Deutscher Caritasverband e.V - Caritas Rottenburg-Stuttgart

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Informationsservice            Referat Kinder, Jugend, Familie, Generationen

Prävention Sexueller Missbrauch Infoservice Nr. 6/2018

    1. Aktuelles
    2. Veranstaltungen / Fortbildungen
    3. Publikationen / Literaturhinweise / Medien

1. Aktuelles

MHG-Studie zum Missbrauch in der katholischen Kirche
Die langerwartete Studie eines Forschungskonsortiums der Universitäten Mannheim, Heidel-
berg und Gießen (MHG-Studie) im Auftrag der katholischen Kirche „ Sexueller Missbrauch an
Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Be-
reich der Deutschen Bischofskonferenz“ ist veröffentlicht und die Ergebnisse offenbaren einmal
mehr ein erschütterndes Ausmaß. Demnach haben sich mindestens 1670 Kleriker von 1946 bis
2014 an Schutzbefohlenen vergangen, mehr als 3.600 Fälle sexuellen Missbrauchs an Schutz-
befohlenen wurden identifiziert. Studie: Link

Stark kritisiert wird auch der Umgang der katholischen Kirche seit dem Bekanntwerden der
Vorwürfe im Jahr 2010. Viele Personalakten seien vernichtet oder manipuliert worden, sodass
die Dunkelziffer der Fälle wesentlich höher eingeschätzt werden muss. Zudem sei bisher zu
wenig für den aktuellen und zukünftigen Schutz von Kindern getan worden. Auch die Unabhän-
gige Kommission zur Aufarbeitung sexuellen Kindesmissbrauchs weist in einer Stellungnahme
auf die andauernd täterfreundlichen Strategien innerhalb der Kirche hin und fordert weitere
Maßnahmen. Zur Pressemitteilung der Aufarbeitungskommission mit deren Forderungen an die
Kirche: Link
Informationen, Statement von Kardinal Reinhard Marx, Bischof Dr. Stephan Ackermann sowie
der Präsentation des Forscherkonsortiums und weiteres Material: Link
Reaktionen aus dem Erzbistum Berlin: Link
Reaktionen aus dem Erzbistum Freiburg: Link
Reaktionen weiterer Bistümer :Link
Tagesschau: Link
Gastbeitrag Peter Frey (Chefredakteur ZDF, Mitglied Zentralkomitee der deutschen Katholiken)
in Zeit online, 5.10.2018:Link
Thomas Andonie, BDKKJ-Bundesvorsitzender zur Bischofssynode Jugend 2018, 5. Oktober
2018: Link

Herausgegeben vom
Referat Kinder, Jugend, Familie, Generationen                                  Datum: 09.10.18
der Zentrale des                                                               Lfd. Nr.: 06/2018
Deutschen Caritasverbandes
Karlstr. 40
79104 Freiburg
Tel.: 0761 200 – 222
Marianne.Schmidle@caritas.de
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Bundesbeauftragter will weitere Schritte zur Aufarbeitung - Rörig: Bei Umgang
mit kirchlichem Missbrauch auch Staat gefragt
In die Aufarbeitung kirchlicher Missbrauchsfälle muss sich der Staat nach Ansicht des Bundes-
beauftragten Johannes-Wilhelm Rörig stärker einschalten. „Gerade weil Staat und Kirche Part-
ner sind, ist hier auch der Staat gefragt“, sagte Rörig der „Süddeutschen Zeitung“. Er trage
Verantwortung auch für die Kinder, „die sich in Obhut der Kirche befinden“. Dazu forderte der
Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung entsprechende Verträge zwischen Bund, Län-
dern und Kirchen. Sie sollten ein Recht auf Akteneinsicht für Betroffene regeln, Ermittlungs-
und Zugangsbefugnisse sowie Ansprüche auf Entschädigung. Dem Staat könne „nicht an einer
Kirche gelegen sein, die jede Glaubwürdigkeit verliert“, so Rörig. Viele Kirchenvertreter spürten,
dass es so nicht weitergehe, sagte Rörig. „Es braucht einen weiteren, mutigen Schritt, um den
Vertrauensverlust zu stoppen, um diese Schuld aufzuarbeiten.“ Link
Nachrichten Rheinland: Link

