DER DIGITALE PATIENT - Business Upper Austria
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DAS MAGAZIN DER MEDTECH-BRANCHE AUS OÖ Ausgabe 1 - Juni 2021 DER DIGITALE PATIENT Vernetzt und versorgt: Wie die Digitalisierung das Gesundheitswesen verändert Seite 4 WEITERE THEMEN: Hygiene in der Medizintechnik, Regulatory Affairs und Qualifizierung www.medizintechnik-cluster.at
BRANCHENNEWS EDITORIAL Medizintechnik-Cluster gewinnt nationalen Clusterpreis Erstmals hat das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort im Vorjahr einen Clusterpreis ausgeschrieben, um die Leistungen der rund 80 österreichischen Cluster sichtbar zu machen. Unter den vier Preisträgern: der Medizintechnik- Cluster als Gewinner in der Kategorie „Forschung und Innovation“. „Der Medizintechnik-Cluster in und Bildung in Oberösterreich“, Oberösterreich ist ein zentraler so Wirtschafts- und Forschungs- Baustein im Technologietrans- Landesrat Markus Achleitner. fer und hat mit dem Leitprojekt MED UP einen wichtigen Schritt Liebe MTC-Partner*innen, Forschungskaiser gesetzt, um den MedTech-Stand- Medizintechnik liebe Leser*innen, INHALT ort für Partner aus Industrie, „Alleine die Unternehmen des Wirtschaft, Wissenschaft und der Sommer und die Urlaubszeit stehen vor der Tür und damit steigt die Vorfreude auf das Rei- COVERSTORY Medizintechnik-Clusters geben Gesundheit zu attraktivieren“, sen. Um eine „Reise der anderen Art“ dreht sich die aktuelle Ausgabe des MTC-connect: Ich Vernetzt und versorgt: 200 Mio. Euro jährlich für For- betonte Wirtschaftsministerin spreche von der „Digital Patient Journey“. Der digitale Patient 4 schung und Entwicklung aus, Margarete Schramböck bei der was einer hohen F&E-Quote von Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck, Die digitale Transformation hat mittlerweile in sämtlichen Lebensbereichen Einzug gehalten, Preisübergabe. Corona-bedingt Medizintechnik-Cluster-Managerin Nora Mack, Greiner-Vorstandsvorsitzender Axel Kühner 4,3 Prozent entspricht. Die Me- SCHWERPUNKT: fiel die große Preisverleihung und Greiner-Finanzvorstand Hannes Moser. Bild: Land OÖ / Sabrina Liedl auch in der Gesundheit. Nur darüber nachzudenken, wie analoge Prozesse digitalisiert werden DIGITAL HEALTH dizinprodukte-Branche umfasst aus, weshalb Ministerin Schramböck den durch die Förderung von Kooperationsprojek- können, ist dabei zu kurz gegriffen. Es geht vielmehr darum, den Fokus auf die Patienten zu rich- 4,76 Millionen Euro für neue in Oberösterreich 60 Unternehmen mit rund Preis persönlich im kleinen Rahmen bei der ten zwischen Unternehmen bzw. Unterneh- ten und Antworten auf die Frage zu finden, wie deren „Customer Journey“ aussieht. War die Ge- Technologien im Gesundheitswesen 8 7.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Greiner AG in Kremsmünster überreichte. men und Forschungseinrichtungen. Mit der sundheitsversorgung bisher meist arztzentriert, so werden bei aktuellen Konzepten immer öfter Digitale Helfer, menschliche Pflege 11 Diese Unternehmen erzielen insgesamt vom MTC koordinierten Initiative MED UP – die Bedürfnisse der Patienten in den Mittelpunkt gestellt. Nimmt man entlang der „Reise“ von der KI: Der Mensch einen Umsatz von 2,6 Milliarden Euro pro MED UP als Leuchtturmprojekt Medical Upper Austria gibt es zudem ein inter- Prävention über Diagnose und Therapie bis hin zur Nachbetreuung die Perspektive der Betroffe- bleibt das zentrale Element 12 Jahr“, weist Beiratssprecher Axel Kühner „Das Land Oberösterreich unterstützt For- national sichtbares Leuchtturmprojekt. MED nen ein, so zeigen sich rasch Optimierungspotenziale, wenn man aktiv an Entscheidungsprozes- OÖ wird Medizintechnik-Hotspot 14 auf die wirtschaftliche Dimension und das schung und Innovation aktiv, beispielsweise UP vereint Wirtschaft, Forschung, Gesundheit sen teilnimmt, Informationen vereinfacht bereitstellt oder Wartezeiten verkürzt. Innovationspotenzial der Branche hin. REGULATORY AFFAIRS Mit dem „Digital Health Call“ adressiert das Land Oberösterreich genau diesen Perspektiven- Mit klinischen wechsel hin zu einem mündigen Patienten und ruft im Rahmen seiner Wirtschafts- und For- Prüfungen zum Markterfolg 16 schungsstrategie #upperVISION2030 mit 17. Juni 2021 eine gezielte Förderung zum Thema Medizintechnik Neu im MTC-Beirat: Folgen Sie „Digital Patient Journey“ aus. Lassen Sie sich in der aktuellen Ausgabe des MTC-connect von HYGIENE IN DER MEDIZINTECHNIK weitergeDACHt David Hofer uns auf LinkedIn! Best-Practice-Beispielen rund um das Thema „Digitalisierung im Gesundheitswesen“ zu eigenen, Hygiene neu gedacht: innovativen Projektideen inspirieren. Nutzen Sie auch unser Matchmaking am 1. Juli 2021, um Was von der Pandemie übrigbleibt 17 potenzielle Projektpartner für die Umsetzung Ihrer Idee zu finden oder Ihre Expertise einem an- Reinigung und Hygiene kompakt 18 deren Projektteam anzubieten. Oder nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wenn Sie als Gründerin oder Gründer die MedTech-Branche erobern wollen. Am besten noch vor dem 26. Juni 2021 und QUALIFIZIERUNG damit innerhalb der aktuellen Bewerbungsfrist für den MedTech-Inkubator, dem branchenspezi- Fit für „Digital Health“ 19 fischen Gründungsprogramm von MTC und tech2b. NEUE PARTNER Wir freuen uns darauf, Ihre „Reisebegleiterinnen“ zu sein. Cisema 20 Recom 20 Probando 21 Bild: MedTech Cluster Alliance D-A-C-H David Hofer, Geschäftsführer der LIFEtool Gemeinnützi- Jetzt Follower werden! Datlowe 21 ge GmbH Bild: LIFEtool Bild: LinkedIn INNOVATION DURCH KOOPERATION Clusterorganisationen, Netzwerke und Ins- David Hofer, LIFEtool-Geschäftsführer, freut Sie sind mit einem Profil auf LinkedIn ver- Ihre Nora Mack Digi-B-Cube und Nabiam 22 titutionen aus Deutschland, Österreich und sich auf die neue Aufgabe im MTC: „In 20 treten? Dann laden wir Sie dazu ein, unse- Cluster-Managerin der Schweiz streben eine engere länderü- Jahren meiner beruflichen Tätigkeit in Ober- rer LinkedIn Fokus-Seite zu folgen und Teil MTC INSIDE bergreifende Zusammenarbeit an. Im Rah- österreich durfte ich Erfolgsaspekte wie unserer Medizintechnik-Cluster-Community Partner Journey 23 men der 2. virtuellen MedtecLIVE & SUMMIT Netzwerken, Interdisziplinarität, Fachwissen, zu werden. stellte die MedTech Cluster Alliance D-A-CH Offenheit und Inklusion aus der Nähe erle- sich und ihre Pläne erstmals der Öffentlich- ben. All das repräsentiert der MTC auf höchs- IMPRESSUM & OFFENLEGUNG GEM. § 25 MEDIENGESETZ keit vor. Der Medizintechnik-Cluster der oö. tem Niveau, weshalb es mir eine besondere Blattlinie: Informationen über Aktivitäten des Medizintechnik-Clusters und seiner Partnerunternehmen sowie News aus der MedTech-Branche. Der Medizintechnik-Cluster ist eine Initiative des Landes Oberösterreich. Träger ist die oö. Standortagentur Standortagentur Business Upper Austria Freude ist, als künftiger Beirat vorhandenes Business Upper Austria. Medieninhaber (Verleger) und Herausgeber: Business Upper Austria – OÖ Wirtschaftsagentur GmbH, unterstützt die Aktivitäten und vertritt dabei Know-how um den Bereich der Assistieren- Redaktionsadresse: Hafenstraße 47-51, 4040 Linz, Telefon: +43 732 79810 – 5156, E-Mail: medizintechnik-cluster@biz-up.at, www.medizintechnik-cluster.at. Für den Inhalt verantwortlich: DI (FH) Werner Pamminger, MBA, Redaktion: Mag.a Petra Dan- die Interessen der Medizintechnik-Branche den Technologien und der computerunter- hofer, Katharina Freidl, MA, Mag.a Tamara Gruber-Pumberger, Mag. Markus Käferböck, Ullrich Kapl, Nora Mack, MSc MBA BSc, in Oberösterreich. stützten Kommunikation zu erweitern.