Deskcenter Management Suite 11.0 - 07 I 21 Sonderdruck für Deskcenter - IT-Administrator Juli 2021
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Deskcenter Management Suite 11.0 Breit aufgestellt Quelle: gearstd –123RF von Dr. Christian Knermann Mit seiner modular aufgebauten Deskcenter Management Suite tritt der gleichnamige deutsche Hersteller an, ein ganz- heitliches Client- und IT-Service-Management zu realisieren. Im Fokus von Softwareverteilung und Patchmanagement stehen dabei insbesondere Endpunkte unter Windows. IT-Administrator hat sich angesehen, wie sich die vielseitige Suite in der Praxis schlägt. U nter der Überschrift eines Uni- Sämtliche Lizenzen bietet Deskcenter Endpunkte unter Windows. Die Manage- fied Endpoint Managements wahlweise zum einmaligen Kauf zuzüglich ment-Suite kümmert sich um den initia- (UEM) fasst der Anbieter Deskcenter jährlicher Kosten für Support und War- len Rollout von Betriebssystem und Trei- aus Leipzig sein Portfolio für die ganz- tung oder in einem Mietmodell an. In letz- bern, um Paketierung und Verteilung von heitliche Verwaltung des IT-Betriebs zu- terem Fall sind Support und Wartung so- Applikationen sowie das Patchmanage- sammen. Deskcenter orientiert sich da- wie der DNA-Softwarekatalog inkludiert. ment. Dazu setzt die Suite auf den Clients bei an der IT Information Library (ITIL) den hauseigenen SDI-Agenten voraus. und somit am international anerkannten Inventarisierung von Um Windows-Updates kümmert sich De-facto-Standard im Bereich des IT- Windows, macOS und Linux Deskcenter autark, also ohne die Micro- Service-Managements. In der größtmög- Im Hinblick auf Inventarisierung und As- soft Windows Server Update Services lichen Ausbaustufe deckt die Deskcenter set-Management zeigt sich Deskcenter (WSUS) zu benötigen. Auf Wunsch inte- Management Suite entsprechend sämt- sehr flexibel und erfasst Windows-Clients griert sich die Suite jedoch auch mit einer liche Kernbereiche von ITIL ab. sowie die darauf installierte Software bereits vorhandenen WSUS-Installation. agentenlos. Das funktioniert, solange die Die Suite ist modular aufgebaut, Kern des Clients per Windows Management In- Im Hinblick auf das Backend setzt Desk- Systems bildet die Inventarisierung. Hier- strumentation (WMI) kommunizieren. center ebenfalls auf Windows. Die Ser- bei unterscheidet der Hersteller auf der Offiziell unterstützt Deskcenter die verdienste nutzen als Basis einen Win- einen Seite verwaltete Assets, also End- Windows-Versionen ab Vista und Server dows Server mit Microsoft SQL Server geräte, die sich in Softwareverteilung und 2008 aufwärts. Der Hersteller integriert sowie IIS und synchronisieren Benutzer- Patchmanagement einfügen, und auf der weiterhin seit der jüngsten Version der sowie Computerkonten mit einem Active anderen Seite nicht-verwaltete Assets. Als Management Suite auch Apple macOS Directory. einzelne Bausteine sind Verteilung von per "Mac Inventory" sowie diverse Linux- Betriebssystemen, von Software und von Distributionen mittels einer "Script In- Skalierbar und mandantenfähig Patches verfügbar, jeweils lizenziert pro ventory" genannten Komponente. Beide Die Architektur der Suite skaliert und verwaltetem Asset. ermitteln jeweils lokal auf den Clients Da- kann sowohl organisatorisch als auch geo- ten zu Hardware wie auch Software und grafisch größere Organisationen abbilden Gleiches gilt für das Lizenzmanagement schicken sie zur Weiterverarbeitung an (Bild 1). Den Kern des Systems bildet min- sowie die Funktionen Application Mete- den Deskcenter-Server. destens eine Instanz des Data Services. ring, AppCloud und DNA-Softwarekata- Sofern Mandantenfähigkeit gefordert ist, log, auf die wir gleich zurückkommen Einen Schwerpunkt der Suite – und damit also organisatorisch selbständige Einheiten werden. Den Servicedesk lizenziert Desk- auch unseres Tests – bildet der Bereich ihren IT-Betrieb teilweise oder ganz in Ei- center pro Supportmitarbeiter nach dem des Softwaremanagements. Hier be- genregie verwalten wollen, können diese "Concurrent Use"-Prinzip. schränkt sich Deskcenter allerdings auf jeweils einen separaten Data Service nut- 2 Auszug aus IT-Administrator Juli 2021 www.it-administrator.de
