DIAKONIE MAGAZIN 2022 / Nr. 1 - Diakonie Erlangen
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»Am liebsten würde ich ganz selbstständig für mich sorgen und keine Last für andere sein«, sagt der junge Mann. »Mohammed ist ein Musterbeispiel«, betont Sozialpädagogin Alexandra Bendrich, »eine Duldung, wie sie derzeit besteht, ist für niemanden gut.« S. 18 –19
2–3 VORWORT © Stephan Grumbach Liebe Leser*innen unseres Diakonie Magazins, mit Frau Hornung ist sozusagen »das Gesicht der Diakonie« in Erlangen in den Ruhestand gegangen. Ein Interview zu ihrem Abschied, sowie Informationen zur Nachfolge und zur neuen Struktur finden Sie in dieser Ausgabe. Außerdem MATTHIAS EWELT eine persönliche Geschichte aus unserer Integrations- Pfarrer, Vorstandssprecher beratung mit einem Blick auf die politischen Veränderungen der Diakonie Erlangen zum Thema. Bekommen haben wir 2021 wieder viele Spenden, für die wir uns herzlich bedanken; und das Familiengütesiegel – ein Beleg, dass wir als familienfreundliches Unternehmen unterwegs sind. Alle Beiträge des Diakonie Magazins, eigentlich alles, was wir in der Diakonie so machen, lassen sich unter der Jahreslosung für das neue Jahr bündeln: Jesus Christus spricht: Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Johannes 6,37 Viele kommen zu uns, weil sie bei uns Hilfe im Leben be kommen. Andere melden sich bei uns, weil sie mitarbeiten möchten, hauptamtlich oder ehrenamtlich. Wieder andere überweisen uns Geld oder bieten uns Sachspenden, zum Beispiel für unsere Fundgrube, an. Im Auftrag Jesu heißen wir alle herzlich willkommen. Das, was uns und anderen hilft, nehmen wir gerne an. Aber ganz besonders herzlich begrüßen wir alle Menschen, die uns brauchen. Das ist Diakonie, also die Nächstenliebe der Kirche im besten Sinne. Und auch das Bedingungslose im Bibelvers ist uns wichtig: Wer zu uns kommt, wird nicht abgewiesen. Wir suchen gemeinsam nach Lösungen und Möglichkeiten. Ich bin froh um die Warmherzigkeit Gottes, die aus den Worten der Jahreslosung spricht. Es ist herzliche, bedingungslose, wohlgemeinte und wohlmeinende Zuwendung. Es sind offene Arme, die ich hinter diesem Satz sehe. Ganz besonders in diesen Zeiten des Abstandhaltens ist es wichtig, solche herzlichen Einladungen zu bekommen. Seien Sie nun herzlich eingeladen durch dieses Magazin zu blättern und haben Sie ein gutes und gesegnetes neues Jahr. Ihr Matthias Ewelt
Impressum Impressum HERAUSGEBERIN Diakonisches Werk Erlangen e. V. Raumerstraße 9 91054 Erlangen T. ( 09131) 63 01 - 0 F. ( 09131) 63 01 - 120 info @ diakonie-erlangen.de REDAKTION Anna Thiel, Öffentlichkeitsreferat GESTALTUNG Armin Reinhold DRUCK Druckhaus Haspel, Erlangen Auflage 1.610 Exemplare PAPIER Gedruckt auf 100 % Recyclingpapier mit Farben auf Basis pflanzlicher Öle. Wir unterstützen den Waldschutz im Oberallgäu. Besuchen Sie das Projekt unter: https://bit.ly/3srVCgy FOTONACHWEIS S. 2, 15 © Diakonie Erlangen / Stephan Grumbach S. 20, 31 © Stephan Minx S. 23 © Diakonie Bayern S. 24 © Joki_Foto, Erlangen S. 28 © MG RTL D / Stefan Gregorowius Fotos o. A. © Diakonie Erlangen SPENDENKONTO Diakonie Erlangen Sparkasse Erlangen IBAN: DE46 7635 0000 0060 0258 74 BIC: BYLADEM1ERH Bitte Verwendungszweck ( z. B. Einrichtung oder Spendenprojekt ) und Ihre Adresse angeben.
4–5 INHALT 2 Meine Diakonie 1 Nachrichten 14 16 Wechsel in der Diakonie Mit Humor und Empathie der Diakonie und ihrer Einrichtungen 4 6 Panorama 3 Zahlen und Fakten 20 Jubiläen und Veranstaltungen Schwerpunkt 22 Spenden und Helfen 30 Einrichtungen 18 »Gesetze bremsen Integration«
DIAKONIE NACHRICHTEN Panorama PANORAMA FACEBOOK UND INSTAGRAM Die Diakonie Erlangen in Sozialen Netzwerken Seit Herbst finden Sie die ANNA THIEL, SABINE WEISSENBORN Diakonie Erlangen zusammen mit ihrem Schwesterunter- nehmen, der Stadtmission Nürnberg, in den Sozialen Erlebnisse und Veranstaltungen Netzwerken. Schauen Sie mal bei uns vorbei! Wir freuen uns, mit Ihnen in den Austausch aus Einrichtungen der Diakonie zu kommen. in ganz Erlangen. Facebook www.facebook.com/ hilfe.im.leben Ausgezeichnet mit häusliche Gemeinschaften – zentral ist, dass Menschen füreinander dem Familiengütesiegel Verantwortung tragen, sich umsorgen und zum Beispiel pflegerische und Die Diakonie Erlangen hat im betreuerische Aufgaben füreinander Herbst 2021 das »Evangelische übernehmen«, erklärt Alexandra Gütesiegel Familienorientierung« Frittrang, die die Projektarbeit auf Instagram www.instagram.com/ erhalten. dem Weg zum Familiengütesiegel hilfe.im.leben leitet. Dazu wurde über ein Jahr lang die Personalpolitik im Unternehmensver- Beruf und Familie unter einem Hut bund ausgewertet, überarbeitet und Diakonie-Vorstand Matthias Ewelt neue familienunterstützende Maß- kommentiert dazu: »Bis 2040 nahmen etabliert. So haben auch wird der Soziale Sektor der mit den Diakonie Erlangen und Stadtmission meisten Beschäftigten in Deutschland Nürnberg das entsprechende sein. Sie sorgen dafür, dass unsere Zertifizierungsverfahren mit ihren Gesellschaft funktioniert und Pflegegesellschaften durchlaufen. zusammenhält. Das kann aber nur 14 familienfördernde Maßnahmen und gelingen, wenn sie in einem Umfeld ein internes Monitoring zum Thema arbeiten können, das auf ihre wurden auf den Weg gebracht. Bedürfnisse Rücksicht nimmt und Ausgangspunkt war eine großange- Menschen nicht verschleißt. Daran legte Befragung unter 1.700 Mitar setzen wir als Arbeitgeber alles – beitenden. auch, indem wir immer wieder auf eine angemessene, öffentliche Beruf und Familie vereinbaren Refinanzierung dieser Arbeit Das 2019 entwickelte Zertifikat der drängen.« Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) und der Diakonie Deutschland Nähere Informationen unter: kennzeichnet Unternehmen, die dafür www.gütesiegel- Sorge tragen, dass Mitarbeitende familienorientierung.de Beruf und Familienaufgaben gut miteinander vereinbaren können. Familienfreundliche Arbeitgeberin Der Begriff »Familie« wird in dem diakonischen Unternehmensverbund übrigens weit gefasst: »Wir verstehen darunter sowohl die klassische Kleinfamilie ebenso wie andere
