Diakontakte - Die Erde brennt ... Schöpfung und Pflege - Diakon.at
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J 50 40 www. diakon.at/wien Diakontakte Zeitschrift der Ständigen Diakone der Erzdiözese Wien Ausgabe 12020, Nr. 50 Die Erde brennt ... Schöpfung und Pflege 8 Keine verheirateten Priester … 10 Ausbildungsleiter: Der alte und der neue
Inhalt Liebe Diakone, 03 Wachsen und Werden. liebe Ehefrauen! Wir können von der Schöpfung Die Brände in Australien haben lernen.Von Spiritual Franz Ferstl jene im Amazonasgebiet abgelöst. 04 Schwerpunkt. Es brennt die Erde. In ihrer Dramatik halten sie wach, Schöpfung im Klimawandel was viele als Zeichen deuten: dass Andreas Frank Von Wolfgang Stark eigentlich die ganze Erde brennt. Unter den brennenden Problemen 05 Diakon Felix: KLIMA der Gegenwart haben wir in die- DANKE, JOHANNES! 06 Der Platz an der Sonne. ser Ausgabe die Themen „Pflege Einer, der die Diakone deut- Fordernder Dienst im Pflegeheim. bzw. Seelsorge für pflegebedürftige lich als „Außenminister“ positi- Von Alfred Petras Menschen“ und „Klimaschutz“ her- oniert hat, ist unsere ehemali- Ars vivendi, ars moriendi. ausgehoben. Diakone, die in diesen ger Ausbildungsleiter Johannes In der Krankenhaus- und Pflege- Bereichen als „Brandlöscher“ tätig Fichtenbauer (siehe Seiten 10, heimseelsorge. Von Miljenko Lisjak sind, sollen in dieser Ausgabe zu 11). Ich wiederhole hier in gro- Wort kommen. ßer Dankbarkeit für die 22 Jahre 07 Gedanken. Gelobt seist du Herr, ... ein paar Gedanken, die ich am 26. Von Franz Ferstl In Reaktionen auf die letzte Ausgabe schien manchen Diakonen die Dezember gesagt habe. 08 Eine herbe Enttäuschung. Zum unbewältigbare Aufgabe eines Ich habe Johannes immer als väter- Papstschreiben „Querida Amazonia“ „Brandlöschers“ eine zu extreme lich, streng und barmherzig wahr- Von Andreas Frank Anforderung zu sein. Da ist es gut, genommen. Die Kombination die- sich wieder vor Augen zu führen: ser Eigenschaften in einer Person 09 Auslese. Über ausgewählte Bücher Brandlöscher für diese Erde gibt es kann nicht so leicht erklärt werden von Max Angermann nur einen! Ich bin es nicht! Was ich – er hat es jedenfalls gelebt. Obwohl 10 „Wie katholisch ist der ...?“ aber bin: ein Mitarbeiter des Retters Johannes chronisch überlastet Das Bilanz-Interview mit Johannes an einem bestimmten Ort und ge- und überarbeitet war, hatte er stets Fichtenbauer. Von Ralph Schimpl rade in dieser Zeit. Zur Aufgabe ein offenes Ohr für jeden, wenn es 12 Der neue Schuldirektor der Diakone, die an die Ränder dringend nötig war. Er hatte ein tol- der Gesellschaft gesendet sind, ge- les Gespür für das Erkennen der Wir stellen den neuen Ausbildungs- leiter Peter Feigl vor. hört es, die Zeichen der Zeit zu er- Echtheit einer geistlichen Berufung. kennen, zu benennen und – ge- Die Förderung von Stärken war 13 Einer hat gefehlt ... beim Fest der meinsam mit anderen Menschen ihm ebenso ein Anliegen wie Diakone am Stephanitag. – Gesellschaft und Kirche daran zu die Bearbeitung von Schwächen Von Peter Morawetz erinnern! und Entwicklungsbedürfnissen. Die Liebe zu den Juden, unse- Horizont erweitert. Jahrestagung Zur Sendung des Diakons gehört ren älteren Geschwistern, hat etli- der Deutschen Sprecher und Aus es unverzichtbar, einen konkre- bildungsleiter. Von Franz Ferstl che von uns sehr bewegt. Sowohl ten Einsatz zu organisieren und diesen Aspekt wie sein weiteres 14 Aus dem Diakonerat. zu leisten. Die Tatsache, dass mit Herzensanliegen „Ökumene“ hat Bericht über die Sitzung dem Pflegenotstand ein erhöhter Johannes stark in die Ausbildung am 10. Dezember 2019. Gesprächs- und Seelsorgenotstand einfließen lassen. Ein weiteres Von Wolfgang Aumann in den Heimen einhergeht, dür- Prägemal seiner Tätigkeit war die fen wir nicht übersehen. Wird das starke Einbindung der Ehefrauen Weiterbildung. mit Reduktion der hauptamtlichen und Familien, wie es in den unver- Am Institut und extern Einsätze in Krankenhaus- und gesslichen Sommerstudienwochen 15 Ausbildung Weihejahrgang 2020: Pflegeheimseelsorge beantwortet, zum Ausdruck gekommen ist. Nicht Kurz vor der Ziellinie. können wir dazu nicht schweigen. unerwähnt bleiben dürfen Käse und Von Franz Schramml Die Tatsache, dass aufgrund der Wein. Seine Sorge galt stets auch Weihejahrgang 2022: Erste Zwischen- sündhaften Ausbeutung der Res der leiblichen Versorgung und dem bilanz. Von Peter Feigl sourcen eine ökologische Umkehr Aufbau einer Kultur der Gastlichkeit in großem Ausmaß einzufordern an unserem Institut. 16 Kurzundgut: Unser Institut. Jubilare ist, muss von uns Diakonen klar und Noch einmal und nicht überhörbar: deutlich gesehen werden. Unser DANKE, JOHANNES! vom Evangelium kommender ge- Danke auch allen unter Euch, die sellschaftspolitischer Auftrag ver- zu den Geschenken für Johannes IMPRESSUM: Medieninhaber, Herausgeber langt es, in diesem Bereich aktiv und Fritzi Turecek beigetragen ha- und Verleger: Institut für den Ständigen zu werden. Allen Diakonen, die in Diakonat der ED Wien. Für den Inhalt ver- ben, besonders jenen, die durch antwortlich und Redaktion: Andreas Frank, diesen beiden Not standsbereichen Mitgestaltung des Geschenkbuches Gestaltung: Peter Ernst. Alle: Boltzmanngasse wach und aktiv geworden sind, dan- 9, 1090 Wien. Tel. 01 515 52 3870. Johannes eine Freude gemacht ha- DVR: 0029874(112) E-Mail: Diakonat@edw. ke ich in besonderer Weise! ben! or.at. Herstellung: Offset 3000, Industriegelände 10,7035 Steinbrunn Euer Andreas 22 || Diakontakte 2 Diakontakte DiaKontakte 1-2020, 3-2018, 3-2019, 3-2019, Nr.46 Nr. Nr. Nr. 49 49 49
Wachsen und Werden Wir können von der Schöpfung lernen Von Spiritual Franz Ferstl und manchmal sind die Kinder und U Heranwachsenden in diesen Phasen nsere Wertschätzung gegen- nicht wiederzuerkennen. In den über der Schöpfung zeigt Wachstumsphasen verändern sich Franz Ferstl sich in vielen kleinen auch die Beziehungen schlagartig Handlungen, die wir täglich setzen. und Eltern stellen sich manchmal Es ist erfreulich, dass das öffentliche ZUR ENTFALTUNG BRINGEN die Frage: Ist das noch mein Kind, Bewusstsein für einen verantwor- Wir Diakone, die im Dienste Gottes das ich großgezogen habe? Auf dem tungsbewussten Umgang mit diesem leben und für die uns anvertrauten Hintergrund unserer Erfahrung als einmaligen und oft sehr gefährdeten Menschen da sein wollen, müssen Familienväter dürfen wir auch die Geschenk Gottes derzeit so ins Licht von der Dynamik des Lebens in der uns anvertrauten Mitmenschen in ih- gerückt wird. Dabei können wir so Schöpfung lernen und die tägliche ren Wachstumsprozessen mensch- vieles von der Natur für unser Leben Realität der Gesellschaft annehmen. lich und geistlich begleiten. lernen. Im täglich