DER EHE ZUM ANGEBOT BOM - Billings Ovulations-Methode ks. Paweł Leks, SCJ - menschliche und Gottes Lösungen
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(Für die polnische Ausgabe) IMPRIMI POTEST Hiermit erteile ich meine Genehmigung zur aktuali- sierten Veröffentlichung der Broschüre unter dem Titel: „Der Ehe zum Angebot”. ks. Wiesław Święch SCJ Provinzialobere PL, Warszawa, 09.01.2018, L.dz. 4/2018 IMPRIMATUR Mit Genehmigung der Curia Metropolitana in Lublin Lublin, 18.12.2019 r., Nr. 1164/Gł/2019 Bischo. Prof. Dr. hab. Józef Wróbel, General-Vikar Ks. Dr. Krzysztof Kwiatkowski, Kanzler ``` Copyright©: Provinzialobere der Herz-Jesu-Priester PL, Warszawa, ul. Łowicka 46, 02-531 Warszawa ``` ISBN 978-83-7014-906-2 Wydawnictwo Pallottinum. Poznań Zam. 36/2021 6
Vorwort vom Herrn Bischof Natürliche Methoden – die Billings- Methode Die Darstellung der Erschaffung des Menschen im Genesisbuch hebt die wesentlichen Aspekte des Vor- habens Gottes in besonderer Weise hervor, und zwar dass Gott die ersten Eltern, und in ihnen jeden Men- schen, mit besonderer Würde beschenkt hat („Nun sprach Gott: ‘Lasst uns den Menschen machen nach unse- rem Bild, uns ähnlich’ ...” – Gen 1,26), und dass sie als geschlechtliche Wesen geschaffen wurden („als Mann und Frau schuf er sie” – Gen 1,27), zur Liebe („Darum wird der Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und sie werden zu einem Fleisch” – Gen 2,24) und darüber hinaus zur Elternschaft („Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: ‘Seid fruchtbar und vermehrt euch und bevölkert die Erde’ – Gen 1,28). Die Ge- schlechtlichkeit stellt demnach eine besondere Gabe dar. Sie hilft dem Menschen seine Einsamkeit zu über- winden prädisponiert ihn zur Teilhabe an Gott als der Fruchtbarkeitsquelle und trägt zur Entwicklung des Menschengeschlechts bei. Vor allem aber gleicht die Liebe der Eheleute dank der Fruchtbarkeit – der Liebe Gottes des Schöpfers, lässt sie an dieser Liebe teilha- ben und ist Zeugnis ihrer großen Würde (vgl. Johannes Paul II., Familiaris consortio, 28f.). In dieser wichtigen Berufung nimmt der Schöpfer dem Menschen die Gabe seiner Freiheit nicht weg. In- dem Eheleute ihre zwischenmenschliche Kommunion im Geist und Körper aufbauen, können sie ihre elter- liche Sendung erfüllen, indem sie besonnen handeln, inspiriert von der Reichlichkeit ihres Herzens, propor- 7
tionell zu ihren Möglichkeiten, Lebensbedingungen und Verhältnissen. Diese Freiheit wird ihnen von der Periodizität der fraulichen Fruchtbarkeit garantiert. Sie lässt die Eheleute ihr freudiges Zusammensein und die Vertiefung ihrer Liebe erleben, ohne dass sie sich auf die Gabe Gottes der Elternschaft verschließen. Wenn man von gerade dieser Perspektive aus blickt, betrüben die Eheleute den Schöpfer, sooft sie diese Gabe entschieden zurückweisen, sooft sie ihr Zusam- mensein seiner Fruchtbarkeit berauben – sei es für die Dauer, oder auch nur hier und Jetztzeit, unabhän- gig von angewandter Methode. Auf das moralische Übel solcher Verhaltensweisen weist schon die Heili- ge Schrift des Alten und Neuen Testaments hin, und anderseits die Schriften der Apostolischen Väter und Bearbeitungen der Ethiker und Theologen-Moralisten, die in Einheit mit der Lehre der Kirche verbleiben. In modernen Zeiten wurde diese Lehre offiziell von Päp- sten des XX. Jahrhunders bestätigt und weiterentwic- kelt. Papst Pius XI. bemerkt, dass die Entfruchtigung des ehelichen Aktes der Natur des Menschen wider- spricht und das Gewissen mit schwerer Sünde belastet (Enzyklika Casti connubii, T.II: 31.12.1930). Papst Pius XII. äußert sich darüber mehrmals. In der Ansprache an den Italienischen Bund der Hebammen (29.10.1951) lehrt er: „Jeder Attentat der Eheleute gegen den ehe- lichen Akt selbst, gegen die natürlichen Folgen dieses Aktes, jeder Attentat, der auf Beraubung des Aktes des Verkehrs seiner natürlichen eingeborenen Kraft ausge- richtet ist, die Entstehung des Lebens verhindern soll, ist immoralisch! Keine Empfehlungen, keine Notwen- digkeit ist imstande, die Tat, die innerlich immoral ist, in Tat umzuwandeln, die moralisch erlaubt wäre”. Das II. Vatikanische Konzil spricht in der Pastoral-Konsti- tution Gaudium et spes (GS 47-52) zuerst folgender: 8
„Darüber hinaus wird die eheliche Liebe öfters durch Egoismus, bloße Genußsucht und durch unerlaubte Praktiken gegen die Fruchtbarkeit der Ehe entweiht” (GS 47). Wonach gesprochen wird: „Mehrfach fordert Gottes Wort Braut- und Eheleute auf, in keuscher Liebe ihre Brautzeit zu gestalten”, „Diese eigentümlich men- schliche Liebe geht in frei bejahter Neigung von Person zu Person ...” (GS 49). In der nächsten Nummer wird her- vorgehoben: „Ehe und eheliche Liebe sind ihrem Wesen nach auf die Zeugung und Erziehung von Nachkommen- schaft ausgerichtet” (GS 50). Papst Paul VI. führt in Huma- nae vitae (1968) nicht nur die oben dargestellte Lehre des Vatikanischen Konzils an (HV 9), sondern fügt hinzu: „Die- se vom kirchlichen Lehramt oft dargelegte Lehre grün- det in einer von Gott bestimmten unlösbaren Verknüp- fung der beiden Sinngehalte – liebende Vereinigung und Fortpflanzung – die beide dem ehelichen Akt innewoh- nen. Diese Verknüpfung darf der Mensch nicht eigen- mächtig auflösen” (HV 12). Demzufolge: „... muss ... die direkte, dauernde oder zeitlich begrenzte Sterilisierung des Mannes oder der Frau verurteilt werden. Ebenso ist jede Handlung verwerflich, die entweder in Voraussicht oder während des Vollzugs des ehelichen Aktes oder im Anschluss an ihn beim Ablauf seiner natürlichen Auswir- kungen darauf abstellt, die Fortpflanzung zu verhindern, sei es als Ziel, sei es als Mittel zum Ziel” (HV 14). Diese Lehre wird des Öfteren von Johannes Paul II. wiederholt, zumal in Familiaris consortio (1981), wo er in Einheit mit Bischöfen, die auf der Synode zum Thema der Familie versammelt waren, lehrt: „Diese Heilige Synode, versam- melt in der Einheit des Glaubens mit dem Nachfolger Pe- tri, hält fest an dem, was im II. Vatikanischen Konzil (vgl. Gaudium et spes, 50) und dann in der Enzyklika Humanae vitae dargelegt wird, dass nämlich die eheliche Liebe voll 9
