Rechenschaftsbericht 2016 - Fachhochschule Bielefeld für den Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016 - FH Bielefeld
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Fachhochschule Bielefeld Rechenschaftsbericht 2016 für den Zeitraum vom 1. Januar 2016 bis 31. Dezember 2016
Inhalt 3 1 | Hochschulpolitische Rahmenbedingungen 5 2 | Ressourcen 7 3 | Strukturen und Prozesse 10 4 | Leistungen 4.1 Studium und Lehre 15 4.2 Forschung, Entwicklung und Transfer 17 4.3 Wissenschaftliche Weiterbildung 19 4.4 Internationale Aktivitäten 21 4.5 Personalmanagement 23 4.6 Soziales, sportliches und kulturelles Angebot 25 4.7 Gender, Diversity, Chancengleichheit 27 4.8 Öffentlichkeitsarbeit 30 4.9 Medien- und Informationsdienste 32 5 | Fazit
Der erste Jahresempfang der FH Bielefeld am 29.09.2016 im Audimax. 1 | Hochschulpolitische Rahmenbedingungen Das Jahr 2016 stand für die FH Bielefeld ganz im Zeichen ih- Studienanfängerinnen bzw. Studienanfänger bis einschließ- res neuen „Gesichts“ und dem „Zusammenwachsen“ dreier lich 2020 fixiert. Mit der „Hochschulvereinbarung NRW Fachbereiche unter einem Dach. Das neue FH-Hauptgebäude 2021“, welche vorsieht, dass bis zum Jahr 2021 jährlich Hoch- wurde in Besitz genommen, der erste Jahreszyklus erfolg- schulpaktmittel in Höhe von 50 Millionen Euro in die Hoch- reich durchlaufen, und nahezu 100 Veranstaltungen in dem schulhaushalte verlagert werden, wurde die Basis für eine sehr attraktiven Konferenzbereich waren geprägt von der Be- mittel- bzw. langfristige Planung der Hochschulen geschaf- geisterung der Hochschulangehörigen und der Gäste über die fen. Die Hochschulen verpflichteten sich, mit den verstetig- Möglichkeiten, welche sich mit dem Neubau erschließen. Der ten Mitteln verstärkt dauerhafte Beschäftigungsverhältnisse Eröffnung des Neubaus in Minden in 2015 folgte 2016 die zu finanzieren, geeignete Maßnahmen zur Verringerung der Inbetriebnahme der Mensa, und auch in Minden war der Jah- Abbruchquoten zu ergreifen und sich offen für beruflich resverlauf von der Inbesitznahme der neuen Umgebung und Qualifizierte zu halten sowie die Rahmenbedingungen für vielen begeisterten Besuchern und zahlreichen Veranstaltun- Teilzeitstudienangebote zu verbessern. Die zu den Themen- gen auf dem Mindener Campus geprägt. Auch das jahrelan- feldern „Wissenschaftlicher Nachwuchs“, „Gender Mainstrea- ge Ringen um eine Verstetigung des Studienortes Gütersloh ming“, „Diversity“, „Inklusion von Studierenden und Beschäf- zahlte sich aus. Das von der Fachhochschule Bielefeld dem tigten mit Behinderung“ bereits getroffenen Vereinbarungen Landtag vorgelegte Konzept war überzeugend, sodass der gelten fort. Landtag NRW 2,6 Millionen Euro verstetigt für die weitere Entwicklung des Studienortes bewilligte. Zudem verpflichteten sich die Hochschulen dazu, gemeinsam mit dem Ministerium den Landeshochschulentwicklungsplan Bereits in den Vorjahren gab es eine Reihe von Veränderun- Nordrhein-Westfalen (LHEP NRW) umzusetzen, ein Rahmen- gen der hochschulpolitischen Rahmenbedingungen, welche werk, welches mit Formulierung der Handlungsfelder „Diffe- auch für die Entwicklungen der Folgejahre 2015 und 2016 renzierung des Hochschulsystems“, „Aufteilung der Aufnah- bestimmend wurden. Ab dem 1. Januar 2014 galt die für die