DER MODELLFUNKE FACHSCHAFT ETEC
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Juni 2015 Der Modellfunke Magazin der Fachschaft Elektro- und Informationstechnik des karlsruher instituts für technologie (KIT) d : ben n gsani ra tu Ju0. hr Be twoch, 119.30 U Mit 0 bis yer 0 o 17. imax F Aud
Impressum 2 Inhalt In eigener Sache 2 Impressum 3 Editorial 4 Die Hochschulgruppe VDE Rund um‘s Studium 22 Studienplan Bachelor/Master 29 Institutsvorstellungen 40 Wie läuft denn das... ? 41 Zentrale Studienberatung 42 Schlüsselqualifikationen Die Studienmodelle 5 Systemoptimierung 16 Optische Kommunikationstechnik 6 Industrielle Informationstechnik 17 Systems Engineering 7 Biomedizinische Technik 18 Nachrichtensysteme 8 Elektromobilität 19 Mikro- und Nanoelektronik 9 Regelungs- und Steuerungstechnik 20 Kommunikationstechnik 10 Elektrische Antriebe und Leistungselektronik 21 Information and Communication 11 Adaptronik 24 Regenerative Energien 12 Information und Automation 25 Ausrüstungssysteme der Luft- und Raumfahrt 13 Elektroenergiesysteme und Hochspannungstechnik 26 System-on-chip 14 Optische Technologien 27 Mikro-, Nano- und Optoelektronik 15 Hochfrequenztechnik 28 Elektrische Energiesysteme und Energiewirtschaft Impressum Herausgeber und Druck Postanschrift Fachschaft Elektro- und Informationstechnik Fachschaft Elektro- und Informationstechnik Universität Karlsruhe (KIT) Universität Karlsruhe (KIT) Auflage: ca. 400 Exemplare Der Funke – Magazin der Fachschaft Geb. 11.10 (ETI) Ansprechpartner der Redaktion 76128 Karlsruhe Claudia Nagel Frederik Funk Öffnungszeiten der Fachschaft Die Öffnungszeiten der Fachschaft findet ihr auf unserer Verantwortlich im Sinne des Presserechts Homepage unter „Termine“. Claudia Nagel Die Redaktion distanziert sich von den Inhalten Kontakt gezeichneter Artikel. Die Verantwortung hierfür liegt E-Mail: funke@fs-etec.kit.edu ausschließlich beim Verfasser. Web: http://fs-etec.kit.edu Aus Gründen der Lesbarkeit wird in der Regel auf die Tel.: 0721 / 608- 4-3783 weibliche Form von Personenbezeichnungen verzichtet, Fax: 0721 / 608-94-3783 es sind jedoch stets beide Geschlechter gemeint. Fotoquellen: Institute, stock.xchng, openclipart.org, Ei- genwerke und -fotografien
Editorial 3 Liebe Leser, diesen Funken in den Händen haltend, steht ihr nun wahrscheinlich kurz vor der Ent- scheidung, welche Vertiefungsrichtung oder welche Wahlfächer ihr in den kommenden Semestern wählen sollt. Um euch bei der Entscheidungsfindung zu helfen und um euch einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten, wie ihr eure letzten Bachelorsemester und euer Masterstudium gestalten könnt, zu ermöglichen, haben wir wie jedes Jahr wieder diese Sonderausgabe unseres Fachschaftsmagazins „Der Funke“ veröffentlicht. Der erste Teil des Modellfunken befasst sich mit den Studienmodellen, also den Vertiefungsrichtungen, die ihr im Master wählen könnt. Bei diesen Arti- keln findet ihr auch immer die Kontaktdaten der Ansprechpartner, die euch eure Fragen zum jeweiligen Studienmodell kompetent beantworten und euch dahin- gehend beraten können. Im zweiten Teil haben die Institute unserer Fakultät Verantwortliche im Sinne des die Chance genutzt, euch ihre Arbeit und ihre Forschungsthemen vorzustellen. Presserechts Dieses Jahr sind zum ersten Mal auch die Institute vom Campus Nord mit dabei. Die Studienmodelle fallen nicht vom Himmel – sie sind an einem oder mehreren Instituten verankert und werden von den dortigen Dozenten weiterentwickelt. Da sie mit der wissenschaftlichen Ent- wicklung schreiten, hilft hier nur: Schritt halten! Schaut euch die Modellpläne an, lest euch in Vorlesungen ein und sprecht mit den Zuständigen über die Fragen, die sich durch die Modellpläne ergeben. Auch wenn euer Masterstudium noch nicht unmittelbar bevorsteht, lohnt es sich auf jeden Fall, bis dahin einige Wahlvorlesungen zu besuchen, von denen ihr euch vorstellen könnt, dass diese später einmal zu eu- rer Vertiefungsrichtung passen könnten. So könnt ihr sowohl vielleicht schon Punkte für den Master sam- meln, als auch Erfahrungen und Einblicke bezüglich der großen Auswahl an Studienmodellen gewinnen. Nutzt auf jeden Fall die Chance, beim Modellberatungsabend mit den Betreuern der Institute zu sprechen – Fragen kostet nichts, reinschnuppern lohnt sich auf jeden Fall und eure Ansprechpartner könnt ihr dort gut kennenlernen. Interessante Gespräche und nicht all zu viel Kopfzerbrechen wünscht euch Eure Funke-Redation
Grußwort 4 Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen, wir heißen euch im Namen der VDE Hochschulgruppe Karlsruhe herzlich willkommen! In den letzten zwei Se- mestern des Bachelorstudiums und vor allem im Master habt ihr die Möglichkeit, Wahlfächer zu belegen, welche euren Vorlieben entsprechen! So könnt ihr eure Stärken weiter ausbauen. Im Masterstudium müsst ihr euch dann für einen Studienschwerpunkt entscheiden, dafür habt ihr in Karlsruhe so viel Auswahl wie an keiner anderen Deutschen Hoch- schule. Ihr könnt aus 23 Modellen euer Lieblingsmodell auswählen. Um nun herauszufinden, was dir am besten liegt, kommen am Modellberatungsabend alle Institute der Fakultät Elektro- und Informationstechnik zusammen und stellen ihre Schwerpunkte, Forschungsgebiete und Vertiefungsrich- tungen vor. Zur Veranschaulichung bringen einige Institute Exponate mit. Das gibt euch die Möglichkeit, im Gespräch mit den Assistenten und Professoren das Institut kennen zu lernen, ihre Themengebiete hautnah zu erleben und schon einen Austausch über Bachelor-und Masterarbeiten zu führen. Der Modellberatungsabend dient also dazu, euch früh- zeitig über die Wahlmöglichkeiten zu informieren. Am Stand unserer Hochschulgruppe habt ihr ebenfalls die Möglichkeit, Fragen über alle das Studium betreffenden Themen zu stellen und euch über die weiteren Aktivitäten und Veranstaltungen von uns zu informieren. Denn Enga- gement im VDE heißt Zugang zu einem internationalen Netzwerk von Ingenieuren zu bekommen! Bei uns könnt ihr schon während des Studiums Verantwortung übernehmen und exklusive Kontakte zu Professoren und der Industrie herstellen, die beim Eintritt in die Arbeitswelt helfen können. In guter Tradition wird dieser Abend von der VDE Hochschulgruppe in Kooperation mit der Fachschaft und der Fakultät organisiert. Ein besonderes Dankeschön geht an die Fakultät und den VDE Bezirksverein Mittelbaden für die finanzielle Unterstützung. Wir freuen uns, wenn ihr an unserem Stand vorbeikommt, um euch über uns zu informieren! Es ist immer schön, wenn unsere Exkursionen voll sind und wir neue Ideen und Anregungen bekommen! Aktuelle Infos gibt es auch immer auf unserer Homepage: www.vde-karlsruhe.de Eure VDE Hochschulgruppe Karlsruhe
