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Die besten Seiten von MaReCuM Ein Leitfaden für Studierende Grundstudium WINTERSEMESTER 2020/2021 MaReCuM
IMPRESSUM Redaktion Dr. Harald M. Fritz, Leiter Geschäftsbereich Studium und Lehrentwicklung Jutta Becher, Geschäftsbereich Studium und Lehrentwicklung Layout, Druck FGV-Zentrum, Medizinische Fakultät Mannheim Ausgabe Oktober 2020 MaReCuM Leitfaden Grundstudium 2020/21
Liebe Studierende, Studium in der Corona-Situation – wie soll das gehen? Klar ist: Die aktuelle Situation stellt auch den Lehr- betrieb vor neue Herausforderungen. Wir haben die vergangenen Monate genutzt, Lehrstoff und Lehr- veranstaltungen so zu organisieren, dass Sie auch in dieser außergewöhnlichen Zeit in Mannheim Ihr Medizinstudium mit der größtmöglichen Normalität und natürlich bester Unterrichtsqualität beginnen bzw. fortsetzen können. Ein Großteil der Seminare und Praktika, die in kleineren Gruppen organisiert sind, wird unter Beachtung der jeweiligen Auflagen voraussichtlich als Präsenzunterricht durchgeführt. Die Vorlesungen indessen können nicht vor Ort im Hörsaal stattfinden, hier könnten wir für Abstand und andere Hygienemaßnahmen nicht ausreichend garantieren. Sie stehen Ihnen deshalb online zur Verfügung. Gleichzeitig prüfen wir, welche Unterrichtsformate sich ebenfalls für online- oder virtuelle/digitale Konzepte eignen und setzen diese dann auch um. Im Mittelpunkt steht bei der digitalen Lehre die Lernplattform Moodle. Hier finden Sie Lerninhalte und Infor- mationen zur Lehrorganisation ebenso wie interaktive Übungen oder kleinere Selbsttests. Auch Referate oder Berichte können über Moodle eingereicht und benotet werden. Und: weitere Plattformen und Anwen- dungen sind hier integriert – etwa die Videoplattform Panopto mit Aufzeichnungen und Lehrvideos sowie der Bilderserver mit hochauflösenden Abbildungen von beispielsweise Scheibenplastinaten. Seit SoSe20 besteht zudem die Möglichkeit, Seminare oder Praktika über das universitäre Webconferencing-Tool hei- CONF anzubieten. Dabei nutzen Sie einen entsprechenden Link in Moodle und nehmen live (auf Wunsch mit Bild und Ton) an der Veranstaltung teil. Unser besonderes Augenmerk aber gilt in diesem Jahr Ihrem Studienbeginn. Wir wissen, dass gerade der Anfang eines Studiums von den Begegnungen mit KommilitonInnen und DozentInnen lebt, dass das gegenseitige Kennenlernen nicht nur für die Freude am Studium, sondern auch für einen erfolgreichen Studiumsstart immens wichtig ist. Gleichzeitig müssen wir leider auf eine zentrale Begrüßungsveranstal- tung im großen Hörsaal in diesem Jahr verzichten. Aber natürlich lassen wir Sie nicht ohne Rüstzeug in Ihr Studium starten. Als besondere Maßnahme haben wir in diesem Jahr das Mentorenprogramm aus- geweitet. Gemeinsam mit Ihrer Seminargruppe sind Sie in einer Mentorengruppe, der jeweils mit einem erfahrenenen Mitglied der Fakultät eine Mentorin oder ein Mentor sowie vier Seniormentees zugeordnet sind. Die Seniormentees, KommilitonInnen aus höheren Semestern, werden gezielt auf Sie zukommen und Sie in der besonderen Anfangsphase begleiten. Sie sind zudem AnsprechpartnerInnen in allen Fragen rund um das Studium. Über das Mentorenprogramm werden wir Ihnen auch verschiedene Veranstaltungen und Begegnungsmöglichkeiten anbieten, bei denen Sie zumindest mal im kleinen Rahmen Ihre neuen Kommili- tonInnen kennenlernen und sich austauschen können. Bitte nehmen Sie diese Angebote wahr! Alles Gute für Ihren Studienstart wünscht Ihre Medizinische Fakultät Mannheim 3 MaReCuM
INHALT WILLKOMMEN 6 MARECUM: DER MODELLSTUDIENGANG 9 DAS GRUNDSTUDIUM: AUFBAU, PLÄNE, ABLÄUFE 12 Vorbereitungswochen Erstes und zweites Studienjahr Berufsfelderkundung und Wahlfach DIE PFLICHTEN: PRÄSENZ, PERFORMANCE, PRÜFUNGEN 30 Anwesenheiten Leistungsnachweise Prüfungen LEHRFORMATE UND LERNZIELE: UNTERRICHTEN UND LERNEN IN MARECUM 32 Vorlesungen Seminare Praktika LERNORTE: EINRICHTUNGEN UND ÖFFNUNGSZEITEN 36 Thesima Bibliothek STAATSEXAMEN: ERSTER ABSCHNITT DER ÄRZTLICHEN PRÜFUNG 38 GUT SEIN, BESSER WERDEN: QUALITÄTSENTWICKLUNG IN DER LEHRE 39 Evaluationen Gremien STUDIUM EXTRA I: DIE KOMMILITONINNEN 41 Fachschaft Initiativen STUDIUM EXTRA II: STUDIENBEGLEITENDE PROGRAMME 42 Mentorenprogramm Tag der Wissenschaft Sport und Kultur IM NETZ: WWW UND INTRANET 45 moodle LSF Internetkalender RAT UND TAT: ANSPRECHPARTNERINNEN UND WEB-SITES 47 Infodesk Lageplan QR-Codes 5 MaReCuM
GRUSSWORTE Liebe Studierende an der Medizinischen Fakultät Mannheim, ich freue mich, Sie in unserer Stadt begrüßen zu können. Herzlich willkommen! Sie haben mit MaReCuM einen Studiengang an einer der besten Medizinfakultäten Deutschlands ausgewählt. Sie sind mit Ihrem Studienbeginn in unserer Stadt angekommen. Mannheim ist ein renommierter Universitäts-, Hochschul- und Forschungsstandort und eine attraktive Hochschulstadt. Eine Stadt, die von Studierenden laut einer Befragung als leben- dig, vielseitig, weltoffen, tolerant und aktiv wahrgenommen wird. Mit diesen Voraus- setzungen verfügt Mannheim als Gründungs- und Innovationsstadt auch über eine Gesundheitswirtschaft, in der eine große Startup-Szene, Unternehmen, Klinik und Forschung gemeinsam an Gesundheitsinnovationen der Zukunft arbeiten. Wir alle und unsere Stadt sehen uns derzeit zentralen Herausforderungen gegenüber, bei denen insbe- sondere den medizinischen Berufen eine wichtige Schlüsselfunktion zukommt. Auch die Digitalisierung wird unseren Alltag und unser berufliches Leben verändern. Themen wie Nachhaltigkeit und Klimawandel erfordern entscheidende Weichenstellungen für unsere Zukunft. In Mannheim haben wir uns auf den Weg gemacht, einen Beitrag für die Bewältigung der globalen Ziele als Stadt zu leisten und haben in einem breit angelegten Beteiligungsprozess das Leitbild „Mannheim 2030“ erarbeitet. Wir würden uns freuen, wenn Sie sich in unsere dynamische Stadtgesellschaft einbringen. Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Studienverlauf, viele positive Erlebnisse bei der Entdeckung unserer Stadt und schon jetzt alles Gute für Ihre berufliche Zukunft. Ihr Dr. Peter Kurz Oberbürgermeister der Stadt Mannheim Liebe Studierende, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Studienplatz hier an unserer - und jetzt auch Ihrer - Mannheimer Fakultät! Gerade die aktuelle Situation zeigt: Ein fundiertes, qualitativ hochwertiges Medizin- studium ist wichtiger denn je. Mit der Wahl Ihres Studienortes haben Sie eine rich- tige Entscheidung getroffen. Denn an der Medizinischen Fakultät Mannheim werden Sie mit MaReCuM nach einem Konzept ausgebildet, das moderne Lehrmethoden, fächerübergreifenden Unterricht, individuelle Schwerpunktsetzung z.B. in der Allge- meinmedizin und modulare Strukturen vereint. Umfangreiche digitale und virtuelle Lehrformate ergänzen und bereichern zudem noch mehr als bisher unseren Präsenzunterricht. In der herausfordernden Situation der letzten Monate haben wir sehr viel dazugelernt und können Ihnen mit zahlreichen neuen digitalen Formaten zusätzliche Flexibilität beim Erlernen und Erarbeiten der anspruchsvollen Studieninhalte anbieten. Dass wir auch hier größten Wert auf qualitativ hochwertigen Unterricht legen, versteht sich von selbst. Denn hinter der Erfolgsgeschichte von MaReCuM steckt jede Menge Engagement - aus der Lehre, aus der Studiengangsplanung, von Seiten der Studierenden. Daran wollen wir anknüpfen. Mit neuen Ideen, innovativen Formaten, mit engmaschiger Betreuung, aber auch mit weiterhin hohen Ansprüchen. Sie und Ihre KommilitonInnen beginnen in Mannheim ein hochwertiges Medizinstudium, das den trittfesten Grundstein legen wird für Ihre weitere berufliche Laufbahn. Wir hoffen, dass Sie Ihr Studium mit Freude und Erfolg durchlaufen. Dafür wünschen wir Ihnen alles Gute. Herzlich Ihr Prof. Dr. Thomas Wieland Studiendekan MaReCuM 6 Leitfaden Grundstudium 2020/21