6–7 Lagois-Fotopreis »Trotz Einhaltung aller Hygiene maßnahmen habe ich versucht, die vergeben hohe Motivation der ehrenamtlichen Mitarbeitenden und die spürbare Stephan Grumbach, M itarbeiter Leichtigkeit vor Ort abzubilden«, so des Öffentlichkeitsreferats Stefan Grumbach. Die Fotos sind und Fotograf der Stadtmission im Arbeitsalltag entstanden und nicht Nürnberg und Diakonie Erlangen, eigens gestellt. Somit sind sie ein hat es mit seinen ausdrucks authentisches Abbild von gelebter starken Fotos in die Wanderaus- Nächstenliebe im Kontext einer stellung des »Lagois-Fotopreises« besonderen Situation. geschafft. Der Lagois-Fotopreis des Evange- Mehrere Tage hatte Grumbach lischen Presseverbands für Bayern die Ehrenamtlichen Helfer*innen der e. V. erinnert an Pfarrer Martin Erlanger Tafel mit der Kamera Lagois (1912–1997), der die kirch begleitet. Seine Fotos zeigen die liche Publizistik in Bayern prägte. besonderen Herausforderungen an den Ausgabestellen Erlangen, Nähere Informationen unter: Erlangen-Büchenbach und Herzo- www.martin-lagois.de genaurach in der Coronapandemie. www.consozial.de Magenfreude, 2021 Foto Stephan Grumbach
DIAKONIE NACHRICHTEN Panorama Verabschiedung Die examinierte Altenpflegerin hatte heutigen Gesellschaft ohnehin, 1991 in der Ambulanten Pflege der obwohl man so viel voneinander in den Ruhestand Diakonie Erlangen angefangen und lernen könne. »Hier zu sein, später auch Schichten in der Tages- füllt mich aus«, betont Jentzsch. Abschied Susanne Dobel pflege im Maria-Busch-Haus über- Im Herbst wurde Susanne Dobel nommen. »Seit meiner ›Rente‹ mit 63 Abschied Marion Kreis verabschiedet, die rund 20 Jahre war ich dann nur noch in der Tages- Nach 13 Jahren Tätigkeit in der Gottesdienste in der Diakonie am pflege«, erzählt sie lachend. Von Verwaltung der Diakonie Sophien Ohmplatz am Klavier begleitet und einem buchstäblichen Ruhestand straße verabschiedet Einrichtungs musikalisch ausgestaltet hatte. konnte nicht die Rede sein und ganz leiterin Lilia Olenberg Marion Kreis Einrichtungsleiterin Doreen Lösel, aufzuhören liegt ihr auch heute noch in den Ruhestand. Kreis war Pfarrerin Dorothee Tröger fern: »Wenn es meine Gesundheit zuständig für die Bewohner*innen und Pfarrer Christian Düfel dankten zulässt, möchte ich ehrenamtlich des Betreuten Wohnens und für ihr herzlich für ihre treuen Dienste. weitermachen.« Denn ohne Arbeit viele von ihnen ein wichtiger Anker. könne sie nicht leben, meint Jentzsch, Coronabedingt in kleinem Kreise Abschied Gudrun Jentzsch die nebenbei noch in mehreren bedankte sich Olenberg im Namen Nach 30 Jahren verabschiedet sich anderen Vereinen aktiv ist. An der aller herzlich für die sorgfältige Gudrun Jentzsch als hauptamtliche Diakonie gefalle ihr, dass dort alles so und treue Arbeit. Ab Januar über- Mitarbeiterin aus der Tagespflege. familiär sei. Außerdem komme in der nimmt Katharina Zauner ihre Es sollte eine runde Zahl werden, Tagespflege Jung und Alt zusammen, Aufgaben. erklärt die fitte 78-Jährige. z. B. durch Praktikanten, die teils 15 und teils 50 seien. Das fehle in der GUDRUN JENTZSCH, 78
8–9 MATTHIAS EWELT Vorstandssprecher Pfarrer Matthias Ewelt beim Dankkonzert in St. Matthäus. Königin der Instrumente Vorstandssprecher Pfarrer Matthias Ewelt bedankte sich für die Barmher- begeistert Gäste – Dank- zigkeit all jener, die Zeit und Geld konzert der Diakonie an die Diakonie spenden und deren Arbeit damit unterstützen. Einmal im Jahr bedankt sich die Diakonie Erlangen bei ihren Ehren- Beim anschließenden Imbiss kamen amtlichen und Spendern*innen für die Gäste gesellig zusammen, tausch- deren Engagement und Unterstüt- ten sich aus und knüpften Kontakte. zung im Rahmen der Veranstaltung Die Möglichkeit, nach der corona »Diakonie feiert und dankt« mit bedingten Pause des Dankkonzerts einem Konzert und anschließen wieder miteinander ins Gespräch dem Empfang. zu kommen, tat allen Anwesenden sichtlich gut. Lang ersehnt und entsprechend gut besucht war das diesjährige Dank Unter ihnen waren auch Annekathrin konzert der Organistin Susanne Preidel, Präsidentin der Landes Hartwich-Düfel in St. Matthäus. synode und Sozialreferent Dieter Darunter waren viele Besucher*innen, Rosner sowie die Vorstände der die neugierig auf den Klang der Diakonie Erlangen Gabi Rubenbauer erst kürzlich fertiggestellten neuen und Pfarrer Matthias Ewelt. Klais-Orgel waren. Das abwechslungs- reich zusammengestellte Programm zeigte eindrucksvoll die Vielseitigkeit der »Königin der Instrumente« und begeisterte das Publikum.
DIAKONIE NACHRICHTEN Panorama TAFEL ERLANGEN Zum Tag der offenen Türe zog es die Gäste in die Schiller- straße, wo die Aus- gabestelle erkundet werden konnte. Tafel öffnete Türen Die Gäste flanierten zwischen dem Glücksrad, Infoständen und einem zum 25-jährigen bunten Essensangebot. Auch die Jubiläum gegenüberliegende Tagesstätte »Willi« steuerte frische Waffeln bei und Im Rahmen ihres 25-jährigen öffnete ihre Innenräume für Interes- Jubiläums lud die Tafel Erlangen sierte. Unter den Gästen befand sich zu einem Tag der offenen Tür sowohl die Lokalpolitik mit Ober in die Schillerstraße ein. bürgermeister Dr. Florian Janik und Sozialreferent Dieter Rosner, als auch Besucher*innen konnten die Ausga- Dekan Peter Huschke, sowie Freunde bestelle besichtigen, das neue *innen und Familien der Mitarbeiten- Lastenrad Probe fahren und eine den, eine Gruppe Konfirmanden*innen Fotoausstellung gab Einblicke in und viele Neugierige. den Arbeitsalltag.
10 – 11 Kultur zum 25ten – Und Goerz eröffnete die Lesung mit einem flammenden Appell das eigene Erlanger Tafel lud zum Konsumverhalten zu hinterfragen Benefiz-Event und etwa lokale Händler*innen zu unterstützen, statt bequem vom Zu zwei ganz unterschiedlichen Sofa online zu konsumieren. Mit Benefiz-Kulturevents lud die Tafel wahren Anekdoten aus fränkischen Erlangen anlässlich ihres 25-jäh- Wirtshäusern und Geschichten um rigen Jubiläums im Herbst ins Haus schräge Originale wurde die Lesung der Kirche KREUZ+QUER. schnell »kriminell«. Die »Little METROPOL Philharmonic Nach ihren Wünschen zum 25. Jubi- Big Band« sorgte unter der Leitung läum gefragt, betont Elke Bollmann, von Timm Freyer mit einer Mischung die Einrichtungsleiterin der Erlanger aus Swing, Rock, Pop, Funk, Klassik Tafel, eigentlich sei allein die Existenz und eigens für diese Formation der Tafeln traurig. Kein Mensch geschriebenen Arrangements für sollte zur Tafel kommen müssen, weil gute Stimmung. Glanzvolle Lichter, er kein Geld hat, um sich genug eine glamouröse Sängerin und die Lebensmittel zu kaufen. Sie wünsche schwungvollen Tanzeinlagen der sich ein Umdenken, denn die Grund Blasmusiker*innen in der obersten sicherung reiche nicht zum Leben, Reihe machten den Abend zu sondern nur zum Überleben. Bei etwas ganz Besonderem. Bei der Benefizkonzert und -lesung spende- Benefizlesung unterhielt der Erlanger ten die Besucher*innen insgesamt Krimiautor Tommie Goerz die über 2.000 Euro für die Tafel Erlangen. Besucher*innen mit seinem Lieblings- genre »kriminelles Franken«. JUBILÄUM DER TAFEL ERLANGEN Auf die Little METROPOL Philharmonic Big Band folgte der Krimiautor Tommie Goerz mit einer Benefizlesung.