mekapazitäten zwischen Fachhochschulen und Universitäten Jahre 2014 und 2015 zwischen dem Ministerium für Innova- im Verhältnis von 40 zu 60“, „Steigerung des Studienerfolgs“, tion, Wissenschaft und Forschung (MIWF) und der Fachhoch- „Digitalisierung der Lehre“, „International wettbewerbsfähi- schule Bielefeld abgeschlossene Ziel- und Leistungsvereinba- ge Forschung“, „Wissenschaftliche Karrierewege“, „Ausbau rung, in der das Land eine „auskömmliche und verlässliche der Kooperation im gesamten Wissenschaftssystem“, Ko- Finanzierung der Hochschule nach Maßgabe des Landeshaus- operation in den „Kleinen Fächern“ und „Zusammenarbeit haltes“ zusichert und die Fachhochschule Bielefeld im Ge- bei IT-Plattformen“ maßgeblich auch für die strategische genzug zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen „Lehre und Ausrichtung der Fachhochschule Bielefeld sein wird. In An- Studium“, „Forschung und Entwicklung“, „Wissens- und Tech- passung an die Landeshochschulentwicklungsplanung wurde nologietransfer“ sowie zu Querschnittsthemen (wie „Gender die Umstellung des jährlichen Planungsprozesses auf eine Mainstreaming“, „Diversity“, „Inklusion“, „Internationalisie- Fünfjahresplanung angestoßen und Strategieentwicklungen rung“) zusagt. Diese Vereinbarung wurde als Hochschulver- für die Themenfelder „Forschung“, „Internationalisierung“, trag bis 2016 fortgesetzt. Im Sonder-Hochschulvertrag zum „Digitalisierung“ und „Transfer“ vorbereitet sowie die Ent- Hochschulpakt III wurde Ende 2015 die Anzahl zusätzlicher wicklung der Themenfelder „Diversity“ und „Nachhaltigkeit“ Hochschulpolitische Rahmenbedingungen 3
Im Mai 2016 wurde die Mensa auf dem Campus Minden in Betrieb genommen: (v.l.) Dekan Prof. Dr. Oliver Wetter, Sigrid Schreiber (Geschäftsführerin des Studierendenwerks Bielefeld), Roland Schreiner (Leiter der Mensa in Minden), Mark Bothe (Abteilungs- leiter Hochschulgastronomie beim Studierendenwerk Bielefeld). fortgeführt. Fortführung fand auch nach erfolgreicher Audi- tierung als „familiengerechte Hochschule“ in 2015 die kon- tinuierliche Verbesserung der Gestaltung familienbewusster Arbeits- und Studienbedingungen. Wie für 2016 vereinbart hat die Hochschule auch ihre Ver- pflichtungen zur Schaffung weiterer Studienplätze erfüllt. Die Anzahl der Bachelorstudienplätze wurde erhöht und entsprechend des Sonderprogramms zur Förderung weiterer Masterstudienplätze wurde im Wintersemester 2016/17 der Masterstudiengang „Wirtschaftsinformatik“ gestartet. Insge- samt stehen nunmehr 16 Masterstudiengänge mit einer jähr- lichen Aufnahmequote von 223 Studierenden zur Verfügung. Nach erfolgreicher Systemakkreditierung wurde die Weiter- entwicklung des Qualitätsmanagements in Studium und Leh- re kontinuierlich zur Verbesserung der Studienprogramme und der hochschuleigenen Prozesse und Verfahrensweisen fortgeführt. So wurden in 2016 unter anderem die Rahmen- prüfungsordnungen für Bachelor- und Masterstudiengänge verabschiedet und in Folge die Fachbereichsordnungen an- gepasst. Um nachhaltig gute Studienbedingungen zu schaffen, wurden in 2016 die Vorbereitungen für die Entwicklung eines wei- teren Neubaus sowie einer Kita auf dem Campusgelände in Bielefeld getroffen. Seit der Planung des FH-Hauptgebäudes stieg die Anzahl der Studierenden um 40 Prozent und einher- gehend damit auch die Anzahl der Beschäftigten der Hoch- schule. Die Entwicklung der Bauvorhaben dient der weiteren erfolgreichen Positionierung der Fachhochschule Bielefeld in der Wissenschaftsstadt Bielefeld in Ostwestfalen-Lippe. Hochschulpolitische Rahmenbedingungen 4