Modelle 5 1 Systemoptimierung Ein System besteht aus der Kombination und Ver- netzung verschiedener Teilkomponenten. Vorgegebene Eingangsgrößen werden durch das System in gewünschte Ausgangsgrößen transformiert. Die Systemoptimierung befasst sich hierbei mit der Auswahl und dem Design der Teilkomponenten als auch mit der optimalen Kombina- tion der Teilkomponenten zu einem Gesamtsystem. Im Rahmen des Studienmodells Systemoptimierung werden daher sowohl Kenntnisse im Bereich des Entwurfs und der Analyse multisensorieller Systeme, als auch im Bereich der gezielten Optimierung vermittelt. Simulationsumgebung Fußgängernavigation Die festen Modellfächer des Studienmodells Syste- moptimierung erlauben einen Einblick in den Systement- wurf und die Systemoptimierung am praxisrelevanten Beispiel der Navigation und Regelung von Flugzeugen und Fahrzeugen. Hierbei werden die Kenntnisse aus den Bachelor-Vorlesungen „Signale und Systeme“ und „Sys- temdynamik und Regelungstechnik“ vertieft und durch erweiterte Methoden und Verfahren auf die jeweiligen Problemstellungen angewandt. Wesentliche Bestandteile der festen Modellfächer sind das Praktikum „Systemop- timierung“ und das Seminar „Navigationssysteme“. Das Praktikum hat die Aufgabe, Methoden der Systemopti- mierung durch die eigenständige Bearbeitung von Aufga- ben aus der Navigation und Objektverfolgung zu festigen. Darüber hinaus bietet das Seminar „Navigationssysteme“ die Einarbeitung in ein aktuelles Forschungsgebiet und die Präsentation der Ergebnisse vor einem Fachpublikum. UAV im Ehrenhof - ein komplexes mechatronisches System Die angewandte Methodik umfasst dabei das Design komplexer Systeme, deren Gesamtfunktion aus dem Zusammenspiel von Subsystemen unterschiedlichster Euer Ansprechpartner… Technologie (elektronisch, mikrosystemtechnisch, optisch … ist der Modellberater: ...) resultiert. Armin Teltschik (ITE) 0721/608-43816 Das Ausbildungsziel dieses Studienmodells, die Fähig- modell@ite.kit.edu keit zur Anforderungsanalyse eines Systems zur quantita- tiven Erfassung der gegenseitigen Abhängigkeiten seiner Subsysteme und darauf aufbauend zur Synthese zu einem optimierten Gesamtsystem, bildet daher die wesentlichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Karriere im Sinne des fachübergreifenden Systemingenieurs.
Modelle 6 2 Signalverarbeitung Die Gewinnung und Verarbeitung von Informa- Die Grundlagen aus den Bachelorfächern „Messtech- tionen über das zugrunde liegende System oder seine nik“, „Signale und Systeme“ sowie „System- und Rege- Umgebung sind in vielen technischen Anwendungen lungstechnik“ werden hierbei durch feste Modellfächer essentielle Aufgaben. Vor allem durch die stetig steigende wie z.B. „Methoden der Signalverarbeitung“, „Verteilte Leistungsfähigkeit moderner Digitalrechner bieten sich ereignisdiskrete Systeme“, „Optimization of Dynamic hierbei immer mächtigere Methoden aus den Bereichen Systems“ oder „Störresistente Informationsübertragung“ Messtechnik und Signalverarbeitung an. Das Augenmerk vertieft und ergänzt. kann beispielsweise darauf liegen, relevante Information von Störungen zu befreien oder durch Transformation Im Rahmen des Wahlbereichs können individuelle der Eingangssignale erst extrahierbar zu machen. Die Schwerpunkte auf spezifische Anwendungsfelder gelegt Konzentration gewonnener Information in wenige ent- oder weitere Themengebiete erschlossen werden. Durch scheidende Merkmale ist dabei oftmals ein interessanter die Bachelor- und Masterarbeit am Insitut wird darüber Aspekt, ebenso wie die Informationsübertragung auch hinaus ein Einblick in den aktuellen Stand der Forschung unter widrigen Umständen. gegeben. Das Ziel des Studienmodells 2 ist es, den Studenten Diese methodisch orientierte, technologieunabhän- eine methodische Herangehensweise an solche und gige Ausbildung eröffnet den Absolventen des Modells ähnliche Problemstellungen zu vermitteln sowie ihnen eine breite Vielfalt an Tätigkeitsfeldern, unter anderem konkrete Werkzeuge aus den Bereichen der Systemtheorie in Medizintechnik, Kommunikationsindustrie, Verfah- und Signalverarbeitung an die Hand zu geben. renstechnik, Automobilindustrie, Informationstechnik, Sicherheitstechnik oder Forschung. Euer Ansprechpartner… … ist der Modellberater: Cornelius Kaiser (IIIT) 0721/608-44517 modell@iiit.kit.edu
Modelle 7 3 Biomedizinische Technik Herz mit einem ischämischen Gebiet, die dazu gehörende Potentialverteilung auf dem Oberkörper während der ST-Strecke und drei ausgewählte EKG Kanäle Neue technologische Möglichkeiten führen zu immer den der kontinuierlichen Gesundheitsüberwachung im besseren Methoden, Krankheiten frühzeitig zu erkennen häuslichen Bereich entwickelt. Zur besseren Erkennung und vollständig zu heilen. Hinzu kommen bessere Chancen und Heilung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie bei der Prävention und Rehabilitation. Eine immer älter Herzrhythmusstörngen oder Infarkt wird an Computer- werdende Gesellschaft und die Option mit neuer Medi- modellen des Herzens und neuen Methoden der Analyse zintechnik die Kosten im Gesundheitswesen zu senken, von Elektrokardiographie-Daten (EKG) geforscht. Neue sind weitere Motoren medizintechnischer Innovationen. Methoden der Signalauswertung helfen Krankheiten überall, preiswert, schnell und zuverlässig zu erkennen. Wenn Sie die Medizintechnik und damit die Chancen Fast alle Forschungsprojekte sind Kooperationen mit auf Prävention, Heilung von Krankheiten und Erhalt ei- Unternehmen der Medizintechik und mit Ärzten. Die ner guten Lebensqualität für Patienten weiter verbessern Forschungsteams sind stark interdisziplinär. wollen, dann wählen Sie die Vertiefungsrichtung Biome- dizinische Technik. Deutschland ist im Weltmarkt der Medizintechnik auf Platz 2 hinter den USA. Ingenieure erfinden zusammen mit Ärzten die Medizintechnik von morgen – dahinter stehen viele interessante Arbeitsplätze. Um sich den heutigen Herausforderungen der Me- dizintechnik stellen zu können, benötigen Sie fundierte Kenntnisse der Ingenieur- und Naturwissenschaften. Das Bachelor-Studium vermittelt die Grundlagen der biome- dizinischen Messtechnik, der bildgebenden Verfahren in der Medizin und der Physiologie und Anatomie. Hinzu kommt die Möglichkeit, das Praktikum der Biomedizi- Detektion einer Extrasystole mit PCA nischen Messtechnik oder andere Wahlfächer zu wählen. Im Masterstudium werden die o.g. Fächer weiter vertieft und durch ein großes Angebot an Wahlfächern – auch aus anderen Fakultäten des KIT – ergänzt, z.B. Robotik in der Medizin, Mikrosysteme in den Lebenswissenschaften, Eure Ansprechpartner… optische Methoden in der Medizin oder nuklearmedizini- … sind die Modellberater: sche Methoden. Olaf Dössel (IBT) 0721/608-42653 Die großen medizintechnischen Forschungsschwer- Olaf.Doessel@kit.edu punkte am KIT liegen in den Bereichen Telemedizin, Gunnar Seemann (IBT) 0721/608-42790 medizinische Systeme für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gunnar.Seemann@kit.edu computerassistierte Interventionen und Mikrosysteme für die Medizin. In der Telemedizin werden neue Metho-