menschlich, ausschließlich und offen für das neue Leben sein mus (Humanae vitae, 11, vgl. 9 und 12)” (FC 29). Soll die oben dargelegte Lehre bedeuten, dass Eheleu- te ihren geschlechtlichen Verkehr nur dann unterneh- men dürfen, wenn sie zurzeit die Nachkommenschaft zur Welt bringen vorhaben? Nein. Die Kirche lehrt, dass der Verkehr nicht nur zur Weitergabe des Lebens dient, son- dern auch zur Vertiefung des gegenseitigen Bandes auf der Ebene der persönlichen Liebe. Daher, aufgrund wich- tiger Ursachen (z.B. gesundheitliche, ökonomische Bedin- gungen), indem sie sich nach der Verantwortung richten, „dürfen sie zweitweise oder dauernd auf weitere Kinder ... verzichten” (HV 10), indem sie ihre eheliche Vereinigung auf Tage der zyklischen Unfruchtbarkeit verlegen. Diese Haltung soll aber mit der inneren Bereitschaft einher- gehen, dass sie das Kind annehmen, falls es trotz allem erscheinen sollte. Für Ehepaare, die bei ihrem Verkehr die Anordnung Gottes einhalten wollen und die Sünde der Unkeuschheit vermeiden möchten, ist demzufolge die Kunst um die Er- kennung Zeiten ihrer Fruchtbarkeit und Unfruchtbarkeit im Ablauf des Zyklus sehr wichtig. Es wurden schon seit langem Methoden solcher Erkennung entwickelt, und es gibt sie viele. Sie kennzeichnen sich aber mit ihren schwachen Seiten: sie sind entweder wenig präzise, was die Bezeichnung der Fruchtbarkeits-, beziehungsweise Unfruchtbarkeit angeht, oder auch sie bestätigen sich bei Frauen nicht, die die Unregelmäßigkeit bei ihren Zyklen erfahren. Diese Fragen wird von der Billings- Methode überwunden. Wenn die Frau diese Methode lernt, kann sie verhältnismäßig leicht auf dem Laufen- den erkennen, in welcher Zyklusphase sie sich zurzeit befindet, das heißt ob am betreffenden Zyklustag die Möglichkeit oder Unmöglichkeit einer Empfängnis anhält, also ob sie – indem sie sich nach den Grund- 10
sätzen der verantwortlichen Elternschaft richtet, die Vereinigung unternehmen kann, oder es wäre besser, dass sie auf einen Tag der zyklischen Unfruchtbarkeit verschoben wäre. Die vorliegende Veröffentlichung, bereitet von P. Paweł Leks, SCJ, stellt die erwähnte Methode dar, die vom Professor John Billings, bei strebsamer Mitarbeit seiner Ehefrau, Dr. Evelyn Billings (Melbourne, Australien) und zahlreicher wissenschaftlicher Angestellter in aller Welt, erarbeitet wurde. Der Autor dieser Publikation wurde auch von beiden Herrschaften Billings bevollmächtigt, die Korrektheit der Belehrung über diese Methode „für Polen und die Nachbarländer” zu bewachen. Wiewohl die Darlegung selbst der Methode mit nicht leichter Sprache verfasst ist, weil sie viele technische Begriffe enthält, die mit der dargestellten Methode zusamen- hängen, lohnt es sich doch die Mühe zu unterneh- men, dass die Freude des Ehe-paars mit Unruhe des Gewissens nicht gestört werden braucht, sondern um- gekehrt, dass Eheleute gemäß ihrer personalen Würde vorgehen können und dass das Bewusstsein mit ihnen einhergeht, dass ihr Zusammensein heilig wird, indem sie nach den Erwartungen Gottes handeln. Bisch. Józef Wróbel, SCJ Lublin, 12.11.2019. ``` 11
Einführungswort des Autors Diese Broschüre stellt die zweite Auflage der früheren Ausgabe derselben Kleinschrift dar, die unter dem Titel erschienen ist: „Diese Schöne — Diese Schwierige Liebe. Die Billings-Methode: Angebot für Ehepaare” (Kraków 1998; polnisch). Sie besteht aus zwei Teilen: – Der erste Teil gilt für die Anleitung in die spezifi- sche Methode (= gleichsam 'Volltreffer') der Diagnosie- rung im Laufenden Tage der zyklischen möglich bzw. unmöglich werdenden Empfängnis mit Hilfe der ‘Bil- lings-Ovulations-Methode®’ (BOM; eng.: Billings Ovula- tion Method®). – Der zweite, theologische Teil ist der Haltung gewid- met, die falls Gebrauch irgendwelcher Methode der Empfängnisplanung angenommen werden soll. Die ‘Billings-Methode’ traf nach Polen (und mehrere andere Europaländer) durch die Vermittlung des Autors der hiesigen Schrift (1972-1973). Der Autor der Metho- de, Prof. John Billings (Melbourne, Australien), wandte sich an ihn nach anfänglichen Brief-Kontakten mit der Bitte, er möge die Echtheit der Übermittlung der BOM „nach Polen und die Nachbarländer” überwachen (Brief vom Prof. Billings an P. PL – 29.I.1974). Die Billings-Methode ist an sich allgemeinmenschli- ches Gut und hängt mit keiner Religion zusammen. Sie stellt schlechterdings eine typische Diagnosierungsme- thode dar. Die ethische Sicht schließt sich erst auf der Stufe der Anwendung der so erreichten Information an sie an: gemäß, beziehungsweise ungemäß der inneren Friedensordnung der geschlechtlichen Beziehungen. Die vier grundlegenden ‘Regeln-Weisungen’ der Me- thode zum unmittelbaren Gebrauch der Eheleute, die von Prof. John Billings erarbeitet wurden, unterlagen 12
im Lauf der weiteren Jahren verständlichen, wichtigen Präzisierungen. So geschah es sowohl zu seiner und seiner Ehefrau, Dr. Evelyn Billings, Lebenszeiten, wie auch noch nach ihrem Tod (Prof. John Billings: +2007; Dr. Evelyn Billings: +2013). Demzufolge musste auch der medizinische Teil der hiesigen Kleinschrift gründlich umgearbeitet werden, so dass sie an die laufenden Erfordernisse der Methode angepasst werde. Gele- gentlich wurde teilweise auch der theologische Teil umredagiert. Die in der hiesigen Publikation dargestellte Einfüh- rung in die Billings-Ovulations-Methode, konsultiert auf dem Laufenden mit der ‘Welt-Organisation der Billings Ovulations-Methode’ (WOOMB), die vom Prof. Billings 1977 gegründet wurde zur Überwachung der echten Übermittlung der gewissentlich und in Weltska- la fortwährend erarbeiteten und klinisch verifizierten Grundsätzen der Methode, freut sich an internationaler Gutheißung. Das bedeutet, dass die Gebrauchsanlei- tung, wie sie in dieser Veröffentlichung enthalten ist, mit den Weisungen, die von Prof. John Billings erarbei- tet wurden, völlig übereinstimmt. Diese Feststellung ist ungemein wichtig angesichts dauernd kreisender nicht autorisierter Bearbeitungen unter dem Namen vermeintlich der 'Billings-Methode'. Es dürfte dazugesagt werden, dass das hiesige Werk eine eigenartig bündigere Präsentation des ersten Teiles der weit angelegten Internet-Seite des hier schreibenden Autors darstellt (http://lp33.de; 7 große Teile, verfasst parallel deutsch und polnisch). Die erwähnte Homepage, die eine eigenartige Enzyklo- pädie der dogmatischen und moralischen Theologie ist, der Heiligen Schrift, Dokumente des Magisteri- ums der Kirche usw., ist großenteils – obwohl nicht einzig – um Fragen der ethischen geschlechtlichen Be- 13