Rörig wirft katholischer Kirche schlechte Aufarbeitung vor
Der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung, Johannes-Wilhelm Rörig, wirft der katholi-
schen Kirche vor, Missbrauchsfälle nicht ausreichend aufzuklären: Für die große Aufarbei-
tungsstudie der Deutschen Bischofskonferenz hätten leider nicht alle Bistümer ihre Archive ge-
öffnet, sagte Rörig dieser Redaktion. „Aufarbeitung wird wohl noch zu oft als Gefahr für die ei-
gene Institution gesehen.“ Diese Haltung mache deutlich, wie sehr Institutionen- und Täter-
schutz noch immer vor Opferschutz stehen. Der Regierungsbeauftragte mahnte: „Es darf nicht
mehr nur um den Schutz und das Ansehen der Kirche gehen. Link

Woelki lässt Missbrauchsfälle im Erzbistum Köln untersuchen
Der Kölner Kardinal Rainer Woelki hat eine unabhängige Untersuchung zum Umgang mit se-
xuellem Missbrauch im größten deutschen Bistum angekündigt. Eine externe Einrichtung solle
"unabhängig und umfassend unser eigenes - auch institutionelles - Versagen aufarbeiten",
sagte Woelki am Samstag (22.09.2018) in einem Beitrag für das Kölner Domradio. Nach den
bisher bekannt gewordenen Ergebnissen kommen die Autoren zu dem Schluss, dass Miss-
brauch über Jahrzehnte hinweg weit verbreitet war, teilweise vertuscht wurde und immer noch
vorkommt. Diese Ergebnisse seien für die Kirche "beschämend", sagte Woelki. Was die bun-
desweite Studie auf Grund des Umfangs der Akten nur stichprobenartig habe leisten können,
"werden wir für unser Erzbistum von unabhängigen Fachleuten sorgfältig beleuchten las-
sen…Weil wir Klarheit wollen, was in unserem Erzbistum falsch gehandhabt wurde." Link

Bistum Regensburg zahlt 4,3 Millionen Euro an Opfer aus
Das Bistum Regensburg hat an Opfer sexuellen Missbrauchs sowie körperlicher Gewalt seit
dem Jahr 2010 rund 4,3 Millionen Euro gezahlt. Davon entfallen mehr als 3,2 Millionen Euro al-
lein auf Betroffene der Regensburger Domspatzen, wie aus einer Aufstellung auf der Website
des Bistums hervorgeht. Ehemalige Mitglieder des Knabenchors stellten demnach 321 Anträge
wegen körperlicher Gewalt, weitere 34 Personen wegen sexueller und teilweise auch körperli-
cher Gewalt. Hier entschied ein unabhängiges Gremium. Unabhängig von den Domspatzen
forderten laut Bistum seit 2010 weitere 95 Personen finanzielle Anerkennungsleistungen für er-
littenen sexuellen Missbrauch. 60 Anträge seien anerkannt worden, in 19 Fällen sei die Diözese
nicht zuständig gewesen. Diese Anträge habe man an Orden oder andere Bistümer weitergelei-
tet. 6 Anträge lehnte das Bistum ab, da die Betroffene nicht minderjährig gewesen sei oder es
sich nicht um sexuellen Missbrauch gehandelt habe. 2 Anträge seien zurückgenommen wor-

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den, 9 Anträge derzeit noch offen. Insgesamt seien an 56 Personen wegen sexuellen Miss-
brauch über 458.000 Euro bezahlt worden. Darunter hätten 16 Betroffene 15.000 Euro oder
mehr erhalten, 21 Betroffene 10.000 Euro oder mehr. Drei Viertel der 36 Beschuldigten seien
Weltpriester und Ordensangehörige, die anderen keine Kleriker, fast alle Täter (94 Prozent)
männlich. Die meisten Meldungen beträfen die Jahre 1970 bis 1979, die letzte Tat stamme aus
dem Jahr 2016, die erste Meldung von 1950. Im Bereich der körperlichen Gewalt ist den Anga-
ben zufolge zwischen 2014 und 2015 insgesamt 143 Männern eine Summe von jeweils 2.500
Euro bezahlt worden, insgesamt gut 357.000 Euro. Von Januar 2017 an konnten Anträge auf
Anerkennung als Opfer massiver körperlicher Gewalt gestellt werden. Bis August 2018 hätten
107 Personen davon Gebrauch gemacht. 18 Anträge habe man an Orden, andere Bistümer
oder die Domspatzen abgegeben, 88 Anträge seien anerkannt worden, ein Antrag stehe noch
aus. Insgesamt zahlte das Bistum 310.000 Euro an 82 Personen aus. 6 Zahlungen stünden
noch aus. Von den insgesamt 87 Betroffenen seien 34 weiblich und 53 männlich. Die Beschul-
digten dagegen sind laut Diözese zu zwei Dritteln Frauen gewesen. Die größte Gruppe stamme
mit 64 Prozent aus Orden, weitere 19 Prozent seien Pfarrer, 17 Prozent sonstige Personen
gewesen. Die meisten Misshandlungen erfolgten in den 1970er Jahren, die letzte Meldung
stamme aus dem Jahr 1986, so das Bistum. Link