Modelle 8 4 Elektromobilität Der Marktanteil von Fahrzeugen mit elektrifiziertem Lerninhalten, womit den Studierenden eine adäquate Antriebsstrang wird bis 2020 signifikant steigen. Welche Ausbildung für ein Arbeiten in der aktuellen Forschung Marktanteile die verschiedenen Antriebstechnologien und Entwicklung gesichert wird. Das Ziel dieses Master- (Verbrennungsmotor, Elektroautos oder hybride Antriebe) studiengangs ist folglich die Vorbereitung des Studieren- dabei erreichen werden, lässt sich aber noch nicht verläss- den auf die Anforderungen des hoch dynamischen und lich einschätzen (McKinsey Deutschland, August 2009). komplexen Arbeitsfeldes Elektromobilität, auf dem sich Allgemein werden der Elektromobilität vor allem in den eine große Anzahl an Firmen und Forschungseinrichtun- Städten glänzende Zukunftschancen eingeräumt, weil der gen mit vielfältigen Schwerpunkten betätigen. Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid gesenkt werden muss und zudem fossile Treibstoffe nicht unbegrenzt Das Studienmodell Elektromobilität bündelt daher die vorhanden sind. Bis dahin sind allerdings noch zahlreiche Kompetenzen unterschiedlicher Institute am KIT. Die Fragen auf Technologie- sowie auf Komponentenebene zu Grundlagenausbildung im Bachelor-Studiengang und die beantworten. Dabei geht es um die Auswahl geeigneter Vorlesungen und Praktika im Masterstudiengang Elek- Antriebskonzepte, um die beiden Schlüsselkomponenten tromobilität befähigen Sie, sich schnell und erfolgreich Batterie und Elektromotor, um Batteriemanagement und in die neue, interdisziplinäre Thematik einzuarbeiten. Die Systemintegration, um die Leistungselektronik und um Pflichtvorlesungen des Modells decken daher die verschie- eine flächendeckende Versorgung mit elektrischer Energie. denen Aspekte der Elektromobilität ab: Batterien und Ebenso wie die Elektrifizierung des Antriebs wird auch Brennstoffzellen als Energiespeicher und -wandler (IWE), die Optimierung des Verbrennungsmotors verfolgt. Die Komponenten und Systeme der Leistungselektronik sowie deutsche Automobilindustrie und ihre Zulieferer werden zwei Vorlesungen zu Elektromotoren und -fahrzeugen der große Anstrengungen unternehmen müssen, um ihre he- Professur für hybridelektrische Fahrzeuge (ETI), der Auf- rausragende weltweite Stellung auch im Mobilitätsmarkt bau einer Infrastruktur zur Energieübertragung (IEH), der Zukunft zu halten. die Optimierung/Regelung von Antriebssystemen (IRS) und nicht zuletzt die Fahrzeugtechnik (IFFMA). Bei der Zusammenstellung der wählbaren Modellfächer können Sie selbst entscheiden, wo Sie Ihr Wissen weiter vertiefen oder sich in zusätzliche Themenbereiche einar- beiten wollen. Die Wahl von anderen Modellfächern ist in Absprache mit Ihren Modellberatern jederzeit möglich. Grundlagenkenntnisse in den Bereichen Management und Betriebswirtschaft runden Ihr Profil ab. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen bis zum Jahr 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutsch- lands Straßen fahren und die Bundesrepublik zu einem Eure Ansprechpartner… … sind die Modellberater: Leitmarkt für Elektromobilität werden lassen. Hierzu sind neue Kompetenzen und Fähigkeitsprofile in der Hoch- André Weber (IWE) 0721/608-47572 schulausbildung sowie bei der Forschungskooperation andre.weber@kit edu zwischen Wissenschaft und Wirtschaft notwendig. Am Miriam Boxriker (ETI) -42700 KIT wurden bereits Schwerpunkte zum Thema Elektro- miriam.boxriker@kit edu mobilität mit der Automobil- und Zuliefererindustrie de- finiert (Projekthaus E-DRIVE mit Promotionskolleg), die Mathias Kluwe (IRS) - 43182 von der Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik mathias.kluwe@kit edu in Zusammenarbeit mit der Fakultät Maschinenbau und Bernd Hoferer (IEH) -43062 Chemieingenieurwesen bearbeitet werden. bernd.hoferer@kit edu Die enge Verzahnung von Forschung und Lehre am KIT ist die treibende Kraft für die Neugestaltung von
Modelle 9 5 Regelungs- und Steuerungstechnik Regelungs- und Steuerungstechnik ist zentraler Das Studienmodell 5 Regelungs- und Steuerungs- Bestandteil nahezu aller technischen Prozesse, wie sie technik liefert den Studierenden im Pflichtbereich die z.B. in der Automobiltechnik, Robotik, Verfahrenstech- hierzu erforderlichen methodischen Kernkompetenzen, nik, Maschinenautomatisierung oder der Mechatronik um die vielfältigen automatisierungstechnischen Aufga- zu finden sind. Ihr Ziel besteht darin, diesen Prozessen ben lösen zu können. Diese lassen sich dann im Wahl- ein gewünschtes funktionales Verhalten aufzuprägen und bereich zielgerichtet gemäß den individuellen Interessen sie damit etwa energieeffizienter, kostengünstiger oder ergänzen, um den konkreten Bezug zu möglichen An- sicherer zu gestalten. wendungsfeldern herzustellen. Konkret werden innerhalb der festen Modellfächer die aus der Vorlesung „Systemdynamik und Regelungs- technik“ im Bachelorstudium bekannten Begriffe und Methoden zur Modellierung und Analyse von Prozessen sowie zum Entwurf von Regelungen und Steuerungen vertieft und erweitert. Diese umfassen zunächst die genannten methodisch vertiefenden Lehrveranstaltungen z.B. zur theoretischen und experimentellen Modellbil- dung, zur Analyse und Synthese von Mehrgrößensyste- men, zur Behandlung nichtlinearer und stochastischer Prozesse sowie zur Automatisierung ereignisdiskret oder hybrid beschriebener Systeme. Im Praktikum Automa- tisierungstechnik werden die erlernten Verfahren an un- Automatisierung von Industrierobotern terschiedlichen Laborapplikationen umgesetzt und deren Wirkung veranschaulicht. Ergänzend sind verpflichtend Dabei kommt es nicht auf den speziellen Prozess an: weitere allgemeine Module zum Systementwurf, zur Sys- die Regelungs- und Steuerungstechnik stellt als eine temoptimierung sowie zur Signalverarbeitung enthalten, systemische Querschnittsdisziplin universelle Methoden um auch diese wichtigen Aspekte der Automatisierungs- zur Modellierung, Analyse und Synthese bereit. technik zu vermitteln. In der späteren Berufswelt sind die Absolventen damit Die in Absprache mit dem Modellberater wählbaren nicht nur für die konkrete Lösung der jeweiligen Auto- Modellfächer bieten dann die geschilderte Anknüpfung matisierungsaufgabe zuständig, sondern arbeiten in der an ein oder mehrere nach individuellen Neigungen aus- Regel interdisziplinär im Team und sind aufgrund ihrer gewählte konkrete Anwendungsgebiete. Ausbildung vielfach verantwortlich für den Gesamtsyste- mentwurf. Euer Ansprechpartner… … ist der Modellberater: Mathias Kluwe (IRS) 0721/608-43182 mathias.kluwe@kit edu Fahrzeugstabilisierung durch integrierte Regelungstechnik
Modelle 10 6 Elektrische Antriebe und Leistungselektronik Mit elektrischen Antrieben lassen sich Stellglieder sehr effizient, zuverlässig und exakt positionierbar aufbauen. In extrem vielen Bereichen der Industrie und des täglichen Lebens sind diese Antriebe nicht mehr wegzudenken. Im Modell Elektrische Antriebe und Leistungselekt- ronik werden alle Formen von elektrische Antrieben und ihre Komponenten, die Motoren und die leistungselektro- nischen Stellglieder, ausführlich behandelt. Auf die not- wendigen Signalverarbeitungskomponenten und Sensoren wird ebenso eingegangen, wie auf die für Pla- nung, Entwicklung und Anwendung die- ser Technik notwendigen Kenntnisse. Von kleinsten Motoren, die nur für eine Vibration des Handys sorgen über Servomotoren, die einen Ro- boterarmmikrometergenau positionieren bis hin zu großen Antrieben von Erzmühlen und Walzwerken können elektrische Maschinen nicht wirtschaft- lich durch andere Antriebsformen ersetzt werden. Zusätzlich erobern die elektrischen Antrie- be immer weitere Einsatzgebiete, wie zur Euer Ansprechpartner… Zeit im Bereich der elektrischen Automobile. … ist der Modellberater: Miriam Boxriker (ETI) -42700 miriam.boxriker@kit edu