ziehungen umwoben, mit deutlicher Berücksichtigung der Berufung jedes Menschen als Person zum ewigen Leben. Falls erscheinenden Fragen verweist der hier schreibende zur Nachsuche nach Antworten in der er- wähnten Internet-Seite. Es werden dort solche Fragen erörtert, wie: Lebensberufung, Ethik, Gewissen, Ehe als Sakrament, Gottes Barmherzigkeit, Preis der Erlösung, Versöhnungssakrament, Eucharistie, menschliche und Gottes Friedensordnung der intimen Verhältnisse, Kir- che, Magisterium der Kirche, Rolle der Heiligen Schrift, usw. Die Einführung in die Billings-Methode (BOM) wird dort im ersten Teil erörtert (= 3 Kapitel des I. Teiles). Die hiesige Schrift über die Billings-Ovulations-Me- thode (BOM) stellt eine Information dar im Anschluss an die Lage, wo es in unserem Land (Polen; und so manchem anderen Land) keine akkreditierten Zentren zur Beleh- rung über die Billings-Methode gibt. Der hier schrei- bende Verfasser schlägt die Einzelheiten so vor, wie sie vom Autor der Methode – dem Prof. John Billings, her- kommen, ohne irgendwelche Spuren anderer ‘Metho- den’ einzuschieben. Wie erwähnt, die ausschließliche Instanz, bevollmächtigt zur Entscheidung hinsichtlich der Echtheit der Belehrung über die „Billings-Methode” ist die vom Prof. Billings gegründete ‘Welt-Organisation der Billings-Ovulations-Methode’ (WOOMB: World Or- ganisation of the Ovulation Method Billings – Melbourne, Australien). Von ihr kommt die Beglaubigung betreffs der Authentie der hiesigen Präsentation der 'Billings- Methode' (erlassen am 7.VIII.2018). ks. Paweł Leks, SCJ + Tarnów, 5.X.2019. ``` 14
Gutgeheißen von der ‘Welt-Organisation der Billings- Ovulations-Methode’: 7.VIII.2018, aktualisiert: 14.I.2020. WOOMB™ World Organisation of Ovulation Method Billings 7. August 2018 Verehrter Herr Pater Leks, Wir danken Ihnen, dass Sie ihr Manuskript unter dem Titel „Der Ehe zum Angebot: Die Billings Ovulations-Methode©” unserer Approbation unterzogen haben. Wir erteilen gern unsere Gutachtung. Wir sind sicher, dass diese Schrift die Methode auf echte Art und Weise widerspiegelt. Setzen Sie, bitte, diese Er- klärung oben zum Zeichen unserer Gutheißung. Hochachtungsvoll, (unterzeichnet: ...) Gillian Barker Kerry Bourke Marian Corkill, Marie Marshell Direktoren, Melbourne, August, 2018 ``` Die Direktoren der WOOMB International Ltd haben den Text dieser Schrift überprüft und stellen fest, dass die Weisungen und die Methodologie der Billings Ovulations Methode® in ihr in genauem Einklang mit den Weisungen, die vom Ärzte-Ehepaar John und Evelyn Billings entwickelt wurden, dargestellt sind. Unterzeichnet: Gillian Barker, Kerry Bourke, Marian Corkill, Marie Marshell Direktoren der WOOMB International Ltd. Melbourne, August 2018. ``` 14. Januar 2020. Die Direktoren der WOOM International haben dieses Buch wiederholt untersucht. Sie sind überzeugt, dass die hier gezeigten Regeln und die Methodologie der Billings Ovulations-Methode™ korrekt sind und die Lehre des Ärz- te-Ehepaars John und Evelyn Billings echt widerspiegeln. Kerry Bourke, Joan Clements, Marian Corkill, Maria Marshell Direktoren ``` 15
Von der medizinischen Würdigung Prof. Dr. Hab. Bogdan Chazan „... Die Billings-Ovulations-Methode ist eine der dia- gnostischen Methoden, die zur Bewertung der Frucht- barkeit benutzt wird. Es ist eine wirksame Methode, sie fügt keinen Schaden zu, ist preiswert. Sie lässt die Frau ihren eigenen Menstruationszyklus bewerten und die von ihrem Leib fließenden Signale, die die Phase der Fruchtbarkeit bzw. Unfruchtbarkeit kennzeichnen, rechtmäßig zu deuten, indem diese die Phase der Fruchtbarkeit und zyklischen Unfruchtbarkeit erkennen lassen. Die Methode kann zur frühen Diagnose der Stö- rungen des Menstruationszyklus benutzt werden. Es soll allerdings hervorgehoben werden, dass die Ovulations-Methode an sich auf dem Befund des ge- rade bestehenden biologischen Zustandes beruht, der daselbst von irgendwelcher Religion beziehungsweise Weltanschauung unabhängig ist. Er liefert schlech- terdings die biologische Information. Es wird hier nur diese biologische Information vermittelt. Der ethische Blickpunkt, der mit dieser Information einhergeht, stellt sekundäre Frage dar. Entscheidungen betreffs der praktischen Anwendung der Methode, die Motivation hinsichtlich ihrers Kennenlernens und ihrer Anwendung hängen vom freien Willen der daran Beteiligten ab. Es wäre unangemessen sie mit der medizinischen Infor- mation zu identifizieren. Die Anwendung der Methode kann mit der Beweggründung religiöser Natur verbun- den werden, wie auch mit dem Streben, das Leben gemäß den Gesetzen der Natur zu gestalten. Die Broschüre ist für Eheleute bestimmt, die aus be- gründeten Beweggründen die Zeit der Empfängnis ihres Kindes beeinflußen möchten, wie auch für diejenigen, die Schwierigkeiten wegen ihrer Fruchtbarkeit erleben. 16
Die Broschüre kann mit Nutzen als Hilfe bei der Vorbe- reitung junger Leute zum Leben in Familie betrachtet werden, wie auch als Hilfsmaterial in Beratungszentren vor der Ehe und für Familien. ... Ich begutachte die Broschüre sehr hoch. Sie ist in verständlicher, für das Ohr freundlicher Sprache verfasst. Die Reihenfolge der aufeinander erörterten Fragen folgert aus der Natur selbst der präsentierten Einzelheiten. Die Billlings-Methode wird in ganzer Welt angewandt und geschätzt. Sie ist einfach, setzt kein zusätzliches In- strumentarium voraus, sie ist dabei wirksam und leicht zugänglich. In Polen ist sie nicht in so weit angelegtem Maß gekannt noch angewandt, wie sie es verdient. Mit ganzer Überzeugung empfehle ich diese Ver- öffentlichung den Lesern an. Ihre Ausgabe wird in unserem Land zur Ausweitung des Wissens über die Mechanismen der Fruchtbarkeit der Frau beitragen, zur Verbesserung der Prokreationsgesundheit der Frauen, zur Häufigkeitssenkung der Unfruchtbarkeit. Sie trägt auch zur Achtung vor der Würde des menschlichen Körpers und vor dem Wert des menschlichen Lebens bei”. Prof. Dr. Hab. Bogdan Chazan Warszawa, den 18 November 2017. ``` 17
Von der theologischen Würdigung Ks. Prof. Dr. Hab. Paweł Bortkiewicz, TChr. „... Der Wert dieses Buches betrifft mehrere Ebenen. Die erste Qualität dieser Veröffentlichung betrifft den Autor selbst: erfahrener, mit riesigem Berufspraktikum als Theologe und Seelsorger. Zugleich Mann, der mit Frische seiner Sicht und der gründlichen Kenntnis der zeitgemäßen Lehre der Kirche in Diskussion mit der Welt und Kultur, die uns umgibt, beeindruckt. Was aber besonders hervorgehoben werden muss, beruht auf der außergewöhnlichen Treuhänderschaft – und zwar Prof. Billings hat dem P. Leks gleichsam die Implementation der Methode seiner Autorschaft in Polen 1974 anvertraut. Diese Tatsache kann nicht unbemerkt bleiben: sie bildet die außergewöhnliche Beglaubigung für die Bevollmächtigung des Autors dieser Publikation zur Verbreitung der Methode. Eine zusätzliche Beglaubigung besteht auf der Gutheißung dieser Publikation vonseiten der Verwaltung der Welt- Organisation der Billings-Methode™. Die Person des Autors – eines Theologen und Seelsor- gers – wirft Licht auf das Kennzeichnende dieser Veröf- fentlichung: ihr Wert ist praktisch und theologisch par excellence. Der pastorale Wert ist überaus wesentlich sowohl für Angestellten der Familienberatungszentren, wie für Eheleute selbst. Die praktischen Fragen wer- den auf lesbare und sehr durchsichtige Art und Weise angeboten – eine hervorragende Hilfe bieten hier die Illustrationsstoffe. Der theologische Teil beruft sich gleichsam auf die Ehe als „natürliches Sakrament”, also auf das eigenarti- 18