Päpstliche Kinderschutzkommission berät über Missbrauchskrise
Die aktuelle Debatte um sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche war Thema der
päpstlichen Kinderschutzkommission auf ihrer jüngsten Vollversammlung. Die Aufmerksamkeit
für die Missbrauchsfälle müsse als Gelegenheit genutzt werden, die Öffentlichkeit stärker für
Prävention zu mobilisieren, hieß es in einer Pressemitteilung zum Abschluss. Die Kirche müsse
ihre Entgegnung auf die Missbrauchskrise nach dem Wunsch von Papst Franziskus aus dem
Hören auf die Opfer entwickeln. Die Tagung der internationalen Expertenkommission unter Lei-
tung des US-amerikanischen Kardinals Sean O'Connor fand von Freitag bis Sonntag in Rom
statt. Laut Mitteilung hörte das 17-köpfige Gremium auch die Berichte eines Opfers sexueller
Vergehen durch einen Kleriker sowie einer Mutter von zwei missbrauchten Kindern an. Bei den
Beratungen ging es zudem um ein Pilotprojekt in Brasilien, das sichere Räume und transparen-
te Verfahren für von Missbrauch betroffene Menschen sicherstellen soll. Im April 2019 sind
nach Angaben der Kommission Tagungen für Kirchenobere in Zentral-Osteuropa sowie für Bi-
schöfe und Ausbilder in Brasilien geplant. Ferner sollen Mitglieder der vatikanischen Experten-
gruppe im November 2019 vor dem Rat der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen in Me-
xiko sprechen und einen Kinderschutz-Kongress 2020 in Kolumbien mitbegleiten. Die päpstli-
che Kinderschutzkommission wurde im März 2014 gegründet. Als deutsches Mitglied gehört ihr
der Jesuit Hans Zollner an, der als Theologe und Psychologe an der päpstlichen Universität
zugleich ein Kinderschutzzentrum leitet. Link

Fehlverhalten im Umgang mit Missbrauchstäter? Vorwürfe gegen Papst Franzis-
kus von Ex-Nuntius Vigano
Der ehemalige Apostolische Nuntius in den USA, Erzbischof Carlo Maria Vigano (77), hat Vor-
würfe gegen Papst Franziskus erhoben: Der des Missbrauchs beschuldigte frühere Washingto-
ner Erzbischof Theodore McCarrick sei bereits 2009 oder 2010 von Papst Benedikt XVI. mit ei-
ner Strafe belegt worden, die Franziskus später de facto zurückgenommen habe. Das behaup-
tet Vigano in einer schriftlichen Aussage, die das Internetportal LifeSiteNews veröffentlichte.
Darin gibt der Geistliche an, er habe bereits 2006 und 2008 von den USA aus seine Oberen im
Vatikan über die Vorwürfe gegen McCarrick informiert, aber keine Antworten erhalten. Erst spä-
ter habe er erfahren, dass Benedikt XVI. McCarrick aufgefordert habe, das Seminar zu verlas-
sen, in dem er lebte. Zudem sei ihm verboten worden, öffentlich Messe zu feiern, Vorträge zu
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halten oder Reisen zu unternehmen. Stattdessen sei McCarrick ein Leben in Gebet und Buße
aufgetragen worden. In Viganos Schreiben werden auch weitere ranghohe frühere sowie aktu-
elle Kurienmitarbeiter beschuldigt, Aufarbeitung und Strafmaßnahmen hintertrieben zu haben.
Die Echtheit des Schreibens von Vigano sowie der Wahrheitsgehalt seiner Vorwürfe sind der-
zeit nicht erwiesen. Eine entsprechende Maßregelung McCarricks durch Papst Benedikt XVI.
(2005-2013) wurde bisher nie öffentlich bekannt. Auch hielt sich McCarrick nicht an solche Auf-
lagen. Ähnliche Strafmaßnahmen wie die erwähnten gegen den früheren Erzbischof von
Washington (2000-2006) sowie zusätzlich die Rücknahme von dessen Kardinalstitel verfügte
Franziskus vor einigen Wochen. Zu diesem Zeitpunkt wurden öffentlich Vorwürfe bekannt,
McCarrick habe in früheren Jahren zu jungen Seminaristen sexuelle Beziehungen gehabt. Zu-
dem soll der Geistliche Minderjährige missbraucht haben. Ob und wie Franziskus sich während
seiner Irlandreise zu der neuen Entwicklung äußert, ist bislang nicht bekannt. Link, weitere In-
formationen: Link