Modelle 11 7 Adaptronik Der Begriff Adaptronik hat sich in Deutschland in den Aufgrund der Breite der Anwendungen adaptronischer neunziger Jahren etabliert und umfasst einen Technologie- Systeme können neben den Lehrveranstaltungen aus der bereich, der in den USA und Japan mit „smart materials“ Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik auch oder „adaptive structures“ bezeichnet wird. Durch die In- Fächer aus dem Vorlesungsangebot anderer Fakultäten wie tegration von sensorischen und aktuatorischen Funktionen Maschinenbau, Physik und Informatik gewählt werden. in konventionelle technische Systeme lassen sich adaptive Die Auswahl sollte aber frühzeitig mit dem Modellbe- Funktionsstrukturen realisieren, die sich an die jeweilige rater abgesprochen werden. In der Bachelor- und Mas- Betriebsumgebung optimal selbst anpassen. Multifunk- terarbeit besteht für den Studierenden die Möglichkeit tionale Werkstoffe wie Piezoelektrika, Magnetostriktiva, aktiv an Forschungsprojekten auch in Zusammenarbeit elektrorheologische Fluide oder Formgedächtnislegie- mit der Industrie mitzuarbeiten. rungen, die sich thermisch, elektrisch oder magnetisch aktivieren lassen und dabei gleichzeitig sensorische und Durch die breit angelegte Ausbildung hat der angehende aktuatorische Aufgaben übernehmen, Ingenieur viele berufliche Möglichkeiten. spielen eine Schlüsselrolle bei der Kon- Die ständig steigenden Anforderungen zeption adaptronischer Systeme. Das an moderne Systeme führen dazu, dass daraus resultierende Potenzial eröffnet konventionelle Ansätze zunehmend für Forschung und Entwicklung neue an die Grenzen des technisch und Wege und Lösungsansätze in den ver- wirtschaftlich Machbaren stoßen. Das schiedensten Bereichen. Beispiele finden noch junge Gebiet der Adaptronik sich in den Bereichen Fahrzeugtechnik, eröffnet neue Möglichkeiten, mittels Maschinenbau, Medizintechnik, Luft- intelligenter Systemkomponenten zur und Raumfahrt in Form von aktiver Schonung von Rohstoffen, zu einer Schwingungs- und Lärmminderung, geringeren Umweltbelastung, zu nied- Formkontrolle und Schadensüberwa- rigen System- und Betriebskosten, chung (Structural Health Monitoring). sowie zu höherer Funktionalität und Leistungsfähigkeit von Systemen beizutragen. Aus Die Realisierung adaptronischer Systeme erfordert, dass diesem Grund beschäftigen sich auch namhafte Firmen die Teildisziplinen Werkstoffwissenschaften (Sensorik/ und Forschungseinrichtungen wie beispielsweise VW, Aktorik), Regelungstechnik und Informationstechnik Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), von Beginn an in den Entwicklungsprozess integriert EADS, Daimler, Fraunhofergesellschaft, Siemens, Philips werden, und verlangt somit vom angehenden Ingenieur und Carl Zeiss zunehmend mit adaptronischen Systemen. eine interdisziplinäre Denkweise. Im Studienmodell wer- den deshalb die Kompetenzen aus vier Instituten genutzt, um die gewünschte breite Ausbildung zu gewährleisten. Der Katalog der festen Modellfächer des Studienmodells berücksichtigt diesen Aspekt: In der Vorlesung „Senso- Eure Ansprechpartner… ren“, „Sensorsysteme“ sowie im Praktikum „Sensoren und … sind die Modellberater: Aktoren“ werden wichtige Grundlagen multifunktionaler Werkstoffe vermittelt. Die systemtheoretische Modellie- Wolfgang Menesklou (IWE) 0721/608-47493 rung und Behandlung adaptronischer Systeme, sowie die menesklou@kit.edu regelungstechnischen Grundlagen hierzu, werden in den Mathias Kluwe (IRS) -43182 Vorlesungen „Optimization of Dynamic Systems“ und mathias.kluwe@kit.edu „Automatisierung ereignisdiskreter und hybrider Systeme“ erarbeitet. Wichtige Teile der Informationstechnik werden Stefan Wünsch (IMS) -44449 durch die Vorlesungen „Integrierte Systeme und Schaltun- stefan.wuensch@kit.edu gen“ und „Methoden der Signalverarbeitung“ abgedeckt. Cornelius Kaiser (IIIT) -44517 modell@iiit.kit.edu Die wählbaren Modellfächer bieten dem Studierenden die Möglichkeit, je nach Interesse und Neigungen, sein Wis- sen in den oben genannten Teildisziplinen zu vertiefen.
Modelle 12 8 Information und Automation Intelligente Komponenten zur Prozessüberwachung Die Studierenden können sich im Wahlbereich des und zur Selbstanpassung an die Betriebsumgebung sind Modells mittels einer Vielzahl von Lehrveranstaltungen integrale Bestandteile moderner Automatisierungseinrich- in wichtigen Teilgebieten der Automation und Informati- tungen. Hierzu sind leistungsfähige Methoden der Infor- on individuell spezialisieren. Die wählbaren Modellfächer mations- sowie Regelungstechnik erforderlich, durch die sollen dabei sowohl die Methodenkompetenz weiter sich immer neue Anwendungs- und Forschungsbereiche vertiefen als auch über eine Spezialisierung in einem der eröffnen. Gleichzeitig werden aber auch die Anforderun- vielfältigen Anwendungsgebiete die Grundlage für eine gen an solch intelligente Systeme immer anspruchsvoller, interdisziplinäre Denkweise schaffen. Mögliche Anwen- so dass eine Systemoptimierung ebenfalls erforderlich dungsgebiete sind beispielsweise die Automobiltechnik, ist. Dies stellt Ingenieure stets vor neue herausfordernde die Luft- und Raumfahrttechnik, die Fertigungsautomati- Aufgaben. sierung oder die Robotik. Aufbauend auf den im Bachelor-Studiengang vermit- telten Grundlagen zur Systemtheorie und Informations- technik werden im Masterstudienmodell 8 „Information und Automation“ vertiefende Methoden zum Entwurf komplexer Systeme behandelt. Die methodische Heran- gehensweise soll die Studierenden in die Lage versetzen, selbstständig Lösungen zu neuen Problemstellungen zu finden. Das Modell wird gemeinschaftlich von drei Instituten (IIIT, IRS und ITE) angeboten und setzt sich aus Lehr- veranstaltungen zusammen, die zwei unterschiedliche Zielrichtungen verfolgen: Als feste Modellfächer sind dies Eure Ansprechpartner… zum einen modellspezifische Module, die die Grundlagen … sind die Modellberater: für das weite Spektrum der Informations- und Automati- sierungstechnik aufspannen. Zum anderen sorgen im Sinne Mathias Kluwe (IRS) 0721/608-43182 der Interdisziplinarität modellübergreifende Module mit mathias.kluwe@kit.edu Anknüpfungspunkten zu benachbarten Wissenschaftsge- Armin Teltschik (ITE) -43816 bieten für die erforderliche Breite des Modells. modell@ite.kit.edu Zur praktischen Vertiefung des erlernten Wissens ist Cornelius Kaiser (IIIT) -44517 außerdem in Absprache mit einem der Modellberater modell@iiit.kit.edu eines der von den drei Instituten angebotenen Praktika auszuwählen.