ge Vorhaben Gottes, das im Akt der Schöpfung zum Aus- druck gebracht wurde, allerdings diesem Kennzeichen steht eine allgemeinmenschliche Beschaffenheit zu, inwiefern sie mit der rationellen Natur des Menschen verbunden ist. An dieser Stelle müssten zwei sich einander durch- dringende Ebenen dieses Teiles hervorgehoben wer- den. Ihr gebührt das Merkmal einer erklärenden – und gleichzeitig begründenden Argumentation. – Einerseits beruft sie sich auf die Ethik, die auf dem natürlichen Gesetz gründet, also sie beruft sich auf die rationelle Natur des Menschen, die auf das Gute ausgerichtet ist. Vom Gesichtspunkt aus der rationel- len Natur und des Konzepts des natürlichen Gesetzes kann das Gut der Aufschließung der Eheleute für das Leben erklärt und begründet werden, was Folge der Sprache des Leibes ist, die den rationellen, überhe- donistischen Sinn der menschlichen Geschlechtlich- keit zum Ausdruck bringt. Sie schreibt sich auch in die natürlichen Bedürfnisse des Menschen ein, dass sein Existieren verlängert werde, also in den Fortbestand der Art. – Ähnlich auch, vom Gesichtspunkt aus des natürlichen Gesetzes, also der allgemein und universell dem Men- schen zugänglichen Ethik, kann begründet werden – wie es P. Paweł Leks tut, dass der Akt einer bewusst selbst- süchtigen Verschließung vor dem Leben eine obiektiv genommen üble Tat ist. – In diese allgemeinen Bewertungen schreibt sich die Beurteilung ein der Mittel, oder insbesonderer Metho- den, die entweder den Akt der Aufschließung für das Leben dank der Benutzung des natürlichen Fruchtbar- keitszyklus zutage bringen – und anderseits des unmit- telbaren Eingriffs in die Lebensweitergabe – über Kon- trazeptionsmittel, zumal diese frühabortierende. 19
... Daher kann diese Publikation, obwohl zweifelsohne für gläubige Personen bestimmt, die die Kirchenlehre in ihr Leben umschmieden, zur interessanten Hilfe bei der Reflexion über das Thema der Elternschaft für Personen werden, die sich außerhalb der Kirche finden. Zum großen Valor dieser Publikation gehört ihre Bündig- keit – eine äußerste Sparsamkeit an Worten, was sich bei praktischem Lernen ihres Inhalts sicherlich sehr behilflich erweisen kann. Dem unterhalb unterschriebenen scheint es, dass diese Publikation es in jeder Hinsicht verdient her- ausgegeben zu werden. Ihre Publikation im Krakauer Milieu würde als sehr beredtes Kennzeichen angesehen werden – nicht nur weil der Autor zur Krakauer Metro- polis gehört, sondern umso mehr deswegen, weil aus diesem Milieu – vor Jahren, dank des Kardinals Wojtyła – eine weittragende Stimme der Unterstützung für die Wahrheit hinsichtlich des ehelichen Aktes und die Ehe selbst erschall, wie sie vom Paul VI. in der ‘Humanae vitae’ proklamiert wurde. Die Billings-Methode bleibt seit Jahren bis heutzu- tage eine fortwährend aktualisierte und präzisierte Methode, die ein eigenartiges praktisches Anhängsel zu dieser Enzyklika darstellt. ks. Prof. Dr. Hab. Paweł Bortkiewicz, TChr Poznań, 14.02.2017 ``` 20
Die ‘Billings-Methode’ mit Dank anwenden zu dürfen 1. Einführung. Ehepaare, die den Bedarf erleben ihre Empfängnisse regeln zu müssen, allerdings weder die Struktur des ehelichen Aktes, noch die darin eingebaute Dynamik verletzen möchten, können zu diesem Zweck eine der ‘natürlichen’ Methoden der Empfängnisre- gelung benützen. Der Ausdruck ‘natürliche Methode’ wird hier in diesem Sinn angewandt, wie er mit dieser Bezeichnung von der Katholischen Kirche verstanden wird. Und zwar: ‘Natur’ des Menschen beruht darauf, dass er NICHT Sache-Gegenstand, sondern ‘PERSON’ ist (Person zu sein heißt: unabdingbares Selbst-Bewusstsein, Selbst-Bestimmung, Unternahme der Verantwortung- Zurechnungsfähigkeit; und unabdingbares Berufenwerden zum Leben in Verbundenheit mit Gott). Folgegemäß soll festgestellt werden, dass erst solche „Methode” der Empfängnisregelung als „natürliche” gelten kann, die – indem sie die physiologisch-biologische Regelmäßigkei- ten berücksichtigt, der Würde des Menschen als Person entspricht, inwiefern diese Person vermittels der Ehe zum Leben in Verbundenheit mit Gott berufen ist. Den Eheleuten und denjenigen, die sich auf zur Ehe vorbereiten, stehen folgende Möglichkeiten zur Wahl: a) Die Kalender-Methode (= statistische Methode; sehr überholt); b) Die (Sympto)-Temperatur-Methode in ihren immer anderen Abänderungen (= relativ genaue Information, dass der Eisprung im hiesigen Zyklus wahrscheinlich schon vorbei ist; alle Abänderungen der Temperaturmethoden haben das Apogäum ihrer Entwicklung schon erreicht und eignen sich zu keiner weiteren Vervollkommnung); 21
Abb.1. Anatomie des weiblichen Zeugungssystems Die Vulva ist ein ausgebildet sensibles Organ, das auf al- le Schwankungen der Hormone-Konzetrationen im Ablauf der aufeinander folgenden Zyklenphasen fast sofort re- agiert. Die Information, die die Frau aufgrund der Notizen ihrer EMPFINDUNGEN-von-der-Vulva notiert (eventuell aufgrund gelegentlicher visueller Beobachtung, falls sie ir- gendetwas im Bereich der Vulva ‘bemerken’ sollte) ist völlig verbindlich, um die Gewissheit bekommen zu können be- treffs der möglich, bzw. unmöglich werdenden Empfängnis am betreffenden Zyklustag. Die Billings-Methode (als ‘Me- thode’) schließt von vornherein das Antasten seiner Selbst, das Auseinanderziehen des Schleimes zwischen Fingern aus, wie auch seine Untersuchung am hygienischen Tüchlein. Umso mehr trennt sich die BOM von jeder inneren Unteruschung vonseiten der Frau in der Scheide selbst (genauere Begrün- dung darüber s. am Ende des medizinischen Teiles, S. 59). 22