Internet-Beschwerdestellen wichtig im Kampf gegen Kinderpornografie im Netz
Die Bundesregierung vermeldet Erfolge im Kampf gegen Online-Material, auf dem sexueller
Missbrauch von Kindern zu sehen oder hören ist: Der Evaluationsbericht zur Löschung von
kinderpornographischen Inhalten im Internet des Bundesjustizministeriums ergibt, dass im ver-
gangenen Jahr 5977 Fälle beim Bundeskriminalamt statistisch erfasst wurden – mehr als dop-
pelt so viele wie im Vorjahr. 97 Prozent der gemeldeten Inhalte bei deutschen Providern konnte
nach Auskunft des Bundeskriminalamts innerhalb einer Woche gelöscht werden. Mehr als 80
Prozent der Fälle beziehen sich auf Inhalte, die bei ausländischen Providern liegen. Hier wur-
den 2017 nach einer Woche etwa 60 Prozent gelöscht. Der Kinderpornographie-Tatbestand ist
in Paragraf 184b des Strafgesetzbuchs definiert. Eine Besonderheit am Kampf gegen Kinder-
pornographie besteht darin, dass er in Deutschland zu einem wesentlichen Teil unter Mithilfe
von nichtpolizeilichen Stellen geführt wird: 88 Prozent der knapp 6000 Fälle in der Statistik des
BKA gehen auf Weiterleitungen von Internet-Beschwerdestellen zurück. Nur ein Prozent geht
auf direkte Hinweise von Privatpersonen an die Polizei zurück. Erhält das BKA begründete
Hinweise zu kinderpornographischen Inhalten, leitet es Ermittlungen ein und benachrichtigt
gleichzeitig den jeweiligen Provider, damit das Material gelöscht wird. In einer Stellungnahme
betonte der Verband der Internetwirtschaft die Bedeutung der „Brückenfunktion“, die die Be-
schwerdestellen zwischen Bevölkerung und Strafverfolgungsbehörden einnähmen. Die ver-
schwindend geringe Zahl der beim BKA erfassten Fälle, die auf direkte Hinweise von Privatper-
sonen zurückgehen, dürfte darauf verweisen, dass es vielen Menschen leichter fällt, sich an ei-
ne Online-Beschwerdestelle zu wenden als an die Polizei. Hinzu kommt, dass die Beschwerde-
stellen die Möglichkeit bieten, Hinweise anonym abzugeben. Link

Regierung will sexuellem Missbrauch von Gastarbeiterinnen besser vorbeugen
Sowohl das Ministerium für Arbeit und Beschäftigung als auch das Ministerium für Frauen und
Familie gaben bekannt, die entsprechende Empfehlung der nationalen Menschenrechtskom-
mission anzunehmen. Das Arbeitsministerium kündigte das Vorhaben an, die Überwachung
und Kontrolle zur Vorbeugung von sexueller Belästigung und Sexualverbrechen zu verstärken
und Opfer noch besser zu beraten. Es werde derzeit an Änderungen gearbeitet, damit Gastar-
beiterinnen, die am Arbeitsplatz Opfer von sexuellem Missbrauch wurden, ohne Nachteile zu
erleiden umgehend den Arbeitsplatz wechseln dürfen, hieß es. Das Frauenministerium gab be-
kannt, bis 2019 fünf neue Stellen im auf die Menschenrechte der Gastarbeiterinnen speziali-
sierten Zentrum eröffnen zu wollen. Link