HERZLICH WILLKOMMEN ZU IHREM MEDIZINSTUDIUM IN MANNHEIM! Mit diesem Wintersemester fängt für Sie ein spannender neuer Lebensabschnitt an – dafür wünschen wir Ihnen alles Gute! Dieses Heft gibt Ihnen einen Einblick in Konzept und Aufbau Ihres Studienganges, informiert über den Lehrplan, über Stunden- und Modulpläne, Prüfungen, Anwesenheitspflichten, Rahmenbedingungen und vieles mehr. Im Jahre 1964 wurde in den Räumen des Mannheimer Klinikums die erste Vorlesung gehalten – für 70 Studierende, die sich für die neue Fakultät entschieden hatten. Damals konnte lediglich das Hauptstudium hier absolviert werden. Seit 2006 aber ist „Mannheim“ eine Vollfakultät: Vom ersten Semester an werden die Studierenden hier im Modellstudiengang MaReCuM ausgebildet. MaReCuM genießt bundesweit einen exzellenten Ruf. In den Staatsexamina rangieren die MaReCuM-Ab- solventInnen seit Jahren regelmäßig sehr weit vorn. Darüber freuen wir uns besonders, zeigt es uns doch, dass das Konzept von MaReCuM für die Studierenden aufgeht. Das sieht übrigens auch der Wissenschafts- rat so. Wesentliche Anregungen, die er zur Fortentwicklung des humanmedizinischen Studiums ausspricht, sind in MaReCuM bereits Realität, z.B. ausgeprägte Wissenschaftlichkeit und individuelle Schwerpunktset- zung, PJ-Quartale statt Tertiale oder die besondere Berücksichtigung der ambulanten Medizin. Sie werden also hier schon in einem Format studieren, welches anderenorts gerade zur Umsetzung empfohlen wird. Aber: Qualität ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Deshalb machen wir uns weiterhin viele Gedanken über Methoden und Struktur des Unterrichts und investieren in die Qualität der Lehre. Wir freuen uns sehr, wenn Sie uns dabei unterstützen! Kommen Sie gern auf uns zu und engagieren Sie sich in den entspre- chenden Gremien der Fakultät. Beim Studium kommt nicht nur inhaltlich viel Neues auf Sie zu. In hohem Maß ist hier jetzt auch Ihre Selbst- ständigkeit gefragt, Ihre Eigeninitiative und Verantwortung. Das bedeutet zum Beispiel, dass Sie selbst Ihren Lernstoff, Ihre Anwesenheit am Pflichtunterricht sowie die fristgerechte und korrekte Anmeldung für Seminare und Prüfungen im Auge behalten müssen. Eigenverantwortung ist Teil Ihres Studiums! Bei allem gilt: Sie sollen gern hier studieren und sich an unserer Fakultät gut aufgehoben fühlen. Ein Men- torenprogramm sowie eigens für Sie zusammengestellte Angebote im sportlichen und kulturellen Bereich gehören fest zu unserem Lehrkonzept. Vielleicht werden Sie Mitglied in unserem Chor, oder Sie rudern mit den KommilitonInnen über den Neckar. Wir freuen uns, dass Sie sich für den Studienort Mannheim entschie- den haben und wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem Weg in den Arztberuf. Ihr Team vom Studiendekanat 7 MaReCuM
INDIVIDUELL SCHWERPUNKTSETZUNG WISSENSCHAFTLICHKEIT PATIENTEN WISSENSCHAFT ZUKUNFT REFORMIERT TRADITION MODULAR FÄCHERÜBERGREIFEND MEDIZIN NEIGUNGSORIENTIERT MODELLSTUDIENGANG MODERN MARECUM INTERPROFESSIONALITÄT MaReCuM 8 Leitfaden Grundstudium 2020/21
MARECUM: Der Modellstudiengang Die traditionsreiche Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg beherbergt als einzige Universität Deutschlands zwei medizinische Fakultäten und bietet zwei unterschiedliche Curricula in der Medizin an: HeiCuMed in Heidelberg und MaReCuM in Mannheim. Das Mannheimer Reformierte Curriculum für Medizin und Medizinnahe Berufe (MaReCuM) ist gemäß der Approbationsordnung (AO) ein Modellstudiengang, der sich in wesentlichen Elementen vom medizinischen Regelstudiengang unterscheidet. Statt in klassischen Fachgrenzen ist beispielsweise der Unterricht in MaReCuM in Modulen organisiert, die sich etwa an Organen oder Funktionsgebieten des menschlichen Körpers orientieren. Ein weiteres Merkmal des Modellstudienganges ist das reformierte Praktische Jahr. In MaReCuM ist das PJ in vier Quartale gegliedert (Regelstudiengang: drei Tertiale), hinzugekommen ist das Modellquartal „Am- bulante Medizin". Dieser Ausbildungsabschnitt trägt u.a. der bundesweiten Entwicklung Rechnung, dass Krankheiten zunehmend ambulant und nicht länger stationär behandelt werden. Insgesamt gewinnt die Ambulante Medizin aufgrund neuer gesellschaftlicher Strukturen und Behand- lungsmodelle an Bedeutung. Ein Schwerpunkt MaReCuMs liegt deshalb in der Allgemeinmedizin, der ambulanten Disziplin schlechthin. Im Rahmen eines Pilotprojektes haben wir im gesamten Studiumsverlauf Unterrichtseinheiten platziert, bei denen Sie sich immer wieder mit der Allgemein- bzw. der Ambulanten Medizin befassen. Besonderes Augenmerk legen wir in diesem Jahr auf unser Mentorenprogramm. Aufgrund der außerge- wöhnlichen Situation, die große Präsenzvorlesungen im Hörsaal ebenso verbietet wie etwa eine Stadt- rallye mit den neuen KommilitonInnen oder ein gemeinsames Begrüßungsfrühstück in unserem Casino, haben wir das Mentorenprogramm massiv ausgebaut. In kleinen Gruppen werden Sie hier von erfahrenen Seniormentees intensiv betreut, außerdem werden wir Ihnen über dieses Programm verschiedene Veran- staltungen anbieten. So lernen Sie zum einen die Fakultät und Ihre KommilitonInnen besser kennen, zum anderen erhalten Sie hier wichtige Informationen rund um Ihr Studium. Die Berufsfelderkundung, die im zweiten Studienjahr stattfindet, bleibt weiterhin verpflichtender Bestandteil des Mentorenprogrammes. MaReCuM-Highlights • Unterricht mit klinischen Bezügen bereits in den ersten Studienjahren (integriertes Grundstudium) • themen- und organbezogener Unterricht statt klassischer Fachgrenzen • Schwerpunkt Ambulante Medizin/Pilotprojekt Allgemeinmedizin in allen Studienabschnitten • Vermittlung von ärztlichen Kernkompetenzen • Schwerpunkt Wissenschaftlichkeit im Studium mit Forschungsarbeit nach dem 3. Studienjahr • Einbeziehung studentischen Feedbacks in Unterrichts- und Lehrplanung • Projekt Interprofessionelles Lernen mit interprofessionellen Ausbildungseinheiten und Ausbildungsstation MIA • Schwerpunkt Lehre und Lehrforschung • Verzahnung klinischer Wissenschaft mit Grundlagenforschung • Gliederung PJ in Quartale mit Quartal Ambulante Medizin • Strukturierte Unterstützung der Studierenden vor allem in der Studienanfangsphase (Mentorenprogramm) 9 MaReCuM