DIAKONIE NACHRICHTEN Panorama Weihnachten im Weihnachtliche Vielfalt Betreuten Wohnen am Ohmplatz Die Bewohner*innen des Die Weihnachtszeit ist für Betreuten Wohnens der Diakonie Menschen, die in Pflegeheimen am Ohmplatz trafen sich zu einer leben, nie einfach: Wenn andern gemütlichen Weihnachtsfeier in der orts die Familien zusammen festlich geschmückten Cafeteria. rücken, wird deutlich, dass Alter auch einsam machen kann. Einrichtungsleiterin Doreen Lösel nutzte die Veranstaltung, um sich bei Doch es gibt auch Gründe zur Freude. Pfarrerin Dorothee Tröger, Seel- Denn in der Diakonie am Ohmplatz sorgerin für die Senioren*innen des hat man sich viele verschiedene Hauses und Krista Wagner, Leiterin Aktivitäten für die Weihnachtszeit des Begleitenden Dienstes, für deren einfallen lassen. Neben einem Uku- außerordentlichen Einsatz während lele-Konzert und einem besinnlichen der Pandemie zu bedanken. Musik in Gottesdienst an Heiligabend, hatten der Vorweihnachtszeit schenkte die Bewohner*innen die Möglichkeit, der Posaunenchor unter der Leitung alte Kenntnisse aufzufrischen und die von Susanne Hartwig-Düfel den leckeren Lieblingsplätzchenrezepte Bewohnern*innen an einen der aus dem Gedächtnis zu kramen. Auch Adventssamstage im Innenhof des beim Basteln von Adventssternen Pflegeheimes. Hartmut Wiechert vom beteiligten sich die Senioren*innen Seniorenbeirat der Stadt Erlangen aktiv und halfen sich gegenseitig, die hielt dabei eine Begrüßungsrede. Papiersterne sauber auszuschneiden. DIAKONIE AM OHMPLATZ Weihnachtsfeier in der Cafeteria am Ohmplatz. (l.) Der Posaunenchor spielte pandemie- bedingt im Innenhof auf.
12 – 13 GEBURTSTAG Ludwig Wagner mit Einrichtungsleiterin Doreen Lösel. Ein ganzes Für unsere Jahrhundert Leben Mitarbeitenden Seinen 100. Geburtstag feierte In der Diakonie am Ohmplatz Ludwig Wagner, Bewohner wurden die Ehrungen der Mitarbei- der Diakonie am Ohmplatz im tenden für bestandene Examen, Dezember 2021. Coronabedingt Dienstantritte und Jubiläen aus fand der Empfang nur in kleinem über einem Jahr nachgeholt. Kreise statt. Einrichtungsleiterin Doreen Lösel Wagner kommt ursprünglich aus gratulierte Regina Odreitz, Braunersreuth bei Kulmbach, wo er Edeltraut Wendel, Marta Janaszczyk, 1921 geboren und aufgewachsen ist. Rama Agima, Krista Wagner, 1949 heiratete er Sonja Fabian. Die Waltraud Dreibrodt, Stefan Zeeh, Nachkriegsjahre verbrachte das Paar Petra Hölscher und Eva Peran. mit dem Aufbau eines Unternehmens zum Verkauf und der Reparatur von Im Herbst hatte die Mitarbeiten- Motorrädern und landwirtschaftlichen denvertretung ein Gartenfest im Maschinen. Seit damals besteht auch Maria-Busch-Haus für die Teams Ludwig Wagners große Leidenschaft des ambulanten Pflegedienstes für alles, was schnell ist und Räder und der Tagespflege organisiert. hat. Bis ins hohe Alter begeisterte er sich für den Rennsport. Besonders beeindruckten die Mitar- beitenden die kulinarischen Highlights Aufgrund beruflicher Veränderungen des »Feuerkochs«, der eine Show zog das Paar Mitte der 50er Jahre Cooking Station mit offener Flamme nach Erlangen. Seit 2017 lebt Ludwig aufgebaut hatte. Auch Vorstand Wagner in der Diakonie am Ohmplatz. Matthias Ewelt und Einrichtungsleiter Seinen Lebensmut hat der 100-jährige Felix Krauß nutzten die Gelegenheit Jubilar nicht verloren, er würde am des Zusammenkommens und liebsten 200 Jahre alt werden. gemeinsamen Austauschs.
MEINE DIAKONIE Wechsel in der Diakonie WECHSEL IN DER DIAKONIE ANNA THIEL Sabine Hornung, langjährige Leiterin der Sozialen Dienste im Diakonischen Werk Erlangen und der Bezirksstelle der Diakonie Bayern im Ev.-Luth. Dekanat verabschiedet sich in den Ruhe- stand. Einen Großteil ihres Verantwortungsbereiches übernimmt Elke Bollmann, bisher Leiterin der Tafel Erlangen. Umbau der Leitungsstruktur Erlanger KASA (Sozialberatung), Herausforderungen stehen bevor Im Dezember wurde Sabine Hornung, diakonische Wohnungslosenhilfe, Dass das so bleibt, hofft auch Elke Leiterin der Bezirksstelle und Bahnhofsmission, Tafel und Integrati- Bollmann, die viele von Hornungs Bereichsleiterin der Sozialen Dienste onsberatung sind dann Teil des Aufgaben übernimmt. »Die Finanzie- der Diakonie Erlangen in den Ruhe- großen Fachbereiches »Beratungs- rung sozialer Angebote wird in stand verabschiedet. Im Rahmen dienste & Gefährdetenhilfe« für die Zukunft eine große Herausforderung«, einer feierlichen Veranstaltung im Region Nürnberg-Erlangen. Dieser prognostiziert die 57-Jährige. Denn Haus der Kirche KREUZ+QUER wird von Gabi Koszanowski geleitet. von der bayerischen Landeskirche dankten Vorstände und Mitarbeitende werde es wohl weniger Zuschüsse für der 63-Jährigen für ihr langjähriges, Einfluss in Kirche und Politik die diakonische Arbeit geben. »Wir prägendes Wirken in der Diakonie. Die scheidende Sabine Hornung müssen also schauen, wie wir diese arbeitete nach ihrem Studium Mittel ersetzen.« Erlangen sei zwar »Der positive Beitrag, den Frau zunächst als Pflegerin in einem eine reiche Stadt, das garantiere aber Hornung zur Entwicklung der Diakonie Altenheim, ehe sie für zehn Jahre die nicht, dass die voraussichtliche Lücke in Erlangen geleistet hat, kann Beschäftigungstherapie leitete. automatisch ausgeglichen werde. nicht hoch genug geschätzt werden«, Später baute sie die Tagespflege betonte Vorstand Pfarrer Matthias Maria-Busch-Haus auf und wurde Diakonie im Dekanat Ewelt, »dazu gehört auch, dass sie deren Einrichtungsleiterin. Die Mit dem Personalwechsel neu entscheidend beim Zusammenwach- Tagespflege gehört heute ebenfalls geschaffen wurde in Erlangen die sen mit der Stadtmission Nürnberg zur Diakonie Erlangen. Seit 2011 Stabsstelle »Diakonie im Dekanat«, mitgewirkt hat«. führte Sabine Hornung die Diakonie- die nun ebenfalls durch Elke Bollmann Bezirksstelle und den Bereich besetzt ist. »Ich möchte die Stärken Ab sofort wird Elke Bollmann als über Soziale Dienste in Erlangen. In dieser der Diakonie nach außen tragen«, greifende Einrichtungsleitung die Funktion arbeitete sie eng mit den betont sie, »denn wir haben einen Sozialen Dienste der Diakonie Erlan- Kirchengemeinden zusammen und wichtigen Platz in der Gesellschaft – gen, zu denen auch die Tafel gehört, wirkte in verschiedenen sozial uns braucht’s«. Ihr Glaube bestärke führen. Gleichzeitig werden die politischen Gremien der Stadt mit. sie in ihrem Engagement. »Gerade in Sozialen Dienste in Erlangen noch »In Erlangen hat auch die Politik ein diesen Zeiten, in denen sich ein stärker im Unternehmensverbund von Interesse an uns«, sagt Hornung gesellschaftlicher Wandel einstellt, ist Stadtmission Nürnberg und Diakonie dankbar. diakonisches Handeln gefragt.« Erlangen aufgehen.