“ Dipl.-Betriebswirtin (FH) Frauke Wurmböck, MBA Grafik/Layout: Generative III GmbH, Umsetzung: Business Upper Austria. Bild- material: Alle Bilder, wenn nicht anders angegeben: Business Upper Austria/Medizintechnik-Cluster. Gastbeiträge müssen nicht notwendigerweise die Meinung des Herausgebers wiedergeben. Beigelegte Unterlagen stellen ent- geltliche Informationsarbeit des MTC für die Partner dar. Alle Angaben erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr, eine Haftung ist ausgeschlossen. Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler. Aus Gründen der besseren Leserlichkeit verzichten wir teilweise auf geschlechtsspezifische Formulierungen. Sämtliche personenbezogenen Bezeichnungen beziehen sich auf alle Ge- 2 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 schlechter in gleicher Weise. MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 3
COVERSTORY COVERSTORY Die Smartwatch blinkt – intensiv und rot. Es ist nicht nur ein Warnsignal, sondern ein kla- res Zeichen, dass es höchste Eisenbahn ist, auf die Gesundheit zu achten. Die Sensoren im ebenfalls smarten Hemd haben eine Ver- schlechterung des Gesundheitszustandes festgestellt: Blutdruck, Herztöne, Verände- rung der Körpertemperatur. Auch wenn der digital überwachte Patient subjektiv keine Beschwerden hat und sich eigentlich ganz wohl fühlt, kann er sicher sein, dass der Alarm begründet ist. Der virtuell konsultier- te Hausarzt bestätigt den Verdacht: Die Be- schwerden stimmen mit dem Risikoprofil in der elektronischen Krankenakte überein. Die Überweisung ins Spital erfolgt via App, beim Einchecken braucht der Patient nur mehr einen QR-Code. Im Krankenhaus ist die Diagnose rasch erstellt. Bei der folgenden umfassenden Untersuchung wird für den Betroffenen bereits ein neues Behandlungs- schema entwickelt und an einem „Digitalen Zwilling“ simuliert. So können in leichteren Fällen die Medikamente selbst mit einem 3D-Drucker hergestellt werden. Die Uhr wird den Patienten daran erinnern, wann er sie einnehmen muss und seine Kleidung wird weiterhin stillschweigend ein Auge auf die Gesundheit haben. Virtuelle Reise in den Körper Unabhängig von wirtschaftlichen Kompo- nenten, Regulativen und der Akzeptanz bei den Patienten, denkt die Wissenschaft be- reits einen Schritt weiter. Ein extrem futu- ristisch klingendes Konzept ist die „digitale Pille“: Digitale Geräte in Tabletten, die nach dem Verschlucken eine Reihe von Funkti- onen erfüllen könnten. Etwa die einfache Protokollierung der Medikamenteneinnah- Vernetzt und versorgt: me oder die Übertragung von Bildern einer Miniaturkamera, die ein Arzt aus der Ferne Der digitale Patient überprüfen kann. Nach der digitalen Diag- nose wird vielleicht auch die medizinische Behandlung aus der Ferne oder virtuell er- folgen. Die „künstliche Bauchspeicheldrüse“ Digitalisierung ist längst in alle Lebensbereiche eingedrungen. Im Gesundheitswesen bieten neue Technologien hervorragende ist eine solche Innovation, die sowohl die Möglichkeiten, es müssen aber noch einige Hürden überwunden werden. Trotzdem führt an der Einbindung Künstlicher Intelligenz digitale Diagnose als auch die Behandlung und Datenerfassung im Gesundheitswesen kein Weg vorbei. Die digitale Patientenreise hat auch in Österreich bereits begonnen. zusammenführt. Eine am Körper getragene Insulinpumpe kommuniziert drahtlos mit einem Pflaster auf der Haut, das den Blut- 4 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 5
COVERSTORY COVERSTORY zuckerspiegel überwacht. Die intelligente lichen bereits das „Drucken“ von Medika- sowie Gesundheitswissenschaften an der Digital Health-Maßnahmen einsetzen“, sagt sind, aber ein medizinisches Minizentrum Pumpe kann berechnen, wie viel Insulin menten, die genau auf die für den Körper UMIT in Hall. Er arbeitete als Arzt und als Martin Brunninger, Leiter im Dachverband mit angeschlossener Apotheke beinhalten, (wenn überhaupt) benötigt wird, um den erforderliche Dosis abgestimmt sind. Und Gesundheitsökonom und kennt daher beide der oö. Sozialversicherungsträger. Als über ein Pilotprojekt aus England, in dem Blutzuckerspiegel des Patienten gesund zu in Zukunft könnten „Bioprinter“ sogar bio- Seiten der Medaille. „Künstliche Intelligenz Beispiele nennt der Experte die Bilderken- mithilfe von Amazons Alexa Gesundheits- halten, und die entsprechende Dosis wird logisches Ersatzgewebe ausdrucken, das wird unser aller Leben und damit auch die nung bei Melanomen und die Möglichkeit, daten gesammelt und auf deren Grundlage dann in den Körper abgegeben. Die Daten aus der eigenen DNA oder den Zellen des Abläufe in den Spitälern verändern“, betont Schwindelanfälle mittels Augenanalyse zu Krankenhausaufenthalte reduziert werden des Geräts können genutzt werden, um den Patienten gezüchtet wird. der Experte. Die Unterstützung bei Diagnos- diagnostizieren, wodurch Allgemeinmedi- können und nicht zu vergessen der Chat- Patienten aus der Ferne zu überwachen tik und Therapieentscheidungen (Decision ziner zielorientierter arbeiten können. Es bot von Symptoma. oder seinen Gesundheitszustand über ei- 20 Minuten sind oft entscheidend Support Systeme), die Analyse großer Da- gilt auch, auf vermeidbare Kostenträger nen bestimmten Zeitraum zu analysieren. Der Blick in die Zukunft ist durchaus rea- tenmengen und die (Vor-)Selektion von Bild- aufgrund von Fehlversorgung zu achten, Ökonomie und Prophylaxe listisch: „Wenn wir uns mit Digitalisierung material, Laborbefunden etc. können und sowohl in der Unter- als auch in der Über- Die - nicht zuletzt durch die Corona-Pan- Therapie nach virtuellem Arztbesuch und Innovationen beschäftigen, können wir werden eine große Hilfe sein. versorgung. Schätzungen zufolge landen demie - stark gestiegenen Gesundheits- Virtual Reality scheint eine Technologie zu höchstens drei bis vier Jahre vorausschau- bis zu 15 Prozent der gesamten Arzneimit- kosten