Die Ausbildungsziele Neben den in §1 (1) der Approbationsordnung definierten Zielen der ärztlichen Ausbildung soll die Ausbil- dung zur Ärztin oder zum Arzt an der Medizinischen Fakultät Mannheim die ärztlichen Kernkompetenzen im besonderen Maße vermitteln und gleichzeitig die Ausbildung als Grundlage für ein lebenslanges Lernen fördern. Ärztliche Kernkompetenzen • Erkennen und Behandeln von Krankheiten, Befähigung zur Problemlösung • Kommunizieren mit Patienten, Angehörigen und Kollegen • Arbeiten im Team zum Wohle des Patienten mit Kollegen, Pflegenden, Physiotherapeuten, Sozialarbeitern • Kenntnisse der Gesundheits- und Krankenversorgung und Berücksichtigung gesundheitsökonomischer Auswirkungen ärztlichen Handelns • Professionelles Handeln, d.h. die eigene Arbeit unter fachlichen und ethischen Aspekten kritisch reflektieren • Einsatz für die Prävention und die gesundheitlichen Belange der Patienten • Erarbeitung und Analysieren wissenschaftlicher Evidenzen, Fähigkeit zum selbstständigen Erforschen sowie die Bereitschaft zum lebenslangen Lernen Mit dem Mannheimer Lehr- und Lernkonzept MaReCuM werden Sie zu ÄrztInnen ausgebildet, die für die künftigen Anforderungen optimal gerüstet sind: Für Praxis und Klinik, für die Forschung, für das Manage- ment im Gesundheitssektor. Selbstverständlich stehen die ärztlichen Kernkompetenzen in MaReCuM in Einklang mit dem NKLM, dem Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin. Der Nationale Kompetenzbasierte Lernzielkatalog Medizin (NKLM) Die Ausbildung von ÄrztInnen steht im Fokus verschiedener Interessen aus Gesellschaft und Gesundheitswesen. Das Medizinstudium muss deshalb einer Vielzahl von Anforderungen ge- recht werden. Da sind zum einen unabdingbare Kompetenzen wie wissenschaftlich fundiertes Erheben und Bewerten von Daten, das Erkennen von komplexen Zusammenhängen und das Ableiten einer folgerichtigen Analyse. Zum anderen sind Fertigkeiten in der Anwendung von diagnostischen und therapeutischen Verfahren sowie in der Kommunikation, der Interakti- on und der Teamarbeit fester Bestandteil der medizinischen Kompetenzen. Hinzu kommen Persönlichkeitsmerkmale und Haltungen wie Respekt, Empathie, Unabhängigkeit und Unbe- stechlichkeit, die von ÄrztInnen gleichermaßen aus Patienten- und Gesellschaftsperspektive erwartet werden. Der NKLM fasst verschiedene Aspekte der ärztlichen Ausbildung und des medizinischen Be- rufsbildes zusammen und gilt als Empfehlung für die medizinischen Curricula der Fakultäten in ganz Deutschland. www.nklm.de QR-Code zum link finden Sie auf der letzten Seite Lernziele Lernziele sind die didaktische Grundlage bei der Konzeption von guten Lehrveranstaltungen. Sie leiten sich aus den Lehrzielen des Lehrkörpers und des Curriculums ab und haben Einfluss auf die Inhalte, die Methodenwahl, die Entwicklung von Lehrmaterialien und die Prüfungen. Lernziele fördern zudem die Kon- sensbildung zwischen den DozentInnen und sind ein Element zur Qualitätssicherung in der Lehre. Dabei gilt der Grundsatz: Lernziele sind an Studierenden orientiert. MaReCuM 10 Leitfaden Grundstudium 2020/21
Lernzielkatalog Für jeden Themenblock pro Modul entwickeln die ThemenkoordinatorInnen zusammen mit den VertreterInnen der einzelnen Fachgebiete einen Lernzielkatalog. Diese Lernzielkataloge bilden die Grundlage für den Unterricht, für das strukturierte Selbststudium sowie für die Prüfungen. Für Sie sind die spezifischen Lernziele eine Orientierung in der Fülle des zu lernenden Stoffs und ein Werkzeug zur Steuerung Ihrer Lernstrategie. Außerdem dienen sie als wichtige Grundlage für Ihre Prüfungsvorbereitungen. Die Lernziele geben wieder, was Sie nach Absolvieren eines Moduls erlernt haben sollten. Das heißt: Auch Lernziele, die nicht im Unterricht behandelt worden sind, bleiben prüfungsrelevant! Zum Beispiel: Lernziele aus dem Modul „Atmung“: Übergeordnete Lernziele ► makroskopische Anatomie der oberen Luftwege ► mikroskopische Anatomie und Funktion der Schleimhäute der oberen Atemwege und des Bronchialsystems ► Embryologie und Terminologie der oberen Atemwege und der Lunge ► Regulation der Atmung ► Grundkenntnisse der Leistungphysiologie ► Grundkenntnisse der künstlichen Beatmung und der die Atmung unterstützender Maßnahmen Spezifische Lernziele Kognitiv Die/der Studierende soll: ► die Makrostruktur (Trachea, Bronchien, Lungenlappen) und die Mikrostruktur (Bronchiolen, Alveolen, alveolokapilläre Membran) und ihre jeweiligen Funktionen beschreiben können ► die Muskulaturgruppen benennen können, die für die Aufbringung der Atemarbeit verantwortlich sind ► die Lungenvolumina und -kapazitäten benennen und ihre Bedeutung für den pulmonalen Gasaustausch beschreiben können ► die dynamischen Veränderungen im Laufe des Atemzyklus grob benennen und beschreiben können ► wissen, was mit der Pulsoxymetrie gemessen wird Anwendungsbezogen Die/der Studierende soll: ► eine Inspektion des Nasen-Rachen-Raums am Lebenden vornehmen können ► eine einfache Lungenfunktionsprüfung durchführen können ► eine Blutgasanalyse beurteilen können ► einfache Methoden zum Freihalten der Atemwege anwenden können Emotional Die/der Studierende soll: ► in der Lage sein, emotionales Erleben bei simulierten pulmonalen Notfallsituationen wahrzunehmen, zu reflektieren und mitzuteilen Die Reihenfolge der Lernziele bedeuten keine Gewichtung. Aufzählung hier beispielhaft und nicht vollständig Interprofessionelles Lernen Die effiziente Kooperation der unterschiedlichen Gesundheitsberufe wird nicht zuletzt durch die komplexe Versorgungssituation im Gesundheitswesen immer wichtiger. VertreterInnen der Gesundheitsberufe müssen also für die interprofessionelle Zusammenarbeit qualifiziert wer- den, um eine bessere und effektive Patientenversorgung und -sicherheit zu gewährleisten. Um die zukünftigen Fachkräfte der Gesundheitsberufe auf eine solche Zusammenarbeit gut vorzubereiten, soll der interprofessionelle Dialog frühzeitig angestoßen und im Studium konti- nuierlich vertieft werden. Über alle Studienjahre hinweg werden in MaReCuM interprofessio- nelle Lerneinheiten angeboten, in denen Medizinstudierende und Auszubildende der Physio- therapie teilweise auch mit Pflegeauszubildenden mit-, von- und übereinander lernen. www.umm.uni-heidelberg.de/studium/lehrprojekte-lehrforschung/interprofessionelles-lernen QR-Code zum link finden Sie auf der letzten Seite 11 MaReCuM