Deskcenter Management Suite 11.0 Te s t s zen, der sich einer zentralen Instanz un- an die Clients, ist in einem halben Ar- Deskcenter terordnet. Untermandanten können sich beitstag geschafft. Management Suite 11.0 in einem solchen Aufbau nicht gegenseitig in die Karten schauen, doch der Master SQL Server und IIS als Basis Produkt Data Service behält den Überblick, kann Unseren Domaincontroller hatten wir be- Software für Client- sowie IT-Service- etwa zentral Lizenzen verwalten oder allen reits vorbereitet, ebenso einen weiteren Management, orientiert an ITIL. Mandanten fertig paketierte Applikationen Server, der sämtliche Deskcenter-Dienste Hersteller zur Verfügung stellen. und die Datenbank bereitstellen sollte. Deskcenter AG Für den produktiven Betrieb empfiehlt https://www.deskcenter.com/ Wenn es nur darum geht, eine verteilte der Hersteller mindestens die Standard- management-suite/ Infrastruktur zu verwalten, sind zusätz- Edition des Datenbank-Servers und ab Preis liche Data Services aber nicht erforderlich. einer Anzahl von 350 Clients aufwärts Je nach gewählten Modulen, Lizenzmodell Der Data Service steuert eine oder meh- auch separate Maschinen, eine für die Da- (Kauf oder Miete) sowie Anzahl an Clients rere Instanzen des Worker Services, der tenbank und eine weitere für die Desk- variieren die Preise. Beispielsweise für 500 verwaltete Clients kostet der Kauf einer für das Scannen und Inventarisieren von center-Dienste. In unserem sehr kleinen "Perpetual License" für die Basislizenz Clients sowie die Verteilung von Software Maßstab begnügten wir uns mit einer VM 13,40 Euro, die Betriebssystemverteilung und Updates zuständig ist. Hierbei adres- sowie der kostenfreien Express-Edition 5,50 Euro, Softwareverteilung 9,80 Euro, siert Deskcenter auch den Trend zum ver- von Microsoft SQL Server 2019. Patchmanagement 4,50 Euro, Lizenz- teilten Arbeiten. Eine Installation des management 7,10 Euro, Application Mete- Worker Services in der DMZ und der Den Datenbank-Server sowie die Rolle ring 4,00 Euro, DNA-Softwarekatalog 4,90 SDI-Agenten auf den Clients vorausge- des Webservers (IIS) mit allen nötigen Euro und die AppCloud 4,90 Euro. Alle Prei- setzt, finden neue Softwarepakete und Rollendiensten und Features hatten wir se verstehen sich pro Client, die jährliche Updates auch außerhalb des Unterneh- nach Vorgaben von Deskcenter instal- Maintenance macht 20 Prozent des Basis- mensnetzes und ohne VPN ihren Weg liert. Zudem konfigurierten wir die preises aus. Alternativ empfiehlt sich die auf die Endpunkte. Windows-Firewalls auf allen Systemen Nutzung des Mietmodells, das Maintenance und den DNA-Softwarekatalog beinhaltet. entsprechend der Spezifikation von Staffelpreise für eine größere Anzahl an In wenigen Deskcenter. Auch hier konnten wir wie- Clients nennt der Hersteller auf Anfrage. Stunden betriebsbereit derum auf die umfangreiche Dokumen- Systemvoraussetzungen Im Rahmen des Tests installierten wir tation des Herstellers zurückgreifen. Die Server: Microsoft Windows Server 2012 oder die Deskcenter Management Suite in notwendigen Port-Freigaben betrafen neuer, Microsoft SQL Server 2012 oder neuer, unserer eigenen Infrastruktur mit einem zum einen den SQL Server, auf die nur