haben die Entwicklung von Digital sein, die kurz vor dem Durchbruch steht und en, aber wir können bereits feststellen, Verbesserte Lebensqualität telkosten im Mistkübel, falsche Einnahme Health beschleunigt. Prävention und Früh- bereits eingesetzt wird, um Medizinstuden- was uns in Zukunft mitbeeinflussen wird. In Frankreich gehen mehr als eine Million führt wiederum zu Hospitalisierungen. All erkennung haben einen neuen Stellenwert, ten zu helfen, lebensechte digitale Körper zu Digitalisierung ist ein Enabler, wir wollen Menschen mit Schlafstörungen nachts das könne man mit neuen Technologien da überlastete Intensivstationen das Ge- erforschen und sogar aufzuschneiden so- damit etwas bewegen. Und trotzdem wer- zu Bett, überwacht von digitalen medizini- besser bewerkstelligen. sundheitssystem personell und finanziell wie Operationen zu planen. Studien haben den Menschen nicht in ein Krankenhaus schen Geräten, die sich mit einem Ökosys- an die Grenzen bringen. Der Medtech-Sek- auch gezeigt, dass virtuelle Realität bei der kommen, weil es eine perfekte IT hat“, be- Mag. Dr. Franz Harnoncourt Bild: OÖ Gesundheitsholding tem anderer intelligenter Geräte verbinden. Optimismus trotz vieler Hürden tor steht an der Spitze der Innovation in Eu- Schmerzbehandlung von Vorteil sein kann Die Daten über den nächtlichen Gesund- Die digitale Transformation wird das Ge- ropa mit den meisten Patentanmeldungen oder als eine Möglichkeit dient, damit Pati- „Unersetzbar werden die menschliche Einschätzung und klinische Interpretati- heitszustand jedes Patienten werden auf- sundheitswesen in den nächsten Jah- pro Jahr. Digitale Gesundheitstechnologi- enten aus der Ferne in Therapien wie Acht- gezeichnet und eine App liefert personali- ren stark verändern. Dafür ist jedoch ein en sind ein wichtiger Wachstumsbereich, on, vor allem aber die Kommunikation und das Einbinden der Patientinnen und samkeit oder kognitive Verhaltenstherapie siertes Feedback, Vorschläge da innovative Unternehmen eintauchen können. Termine bei Physio- Patienten, der Ärztinnen und Ärzte und der Pflegekräfte weiterhin sein und als zur Verbesserung der Nutzung versuchen, einige der größ- „Auf dem Weg zum Krankenhaus 4.0 steht und fällt alles mit der therpeuten sind oft rar, Heilgymnastik kann wesentlicher Teil der medizinischen Betreuung für die Zukunft bleiben.“ des Geräts und Warnungen, ten Herausforderungen im aber auch virtuell gelehrt und vom Patienten wenn eine Verschlimmerung Infrastruktur. Man kann nicht mit der Digitalisierung beginnen, Gesundheitswesen zu lö- umgesetzt werden. Die digitale Therapie hat tont Humayaun Kabir, CIO der OÖ Gesund- Technologien können uns auch beim Fach- des Zustands festgestellt bevor nicht geklärt ist, wofür wir sie nutzen.“ sen. Diese Werkzeuge und ebenfalls riesiges Potenzial. Sie ermöglicht heitsholding. Vorrangig gehe es darum, kräftemangel unterstützen. Wenn unser wird. Die Daten helfen den Humayaun Kabir, CIO der OÖ Gesundheitsholding Dienstleistungen können Therapie auch Menschen, die sich keinen Prozesse zu vereinfachen. Dabei müssen größtes Asset die Mitarbeiter sind, müssen Ärzten auch zu verstehen, wie unsere Gesundheitssysteme Nachmittag freinehmen können, um zur die unterschiedlichen Bedürfnisse – vom wir darauf achten, wie Mitarbeiterqualifizie- Behandlungen und neue Geräte verbessert langer Atem nötig, befürchtet Alexander in einer Zeit des zunehmenden Arbeits- Reha zu gehen. Wer keine Transportmög- Patienten über den Arzt bis hin zum Klinik- rung im technologischen Umfeld möglich werden können. Künstliche Intelligenz hat Degelsegger-Márquez von der Gesundheit kräftemangels im Gesundheitswesen, der lichkeiten hat, kann auf Knopfdruck Zugang manager – berücksichtigt werden. Die OÖ ist. Wenn wir das nicht kanalisieren, dann – zumindest teilweise – einen fixen Platz Österreich GmbH: „Bis die Digitalisierung alternden Bevölkerung und der steigenden zur Behandlung bekommen. Gesundheitsholding hat anhand von 1.000 passiert der Information Overkill und wir im Gesundheitssystem. Jedenfalls sind für im Krankenhaus von A bis Z umgesetzt Rate chronischer Erkrankungen stärken. Patienten gemessen, wie man die Kern- überfordern die Mitarbeiter. Wir implemen- viele Bereiche der Gesundheitsversorgung ist, braucht es noch zehn bis 15 Jahre.“ Die Digitalisierung kann die Gesundheits- Drohnen und Drucker als Lebensretter prozesse im Krankenhaus so optimieren tieren Technologien, aber wir bekommen ausgefeilte technische Details vorhanden. Degelsegger-Márquez sieht die Digitalisie- versorgung revolutionieren, indem sie sie Über virtuelle Behandlungen hinaus bieten könnte, dass es zu einer Zeitersparnis von die PS nicht auf die Straße“, ist sich Kabir si- Das wahre Problem liegt in der Vernetzung rung aus der Public Health-Perspektive. sicherer, besser und effizienter macht. medizinische Drohnen und 3D-Drucker wei- 20 Minuten kommt. Diese entscheidenden cher und erklärt weiter. „Auf dem Weg zum und an zahlreichen legistischen Vorgaben Seiner Einschätzung nach reicht es nicht, tere Möglichkeiten, um Medizin zu den Men- Minuten würden nicht nur das Personal Krankenhaus 4.0 steht und fällt alles mit der wie dem Datenschutz und EU-Richtlinien. analoge Prozesse nur zu digitalisieren, Technologien und ihre Grenzen schen zu bringen, anstatt dass Menschen in entlasten und finanzielle Mittel freistellen, Infrastruktur. Man kann nicht mit der Digi- Bei ELGA, E-Card, e-Impfpass oder der CO- denn das gesamte System wird sich verän- So gut all diese Technologien auch sind Krankenhäuser gebracht werden. Drohnen die wiederum für Verbesserungen genutzt talisierung beginnen, bevor nicht geklärt ist, VID-19-Hotline 1450 zeigt sich außerdem, dern: „Es entsteht eine andere Art der Arzt- – ein Krankenhausaufenthalt wird wahr- könnten Medikamente, medizinische Gerä- werden können, sondern tatsächlich Leben wofür wir sie nutzen. Die Infrastruktur muss dass der meiste Aufwand nicht in der Tech- Patienten-Beziehung. Patienten informie- scheinlich nicht völlig der Geschichte an- te oder Kameras in schwer zugänglichen retten – beispielsweise bei Schlaganfällen funktionieren und beherrschbar sein, das ist nik, sondern in der Infrastruktur steckt. ren sich vor der Behandlung, recherchieren gehören. Menschen werden immer eine Gebieten absetzen und Ärzte und Patienten oder Herzinfarkten. eine Herausforderung. Die Digitalisierung im Internet. Das macht den Patienten zu Notfall- und Akutversorgung benötigen, die aus der Ferne miteinander verbinden. Und wird kommen. Entweder wir gestalten die Chance für Millionen Kranke einem anderen Akteur, weil er plötzlich in spezialisierten Einrichtungen durchge- 3D-Drucker können Patienten dabei helfen, Faktor Mensch ist unersetzbar Entwicklung mit oder wir werden überrollt.