Die FH Bielefeld besitzt seit März 2016 einen Mikrobioreaktor, integriert in einen Pipettierroboter. Damit können Peter Spieth (v.l.), Dr. Rieke Lohse und Prof. Dr. Anant Patel nun zum Beispiel Bakterien, Pilze oder Pflanzenzellkulturen unter idealen Bedin- gungen züchten. 2 | Ressourcen Die Haushaltsmittel beliefen sich insgesamt auf 78.554.768 halb der letzten acht Jahre ist die Zahl der Professorinnen Euro. Der überwiegende Teil der Mittel (71.410.810 Euro) und Professoren, der Lehrkräfte für besondere Aufgaben stammte dabei aus dem Landeshaushalt, hinzu kamen sowie der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – parallel zur Drittmittel und sonstige Einnahmen. Bei den Mitteln vom Studierendenzahl – um mehr als 80 Prozent angewachsen. Land handelte es sich gut zur Hälfte (41.519.800 Euro) Der Anstieg betraf dabei sämtliche Personalgruppen, war um den Zuschuss zum laufenden Betrieb, ansonsten um allerdings unterschiedlich ausgeprägt. Bezogen auf Voll- Sondermittel. Eine besondere Rolle spielten dabei mit zeitäquivalente betrug er zwischen 2007 und 2016 bei der 14.234.313 Euro wieder die Hochschulpaktmittel, die nach Professorenschaft 32,59 Prozent, bei den Lehrkräften für Abzug der Liegenschaftskosten mehr als 40 Prozent des besondere Aufgaben 104,13 Prozent, bei den wissenschaft- Landeszuschusses ausmachten. Hinzu kamen Qualitätsver- lichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 86,59 Prozent besserungsmittel (4.475.677 Euro), Mittel für Forschungs- und bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Technik verbünde, Gleichstellung, Geräte und Investitionen, Mittel und Verwaltung 66,58 Prozent. Die Personalausgaben aus dem Strukturfonds und sonstige Mittel aus dem Lan- stiegen damit insgesamt auf 40.102.727 Euro und lagen deshaushalt. um 4,44 Prozent höher als im Vorjahr. Dieser erneute Zu- wachs an Personal forderte von den Fachbereichen und der Die in 2016 vertraglich fixierte Verstetigung von Hoch- Verwaltung erhebliche Anstrengungen bei der Personalge- schulpaktmitteln erhöht die Planbarkeit. Im Jahr 2016 war winnung, bei der Einarbeitung und bei der Personalbewirt- die finanzielle Situation der Hochschule aufgrund der Viel- schaftung. zahl zweckgebundener und befristeter Mittel insgesamt gut. Die Mittel pro Studierenden aus dem Zuschuss für den Steigende Studierenden- und Beschäftigtenzahlen erfor- laufenden Betrieb sind jedoch seit Jahren bei steigenden dern zusätzliche Flächen. Die Planung der Fachhochschule Anforderungen rückläufig. Auch zeichnete sich in 2016 be- Bielefeld sah vor, vorübergehend steigenden Studieren- reits ab, dass die Bewirtschaftungskosten mit dem Betrieb den- und Beschäftigtenzahlen durch einen Neubau und das der Neubauten deutlich ansteigen werden. Beim Zuschuss verzögerte Freiziehen von Altbauten, konkret des Altbaus für den laufenden Betrieb machten die Personalmittel mit in der Lampingstraße in Bielefeld, gerecht zu werden. Dass 28.340.071 Euro den mit Abstand größten Posten aus, ge- der