Modelle 13 9 Elektroenergiesysteme und Hochspannungstechnik Deutschland will weltweit Vorreiter in Sachen Energie wicklung neuer Technologien und Konzepte, z. B. neuer werden. Die Ziele der Energiewende sind ambitioniert und Schaltungs- oder Regelungskonzepte für HVDC-Anlagen sollen den CO2-Ausstoß drastisch senken, einmal durch über die Entwicklung neuer technischer Lösungen, z. B. den effizienteren Umgang mit Energie und zum anderen DC-Leistungsschalter, bis hin Optimierung des Netzbe- durch deutlich verstärkte Nutzung regenerativer Energien. triebs unter der Randbedingung der Wirtschaftlichkeit Hinzu kommt - zumindest in Deutschland - die Abkehr durch neuartige Algorithmen. von der Kernenergie. Dieser Wandel betrifft nicht nur die Energieerzeugung sondern insbesondere auch die Energie- Derzeit findet ein Umbruch der elektrischen Ener- netze, insbesondere das elektrische Energienetz, aber auch gieversorgung statt. An vielen Stellen wird Neuland das Gasnetz. Lösungen, an denen die Forschung derzeit betreten, was gerade jungen und gut ausgebildeten, hoch arbeitet sind neue Speichertechnologi- motivierten Ingenieuren Chancen für en und deren Energiemanagement, die die Gestaltung unserer Zukunft und Entwicklung der Elektromobilität und ihrer Arbeit bietet. Deutschland hat die Anpassung der Netze an die neuen in vielen Bereichen der elektrischen Anforderungen. Hierbei geht es um die Energietechnik die Technologieführer- intelligente Betriebsführung (Manage- schaft. Oft werden große Projekte im ment) der Verteilnetze und um neue internationalen Rahmen bearbeitet, was Technologien im Übertragungsnetz. exzellente Chancen für entsprechend Zu letzterem gehört insbesondere der qualifizierte Ingenieure im In- und Ausbau einzelner HVDC-Verbindun- Ausland mit sich bringt. gen (HVDC = Hochspannungsgleich- strom) zu einem Gleichstromnetz. Ein HVDC-Netz gibt Um dieser Vielfalt an beruflichen Möglichkeiten gerecht es bis heute noch nicht und ist Gegenstand der aktuellen werden zu können, legt das Modell „Elektroenergiesyste- Forschung. Aufgrund dieser vielfältigen Aufgaben ist me und Hochspannungstechnik“ im festen Modellfach- die Nachfrage nach gut ausgebildeten Ingenieuren der bereich zunächst eine breite Wissensbasis: „Batterien und elektrischen Energietechnik enorm - sowohl seitens der Brennstoffzellen“, „Optimierung dynamischer Systeme“, Industrie als auch der Energieversorgungsunternehmen. „Leistungselektronik“ und „Numerische Methoden“. Die Aufgrund der umfassenden Neuorganisation der elektri- Spezialisierung im Bereich der elektrischen Energienetze schen Energieversorgung vom Ersatz älterer Kraftwerke erfolgt durch die Vorlesungen „Berechnung elektrischer durch neue Anlagen, insbesondere auch dezentraler Klein- Energienetze“, „Energieübertragung und Netzregelung“ kraftwerke, über die Einbindung von Speichern in Form sowie „Hochspannungstechnik I“ und „Hochspannungs- von Batterien verschiedenster Art und Größe bis hin zu technik II“ und „Hochspannungsprüftechnik“. Ergänzt flexiblen Endverbrauchern bieten sich dem Ingenieur neue wird dieser Fächerkanon durch das Energietechnische Herausforderungen und Gestaltungsmöglichkeiten. Praktikum, das gemeinsam vom IEH und dem ETI veranstaltet wird. Im Sinne einer breiten Ausbildung ist Der Begriff „Elektroenergiesysteme“ umfasst dabei alle es empfehlenswert, sich im Wahlfachbereich thematisch zur Erzeugung, Übertragung und Verteilung elektrischer nicht zu sehr einzugrenzen. Energietechnik-Ingenieure Energie notwendigen Anlagen und Komponenten. Das sollten auf ein breites Wissen auch aus anderen Fachge- reicht von Einzelkomponenten wie z. B. den Netzbetriebs- bieten verfügen, dazu kann der Wahlfachbereich in idealer mitteln (Transformatoren, Kabelsysteme oder Frequen- Weise genutzt werden. zumrichter) über moderne Anlagen zur Steuerung der Leistungsflüsse in elektrischen Netzen auf der Basis von Leistungshalbleiterbauelementen (Flexible AC Transmis- sion Systems, FACTS und HVDC-Übertragungssysteme) Euer Ansprechpartner… bis hin zur Optimierung des gesamten Energiesystems, z. … ist der Modellberater: B. durch Betrachtung des elektrischen Energienetzes und des Gasnetzes als eine Einheit. Das Aufgabenfeld der Bernd Hoferer (IEH) 0721/608-43062 Elektroenergie-Ingenieurs reicht von der Grundlagenent- bernd.hoferer@kit.edu
Modelle 14 10 Optische Technologien Das 20. Jahrhundert war das Jahrhundert des Elektrons, Das Studienmodell 10 vermittelt eine breite Ausbil- das 21. wird das des Photons sein, heißt es etwas provokant dung in diesem Bereich und bereitet die Studierenden auf in der amerikanischen Studie Harnessing Light, die sich die vielfältigen beruflichen Möglichkeiten rund um die mit der Bedeutung von optischen Technologien, also mit optischen Technologien vor. In den festen Modellfächern, dem Gebiet der Photonik, für die Gesellschaft im neuen die einen Umfang von 51 ECTS haben, werden hierbei die Jahrtausend beschäftigt. In der Tat spielen optische Tech- Grundlagen der optischen Technologien sowohl auf der Bauelementseite als auch auf der Systemseite dargestellt. Forschungsarbeiten im Laserlabor des LTI Flexibles Modul aus 25 organischen Solarzellen nologien eine zentrale Rolle in vielen Bereichen des täglichen Lebens: Lichttechnik, die mit immer besseren Methoden und Lampensystemen eine immer bessere und energieeffizientere Beleuchtung sicherstellt, laserba- sierte Materialbearbeitung in der industriellen Fertigung, optische Sensorik und optische Nachrichtentechnik sowie die Displaytechnik sind nur einige Beispiele für opti- sche Technologien, die eine wichtige Bedeutung für die Charakterisierung und simulierte Lichtverteilung eines neuar- moderne Industriegesellschaft haben. Aber auch neuartige tigen Scheinwerfers. Technologien wie die organische Elektronik bilden hier einen Schnittpunkt zwischen Forschung und Industrie. Offensichtlich handelt es sich bei den optischen Tech- nologien um ein sehr breites, diverses Feld von Anwen- dungen, in denen es um die Erzeugung, die Übertragung, die Messung und generell die Nutzbarmachung von Licht Eure Ansprechpartner… geht. Die Märkte sind gigantisch und betreffen bereits … ist der Modellberater: jetzt die der Halbleiterelektronik: Zurzeit werden weltweit insgesamt ca. 350 Milliarden Euro im Bereich der Photo- Jan Preinfalk (LTI) 0721/608-42547 nik umgesetzt und für das Jahr 2020 sind Steigerungen auf jan.preinfalk@kit.edu über 600 Milliarden Euro prognostiziert. Die Schwer- punkte liegen bei optoelektronischen Bauelementen (z.B. LEDs für Anzeige- oder Beleuchtungszwecke, Halbleiter- Laser), bei modernen Lampen sowie Flachbildschirmen.