DAS GRUNDSTUDIUM: Aufbau, Pläne, Abläufe Allgemeiner Aufbau Naturwissenschaftlich orientierte und organbezogene Lehre erwartet Sie im MaReCuM-Grundstudium. Da- bei geht es zunächst um die Grundlagen der Medizin und um einen ersten Überblick über den menschlichen Organismus in seiner Gesamtheit. Hier lernen Sie, warum der Mensch laufen kann, wie die Niere funktioniert und was das Herz am Schlagen hält. Der Unterricht im MaReCuM-Grundstudium ist in sechswöchige Module aufgeteilt, die jeweils mit einer Prüfungswoche abschließen. Das Grundstudium schließt mit dem ersten Abschnitt des Staatsexamens ab, dem M1. Einführungstage Vor dem Studienbeginn bieten Studierende der höheren Fachsemester den neuen KommilitonInnen eine Einführung in das Mannheimer Medizinstudium. Hier werden Aspekte des Studienaufbaus erklärt und An- sprechpartnerInnen vorgestellt, außerdem gibt es Führungen über den Campus und Demonstrationen zu den verschiedenen elektronischen Plattformen, die für das Studium wichtig sind. Während der Einführungs- tage werden Sie sich auch unter Anleitung für die Veranstaltungen des ersten Semesters anmelden. Danach wird die fristgerechte Anmeldung für die zu belegenden Module in Ihrer Verantwortung liegen. Aufgrund der aktuellen Situation werden im Wintersemester 2020 die Einführungstage mögli- cherweise anders als gewohnt stattfinden. Bitte informieren Sie sich unter www.umm.uni-heidelberg.de/studium/modellstudiengang-medizin/grundstudium/erstsemester/ und https://wp.fimm-online.de/ersti-guide/ Vorbereitungswochen/Propädeutik In der Propädeutik-Phase wird zunächst naturwissenschaftliches Basiswissen unterrichtet: Vom Atom über das Molekül bis hin zur Zelle lernen Sie die Grundbausteine und Funktionen des menschlichen Körpers kennen und eignen sich ein Verständnis für die Komplexität des Organismus an. Diese Vorbereitungswo- chen vermitteln Ihnen sehr komprimiert den Wissensstoff, auf den Sie später in den verschiedenen Modulen der Medizin immer wieder zurückgreifen werden. Stundenpläne und Modulabläufe Alle Module (Ausnahme: Vorbereitungswochen) sind in zwei Themenblöcke unterteilt, in die sich die ver- schiedenen Fachgebiete einbringen. Hierfür sind eigens ThemenkoordinatorInnen benannt, die für die The- menblöcke des Grundstudiums verantwortlich sind. Praxisbezug Mit dem Seminar „Einführung in die klinische Medizin / EKM“ haben Sie schon zu Beginn der Ausbildung die ersten PatientInnenkontakte. Auch die Gesundheitsökonomie ist im Grundstudium Thema. In den or- ganbezogenen Modulen werden zudem die Inhalte von Anatomie, Physiologie und Biochemie thematisch verzahnt und aufeinander abgestimmt. So bekommen Sie sehr früh einen Einblick in die komplexen Zusam- menhänge des menschlichen Organismus. Leistungsfeedback Der Lernfortschritt innerhalb eines Lernmoduls wird nach drei Wochen mit einer Zwischenprüfung überprüft. Am Ende jeden Moduls steht eine Prüfungswoche. Hier erhalten Sie auch eine Rückmeldung über Ihren Leistungsstand in den einzelnen Fächern Mentorenprogramm Im Mentorenprogramm werden Sie vor allem in der Anfangsphase Ihres Studiums von erfahrenen Mitglie- dern der Fakultät und studentischen Seniormentees betreut und unterstützt. Die einzelnen Gruppen setzen dabei auch unterschiedliche thematische Schwerpunkte. Im Rahmen des Mentorenprogrammes findet im zweiten Studienjahr auch die Berufsfelderkundung statt. www.umm.uni-heidelberg.de/studium/modellstudiengang-medizin/grundstudium/mentorenprogramm/ MaReCuM 12 Leitfaden Grundstudium 2020/21
Das erste Studienjahr Die Vorbereitungswochen / Propädeutik Lehre Special Edition 2020 beginnt aufgrund der aktuellen Situation das Semester mit seinen Modulen ausnahms- weise erst im November. Einige Teile der Vorbereitungswochen allerdings werden bereits vorab online abgehalten (Chemie), andere wiederum finden erst im Laufe des modularen Unterrichts statt. Bitte beachten Sie, dass Änderungen derzeit auch kurzfristig möglich sind und informieren Sie sich rechtzeitig online. Chemie Liebe Studierende, vielleicht gehören Sie nicht zu denjenigen, deren Lieblingsfach in der Oberstufe die Chemie war. Seltsam, aber das geht manchen SchülerInnen so. Für Ihr Studienfach Medizin indes- sen sind Kenntnisse in der Chemie eine unabdingbare Voraussetzung. Und sie stellen wich- tige Grundlagen für die nachfolgenden Fächer Biochemie, Physiologie und Pharmakologie dar. In unseren Vorlesungen, den Seminaren und dem Praktikum machen wir Sie deshalb mit den Grundlagen von allgemeiner Chemie und anorganischer sowie organischer Chemie vertraut. Übrigens: Für ein umfassendes Verständnis des Vorlesungsstoffs sowie für eine optimale Vorbereitung auf die Klausur ist die aktive Teilnahme an Vorlesungen und Tutorien unabdingbar, und zwar während der gesamten Dauer der Lehrveranstaltung. Eine kurzfristige Klausurvor- bereitung anhand von Klausuren vergangener Jahre ist nur bedingt ratsam… Aber keine Angst. Auch vor Ihnen haben Studierende schon die Chemie geschafft! Ihr Prof. Dr. Milan Kivala Die Lernziele: Anorganische Chemie (Prof. Dr. Gerald Linti) • Naturwissenschaftliche Grundlagen • Atomaufbau und das Periodensystem der Elemente • Chemische Bindungen • Chemische Reaktionen und das chemische Gleichgewicht • Lösungen, Säuren und Basen • Redoxreaktionen und Elektrochemie • Komplexverbindungen der Übergangsmetalle • Thermodynamik und Kinetik chemischer Reaktionen Organische Chemie (Prof. Dr. Milan Kivala) • Einführung in die Organische Chemie • Kohlenwasserstoffe: Alkane, Cycloalkane, Alkene, Alkine • Kohlenwasserstoffe: Aromaten • Funktionelle Gruppen und wichtige Stoffklassen • Stereochemie • Aminosäuren und Proteine • Kohlenhydrate • Heterocyclische Verbindungen Leitung: Prof. Dr. Milan Kivala (Organische Chemie) milan.kivala@oci.uni-heidelberg.de Prof. Dr. Gerard Linti (Anorganische Chemie) gerald.linti@aci.uni-heidelberg.de 13 MaReCuM
Medizinische Terminologie Liebe Studierende, zu Beginn Ihres Medizinstudiums in Mannheim begrüße ich Sie zum Praktikum der Medi- zinischen Terminologie. Sie sollen bei uns die Kenntnisse und Fertigkeiten erwerben, die Sie befähigen, im Verlauf Ihrer Ausbildung die medizinische Fachsprache selbstständig und so zu erlernen, dass Sie diese bei der Ausübung Ihrer späteren ärztlichen Berufstätigkeit korrekt, präzise und situationsgemäß anwenden können. Ihr Prof. Dr. Axel W. Bauer Die Lernziele: Die/der Studierende soll • den Charakter, die Funktion und die Grundelemente der Fachsprache kennzeichnen und erläutern können • die zum Verständnis und zum Gebrauch der Fachsprache notwendigen sprachlichen Grundregeln kennen und anwenden können • Grund- und Zentralbegriffe der medizinischen Fachsprache nach ihrer systematischen Stellung, in ihrem Kontext, nach ihrer sprachlichen Form und ihrer Bedeutung beschreiben und erklären können • Grundprobleme der Fachsprache als eines Mediums der Information und Kommunikation in der Wissenschaft, unter Kollegen und Mitarbeitern, mit den Patienten und im Umgang mit Behörden und der Öffentlichkeit kennen und erläutern können Physik Vorlesungen Die Vorlesung vermittelt einen Überblick über die Zusammenhänge über die verschiedenen Gebiete der Physik und wie diese in die Medizin hineinwirken. So lernen Sie u.a., Querbezüge zwischen den verschie- denen Bereichen herzustellen. Damit können Sie physikalische Konzepte in der Praxis anwenden bzw. beurteilen, ob die Ergebnisse etwa einer Messung oder einer Studie physikalisch sinnvoll sind oder nicht. Ein Forum sowie Quizzes/Leitfragen dienen dazu, sich auszutauschen bzw. konkret mit einem Thema aus- einander zu setzen. Seminare Das Ziel der Seminare ist es, die wesentlichen Kompetenzen zur Vermittlung von Informationen aus einem naturwissenschaftlichen Fachgebiet zu demonstrieren. Zusätzlich wird die Kompetenz zur mathematischen Analyse von Messergebnissen erarbeitet. Die Dozenten sind darauf vorbereitet, intensiv mit Ihnen Themen zu diskutieren. Auch Sie sollten sich gut vorbereiten einerseits, um mit konkreten Fragen Ihre Wissenslü- cken zu füllen, andererseits, um Ihr Wissen einzusetzen. Praktika In den Praktika lernen Sie, wie man wiederholbare und strukturierte Messung durchführt und später korrekt auswertet. Damit erhalten Sie die Kompetenz, diese Methodik in anderen Fachgebieten, in diagnostischen Messtechniken oder klinischen Studien korrekt anzuwenden. Leitung: Prof. Dr. Jürgen Hesser, Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Medizinische Fakultät Mannheim MaReCuM 14 Leitfaden Grundstudium 2020/21