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2. Fortbildungen / Tagungen

Fachtagung „Präventionserprobt!? – Katholische Kirche auf dem Weg zur nach-
haltigen Prävention von sexualisierter Gewalt“ am 23. November 2018 in Köln
Die Deutsche Bischofskonferenz und die Deutsche Ordensobernkonferenz (DOK) laden ge-
meinsam mit dem Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs
(UBSKM) zur o.g. Fachtagung ein. Die Fachtagung dient dazu, zusammen mit dem Deutschen
Caritasverband (DCV) und dem Verband Katholischer Internate und Tagesinternate (V.K.I.T.)
eine erste Zwischenbilanz zur Wirksamkeit der eingezogenen Präventionsmaßnahmen zu zie-
hen. Am Vortag dieser Fachtagung (also am 22. November) findet – ebenfalls im Maternushaus
in Köln - das vom Deutschen Caritasverband ausgerichtete „Austauschforum Prävention von
sexuellem Missbrauch“ der Präventionsbeauftragten und Ansprechpersonen in den Diözesan-
Caritasverbänden und in den Fachverbänden statt.

Erste Jahreskonferenz der Kinderschutz-Zentren zu sexualisierter Gewalt gegen
Kinder: „Wir müssen reden ...“
Sexuelle Gewalt ist ein zentrales Thema im Kinderschutz. Die starke Emotionalität und Erre-
gung, die hohe Erwartungshaltung der Öffentlichkeit sowie kontroverse fachliche Standpunkte
führen im Hilfesystem oft zu Verunsicherung und Ablehnung. Gleichzeitig ist Sexualität insge-
samt immer noch ein gesellschaftliches Tabuthema, was die Beziehungsarbeit mit Kindern und
ihren Familien für die Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sehr herausfordernd gestaltet –
erst recht, wenn schwerwiegende Vermutungen im Hintergrund stehen. Hilfen und Schutzmaß-
nahmen erfolgen in diesem Handlungsfeld somit oftmals unter besonders erschwerten Bedin-
gungen. Mit dieser Jahreskonferenz bieten die Kinderschutz-Zentren dem Thema ein eigenes
fachliches Forum. Dort werden die vielfältigen Aspekte und komplexen Fragestellungen mit
ausgewiesenen Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis diskutiert und Anregungen für die
anspruchsvolle Arbeit im Hilfesystem vermittelt. Fachlicher Austausch ist gerade in einem so
herausfordernden Themenfeld essenziell, um verschiedene Perspektiven und Sichtweisen zu
betrachten, Handlungssicherheit zu gewinnen und vor allem immer das Kind im Blick zu behal-
ten. Wir laden Sie daher herzlich ein zur Auftaktkonferenz am 15. und 16. November in Düssel-
dorf unter dem Motto „Wir müssen reden ...“ – Kindliche sexuelle Entwicklung und sexuelle
Gewalt gegen Kinder

Inklusive Sexualpädagogik Fortbildungsangebot Akademie Waldschlösschen
Wie gelingt eine selbstbestimmte Sexualität in der Begleitung und Betreuung von Menschen mit
Beeinträchtigung? In diesem Seminar steht das Thema "Sexuelle Assistenz" im Mittelpunkt
insbesondere die Ermöglichung von sinnlichen und erotischen Erfahrungen für Menschen mit
Behinderung im Alltag der Institutionen der Behindertenhilfe. Zielgruppe: pädagogisches Per-
sonal aus Einrichtungen der Behindertenhilfe, Mitarbeiter*innen aus Beratungsstellen, Angehö-
rige, Expert*innen in eigener Sache sowie andere Interessierte. Mo, 29.10.2018 — Mi,
31.10.2018 Ort: Stiftung Akademie Waldschlösschen (in Reinhausen bei Göttingen) Link

Fachtag DGfPI e.V. "16. Werkstattgespräch für Praktiker_innen, die mit sexuell
übergriffigen Kindern und Jugendlichen arbeiten" 02.11.2018 in Düsseldorf
Zum Programm Link

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3. Publikationen / Literaturhinweise / Medien

Besuchen Sie die Caritas Website Prävention gegen sexuellen Missbrauch:
Informationen und Materialien:
https://www.caritas.de/material-missbrauch

Kartensuche - Hilfeportal Sexueller Missbrauch
Hilfeportal Sexueller Missbrauch

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