Umzug in das FH-Hauptgebäude erst im Spätsommer folgt von den Mietmitteln (8.032.878 Euro), die weitgehend 2015 erfolgt war, verursachte in 2016 erhebliche Folgeauf- als durchlaufender Posten an den Bau- und Liegenschafts- wände. So war das Jahr 2016 von der Inbetriebnahme des betrieb (BLB NRW) weitergereicht wurden. Die Qualitäts- FH-Hauptgebäudes und der Lösung der mit dem Projektver- verbesserungsmittel wurden überwiegend für Personal zug einhergehenden Probleme geprägt. Dabei handelte es ausgegeben, hinzu kamen vor allem Sachmittel und Investi- sich z.B. um befristet genehmigte Großgeräteanschaffun- tionen sowie Maßnahmen zur Verbesserung der Infrastruk- gen, um Übergangslösungen in der Telefonie oder die Wei- tur. terbeschäftigung befristet in der Umzugsplanung und -be- gleitung tätigen Personals. Die Abarbeitung bestehender Die Beschäftigtenzahl stieg im Vergleich zu 2015 bezogen Mängel ist noch nicht abgeschlossen und wird in 2017 fort- auf die Vollzeitäquivalente von 553,1 auf 576,49 an. Inner- geführt. Die Bearbeitung dieser „Teilprojekte“ verursachte Ressourcen 5
Das FH-Hauptgebäude auf dem Campus Nord. erhebliche Aufwände, welche dokumentiert wurden, um Die Flächen des neuen FH-Hauptgebäudes erwiesen sich gegebenenfalls über die Finanzierung mit dem Land zu ver- bereits in 2016 – auch mit dem weitergeführten Betrieb handeln. Auch die Bewirtschaftungskosten wurden doku- in der Lampingstraße – als nicht ausreichend. Dies traf mentiert, da sich abzeichnete, dass diese Kosten weit über sowohl für die Hörsäle und Seminarräume als auch für den ursprünglich geschätzten und geplanten Kosten liegen. benötigte Büroflächen zu. Da die Flächenberechnung für den Neubau des FH-Hauptgebäudes an der Interaktion 1 Ende 2016 nutzte die Fachhochschule Bielefeld die folgen- auf der Basis der in 2008 gegebenen Studierendenzahl den Flächen: vorgenommen worden war und die Zahl der Studierenden seitdem um 40 Prozent anstieg und damit einhergehend Flächen der FH Bielefeld, Stand 16.11.2016 auch die Zahl der Beschäftigten der Hochschule entspre- chend zunahm, wurde die Planung eines weiteren Neubaus auf dem „Campus Nord“-Gelände in Bielefeld in Angriff Liegenschaft m2 Mietfläche genommen. Mit der in 2020 endenden Anmietung in der Lampingstraße besteht hoher Zeitdruck für die Umsetzung Bielefeld einer nachhaltigen Lösung. Interaktion 1 55.582 Lampingstraße 3 10.851 Universitätsstraße 27 1.887 Am Stadtholz 24 886 Minden Altgebäude Minden 8.097 Neubau 4.642 Ehemaliges Offiziershaus 762 Ringstraße 94 1.142 Ringstraße 95 158 Gütersloh Schulstraße 10 1.074 Bibliothek 56 Summe: 85.137 Ressourcen 6
Kümmert sich um kleine und große Meilensteine des QM-Systems: die Arbeitsgruppe „Qualität in Studium und Lehre“. 3 | Strukturen und Prozesse Zwischen 2008 und 2016 wurden an der Fachhochschu- tenbasis für die Erfassung von Referenzfällen geschaffen. le Bielefeld umfassende Veränderungen der Strukturen Diese soll in 2017 hochschulweit zum Einsatz kommen. Die vorgenommen. Sieben Fachbereiche waren in Fusionen Anforderung „Gleiches gleich behandeln“ wird dadurch involviert, es wurden hochschulweit Funktionen wie Studi- fachbereichsübergreifend sichergestellt. Die Planung sieht engangsleitungen und Fachbereichsreferentinnen geschaf- vor, bei Einführung eines Dokumentenmanagementsys- fen und eine Zentrale Studienberatung sowie die zentrale tems (DMS) den Prozess der Antragstellung im System ab- Forschungsunterstützung (F.I.TT.