14 – 15 ELKE BOLLMANN, © Stephan Grumbach bekannt als Leitung der Tafel Erlangen, übernimmt die Verantwortung für weitere Einrichtungen und besetzt den neuen Posten Diakonie im Dekanat. SABINE HORNUNG Nach 20 Dienstjahren in der Diakonie verabschiedet sich Sabine Hornung in den Ruhestand.
MEINE DIAKONIE Mit Humor und Empathie MIT HUMOR UND EMPATHIE SABINE WEISSENBORN »Jeder ist wichtig und wertvoll«, so lautet das Motto von Sabine Hornung, die jahrelang mit ein großen Portion Humor und Empathie an der Spitze der Diakonie Erlangen stand. Bevor sie sich in den Ruhestand verabschiedete, stellte sie sich noch einigen Fragen: Frau Hornung, Sie kennen die Aber am meisten beeindruckt hat Diakonie Erlangen seit über drei mich der erste Corona-Lockdown. Jahrzehnten und waren in ganz Alles hatte geschlossen – nur wir, also unterschiedlichen Positionen tätig die Tafel und die Bahnhofsmission, – was hat Sie in der Zeit am mei- waren offen. Älteren Ehrenamtlichen sten beeindruckt, was bleibt Ihnen hatten wir angeboten daheimzublei- in Erinnerung? ben, aber viele bestanden darauf Hornung Ich erinnere mich gerne an mitzuhelfen. Und als es nur noch leere die Zeit in der Tagespflege für Regale im Einzelhandel gab und wir Senioren*innen. Ich sehe noch die einen Hilfsaufruf über die Medien eindrucksvollen Bilder, wie Senioren starten mussten, klingelte das Telefon *innen innerhalb kurzer Zeit in der nonstop, ständig kamen Leute vorbei: Tagespflege wieder aufgeblüht sind. Händler*innen und Privatpersonen Die Beschäftigung in Gemeinschaft haben tüten- und kistenweise Waren hat viele längst verlernte Fähigkeiten abgeliefert, Gastronomen ihre Lager wieder hervorgezaubert. und Kühlräume leergeräumt. Das vergesse ich nie, denn für unsere Ich denke auch an 2015, als viele Bedürftigen hatten wir plötzlich lauter Flüchtlinge und Asylbewerber*innen Lebensmittel, die wir sonst niemals kamen. Wenn man bedenkt, in anbieten können. welchen Lebenslagen die Familien, Jugendlichen und Kinder waren, was Einige Gastronomen haben auch ihnen alles passiert ist, da bekommst für die Bahnhofsmission gekocht und du richtig Gänsehaut. Da verwundert Essen verteilt. Tafel und Bahnhofs es auch nicht, wenn sie seelisch mission waren sozusagen unsere angeschlagen sind und Hilfe brau- Leuchttürme. Da wurde schon chen. Wie behütet und aufgehoben deutlich, wieviel Anteil die Erlanger sind wir dagegen aufgewachsen. Bevölkerung nimmt und uns helfen will – das hat richtig Eindruck hinterlassen.
16 – 17 SABINE HORNUNG Sie haben viele verschiedene Und das Schlimme ist, sie könnten Sabine Hornung freut Menschen und Schicksalsschläge nicht mal umziehen. Das Geld, dass sich auf ihren neuen miterlebt – welche Vorausset- sie heute für ihr Häuschen kriegen, Lebensabschnitt, den zungen muss Ihre Nachfolgerin reicht in Erlangen nicht mal für sie mit Mann, Hund und mitbringen? eine Eigentumswohnung. Und wer lang ersehnten Reisen verbringen will. Hornung Vor allem muss sie gerne vermietet beispielsweise einer kommunizieren, Menschen zugewandt 80-jährigen Frau mit einem Rentenbe- sein und Interesse an der Person und scheid von 500 Euro eine Wohnung? ihrem Leben haben. Diese Nähe zu Diese Entwicklung sehe ich mit großer Mitarbeitenden und Team ist wichtig. Sorge. Dazu die ungerechte Bezah- Meine Tür stand immer offen, da lung von Arbeit. Mindestlohn hin oder kommt so viel zurück. Es ist wie eine her, aber selbst zwölf Euro sind große Familie und das habe ich auch nicht viel. immer sehr geschätzt. Sie hören mit gerade mal Wie sehen Sie die sozialpolitische 63 Jahren auf und verbessern ihre Entwicklung in Erlangen? persönliche Work-Life-Balance. Hornung Die soziale Schere wird Was wünschen Sie sich für Ihre noch weiter auseinandergehen. Aber Nachfolgerin? die finanziellen Mittel bei Kommunen, Hornung Eine gehörige Portion Landkreisen und Bezirken werden Gelassenheit und Humor! Man muss weniger und im Gegenzug wird die auch mal über sich selbst lachen Zahl der Bedürftigen weiter ansteigen. können. In schwierigen Situationen ist Was ich in letzter Zeit öfter wahrge- Lachen manchmal das Mittel der nommen habe: Derzeit wächst eine Wahl. Wenn’s mal schwere Gespräche ganz neue Form von Armut. Viele gab mit Mitarbeitenden, Kunden*innen Frauen/Witwen auf dem Land haben und Klienten*innen – Humor hat zwar Häuser, aber kein Geld mehr, um immer ein bisschen geholfen, und sie zu renovieren oder etwa eine neue Fairness. Mein Motto lautete schon Heizung einzubauen. Die sitzen in immer: Jede*r ist wichtig und wertvoll! ihren eiskalten Buden. Jeder Mensch hat seinen Platz in der Gesellschaft, der eine ist Fahrer *in, der andere Reinigungskraft und wieder eine andere ist halt Chef. Aber: Jede und jeder ist wichtig und wertvoll!