Biomathematik Sind Biomathematik und Biostatistik unattraktiv? Keineswegs! Erst eine statistische Analyse ermöglicht es Ihnen, Daten zu strukturieren, Zusammenhänge aufzudecken, Ergebnisse zu interpretieren und die daraus resultierenden Erkenntnisse zum Wohle der Patienten prak- tisch umzusetzen. Jede Ärztin, jeder Arzt, der wissenschaftliche Publikationen liest oder selbst erstellt, weiß das... Aber warum eilt diesem Fach ein schlechter Ruf voraus? Das liegt wahrscheinlich daran, dass statistische Methoden auf mathematischen Formeln basie- ren - und die sind für viele Menschen ein Gräuel. Als Anwender muss man diese Formeln jedoch nicht herleiten oder gar auswendig lernen (zumal die Berechnungen üblicherweise von einer Software durchgeführt werden). Man sollte vielmehr verstehen, wie statistische Methoden sinnvoll angewendet werden und was die Daten zu sagen haben. Wenn Sie diesem Fachgebiet unbefangen begeg- nen, erschließen sich Ihnen äußerst interessante Anwendungsmöglichkeiten! Wir freuen uns auf das gemeinsame Lernen mit Ihnen. Ihre Prof. Dr. Christel Weiß, Diplom-Mathematikerin Die Lernziele: • Grundbegriffe • Analysemethoden aus den Gebieten der medizinischen Statistik • Epidemiologie und statistische Begriffe Leitung: Prof. Dr. Christel Weiß Einführung in die Klinische Medizin Liebe Studierende, im Rahmen unseres Mannheimer Curriculums MaReCuM wollen wir Ihnen bereits zu Be- ginn des Studiums den Bezug des Grundstudiums zu den Kernaufgaben des ärztlichen Berufes verdeutlichen. Die 10 geplanten Veranstaltungen mit Dozentinnen und Dozenten aus den operativen und nicht-operativen Fächern der klinischen Medizin, der Psychosoma- tik und Psychotherapie sowie der Medizinethik verteilen sich auf die Vorbereitungswochen sowie auf das Modul 3 im kommenden Sommersemester. Ihr Prof. Dr. Axel W. Bauer Die Themen: • Klinische Medizin – Was ist das? • Ärztliche Gesprächsführung und Grundlagen der ärztlichen Kommunikation • Ärztliche Beziehungsgestaltung • Grenzerfahrung Tod und Sterben • Was ist Medizinethik und wozu braucht man sie? • Medizinethische Probleme an Lebensanfang und -ende • Klinische Ethikberatung 15 MaReCuM
Beginn der Module im ersten Studienjahr Modul I: 02.11.20, Modul II: 11.01.2021, Modul III: 12.04.2021, Modul IV: 31.05.2021 Alle Angaben ohne Gewähr; Änderungen vorbehalten Die Module Modul I, Themenblock Zellbiologie Liebe Studierende, zu den Grundlagen der Medizin gehört das Verständnis wie eine Zelle aufgebaut ist, wie sie ihre Funktionen erfüllt und wie sie mit anderen Zellen interagiert, um die funktionelle Ein- heit des Organismus zu gewährleisten. Störungen normaler zellulärer Funktionen liegen allen Krankheiten zu Grunde. Sie werden mit Hilfe der zellbiologischen Methoden und der Mikro- skopie tiefe Einblicke in das „Innere Leben der Zelle“ erhalten. Somit werden Sie Kenntnisse erwerben, die die Grundlagen der Diagnostik und Therapie von Krankheiten sind. Ihre Prof. Dr. G. Dobreva Die Lernziele: • Grundkenntnisse zum Aufbau der Zelle und ihrer wesentlichen Organellen • Kenntnisse über wesentliche zellbiologische Funktionen (Zellzyklus, Zellteilung, Zelltod, Aufgaben des Zytoskeletts, Zell-Zell-/Zell-Matrix-Interaktionen, Migration, Zelldifferenzierung, Vesikeltransport, Zellerregung, elektrische Signalübertragung in Zellen) • Grundlagen der mikroskopischen Anatomie der Gewebearten (Oberflächenepithel, Drüsenepithel, Nervengewebe) Modul I, Themenblock Naturwissenschaftliche Propädeutik Liebe Studierende, nachdem Sie jetzt die Chemie und Physik intensiv gelernt haben, wollen wir das alles an- wenden auf die Biochemie und Physiologie, und damit auf den Menschen. Der bioche- mische Teil von NwP klärt die Frage, wie wir aus Traubenzucker Energie gewinnen, der physiologische handelt vor allem von den Sinnen. Ihr PD Dr. G. Brüning Die Lernziele: Die/der Studierende soll • die wesentlichen experimentellen Grundfertigkeiten beschreiben und beherrschen. • die Funktionsweise der in den Praktika der Biochemie und Physiologie verwendeten Geräte beschreiben können. • in der Lage sein, Konzentrationen, Molekulargewichte und Verdünnungen zu berechnen. • die für die biochemischen Reaktionen relevanten Verbindungen und Mechanismen kennen. • die Stoffwechselwege des Abbaus von Glucose zu CO2 und Wasser und die Verwendung der Elektronen zur ATP-Synthese erlernen. • Intensitäts- und Raumschwellen bestimmen können und die Formeln zur Beschreibung des Zusammenhangs von Empfindungsstärke und physikalischer Reizstärke verstehen. • die Kodierung von Sinnesreizen an peripheren Nervenendigungen sowie die Signalverarbeitung in den Sinnesbahnen am Beispiel der Somatosensorik begreifen. • die klinische Prüfung der somatosensorischen Grundfunktionen beherrschen und deren Ausfallsmuster bei paradigmatischen Erkrankungen des Nervensystems interpretieren können. MaReCuM 16 Leitfaden Grundstudium 2020/21
Modul II, Themenblock Bewegungsapparat Liebe Studierende, es gibt wohl kaum einen vorklinischen Themenbereich, in dem Struktur und Funktion so eng miteinander verknüpft sind wie dies beim Bewegungsapparat der Fall ist. Hierin liegt die besondere Faszination des Bewegungsapparates – und diese Faszination möchte ich Ihnen gemeinsam mit meinem engagierten Team aus der Anatomie vermitteln! Ihr Prof. Dr. C. Schultz Die Lernziele: • Erwerb von grundlegenden Kenntnissen zu Aufbau und Funktion des menschlichen Bewegungsapparates. • Grundlagen zum Verständnis krankheitsrelevanter Störungen des Bewegungsapparates. • Gesamte systematische und topographische makroskopische Anatomie des Bewegungsapparates (Extremitäten, Wirbelsäule und Becken, Bauch- und Thoraxwand) mit aktiven (Skelettmuskulatur) und passiven (z.B. Knochen/Sehnen) Elementen, inkl. der zu versorgenden Leitungsbahnen (Arterien, Venen, Nerven). Modul II, Themenblock Blut Liebe Studierende, Blut ist nicht nur bekanntlich ein besonderer Saft; Blut ist auch das Sinnbild unseres Lebens. Alle Stoffwechselfunktionen bilden sich in unserem Blutstrom ab, und über das Blut werden alle unsere Organe und Lebensfunktionen versorgt. Die Entwicklung der Blutzellen und des Blutkreislaufes ist dabei schon früh in der Evolution entstanden. In diesem Modul lernen Sie die Bestandteile des Blutes, ihre Bildung und ihre Funktionen kennen, und wir zeigen Ihnen, wie man an diese medizinisch-diagnostisch und therapeutisch wertvolle Quelle durch sachgerechte Punktion gelangt. Ihr Prof. Dr. H. Klüter Die Lernziele: • Gliederung und Anatomie des Blutkreislaufsystems • Zusammensetzung und Eigenschaften des Blutes • Aufbau des Knochenmarks und Bildung der Blutzellen • Eisenstoffwechsel und Transport; Hämsynthese und Abbau • Grundlagen des Gastransports • Grundlagen der Blutgerinnung 17 MaReCuM