– Es ziemt sich über die Schlichtheit des Schöpfungswer- kes in Gedanken zu versinken: eine völlig genügende und verbindliche Information bringt der Frau (und den beiden Ehegatten) das bei, was außen vorgeht: vermittels der EMPFINDUNGEN-von-der-Vulva. Es besteht kein Bedarf, um nach irgendwelcher zusätzlicher Information in der Tiefe (in der Scheide) zu suchen, noch nach irgendwelchen technischen Instrumenten zu greifen (z.B. nach dem Ther- mometer; Einkauf sophistischer Instrumente-Computers). Der Schöpfer händigt die Information auf wunderbar schlichte Art und Weise ein. Diese Information gilt auch als völlig verständliche für Personen selbst höchst primi- tiver Kulturen. ``` c) Die Billings-Ovulations-Methode (= BOM). Unterhalb wird allein die Billings-Methode erörtert. Wir erwähnen keine Methoden, die irgendwelche technische Apparatur voraussetzen. Abgesehen von ihrer unterschiedlichen technologischen und produk- tionsmäßigen Qualität, kommt mit Methoden solcher Art ihr Allgemeingebrauch nicht in Frage, demzufolge es schwer ist, sie zu ‘natürlichen’ Methoden zu zählen. 2. Die BILLINGS-Methode (BOM) hat sich in der Medizingeschichte als die erste offenbart, die als ‘spe- zifische’ Methode genannt werden muss (‘spezifisch’ strikt medizinisch verstanden), das heißt dank der auf dem Laufenden erkannt (und nicht ‘vorbestimmt’) werden kann, ob die Empfängnis am betreffenden Tag möglich, oder unmöglich stattfinden kann. Sie beruht auf der von Prof. John Billings (und Mitarbeitern) wissenschaftlich und praktisch erschlossenen, von der Frau spontan beobachteten Erscheinung, die die Durchdringlichkeit der Spermien bedingt, und zwar des charakteristischen 23
Schleimaussflusses, der allein an Tagen der Empfäng- nismöglichkeit erscheint und nur dann für Samenfäden durchgängig ist. Dieser Ausfluss, erzeugt im oberen Teil der Zervix (infolge der in Eierstöcken erhöhten Östro- gene-Produktion), lässt sich als EMPFUNDENS feucht und schlüpfrig an der Vulva wahrnehmen, zumal die Frau gerade die aufrechte Position angenommen hat. In diesem Ausfluss überleben die Spermien 3 Tage lang (außergewöhnlich bis zu 5 Tagen), werden in ihm ernährt und können weiter wandern. Der Name: ‘Billings-Ovulations-Methode®’ (oder kurz: Billings-Methode) ist vonseiten der WHO vorbehaltener Name (WHO: 1976). Die Methode lässt die zeitweilige Empfängnismöglichkeit auf gleiche Art und Weise erkennen: bei Gesundheit und Zyklenstörungen, in der Lage des Bruststillens und in Wechseljahren. Sie setzt keine Regelmäßigkeit der Zyklen voraus, noch die gynäkologische Gesundheit, trägt dagegen zur Diag- nosierung eventuell erscheinender Pathologie bei. Sie befreit von der Temperaturmessung und vom Zählen der Zyklentage. Sie dient sowohl für optimale Planung der Empfängnis, wie zu ihrer Verlegung. 3. Das zentrale Ereignis im Zyklus besteht auf er- folgendem Eisprung (Ovulation). Die vorangehenden Tage bilden den VOR-ovulatorischen Teil. Die Länge dieses Zyklusteiles pflegt unterschiedlich zu sein. Diese Tatsache schafft für die Billings-Methode keine Frage. Dagegen die Länge des NACH-ovulatorischen Teiles ist relativ stabil: macht etwa 2 Wochen aus (11-16 Tage). 4. Periode: (rote Farbe). Es ist diese Blutung, die in ca. 2 Wochen (11-16 Tage) nach dem identifizierten GIPFEL des Schleimsymptoms einsetzt (§ 18.22). Das Einsetzen der Periode bestimmt den Anfang eines neuen Zyklus, was daselbst eine neue Aufschreibung 24
voraussetzt. Es kommt vor, dass der Eisprung des neu- en Zyklus parallel mit der zu Ende gehenden Periode zusammenläuft (§ 13.23). 5. VOR-ovulatorischer Teil. In diesem Zyklusabschnitt hält das sogenannte ‘GRUND-MODELL der UNFRUCHT- BARKEIT’ an (GMU; engl.: Basic Infertile Pattern: BIP). In ganz kurzen Zyklen kann das ‘GMU’ schlechterdings ausfallen. Das Grund-Modell-der-Unfruchtbarkeit (GMU) kann sich in durchschnittlichen Zyklen (d.h.: unterhalb 35 Ta- ge) in zwei Abänderungen ausgestalten. In der von der ‘Methode’ angenommenen Terminologie werden sie als das GMU-Trocken (Grund-Modell-TROCKENER-Tage- der-VOR-ovulatorischen Tage) – beziehungsweise GMU- Ausfluss genannt (GMU-Trocken; GMU-Ausfluss; engl.: Basic Infertile Pattern of Dryness, bzw.: of Discharge: BIP- Dry; BIP-Discharge). In langen Zyklen (über 35 Tage; z.B. falls verlängert aufge- hobenem Eisprung; in der Zeit des Bruststillens; in Wechsel- jahren) kann sich das ‘Kombinierte’ Grund-Modell-der- VOR-ovulatorischen-Unfruchtbarkeit ausbilden (engl.: Combined BIP). In durchschnittlichen Zyklen (unter 35 Tagen) kommt nur eines der beiden ‘GMU’ im selben Zyklus zutage. Bei jeder dieser 3 Abänderungen des ‘GMU’ EMP- FINDET die Frau, oder sie sieht außerdem, dass an der Vulva von Tag zu Tag ein vorläufig dauernd dasselbe- dasselbe-dasselbe Symptom anhält – ohne irgendwel- che Veränderung. Die Vulva zeigt sich als sensibles Organ, das die Veränderungen auf dem Niveau der im Zyklusablauf ausgeschüttenen Hormone präzise widerspiegelt. Tage des ‘GMU’ (Grund-Modells der Unfruchtbarkeit) zeugen davon, dass sich die Eierstöcke zurzeit im (relativen) ‘Ru- hestand’ befinden. Die Eierstocks-Östrogene halten in 25
Abb. 2. VOR-ovulatorischer Teil: GMU-Trockener Tage (BIP of dryness) An Tagen, die auf die Periode folgen (zyklische Blutung), bilden sich üblich für kürzer oder länger dauernde Tage der VOR-ovulatorischen Unfruchtbarkeit. Diese Tage werden in der Billings-Methode als Tage des ‘GRUND-MODELLS-der- UNFRUCHTBARKEIT’ bezeichnet (engl.: Basic Infertile Pat- tern: BIP). Dieses kommt gewöhnlich in seinen zwei Abän- derungen zutage: a) als ‘TROCKENE Tage’, oder: b) Tage mit unbedeutender, fortwährend derselben Ausson- derung. In Abb.2 wird das ‘Grund-Modell-der-Unfruchtbarkeit TROCKE- NER Tage’ dargestellt (Abkürzung: GMU-Trocken). An der Vulva hält die EMPFINDUNG ‘NICHTS’ an: die Vulva bleibt ‘trok- ken’. Ebenfalls in visueller Observation erscheint ‘NICHTS’. Der Zervixmund ist zu dieser Zeit mit dickem Schleimpfropf 26
verspundet. Dieser Pfropf bildet ein physisches Hindernis, das die Migration der Spermien nach drinnen blockiert. Diese Tatsache begründet die Gewissheit, dass die Empfän- gnis zu solcher Zeit unmöglich erfolgen kann. ``` dieser Zeit am niedrigen Niveau an, weil die Vorgänge, die das Wachstum Richtung Eisprung bedingen, noch nicht unternommen wurden. Folglich, die Zervix-Drü- schen erzeugen vorläufig keinen Schleim (zuerst muss das Wachstumsniveau der Eierstocks-Östrogene steigen). Die Frau erkennt es daran, dass an der Vulva vorläufig ein dauernd dasselbe-dasselbe-dasselbe Symptom anhält. 6. Lern-Stufe der Billings-Methode. Wenn die Frau die BOM erst kennen lernt, wird es empfohlen, zwei Wochen hindurch die geschlechtlichen Kontakte auf- zuheben, dass die Frau imstande wird, den Status der eigenen Empfängnismöglichkeiten ohne Störungen infolge des Geschlechtsverkehrs erkennen zu können (§ 14.15). Ab sofort an soll mit Beobachtungen ange- fangen werden der EMPFINDUNGEN, eventuell des Aussehens der Symptome-von-der-Vulva (§ 10), ohne sich vorläufig um ihre Deutung zu kümmern. Das lässt das eigene ‘GMU’ (Grund-Modell der Unfruchtbarkeit) erkennen lernen, wie auch den Zeitpunkt der ersten Veränderung in diesem ‘GMU’ erfassen, was den Beginn der Empfängnismöglichkeit bedeutet (§ 16-17). Dagegen schon im ersten Zyklus kann die GIP- FEL-Regel angewandt werden, wenn der Tag des GIPFELS des Schleimsymptoms korrekt identifiziert wurde (§ 18-21). 7. GMU-Trocken (Basic Infertile Pattern of Dryness). Bei vielen Frauen hält im VOR-ovulatorischen Teil von Tag zu Tag die EMPFINDUNG trocken-trocken-trocken an: (grüne 27