SCHWERPUNKT Gesetze bremsen Integration »GESETZE BREMSEN INTEGRATION« ANNA THIEL 15.000 Lehrstellen blieben 2021 in Bayern unbesetzt. Das müsste nicht sein, sagen Integrationsberater*innen der Diakonie Erlangen und kritisieren, dass gesetzliche Hürden wie Beschäftigungsverbote immer wieder verhindern, dass Geflüchtete auch in unserer Region in den Arbeitsmarkt und in ein selbstständiges Leben finden. Im Herbst meldete die Bundesagentur für Arbeit, die Pro- reinhängen, denn in seiner Heimat herrschen Unruhen bleme bei der Besetzung von Ausbildungsstellen hätten und Gewalt; eine Lebensperspektive erkennt er dort nicht weiter zugenommen. 63.000 Ausbildungsstellen wurden mehr, die Hoffnung auf eine gute und sichere Zukunft in 2021 in Deutschland nicht besetzt – allein in Bayern sind Äthiopien, gemeinsam mit seiner Frau hat er verloren. es über 15.000. Geflüchtete haben es bei der Suche be- sonders schwer: Nur etwa ein Drittel der Bewerber*innen Immer wieder die gleichen Herausforderungen mit Fluchtbiografie haben tatsächlich eine Ausbildung Bendrich und Ehrenamtliche des Vereins »Hand in Hand« begonnen. aus Baiersdorf helfen dem jungen Mann, so gut sie können. Der erste Erfolg war ein Platz in der Berufsinte- Wie schwierig es für geflüchtete Menschen ist, auf dem grationsklasse in Herzogenaurach, den sie ihm vermitteln Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, weiß auch konnten. Sie kauften ein Sprachbuch zum Lernen, teilten Alexandra Bendrich von der Flüchtlings- und Integrations- sich die Gebühren für seine anstehende B1-Prüfung, beratung der Diakonie Erlangen. »Es ist unser Ziel, dass konnten mit ihm gemeinsam einen Praktikums- und dann sie ihr Leben hier selbstständig meistern, aber es werden sogar einen Ausbildungsplatz finden. Denn nach wie ihnen viele Steine in den Weg gelegt.« Arbeitgeber*innen vor sind Betriebe in Erlangen und im Landkreis offen, bräuchten zum Beispiel mehr Sicherheit, wenn sie Men- Geflüchtete in die Lehre zu nehmen – nicht zuletzt, weil schen ohne festen Aufenthalt eine Chance geben. Das sie immer wieder gute Erfahrungen mit ihnen machen Problem seien oft nicht die Betriebe, sondern Gesetze, die und dringend ihre Arbeitskraft brauchen. die Integration ausbremsen. Verbesserungen erhofft sich die Sozialpädagogin von der neuen Regierung. »Hochbaufacharbeiter« wollte Mohammed sich nach drei Lehrjahren nennen können und bemühte sich nach Kräf- Rechte und Möglichkeiten sind eingeschränkt ten. Die praktische Prüfung meisterte er mit links. Aber die Ein gutes Beispiel ist Mohammed. Schon von Anfang an fremde Sprache fällt ihm nach wie vor schwer, sodass er hatte es der heute 27-Jährige in Deutschland schwer, durch die theoretische Prüfung rasselte, dreimal in Folge. sowie viele Geflüchtete aus seinem Herkunftsland. Als er Erst schien es, als sei die Mühe dennoch nicht umsonst 2016 nach Deutschland kam, war die erste Hürde, dass er gewesen: «Mein Chef wollte mich weiter beschäftigen und als Äthiopier kein Recht auf einen Integrationskurs hatte. hat mir einen Vertrag zum Hilfsarbeiter angeboten.« Natür- Aber Mohammed war motiviert und wollte sich umso mehr lich hätte der 27-Jährige diesen gerne angenommen.
18 – 19 Ein Gericht erteilte aufgrund der missglückten Prüfung aber nur eine Duldung – eine »Aussetzung der Abschie- bung«. Eine der Folgen war, dass Mohammed nicht mehr arbeiten darf. Sozialpädagogin Alexandra Bendrich betont: »Er wird zur Abhängigkeit gezwungen.« Eine Chance für alle Seiten Der junge Mann will aber nicht abhängig von staatlicher Unterstützung und noch dazu untätig sein. »Am liebsten würde ich ganz selbstständig für mich sorgen und keine Last für andere sein«, sagt er. »Mohammed ist ein Muster beispiel«, betont auch Bendrich, »eine Duldung, wie sie derzeit besteht, ist für niemanden gut.« Gerade in Hand- werksbetrieben fehlen Arbeitskräfte und Stellen bleiben unbesetzt. Das, was Mohammed gelernt hat, gilt als »Mangelberuf« und wird landesweit gesucht. Er wird am Bau dringend benötigt. Um ihn doch noch in den Job zu bringen, läuft nun ein Härtefallantrag. Im Herbst hat er die Deutschprüfung abgelegt, die für eine richtige Auf enthaltserlaubnis unerlässlich ist. »Wir haben hier einen motivierten jungen Mann, der anpacken kann und will – das ist nicht nur für ihn eine Chance, sondern auch für unser Land.« Hoffnung in die Ampel Hoffnung setzt Alexandra Bendrich auch in die neue Bundesregierung: »Der Koalitionsvertrag verspricht einige Neuerungen, die wir aus unserer fachlichen und menschlichen Erfahrung nur befürworten können.« So zum Beispiel das Vorhaben, dass Geduldete in Ausbildung eine Aufenthaltserlaubnis erhalten, um sowohl den Lehr- lingen als auch den Betrieben mehr Sicherheit zu geben. ALEXANDRA Aber auch, dass jede/r Geflüchtete*r von Anfang an einen BENDRICH (l.) Integrationskurs besuchen kann. »Das wäre eine riesige ist Integrationsberaterin Hilfe, weil gerade die Sprache ja eine Grundvoraussetzung bei der Diakonie und für fast alles im Leben ist«, so Bendrich. Sei es ein Arzt- unterstützt Mohammed. besuch, ein Gespräch mit Nachbarn*innen oder die Suche nach einem Job. Fast genauso wichtig sei es, Arbeitsver- bote ganz abzuschaffen. Denn am Arbeitsplatz passiere Integration praktisch von ganz alleine. »Und eigenes Geld zu verdienen ermöglicht erst echte Teilhabe.« Das, was Asylsuchenden gesetzlich an monatlichen Sozialleistungen zusteht, deckt nicht einmal das ab, was als Existenz minimum definiert und als »Hartz IV« bekannt ist. Besonders häufig und besonders gravierend ist aus und Somalia, sei es erfahrungsgemäß aber enorm Bendrichs Sicht der Status einer Duldung, welcher nicht schwierig, an offizielle Papiere zu kommen, um die eigene selten über lange Zeiträume immer wieder verlängert Identität nachzuweisen, erklärt Bendrich. Darum befür- werde. »Da kommt man normalerweise nicht mehr so wortet sie auch das Vorhaben der Regierung, eine Ver- leicht raus«. Darum begrüßt die Sozialpädagogin das neue sicherung an Eides statt abgeben zu können, wenn eine »Chancen-Aufenthaltsrecht«, welches an die Stelle von Identitätsklärung anders nicht möglich ist. »Die geplanten »Kettenduldungen« treten soll: Personen, die zum Stichtag Änderungen müssen jetzt rechtlich schleunigst umge- am 1. Januar 2022 bereits seit fünf Jahren in Deutschland setzt werden«, fordert Alexandra Bendrich, »damit leben, sollen laut Koalitionsvertrag eine einjährige Auf sich endlich konkret etwas an der Situation der Menschen enthaltserlaubnis auf Probe erhalten können. In dieser Zeit verbessert«. Sie betont auch: »Deutschland ist auf sie müssen sie die Voraussetzungen für ein Bleiberecht er- angewiesen.« Denn alleine der Bedarf an Arbeitskräften füllen, z. B. die Sicherung des Lebensunterhalts und den in der Pflege und im Handwerk könne nicht mehr ohne Identitätsnachweis. In bestimmten Ländern, wie Eritrea Migration g edeckt werden.
ZAHLEN UND FAKTEN Jubiläen und Veranstaltungen © Stephan Minx
20 – 21 DIE JUBILÄEN UNSERER MITARBEITENDEN 25 J. Peter Braun, Jugendwerkstatt Inge List, Diakonie am Ohmplatz 20 J. Ute Endner, Jugendwerkstatt Annemarie Hain, Seelsorge Pflege Erlangen Andrea Riedel, Diakonie station Herzogenaurach 15 J. Gunther Bauer, Jugendwerkstatt Irina Fischer, Diakoniestation West Fadwa Massaidi, Diakonie am Ohmplatz Elena Plotnikov, Diakoniestation Uttenreuth 10 J. Andreas Dieter, Diakonie Sophienstraße Gwendolyn Dravenau, Persönliches Budget Renate Gunkler, Hospiz am Ohmplatz Petra Hölscher, Diakonie am Ohmplatz Erika Powollik, Hospiz am Ohmplatz Herzlichen Dank für die langjährige Unterstützung.