Microsoft Internet Information Server (IIS) in- Domaincontroller sowie einem Server der Deskcenter Data Service sowie das klusive .NET Framework 3.5/4.x und ASP.NET- für die Deskcenter-Dienste, beide unter Management Studio, nicht aber die Funktionen. Windows Server 2019, und Clients unter Clients Zugriff benötigen, und zum an- Clients: SDI-Agent für Microsoft Windows Windows 10 20H2. Weiterhin gewährte deren die Deskcenter-Dienste. Vista sowie Server 2008 oder neuer; Invento- uns der Hersteller Zugang zu einer sei- ry für Apple macOS 10.7 oder neuer sowie ner Testumgebungen, sodass wir uns Die Firewalls der Clients konfigurierten für diverse Linux-Distributionen (Ubuntu auch in einem größeren Umfeld einen wir zentral per Gruppenrichtlinie, wobei 18.04/20.04 LTS, CentOS 7/8, RHEL 7/8, Überblick über die Funktionen verschaf- sämtliche Ports und Protokolle aus den Debian 9/10, Fedora 31-33, openSUSE 15, fen konnten. Gruppen der Datei- und Druckerfrei- SLES 12 SP2/15). gabe, Remotediensteverwaltung und Technische Daten Die PDF-Anleitung für das Setup und ei- Windows-Verwaltungsinstrumentation www.it-administrator.de/downloads/ ne erste Konfiguration umfasst 76 Seiten, (WMI) nur für den Fall einer agenten- datenblaetter das umfassende Benutzerhandbuch ist losen Inventarisierung erforderlich sind. gar 942 Seiten stark. Wer sich an die In- Auf den Data Service greifen Clients mit erhalten Software-Aufträge. Die Installa- stallation wagen möchte, sollte sich von installiertem SDI-Agenten typischer- tionsdateien und Patches selbst rufen die dieser Fülle an Informationen aber nicht weise per TCP-Port 81 zu, benötigen Clients von in der Management-Suite als abschrecken lassen. Beides zeugt davon, diesen aber nur als Rückfalloption, falls Softwareverteiler bezeichneten Punkten dass der Hersteller alle Aspekte der kom- der zuständige Worker-Service nicht ab. Im einfachsten Fall handelt es sich bei plexen Produkt-Suite gewissenhaft doku- verfügbar ist. Letzterer verwendet kon- einem Softwareverteiler um eine SMB- mentiert hat. Weiterhin unterstützt der figurierbare TCP-Ports ab 7000 aufwärts Freigabe, die aber natürlich nur im inter- Hersteller im Rahmen eines Proof-of- für die TLS-verschlüsselte Kommuni- nen Unternehmensnetz sinnvoll einsetz- Concept (POC) die Ersteinrichtung, so kation mit den Agenten. bar ist. Alternativ bezieht der Agent Soft- auch in unserem Fall. Ein vollständiger ware auch von Softwareverteilern, die per Aufbau bis hin zum ersten Erfolgserlebnis Auf diesem Weg übermitteln die Clients FTP(S), HTTP(S) oder WebDAV erreich- mit der initialen Verteilung von Software ihre Inventardaten an den Worker und bar sind. www.it-administrator.de Auszug aus IT-Administrator Juli 2021 3
Te s t s Deskcenter Management Suite 11.0 Data Service, Management Studio und Webfrontend So gerüstet konnten wir uns an die Instal- lation der Deskcenter-Infrastruktur bege- ben und starteten mit dem Data Service. Dabei verlangte die Setup-Routine nach einer Lizenzdatei, die uns Deskcenter für 100 Clients sowie für alle Aspekte der Soft- wareverteilung zur Verfügung gestellt hatte. Dies umfasste auch die Funktionen Appli- Quelle: Deskcenter AG cation Metering und AppCloud. Erstere hilft bei der Kostenoptimierung und er- mittelt dazu, ob und wie lange verteilte Anwendungen genutzt werden. Das pas- siert im Sinne des Datenschutzes aggre- giert, das System erfasst nur die Nutzungs- Bild 1: Deskcenter Data Service und Worker Service bilden organisatorisch und dauer innerhalb der letzten 90 Tage ohne geografisch verteilte Umgebungen ab. genauen Zeitpunkt und anonymisiert Be- nutzernamen dabei auf Wunsch. Bei der Im folgenden Schritt legten wir einen ers- sowie auch das Patchmanagement zu