Modul III Themenblock Herz Liebe Studierende, im Modul III Themenblock Herz wird Ihnen die Topographie, Anatomie, Histologie und Physiologie des Herzens und dessen Bedeutung als zentrales Organ des menschlichen Körpers im klinischen Kontext vermittelt. Herz-Kreislauferkrankungen zählen zu den häufigsten Erkrankungen des Menschen, weshalb profunde Kenntnisse über seine Funktionsweise unumgänglich ist. Wir freuen uns sehr über die bisherige positive Resonanz zu unserem interdisziplinären und praxisnahen Themenblock und hoffen, Sie als Studierende auch in Zukunft weiter für das Herz begeistern zu können. Ihr Prof. Dr. M. Borggrefe Die Lernziele: Die Studierenden sollen Kenntnisse erlangen über Anatomie: • den makroskopischen und mikroskopischen Aufbau des Herzens, der Herzkranzgefäße und des Herzbeutels. • klinisch relevante topographische Beziehungen des Herzens, Herzbeutels und der großen, herznahen Gefäße zu anderen anatomischen Strukturen und Organen im Brustkorb. Biochemie: • die Synthese, den Transport und den Abbau der Lipide (Fettsäuren, Glycerolipide, Cholesterin). • die Synthese und die Wirkungsweise der für Herz und Gefäße relevanten Signalmoleküle. Kardiologie: • die Fertigkeit der Herzauskultation in Zusammenschau mit den anatomischen und physiologischen Grundlagen. • die Basisbefundung eines normalen Elektrokardiogramms unter Berücksichtigung der Grundlagen der Erregungsausbreitung und -rückbildung am Herzen. Physiologie: • die elektrophysiologische und mechanische Funktionsweise des Herzens und seiner Regulationsmechanismen sowie die pathophysiologischen Zusammenhänge bei Herzinsuffizienz im Rahmen eines ersten Überblicks. • die Kreislaufphysiologie, dabei insbesondere das arterielle und venöse System, die glatte Muskulatur, übergeordnete Regulationsmechanismen und pathophysiologische Aspekte arterieller Hypertonie. Modul III, Themenblock Arzt und Patient Liebe Studierende, in dem Themenblock „Arzt und Patient“ befassen wir uns u.a. mit der Einbettung der Tätigkeit des Arztes in soziale, institutionelle und gesellschaftliche Strukturen, mit dem diagnostischen Prozess, ärztlicher Urteilsbildung, mit Urteilsfehlern, Entscheidungskonflikten, dem medizi- nischen Versorgungssystem, Patientenkarrieren im Versorgungssystem, der Selbstwahrneh- mung der Patienten, mit Fragen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements und mit der Erstellung von Versuchsplänen und Methoden der Datenerhebung und -auswertung. Nicht nur theoretisch: relevante kommunikative Fertigkeiten werden auch ganz praktisch ein- geübt. Ihr Dr. Seth Levine Die Lernziele: • Methodische Grundlagen empirischer Forschung • Theoretische und praktische Grundlagen ärztlichen Handelns • Arzt-Patientbeziehung: Anamnese und diagnostische Urteilsbildung • Soziokulturelle Modelle von Krankheit und ärztlichem Handeln • Gesundheitssystem und Interventionsmethoden • Förderung und Erhaltung von Gesundheit MaReCuM 18 Leitfaden Grundstudium 2020/21
Modul IV, Themenblock Atmung Liebe Studierende, der Themenblock Atmung vermittelt konzept-basierend das Verständnis von fundamentalen Mechanismen des Gasaustausches bis zu ihrer klinischen Anwendung. Dabei sehe ich ein fundiertes Wissen der physikalischen Prinzipien und ihr Auswirken auf die respiratorische Physiologie als unentbehrliche Grundlage für das Verständnis medizinischer Fälle und deren Behandlung. Ihr PD Dr. R. Carr Die Lernziele: • Kenntnisse der gesamten systematischen und topographischen makroskopischen Anatomie der oberen Luftwege und des Halses, sowie der Grundlagen und Bedeutung pathologischer mechanischer Veränderungen der oberen Atemwege, z.B. einer Verlegung derselben • Kenntnisse der wesentlichen mikroskopischen Anatomie und Funktion der Schleimhäute der oberen Atemwege und des Bronchialsystems sowie Kenntnisse der mikroskopischen Anatomie des Alveolarsystems • Kenntnisse der zum Verständnis notwendigen Embryologie und Terminologie der oberen Atemwege und der Lunge • Kenntnisse der Makrophysiologie der Lungenatmung und des pulmonalen Gasaustauschs (Funktionelle anatomische Grundlagen der Atembewegungen, Atemmechanik, Atemkräfte, Lungenvolumina/ Kapazitäten) • Kenntnisse der Mikrophysiologie des Gasaustauschs an der alveokapillären Membran einschließlich der Aufnahme des Sauerstoffs ins Blut und des Atemgastransports im Blut • Kenntnisse der Regulation der Atmung • Kenntnisse der Anatomie am Lebenden inkl. Funktion der äußeren Atemwege • Grundkenntnisse zu den Umweltgegebenheiten des pulmonalen Gasaustauschs (Zusammensetzung der Atemluft, Atmung unter besonderen Verhältnissen) • Grundkenntnisse der Leistungsphysiologie • Grundkenntnisse der künstlichen Beatmung und der die Atmung unterstützenden Maßnahmen Modul IV, Themenblock Erreger und Abwehr Liebe Studierende, mir ist die Vermittlung von grundlegenden Kenntnissen zu Infektionserregern und den Mechanismen der immunologischen Erregerabwehr ein wichtiges Anliegen. Dieses Wissen ist von entscheidender Bedeutung für Ihre weitere Ausbildung im Bereich der Diagnostik und Therapie von Infektionserkrankungen, denen Sie in allen Fachbereichen später begegnen werden. Ihr Prof. Dr. T. Miethke Die Lernziele: • Aufbau und Replikation von Infektionserregern • Übertragung von Infektionserregern • Stellenwert von Hygiene und Impfung für Prävention und Abwehr von Infektionserkrankungen • Strukturen und Funktion von Elementen des Immunsystems einschließlich der Effektormechanismen von unspezifischen und spezifischen Abwehrreaktionen • Anatomie und Histologie der lymphatischen Organe • Pathologische Reaktionen des Immunsystems 19 MaReCuM
1. Studienjahr 2020/21 Jahrgang 15 KW 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52 Vorbereitungswochen Modul I Physik Chemie Chemie Naturwissenschaftliche Propädeutik frei Prüfung EKM Biomathe Terminologie Praktikum Zellbiologie KW 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 frei Modul II Bewegungsapparat frei Krankenpflegepraktikum Teil I Prüfung Blut KW 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Modul III Modul IV Krankenpflegepraktikum Herz Atmung Teil I Prüfung ÄrztIn und PatientIn Erreger u. Abwehr KW 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 Modul IV Atmung frei Prüfung Krankenpflegepraktikum Teil II Erreger u. Abwehr Angaben ohne Gewähr, Änderungen möglich Bitte beachten Sie In diesem Jahr läuft die Studieneingangsphase anders als in dem hier dargestellten klassischen Schema. ! Beginn des Präsenzunterrichts ist am 2. November, der Chemie-Unterricht findet vorab online statt.