“ „2,4 Millionen Österreicher sind als morbid nicht mehr auf die Interpretation des Ge- führt werden muss. Es ist unwahrschein- maßgeschneiderte, personalisierte Prothe- Gerade dem Human Ressource Manage- Mag. Dr. Franz Harnoncourt ist seit 2019 registriert, rund die Hälfte davon als multi- genübers angewiesen ist.“ Er untermauert lich, dass irgendjemand versuchen wird, sen und andere medizinische Geräte zu ment sollte Aufmerksamkeit geschenkt Vorsitzender der Geschäftsführung der OÖ morbid. Wir wissen, dass ‚one size fits all‘ seine These mit einer Reihe von Beispie- einen gebrochenen Knochen zu behandeln erstellen, ohne dass sie zu einer Anprobe werden. „Ohne qualifizierte Mitarbeiter wer- Gesundheitsholding GmbH (OÖG). Der ge- nicht funktionieren wird. Mit den Möglich- len: Von 24-Stunden-Selfcheckboxen in oder ein Ersatzorgan selbst zu Hause zu gehen müssen. Einige 3D-Drucker ermög- den wir nie unsere Ziele erreichen. Neue bürtige Wiener studierte Medizin in Graz keiten der Telemedizin können begleitende China, die nur so groß wie Telefonzellen transplantieren. 6 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 7
DIGITAL HEALTH DIGITAL HEALTH gereichten Projekte werden den drei Säulen der Digital Patient Journey „Prävention“, „Di- agnose und Therapie“ und „Nachbetreuung“ zugeordnet. Durch die Zusammenarbeit von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Krankenhäusern sollen die Systeme durchlässiger werden und eine nahtlose In- formationsweitergabe sichergestellt werden. Zukunftstechnologie im Gesundheitswesen In Österreich gibt es ca. 920 aktive Unter- nehmen im Bereich Medizin- und Gesund- heitstechnologien – und die Zahl wächst jährlich. Die Umsätze dieser Unternehmen betragen rd. 22 Mrd. Euro pro Jahr – und davon werden fast die Hälfte wieder in F&E reinvestiert. Es ist damit die forschungs- Fundierte Informationen über Krankheitssymptome auf einen Blick. Bild: Symptoma aktivste Branche in Österreich. Rund 25 Mio. Euro der Fördermittel gehen jährlich ten Rücksicht genommen. Man schaut sich sie helfen bei Analysen und Interpretation in den Bereich Medizin und Gesundheit. nicht nur den Einfluss von Geschlecht und von bildgebenden Verfahren, sie trainieren Die Förderungen umfassen den gesamten Alter, sondern auch genotypische Merkma- Chirurgen über Simulationstools oder sie Entwicklungszyklus, d. h. von Target Iden- le oder Lifestyle-Parameter an. Damit kann ermöglichen neue Geschäftsmodelle, wie tifizierung bis zu klinischen Studien, von man bereits in der Entwicklungsphase Ef- man aktuell bei der Aktion „Wien gurgelt“ Impfstoffen bis zu Diagnostika oder auch fekte erkennen, die dann z. B. bei der klini- gut sehen kann: Über eine Künstliche Intel- Bild: iStock digitalen Tools. Rund 80 Prozent aller Pro- schen Prüfung berücksichtigt werden. Im ligenz werden persönliche Daten verifiziert, jekte kommen von jungen, kleinen und in- Zentrum eines digitalisierten Gesundheits- der Gurgelprozess analysiert und dann über 4,76 Millionen Euro für neue novativen Unternehmen. Diese haben hoch- wesens stehen Lösungen, die Daten von eine sichere Datenverbindung die PCR-Er- interessante Ideen, sind aber gleichzeitig Patienten erfassen, aufbereiten, auswerten gebnisse innerhalb von 24 Stunden digital mit langen Entwicklungszeiträumen, hohen und so alle Behandlungsschritte von der zur Verfügung gestellt. Technologien im Gesundheitswesen Entwicklungskosten und regulatorischen Anforderungen konfrontiert. Prävention bis zur Nachsorge verbessern. Digitalisierung der Medizin Drehscheibe Medizintechnik-Cluster Digital Health ist einer der Themenschwer- Trend zur personalisierten Medizin Digitale Tools sind in allen Disziplinen ein punkte des Medizintechnik-Clusters. Ge- Aus medizinischer und ökonomischer Sicht ist die Digitalisierung des Gesundheitswesens eine große Chance, die Versorgung von Bei der Forschung & Entwicklung von neu- Gamechanger – so auch im medizinischen meinsam mit Unternehmen sowie mit For- Patienten zu optimieren und Kosten zu senken. Beim neuen Fördercall „The Digital Health – Digital Patient Journey“ bekommen en Diagnostika oder Therapeutika (wie und pflegerischen Bereich. Sie unterstüt- schungs- und Gesundheitseinrichtungen Unternehmen und Forschungseinrichtungen in Oberösterreich finanzielle Unterstützung für die Entwicklung von Zukunftsprojekten. z. B. onkologischen Präparaten) wird zuneh- zen beispielsweise bei Operationen mittels soll in Zukunft die Digitalisierung in der mend auf individuelle Faktoren der Patien- Virtual Reality-Brillen und Roboterarmen, Medizintechnik stärker in den Fokus ge- Das Handlungsfeld „Systeme und Techno- gitalen Zusammenarbeit zwischen Ärzten, papierlose Datenverarbeitung durch die ein- rückt werden. Ziel ist, durch Kooperations- logien für den Menschen“ bildet einen der Pharmaunternehmen und Forschungsein- heitliche elektronische Patientenakte oder projekte und Initiativen mehr Bewusstsein vier Schwerpunkte der oö. Wirtschafts- und richtungen. E-Rezepte bzw. E-Medikation. „Die Medizin- für das Thema „Digital Health“ zu schaffen Forschungsstrategie #upperVISION2030. technik-Branche umfasst in Oberösterreich und somit den Medizintechnikstandort Ziel ist es, neueste digitale Technologien, Die besten Ideen gesucht bereits mehr als 60 Unternehmen mit rund Oberösterreich weiter auszubauen und zu Künstliche Intelligenz und unterstützende Das Land OÖ stellt deshalb 4,76 Mio. Euro 7.000 Beschäftigten. Wir haben enormes stärken. Das Team des Medizintechnik- Systeme in allen Bereichen des Lebens, für den Fördercall „The Digital Health – Digi- Potenzial für Wertschöpfung“, betont Wirt- Clusters hat eine Veranstaltungsreihe zu insbesondere auch im Gesundheitsbereich, tal Patient Journey“ zur Verfügung. Oberös- schaft-Landesrat Markus Achleitner. Durch Qualifizierungsmaßnahmen im Rahmen sinnvoll einzusetzen. Die Coronapandemie terreich hat das klare Ziel, zu einem Hotspot die Digitalisierung werden auch im Gesund- des Digital Health Calls gestartet. Die Ver- hat unseren Alltag verändert und unser in der Medizintechnik zu werden. Durch den heitsbereich bestehende Wertschöpfungs- anstaltungen werden über die Leitinitiative Gesundheitssystem auf den Prüfstand ge- Einsatz digitaler Technologien könnten im ketten neu gedacht, wodurch sich ganze Digitalisierung finanziert. Am 17. Juni kön- stellt. Wir haben die Probleme gut bewältigt. österreichischen Gesundheitswesen rund Geschäftsmodelle ändern können. Dafür nen sich Unternehmen und Forschungs- Gleichzeitig wurde uns aber auch bewusst, 14 % der gesamten jährlichen Gesund- ist eine Synergie zwischen Forschung und einrichtungen beim Online-Auftakt zum