wirtschaft (n = 66), Mittelwerte auf einer Skala von 0 (gar nicht) bis 100 (sehr intensiv) Ist sowohl ihren eigenen Produkten und Services als auch der Lösung Soll branchenübergreifender Herausforderungen zugutekommt. Derzeit gehen Unternehmen davon aus, dass ihr Bedarf für den Austausch von Daten mit Dritten wie Kunden, Lieferanten oder Wettbewerbern im Durchschnitt fast 13 Prozentpunkte über dem Ist-Wert liegt.
35 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Wie erfolgreich ist der Einsatz intelligenter Technologien Ihrer Meinung nach in Ihrem Unternehmen? Skalierung von KI-Vorhaben Solche Faktoren haben möglicherweise dazu geführt, dass der subjektiv empfundene Erfolg mit intelligenten nach wie vor eine Herausforderung Systemen wieder leicht gesunken ist. Außerdem sind viele 2,5 2,68 Ohne Daten wird der Einsatz intelligenter Technologien einfache Use Cases bereits umgesetzt und komplexere 2,78 2,76 schwierig. Das zeigt auch die Tatsache, dass Unterneh- Projekte stellen die Unternehmen vor größere Hürden. 2,91 2,93 men mit hoher Datenverfügbarkeit intensiver intelligente Das schreckt Anwenderorganisationen aber nicht ab, Technologien nutzen als solche mit vielen Einschränkungen. denn viele wollen die KI-Nutzung in den kommenden 3 Aber selbst wenn die Datenbasis stimmt, schaffen viele beiden Jahren deutlich ausbauen. Dabei wollen KI-Pilotprojekte nach wie vor nicht den Sprung ins Tages- sie nicht nur ihre Lösungen skalieren, sondern auch geschäft. Eine Hürde kann mangelndes Vertrauen der das Einsatzspektrum von KI ausbauen. Mitarbeitenden in die Entscheidungen von KI-Systemen beziehungsweise in die ihnen zugrundeliegenden 3,5 Daten sein. Die Tatsache, dass sich die Ergebnisse vieler 2019 2020 2021 2022 2023 intelligenter Systeme im laufenden Betrieb verändern können und eventuell nachjustiert werden müssen, Basis: alle Teilnehmenden, n = 76 (Mittelwert), Mittelwerte auf schürt das Misstrauen. einer Skala von 1 (sehr erfolgreich) bis 5 (überhaupt nicht erfolgreich)
36 Datenpotenziale endlich ausschöpfen | Studie IT-Trends 2023 Welche Prozesse unterstützen Sie heute bzw. in 2 Jahren mit intelligenten Technologien? Wachstum in allen Einsatzbereichen Den prozentual größten Zuwachs erwarten die Studienteilneh- heute in 2 Jahren Diff menden bei Systemen für Kommunikation und Endkundenservice. Personalisierung von Services für Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitende 10,2 % 40,0 % 291,1 % Sie werden bislang nur von 10 bis 15 Prozent der Befragten eingesetzt. Demgegenüber ist die Automatisierung von manuellen Arbeiten Empfehlungen im Hinblick auf Probleme mit Kundinnen und Kunden oder mit Hilfe von KI bereits weit verbreitet, so dass das Ausbaupotenzial interne Herausforderungen (mit virtuellen Assistenten, Expertensystemen etc.) 13,6 % 38,4 % 181,4 % gering ist. Relativ gering wird auch der Zuwachs bei Simulationen und Vorhersagen sein, da die einfachen Einsatzszenarien wahrscheinlich Entwicklung von Produkten und Services 15,9 % 34,1 % 114,5 % bereits umgesetzt sind und sich komplexere Use Cases nicht so schnell auszahlen. Optimierung von Lieferketten 16,1 % 32,6 % 102,3 % Stark anziehen wird der Einsatz intelligenter Technologien bei der Entwicklung von Produkten und Services. KI-gesteuerte Algorithmen Erhöhung der Qualität z. B. in der Produktion oder im Kundendialog (z. B. mit Bilderkennung oder Sprachanalyse) 25,0 % 46,4 % 85,7 % können anhand von Informationen über Rahmenbedingungen, Erfahrungen aus Betrieb und Service sowie Versuchen optimierte Erkennung von Anomalien im Tagesgeschäft 28,1 % 50,6 % 80,0 % Varianten von Bauteilen oder Prozessen entwerfen, die beispielsweise schneller und mit weniger Ressourceneinsatz abgewickelt werden können, weniger wiegen, belastbarer sind oder umweltfreundlicher Erhöhung der Sicherheit gegen interne und externe Gefahren 34,1 % 59,3 % 74,0 % und kostengünstiger hergestellt werden können. Sales und Marketing (z. B. Customer Analytics, CRM) 27,6 % 47,7 % 72,8 % Große Zuwachsraten werden auch beim Einsatz intelligenter Tech- nologien zur Optimierung von Lieferketten erwartet. Ein Drittel der Automatisierung von manuellen Arbeiten 41,9 % 71,3 % 70,2 % Befragten scheut den hohen Aufwand nicht, sich mit vielen Beteiligten über den Datenaustausch zu einigen. Besonders interessiert an Simulation bzw. Vorhersage des Verhaltens von Maschinen, solchen Lösungen sind Hersteller fast jeder Branche und Logistik- der Kundschaft oder der Entwicklung des Unternehmens oder Marktes 30,7 % 46,5 % 51,6 % unternehmen, nachdem die Lieferkettenunterbrechungen der vergangenen Jahre große Probleme verursacht hatten. Basis: Nutzende von KI-Technologien heute (n = 89) und in 2 Jahren (n = 87), Top-Box-Werte 1 und 2 auf einer Skala von 1 (sehr intensiv) bis 5 (gar nicht)
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