-Team, Forschung.Innova- zubilden. tion.Technologie.Transfer.) entwickelt. Darauf aufbauend wurden die Prozesse stärker in den Fokus gerückt. Der Serviceverbund „Medien- und Informationsdienste“ (MIND) initiierte in 2016 das „Programm Digitalisierung“. Das Jahr 2015 war von der Fertigstellung und dem Bezug Unter anderem wurden Projektsteckbriefe laufender, ge- der Neubauten am Campus in Minden und am Campus in planter und gewünschter „Digitalisierungsprojekte“ auf- Bielefeld geprägt. Die Inbetriebnahme der neuen Gebäu- genommen, ein Vorgehen zur Priorisierung von Projekten de sowie die Bearbeitung der sich daraus ableitenden und eine Governancestruktur entwickelt. Vor allem die Folgeprojekte waren auch in 2016 bestimmend für den geplanten Großprojekte „DMS“ und „Integriertes Cam- Hochschulalltag. Aufbauend auf den von Pragmatismus pusmanagementsystem“ (iCaMS) gehen mit umfassenden geprägten Sofortmaßnahmen bei Bezug der Gebäude bereichsübergreifenden und inhaltlich weitreichenden wurden systematische Lösungen, z.B. der Einsatz eines Veränderungen einher. Weitere 50 Projekte wurden be- Ticketsystems im Gebäudemanagement, entwickelt und schrieben. bis zum Jahresende zusätzliche Kapazitäten eingebunden, um die hohe Anzahl der Projekte durchzuführen. Der Pla- Die Einführung des DMS wurde in 2016 vorbereitet. Damit nungszeitraum aller das Gebäudemanagement und die Ge- wird zukünftig eine Basisinfrastruktur für den effizienteren bäudeentwicklung betreffenden Projekte und Maßnahmen Umgang mit Dokumenten bereitgestellt werden. Die Ba- umfasst inzwischen auch das Folgejahr 2017. sisinfrastruktur umfasst die Abbildung des Dokumentenle- benszyklus mit den Funktionalitäten „Erstellen und Erfas- Im Hinblick auf ihre Prozesse stehen für die Fachhochschu- sen“, „Bearbeiten und Freigeben“, „Verteilen“, „Archivieren le Bielefeld Transparenz und Effizienz im Vordergrund. Das und Recherchieren“. Für den Start in 2017 ist das Pilotpro- bedeutet, dass Prozessbeschreibungen für alle Prozesse jekt „Digitale Archivierung und Einsicht von Klausuren“ erstellt werden, in denen mehrere Einheiten zusammen- vorgesehen. Aufbauend auf dieser Infrastruktur werden in wirken und bei welchen Abläufe und Rollen klärungsbe- den kommenden Jahren Projekte aus verschiedenen Berei- dürftig sind. Die Prozesse zur Evaluation von Studium und chen der Hochschule insbesondere zur Unterstützung von Lehre sowie zur Einrichtung und Weiterentwicklung von Verwaltungsabläufen durchgeführt werden. Studiengängen wurden umgesetzt und weiterentwickelt. Der Prozess „Anerkennung von Leistungen“ wird fortlau- Auch die Voruntersuchung für ein neues Campusmanage- fend dokumentiert. Für die Anerkennung erbrachter Leis- mentsystem, das „Integrierte Campusmanagementsystem“ tungen wurden Leitfäden erarbeitet und eine zentrale Da- (iCaMS), wurde vorgenommen. Im Fokus stehen alle Abläu- Strukturen und Prozesse 7