dass die Krise zu tiefgreifenden Verände- heits- und Versorgungskosten von zuletzt Praxis notwendig. Digital Health Call über Rahmenbedingun- rungen geführt und manche Entwicklung 35 Mrd. Euro eingespart werden. Dies sind gen und Förderquoten der Ausschreibung beschleunigt hat. Laut einer renommierten die zentralen Ergebnisse einer im April ver- Vernetzung forcieren informieren. Beim Matchmaking am 1. Juli Studie gab es seit dem Beginn der Coro- öffentlichten Studie von McKinsey & Com- Medizin, Forschung und Wirtschaft müssen vernetzt der Medizintechnik-Cluster poten- nakrise in den USA eine 400-prozentige pany. Das größte Nutzenpotenzial bieten noch mehr vernetzt sein, um die Entwick- zielle Projektpartner. Zunahme der Telemedizin-Sprechstunden dabei Online-Interaktionen zwischen Ärzten lungen voranzutreiben. Der Fördercall wird und eine 2.000-prozentige Zunahme der di- und Patienten sowie die Umstellung auf dem zusätzlichen Schub verleihen. Die ein- Am 1. Juli findet das Matchmaking für potenzielle Projektpartner statt. Bild: AdobeStock www.ffg.at/ooe2021-medizintechnik 8 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 9
DIGITAL HEALTH DIGITAL HEALTH Compliance beginnt bei den Geschäftsprozessen Digitale Helfer, menschliche Pflege Wer den strengen Anforderungen der Medizinbranche gerecht werden und gleichzeitig wirtschaftlich bleiben will, muss Qualität Georgine Gattermayr, MBA, ist seit 1. Oktober 2019 Pflegedirektorin und Vorständin des Patientenmanagements im Ordens- und Sorgfalt über alles stellen – auch und gerade in den Geschäftsprozessen. klinikum Barmherzige Schwestern. Im Interview spricht die Expertin über die Einsatzmöglichkeiten, Chancen und Grenzen der Künstlichen Intelligenz im Pflegebereich. Kaum eine Branche unterliegt derart stren- Aufträge zu ändern, müssen sich die erfor- gen Regulierungen wie die Medizinbran- derlichen Anpassungen einfach und schnell In welchen Bereichen der Pflege ist KI be- Systemausfälle oder zu schwierige Program- che. Doch Compliance ist nicht allein von im System durchführen lassen. Im Kontext reits Realität? mierung – schaffen. Die bei uns bereits der Qualität der Produkte abhängig. Auch der Lagerwirtschaft schließlich sollte eine Gattermayr: Im Fokus stehen Dokumenta- implementierte elektronische Fieberkurve die Planung und Bearbeitung der Aufträge Möglichkeit bestehen, neben Serien- und tion und Administration: KI unterstützt Ope- verkürzt die Informationskette istark und ist spielt eine Rolle. Dabei gilt es, einige zentra- Chargennummern auch eigene Kriterien in rationstechniken, krankenhausübergreifende mmer nachvollziehbar. Ein Mitarbeiter gibt le Aspekte zu beachten. die Lagerbelegung miteinzubeziehen. Nur Diagnostik oder die Materiallogistik. Bei der Daten ein, der nächste der am Patienten ein- so lassen sich Waren etwa nach Reihenfol- elektronisch Fieberkurve sind wir mitten in steigt hat alle aktuellen Daten lesbar vor sich. Flexibel fertigen, verlässlich dokumentieren ge oder auf Basis eines Haltbarkeitsdatums der Implementierung im gesamten Haus. In Im Zentrum steht die Nachvollziehbar- entnehmen. Bereichen, wo Patienten gehoben oder um- In welchen Bereichen kann und wird der keit. Bei Fehlfunktionen gilt es, potenziell gebettet werden müssen, sind technische Mensch nie zu ersetzen sein? ebenfalls betroffene Chargen unmittelbar Branchenexpertise im Praxiseinsatz Mit zahlreichen Funktionen unterstützt die ERP- Hilfsmittel wie Exoskelette ein Segen, weil Gattermayr: Der zwischenmenschliche Um- Software APplus medizintechnische Fertiger in ihrer ausfindig zu machen. Dazu müssen Seri- Mit Funktionen wie diesen unterstützt die täglichen Praxis. Bild: Asseco Solutions AG sie auch die Gesundheit des Pflegepersonals gang ist im Pflegebereich essenziell. Beim ennummern lückenlos nachverfolgt werden ERP-Lösung APplus von Asseco Solutions schonen . Ein weiterer Schwerpunkt ist Prä- Dialog mit Patienten kann der Mensch nicht können – und dazu der gesamte Konstruk- medizintechnische Fertiger in ihrer tägli- nummern und Chargen, eine höchstmög- vention: Notfallarmbänder sind bereits Reali- ersetzt werden. Gespräche sind für den Bezahlte Anzeige tions- und Versandprozess nahtlos doku- chen Praxis – darunter den Dentalgeräte- liche Flexibilität in der Fertigungsplanung tät, ebenso das Monitoring von Vitalfunktio- Heilerfolg sehr wichtig. Zuhören, mitfühlen, mentiert werden. Auch eine jederzeitige Lie- spezialisten METASYS sowie den Hersteller sowie die Umsetzung von individuellen Ent- nen wie Blutdruck oder Sauerstoffsättigung. motivieren, Mut machen und Empathie zei- ferfähigkeit ist unerlässlich. Zentral hierfür für hochpräzise OP-Instrumente EPflex. Ih- nahmelogiken im Lager. gen – das schafft kein Roboter. Künstliche ist eine flexible Feinplanung der Produktion. nen ermöglicht APplus unter anderem eine Wo sehen Sie weitere Einsatzmöglichkeiten? Intelligenz kann aber bei administrativen Ist es etwa erforderlich, die Reihenfolge der lückenlose Nachvollziehbarkeit von Serien- www.applus-erp.de Gattermayr: In Intensivstationen ist die Zahl Tätigkeiten helfen. Damit bleibt auch wieder der medizinischen Geräte und Kabel be- mehr Zeit für die Arbeit mit den Patienten. sonders groß. Hier ist es sicher von Vorteil, Securing MedTec 4.0: mehr drahtlose Übertragungs- und Bedie- nungsmöglichkeiten zu haben. Grundsätz- Wie wird Ihrer Meinung nach die Zukunft des Pflegeberufes aussehen? Sicherheit für Medizintechnik lich gilt: Die digitalen Komponenten müssen Gattermayr: Gut ausgebildete Pflegekräfte die Arbeit des Menschen erleichtern, leicht sind rar und der Bedarf wird auch in Zukunft bedienbar sein und sie dürfen keine zusätz- steigen. Niemand muss sich fürchten, dass Pflegedirektorin Georgine Gattermayr, MBA lichen möglichen Fehlerquellen – durch die Digitalisierung Jobs vernichtet. Bild: Ordensklinikum Während in vielen Bereichen des öffentli- jer, Geschäftsführer der S.I.E SOLUTIONS, keholder an einen Tisch setzen, um ge- chen Lebens die Digitalisierung mit großen und erklärt weiter: „Eine Vernetzungslösung meinsam über Lösungsansätze nicht nur Biotech-Boom am Kapitalmarkt Schritten voranschreitet und die einzigen muss hier die Bedarfe rund um Sicherheit zu diskutieren, sondern diese auf Basis un- Hindernisse in der Verfügbarkeit immer noch und Zugriff der Infrastrukturbetreiber wie serer mittlerweile vorhandenen ersten Pro- besserer und schnellerer Komponenten zu z. B. Krankenhäuser berücksichtigen und duktgeneration zu verproben. Innerhalb der liegen scheinen, bewegt sich der Medizin- gleichzeitig den Medizinprodukteherstellern nächsten sechs bis zwölf Monate werden Die Finanzierung der Biotechnologie-Unternehmen in Europa hat im Jahr des COVID-19-Ausbruchs einen neuen Rekordwert erreicht. sektor in deutlich gemächlicherem Tempo. die Möglichkeit geben, gezielt und abgesi- wir einen großen Schritt in Richtung univer- Dies scheint ob der extrem sensiblen An- chert Daten aus ebenjenen Netzwerken ab- sal vernetzbarer Medizintechnik gehen kön- Über Venture Capital, Börsengänge, Folgefi- haben im letzten Jahr bewiesen, dass sie wendungsgebiete, gesundheitsrelevanter greifen zu können.