ZAHLEN UND FAKTEN Spenden und Helfen ERSTE HILFE GEGEN ARMUT ANNA THIEL Die Diakonie Erlangen sammelt Spenden für den Notfonds »Erste Hilfe gegen Armut« und bittet Bürger*innen um Unter- stützung. Die Spenden kommen auch dem Gebrauchtwarenladen »Fundgrube« zugute, der gerade für Familien eine wichtige Hilfe ist. Noch 6.000 Euro fehlen bis zum Spendenziel. Unter dem Motto »Kleider machen »Fundgrube« hilft Familien Türöffner in die Beratung Leute« sammelt die Diakonie Erlan- Gerade für Familien mit wenig Ein- Armut bedeutet Verzicht und oft- gen Spenden für den Notfonds »Erste kommen ist die »Fundgrube« dabei mals schleichende Vereinsamung. Hilfe gegen Armut«. Dieser unterstützt eine große Hilfe. »Die Wachstumssch- Einige der Kunden*innen kämen gar neben den Hilfen für Menschen in übe der Kinder gehen ganz schön ins nicht zum Kaufen, sondern nur zum Wohnungsnot, der Tafel, der Bahn- Geld«, sagt Amina* (44), die zusam- Schauen und um mit jemandem zu hofsmission, der Sozialberatung und men mit ihrer Schwester Nadia* (39) reden, berichtet Gabi Lederer, die den Hilfen für bedürftige Kinder auch regelmäßig im Laden der Diakonie seit 2013 im Laden mitarbeitet und den Gebrauchtwarenladen der Dia- einkauft. Hauptsächlich Kleidung ihre Stammkundschaft gut kennt. konie, der dieses Jahr im Mittelpunkt für die Kinder, Spielzeug und Schul- »Es gibt keine großen Hürden, um steht. In der »Fundgrube« können sachen, aber auch Geschenke zum ins Gespräch zu kommen und das ist Menschen einkaufen, die wenig Geld Geburtstag oder Weihnachten. Dabei es, was uns ausmacht.« Es herrsche zur Verfügung haben. entlaste es einfach, hier günstiger ein- meist großes Vertrauen zwischen den kaufen zu können. Und gerade für die Kunden*innen und den Team-Mitglie- »Kleider machen Leute« Großen sei es wichtig, wie sie ange- dern. »Viele erzählen von ihren Sor- Über Armut wird nicht gern gespro- zogen sind, erklärt Nadia*: »Sie wollen gen, denn die Mitarbeitenden, größ- chen und in Erlangen ist sie wenig dazugehören.« Außerdem gefalle tenteils Ehrenamtliche, nehmen sich sichtbar. Dabei betrifft sie weit mehr ihnen, dass Second Hand gut für die die Zeit zuzuhören.« Die »Fundgrube« Menschen, als viele glauben, und die Umwelt ist. Man müsse ja nichts neu ist wie ein Türöffner: Die Mitarbeiten- Zahl steigt. Besonders häufig betrof- kaufen, das es schon gebe. den sind Ansprechpartner*innen und fen sind Alleinerziehende, Erwerbs- vermitteln, wenn nötig auch an die lose und Rentner*innen. »Kleider Auch Miro* (54) und Sarah* (47) wollen passende Beratungsstelle. machen Leute« ist eine unbequeme nur das Beste für ihre Kinder. Seit Wahrheit. Kleidung kann ausgrenzen einem Arbeitsunfall, bei dem Miro* Spendenkonto und diskriminieren. Sie kann aber wegen eines Bandscheibenvorfalls Diakonie Erlangen auch das Selbstwertgefühl stärken, erwerbsunfähig wurde, ist das Geld IBAN: DE46 7635 0000 0060 0258 74 Türen öffnen und das Bedürfnis nach knapp. Das Ehepaar selbst verzichtet BIC: BYLADEM1ERH einem gepflegten Aussehen befriedi- auf Vieles, um ihren drei Mädchen, Sparkasse Erlangen gen. In einem Geschäft einzukaufen die das Gymnasium besuchen, ein Zweck: Erste Hilfe gegen Armut und sich seine Kleidung selbst auszu- gutes Leben zu bieten. Sie sollen es suchen, das wünscht sich jeder*r. einmal leichter haben, als sie selbst. Das Angebot der Fundgrube hilft zum Beispiel, damit Geld für Nachhilfe übrig bleibt. *Name geändert
22 – 23 FUNDGRUBE Selbst in Not Durch die Schließungen während der Lockdowns war der Laden selbst in einen finanziellen Engpass geraten. Der Umsatzausfall während Corona hat ein großes Loch in die Kasse gerissen, das aus eigener Kraft nicht gestopft werden kann. Dank der vielen Sachspenden, die wir vor und nach Weih- nachten erhalten haben, sind unsere Lager aktuell gut gefüllt. Um den Fortbestand der Einrichtung zu sichern sind wir auf Spendengelder ange- wiesen. Nur so können die massiven pandemiebedingten Umsatzeinbußen ausgeglichen werden. »Die Mitarbeitenden nehmen sich die Zeit zuzuhören.« © Diakonie Bayern Gabi Lederer, Mitarbeiterin der Fundgrube
ZAHLEN UND FAKTEN Spenden und Helfen SPENDEN UND HELFEN STEPHANIE ÖTTL, ANNA THIEL, SABINE WEISSENBORN Die Diakonie Erlangen leistet Hilfe im Leben – für Menschen in finanziellen, familiären oder persönlichen Notlagen. Mit der Unterstützung von Spendern*innen schenken wir neuen Lebensmut und Zukunftschancen. Treue Hilfe der Sparkasse Einladung zum Verweilen Die Sparkasse Erlangen spendete Die Erlanger Bürgerstiftung finanzierte über 4.000 Euro an die Einrichtungen nach der Spende eines Bücher- der Diakonie Erlangen, darunter schrankes kurz vor Weihnachten nun auch die Tafel, die Bahnhofsmission, auch noch eine passende Sitzbank die Jugendwerkstatt und die Hilfen für die Tafel. »Schmökern in Büchern für Menschen in Wohnungsnot. oder ein Plausch unter Tafel- kund*innen: Zu einem Bücherschrank Spende füllt Lebensmittellager gehört eine einladende Bank,« freuen Die Tafel Erlangen freut sich über sich die Vorstände der Bürgerstiftung 5.000 Dollar, welche die LUKAS Elisabeth Preuß und Klaus Fella. Hydraulik GmbH der Hilfseinrichtung Ideengeber war Chris Rieker, der so spendete. Der Geschäftsführer Fabio auf die Bedeutung von körperlicher Ferrari, Frau Oehmke und die Marke- und geistiger Nahrung aufmerksam © Joki_Foto, Erlangen ting-Managerin Jessica Forster von machen möchte. LUKAS Hydraulik übergaben den Spendenscheck in der Tafelausgabe- Lions Club Herzogenaurach stelle in der Schillerstraße. Die hilft mit Gutscheinen Spende ist in Dollar, da der Mutter- Der Lions Club Herzogenaurach hat konzern des Unternehmens in den 7.500 Euro in Form von HerzoCity- USA sitzt. »Von unserer Seite aus Gutscheinen für die Tafelkunden*innen können wir nur sagen, dass wir sehr übergeben. Matthias Malessa und Fabio Ferrari und Frau Oehmke, dankbar für diese wirklich großzügige Stephan Wirth des Lions Club Herzo- LUKAS Hydraulik Spende sind. Sie erleichtert uns den genaurach und Lions Hilfswerk GmbH mit Elke Start ins neue Jahr erheblich. Es ist Herzogenaurach e. V. überbrachten Bollmann (Mitte). ein gutes Gefühl zu wissen, dass die Spenden, die im Rahmen des wir die Lager mit Dauerlebensmitteln 25. Lions-Benefiz-Golf-Turniers Elke Bollmann, Ein- richtungsleitung Tafel auffüllen können, um so unsere gesammelt wurden. Verteilt wurden Erlangen und Klaus Kunden*innen im ersten Halbjahr die Gutscheine an die Kunden*innen Fella, Bürgerstiftung. sicher zu versorgen,« bedankt sich der Tafel Herzogenaurach zu Niko- Chiara Uhlemann im Namen der laus, sodass sie von ihnen auch Tafel Erlangen. für Weihnachtsgeschenke genutzt werden konnten.