AppCloud handelt es sich um einen On- ten Worker Service an, dem wir alle Auf- identifizieren. Nach Angaben von Desk- linedienst, mit dem Deskcenter fertige Pa- gaben von Inventarisierung über IP-Scan center kennt die Datenbank 1,5 Millionen kete für zahlreiche Anwendungen bereit- und AD-Sync bis hin zum Endpunkt für Fingerabdrücke einzelner Dateien, die zu stellt, doch dazu später mehr. SDI Agenten zuwiesen. Je nach Größe ei- 400.000 Produkten von 16.000 Herstellern ner Infrastruktur sowie logischer oder gehören. Um diese Option zu aktivieren, Anschließend installierten wir das Desk- geografischer Segmentierung ermöglicht mussten wir einen der zuvor erstellten center Management Studio, die zentrale Deskcenter alternativ, die Aufgaben auf Zeitpläne zuordnen und entschieden uns Verwaltungsoberfläche der Deskcenter mehrere Worker Services auf unterschied- für die Aktualisierung des Katalogs ein- Management Suite, gefolgt vom optiona- lichen Servern zu verteilen. mal am Tag. len Deskcenter.Web. Diese ASP.NET- Webapplikation bildet die Basis für das Daraufhin definierten wir exemplarisch Der folgende Dialogschritt forderte uns Servicedesk-System mitsamt Knowledge zwei Zeitpläne zur stündlichen und tägli- auf, eine oder mehrere Inventory-Gruppen Base sowie für den Self-Service zur In- chen Ausführung, wobei sich Deskcenter anzulegen. Mindestens eine solche Gruppe stallation von Anwendungen. Das Setup hier als äußerst flexibel erwies. Das System muss existieren, da die Management-Suite der Webapplikation erledigte auch gleich kann Aufgaben nur einmalig sowie nach alle erfassten Systeme automatisch einer die Einrichtung der REST-API. minütlichen, stündlichen, täglichen, wö- Gruppe zuordnet. Warum kann es meh- chentlichen oder monatlichen Intervallen rere Gruppen geben? Die Inventory-Grup- Assistent begleitet ausführen. Es orientiert sich dabei wahl- pe bestimmt, welche Methode für die In- Erstkonfiguration weise an der Weltzeit oder an der lokalen ventarisierung zum Einsatz kommt, Nun konnten wir uns mit dem initialen Zeit der Clients. Jede einzelne Aufgabe, et- entweder die agentenlose Erfassung per Admin-Account, den wir während der wa die Synchronisation mit Microsofts Up- Worker-Service und WMI oder der SDI- Installation angelegt hatten, am Manage- datekatalog, Download von Updates oder Agent. In beiden Fällen durften wir ab- ment Studio anmelden. Im Studio führte auch Patch-Scans von Clients und Servern, weichend vom globalen Standardbenutzer uns ein Assistent durch die insgesamt 16 läuft auf Wunsch nach einem eigenen Zeit- auch Anmeldeinformationen eines ande- Dialogschritte der Erstkonfiguration – ei- plan. Optionale Zeitfenster mit täglichem, ren Kontos mitgeben. Das ist praktisch, ne umfangreiche Liste an Arbeitspunkten, wöchentlichem oder monatlichem Inter- um auch Clients zu berücksichtigen, die teils mit weiteren Unterpunkten, an deren vall geben Zeitplänen einen Rahmen, be- nicht der AD-Domäne angehören. Ende die Management Suite dann aber schränken also die Ausführung auf defi- auch sofort startklar war. nierte Wartungsfenster. Weiterhin erwähnenswert ist die Option "Monitore als Asset anlegen". Damit er- Nach dem Willkommensfenster legten Umfangreicher fasst die Inventarisierung am Client zu- wir einen Standardbenutzer für den Fern- Softwarekatalog online sätzlich angeschlossene externe Monitore zugriff auf die Clients fest. Auch Inven- Beim optionalen DNA-Katalog handelt auf Wunsch im Asset-Management. Der tarisierung und Softwareverteilung nutzen es sich um eine Onlinedatenbank, die der Dateiscan legt fest, in welchen Verzeich- den Kontext dieses Kontos, das dafür Management-Suite dabei hilft, auf den nissen Deskcenter nach installierter Soft- mindestens lokale Admin-Rechte auf den Clients installierte Software für die In- ware suchen soll und erlaubt Ein- sowie Clients benötigt. ventarisierung, das Lizenzmanagement Ausschlüsse. 4 Auszug aus IT-Administrator Juli 2021 www.it-administrator.de