Wachsen und Wie damals – nach der Erfahrung Werden wird uns gerade im Frühjahr der Urkirche, wo alle „ein Herz und so anschaulich vor Augen geführt, PHASE DES REIFENS eine Seele“ waren“ – dürfen auch wir was Leben in sich trägt und wie es Wenn wir uns als Kirche in al- nicht stehen bleiben und zurückbli- sich entwickeln und reifen kann. Es ter Tradition als Familie Gottes cken, sondern den Auftrag Jesu zur ist Sinnbild für das, was in uns vor- oder Familie Jesu Christi bezeich- Sendung zu den Menschen wahr- geht und was sich in uns entfalten nen, dann müssen wir uns auch nehmen und sie in ihrem Wachsen will. Wie die Natur will auch unser immer wieder fragen, in welcher begleiten. So können wir vertrauens- Inneres und das geistliche Leben Familienphase wir uns gerade be- voll auf die Erfahrung bauen und das sich entwickeln und Früchte brin- finden. Im Dienst am Wachsen des „Ich bin es“, als Zusage annehmen: gen. So gilt es in uns hineinzuhören Reiches Gottes dürfen wir Zeugen „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum und die Zeichen der Zeit – wie sie des Wachstums zu einer lebendi- Ende der Welt“. (Mt 28,20). uns durch die Natur vorgezeigt wer- gen Kirche hin sein. Auch bei uns Diakonen ist die Phase der Pioniere Wir Menschen, als besondere den – wahrzunehmen. vorbei. Jetzt geht es darum, sich den Geschöpfe des Wirkens Gottes, Zeichen und Fragen der Zeit zu stel- sind hineingestellt in eine lebendi- WACHSTUM FÖRDERN len. Jesus zeigt sich immer wieder in ge Natur, die sich besonders jetzt im Es gilt im übertragenen Sinn einen einer neuen Beziehungsdynamik, ob Frühling von ihrer kreativen und viel- geistlichen Boden zu bereiten, da- beim Brotbrechen oder beim Zeigen fältigen Seite zeigt. Wir dürfen mit- mit eine Saat aufgehen kann. Es seiner Wunder. Jede Begegnung ist wirken, damit sich, wie in der Natur, muss der steinige Boden aufgelo- ein Geburtsvorgang, der existenti- im Leben der Menschen vieles ent- ckert werden, damit der Same nicht ell prägt und die Wahrnehmung der faltet. An dieser Freude und der an der Oberfläche verdorrt und un- Wirklichkeit dauerhaft verändert. Dynamik großartiger Schöpfung teil- fruchtbar bleibt. Die Umgebung der Vgl. Joh. 21,4-7 – Ist es Jesus, der ih- zuhaben zu dürfen wünscht wachsenden Pflanze muss mit gu- nen da begegnet? Franz Ferstl. ter Erde und bei Trockenheit mit ge- Wachsen und Werden wird uns gerade im Frühjahr so anschaulich vor Augen geführt ... nügend Wasser versorgt werden. Gesträuch, das die Sonne abhält und das Wachstum der jungen Pflanzen behindert, muss beseitigt werden. So vieles, was für die Förderung des Wachsens in der Natur gilt, ist ein Wegweiser für unser inneres Wachsen und Reifen. Ich bin dank- bar, als Bauernbub aufgewachsen zu sein und so viel aus der täglichen Begegnung mit der Natur auf das Leben übertragen zu können. NICHT IMMER, WIE ICH WILL Wir dürfen auch in der eigenen Familie aus Wachstumsprozessen lernen. Wachstumsprozesse sind bis- weilen irritierend und verstörend, Diakontakte 1-2020, Nr. 50 | 3
Die Erde brennt die Sache sicher nicht besser, aber es erleichtert Fortsetzung des Schwerpunktes doch so sehr das Wegschauen. I n der vorigen Ausgabe haben wir te Schöpfungsverantwortung in Es braucht eine begonnen, die brennendsten Pfarren können euch im Übrigen mutige und tiefgrei- Themen unserer Gesellschaft und zum Beispiel Andreas Frank und fende Veränderung der Gesellschaft. unserer Erde zu beleuchten und ver- Peter Feigl p.feigl@edw.or.at ge- Und es braucht eine Veränderung des sucht, die Rolle der Diakone anzurei- ben. eigenen Lebensstils. ßen. Mit Amazonien und Integration Unsere Wirtschaft benötigt drin- 2. Die alternde Gesellschaft und gend Rahmenbedingungen, die haben wir begonnen. Im zweiten der steigende Betreuungsbedarf: Rohstoffe und Ressourcen scho- Teil geht es um zwei weitere große Drei Diakone, die in der nen und die Nutzung optimieren. Problemfelder: Krankenseelsorge wirken, be- Mächtige Industriezweige, die in ihrer 1. Unsere Umwelt, die Schöpfung: richten aus ihrer persönlichen Produktionskette nicht erneuerbare Was geht vor sich, wie kön- Sicht: Alfred Petras, Miljenko Ressourcen und billige Arbeitskräfte nen und sollen wir reagieren. Lisjak und Josef Fellner. fast ungehemmt nutzen, ja ausbeu- Dazu macht sich auf dieser Weil der Platz hier in der Zeitschrift ten, müssen zugunsten effektive- Doppelseite Diakon Wolfgang nicht ausreicht, stehen auf den rer Technologien umgebaut werden. Stark Gedanken, er ist hauptberuf- Seiten 6 und 7 Kurzfassungen. Die Eine Energiewende wird zügig erfol- lich in der Umweltforschung und kompletten Berichte findet ihr im gen müssen. -beratung tätig. Internet unter http://www.diakon. Gelungene Beispiele für geleb- at/Wien/Artikel/DKT-50_1-2020/. WAS GEHT DAS UNS DIAKONE AN? Schöpfung im Klimawandel Als Diakone sehen wir uns ger- ne als Christen, die eng mit Gott verbunden leben und doch vie- – Geschöpfe im Wandel le Anknüpfungspunkte zu den Lebenswelten der unterschiedlichsten Menschen haben. Wir wissen zutiefst, Von Wolfgang Stark von Biotopzerstörung, Flächen was für ein unfassbares Geschenk versiegelung, Emissionen und Gottes die Schöpfung ist. Sie kündet D ie Erde brennt. Tatsächlich sind Ressourcenverbrauch bedeu- von Gottes Liebe, sie umgibt uns und heute zu jeder Zeit riesige tet das glatte Gegenteil von nach- ermöglicht ein Leben in Fülle. Keine Flächen rund um den Globus in haltiger Bewirtschaftung, von hü- Laudes, keine Vesper ohne einen Brand. Gelegte Feuer zur Brandrodung, ten und bewahren der Schöpfung. Verweis auf Gottes Schöpfung. unkontrollierbare Feuer aufgrund von Wir zerstören unsere Mitwelt in un- Wir kennen aber auch den zuneh- Trockenheit, Abgase der Feuer aus glaublicher Geschwindigkeit, wir le- menden Materialismus, die riesi- Kohle-, Öl- und Gaskraftwerken, aus ben massiv auf Kosten der folgen- ge Auswahl an Produkten aller Art, Autos und Flugzeugen, unterschied- den Generationen, wir treten das und auch den Druck, in Vielem mit- lichsten Industrieanlagen. Und es Geschenk Gottes – die Schöpfung – halten zu müssen, am Stand zu sein. brennt nicht in den reichen Ländern. nicht nur mit Füßen, sondern mit rie- Wir kennen Nöte unserer Kinder, Welch ein Zufall. sigen Zerstörungsgeräten. Freunde und vieler Menschen. Ich Die Sorge ist groß, die Sorge ist bren- VERNETZUNG VON bin überzeugt, dass die Bewahrung nend. UMWELTZERSTÖRUNG, LEID einer lebenswerten und für alle ge- nießbaren Schöpfung das größte LAUDATO SI UND UNGERECHTIGKEIT Menschheitsprojekt ist. Ein Projekt, Der Schrei der Erde, der Schrei auch Die oft sehr rücksichtslose Ausbeutung das Herzensanliegen jedes Christen der ausgebeuteten Menschen wird von Ressourcen (Metalle, Erdöl, etc.), sein müsste. Sind wir Diakone – wenn endlich von der Kirche wahrgenom- also der Abbau ohne Umweltschutz, auch sehr wenige – nicht besonde- men. Bei manchen zögerlich, bei man- Arbeitsschutz, ohne gerechten Lohn, re Multiplikatoren, Botschafter der chen zunehmend klarer. „Das man- führt gleichermaßen zur Zerstörung unserer Mitwelt und der Menschen. Kirche in der Welt? gelnde Interesse von Regierungen weltweit an Klimafragen gleicht ei- Die Zerstörung der Schöpfung aus SCHRITTE IN EINE GUTE nem kollektiven Selbstmord“, sagt Habgier, besonders von Europa und RICHTUNG Bischof Sanches, immerhin Kanzler Nordamerika aus, bewirkt auch die Spätestens mit „Laudato si“ ist die der päpstlichen Akademie der Unterdrückung, Verarmung und Bewahrung der Schöpfung und Wissenschaften. Rechtlosigkeit von Menschen, von Der Zustand unseres gemeinsamen ganzen Völkern und großen Teilen von Hauses, der Schöpfung, ist angsterre- Völkern. Die Tatsache, dass das weit gend. Vor allem die Geschwindigkeit weg von Österreich passiert, macht 4 | DiaKontakte 1-2020, Nr. 50
© Gerhard Rotheneder Ruine Aggstein mit Wachau bei Sonnenuntergang. die Verhinderung eines zerstöreri- die Bereitschaft, das Liebgewonnene schen Klimawandels allgemein an- zu schützen und zu bewahren. erkanntes Kernthema christlicher Sorge und Verkündigung (die öku- KONKRETE ANSÄTZE Im Folgenden ein paar Anregungen Großer Eisvogel, kurz nach dem Schlupf. menische Bewegung war da z.B. schon sehr viel früher aktiv). Die im Privat- und im Pfarrbereich. Sie Auseinandersetzung mit den viel- ersetzen nicht die Mühe, die eige- fältigen Aspekten, die persönliche ne Situation einzuschätzen und sich IN DER PFARRE wichtige Information zu beschaffen, sind meist Heizung, Beleuchtung, Aneignung der zentralen Anliegen um gute und passende Schritte zu tun. Strom und Mobilität die besonders von „Laudato si“ sind der erste und klimawirksamen Bereiche. Fast im- unabdingbare Schritt. Nur dann Die klimawirksamen Aktivitäten im mer existieren große Dachflächen kann ich ehrlich und engagiert mei- privaten Bereich sind Mobilität, (Denkmalschutz beachten), die nen eigenen Lebensstil hinterfra- Gebäudegröße, Heizung & Kühlung, für eine Photovoltaik Anlage ge- gen und glaubhaft davon sprechen Strom, Ernährung, Kleidung, allge- nutzt werden können (geoste- oder predigen. Es muss doch der meine Konsumartikel und speziell te Kirchen haben übrigens immer Anspruch von uns Diakonen sein, elektronische Geräte. Reduktion von ein südseitiges Dach). Einen ge- die Bewahrung der Schöpfung zu ei- (Fern)Reisen, Umstieg auf die Bahn, naueren Überblick liefert z.B. eine ner Grundhaltung zu entwickeln, an- Elektroauto und Photovoltaik-Anlage Zertifizierung (EMAS), die dann statt unreflektierten Aktionismus zu auf dem eigenen Dach, Absenkung auch verpflichtend kontinuierliche betreiben. Und welche Rolle spielt unnötig hoher Raumtemperatur, nicht Verbesserungen erfordert. Wer vor Gottes Schöpfung in unseren unter- jeden Tag Fleisch am Speisezettel und so einem etwas aufwändigen System schiedlichen Liturgien? bewusster Einkauf von Produkten der zurückschreckt ist aber immer in Nicht Angst und Drohung motivieren Region, etc. sind dann zumindest Gefahr, nach einem ambitionierten Menschen, ist meine Erfahrung, son- kleine private Schritte, die realistisch Start auf weitere Maßnahmen zu ver- dern die Faszination der Schöpfung, sind und Menschen um uns herum gessen! In jedem Fall empfiehlt sich das bewusste Wahrnehmen von mitnehmen. der Kontakt zum Umweltbüro der Gottes Geschenk entwickelt in uns Erzdiözese! Diakontakte 1-2020, Nr. 50 | 5
Der Platz an der Sonne chen, ist hoch. Das kann auf Dauer auszehrend sein. Umso wichtiger sind für die- Fordernder Dienst im Pflegeheim se Berufsgruppe eine tragen- de Stationsgemeinschaft, Supervision und Mitarbeiter Von Alfred Petras unausweichlich. Das Zuhause zu gespräche. Dass es in der Pfle verlassen ist für die meisten alten «Z eig mir den Platz an der geheimeinrichtung das Angebot Menschen ein schwerer Schritt. Als Sonne, wo alle Menschen von Seelsorge und eine offene Kapelle Pflegeheimseelsorger habe ich oft er- sich versteh`n. Liebe allein gibt, ist dazu ein wichtiger Beitrag. lebt, wie diese Menschen unter solch ist die Sonne, drum darf die Liebe einer großen Veränderung leiden und Zum Schluss komme ich nochmals nie untergeh´n.» sich schwer tun, die neue Situation auf das eingangs erwähnte Land der Mit diesem Lied aus dem Jahre anzunehmen. Umso wichtiger ist es, Geborgenheit. Für Menschen, die 1971 thematisiert der Sänger Udo auf den Betreuungsstationen eine sich bei Gott verankern, ist der Herr Jürgens unsere Sehnsucht nach Atmosphäre der Aufmerksamkeit, ein Halt und Trost. Wenn bedürfti- Liebe, Friede und Menschlichkeit. des Verständnisses und der Herzens ge Menschen unter der Mühseligkeit Die meisten Menschen kennen so wärme zu schaffen. Die meisten des Alters und der Einsamkeit leiden, ein Land der Geborgenheit und des Angehörigen halten regelmäßig Kon gewohnte Beziehungen verlorenge- Angenommen-seins in erster Linie takt zu dem alten Menschen und hen oder wegbrechen, so ist Gott durch die Familie, Partnerschaft besuchen ihn nach den eigenen doch immer da. oder durch die Freundschaft. Das Möglichkeiten. Darin sehe ich eine bedeutsa- Wohnen in den sogenannten eige- In meiner Tätigkeit konnte ich se- me Aufgabe der Seelsorge: Diese nen vier Wänden ist für uns hoch hen, wie sich viele Schwestern, Beziehung zu Gott zu stützen und zu bedeutsam. Darüber hinaus ist für Pfleger, Ärzte, Therapeuten und stärken, damit dieses „Gottesland“ gläubige Menschen Gott ein guter Fachsozialbetreuer nach Kräften weiter trägt und hält. Heimatboden. und mit hohem Engagement be- Im Laufe des Lebens sind wir mit ei- ner Menge von Verlusten konfrontiert. mühen, den Anforderungen ge- recht zu werden. Auch habe ich Ars vivendi, Die schmerzlichsten Verluste sind – denke ich – der Wegfall von sozialen Kontakten, der Selbstbestimmung miterlebt, dass die Erwartungen und Forderungen der betreuten Menschen und deren Angehörigen ars moriendi und der Mobilität. Die körperlichen manchmal unrealistisch und überzo- In der Krankenhaus- Beschwerden und der Abbau der ko- gen waren. An solchen Situationen leiden dann alle Beteiligten. Hier und Pflegeheimseelsorge gnitiven Fähigkeiten schränken die Lebensqualität ein. Das Angewiesen- kann der/die Seelsorger/in manch- Von Miljenko Lisjak sein auf Hilfe und Unterstützung mal Brückenbauer sein und in wird mit dem Älterwerden größer. Gesprächen entlastend einwirken. Ein paar Gedanken zur Kultur des Lebens und Sterbens aus der Sicht BRÜCKENBAUER SEIN GOTT IST IMMER DA eines Diakons, der Seelsorger im Wenn der Bedarf an Betreuung daheim Der Anspruch der Betreuungs Pflegewohnhaus Baumgarten sowie zu hoch wird, ist die Übersiedlung personen, die nötigen Aufgaben Rudolfsheim ist. in eine Pflegeheimeinrichtung oft sehr gut und kompetent zu ma- Wo ich geboren wurde, an der Mur Gespräch in der Runde in Kroatien, haben die Menschen, bevor sie verstorben sind, das Sakrament der Letzten Ölung emp- fangen, wie man damals sagte, heute Krankensalbung. Falls das Sakrament am Vormittag gespen- det wurde, sind wir Ministranten mit dem Pfarrer zur sterbenden Person nach Hause gegangen. Wir sind im- mer unterschiedlich empfangen wor- den, manchmal erwartend, dass da ein Wunder passiert, dass ein kran- ker Mensch eine neue Möglichkeit bekommt weiter zu leben, manch- mal mit der Gewissheit, dass jetzt die Lage ernst ist und dass das Leben auf dieser Welt zu Ende geht. Oft haben wir weinende Menschen getroffen, 6 | DiaKontakte 1-2020, Nr. 50