Abb.3. VOR-ovulatorischer Teil: GMU-Ausfluss (BIP of Discharge) Diese nächste Abbildung zeigt dieselbe Zyklusphase: der VOR-ovulatorischen Unfruchtbarkeit – allerdings in ih- rer zweiten Abänderung: als GMU ‘Tage mit Ausfluss’. Die unbedeutende Aussonderung, die an der Vulva erscheint, besteht aus Fragmenten, die sich vom Schleimpfropf im Mut- termund abschälen. Dieser Schleimpfropf verspundet aber weiter dicht den Eintritt in die Zervix. Demzufolge hält an der Vulva von Tag zu Tag die EMPFINDUNG eines bestehenden dasselbe-dasselbe, ohne irgendwelche Veränderung an. Die Empfängnis kann in dieser Zeit unmöglich stattfinden. ``` Farbe). An der Vulva kann nicht nur ‘kein Schleim’ gesehen werden, sondern es ist schlechterdings ‘nichts’ da. Dieses unabänderlich anhaltende trocken ist Anzeichen des anhal- tenden Grund-Modells der Unfruchtbarkeit Trockener Tage. Die Eierstöcke bleiben zurzeit im (relativen) ‘Ruhestand’. 28
Die Empfängnis erfolgt an solchen Tagen nicht. Die Spermien gehen binnen 1-2 Stunden nach dem Ver- kehr im aziden Milieu der Scheide unter (sie werden von Verteidigungszellen der Scheide angegriffen; die Zervix ist mit dickem Schleimpfropf verspundet, der das Weiterdrin- gen der Spermien blockiert). Wenn Notizen vom ersten Zyklus das GMU-Trocken zu identifizieren lassen, können ab dem nächsten Zy- klus Regeln-Empfehlungen für VOR-ovulatorische Tage angewandt werden (§ 13-16). 8. GMU-Ausfluss (Basic Infertile Pattern of Discharge). Bei anderen Frauen drückt sich der relative ‘Ruhestand’ der Eierstöcke nicht als EMPFINDUNG ‘trocken-trocken’ aus, sondern es kommt ein erscheinender unbedeuten- der Ausfluss zutage, der aber vorläufig in EMPFINDUNG und im Aussehen unabänderlich derselbe-derselbe-der- selbe bleibt. Darin beruht das zweite Grund-Modell der Unfruchtbarkeit – Tage mit ‘Ausfluss’: (gelbe Farbe). Das bedeutet also, dass die Vorgänge, die zum Wachs- tum des Niveaus der Eierstöcks-Hormone führen, noch nicht unternommen wurden (Östrogene der Eierstöcke halten vorläufig am niedrigen Niveau an). Der an der Vulva erscheinende Ausfluss kommt in solchem Fall nicht von der Scheide her, sondern vom Zervixmund (es sind Blättchen, die vom Schleimpfropf im Zervixmund abfallen. Dieser Pfropf verspundet weiter den Zervixkanal von der Seite der Scheide und lässt Samenfäden nicht durch). Die Identifizierung des Aussonderung als GMU- Ausfluss wird aufgrund der Tatsache entschieden, ob er bei der betreffenden Frau vorläufig von Tag zu Tag unabänderlich der-gleiche-der-gleiche bleibt. Solange in der zutage kommenden Aussonderung keine irgend- welche Veränderung wahrgenommen wird, hält die Empfängnis-Unmöglichkeit an (Samenfäden gehen binnen 1-2 Stunden nach dem Verkehr unter). 29
Jede Abweichung von bisher unabänderlich der- selben Aussonderung in EMPFINDUNG oder im Aus- sehen zeugt von schon unternommenem Wachstum der Hormone-Niveaus in Eierstöcken, d.h. von möglich werdender Empfängnis. Im schon veränderten Schleim überleben die Samenfäden bis zu 3 Tagen, ausnahmsweise bis zu 5 Tagen (§ 16). Wenn die Gatten den ‘Billings’ erst lernen, sollen sie im Fall des GMU-Ausfluss, wenn die Zyklen der Frau durchschnittlich lange sind (unter 35 Tage), in der VOR- ovulatorischen Phase drei erste Zyklen hindurch keinen Verkehr unternehmen (§ 6; so im Gegenteil zur Lage, wenn das GMU-Trocken erscheint). Der erscheinende Ausfluss wird im ersten Zyklus in weiß notiert. Kommt im nächsten Zyklus im VOR-ovulatorischen Teil genau dieselbe-dieselbe Aussonderung zutage, wird sie jetzt in gelber Farbe ein- getragen. Stellt die Frau fest, dass dieser Ausfluss demzufolge tatsächlich ihr GMU-Ausfluss bildet, bestätigt mit un- abänderlich der-gleichen-der-gleichen EMPFINDUNG- von-der-Vulva, kann die Vereinigung angefangen vom 4.Zyklus unternommen werden, indem Regeln- Weisungen für VOR-ovulatorische Tage angewandt werden (§ 14-16). Dagegen ab sofort kann die GIPFEL-Regel angewandt werden, wenn die Frau nur den Tag des GIPFELS des Schleimsymptoms identifiziert hat (§ 18-21). 9. Kombiniertes Grund-Modell der Unfruchtbarkeit (Combined BIP). In langen Zyklen (über 35 Tage) mit lan- ge aufgehobenem Eisprung, kann eine Kombination zutreffen: das GMU-Trocken – und das GMU-Ausfluss im selben Zyklus. Und zwar ein unbedeutender Auf- stieg der Östrogene kann die Scheidenzellen zu ihrem Aufbau und Abschälung stimulieren, demzufolge eine unbedeutende Aussonderung erscheint. Allerdings die 30
Blutung-Flecken. Falls Blut+Schleim, notiere: , bzw.: . I ‘trocken’ (EMPFINDUNG in äußeren Geschlechtsorganen). = Schleim der Unfruchtbarkeitstage. VOR dem GIPFEL: unabänderlich der gleiche; NACH dem GIPFEL: veränderliche Empfindung, z.B.: ‘klebrig’, ‘schmierig’ u.dgl.. Schleim der Fruchtbarkeitstage (ab I.Veränderung im GMU, bis zum 3.Tag nach dem GIPFEL einschließlich; und falls Unsicherheit in Deutung des Symptoms). GIPFEL des Schleimsymptoms (nach Entwicklung des Schleimsymp- toms: schlüpfrig; Fisch-vom-Wasser’). Letzter Tag mit schlüpfrig. Optionelle zusätzliche Zeichen ↓ / Vormittags, bzw. Nachmittags. . Normale geschlechtliche Vereinigung. ↓ Links: morgens; rechts: abends v Unterbrochener Verkehr ║ Wunsch nach ehelicher Zärtlichkeit Abb.4. Farben und Zeichen des Diagramms und der Aufschreibung Hier die Erklärung der Zeichen, die auf dem Diagramm ge- sehen und bei der Aufschreibung der Zyklensymptome ge- braucht werden. ``` Zervix bleibt weiter mit dem Pfropf des dicken Schlei- mes verspundet. Es können in dieser Lage trockene Tage erscheinen: das GMU-Trocken, die mit Tagen mit einem Ausfluss verflochten sind: GMU-Ausfluss. Es kommt vor, dass dieses GMU-Ausfluss selbst in zwei sich unbedeutend unterscheidenden Abänderungen zutage kommt. No- tizen von 2 Wochen Beobachtung ohne Verkehr lassen im Fall des aufgehobenen Eisprungs das ‘Kombinierte GMU’ identifizieren (genauer § 24). 10. Beobachtung der Symptome. Voraussetzung, dass die Billings-Methode benutzt werden kann, ist die 31