Modelle 15 11 Hochfrequenztechnik möglichst alle von einem Gerät beherrscht werden sollen. Hierzu bedarf es nicht nur der Miniaturisierung der Antennen, sondern auch fortschrittlicher Signalverar- beitung, welche z.B. auf den Eigenschaften mehrerer ver- teilter Antennen beruht, sog. Schaltbild und Chip-Realisierung eines Frequenzvervielfachers „Intelligente Antennen“. Die Hochfrequenztechnik (HF) ist eine wesentliche Die Ultra-Wide-Band Technik im Frequenzbereich Grundlage für alle Funksysteme wie bspw. Rundfunk, von 3,1 - 10,6 GHz bietet ein weiteres aktuelles For- Mobilfunk, Satellitenfunk sowie für Sensorik basierend schungsgebiet für einen Kommunikationsstandard für auf elektromagnetischen Wellen (z.B. Radar). Neuerdings kurze Abstände (< 7 m). Dies soll die Verbindung meh- werden auch bei der Entwicklung von Digitalschaltungen rerer Geräte mit sehr hohen Datenraten und einer hohen (Prozessoren) mit Taktraten weit über 1 GHz HF-Exper- Störsicherheit gewährleisten. ten gesucht (z.B. Intel, Infineon). Das Thema Störsicherheit (Elektromagnetische Im Automobilbereich ist vor allem die rasante Ent- Verträglichkeit) hat einen eigenen Stellenwert in der wicklung radarbasierter Fahrerassistenzsysteme ein Tech- HF-Technik. Die Abschirmung von elektronischen nologietreiber. Hierbei werden Frequenzen verwendet, Baugruppen, um eine Einkopplung von hochfrequenten bei denen die Wellenlänge im Millimeterwellenbereich Störungen (bspw. eines Schaltnetzteils) zu vermeiden, ist (MMW) (ca. 30 – 300 GHz) liegt. Die Erhöhung der hierbei unerlässlich. Frequenz hat eine Minitaurisierung aller HF-Kompo- nenten zur Folge, weshalb zukünftigte Sensorlösungen Viele weitere Themengebiete können genannt werden. als System-on-Chip Variante realisiert werden können. So z.B. die Hochleistungsmikrowelle zur Prozessierung Namhafte Unternehmen wie Bosch, Continental, Valeo, von Materialien oder aber die Erzeugung hoher Leistun- Hella, TRW, Delphi u.a. haben ein ausgeprägtes Interesse gen bei Frequenzen über 100 GHz für die Kernfusion, an diesem Thema. Auch in der Automatisierungstechnik, welche alle ein tiefes Verständnis der Wechselwirkung der Robotik und im Maschinenbau hält die Radarsensorik hochfrequenter Felder erfordern. Auch in der Medizin- verstärkt Einzug. Mit der Verlagerung in den MMW- technik spielen hochfrequenztechnische Fragestellungen Bereich steht auch gleichzeitig eine erweiterte Bandbreite eine immer stärkere Rolle, sei es die echtzeitfähige Vi- zur Verfügung, die eine hochgenaue Abstandsbestimmung deoübertragung, die Verbesserung für Tomographen oder bis in den µm-Bereich auch unter ungünstigen Bedingun- bildgebende Verfahren mit Terahertzstrahlung. gen wie Nebel, Rauch oder Staub ermöglicht. Ein weiterer sehr kapitalintensiver Bereich für HF- Systeme, ist die Satellitentechnik. Hierbei werden Satelli- ten für Kommunikationssysteme oder zur Fernerkundung der Erdoberfläche oder aber des Weltalls benötigt. Die wichtigsten Komponenten der Satelliten sind hierbei die Eure Ansprechpartner… Leistungsendstufen und die Antennen. … ist der Modellberater: Mario Pauli (IHE) 0721/608-46259 Auch die mobile Funkkommunikation (bspw. Handy) mario.pauli@kit.edu ist nach wie vor ein wichtiges Feld der HF-Technik. Ener- gieeffiziente Geräte und ein enormer Kostendruck sind die Hauptfaktoren für die technologische Entwicklung. Für moderne Endgeräte werden immer mehr Standards definiert (WLAN, UMTS, Bluetooth, GPS etc.), welche
Modelle 16 12 Optische Kommunikationstechnik Leistungsfähige Datennetze bilden das Rückgrat der ten am IPQ ist ein neuartiges Verfahren entstanden, das Informationsgesellschaft. Durch das stetig wachsende es erlaubt, nanophotonische Chips optisch miteinander Angebot an Internetanwendungen und durch die zu- zu verbinden. Bei diesem als „Photonisches Wirebonden“ nehmende Verbreitung von hochauflösendem Fernsehen bezeichneten Verfahren kommt die sogenannte Zweipho- (High-Definition Television, HDTV) verdoppelt sich tonenlithographie als ein neuartiges Nanostrukturierungs- der weltweite Datenverkehr derzeit alle 1,5 bis 2 Jahre. verfahren zum Einsatz. Gleichzeitig wird der Energieverbrauch der Datennetze Das IPQ (Campus Süd) wird im Verbund mit For- zunehmend zum Problem: Bereits heute verursacht die Informations- und Kommunikationstechnik in Deutsch- land ca. 10% des Stromverbrauches, ein nicht unerheblich Anteil davon entfällt allein auf die Daten- und Telekom- munikation. Eine Vervielfachung dieses Energieverbrau- ches in den nächsten Jahren kann nur durch den Einsatz neuartiger leistungsfähiger optischer Übertragungsverfah- ren verhindert werden. Ein neuartiger, am IPQ entwickelter elektro-optischer Modulator im Test: Hier treffen Nanotechnologie, Hochfrequenzelektronik und Nachrichtentechnik aufein- ander. schungsgruppen am IMT (Campus Nord) von Prof. Koos Vom Reinraum zum Terabit-Übertragungssystem: Am IPQ geleitet. Beide Institute kooperieren mit Forschungspart- können Sie sich mit vielfältigen Fragestellungen entlang der nern und Firmen auf der ganzen Welt. Innerhalb unserer gesamten Innovationskette der Nanophotonik und Teratronik Fakultät pflegen wir enge Kontakte zum IHE, LTI, ITIV, befassen. IMS und CEL. Sie können sich an unserem Institut in die physika- Unsere Forschungsarbeiten am Institut für Photonik lischen und nanotechnologischen Grundlagen neuartiger und Quantenelektronik (IPQ) und am Institut für Mi- photonischer Bauteile vertiefen, diese Bauteile dann krostrukturtechnik (IMT) befassen sich mit Bauteilen, selbst im Reinraum herstellen und anschließend im Verfahren und Systemen zur schnellen und energiespa- Labor charakterisieren. Alternativ können Sie sich mit renden optischen Datenübertragung. Wir decken dabei Hochfrequenzelektronik und digitaler Signalverarbeitung die gesamte Innovationskette ab – vom nanophotonischen befassen. Vielleicht interessieren Sie sich aber auch für die Bauteil bis hin zum kompletten Übertragungssystem. numerische Modellierung kompletter Übertragungssyste- Besonders stolz sind wir auf wegweisende Experimente, me? Mit dem Studienmodell 12 sind Sie bestens gerüstet die in den letzten Jahren an unserem Institut durchgeführt für alle Aufgabenstellungen rund um die Photonik und wurden: So ist es uns im Jahr 2014 gelungen, mit einer Informationstechnik. miniaturisierten optischen Frequenzkammquelle Daten- raten von 1.44 Tbit/s durch eine Glasfaser zu übertragen (dies entspricht 100 Millionen Telefongespräche). Im Jahr 2013 erzielten wir bei drahtloser (Funk-)Übertragung eine Rekord-Datenrate von 100 Gbit/s (10 Millionen Te- Eure Ansprechpartner… … sind die Modellberater: lefongespräche). Derzeit arbeiten wir an elektro-optischen Modulatoren, die Datenströme von über 100 Gbit/s Wolfgang Freude (IPQ) 0721/608-42492 erzeugen und dabei Rekordwerte beim Energieverbrauch w.freude@kit.edu aufweisen. Aus den technologisch orientierten Forschungsarbei-