MODULPLAN 1. Studienjahr Modul Titel Inhalt Themenkoordination Prof. Dr. Jürgen Hesser Leiter experimentelle Strahlentherapie Propädeutik Grundlagen Physik und Chemie Prof. Dr. Milan Kivala, Prof. Dr. Franziska Thomas Organisch-Chemisches Institut Heidelberg Grundlagen der medizinischen Fach- Prof. Dr. Axel W. Bauer Terminologie sprache, Ethik, Medical English Fachgebiet Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin Prof. Dr. Axel W. Bauer Allgemeine Krankheitslehre, Anam- Fachgebiet Geschichte, Theorie und Ethik in der Medizin Einführung Klinische Medizin nese, Gesprächsführung, körperliche Prof. Dr. Martin Bohus Einführungs- (EKM) Untersuchung, Patientenvorstellung, Wissenschaftlicher Direktor, Klinik für Psychosomatik und wochen Klinische Anwendungsbeispiele Psychotherapeutische Medizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Einführung in die Bibliothek, Literatur- Jutta Matrisciano, Dipl.-Bibl. (FH) Bibliothek Bibliothek/E-Learning recherche Barbara Braun, M.A. E-Learning-Angebote eLearning-Team Grundbegriffe, Analysemethoden aus den Gebieten der medizinischen Sta- Prof. Dr. Christel Weiß Biomathematik Leiterin Abteilung für Medizinische Statistik, tistik, Epidemiologie und statistische Biomathematik und Informatik Begriffe Prof. Dr. Dr. Georg Stoecklin Naturwissenschaftliche Pro- Grundlagen der Physiologie und Direktor Biochemie pädeutik (NwP) Biochemie PD Dr. Gerold Brüning I Biochemie Grundlagen der Zellbiologie, Histolo- Prof. Dr. Gergana Dobreva Zellbiologie gie, Biologie Direktorin Anatomie und Entwicklungsbiologie Osteologie, Haut, Muskel, periphere Nerven, topographische Anatomie, Prof. Dr. Christian Schultz Bewegungsapparat Untersuchung, Anatomie am Leben- Direktor Neuroanatomie den II Blutbestandteile, Blutbildung, Blutge- Prof. Dr. Harald Klüter Blut fäße (Aufbau), Histologie Direktor Institut für Transfusionsmedizin und Immunologie Prof. Dr. Martin Borggrefe Herz, Kreislaufsystem, Hämodynamik, Direktor I. Med. Klinik Herz vegetative Physiologie PD Dr. Michael Behnes I. Med. Klinik Prof. Dr. Dr. h.c. Herta Flor III Direktorin Institut für Neuropsychologie und Klinische Psy- Kommunikation, Grundlagen Neurobi- Arzt und Patient chologie, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit ologie, Psychologie, Prävention Dr. Seth Levine Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Prof. Dr. Manfred Thiel Obere Atemwege, Thoraxorgane Direktor Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin Atmung (ohne Herz), Atmung, Atmungskette, Sport- und Leistungsphysiologie PD Dr. Richard Carr Klinik für Anästhesiologie und Operative Intensivmedizin IV Immunologie (angeborene Immunität), Prof. Dr. Thomas Miethke Erreger und Abwehr Allgemeine Mikrobiologie und Hy- Direktor Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene giene. Beispiel für eine Unterrichtswoche einer Seminargruppe im ersten Studienjahr Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 8-9 blockbezogene Vorlesung blockbezogene Vorlesung blockbezogene Vorlesung Seminar 9-10 Seminar 10-11 blockbezogene Vorlesung blockbezogene Vorlesung Seminar Praxiseinheit Seminar 11-12 12-13 blockbezogene Vorlesung 13-14 Seminar 14-15 Praxiseinheit Seminar Praxiseinheit Seminar blockbezogene Vorlesung Praktikum Praktikum Praxiseinheit Seminar 15-16 Seminar 16-17 Praxiseinheit Seminar ▀ Dunkelblau: Pflichtveranstaltung der Gruppe ▀ Hellblau: Vorlesungen ▀ Farblos: andere Gruppen 21 MaReCuM
Das zweite Studienjahr Nach den ersten vier Modulen in Ihrem ersten Studienjahr können Sie nun mit dem zweiten Studienjahr beginnen. Viele der Abläufe an der Medizinischen Fakultät Mannheim sind Ihnen jetzt bereits vertraut und Sie kennen sich auch in Ihrer neuen Stadt schon ein wenig aus. Bevor Sie mit dem 5. Modul beginnen, steht am Anfang des zweiten Studienjahres ein zweiwöchiges Wahl- fach. In Ihrem zweiten Jahr absolvieren Sie außerdem die Berufsfelderkundung. Dadurch bekommen Sie eine Einsicht in die ärztliche Arbeit in verschiedenen Berufsfeldern und in die Vielfalt der Berufsmög- lichkeiten, die sich Ihnen mit einem Medizinstudium eröffnen. In MaReCuM findet diese Erkundung ver- pflichtend im Rahmen des Mentorenprogrammes statt. In Ihrer Mentorengruppe erhalten Sie rechtzeitig die nötigen Informationen. Wahlfach im Grundstudium Das Wahlfach setzt sich aus Vorlesungen und Seminaren zusammen. Die Vorlesungen finden für alle Stu- dierenden gemeinsam statt. Die Seminare besuchen Sie dann nur für das Fach, das Sie im Rahmen dieses Angebotes weiter vertiefen möchten. Das WF schließt mit einer benoteten Klausur ab. Folgende Fächer stehen für Sie zur Auswahl: ► Medical Skills: Notfallmedizin inklusive Erste Hilfe / Erste-Hilfe-Schein, Befunderhebung, Medizinische Informatik ► Gesundheitsökonomie: Health Care Management, Health Economics ► Medical Physics: Anwendung moderner Verfahren der Physik in Diagnostik und Therapie ► Klinische Forschung: Zusammenspiel Klinik/Forschung, Triple-B-Lectures, Medical Journals ► Allgemeinmedizin: Einblicke in die hausärztliche Versorgung, Patientenkontakt, Hospitationen in hausärztlichen Praxen Interesse an der Ambulanten Medizin? Hier haben wir ein Angebot: Die ambulante Medizin gewinnt aufgrund neuer gesellschaftlicher Strukturen und Behand- lungsmodelle immer mehr an Bedeutung. Als ambulante Disziplin „par excellence“ stellt die Allgemeinmedizin zudem einen zentralen Ansatzpunkt in der Lehre dar. Um die Ausbildung im Fachgebiet Allgemeinmedizin zu stärken, hat die Medizinische Fakultät ein Programm auf- gelegt, das die Studierenden bereits im Grundstudium für dieses Fachgebiet begeistern will. Ziel ist es, einen exklusiven Einblick in die praktische Hausarzttätigkeit im hausärztlichen Kon- text zu ermöglichen und ein Interesse für die ambulante hausärztliche Versorgung zu wecken. So stehen Hospitationen in Hausarztpraxen und