Vertragsunterzeichnung „Campus OWL“: (v.l.) Dr. Oliver Herrmann (Präsident der Hochschule OWL), Professor Dr. Wilhelm Schäfer (Präsident der Universität Paderborn), Professorin Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin der Fachhochschule Bielefeld), Professor Dr. Thomas Grosse (Rektor der Hochschule für Musik Detmold) und Professor Dr.-Ing. Gerhard Sagerer (Rektor der Universität Bielefeld). fe in Studium und Lehre. Die Projektplanung umfasst die tete Organisationsuntersuchungen des Dezernates Gebäu- Jahre 2017 bis 2021. Ein für 2017 geplantes Vorprojekt demanagement und der Datenverarbeitungszentrale. Auch dient der Präzisierung der Anforderungen und der Abstim- für die Hochschulbibliothek, das Dezernat Studium und mung der Abläufe in Studium und Lehre. Mit Einführung Lehre und das Dezernat Finanzen und Forschung wurden des integrierten Campusmanagements sollen die Services in intern geleiteten Prozessen die Organisationsstrukturen verbessert werden, wobei unter „Service“ eine IT-gestütz- an den sich verändernden Anforderungen neu ausgerich- te Dienstleistung verstanden wird. Der Begriff „Service“ tet; weitere Untersuchungen sind für 2017 geplant. Ziel ist hebt hervor, dass die Nutzerorientierung bei der Umset- es, eine nachhaltige Aufstellung der gesamten Organisati- zung fachlicher Anforderungen im Mittelpunkt steht. on auf der Basis vergleichbarer Daten und ausgerichtet an von Zielen und Maßnahmen abgeleiteten Anforderungen zu Die Einführung des iCaMS und des DMS geht mit der Aktu- entwickeln. alisierung bzw. Ablösung bestehender Systeme einher. Pa- rallel dazu wird daher die IT-Infrastruktur der Hochschule Für die Fünfjahresplanung wurden bestehende Planungs- angepasst und ausbaufähig gestaltet. prozesse überschaut, ergänzende Planungen angestoßen und die Zusammenführung der Daten vorbereitet. Dies Der Umzug in das neue FH-Hauptgebäude in Bielefeld, umfasst nachhaltige Planungen der Fachbereiche unter Be- die aus dem Hochschulgesetz abgeleiteten neuen Rah- rücksichtigung verstetigter Hochschulpaktmittel, die Pri- menbedingungen und die kontinuierliche Verbesserung orisierung und die Kostenabschätzung der im „Programm der Prozesse in Studium und Lehre führten zu zahlreichen Digitalisierung“ beschriebenen Projekte, die Forschungs- Überarbeitungen bestehender und zur Erstellung neuer strategieplanung und damit verbundene Transferstrate- Ordnungen. Für die Einbindung aller Statusgruppen wurden giepläne, welche sich aus der Antragstellung „Innovative für die Diskussion und die Abstimmung der Inhalte hoch- Hochschule“ ergaben, die Entwicklung einer Diversitystra- schulweite offene Workshops durchgeführt, in denen die tegie, ein geplantes Internationalisierungsaudit, Überle- Hochschulangehörigen gemeinsam Fragen klären konnten. gungen zum Markenbildungsprozess sowie die Projekt- Der Diskussionsprozess und die gemeinsame Lösungsfin- entwicklung des Studienortes Gütersloh und die Planung dung wurden befördert. Das Format ergänzte bestehende eines weiteren Neubaus in Bielefeld. Die jährlichen Pla- Strukturen und Freigabeprozesse in Präsidium und Senat, nungsgespräche mit allen Fachbereichen, Dezernaten und sorgte für Transparenz in den Vorabstimmungen und für zentralen Einheiten bleiben davon unberührt, die Entwick- klare Entscheidungsgrundlagen. lung einer Formatänderung dieser Gespräche in Anpassung an die ab 2017 vorzulegende Fünfjahresplanung wurde be- Vor dem Hintergrund der Umstellung der jährlichen Hoch- gonnen. schulentwicklungsplanung