aber auch Hoffende, Gläubige, die auf ein Wirken Gottes war- cher Bestandteil. So wie wir einmal geboren werden, so werden wir ein- Gelobt seist du, Herr, teten. Im Vordergrund stand im- mal sterben. Gott hat das Leben ge- der den Blumen die Farben, mer Hoffnung. Hoffnung, dass geben, nun lebt der verstorbene Gott auch dort hilft, wo niemand Mensch bei Gott weiter, in einer an- der Blüte den Duft, mehr helfen kann. deren Dimension, die wir noch nicht Viele Jahre später wurde bei kennen. Wir glauben an die Worte der Weite die Unendlichkeit, meinem Vater eine komplizierte Jesu Christi: „Im Haus meines Vaters Diagnose festgestellt, nämlich Krebs. gibt es viele Wohnungen.“ der Schönheit die Fülle, Ich kann mich noch genau an die der Vergangenheit Worte des Arztes erinnern: „Gönnen ICH BIN BEI EUCH ALLE TAGE Sie ihrem Vater noch ein paar schö- Im Jahr 2007 bin ich zum Diakon die Erfahrung, ne Tage oder Wochen, sonst ist geweiht worden. Seit 2002 bin ich von unserer Seite keine Heilung Hauptamtlicher Seelsorger in der der Gegenwart Krankenhaus- und Pflegeheimseel oder Hoffnung auf eine Besserung sorge. Immer eine dienende, beglei- den Augenblick, zu erwarten.“ Mein Vater empfing die Krankensalbung von unserem tende, stärkende und tröstende Art des der Zukunft die Vision, Pfarrvikar Josef. Mein Vater und die Wirkens. Keine einfache Berufung. ganze Familie haben gehofft, ge- Deshalb bin ich der Meinung, dass der Not die Chance, glaubt und gebetet. Dein Wille ge- es ohne eine qualitative Ausbildung schehe, beteten wir gemeinsam. Das nicht denkbar ist, hier zu wirken. der Unendlichkeit war vor 27 Jahren. Mein Vater lebt Eine ganz liebe Ordensfrau, Mitzi, die Gegenwart, noch immer, an der Mur. Gott sei fragte mich aufgeregt, warum ich Dank. Gott hilft, wo keiner mehr hel- nicht als Diakon in der pfarrlichen der Schuld die Einsicht, fen kann. Seelsorge tätig bin. Sie meinte, es sei viel wichtiger in der Pfarre tätig der Herzenshärte TRÖSTEN, BEGLEITEN OHNE zu sein als im Pflegeheim, da dort die Barmherzigkeit, AUSBILDUNG nur alte Menschen sind, die auf das Ein paar Tage später bin ich dann Sterben warten, und dort reicht doch dem Vertrauen als Ministrant mit dem Pfarrer zum ein älterer Priester, um die „Letzte Begräbnis gegangen. Ich habe die Ölung“ zu spenden. Ich bin aber die Gelassenheit, Menschen gekannt, die verstorben der Meinung, dass gerade dort die sind, ich habe ihre Familien gekannt. Diakone sehr präsent zu sein haben. der Gottverlassenheit Am Land ist das Sterben nicht ano- Menschen, um die ich mich kümme- die Sehnsucht, nym wie in Großstädten. re, sind weder jung noch reich. Sie Sozialbegräbnisse am Zentralfried sind oft sehr krank, hoffnungslos und der Erde die Vergänglichkeit hof um 8:20 Uhr, keine Angehörigen, in einem höheren Alter. Trotzdem und dem Himmel haben sie es verdient, eine diakona- keine Nachbarn, keine Freunde. le, dienende Seelsorge zu erleben. seine Gegenwart schenkt. Niemand. Am Land geht die gan- ze Gemeinde mit zum Begräbnis. Spiritualität im höheren Alter ist ein (Aus: Franz Ferstl, sehr komplexes Thema. Mein Weg in deinen Händen. Das ist ein Teil des Lebens. Mitten Pilgergebete, Innsbruck 2015) im Leben ist der Tod, ein natürli- Wie ich schon erzählt habe, wurden Beim Erstellen einer Biographie in der Gemeinde, wo ich aufgewach- sen bin, Kranke und Sterbende nicht allein gelassen. Ihre Familie hat auch dafür Sorge getragen, dass das tägli- che Gebet geübt wurde. Gelebter Glaube in der Familie. Eine Familie der Gläubigen, nämlich die Kirche, hat sich um das Spirituelle geküm- mert. Dort, wo die Menschen gelebt haben, ist die Kirche gewesen und in diese Richtung ist sie gegangen. Die Kirche war mit den Menschen und für die Menschen da. Anwesend. So wie Jesus sagt, ich bin bei Euch alle Tage bis an das Ende der Zeit. So sollen auch wir Diakone bei den Menschen sein, in allen Bereichen des Lebens, auch im Pflegeheim. DiaKontakte DiaKontakte 3-2019, 50 | 1-2020, Nr. 49 7
Eine herbe Enttäuschung Zum Papstschreiben „Querida Amazonia“ Von Andreas Frank Was aber kann die Antwort von uns und sind keine verhinderten Priester, Diakonen sein? Unsere Vision, dass D sondern voll und ganz Seelsorger für ie wichtigste Botschaft des auch im Priesterdienst verheirate- die Menschen von heute. neuen Papstschreibens te Männer einen wertvollen Beitrag „Querida Amazonia“ ist der Was wirklich begrüßenswert ist: für die Seelsorge leisten können, hal- Aufruf zur „Ökologischen Umkehr“! Papst Franziskus setzt sich für ten wir lebendig! Wenn ich hier von Der Aufruf zur „Empörung“ über das Auf- und Ausbau des Ständigen „wir“ und „uns“ rede, beziehe ich extreme Unrecht gegen Natur und in- Diakonates in der Amazonasregion mich auf die Linie des Instituts, die digene Minderheiten ist eine aufrüt- ein. Immerhin! Das ist mei- sowohl im Diakonenrat als auch im telnde Botschaft! Papst Franziskus nes Wissens das erste Mal in der Diakonenkreissprechergremium he- übernimmt für die gesamte Welt Geschichte, dass ein Papst sich aus- rausgearbeitet worden ist. Ich weiß, als klarster Mahner die Aufgabe, drücklich zum Aufbau des Diakonats dass manche Diakone mit dieser für Wahrheit und Gerechtigkeit ein- in einer bestimmten Region äußert. Linie nicht mitgehen – das soll voll zutreten – ohne Rücksichten, ob Seine bisherigen Wortmeldungen und ganz respektiert und beachtet sein Wort gelegen oder ungelegen zum Diakonat schienen mir eher werden! Ich bitte die betreffenden ist. Keine politischen Autoritäten zurückhaltend. Meint er vielleicht, Geschwister, sich aus dem Diskurs – weder „Christdemokraten“ noch dass auf diesem Weg des gestärkten nicht herauszuhalten – z.B. in Form „Sozialdemokraten“, weder UNO Diakonats auch die Möglichkeit und eines Artikels in den Diakontakten, noch Weltklimagipfeltreffen – ha- Voraussetzung geschaffen wird, eini- der sich mit diesem Artikel ausei- ben solch eine deutliche Sprache. ge aus den bewährten Diakonen zu nandersetzt. Trotzdem müssen die Die „Linken“ hat er schon längst Priestern weihen zu können? Gremien auch zu Formulierungen links überholt. Angesichts der von Standpunkten kommen dürfen. Was mir auch gefällt: Frauen als Brände im Amazonasgebiet und in Dazu gibt es sie ja auch. Gemeindeleiterinnen aufzuwerten. Das Australien wird uns klar, dass wir als ist nicht nur für das Amazonasgebiet Diakone den Auftrag haben, in un- WEITERHIN BEREIT SEIN lebensnotwendig, sondern wäre auch seren Pfarren konkrete Aktionen zur Unser Angebot als Diakone der für unsere Diözesanreform hoch an Bewahrung der Schöpfung durchzu- Diözese Wien an die Kirche bleibt be- der Zeit! Über die Pfarrleitungsteams führen und Beiträge zur Löschung stehen: Jene verheirateten Diakone, oder die Leitung von Teilgemeinden von Bränden zu liefern. Diakone sind die eine Berufung zum Priesteramt in der „Pfarre neu“ gibt es ja zumin- dazu geweiht, dass sie die Nöte der spüren und eine Fähigkeit zur dest Ansätze in diese Richtung. Was Zeit erkennen und ihren Dienst da- Leitung und die Zustimmung ihrer die Frage der Weihe von Frauen nach ausrichten! Viele von uns wer- Ehefrauen besitzen, sind auch prin- zu Diakoninnen betrifft, hat das den den Papst unterstützen und ih- zipiell dazu bereit! Auf jeden Fall gilt: Dokument auch keine Weiterführung ren Einsatz für Menschenrechte und Es soll weiterhin ein eigenständiges gebracht. Aber auch da gilt: wir wer- Natur verstärken. Diakonenamt geben! Wir stehen im den in unserer Diakonengemeinschaft Jubiläumsjahr „50 Jahre Ständige die Debatte zu dieser Frage offenhal- KEINE VERHEIRATETEN Diakone in der Erzdiözese Wien“ ten! PRIESTER Die de facto Entscheidung von Papst Indigene bei Papst Franziskus am Rande der Synode Franziskus, dass es auch zukünftig keine verheirateten Priester in der ka- tholischen Kirche geben wird, emp- finde ich als riesige Enttäuschung. Wo ist sein Bekenntnis zur Syno dalität, wenn er eine Zweidrittel- Mehrheit der Bischöfe ignoriert? Was soll noch passieren, dass die Zeichen der Zeit erkannt werden, als dass es Pfarrgemeinden gibt, in denen nur einmal pro Jahr Eucharistie gefeiert werden kann? Ist er eingeknickt ge- genüber den Hardlinern oder ist er besonders schlau, indem er sich den Weg für ein eigenes Dokument zu gegebener Zeit offenhält? Immerhin hat er ja das Schlussdokument der Synode als Ganzes gutgeheißen. 8 | DiaKontakte 1-2020, Nr. 50
Auslese Ausgewählt von Max Angermann Ausführliche Besprechung un- ter http://www.diakon.at/Wien/ Artikel/DKT-50_1-2020/ zu lesen. Wie solidarisch leben? Seit 50 Jahren ...! Das Thema: Die Bibel Das Büchlein umfasst sieben The Das Buch, in zehn Kapitel geglie- Verfasser dieser Broschüre ist men, die ausgewiesene Fachleute dert, erfordert aufmerksames und der Referent für Sekten- und Welt behandeln. So stammt ein Beitrag kritisches Lesen, um nachvollziehen anschauungsfragen für missionari von Regina Polak „Zur Einheit von zu können, in welchem Tempo sich sche Pastoral in der Deutschen Gottes- und Nächstenliebe“ mit einge- das Amt des Ständigen Diakonats Bischofskonferenz. Ihm erschien es henden Begriffsbestimmungen, „was weiter entwickelt hat und welche notwendig, dass nicht nur Christen man unter ‚Liebe‘, ‚Gott‘, ‚Nächsten‘ Spannungen in der 50-jährigen Ge „ihre“ Bibel genau kennen und auch und ‚Einheit‘ versteht“. Wie „Gottes- schichte aufgetreten sind und wo Auskunft über ihren Glauben geb- und Nächstenliebe konkret“ auss- noch nachzubessern wäre, vor allem en sollten, sondern dass die Bibel ehen sollten, beschreibt der Jesuit im Bereich der Krankenhausseelsorge auch „erstaunlich viele Nichtchristen Markus Inama, Vorstandsmitglied der (Krankensalbung!). Lesenswerte beschäftigt“, wie die Einleitung auf Sozialprojekte Concordia. Rainald Punkte sind die Umfragen 2002 und Seite 3 sagt. Das Leserpublikum ver- Tippow, Leiter Pfarrcaritas und 2005 an die Ehefrauen der Diakone, schiedener Konfessionen, Religi o Nächstenhilfe, befasst sich mit der die dem Amt ihres Mannes trotz man- nen, Esoterikern, Atheisten, Evan „Option für die Armen“ und weist cher Probleme (Balance zwischen gelikale, verschiedener Berufs- und dabei auf einschlägige Bibelstellen Familie, Beruf und Pfarre) sehr pos- Sozialzugehörigkeit wie Schriftsteller, und auch auf dieses Anliegen von itiv gegenüberstehen. Weiterer posi- Künstler, Philosophen ist äußerst bunt. Papst Franziskus hin. tiver Punkt, dass die Ehefrauen und Alle bringen sie ihre Auslegungen Lydia Haider berichtet, wie sie auch die Familie in die Ausbildung zur Sprache mit sehr unterschiedli- durch Theaterspiel und Musizieren sehr intensiv einbezogen werden chem Wissensgrund und eigener Menschen mit verschiedenen Behin und dass dort auch großer Wert auf Lebensphilosophie. Diese Broschüre der ungen in ihrer Ortschaft Kainbach gesellschaftspolitische Fragen und stellt einige wichtige Grundzüge im gut in die Gemeinschaft integrie- Sozialarbeit gelegt wird. Besonders dritten Teil unter „Hermeneutische ren kann. Margit Appel, Theologin zu loben die umsichtige, wertschät- Terminologien in weltanschauli- und Erwachsenenbildnerin, geht auf zende, auf der Höhe der Zeit basier- cher Vielfalt dar. Ein sehr brauch- „Eine kritische Würdigung des öster- ende Ausbildung und Begleitung der barer, niveauvoller Behelf, auch zur reichischen Sozialstaates“ ein, Martin Kandidaten. Treffender könnte der Vorbereitung für Bibelrunden gut Schenk, stellvertretender Direktor Titel des Buches nicht sein: „Im Dienst geeignet. der Diakonie Österreichs, weist auf der Zuversicht – Entwicklungen, die sozialen Rechte von Bürgern Erfahrungen, Perspektiven.“ und die Wichtigkeit eines sozialen Staates hin, und Stefan Schulmeister, Wirtschaftsforscher, fragt, „Wie kom- mt der Staat zu seinem Geld?“, um die Armut zu bekämpfen.. Christlich geht anders Ferstl Franz Hochholzer Martin (Hrsg.) – Solidarisch Im Dienst der Zuversicht, Die Bibel – das geteilte Buch antworten gesellschaftliche Das Amt des Diakons. Gebrauch und Hermeneutiken in Herausforderungen. Tyrolia 2019 Entwicklungen, Erfahrungen, religiös-weltanschaulicher Vielfalt 160 Seiten, Perspektiven. 50 Jahre Ständiger Nr.110. Medieninh.: Österr. Bischofs ISBN: 978-3-7022-3788-2, € 10,– Diakonat in Österreich. Tyrolia 2019 konferenz 2017, DIN A5, € 4,50 Diakontakte 1-2020, Nr. 50 | 9