Nützliche Abkürzungen b bröcklig H Hitzewallung Sa Samenflüssig- BOM Billings-Ovulations- kb klebrig keit M e t h o d e : We - L Lymphknoten sm schmierig lt-Gesundheits- M Mittelschmerz: sp spärliche Men- Organisation 1976 Ovulationsbe- ge d durchscheinend, schwerden; tb trübe: wolkig klar nicht gegen tro trocken; Empfin- di dickflüssig Schleimsymp- dung: nichts f feucht, nass tom deuten. Vu Vulva ange- Fä Hängende Schleim- Links-rechts: schwol. fäden ‘M’; unten: M; fl flockig (gleichsam im Kreuz: M+ Kokosflocken) mi milchig, weiß Fle Flecken, Blutspuren n nass, wässrig Flu Fluss: kranhafte Q ‘Quark’: Schei- Aussonderung denpilz Wochentage: g gelb r reichliche M D M D F S (S) GMUGrund-Modell-de- Menge r-Unfruchtbarkeit. s schlüpfrig: G i l t f ü r v o r- o - Fisch-vom- vulatorisch. Zyklu- Wasser; ein- steil geölt Abb.5. Hilfe für Abkürzungen bei der Aufschreibung Wie schon mehrmals angedeutet, Prof. Billings hebt ent- schieden hervor, dass sich die Frau mit keinen fertigen Zy- klenaufschreibungen einer anderen Frau beeinflussen soll. Sie soll die ihr eigenen äußeren EMPFINDUNGEN, eventuell zusätzlich ihr visuelles Aussehen mit eigenen Worten ein- tragen. In der hiesigen Broschüre berücksichtigen wir aber die Milieus, wo irgendwelche akkreditierte Lehrzentren der BOM schlechterdings nicht vorhanden sind. Daher u.a. die folgenden Vorschläge einiger fertiger Abkürzungen, dass sie bei der Aufschreibung der Symptome nicht erst erfun- den werden müssen. Denn diese müssen bündig und lesbar – in einer schmalen Kolonne der Aufschreibung eingetragen werden. An erster Stelle sollen immer Notizen über die EMPFINDUN- GEN-von-der-Vulva eingetragen werden. Erst an zweiter Stelle werden zusätzlich eventuelle Notizen gesetzt, die 32
das Aussehen der bemerkten Symptoms betreffen. Es soll beständig gemerkt werden, dass es kein Antasten geben soll und dass nichts zwischen Fingern oder einem Tüchle- in untersucht werden soll. Die in der hier dargestellten Tabelle vorkommenden Adjektive kommen von den von- seiten der WOOMB autorisierten zurzeit verpflichtenden Handbüchern der Billings-Methode her (s.: TBOM-1, 2001; TBOM-2: 1997; UCF-BOM, 2017). Hinzugefügt wurde unse- rerseits nur die Abkürzung für den Fall eines krankhaften Ausflusses. Wir erinnern wiederholt: Die Frau soll für bündi- ge Notizen ihrer Symptom (1-3 Worte) ihre eigenen Worte- Bezeichnungen anwenden. Die einzelne Frau kann ähnli- che EMPFINDUNGEN von Außen mit unterschiedlichen Worten notieren. Sie werden für diese Frau typisch sein und können sich von der Beschreibung ähnlicher Symptom, die bei einer anderen Frau vorkommen, unterscheiden. Wichtig, dass die EMPFINDUNGEN einer betreffenden Frau bei ihr gewöhnlich von Zyklus zu Zyklus ohne irgendwelche Veränderung dieselben anhalten. Dank dem ist die Frau im- stande, das bei ihr vorkommende, für sie charakteristische GMU zu identifizieren: das Grund-Modell der Unfruchtbar- keit (der VOR-ovulatorischen Unfruchtbarkeit) – im Gegenteil zu einer anderen Frau, die die Kennzeichen ihres GMU auf eine andere Art und Weise EMPFINDET. ``` Anpassung an die folgenden Bemerkungen. Die gleichzeitige Anwendung der Billings-Methode – und irgendwelcher gegen-elterlichen Maßnahmen schließt sich gegenseitig aus. Observation der Symptom. Die Frau sucht sich be- wusst zu werden, wenn sie in aufrechter Haltung bleibt, wie die EMPFINDUNG an ihren äußeren Geschlechtsor- ganen wahrgenommen wird, das heißt wie die EMPFIN- DUNG-von-der-Vulva ist – ohne sie zu berühren oder sie anzuschauen. Es geht um EMPFINDUNGEN von äußeren 33
Geschlechtsorganen (dem mittleren-unteren Teil der Vulva; Region zwischen den kleineren-größeren Lippen gegen den Anus hin): ob an der Vulva die EMPFINDUNG trocken anhält, oder das Zugegensein irgendeines Ausflusses wahrgenommen wird. Zusätzlich kann manchmal bei hygienischen Massnahmen irgendein Ausfluss visuell bemerkt werden, ohne sich aber anzutasten, noch den Ausfluss zwischen die Finger abzunehmen. An Tagen des VOR-ovulatorischen Teiles steht der Feststellung die wesentliche Bedeutung zu, ob die EMPFINDUNG-von-außen (noch) dieselbe bleibt, oder sie hat schon eine Veränderung erfahren. Die erste Veränderung-Abweichung vom bisherigen Grund- Modell-der-Unfruchtbarkeit (GMU) zeugt von – von nun an begonnener Entwicklung des Schleimsymp- toms (Östrogene der Eierstöcke sind angestiegen und ha- ben die Zervix zur Schleimsezernierung stimuliert). Solche Veränderung bedeutet also den Beginn der Empfäng- nismöglichkeit. Maßgebend für die BOM ist ausschließlich das, was außen erscheint: an der Vulva. Die BOM hebt sich ent- schieden von aller inneren Untersuchung der Scheide ab (Gegenanweisungen ethischer und medizinischer Natur; Infektion; und Beschädigung der Shaw-Taschen). Schleim der Fruchtbarkeitstage ist flüssig und entwickelt sich von klebrig zu schlüpfrig. Er durchfließt leicht durch die Scheide und erscheint sofort außen als charakte- ristisches feucht-nass, wobei er immer deutlicher das Merkmal schlüpfrig annimmt. Es geht darum, dass sich die Frau um die EMPFIN- DUNG-von-der-Vulva bewusst wird – ohne sich zu berüh- ren, ohne Abnahme der Aussonderung, noch ihre Unter- suchung am hygienischen Tüchlein. Die Nicht-Annahme dieser Empfehlung bedeutete einen Strich über Sinn der Anwendung der BOM für sich. 34
Der Schleim soll nicht ausgezogen werden. Die Ziehbarkeit des Schleimes (Spinnbarkeit) ist trüge- risches Symptom, daher soll man sich an ihr nicht sammeln. Erscheinen Schleimfädchen, können sie von allein abhängen (gleichsam sich ziehenden Eiklars). Es bilden sich manchmal Schlaufchen, die dann von allein schwinden. Unwesentlich sind die charakterischen Merkmale an sich des erscheinenden Schleimes. Wichtig ist die Tatsache, die selbst die Frau feststellen muss: ob sich die Aussonderung verändert-entwickelt, oder sie hält an selber Entwicklungsstufe an. Die eine Frau drückt die EMPFINDUNG und das Aussehen des bei ihr erscheinen- den Ausflusses mit Hilfe eines solchen Adjektivs aus, eine andere – mit einem anderen. Man soll sich mit der Beschreibung einer anderen Frau nicht beeinflussen lassen, noch mit der Aufschreibung eines gedruckten Zyklus. In der authentischen Belehrung über die BOM werden keine konkrete Merkmale der Aussonderung genannt, dagegen die Frau wird ermutigt, die bei ihr zutage kommende Aussonderung mit eigenen Worten zu beschreiben (beispielsweise: die Veränderung vom GMU-Trocken zum Schleim der Fruchtbarkeitstage kann auf allein einer in gewisser Weile veränderten EMPFINDUNG beruhen, wiewohl mit dem Auge kein fassbarer Ausfluss bemerkt werden kann). Wichtig, dass die Merkmale des bei sich identifizier- ten eigenen ‘GMU’ bei derselben Frau von Zyklus auf Zyklus grundsätzlich dauernd dieselben bleiben. Jede irgendwelche Veränderung-Abweichung im Vergleich zur bisher notierten EMPFINDUNG-von-der- Vulva zeugt davon, dass das Niveau der Östrogene angestiegen ist, so dass die Zervix zur Sezernierung Schleimes der Fruchtbarkeitstage stimuliert wurde. Dieser veränderte Schleim erscheint kurz danach außen 35