Modelle 17 13 Systems Engineering Was wäre unsere heutige Welt ohne die kleinen elekt- und –Optimierung“ konzentriert sich auf grundlegende ronischen Helferlein? In nahezu allen Bereichen des tägli- und fortgeschrittene algorithmische Verfahren, welche chen Lebens und der industriellen Anwendung finden wir bei der automatisierten Synthese mikroelektronischer elektronische Schaltungen, sogenannte eingebettete Syste- Schaltungen in modernen CAD-Werkzeugen eingesetzt me (Embedded werden. Die Verdeutlichung des Entwurfsablaufs unter Systems). Ob Anwendung kommerzieller Entwurfswerkzeuge sowie im Auto, in der zugrunde liegenden Hardwarebeschreibungsspra- der Bahn, im chen ist Inhalt der Vorlesung „Hardware Modeling Flugzeug, in and Simulation“. Die Vorlesung „Hardware Software der Raumfahrt Co-Design“ fasst vorhandene Realisierungsalternativen oder aber auch sowohl in Hardware als auch in Software zusammen in unserem und zeigt Optimierungsmethoden bezüglich Platz, Haushalt, im Performanz, Kommunikation und Leistung auf. In der Büro, im Kran- Vorlesung „Mikrosystemtechnik“ werden Begriffe und kenhaus oder Anwendungen sowie Verfahren zur Mikrostrukturierung in der Fabrik, überall übernimmt Elektronik Steuerungs- aus den Bereichen der Mikrotech-nologie und System- und Regelungsaufgaben. Wobei über Sensorik die Umwelt technik vermittelt, wie sie z. B. in der Biomedizintechnik „aufgenommen“ wird und über die Aktuatorik als Ergebnis oder in der Mikrooptik eingesetzt werden. „Integrierte der Berechnungen dann die Rückwirkung erfolgt. Intelligente Sensoren“ befassen sich mit dem Themenge- Im Rahmen von Studienmodell 13 - Systems Enginee- biet Smart Sensors und dessen besondere Anforderungen ring - werden konsequenterweise genau die bei der Ent-wicklung sowie entspre- Fähigkeiten vermittelt, um diese elektroni- chenden Systemkonzepten. schen, eingebetteten Systeme zu entwerfen Viele weitere wählbare Modell- oder eben zu „engineeren“. fächer, Seminare und Labore runden Die Realisierung eingebetteter Systeme die Angebote dieses Studienmodells basiert einerseits auf anwendungsspezifi- ab. In den Projektlaboren kann das schen integ-rierten oder programmierbaren theoretische Wissen aus den Vor- Schaltungen (ASICs, FPGAs etc.) oder lesungen praktisch vertieft werden. andererseits in zuneh-mendem Maße auf Hier werden einachsige Zweiräder Software, die auf Standard-Mikroprozessoren abläuft. (TivSegs) vom Entwurf der Schaltungen (Labor Schal- Ziel von Studienmodell 13 ist die Vermittlung eines tungsdesign), der Hardware-Ansteuerung (Praktikum breitgefächerten Fachwissens, wie es zum Entwurf und zur Informationstechnik) bis hin zum autonomen Fahren mit Realisierung solcher Systeme notwendig ist. Dabei spielen Hardware-Bildverarbeitung (Digital Hardware Design Methoden des Rapid Control Prototypings, der Modell- Laboratory) und Software-Kontrollalgorithmen (Prakti- bildung und Simulation, der HW- und SW-Synthese und kum Software Engineering) entworfen. des automatisierten Testens (z.B. XiL) eine vorrangige Rolle. Durchgängigen Methoden von der Idee über die Der Trend zu immer mehr Elektronik im Alltag setzt Realisierung bis hin zu Pflege im Einsatz werden von sich ungemindert fort. So haben Absolventen des Modells konservativen Einflüssen der Sicherheit und Verlässlich- 13 beste Berufsaussichten. keit aber auch von Impulsen zu Agilität und Flexibilität bestimmt. Passend dazu werden die Prozesse, Methoden und Tools ausgelegt. In der Vorlesung „Systems & Software Engineering“ Eure Ansprechpartner… … sind die Modellberater: wird ein entsprechender Einblick in den Entwurf von softwarebasierten Systemen vermittelt. In der Vorlesung Stephanie Friederich (ITIV) 0721/608-46135 „Software Engineering“ werden die eingeführten Me- modellberatung@itiv.kit.edu thoden weiter präzisiert und die Anwendbarkeit für den Andreas Lauber (ITIV) -45232 Bereich des strukturierten Software-Entwurfs mit Nota- modellberatung@itiv.kit.edu tionen, systematischen Änderungen, Architekturen und Testverfahren gezeigt. Die Vorlesung „Hardware-Synthese
Modelle 18 14 Nachrichtensysteme Die Übertragung von Nachrichten spielt in vielen Funktionalität erlaubt dies den Studierenden Einblicke in Bereichen unseres täglichen Lebens eine wichtige Rolle. die Probleme, die mit derartigen Realisierungsprojekten Neben den Anwendungen, in denen die Kommunikation einhergehen. offensichtlich ist, wie etwa dem zellularen Mobilfunk und der drahtlosen Internet-Anbindung, basieren fast alle heu- tigen Technologien auf der Nachrichtenübertragung. So kommunizieren Lokalisierungsdienste mit Satelliten oder lokaler Infrastruktur, Systeme der Automatisierungstech- nik tauschen Kontrolldaten aus und Kfz-Systeme basieren auf dem Austausch von Daten zwischen Steuergeräten. Im Studienmodell Nachrichtensysteme werden die Stu- dierenden darauf vorbereitet, in diesem Arbeitsgebiet her- ausfordernde Aufgaben und Tätigkeiten zu übernehmen. Die Vorlesung Nachrichtentechnik I bietet eine Einführung in die Themengebiete der Nachrichtenüber- tragung. In den weiteren Vorlesungen des CEL werden sowohl theoretische Grundlagen gelegt als auch deren praktische Anwendung betrachtet. In dem Praktikum Nachrichtentechnik lernven die Studierenden Phänomene der Signalverarbeitung und der Nachrichtenübertragung anhand von Demonstratoren auf Basis von MatLab und Die Einbindung der Studierenden in die Forschungs- GNURadio kennen. arbeit sorgt dafür, dass die Absolventen auf dem Stand der Technik sind und zu diesem durch eigenständiges und kreatives Arbeiten beitragen können. Hierbei bestärken sich eine erfolgreiche Lehre und eine Verbesserung der Forschung gegenseitig. Die Forschung steht am CEL im Zeichen der Mobil- kommunikation und der sie beherrschenden Signalver- arbeitung. Gegenwärtig werden Fragestellungen aus den Bereichen des Software Defined Radio und Cognitive Radio, der Ad-Hoc-Netze und der kooperativen Komm- nikation, des dynamischen Spektrumszugriffs sowie der Signalverarbeitung für Sensorik untersucht. Die Problemstellungen der studentischen Arbeiten entstammen den aktuellen Forschungsgebieten des Insti- tuts für Nachrichtentechnik. In diesen werden Aufgaben der Nachrichtenübertragung und der Signalverarbeitung mit Hilfe von Simulationen und durch Realisierung auf programmierbaren Funkgeräten untersucht. Hierzu wer- den vollständige Sender- und Empfängerstrukturen in Euer Ansprechpartner… MatLab/Simulink, GNURadio bzw. C/C++ erstellt oder … ist der Modellberater: direkt auf Hardware realisiert. Für die Realisierung stehen verschiedene Plattformen, wie etwa das USRP der Firma Holger Jäkel (CEL) 0721/608-46272 holger.jaekel@kit.edu Ettus Research und das SFF SDR DP der Firma Lyrtech (heute: Nutaq), zur Verfügung. Neben dem Nachweis der