„Wie katholisch ist der …?“ Das Bilanz-Interview mit Johannes Fichtenbauer A m 26.12.2019 wurde Johannes kann. Ein weiterer Schwerpunkt war Fichtenbauer im Rahmen der die Homiletik-Ausbildung. Es gab da- Festmesse zum Stephanitag of- mals aber praktisch keine Seelsorge- fiziell für seine 22-jährige Tätigkeit als Ausbildung. Auch die Einbindung Ausbildungsleiter des Instituts für den der Ehefrauen in die Ausbildung war Ständigen Diakonat gedankt. Aus die- noch deutlich schwächer ausgeprägt. sem Anlass sprach DIAKONTAKTE Mit der Übernahme der Ausbildungs mit ihm über seinen bisherigen Weg, leitung wollte ich einige der fehlen- die eindrucksvollsten Momente bis- den Bausteine in meiner eigenen her sowie über seine neue Aufgabe Ausbildung ergänzen und bewusst und seine Aussicht in die Zukunft. Schwerpunkte setzen. Ich war davon Diakontakte: Du wurdest 1995 überzeugt, dass es beim Diakon nicht zum Ständigen Diakon geweiht. um einen „geweihten Sozialarbeiter“ Wie hast Du Deinen Weg in den geht, sondern dass der Diakon in al- Diakonat erlebt? len drei Grundberufungen der Kirche Fichtenbauer: In meinen jungen seinen Dienst ausübt: Verkündigung, Jahren war es Christoph Schönborn Liturgie und Diakonie. als junger Dominikaner, der mit mir Wurden die Ständigen Diakone früher und meiner Frau seit Mitte der 70er in den Pfarren ausgebildet, war mir Jahre freundschaftlich verbunden klar, dass wir zunächst ein „Zuhause“ war, der mir die Idee vom Ständigen für die Diakone und Bewerber schaf- Diakonat nahebrachte. Er sah in den fen mussten. Nach einigem Ringen Diakonen, und eben auch in den ver- durften wir ein 2-Zimmer-Abteil im heirateten Diakonen, ein altes Amt, Erzbischöflichen Palais für uns ad- das wieder neu für die Kirche gewon- aptieren. Der Unterschied zu da- nen wurde. vor war enorm: es gab erstmals Im Alter von 20 bis 35 Jahren en- ... mit seinem Mentor ... eine feste Anlaufstelle, mit einem gagierte ich mich fast ausschließ- Der Weg zum Diakonat wurde mir Ausbildungsleiter vor Ort und einem lich für die Gründung einer öku- freilich nicht leicht gemacht. Sehr vie- Sekretär. menischen Lebensgemeinschaft le kirchliche Vertreter haben mir we- Ich wusste auch, dass ich auf Dauer mit charismatischer Spiritualität. gen meines Freikirchen-Engagements die Ausbildung nur dann substantiell Weihbischof Florian Kuntner, der un- misstraut und bezweifelten die verbessern und vertiefen kann, wenn sere Gemeinschaft bischöflich beglei- Sinnhaftigkeit meines Diakonats. Die es mir gelingt, die Ausbildungsleiter tete, hat immer wieder angeregt, dass Frage lautete: Wie katholisch ist der der anderen Diözesen dafür zu gewin- mindestens einer der Leiter Ständiger Fichtenbauer überhaupt? nen. So arbeitete ich darauf hin, dass Diakon wird. wir für Österreich ein neues, gemein- Es war eine wunderbare Fügung, dass ich dann schließlich im sames Ausbildungs-Schema erarbeite- November 1995, nur zwei Monate ten, das 2005 zur Norm erhoben wur- nach Schönborns Amtsübernahme de. Es war mir immer ein besonderes als Erzbischof von Wien, von ihm zum Anliegen, für einzelne Bewerber und Diakon geweiht wurde. deren Frauen schier unüberwindli- che Hindernisse auf dem Weg zum Diakontakte: Wie hat sich die Aus Diakonat beseitigen zu helfen. bildung seither verändert und wo siehst Du die Highlights während Schon lange vor meiner Zeit waren der Zeit als Ausbildungsleiter? die Diakonen-Kreise die sehr konkre- Fichtenbauer: Mein Ausbildungsleiter te Form der gelebten Gemeinschaft. war der Priester Johannes Wahala. Besonders Franz Ferstl hat sich sehr War die Ausbildung davor eher auf dafür eingesetzt, dass wirklich je- die liturgischen Funktionen und der Diakon mit seiner Gattin in so Pfarrdienste ausgerichtet, so woll- einer Runde ein geschwisterliches te er, dass die Diakone ein waches Zuhause findet. Aber ich wollte auch Bewusstsein für die materielle wie etwas tun, um die „Bruderschaft“ zu seelische Not der Menschen entwi- stärken. So war es mir von Anfang an ckeln und einen Blick dafür, wie ge- ein großes Anliegen, dass die jeweili- Engagierter Vortragender ... rade die Kirche hier Abhilfe schaffen gen Weihejahrgänge zu echten Weg- 10 | Diakontakte DiaKontakte 3-2018, 1-2020,Nr. Nr.46 49
der betonen: der Ständige Diakonat darf keine Übergangserscheinung in der neuesten Kirchengeschichte werden. Auch wenn sich die Zu lassungskriterien für das Priester amt ändern und eventuell auch die Bischöfe in Europa aus den Reihen der verheirateten Diakone Männer auswählen, um sie für den priesterli- chen Dienst zu weihen, selbst dann sollte der Ständige Diakonat als eigen- ständige Weihestufe bestehen und auch zahlenmäßig wachsen. Es wird Diakone brauchen, die in ih- ren Pfarren bzw. in ihren speziellen kategorialen Bereichen der Kirche als Pioniere der Evangelisierung und der Diakonie zur Verfügung ste- hen. Evangelisation an den „Hecken und Zäunen“ der Gesellschaft wird die große Herausforderung auf diesem zunehmend agnostizisti- schen Kontinent Europa. Wir wer- den Evangelisten brauchen, die au- ßerhalb der Kirchenmauern, in allen Gesellschaftsgruppen präsent, zu ge- legener und ungelegener Stunde, den Menschen Jesus nahebringen. ... seiner besseren Hälfte Christine ... Dabei geht es nicht nur um das Wort, sondern vor allem um die Taten der Gemeinschaften zusammenwach- Jahr früher als geplant aus dem Dienst Liebe, die dem Wort erst Gewicht gibt. sen. Ich glaube, dass dieses Konzept als Ausbildungsleiter zu entlassen. Evangelisation und Diakonie sind ja aufgegangen ist. Für Papst Franziskus ist die nur die zwei verschiedenen Seiten ein Wie ich überhaupt sagen muss: Jede Charismatische Erneuerung nicht und derselben Münze. Weihe von Diakonen war für mich eine unter vielen Bewegungen, son- Das Interview führte Ralph Schimpl. ein Tag großer Freude! Die Brüder dern Querschnittsmaterie für die und auch ihre Frauen sind mir wirk- Erneuerung der Kirche. CHARIS ... und mit der Abschiedstorte lich ans Herz gewachsen. Eine andere ist innerhalb der Kongregation für Freude ist mir der Umstand, dass wir die Laien und Familien angesie- ja nicht nur die Ausbildungsstätte für delt. In diesem Sinn arbeite ich die zukünftigen Ständigen Diakone jetzt wesentlich für die Weltkirche. der Erzdiözese Wien sind, sondern Mein bisheriges ökumenisches darüber hinaus auch die Bewerber Engagement ist wohl auch der Grund für die Diözese Eisenstadt und die für die Berufung meiner Person in die- Militärdiözese Ost ausbilden. Diesen sen Rat. Papst Franziskus ist ein neuer, Umstand habe ich nicht nur als eine viel beziehungsorientierterer Stil der persönliche Ehre empfunden, son- Ökumene sehr wichtig, besonders dern es auch schätzen gelernt, dass im Hinblick auf die Zusammenarbeit diese bunte Zusammensetzung die mit den Pfingstkirchen und Weihejahrgänge bereichert. Evangelikalen als wachsender Teil Diakontakte: Welche Aufgaben der Christenheit. erwarten Dich jetzt? Diakontakte: Was möchtest Du Fichtenbauer: Die Berufung in die- uns noch auf den weiteren Weg sen internationalen Leitungsrat für mitgeben? die Charismatische Erneuerung na- Fichtenbauer: Im Kapitel 29 von mens CHARIS hat mich überraschend Lumen Gentium zur Einführung getroffen. Mir war sehr bald klar, dass des Ständigen Diakonats formu- ich diese neue Aufgabe nicht zu mei- lierten die Konzilsväter den denk- nem bisherigen Arbeitspensum hin- würdigen Satz: Kardinal Schönborn darum, mich ein Ich kann es nur immer und immer wie- Diakontakte DiaKontakte 3-2018, 1-2020,Nr. Nr.46 50 || 11 11