und bewirkt eine veränderte EMPFINDUNG-von-der- Vulva. Sollte auch der Schleim sehr spärlich und für das Auge unbemerkbar sein, wird doch sein Zugegensein von der Frau EMPFUNDEN. Der veränderte Schleim ist für Samenfäden schon durchdrängbar. 11. Eintragen der Symptome. Die Observation der zutage kommenden EMPFINDUNGEN wird von der Frau gelegentlich im Lauf des Tages unternommen – unab- hängig davon, wo sie sich gerade befindet. Es handelt sich darum, dass sie sich bewusst wird, wie die EMP- FINDUNG-von-der-Vulva zurzeit ist. Gelegener Anlass dazu bietet sich bei üblichen hygienischen Maßnahmen. Die Frau soll dabei keiner ungesunden Verkrampftheit erliegen. Die gemerkten wichtigeren Merkmale sollen auf der Zykluskarte bündig (1-2 Adjektive) gegen das Ende des Tages eingetragen werden: am besten, wenn sie von der Frau ihrem Mann zum Aufschreiben diktiert werden (ehelicher Dialog; Verantwortung ihrer beiden). In offiziellen Handbüchern der BOM werden die Zyklenaufschreibungen horizontal dargestellt. Zum Eintragen der Symptome dienen vorgedruckte farbige Klebemarken. In Umständen der Länder und Milieus, wo keine akkreditierten Lehrzentrem der Billings-Methode zur Verfügung da stehen, reicht zur Aufschreibung der Zyklen-Symptome völlig ein dünnes Rechenheft. Die Zyklentage werden am besten in senkrechter Kolonne nach unten eingetragen, dagegen die Symptome usw. in horizontaler Aufzeichnung. Am besten gilt es die Symptome mit Farben zu notieren: rot (Blutung), grün (trocken), gelb (Aussonderung der Unfruchtbarkeitsta- ge), weiß (leerer Kreis; Schleim der Fruchtbarkeitstage; und jede Undeutlichkeit). Dass eventuelle Abkürzungen zur bündigen Beschrei- bung der wahrgenommenen EMPFINDUNGEN nicht 36
Abb.6. Beginn der Empfängnis-MÖGLichKEIT Es ist zur ‘ersten VERÄNDERUNG’ in der EMPFINDUNG- von-der-Vulva gekommen. Dies ist das verbindliche Signal, dass die Empfängnis von nun an möglich geworden ist. In der Zervix kann nur noch ein Fragment des bisherigen Schleimpfropfs gesehen werden: er erlag mittlerweile einer bedeutenden Auflösung, so dass Spermien von nun an in die Gebärmutterhöhle und weiter frei wandern können. Das zeugt vom Anstieg der Eierstocks-Östrogene, demzu- folge von Krypten der Zervix Fädchen Schleimes der Frucht- barkeitstage sezerniert werden. Dieser Schleim stellt für Samenfäden das Ernährungsmilieu dar, er schützt sie vor dem feindlichen Milieu der Scheide und führt ihre Selek- tion durch. Die Frau EMPFINDET von nun an von Tag zu Tag die laufend sich entwickelnden Merkmale Schleimes der Fruchtbarkeitstage. ``` 37
erst erfunden werden müssen, kann die oberhalb (nicht verpflichtende) Liste benutzt werden (s. S. 30). In offiziel- len Handbüchern der Methode weden solche Abkür- zungen nicht angegeben. Herr Prof. Billings hebt stark hervor, die Frau soll ihre EMPFINDUNGEN selbständig, mit eigenen Worten beschreiben. Daher akzeptiert er keine fertige Zusammenstellung irgendwelcher Adjek- tive. – Wenn wir uns unterhalb dennoch entscheiden, einige Abkürzungen anzubieten, möchten wir damit nur denjenigen die Mühe sparen, die in Bedingungen der Länder oder Milieus leben, wo irgendwelche Kon- sultation betreffs der Billings-Methode schlechterdings unerreichbar ist und die Einträge samt bündiger Be- schreibung demzufolge ganz allein untergenommen werden müssen. Die ersten 3 Tage nach dem GIPFEL werden mit der Ziffer 1-2-3 notiert. Es sind weiter Tage der noch an- haltenden Empfängnismöglichkeit. Unterhalb werden zwei Schulaufschreibungen dargestellt (S. 44). Sie sollen dazu dienen, dass man sich vorstellen kann, wie die Zyklensymptome notiert werden können. Die erste Aufschreibung stellt die Si- tuation des GMU-‘Trocken’ dar, dagegen die zweite Aufschreibung gilt für das GMU-‘Ausfluss’. Dank die- sen Beispielen kann gesehen werden, wie die Regeln- Empfehlungen der BOM im Fall begründeter Umstän- de für die Aufschiebung zurzeit einer Empfängnis praktisch angewandt werden können. Selbst die Aufschreibung soll bündig verfasst sein, und gut lesbar. Hier steckt die Begründung zur An- wendung der Abkürzungen bei der Beschreibung der Symptome. Es sollen auch gesundheitliche Daten und angewandte Arzneien eingetragen werden. Am Compu- ter (eventuell Smartphone) kann ein angepasster Bogen des EXCEL-Programms benutzt werden (leicht erreich- 38
bare Konsultation über Email). Unabhängig davon sollen aber Notizen im Rechenheft eingetragen werden: ein Computer (bzw. das Smartphone) kann nicht immer zur Verfügung da stehen. Der Autor der ‘Methode’ spricht nichts vom Eintragen des Geschlechtsverkehrs – außer des nächstliegenden am Beginn und Ende der Fruchtbarkeitstage. Dennoch um des eigenen Einblicks willen ziemt es sich jede Annä- herung zu notieren, zumal diese an VOR-ovulatorischen Tagen. Im Fall einer nicht geplanten Empfängnis wird solche Notiz zu ihrer Erklärung. Falls einer nicht beabsichtigten Empfängnis soll ge- mäß der Wahrheit zugestanden werden, dass nicht die Biologie versagt hat; und nicht Gott unehrlich ist. Es hat dagegen der Mensch ‘versagt’: diese beiden; und nicht ‘Billings’. Daher die Ermutigung, dass jede Annäherung eingetragen wird, auch diese ethisch nicht korrekte (mit eigenem Zeichensystem). 12. Regeln-Empfehlungen für VOR-ovulatorische Tage (engl.: Early Day Rules prior to ovulation). Für den Fall der beabsichtigten Verlegung einer Empfängnis wurden von der Billings-Methode vier Regeln-Empfehlungen erarbeitet. Es wird von ‘Empfehlungen’ gesprochen, weil es um keine Nötigung irgendwelcher ehelichen Ver- haltensweisen geht, sondern um eine wissenschaftlich und in Praxis (klinisch) verifizierte Information für den Fall der ethisch begründeten Absicht, die Empfängnis zz. zu verschieben. 13. Erste Regel-Empfehlung (engl.: Early Day Rule nr.1). Unternimm an Tagen einer reichlichen Perioden-Blutung den Verkehr nicht. Diese Empfehlung gilt für die identi- fizierte Blutung als zyklische Menstruation (nach zuvor identifiziertem GIPFEL etwa 2 Wochen zuvor; § 18.22-23). Im kurzen Zyklus kann der Eisprung parallel mit der zu Ende gehenden Periodenblutung erfolgen. Blut kann 39
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