24 – 25 Siemens spendet 25.000 Euro »Die Tafel Erlangen und ihre ehren- für Erlanger Tafel amtlichen Mitarbeitenden setzen sich »Ehrenamtliches Engagement ist für die Menschen ein, die es am ein sehr wichtiger Bestandteil der nötigsten haben und leisten dabei Gesellschaft und ich freue mich sehr, auch einen wertvollen Beitrag zur dass Siemens in der Metropol nachhaltigen Ressourcenverwertung.« region Nürnberg einen Beitrag dazu Ganz besonderer Dank geht auch leistet«, sagte Prof. Dr. Ralf P. Thomas, an das Regionalreferat um Michael Vorstandsmitglied und Finanzvor- Sigmund (Leiter Regionalreferat) und Kai Lerch, Geschäfts- stand der Siemens AG sowie Christina Eisenmeyer (Ansprech führer Bauzentrum Siemens-Sprecher der Metropol partnerin Soziales & Humanitäres) Gebhardt und Elke Boll- region Nürnberg. Passend zum sowie alle weiteren Beteiligten. mann (r.), Tafel-Leitung 25-jährigen Jubiläum übergab dieser bei der Übergabe des der Tafel Erlangen eine Spende Bauzentrum Gebhardt hilft Spendenschecks. von 25.000 Euro. Der größte Teil Lebensmittel retten davon stammt aus den Erlösen der Eine Spende über 2.500 Euro kommt Onlineauktion von Kunstwerken der Tafel Erlangen zugute. Kai Lerch, aus dem Nachlass des ehemaligen der Geschäftsführer des Bauzen Verwaltungsgebäudes – auch trums Gebhardt aus Erlangen über als »Himbeerpalast« bekannt. »Die reichte den Scheck persönlich. Die Bedürftigkeit ist seit der Corona- Firma unterstützt jedes Jahr drei Pandemie nochmals angestiegen«, so soziale Einrichtungen. Dieses Jahr ist Elke Bollmann, Leiterin der Erlanger die Tafel mit dabei, da die Kombina- Tafel. Um das Angebot auf hohem tion aus Lebensmittel retten, Umwelt Niveau aufrechtzuerhalten, benötigt schutz und Ressourcenverschwen- die Einrichtung der Diakonie Erlangen dung vermeiden – verbunden mit für ihre Ausgabestellen eine der der Unterstützung von Menschen in aktuellen Situation angepasste, schwierigen Lebenssituationen funktionsgerechte und praxistaugliche die Geschäftsführung überzeugt hat. Ausstattung. »Siemens unterstützt Die Spende fließt in den Unterhalt der das Ehrenamt in der Metropolregion«, Fahrzeuge. »Denn ohne Autos können sagte Michael Sigmund, Leiter des keine Lebensmittel vor der Tonne Siemens-Regionalreferats. gerettet und zu den Ausgabestellen an die Kunden gebracht werden,« so Tafel-Leiterin Elke Bollmann. Elke Bollmann, Einrich- tungsleitung der Tafel Erlangen und Matthias Ewelt, Vorstands sprecher Diakonie Erlangen freuen sich über den Scheck der Siemens AG.
ZAHLEN UND FAKTEN Spenden und Helfen Neue Transportwagen für Tafel 300 Mal Vorfreude Büchenbach auf Weihnachten Die Teilnehmer*innen des Bfz-Kurses Die Sparda Bank hat zur Vorweih- LEILA spenden der Tafel Erlangen nachtszeit wieder 300 hochwertige selbst gefertigte Rollenwagen aus Adventskalender an Kinder aus Holz. Diese werden dringend für den bedürftigen Familien in Erlangen ver- Transport von Tischen und Kisten schenkt. Die Tafel Erlagen übernahm benötigt. Im Verlauf des Seminars die Verteilung der Kalender. Gerade (v. l.) Heiko Kühn, Teil- entwickelten die sechs Kursteilneh- einkommensschwache Familien nehmer, Dieter Allgöwer mer*innen ihre persönlichen Fähigkei- erleben die Zeit rund um Weihnachten und Margitta Schütz, ten und Kenntnisse. Für das Projekt als zusätzliche finanzielle – und auch bfz Erlangen Kurslei- Holzarbeiten befragten sie vorab emotionale – Belastung. Die Eltern tung, Sigrid Sonntag, Non-Profit-Einrichtungen nach ihren wollen ihren Kindern eine Freude Jobcenter Erlangen, möglichen Wünschen und Bedürf- machen – doch das Geld dazu fehlt. Stefan Obenauf und Hans Hoffmann, Teil- nissen. So kam der Kontakt zur Tafel nehmer. Büchenbach zustande. Daher setzt sich die regional enga- gierte Genossenschaftsbank Die Tafelleiterin Elke Bollman dafür ein, diesen Familien unter die freut sich sehr, dass die Wahl auf Arme zu greifen und allen eine ihre Einrichtung fiel: »Die Ausstat- besinnliche Weihnachtszeit zu ermög tung haben wir in der Ausgabestelle lichen, wie Thomas Lang, stellver- Büchenbach dringend benötigt.« tretender Vorsitzender, erklärt. Auch Noch eine positive Nachricht: Vorstandssprecher der Diakonie Die Hälfte der Teilnehmenden des Erlangen, Pfarrer Matthias Ewelt, der bfz-Kurses hatte zum Zeitpunkt zur symbolischen Spendenübergabe der Spendenübergabe bereits eine gekommen war, freut sich über neue Arbeitsstelle gefunden. die direkte Hilfe »gerade in Zeiten wie diesen wird deutlich, wie wichtig das ›Füreinander da sein‹, das Miteinander auf Augenhöhe ist.« (v. l.) Matthias Ewelt, Vorstandssprecher Diakonie Erlangen, Thomas Lang, stv. Vorstand Sparda Bank und Elke Bollmann, Einrichtungsleitung Tafel Erlangen.