Deskcenter Management Suite 11.0 Te s t s Im Zuge der Inventarisierung kann Desk- die umgebende IT-Infrastruktur mög- troffenen Entscheidungen konnten wir center beliebige weitere Aktionen als lichst vollständig zu erfassen. Ein IP-Scan nachträglich im Bereich "Konfiguratio- Skript im System- oder Benutzerkontext sucht nach Zeitplan in definierten Sub- nen" anpassen. Hier durften wir auch auf den Clients ausführen. Ein solches netzen nach zu inventarisierenden End- SNMP-Gruppen mitsamt Version und Skript durften wir als VisualBasic-, C#-, punkten. Zudem synchronisiert das Sys- Community anlegen, um SNMP-fähige PowerShell- oder Batch-Code mitgeben. tem Benutzer- und Computerkonten mit Endpunkte, wie Drucker und IP-Telefone, einem Active Directory, auf Wunsch auch zu inventarisieren. Für Clients mit installiertem SDI-Agenten nur mit einer bestimmten OU. verwendet die Management-Suite sepa- Im Bereich "Infrastruktur" wusste die Ma- rate Gruppen. Eine solche Gruppe legt Weiterhin liest Deskcenter auch Hosts so- nagement-Suite positiv zu überraschen mit etwa fest, ob der lokale Agent das optio- wie VMs aus Virtualisierungsinfrastruk- der Fülle an Informationen über unsere nale Benutzermodul lädt, also die End- turen ein und versteht sich dabei mit Umgebung, die Deskcenter automatisch anwender über anstehende Installationen VMware ESX/vCenter, Microsoft Hyper- ermittelt hatte. So hatte das System alle un- informiert, oder komplett versteckt im V und Xen-kompatiblen Lösungen. Als sere im AD vorhandenen Benutzer und Hintergrund abläuft. Weiterhin weist die weitere Quelle bedient sich Deskcenter Computer eingelesen, auf Virtualisierungs- Gruppe den Agenten jeweils eine oder eines Microsoft-DHCP-Servers, um ver- hosts sowohl unter Hyper-V als auch unter mehrere Worker-Service-Instanzen zu. gebene IP-Adressen zu ermitteln. Zu guter dem Xen-Abkömmling XCP-NG vorhan- Das ist nützlich für große Infrastrukturen, Letzt durften wir eine oder mehrere dene VMs und mittels IP-Scan auch nicht sodass sich Clients nur zu Worker-Ser- SMTP-Konfigurationen hinterlegen, so- im AD repräsentierte Netzwerkdrucker vices in ihrer Nähe verbinden. dass die Management Suite auch Infor- gefunden. Alle Objekte wurden damit auch mationen per E-Mail verschicken kann. im Bereich Organisation und im Asset- Weiter ging es mit dem Softwareverteiler, Management nutzbar. Dabei durften wir wo wir unsere zuvor erstellte SMB-Frei- Komplexität gut strukturiert konfigurieren, welche Attribute aus dem gabe konfigurierten. An dieser Stelle Damit war die Grundkonfiguration voll- AD welchen in der Deskcenter-Datenbank konnten wir auch eine alternative Ver- ständig und wir konnten uns dem gut entsprechen. Auf Wunsch synchronisiert bindung via FTP(S), HTTP(S) oder Web- strukturierten Management-Studio wid- Deskcenter nur in eine Richtung oder auch DAV angeben. Eine dritte Art von Grup- men, das den komplexen Funktionsum- bidirektional, sodass Informationen etwa pen, genannt Softwaregruppen, weist den fang in logisch nachvollziehbare und nach zu Abteilung oder Standort eines Benutzers Clients die Softwareverteiler zu. kurzer Einarbeitung beherrschbare Be- nur an einer Stelle zu pflegen sind. Da wir reiche unterteilt. Die Hauptnavigation diese Felder bereits im AD gefüllt hatten, Zahlreiche Methoden findet sich horizontal angeordnet am un- war unsere Organisation in Deskcenter der Inventarisierung teren Bildrand, was am oberen Rand Platz schnell abgebildet. Welche Software auf Die weiteren Punkte der Erstkonfigura- schafft für eine pro Bereich spezifische unseren Clients installiert war, hatte Desk- tion dienen der Management-Suite dazu, Icon-Leiste. Alle zuvor im Assistenten ge- center per WMI ermittelt. Lediglich die Bild 2: Die "AppCloud" liefert fertige Zusammenstellungen für zahlreiche Anwendungen. www.it-administrator.de Auszug aus IT-Administrator Juli 2021 5