“ nen“, freut sich Krojer. nanzierungen und Wandelanleihen nahmen starke Partner für eine funktionierende und Anwendungen und komplexer Herausforde- die europäischen Biotechs insgesamt 16,2 auch belastbare Lieferkette sind. In den rungen im Datenschutz und -transfer auch Universal vernetzbare Medizintechnik Mrd. Euro auf. Das entspricht einem Plus kommenden Monaten wird darauf vermehrt selbstverständlich. Es gilt, die Herausforde- „Bereits jetzt laufen erste konkrete Tests von 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Wert gelegt, denn die Pandemie belastet rungen auf dem Weg zu echter Medizintech- und Projekte im Rahmen derer wir die Sta- überwiegende Anteil des Kapitals konnte globale Supply Chains von Unternehmen, nik 4.0 unabhängig von Revolutionen wie der aus Folgefinanzierungen generiert werden. egal welcher Größenordnung und Branche, Industrie 4.0-Bewegung einzuordnen und 3,9 Mrd. Euro wurden durch Risikokapital nach wie vor massiv. Mehr zur Studie finden sich die aktuellen Gatekeeper vorzunehmen. lukriert. Auch bei den IPOs gab es eine Stei- Sie auf unserer Website. gerung auf 1,1 Mrd. Euro. Rückläufig war Sichere Anbindung an Infrastrukturen einzig das durch Wandelanleihen generierte Die S.I.E SOLUTIONS hat sich gemeinsam Kapital. Bezahlte Anzeige Bezahlte Anzeige mit ihren Partnern genau dieser Thematik angenommen. „Ein wichtiger initialer Schritt Starke Partner aus Österreich ist die sichere Anbindung von Herstellern Auch österreichische Unternehmen sind im und deren Endgeräten an eigene und Betrei- Visier von Risikokapitalgebern und Allianz- Erich Lehner, Managing Partner Markets und Life berinfrastrukturen“, meint dazu Josef Kro- Sichere Konnektivität als Gatekeeper für MedTec 4.0 Bild: S.I.E SOLUTIONS partnern. Zahlreiche heimische Biotechs www.ey.com/at Science Leiter bei EY Österreich. Bild: EY Österreich 10 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 11
DIGITAL HEALTH DIGITAL HEALTH Engineering gibt. Diese versucht das Projekt zu erarbeiten. Den Menschen respektieren Im EU-Projekt geht es um den Respekt vor menschlicher Autonomie bzw. Unabhängig- In der industriellen Fertigung leistet KI schon gute unterstützende Dienste. Bild: Profactor GmbH keit anhand der Frage: Wie können wir die einhalb Jahren hat Liam mit der Software Souveränität des Menschen gewährleisten? „Technische Entwickler müssen die Be- trainiert und so Lesen, Schreiben und Rech- Der Experte betonte, dass nicht nur die KI dürfnisse der behinderten Menschen den Menschen unterstützen soll, sondern „Bei aller KI dürfen wir nicht auf das noch viel mehr berücksichtigen als bis- dass auch die KI die Unterstützung des Zwischenmenschliche vergessen!“ her.“ Menschen braucht. „Es geht also darum, Roger Gassert, ETH Zürich David Hofer, LIFEtool GmbH dass Mensch und Maschine als Team ar- nen gelernt. Er steuert damit seine Lego zu haben, sich bei einem Gesprächstermin beiten und jeder seine Stärken einbringt“, Technik-Autos und eine Drohne. Liam mu- präsentieren kann. Das ist entscheidend für ergänzte Moser. siziert und programmiert mit der Software unsere Wirtschaft und Gesellschaft!“ Essl und möchte später Polizist, Feuerwehr- selbst hatte dafür gesorgt, dass alle 300 www.teamingAI-project.eu mann und Sanitäter werden. „Liam nutzt die Mitarbeiter – auch jene mit Beeinträchti- KI in einem Ausmaß, wie kaum jemand und gung – vom Käufer seiner baumax-Kette KI und Mensch als Teamkollegen – nur so funktioniert’s in der Praxis. Bild: FH OÖ bringt daher sehr viele Kompetenzen für die übernommen werden. Seine Vision: Nach Zukunft mit. Er ist für mich ein Hoffnungs- der Pandemie eine neue Gesellschaftsord- KI: Der Mensch träger“, betonte Hofer. Er schloss mit den nung, eine neue RenKIssance etablieren, in Worten: „Bei aller KI dürfen wir nicht auf das der niemand zurückgelassen wird und jeder Zwischenmenschliche vergessen! Nicht der eine Perspektive für die Zukunft hat. bleibt das zentrale Element Mensch muss sich der KI, sondern die KI www.zeroproject.org muss sich dem Menschen anpassen.“ www.lifetool.at KI ist auch nicht objektiv Wie können assistierende Roboter und Künstliche Intelligenz (KI) sinnvoll zur Unterstützung des Menschen beitragen? Damit Astrid Weiss von der TU Wien zeigte ein- beschäftigte sich die Session „AI for Human Support“ beim OÖ Zukunftsforum 2021 im März. Einhelliger Tenor der Referenten: Social Entrepreneur drucksvolle Beispiele von der Zusammen- Künstliche Intelligenz muss sich dem Menschen anpassen – nicht umgekehrt. Martin Essl, Stifter und Gründer der Essl arbeit von Menschen mit intelligenten Foundation, kam per Videozuspielung zu Maschinen aus der industriellen Fertigung Martin Essl unterstützt mit seiner Essl Foundation David Hofer verantwortet als Geschäftsfüh- derungen. Vor allem brauchen wir qualitativ können Künstliche Intelligenzen Barrieren Wort. Er und seine Frau Gerda haben 2007 sowie aus dem Dienstleistungssektor. Wo- Menschen mit Behinderung. rer bei LIFEtool die Forschung, Entwicklung, hochwertige Daten und müssen verstehen, abbauen und Menschen befähigen.“ Dabei mit ihren Kindern die Essl Foundation ge- bei die Akzeptanz bei Mitarbeitern nicht Bild: Pepo Schuster Beratung und Versorgung mit assistieren- was diese Daten beschreiben, damit wir sei es wichtig, dass die technischen Ent- gründet. Sie unterstützt Social Entrepre- immer gegeben ist. Ohne, dass es uns be- den Technologien und digitalen Kommu- ihnen vertrauen können.“ Es geht um die wickler die Bedürfnisse der behinderten neurs und setzt soziale Innovationen um. wusst ist, sind bereits viele Anwendungen nikationshilfsmitteln für Menschen mit knifflige Frage, ob Sensoren das messen, Menschen noch viel mehr berücksichtigen Ihr Schwerpunkt liegt auf Bildung, Beschäf- für automatisierte Entscheidungen im Ein- Behinderung aller Altersstufen. Der Sohn was repräsentativ und für den Patienten als bisher. tigung und Zugänglichkeit für Menschen satz: bei Versicherungen für Kleinschäden gehörloser Eltern wurde vom Erfinder und relevant ist. Dabei müsse auch noch der Da- mit Behinderungen. Das Kernprojekt der oder beim Vorselektieren von Bewerbern. Unternehmer Alexander Graham Bell inspi- tenschutz berücksichtigt werden. Liam und seine Superkraft Stiftung ist das Zero Project, das soziale In- „KI-Anwendungen sind aber nicht frei von riert, dessen Mutter ebenfalls gehörlos war. David Hofer berichtete schließlich von Stereotypen und Diskriminierung. Das liegt Gleich zu Beginn seines Vortrags stellte er Mehr Lebensqualität für Beeinträchtigte Assistenzsystemen, die bereits auf dem „Es geht darum, dass Mensch und Ma- am Datenmaterial, das von Menschen die Maxime auf: „KI muss sich dem Men- Gassert ist Miterfinder des Cybathlons, ei- Markt erhältlich sind. Eine 22 Gramm leich- schine als Team arbeiten und jeder sei- kommt, und Menschen sind nicht vorurteils- schen anpassen. KI soll den Nutzen maxi- nem sportlichen Wettkampf für Menschen te Kamera für Blinde und Sehbeeinträch- ne Stärken einbringt.