auf eine mittelfristige Fünfjah- resplanung, mehrerer großer Digitalisierungsprojekte und Auch die Vernetzung und Verankerung in der Region wurde der sich mit Bezug der Neubauten und einem geplanten strukturell vorangetrieben. Am 19. Januar 2016 wurde der Neubau veränderten Anforderungen an die Bewirtschaf- Verbund der fünf staatlichen Hochschulen in Ostwestfalen- tung der Liegenschaften starteten in 2016 extern beglei- Lippe, „Campus OWL“, zur Bündelung der Hochschulinitia- Strukturen und Prozesse 8
Die FH Bielefeld wurde für ihr besonderes Engagement für den Tagungsstandort Bielefeld vom Branchennetzwerk „Bielefeld Convention“ als „Bielefelder Kongressbotschafter 2016“ ausge- zeichnet. Den Preis nahmen Prof. Robert Paulmann (links) und Vizepräsident Prof. Dr. Friedrich Biegler-König entgegen. Paulmann richtet unter anderem jedes Jahr die „CXI Konferenz“ aus, die mit mehr als 700 Besuchern zu den größten Corporate- und Brand-Identity-Konferenzen Europas zählt. tiven gegründet und erste gemeinsame Projekte wurden auf den Weg gebracht. Die Hochschule wirkte ebenfalls an der Entwicklung des Strategiekonzeptes „Wissenschaftsstadt“ der Stadt Bielefeld mit. In jeder der fünf Arbeitsgruppen – „Wissenschaft als Wertschöpfungsfaktor“, „Campusent- wicklung“, „Kommunikation zwischen Wissenschaft bzw. Hochschulen und Stadtgesellschaft“, „Stadtattraktivität und Willkommenskultur“ und „Mobilitätskonzept für den Hochschulcampus“ – waren Vertreterinnen bzw. Vertreter der FH Bielefeld als Mitglieder tätig. Strukturen und Prozesse 9
Der Vollzeit-Bachelor Betriebswirtschaftslehre wurde 2016 neu aufgestellt. Nils Wallmeyer (29) aus Detmold – hier im Gespräch mit Studiengangsleiter Prof. Dr. Manuel Teschke, war einer der etwa 100 Erstsemester, die das „neue BWL-Studium“ zum Win- tersemester begonnen haben. Unter anderem kann nun auch das Zertifikat „International Business Manager“ erworben werden. 4 | Leistungen 4.1 Studium und Lehre Im Hinblick auf Studium und Lehre waren die Hauptauf- Die Nachfrage nach Studienplätzen war erneut größer als gaben im Jahr 2016 die Weiterentwicklung des Studi- im Vorjahr: Auf 1.741 Studienplätze im grundständigen Be- enprogramms, die Erreichung der mit dem Ministerium reich im Studienjahr 2016 gab es 19.680 Bewerbungen; vereinbarten quantitativen Ziele im Hochschulpakt und 2.419 Studieninteressierte wurden in das erste Fachse- im Ausbauprogramm Fachhochschulen sowie die Weiter- mester eingeschrieben. Die Auslastung der Anfängerplätze entwicklung des Qualitätsmanagementsystems und der betrug im Wintersemester 2016/17 für Bachelorstudien- Ergebnisqualität. gänge insgesamt 139 Prozent, für Masterstudiengänge 107 Prozent. Die meisten Studiengänge sind im ersten Semes- Auf Veranlassung der Mitglieder des Ausschusses für Inno- ter deutlich überbucht; wie in 2014 erstmals beobachtet, vation, Wissenschaft und Forschung wurde ein Konzept zur wurden insbesondere einige Studiengänge im technischen Verstetigung des Studienortes Gütersloh entwickelt, wel- Bereich nicht voll belegt. ches 1.200 Studierende vorsieht. Die Entwicklung der ge- planten Masterstudiengänge wurde auf 2017 verschoben Im Hochschulpakt zählen nur die Studierenden im ersten und ein Gesamtkonzept vorgelegt. Der Landtag bewilligte