ein besonders auf Allgemeinmedizin ausge- richtetes Lehrangebot bereits im vorklinischen Wahlfach auf dem Programm. Im Rahmen des MaReCuM-Mentorenprogramms wird es zudem zwei eigene Gruppen mit dem Schwerpunkt „Allgemeinmedizin“ geben. Informationen dazu erhalten Sie im Verlauf des ersten Semesters von Ihrer Mentorin/Ihrem Mentor. Die frühe Heranführung an die Spezifika der ambulanten Versorgung soll die Studierenden bereits zu Beginn des Studiums anregen und zur weiteren Vertiefung dieser Neigungen und Interessen im klinischen Abschnitt motivieren. Die ambulante Medizin erhält im Rahmen die- ses Pilotprojektes der Medizinischen Fakultät Mannheim so im Studium den Stellenwert, den sie in der Versorgung einnimmt. www.umm.uni-heidelberg.de/studium/modellstudiengang-medizin/grundstudium/#c65782 QR-Code zum link finden Sie auf der letzten Seite Informationen zum Wahlfach finden Sie auch beim Landesprüfungsamt: https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/Bildung/Ausbildung/Ausbildung-Arzt/Seiten/ Abschnitt_01.aspx QR-Code zum link finden Sie auf der letzten Seite MaReCuM 22 Leitfaden Grundstudium 2020/21
Zum Beispiel: Stundenplan Wahlfach Woche 1 Gruppe Gruppe Gruppe 1 Gruppe 3 Gruppe 4 Gruppe 5 Gruppe 6 Gruppe 8 Gruppe 10 Gruppe 11 7 9 Montag 08-09 Vorlesung Notfallmedizin 09-10 10-11 11-12 Vorlesung Einführung Gesundheitswesen 12-13 13-14 Klinische Forschung Medical Physics Notfall- Medical Infor- 14-15 Ökonomie medizin matics 15-16 Notfallmedizin 16-17 17-18 18-19 Dienstag 08-09 09-10 Klinische Forschung Medical Physics Notfallmedizin Allgemeinmedizin 10-11 Ökonomie 11-12 12-13 Vorlesung Einführung Gesundheitswesen 13-14 14-15 Notfallmedizin 15-16 Notfall- Notfall- Allgemeinmedizin 16-17 Notfall- medizin medizin Notfallmedizin 17-18 medizin Mittwoch 08-09 Notfallmedizin 09-10 Klinische Forschung Medical Physics Notfall- Notfall- 10-11 medizin medizin 11-12 12-13 Vorlesung Klinische Forschung 13-14 14-15 Notfall- 15-16 Ökonomie medizin Notfall- 16-17 Notfallmedizin Notfall- medizin medizin 17-18 Donnerstag 08-09 Klinische Forschung Medical Physics Notfall- Notfall- Notfallmedizin 09-10 medizin medizin Notfall- 10-11 Notfallmedizin Notfall- medizin Allgemeinmedizin medizin 11-12 12-13 13-14 14-15 Notfall- Allgemeinmedizin 15-16 Medical Informatics medizin 16-17 Ökonomie 17-18 10/11/2019 08-09 Notfall- Notfallmedizin 09-10 medizin Medical 10-11 Informatics Notfallmedizin 11-12 Klinische Forschung Ökonomie 12-13 Notfall- Medical Physics Notfallmedizin 13-14 medizin 14-15 Notfallmedizin Notfallmedizin Medical Allgemeinmedizin 15-16 Informatics 16-17 Notfallmedizin 17-18 Auszug beispielhaft, Angaben ohne Gewähr 23 MaReCuM
Modul V, Themenblock Verdauung Liebe Studierende, die Verdauung von Nahrung ist essentiell für ein gesundes Leben und besteht aus einem hoch komplexen Zusammenspiel verschiedener Organsysteme. Die Erforschung dieses Systems ist faszinierend, und wir sind erst am Anfang, die Ursachen von Erkrankungen des Verdauungssystems zu verstehen. Ihr Prof. Dr. M. Ebert Die Lernziele: Verdauung: Die Studierenden sollen mit dem Teilthema Schmerz die in Modul 1 begonnene Beschäftigung mit der Sensorik fortführen, hier nun mit einem klinisch sehr wichtigen Thema. Mit dem Teilthema „Vegeta- tives Nervensystem" sollen die Studierenden eine gesamtheitliche Sichtweise auf den Organismus vermit- telt bekommen, indem Inhalte anderer Module (z.B. 3 und 4) mit dem laufenden Modul integrativ behandelt werden. Die Studierenden sollen weiterhin die Funktion und Arbeitsweise des Verdauungstrakts kennen lernen. Dies soll die Studierenden in die Lage versetzen, die Grundzüge der klinischen und technischen Untersuchungsverfahren zur Differenzialdiagnose von Erkrankungen des Verdauungstrakts zu verstehen. Physiologie: Basierend auf den makroskopischen und histologischen Strukturkenntnissen des vegetativen Nervensystems und der Organe des Verdauungstrakts sollen die Studierenden die Funktionen dieser Sys- teme auf zellulärer Ebene, auf Organebene und auf systemischer Ebene verstehen. Auf zellulärer und Or- ganebene gehören hierzu die Mechanismen von Sekretion, Resorption und Motilität der glatten Muskulatur. Auf Systemebene wird die Innervation des Verdauungstrakts in die efferenten Funktionen des vegetativen Nervensystems und die afferenten Funktionen von Viszerozeption und Nozizeption eingeordnet. Die Stu- dierenden sollen die pathophysiologische Basis von Erkrankungen des Verdauungstrakts verstehen. Modul V, Themenblock Medizinische Psychologie und Soziologie Liebe Studierende, jeder Mensch hat eine einzigartige Entwicklungs- und Sozialisationsgeschichte, die sein Denken, seine Gefühlswelt und sein Verhalten prägt – also das, was wir Persönlichkeit nennen. In den Vorlesungen und Seminaren des Moduls werden wir uns mit den Grund- prinzipien der Wahrnehmung, der Kognition, des Lernens, der Emotion und der Motivation beschäftigen und sowohl theoretisch als auch praktisch die Bedeutung dieser individuellen Merkmale für den Arztberuf erarbeiten. Ihr Dr. Seth Levine Die Lernziele: • Biologische Grundlagen zur Medizinischen Psychologie und Soziologie • Theoretische und empirische Grundlagen von Lernen und Kognition • Theoretische und empirische Grundlagen von Emotion und Motivation • Theoretische und empirische Grundlagen zum Thema Persönlichkeit und Verhalten • Theoretische und empirische Grundlagen zum Themenkomplex Entwicklung und primäre Sozialisation im Lebenslauf • Theoretische und empirische Grundlagen soziodemographischer und sozialstruktureller Determinanten des Lebenslaufs Beginn der Module im zweiten Studienjahr Modul V: 19.10.2020, Modul VI: 07.12.2020, Modul VII: 22.03.2021, Modul VIII: 24.05.2021 Alle Angaben ohne Gewähr; Änderungen vorbehalten MaReCuM 24 Leitfaden Grundstudium 2020/21
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