Der neue Schuldirektor Wir stellen den neuen Ausbildungsleiter Peter Feigl vor Diakontakte: Peter, wir heißen Nicht mehr lange. In meiner Rolle dich als neuen Ausbildungsleiter als Pfarrleiter (Anm.: Erlöserkirche, willkommen. Wie war dein Weg Wien 23) steht nach 23 Jahren zum Diakonat? Veränderung an. Aufgrund des Feigl: Mein Interesse, mein Ruf diözesanen Prozesses (der und meine Bereitschaft, mich zum Pfarrumstrukturierung) hat sich bis- Diakon weihen und senden zu las- lang keine gute Gelegenheit gefun- sen, hingen sehr stark mit mei- den. Jetzt ist meine Pfarre auf dem ner Rolle als Gemeindeleiter ei- Weg Richtung Pfarrverband, ein neu- ner pfarrerlosen Pfarre zusammen. es Team soll dafür gefunden werden. Inspiriert durch das karitative Guter Zeitpunkt für einen Neuanfang. Institution Kirche in den richtungs- Wirken eines Mitbruders und nach Für mich heißt das, dass ich mich ab weisenden Fragen, des möglichen wiederholter Anfrage durch mei- September vorerst mit meiner gan- Einsatzes der „Viri probati“ und auch ne Gemeinde „Wer bist du eigent- zen Energie in die Ausbildung stür- der ungelösten Frauenfrage besser lich für uns?“ habe ich, entgegen zen kann. Daneben gilt es, für mich dienen und begleiten durch unser den Wünschen meiner damaligen und meine Frau, eine neue pfarrliche praktisches Tun und daher die theo- Berufsgemeinschaft (der akademi- Beheimatung zu suchen. logische und spirituelle Vertiefung schen PastoralassistentInnen die zu- Diakontakte: Sind das nicht recht nicht vernachlässigen. Dazu ge- vor die Öffnung des Diakonenamtes große Schuhe, mit denen du jetzt hört die Stärkung des Bewusstseins für Frauen erreichen wollten), diesen gehen musst? und der Akzeptanz des Diakons als weiteren Weg eingeschlagen. Ich teile Feigl: Johannes hat vor allem Teil des dreifachen Weiheamts der die Anliegen der Berufsgemeinschaft durch sein umfangreiches theolo- Kirche. Die beste Ausbildungsleitung bis heute, aber die Fragen aus der gisches Wissen viele Impulse ge- hilft aber auch dann nicht, wenn es Gemeinde habe ich auch ernst ge- ben können; auch ist er weltkirch- an der Basis wenig Unterstützung nommen. Die positiven Erfahrungen lich sehr gut vernetzt und hat und gemeinsame Weiterarbeit durch mit der Entscheidung für die Weihe vielen anderen Orten hilfreiche Mitbrüder gibt. Auch sollten wir dem haben mich seither oft gestärkt, be- Impulse für die Implementierung Bereich der lebensbegleitenden lebt und getröstet. des Diakonats und der notwendigen Weiterbildung neuen Schwung ge- ben. Diakontakte: Und dein Weg in die Entwicklungsschritte geben kön- Ausbildungsverantwortung? nen. Meine Stärken liegen dafür in Diakontakte: Was sollte man noch Feigl: Vor fünf Jahren haben mich einer langen pastoralen Erfahrung, über dich wissen? Johannes und Andreas in ihr Team in unterschiedlichen Gegenden, Feigl: Dass ich schon 30 Jahre glück- dazu geholt. Seither habe ich mich mit verschiedenen KollegInnen. Ich lich mit meiner Frau Traudi, sie ist mit vielen Ausbildungselementen denke, dass unsere weitere Arbeit da- ebenfalls ausgebildete Theologin, und komplexen Fragen auseinander- raus neue Impulse bekommen kann. verheiratet bin, und unsere drei setzen können. Franz Schramml hat Zudem nützt es nichts, mit zu großen Söhne, nach abgeschlossener unser Team auf seine ruhige, prakti- Schuhen einfach nur herumzuste- Berufsausbildung, bereits gut eigen- sche und stets freundliche Art gut er- hen: man muss hineinschlüpfen und ständig unterwegs sind, aber immer gänzt. Die Herausforderungen einer vorwärtsgehen, dann kommt man gerne nach Haus kommen. Diese schnellen Personalrochade waren gut weiter. Erfahrung meiner Familie gibt mir durch den Ruf an Johannes in den Diakontakte: Was wirst du in der Kraft und durch sie bleibe ich auch päpstlichen Rat Charis durch Papst Ausbildung verändern? den Themen der jungen Generation Franziskus notwendig geworden Feigl: Meine Vorgänger haben sehr nahe. In meiner Freizeit gehe ich ger- (Anm.: siehe Seite 10-11). Nachdem gut gearbeitet und unser Curriculum ne meinen kreativen Einfällen nach. ich ein wenig in die Materie einge- auf gute Beine gestellt. Das müs- Wer sich davon ein Bild machen arbeitet war, war es wahrschein- sen wir nicht neu erfinden, son- will, kann sich einfach auf meiner lich naheliegend, dass man auf mei- dern wie bislang regelmäßig an Homepage www.peterfeigl.at durch- ne Person zurückgriff. Kardinal neue Bedürfnisse anpassen. Der klicken. Aber ich schätze sehr die Schönborn hat mich in diesen Diakonat ist in unserer Diözese wirk- Ruhe am Meer oder in den Bergen, Dienst gerufen. Ich habe mich nie lich gut verankert. Aber es gibt neue mit einem guten Buch und einem um besondere Aufgaben gerissen, Herausforderungen: Nach 50 Jahren Glas Wein. bin aber immer bereit,mich neuen sind wir aus der Diözese nicht mehr Alles andere kann man mich ja ger- Anforderungen zu stellen. wegzudenken, trotzdem brauchen ne auch persönlich fragen, bei einem Bleibst du dann weiterhin zur wir eine neue Vision! Wie können wir Besuch am Institut, zu dem ihr herz- Hälfte in der Pfarre? in dieser Zeit der Entfremdung der lich eingeladen seid oder bei einem 12 | Diakontakte DiaKontakte 3-2018, 1-2020,Nr. Nr.46 49