“ oder wertfrei“, erklärte Weiss. Ihr Fazit: Die mieren.“ im Rollstuhl oder mit Prothesen. Der Wis- tigte beispielsweise, an die Brille montiert, David Hofer, LIFEtool GmbH Menschen, die von KI unterstützt werden senschaftler fokussiert sich auf unterstüt- liest Texte vor und liefert akustische Infos sollen, müssen von Anfang an eingebunden Große Herausforderungen zende Systeme in der Rehabilitation von über die Umgebung. Eine KI-unterstützte novationen kofinanziert. Essl betonte: „Man werden. Hofer will mit seinem Unternehmen Barri- Kommunikations-App gibt Menschen ohne muss Behinderte in die Entwicklung mitein- Roger Gassert forscht an der ETH Zürich an KI-Syste- eren für Beeinträchtigte überwinden. Dabei „KI-Anwendungen sind nicht frei von Lautsprache eine Stimme. Das ermöglicht beziehen. Entwickler können ihnen nicht Robotik und Ethik men für Menschen mit Beeinträchtigungen. Bild: ETH Zürich arbeitet er eng mit Roger Gassert, Profes- Stereotypen und Diskriminierung.“ etwa Kindern, die an Zerebralparese leiden, vorschreiben, was sie brauchen, denn das Bernhard Moser vom Software Compe- sor für Rehabilitationstechnik an der ETH Astrid Weiss, TU Wien mit Ihren Mitmenschen zu kommunizieren. wissen diese Menschen selbst am besten.“ tence Center Hagenberg berichtete über Zürich, zusammen. Im per Video eingespiel- Der elfjährige Liam Weingartner aus Ober- das vom SCCH koordinierte EU-Projekt OÖ Zukunftsforum 2021 ten Interview sagte dieser: „KI ist ein Hype. Menschen nach einem Schlaganfall oder ei- österreich ist für Hofer das Best-Practice- Zukunft für alle „TEAMING.AI: Human-AI Teaming Platform Zur Session „AI for Human Support“ ein- Wir stehen aber noch vor vielen Herausfor- ner Querschnittlähmung. Vor allem möchte Beispiel und besitzt durch diese Software Dem Unternehmer ist es wichtig, dass KI for Maintaining and Evolving AI Systems in geladen hatten der Mechatronik- sowie er die Selbstständigkeit und Lebensqualität „Superkraft“, wie Hofer es nennt. nicht übers Ziel hinausschießt. Beispiels- Manufacturing“. Im Zentrum des Projekts der Medizintechnik-Cluster, das Land „Man muss Behinderte in die Entwick- beeinträchtigter Menschen erhöhen. Gelin- weise lehnt er es ab, dass KI beim AMS Ar- steht ein neuartiges Konzept für die Koope- OÖ, die WKOÖ sowie die Industriellen- lung miteinbeziehen. Entwickler kön- gen kann das seiner Meinung nach nur auf Elf Jahre alter Hoffnungsträger beitsuchende vorselektiert und Beeinträch- ration von Mensch und KI-Systemen in der vereinigung. 150 Interessierte verfolg- nen ihnen nicht vorschreiben, was sie Basis von „Human Centered Design“: „Erst Der Bub kann mithilfe der App und des tigte ausschließt: „Es muss möglich sein, Arbeitswelt auf der Grundlage von Ethik- ten die spannenden Vorträge. brauchen.“ in intelligenter Zusammenarbeit mit Men- Computers sprechen und ganz normal in dass jeder, der an einem Job interessiert by-Design. Das Problem sei, dass es noch www.zukunfts-forum.at Martin Essl, Social Entrepreneur schen in einem benutzerzentrierten Ansatz die Schule gehen. Ab dem Alter von zwei- ist und glaubt, die entsprechenden Talente keine Standards für soziale Aspekte im KI 12 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 13
DIGITAL HEALTH DIGITAL HEALTH der Medizintechnikbranche abgestimmten Bestens vernetzter Standort Gründungsprogramm. Seither fanden 30 „Für besonders herausfordernde MedTech- Erstgespräche statt, 13 Start-ups wurden ins Gründungen haben wir sogar einen eigenen Programm aufgenommen. Bei höchstens Schwerpunkt gesetzt. Von der Frühphase 40 Start-ups, die tech2b pro Jahr aufnimmt, bis zum Marktwachstum sind wir mit un- ist das ein beachtlicher Anteil an MedTech- serem Expertenteam und dem MTC top Gründungen. Die jungen Unternehmen haben aufgestellt“, berichtet Friedl. „Digital Health sieben Patente angemeldet und bereits fünf ist einer der Themenschwerpunkte des Produkte auf den Markt gebracht. Darüber Medizintechnik-Clusters. Gemeinsam mit hinaus kamen 1,8 Mio. Euro Forschungsför- Unternehmen sowie Forschungs- und Ge- Die App „Vivellio“ des Linzer Start-ups blockhealth fun- derung und 1,1 Mio. Euro private Finanzierun- sundheitseinrichtungen soll die Digitalisie- giert als digitaler Gesundheitsassistent, mit dem auch Impfungen verwaltet werden können. gen zustande. Nun wird das Pilotprojekt zum rung in der Medizintechnik noch stärker in Bild: blockhealth GmbH fixen Angebot. Der MTC bringt sich ab sofort den Fokus gerückt werden. Unser Ziel ist, bei allen Beratungen mit seinem umfassen- durch Kooperationsprojekte und Initiativen „Der MedTech-Inkubator hält ein überragen- den Netzwerk von Partnern aus Forschung, den Medizintechnikstandort Oberöster- des Gesamtpaket für alle Situationen eines Industrie und Medizin ein. reich weiter auszubauen und zu stärken. Start-ups bereit.“ Mit dem Kepler Universitätsklinikum, den Fabian Lichtenstein, Geschäftsführer blockhealth GmbH „Die Weiterführung des MedTech-Inkubators Ordensspitälern, Fachhochschulen und der setzt gezielt auf Zulassung und Realisie- Medizinischen Fakultät in Linz können wir erzielen. Digitale Technologien treiben den rung von medizintechnischen Lösungen. für unsere Kooperationsprojekte außerdem Zukunftsmarkt der Medizintechnik voran. V.l.: Raphael Friedl (GF tech2b), Klaus Grübl (GF Pansatori GmbH), Landesrat Markus Achleitner, Fabian Lichtenstein (GF blockhealth GmbH) und Nora Mack (Medizintechnik-Cluster-Managerin) Synergien und bestehende Stärken der oö. auf Top-Partner aus Lehre und Forschung Durch Bündelung von Kernkompetenzen Bild: Land OÖ/Ehrengruber Forschungs- und Entwicklungslandschaft zurückgreifen“, erklärt Mack. der IT und den Wissenstransfer in die Medi- sowie der Industrie spielen eine zentrale zintechnik entstehen neue Produkte, Projek- OÖ wird Medizintechnik-Hotspot Rolle. Fokussiert wird die Beratung zu regu- Schwerpunkt der te, Dienstleistungen und Geschäftsmodelle. Wirtschafts- und Forschungspolitik Oberösterreich hat das klare Ziel, auch zu latorischen Anforderungen und branchen- Die Standortrelevanz von Medizintechnik- einem Hotspot in der Medizintechnik zu wer- spezifischen Rahmenbedingungen in einem Start-ups & Spin-Offs spiegelt sich auch den. Im Handlungsfeld „Systeme und Tech- nationalen und internationalen Kontext.