26 – 27 (v. l.) Peter Dunker, Siemens Mobility Head of Rolling Stock, Claudia Steubing, Einrichtungsleitung Bahnhofsmission Er- langen, Matthias Ewelt, Vorstand Diakonie, und Torsten Wehrkamp, Siemens Mobility Head of Spare Part. Leo Club Erlangen-»Markgraf« Siemens Mobility spendet spendet 1.500 Euro 10.000 Euro Warm und trocken durch die nass- Diakonie-Vorstand Matthias Ewelt kalte Jahreszeit: Der Leo Club nahm den symbolischen Spenden- Erlangen »Markgraf« finanzierte der scheck entgegen. »Damit können Bahnhofsmission Erlangen Schuh- endlich die Innenräume der Bahn- gutscheine im Wert von 1.500 Euro. hofsmission renoviert werden«, erklärt Einrichtungsleiterin Claudia Steubing Claudia Steubing, »das ist längst und ihr Team gaben diese an regel- überfällig«. Auch eine neue Küche und mäßige Besucher*innen und be- neues Mobiliar für den Besucherraum sonders bedürftige Menschen aus. sind geplant. Das kommt den Besu- »Dass uns der Leo Club Erlangen hier chern*innen zugute, wenn der Zugang unterstützt, freut uns wirklich sehr«, zu den Innenräumen der Bahnhofs- bedankt sich Claudia Steubing bei mission und der Aufenthalt darin Club-Mitglied Hendrik Holz. »Gera- wieder möglich ist. Aufgrund der Pan- de die kalte und nasse Jahreszeit ist demie können nämlich derzeit heiße für bedürftige Menschen besonders Getränke und Speisen nur durch ein hart.« Helfen konnte die Bahnhofs- Fenster ins Freie ausgegeben werden. mission bisher nur schwer, denn auch z. B. im Sozialkaufhaus »Fundgrube« Nikolaustag in Erlangen, sind gut erhaltene in der Bahnhofsmission Schuhe aus zweiter Hand sehr rar. Was Süßes, was für die Ohren und ein heißes Getränk – typisch Advents- dm spendet Hygieneartikel zeit eben: Bei der Bahnhofmission Es ist schon fast Tradition: Kurz vor Erlangen haben Besucher*innen am Weihnachten schenkte die dm-Filiale Nikolaustag eine Geschenktüte mit am Hugenottenplatz ihrer »Nach Schoko-Nikolaus und einer Gottes barin«, der Bahnhofsmission Erlangen, dienst-CD bekommen. Claudia wieder Hygieneartikel. Die Produkte Steubing bedankte sich bei Pfarrerin werden an die Besucher*innen aus- Dorothee Tröger für den Audiobei gegeben. »Die Zusammenarbeit läuft trag, beim DI MC Nachwuchskreis von immer völlig unkompliziert«, findet Siemens für die 50 Geschenktüten Claudia Steubing. »Und wir freuen und bei EDEKA Bächmann für uns, wenn wir helfen können«, ergänzt die süße Spende. Außerdem bekam die dm-Filialleiterin. jede*r ein heißes Getränk in Thermo- bechern, um sich aufzuwärmen.
ZAHLEN UND FAKTEN Spenden und Helfen Wolfram Kons, Gesamtleiter Charitiy RTL mit einem Spendenscheck für die Projektwoche »Kinder (und Eltern) stark machen«. © MG RTL D / Stefan Gregorowius Fast 10.000 Euro für Projektwoche Etuis und Kopfhörern für das digitale Seit 2009 richtet die Sozialberatung Lernen – unterstützen. Statistisch KASA der Diakonie Erlangen die gesehen wächst jedes fünfte Kind in Projektwoche für benachteiligte Eltern Deutschland in Armut auf. Experten und Kinder in Kooperation mit dem *innen gehen davon aus, dass sich Caritasverband Erlangen-Höchstadt die Situation in der Corona-Pandemie aus. Eine Woche lang geht es für weiter verschärft hat, weil für die die teilnehmenden Familien in die Familien viele Leistungen weggefallen Julia Rüstenberg von Jugendherberge nach Pottenstein in sind. Zum Schulstart fallen pro Amazon übergibt die der Fränkischen Schweiz. Kind durchschnittlich zwischen 100 gespendeten Ruck säcke an Manuela Heck und 550 Euro an. Von Laptops und (l.), Sozialpädagogin der 9.800 Euro hat die Diakonie Erlangen digitalen Lernhilfen ganz zu schweigen. Diakonie Erlangen. zur Unterstützung der Projektwoche »Kinder (und Eltern) stark machen« Inner Wheel Club unterstützt Evi Gerstner (l.) und Lilia erhalten. Die Spendensumme stammt Diakonie Sophienstraße Olenberg, Einrichtungs- leitung, (r.) nahmen aus dem 25. RTL-Spendenmarathon Mit einer Spende von 500 Euro die Spende des Inner im TV. »Durch die enge und vertrau- unterstützt der »Inner Wheel Club« Wheel Clubs entgegen. ensvolle Zusammenarbeit mit Partner- Erlangen die Diakonie Sophien organisationen wie Ihrer können wir straße. Eingesetzt wird der Betrag für garantieren, dass jeder gespendete therapeutisches Material, das den Euro ohne einen Cent Abzug dort Bewohnern*innen zu Gute kommt. ankommt, wo er dringend gebraucht Das Team »Begleitende Dienste« hat wird – bei den bedürftigen Kindern«, bereits viele schöne Ideen. Anfang betonte Wolfram Kons, Gesamtleiter Dezember überreichten die Damen Charity RTL. vom »Inner Wheel Club« Ute Kladhy, Gerta Neundörfer und Monika Amazon-Spende zum Schulstart Roscher den Scheck persönlich. Die »Amazon Back-to-School- Spende« hilft beim Schulstart. So Der »Inner Wheel Club« unterstützt konnte die Diakonie Erlangen 50 die Diakonie Sophienstraße seit Kinder mit den Schulsets – bestehend 25 Jahren. Er lädt regelmäßig zu aus Rucksäcken, Blöcken, Stiften, Kaffee mit Kuchen, führt Nähstunden Füllern, Trinkflaschen, Lunchboxen, durch und hilft bei Veranstaltungen wie Weihnachts- und Osterfeiern, Sommerfesten oder Grillabenden.
28 – 29 Spende finanziert neue App in der Einrichtung zu haben.« Beim Das Hospiz am Ohmplatz erhält Lüften sei immer mal wieder Thema eine Spende in Höhe von 1.000 Euro gewesen, dass es im Hospiz keine der VR-Bank Höchstadt um die Fliegengitter gebe. Die Bürgerstiftung neue Myo-App zu finanzieren. Die Erlangen griff dem Hospiz bei der »Pflege«-App bietet Bewohnern*innen Lösung des Problems finanziell unter und Angehörigen die Möglichkeit, die Arme. Die von einer Firma aus noch mehr am Alltag ihrer im Hospiz Heroldsbach individuell angefertigten lebenden Liebsten teilzuhaben. Sonderaufbauten im Wert von 4.000 Alexander Kulla, Einrichtungsleiter Euro konnten dank ihrer Hilfe finan- erklärt: »Myo ist ein Messenger, der ziert werden. es den Mitarbeitenden des Hospizes erlaubt, tolle Momente aus dem Alltag WLAN für Jugendwerkstatt der Hospizgäste mit den Angehörigen Dank der finanziellen Unterstützung zu teilen. Auch Videoanrufe sind unseres langjährigen Förderers, der Im Namen einer Gruppe möglich, so dass auch weit entfernt Evangelischen Bank und ihrer Stif- Studierender aus dem wohnende Angehörige die Möglichkeit tung, sowie einer privaten Spenderin, Wohnheim des Martin- zur Kommunikation haben. Außerdem können die Auszubildenden und Luther-Bundes übergab können wir jetzt an alle Angehörigen Mitarbeitenden der Jugendwerkstatt die Medizinstudentin gleichzeitig Informationen, wie Erlangen endlich im WLAN arbeiten. Martha Piller zu Weih- nachten Geschenktüten Veranstaltungshinweise, neue Hygie- Gerade für junge Menschen ist es mit selbstgebackenen neregelungen oder einfach nur wichtig, sich schnell Informationen Plätzchen für die Impressionen aus der Einrichtung aus dem Internet zu holen, mit Bewohner*innen in senden«. Klassenkameraden*innen in Kontakt den Einrichtungen der zu bleiben und den Anschluss nicht Diakonie. Bürgerstiftung spendet 3.000 Euro zu verlieren. Groß war die Freude von Für das Hospiz sollte es wegen Stefan Müller (Betreuer institutionelle Corona so wenig Besuchsbeschrän- Kunden, Evangelische Bank) wieder kungen wie möglich geben, betont einmal in der Jugendwerkstatt vor Einrichtungsleiter Alexander Kulla: Ort zu sein – es ist nicht sein erster »Was uns bisher sehr gut gelungen Besuch. »Die Unterstützung der ist, ohne einen Covid-Ausbruch Jugendwerkstatt Erlangen liegt uns schon seit vielen Jahren am Herzen.« (v. l.) Stefan Müller, Betreuer institutionelle Kunden, Evangelische Bank und Wolfgang Gremer, Einrichtungs- leitung Jugendwerkstatt Erlangen.
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