Einer hat gefehlt … Ausbildungsleitung zurücklegt und in den Rat von Charis, dem neuen … beim Fest der Diakone am Stephanitag Leitungsgremium für die charisma- tischen Erneuerungsbewegungen, wechselt. „Streng und barmher- wenig vertreten war. Auch Haydns zig“ nannte unser Institutsleiter Von Peter Morawetz frühromantische „Harmonie-Messe“ Andreas Frank Johannes‘ Art. In sei- Lieber Herr Kardinal! trug viel zum festlichen Gottesdienst ner Amtszeit wurden 170 Diakone Meinen Bericht vom großen Fest der bei. Dompropst Ernst Pucher erinner- geweiht. Auf den emotionalen Diakone adressiere ich vor allem an te in seiner Predigt, dass im 20. und Abschied – mit diakonaler Torte – dich, den „großen Abwesenden“. 21. Jahrhundert mehr Christen zu folgte die herzliche Begrüßung des Auch wenn du uns gefehlt hast, Märtyrern wurden als in den neun- neuen Ausbildungsleiters Peter Feigl. war alles in Feierstimmung, vom zehn davor. Kurzfassungen schloss Lieber Herr Kardinal, schade, dass Wetter bis zum berstend vollen Dom. er auf Italienisch und Englisch an. du nicht dabei sein konntest! Bilder Unter anderem mit 68 Diakonen im Beim Empfang danach stand findest du (und alle Interessierten) Presbyterium und immerhin einigen neben den Jubilaren beson- unter www.diakon.at/Wien/Artikel/ Minstrantinnen, durch die auch das ders Johannes Fichtenbauer im DKT-50_1-2020/. tragende Geschlecht der Kirche ein Mittelpunkt, der nach 22 Jahren die Temporär verwaiste Kathedra Briefing in der Sakristei Danach Laudatio durch Andreas Gruppenbild mit Damen Horizont erweitert Jahrestagung der Deutschen Sprecher und Ausbildungsleiter Von Franz Ferstl Beitrag zu „Evangelii Gaudium“ da- ser Begegnungen mit den deutschen A ran, welch geistlichen Impuls hier Mitbrüdern. Der Diözesanbischof ls Vertreter Österreichs nahm Papst Franziskus für die Kirche ge- von Dresden-Meißen, Heinrich ich an der deutschen geben habe. Bischof Georgens vom Timmerevers, gab uns einen Einblick Sprechertagung vom 14. bis 16. Bistum Speyer machte durch seine in die Situation der Kirche in einer Jänner in Bautzen, Ostdeutschland, gelebten Erfahrungen die Aktualität ostdeutschen Diözese und legte sei- teil. Sie stand unter dem Motto „Mit der großen Mystikerin Madeleine ne pastoralen Motive dar. Ich konnte IHM und den Menschen“. P. Bernd Delbrel für uns Diakone bewusst. vom österreichischen Jubeljahr und Hagenkord, langjähriger Leiter von den vielen geplanten Aktionen und Vatican News und Beauftragter Voneinander zu lernen und unse- Vorhaben berichten. für den „Synodalen Weg“ in re Gedanken und Erfahrungen aus- Deutschland, erinnerte in seinem zutauschen, ist ein Geschenk die- Diakontakte DiaKontakte 3-2018, 1-2020,Nr. Nr.46 50 || 13 13
Aus dem Diakonenrat stellt – so wie es in unserem bischöf- der ermutigt, in solchen Fällen ei- Wolfgang Aumann lichen Dekret steht. Aber es wird da nen Antrag in Rom zu stellen. A m Diakonenrat vom 10. und dort von uns Diakonen eine ge- Weihbischof Leichtfried hat auch er- Dezember konnte unser „Chef“, wisse Flexibilität erforderlich sein, sucht, positive Beispiele (einer zwei- Kardinal Schönborn, wegen wenn wir auch in einer anderen ten Ehe) zu melden. (GR Johannes seiner schweren Erkrankung klarer- (Teil)gemeinde gebraucht werden. Müller ist für mich solch ein ganz po- weise nicht teilnehmen. Wir hoffen Da ist von allen Seiten ein großes sitives Beispiel – nach jahrelangen sehr, dass er bei der nächsten Sitzung Fingerspitzengefühl vonnöten, bzw. intensiven Bemühungen …) Ende Februar dabei sein kann. man muss mit allen Betroffenen vor- her reden. PAPST ÜBER DIAKONE Da Max Angermann aus dem Diakonenrat ausscheiden musste – Bei der Umstellung auf ÖKD Ein Thema bei der Sprechertagung er bereitet sich ja im Priesterseminar (=Österreichische Katholiken Datei) war auch eine Äußerung von Papst auf die Priesterweihe vor – begrüß- besteht die Chance vom Eintrag ea Franziskus über die Diakone: Er äu- ten wir unseren Rudi Mijoc als neu- Diakon und ha Diakon wegzukom- ßerte sich kritisch über den litur- es (altes) gewähltes Mitglied im DR men. Wir alle sind Diakone. gischen Dienst Ständiger Diakone. herzlich. Diakone dürften keine „Messdiener Wir dürfen uns über eine positive erster Klasse oder Priester zweiter Wieder waren die Themen auf der Medienpräsenz freuen, z.B. über ein Klasse“ sein. Er rate den Bischöfen Agenda sehr vielfältig: Da gab es eine Ö1-Interview in „Praxis“ am 8. Jänner. stets, die Diakone „vom Altar fernzu- Rückschau auf die Österreichtagung In einem Beitrag für die Sendung halten“, damit sie nicht zu „verhinder- in Wiener Neustadt (11. bis 13. „Orientierung“ am 12. Jänner kam ten Priestern“ würden und sich bes- Oktober) und auf den Diakonentag u.a. unser „Senior“ Pius Zeßner- ser auf ihren Dienst an den Armen mit unserem Herrn Kardinal am 9. Spitzenberg zu Wort. konzentrieren könnten.“ (zitiert nach November. Beide Veranstaltungen ZWEITE EHE? katholisch.de vom 16.11.2019) wurden sehr positiv gesehen, was ich auch persönlich unterstreichen An der letzten Sprechertagung nah- Dies sagte der Papst im Zu sam kann. men Franz Ferstl und Rosi Schöberl menhang, dass die Kirche Gläubige (als Frauenvertreterin) teil. Ein nicht „klerikalisieren“ solle. Nach NEUE „ARBEITSPLÄTZE“ sehr sensibles Thema wurde mit Weihbischof Leichtfried solle man Spannend und – für uns Diakone – Weihbischof Anton Leichtfried, diesen Satz nicht so dramatisch neh- teilweise herausfordernd finde ich die Referatsbischof für die Diakone, an- men, der Papst wollte den speziellen strukturellen Veränderungen, die in gesprochen: Eine mögliche zweite Dienst der Diakone aufzeigen. unserer Diözese immer mehr Realität Ehe eines Diakons nach dem Tod sei- Wieder gab es eine Reihe von werden, bzw. schon sind. Konkret: ner Ehefrau. Weihbischof Leichtfried Personalfragen, die im DR erörtert Wir Diakone sind normalerweise für hatte bei einem Rombesuch ein wurden, immer in Hinblick auf eine eine bestimmte Pfarrgemeinde be- Gespräch mit Erzbischof Won, gute Lösung. Weiterbildung Gesangsschulung Sangeswütigen. für alle 12 Uhr) Wo? Start Ecke Uni tätsring/Universitätsstraße. ver si Am Institut Auffrischung in Sachen „Exsultet“ am 27. März 2020 (18.30 bis 21 Anm. erforderlich: Tel. 01/51 552-5108 (BZ Floridsdorf) Hilfe zur Selbsthilfe. Uhr) und „3. Evangelienton“ am 28. Verkehr verstehen – Wie ent- Freiwillige mit viel Berufserfahrung, März 2020 (9.30 bis 12 Uhr). Noch steht Verkehr? so genannte Senior Experts, unter- sind Plätze frei! Anmeldung über un- Entwicklungen und stützen Organisationen in Ländern ser Sekretariat Zukunftsaussichten. In der heuti- Afrikas, Asiens und Lateinamerikas beim Aufbau von Know-how. In Extern gen Zeit kommen wir um das Thema Verkehr nicht herum. Es wird sehr Die Via Dolorosa von Wien. Vor kontrovers diskutiert und analysiert Österreich koordiniert das Jugend gut 380 Jahren veranlasste der Jesuit ... Prof. G. Emberger wird versuchen, Eine Welt. Bist auch du ein qualifi- Karl Musart die Errichtung eines die Geschichte und Komplexität des zierter Freiwilliger oder kennst du Passionsweges vom Stephansdom welche? … dann lass dich von die- Themas näher zu bringen und er- nach Hernals… Folgen wir die- klären, wie Verkehr entsteht und sem Abend inspirieren. Zu Gast Mag. ser Spur zu Fuß und mit der Verkehrsplanung funktioniert. 20. Kurt Schmidl. Am 18. März 2020 Straßenbahn. Mit S. Herrmann & März 2020 (19– 21 Uhr). Wo? BH (18.30 bis 21 Uhr). Anmeldung über Mag. M. Zeller. 13. März 2020 (15– Großrußbach unser Sekretariat 17 Uhr) oder 17. März 2020 (10– 14 | Diakontakte DiaKontakte 3-2018, 1-2020,Nr. Nr.46 49
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