Modelle 19 15 Mikro- und Nanoelektronik Die Mikro- und Nanoelektronik ist eine der Schlüs- der Simulation und im Testen von analogen und digitalen seltechnologien für die moderneKommunikationsgesell- Schaltkreisen und integrierter Systemlösungen auf einem schaft. Dabei spielt die CMOS-Technik als die Standard- Chip verfügt. technologie sowohl für die Herstellung höchstintegrierter Für Absolventen unseres Studienmodells ergeben sich Schaltkreise als auch für analoge Anwendungen mit ge- auf Grund der fundierten Kenntnisse von Analog-, Digital ringer Verlustleistung für batteriebetriebene Systeme eine und Hochfrequenztechnik sowie technologischen Grund- sehr wichtige Rolle. Aber auch die Kombination von kenntnissen über die Herstellung von nanoskaligen Sen- CMOS mit bipolarer Technik oder mit SiGe Hetero-Bi- soren und Bauelementen ausgezeichnete Berufschancen. polartransistoren erlangt eine immer größere Bedeutung. Eine Integration von heterogenen Technologien zur Rea- lisierung extrem schneller, verlustarmer Baugruppen bzw. Chips wird durch den Einsatz modernster Verfahren der Nanostukturierung möglich. Damit sind dann integrierte Systeme mit nanoelektronischen Bauelementen vom Sen- sor, über die analoge und digitale Signalverarbeitung bis hin zum Aktuator realisierbar. Zum Verständnis weiterer Miniaturisierungsschritte bis hin zu Nanobauelementen und -schaltungen sind grundlegende Kenntnisse der zur Verfügung stehenden Technologien notwendig. Design eines CMOS-Operationsverstärkers Ausschnitt eines am IMS entwickelten und hergestellten THz- Sensorarrays Im Rahmen der Lehrveranstaltungen des Instituts werden wesentliche Elemente zum Verständnis von integrierten Bauelementen, analogen und digitalen Grundschaltungen, dem Design von integrierten Analog- Euer Ansprechpartner… und Digitalschaltungen und „Mixed Signal“ Bausteinen … ist der Modellberater: herausgearbeitet. Das Ziel unserer Ausbildung ist ein In- genieur, der über wesentliche Kenntnisse der modernsten Stefan Wünsch (IMS) 0721/608-44449 Technologien für den Einsatz von komplexen integrierten stefan.wuensch@kit.edu Systemen in verschiedenen Bereichen der Informations- technik und damit über ein solides Wissen im Entwurf,
Modelle 20 16 Kommunikationstechnik Die Erfindung der drahtgebundenen Telegrafie (Gauß/ Wissen: Er muss über die physikalischen Eigenschaften Weber 1833) war die Grundlage der Nachrichtenübertra- von Mobilfunkkanälen genauso Bescheid wissen wie z. B. gung über weite Entfernungen. Nachdem Heinrich Hertz über Antennen, Glasfasern, Sender- und Empfänger- 1887 in Karlsruhe die Existenz elektromagnetischer Wellen prinzipien, Modulationsverfahren, Zugriffsmechanismen, nachweisen konnte, kam es in der Folge zu einem enormen Algorithmen der Codierung und Verschlüsselung sowie Schub in der Weiterentwicklung der drahtgebundenen Transport- und Steuerungsprotokolle. Somit sind die und dann auch der drahtlosen Telegrafie. Während dank Ausbildungsbereiche, aufbauend auf den mathematisch- der Erfindung des Telefons durch Alexander Graham Bell physikalischen Grundlagen, in der Hochfrequenztechnik die drahtgebundene Telegrafie sofort weite Verbreitung und Elektronik, der Nachrichtentechnik und der optischen fand, spielte die drahtlose Mobilkommunikation im täg- Kommunikation zu finden. lichen Leben des Einzelnen bis in die neunziger Jahre des Die Absolventen des Studienmodells Kommunikati- zwanzigsten Jahrhunderts kaum eine Rolle. Erst mit der onstechnik werden von Dienste- und Netzanbietern, von Einführung der digitalen zellularen Mobilfunksysteme Komponenten-, Endgeräte- und Infrastrukturherstellern, entwickelte sich ein Massenmarkt, dessen Wachstumsaus- von Unternehmensberatern sichten nach wie vor bedeutend sind. Das GSM verdankt oder von öffentlichen Ar- seinen Erfolg im Wesentlichen der Standardisierung, auf beitgebern gesucht. Neben deren Grundlage es jedem Anbieter möglich ist, Kompo- den großen Konzernen nenten für Mobilkommunikationssysteme zu bauen. Beim haben sich im Umfeld der Übergang zu UMTS und LTE wurde dieser Weg konse- Kommunikationstechnik quent weiterverfolgt. Bereits auf die achtziger Jahre geht in der Zwischenzeit un- die Erfindung des breitbandigen Internet zurück, das zu übersehbar viele mittlere nutzen erst mit der Einführung der Glasfasertechnologie und kleine Unternehmen für den Normalverbraucher erschwinglich wurde. etabliert. Die Einkommen von Ingenieuren, die auf dem Gebiet der Kommu- nikationstechnik arbeiten, liegen deutlich über dem Einkommensdurchschnitt. Eine wichtige Grundlage für den Betrieb von Mo- bilkommunikationssystemen ist das Vorhandensein von Eure Ansprechpartner… Festnetzen, die den Verkehr über weite Strecken tragen. … sind die Modellberater: Diese transportieren den Verkehr auf glasfaser-basierten Netzwerken, welche heute die Weitverkehrsnetze bis hi- Mario Pauli (IHE) 0721/608-46259 nunter zu den Zugangsnetzen dominieren und mit ihren mario.pauli@kit.edu hohen Bandbreiten dem einzelnen Teilnehmer Anwen- Wolfgang Freude (IPQ) -42492 dungen mit Datenraten bis in den Bereich zweistelliger wolfgang.freude@kit.edu Gigabit/s ermöglichen. Der Funk greift dabei lokal auf Holger Jäkel (CEL) -46272 die Bandbreiten-Ressourcen der Glasfasernetze zu und holger.jaekel@kit.edu ermöglicht dem Anwender den mobilen Zugang. Kommunikationsnetze kombinieren daher in der Regel Funk- und Festnetzkomponenten. Dies erfordert von dem auf diesem Gebiet arbeitenden Ingenieur interdisziplinäres
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