“ Der MedTech-Inkubator von tech2b und Medizintechnik-Cluster zieht nach seiner Pilotphase eine äußerst erfolgreiche Bilanz. nologien für den Menschen“, einem der vier Nora Mack, Medizintechnik-Cluster-Managerin in den Generalzielen der oö. Initiative MED Er wird daher als fixer Bestandteil des Gründungs- und Beratungsprogrammes fortgeführt. Somit erhalten noch mehr „gesunde“ Schwerpunkte der OÖ. Wirtschafts- und For- UP – Medical Upper Austria mit den inhalt- Gründer zielgerichtete und professionelle Starthilfe. schungsstrategie #upperVISION2030, wird Maßgeschneidertes Gründungsprogramm lichen Schwerpunkten Medical Engineering, Digital Health und Medical Materials wider. ein Fokus auf Digital Health gelegt. tech2b-Geschäftsführer Raphael Friedl und Ein Bügel, der hinter das Ohr geklemmt Von der Idee zum fitten Unternehmen Zufrieden mit dem Gesamtpaket Cluster-Managerin Nora Mack betonen die „Die Entwicklung von Produktinnovationen wird und Tinnitus-Patienten Linderung ver- Momentan laufen zwei klinische Studien, die „Die Kombination aus Vernetzung mit „Der überaus professionellen Betreuung und vielen Hürden, die es bei der Zulassung und neuen medizintechnischen Lösungen schafft. Ein digitaler Gesundheitsassistent, ersten Ergebnisse sind vielversprechend. Branchenexperten aus dem Medizin- und Beratung eines engagierten Teams ist es zu von Medizintechnikprodukten zu überwin- ist eine herausfordernde Aufgabe. Durch der Nutzern hilft, Befunde, Arzttermine und Grübl selbst ist laut eigenen Angaben seit Gesundheitsbereich, die individuelle Betreu- verdanken, dass wir es als Start-up in einer den gilt: „Für Start-ups & Spin-offs in der eine gezielte Förderung von Start-ups und den Medikationsplan zu verwalten: Pansa- mehr als zwei Jahren beschwerdefrei. „Der ung durch Mentoren und Gründungsberater unglaublich kurzen Zeitspanne geschafft Medizintechnik gibt es besondere An- und Spin-offs in der Medizintechnikbranche tori und blockhealth sind zwei erfolgreiche überaus professionellen Betreuung und Be- von tech2b, das Angebot an branchenspe- haben, von der Idee zu einem produktiven Herausforderungen. Darauf wurde das wird daher nicht nur die Zukunft der medi- Beispiele für Medizintechnik-Start-ups aus ratung des engagierten und netten Teams zifischen Trainings und Seminaren sowie tech2b-Inkubationsprogramm für die Grün- zinischen Versorgung gestaltet, sondern medizintechnisch und regulatorisch fitten Oberösterreich. Klaus Grübl aus Braunau ist es zu verdanken, dass wir es als Start- die finanzielle Förderung haben einen we- dungsphase von MedTech-Start-ups abge- wir tragen damit auch wesentlich zum wirt- Unternehmen zu werden.“ hat die Pansatori GmbH gegründet und den up in einer unglaublich kurzen Zeitspanne sentlichen Beitrag zum Erfolg von Vivellio stimmt. Denn es braucht ein maßgeschnei- schaftlichen Erfolg dieser Branche und da- Klaus Grübl, Geschäftsführer Pansatori GmbH ForgTin® aufgrund seiner eigenen Leidens- geschafft haben, von der Idee zu einem geleistet. Der MedTech-Inkubator hält ein dertes Programm für all jene Gründerinnen mit des gesamten Wirtschaftsstandorts OÖ geschichte entwickelt: „Ich habe selbst 19 produktiven medizintechnisch und regu- überragendes Gesamtpaket für alle Situa- und Gründer, die ein Medizinprodukt auf den bei“, erläutert Wirtschafts- und Forschungs- Jahre an einem Tinnitus gelitten.“ Der Forg- latorisch fitten Unternehmen zu werden. tionen eines Start-ups bereit“, betont block- MedTech-Inkubator OÖ Markt bringen wollen, damit sich möglichst Landesrat Markus Achleitner. Tin® steht für „Forget Tinnitus“, also „Ver- Herzlichen Dank dafür und weiter so“, sagt health-Gründer und Geschäftsführer Fabian Die Einreichung für alle MedTech-Start- viele Gründungen in der Wachstumsbran- giss den Tinnitus“. Der multifunktionale Bü- der Pansatori-Geschäftsführer. Lichtenstein. ups und -Spin-offs aus Oberösterreich che Medizintechnik erfolgreich behaupten.“ Schon jetzt eine starke Branche gel ist aus Edelstahl und wird hinter das Ohr ist bis Samstag, 26. Juni 2021, möglich. Die wirtschaftliche Bedeutung der Medizin- geklemmt. Das patentierte Medizinprodukt Digitales Gesundheitsmanagement Erfolgreiche Bilanz Ein weiterer Termin folgt in der zweiten technik für Oberösterreich lässt sich durch funktioniert ohne Elektrizität, Magnetfeld Die Kommunikation zwischen Arzt und Pati- Pansatori und Blockhealth sind zwei von Jahreshälfte. Alle Infos zum Programm: Zahlen belegen: Die Branche umfasst in oder Chemie und arbeitet nur mit Druck. enten verbessern – das hat sich das Linzer sechs Unternehmen, die mithilfe des oberös- Oberösterreich bereits mehr als 60 Unter- www.tech2b.at/ Start-up blockhealth GmbH zur Aufgabe terreichischen MedTech-Inkubators gegrün- nehmen mit rund 7.000 Mitarbeitern, die gruendungsberatung-medtech gemacht. Das Team um Gründer Fabian det wurden. Seit 2018 lief das Pilotprojekt von einen Umsatz von 2,6 Mrd. Euro pro Jahr Lichtenstein hat eine App namens „Vivel- tech2b und Medizintechnik-Cluster (MTC) Sie haben eine Idee? Dann melden Sie lio“ entwickelt, mit der Nutzer persönliche mit einem auf die besonderen Bedürfnisse „Durch eine gezielte Förderung von Start- sich bei uns! Befunde und Arzttermine, Vitalparameter „Zusatzleistungen für MedTech-Start-ups/ ups und Spin-offs in der Medizintechnik wie den Blutdruck, den Medikationsplan, einen digitalen Mutter-Kind-Pass oder ein Spin-offs bilden nicht nur die Grundlage bzw. wird nicht nur die Zukunft der medizinischen Gesundheitstagebuch verwalten können. Voraussetzung für eine branchenspezifische Versorgung gestaltet, sondern wir tragen 20.000 Personen nutzen die App bereits. Gründungsberatung, sie erhöhen auch die damit auch zum wirtschaftlichen Erfolg die- Das digitale Gesundheitsmanagementsys- Realisierungswahrscheinlichkeit des Markt- ser Branche und damit des gesamten Wirt- ForgTin® des Braunauer Start-ups Pansatori bringt tem vereinfacht auch die Arzt-Patienten- eintritts medizintechnischer Lösungen.“ schaftsstandorts OÖ bei.“ Linderung für Tinnitus-Patienten und lässt sich einfach Gründer Klaus Grübl beim Anlegen des ForgTin® anlegen. Bild: Pansatori GmbH Kommunikation für beide Seiten. Raphael Friedl, Geschäftsführer tech2b Bild: Pansatori GmbH Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat Markus Achleitner 14 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 MTC-connect | Ausgabe 1 - Juni 2021 15
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