Te s t s Deskcenter Management Suite 11.0 schnüren wiederum mehrere Zusammen- stellungen zu größeren Einheiten. Wie genau das Ganze praktisch funktio- niert, konnten wir an Beispielen aus dem Katalog der "AppCloud Produkte" nach- vollziehen (Bild 2). Hier fanden wir zahl- reiche fertige Pakete für Software. Pro Ein- trag aus diesem Katalog konnten wir eine Zusammenstellung in unserem System er- zeugen, den gewünschten Softwareverteiler wählen und auch festlegen, ob die Software zunächst nur an eine Testgruppe gehen oder als Release sofort in die Produktion übernommen werden soll. Sobald wir mit- tels der Softwareregel-Gruppen Clients und Zusammenstellungen einander zugeordnet hatten, konnten wir uns davon überzeugen, dass Deskcenter entsprechende Software- aufträge erzeugte und die Software auf un- sere Zielcomputer ausbrachte. Installation nach grafischem Ablaufplan Für komplexere Anwendungsfälle konnten wir Zusammenstellungen bearbeiten und nach unseren Wünschen anpassen. Eine Bild 3: Der grafische Editor hilft bei der Installation auch komplexer Applikationen mitsamt Anbindung besondere Stärke von Deskcenter ist dabei an Lizenzmanagement und Helpdesk. der Ausführungsplan, der in Form eines grafischen Editors den Verlauf einer Instal- Anzahl vorhandener Lizenzen mussten lation steuert. So fragt die vorgefertigte Zu- So urteilt IT-Administrator wir im Bereich des Lizenzmanagements sammenstellung des beliebten Quellcode- Inventarisierung 8 noch eintragen. Editors Visual Studio Code zunächst die Architektur des Clients ab und installiert Applikationserkennung 7 Vorgefertigte Pakete dann passend dazu wahlweise das 32- oder aus der AppCloud 64-Bit-Setup. Einen solchen Ausführungs- Softwarepakete aus der Cloud 8 Nachdem wir unsere Clients mit dem SDI- plan konnten wir nahezu beliebig erwei- Agenten ausgestattet hatten, konnten wir tern, etwa vorab Speicherplatz oder RAM- Editor für Ausführungspläne 8 uns endlich der Installation von Anwen- Ausstattung des Zielcomputers prüfen, vor dungen im Bereich "Softwaremanagement" oder nach der Installation Registrierungs- OS-Deployment 7 zuwenden. Auch hier zeigte die Deskcenter schlüssel sowie Ordner und Dateien lesen Management Suite, dass sie auf die Anfor- und auch schreiben. Die Details unserer Testmethodik finden Sie derungen größerer Umgebungen zielt. Die unter www.it-administrator.de/testmethodik kleinste Einheit ist ein Softwarepaket. Dabei Der Editor schlägt auch die Brücke zu Dieses Produkt eignet sich handelt es sich jeweils um eine einzelne In- den anderen Bereichen der Management stallationsroutine, also eine EXE- oder MSI- Suite. So prüfen Lizenzaktionen vorab, optimal für mittlere und große Unterneh- Datei mitsamt Installationsbefehl zur un- ob überhaupt eine Lizenz frei ist, und ord- men, die ein umfassendes Client- sowie IT- beaufsichtigten Installation. Sollte kein nen diese nach erfolgreicher Installation Service Management in ihrer Windows- Installer mit entsprechendem Parameter automatisch zu. Sollte eine Installation Infrastruktur etablieren möchten. verfügbar sein, bietet Deskcenter optional fehlschlagen, erzeugt der Ausführungs- bedingt für Firmen, die vornehmlich macOS- das Lizenzieren des Package-Studios an, plan auf Wunsch auch gleich ein Ticket oder Linux-Clients betreiben. welches beim Bauen eines Installationspa- für den Helpdesk (Bild 3). kets unterstützt. Ein oder mehrere solcher nicht für Organisationen, die keine Windows- Pakete bilden eine Zusammenstellung, die Umgekehrt bietet das Webfrontend des Infrastruktur und kein Active Directory betreiben. etwa 32- und 64-Bit-Varianten einer Ap- Helpdesk Endanwendern eine Self-Ser- plikation zusammenfasst. Software-Bundles vice-Funktion, mit der sie Software zur 6 Auszug aus IT-Administrator Juli 2021 www.it-administrator.de
Deskcenter Management Suite 11.0 Te s t s Installation bestellen können. Vorausset- Neuinstallationen durften wir auch Treiber zu Treiberpa- zung dafür ist, dass sie im Asset-Manage- nach Maß keten schnüren und in den Prozess ein- ment als Hauptbenutzer des Zielsystems Auch die komplette Neuinstallation eines binden, im Rahmen der Installation eingetragen sind. Softwareaufträge, die Clients gibt keine Rätsel auf. Für die In- Skripte ausführen sowie auch gleich den nicht vollautomatisch durchlaufen, weil stallation verwendet Deskcenter das gän- SDI-Agenten und darüber weitere Soft- es sich etwa um kostenpflichtige Software gige PXE-Verfahren und installiert dazu ware installieren. handelt, müssen derzeit allerdings von ei- einen PXE-Dienst mit auf dem Worker nem IT-Mitarbeiter freigegeben werden. Service. Den finden die Clients auf den Fazit Erst eine kommende Version soll laut üblichen Wegen per DHCP-Option oder Den kompletten Funktionsumfang der Hersteller auch Freigabeprozesse für Vor- IP-Helper. Sollte beides nicht möglich Deskcenter Management Suite in allen sei- gesetzte mitbringen. sein, hilft alternativ ein ISO-Bootimage. nen Facetten zu beschreiben, würde den Umfang dieses Artikels bei Weitem spren- Im Bereich der "Patches" bedient sich Ganz ähnlich dem Softwaremanagement gen, bildet die Suite doch alle relevanten Deskcenter Microsofts Windows-Update- konnten wir im Bereich "OS Deploy- Bereiche eines an ITIL orientierten IT-Be- Katalog und lädt die von den Endpunkten ment" OSD-Konfigurationen erstellen. triebs ab. Der umfassenden Inventarisie- benötigten Patches herunter. Über Art und Eine solche Konfiguration besteht aus rung mit ihren zahlreichen Methoden – Weise der Verteilung bestimmen "Patch- dem Setup der gewünschten Windows- IP-Scan, DHCP, SNMP, WMI, Inventory gruppen", die den Installationszeitpunkt Version, einer Vorgabe für die Partitio- – entgeht kaum ein Asset, sodass Deskcen- festlegen und auch, ob Benutzer die In- nierung sowie einer Antwortdatei für ter eine optimale Basis für alle weiteren stallation verschieben dürfen. Weiterhin die unbeaufsichtigte Installation. Erwäh- Module schafft. Die Bausteine zur Vertei- konnten wir hier einen Testzeitraum in nenswert ist hier, dass wir die Antwort- lung von Betriebssystemen, Applikationen Tagen definieren, der an die Softwaregrup- datei nicht mühsam von Hand schreiben und Patches wissen zu überzeugen, adres- pen im Bereich "Konfigurationen" gekop- mussten. Deskcenter unterstützte uns sieren allerdings nur Windows-Clients. pelt ist. Ist dort für eine Softwaregruppe mit einem Generator, der uns Eingabe- Hier seien als äußerst praktische Werkzeuge der Teststatus aktiv, erhalten alle Clients felder und Dropdown-Boxen für alle insbesondere der grafische Editor für die in dieser Gruppe die Updates sofort. Alle Einstellungen des Windows-Setups an- Ausführungspläne und die AppCloud er- übrigen Gruppen bekommen die Updates bot und daraus automatisch eine pas- wähnt, die den Admins die Verteilung von erst nach Ablauf des Testzeitraums. sende Antwortdatei erzeugte. Optional Applikationen vereinfachen. (dr) www.it-administrator.de Auszug aus IT-Administrator Juli 2021 7
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