Hochschulsemester, nicht alle Erstsemester. Vereinbart mit 2,6 Millionen verstetigt für die weitere Entwicklung des dem MIWF war die Aufnahme von 1.926 Hochschulerstse- Studienortes. mestern im Studienjahr 2016; mit 1.876 Hochschulerst- semestern blieb die Fachhochschule Bielefeld unter der Der für den Fachbereich Campus Minden geplante Studi- vereinbarten Aufnahmezahl. Der Anteil der Hochschulerst- engang „Entwicklungs- und Produktionstechnik“ (M.Eng.) semester an allen Studierenden im ersten Fachsemester ist wurde hinsichtlich der inhaltlichen Ausrichtung und des sehr hoch und lag 2016 bei 77 Prozent. Das bedeutet, dass Formates überdacht. Der Bedarf nach Masterstudienplät- die Hochschule für 23 Prozent ihrer Studienanfängerinnen zen besteht, mit einem Weiterbildungsangebot lassen sich und -anfänger keine Mittel aus dem Hochschulpakt erhält. jedoch nicht alle bestehenden Anforderungen der Unter- Diese Daten bieten Hinweise für eine Fehlsteuerung durch nehmen und des Fachbereiches abbilden. die Verteilungsparameter des Hochschulpaktes. Im Wintersemester 2016/17 bot die FH Bielefeld 46 Stu- Die Gesamtzahl der Studierenden hat mit 9.944 (davon diengänge an (34 Bachelor- und 12 Masterstudiengänge), 75 Prozent in der Regelstudienzeit) im Wintersemester hinzu kamen zwei weiterbildende Verbund-Masterstudien- 2016/17 erneut eine Rekordhöhe erreicht – sie lag um 93 gänge und zwei Zertifikatsangebote. 23 Studiengänge wa- höher als im Vorjahr. Die Zielzahlen im Rahmen des Aus- ren zulassungsfrei, 25 Studiengänge waren in 2016 zulas- bauprogramms Fachhochschulen waren bereits im Vorjahr sungsbeschränkt, meist durch einen Numerus Clausus, bei erreicht worden und wurden in diesem Jahr erheblich über- den praxisintegrierten und dualen Studiengängen durch troffen. Der Auftrag ging dahin, bis 2015 500 neue Studi- die Notwendigkeit eines Arbeits- oder Ausbildungsvertra- enplätze in Minden zu schaffen. Im Jahr 2009, dem ersten ges mit einem kooperierenden Unternehmen. Jahr des Ausbaus, lag die Studierendenzahl in Minden bei Leistungen | Studium und Lehre 10
Rund 70 der 152 fertigen Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter Forschen und promovieren gemeinsam: Die Doktoranden und sowie Pädagoginnen und Pädagogen der Kindheit des Fachbe- Professoren des Forschungskollegs MoRitS – Modellbasierte reichs Sozialwesen feierten im Sommersemester 2016 ihren Realisierung intelligenter Systeme in der Nano- und Biotechnolo- Bachelor- oder Masterabschluss. gie – der Fachhochschule Bielefeld und der Universität Bielefeld. 557, inzwischen studieren fast 1.700 junge Menschen am Die Fachhochschule Bielefeld verfolgt das Ziel, dass ihr Campus in Minden. Studienprogramm attraktiv ist für Studieninteressierte, denen überall alle Türen offen stehen, zugleich aber Chan- Auch die Zahl der Absolventinnen und Absolventen hat cen bietet für Studieninteressierte ohne klassische Hoch- sich 2016 hochschulweit auf 1.576 weiter erhöht, davon schulzugangsberechtigung oder solche, deren Schulzeit schlossen 34 Prozent das Studium in der Regelstudienzeit schon länger zurückliegt. Um dieses Ziel zu erreichen, ab. Dieser Anteil variiert erheblich zwischen den Studien- muss der zunehmenden Heterogenität der Voraussetzun- gängen. In den praxisintegrierten Studiengängen lag der gen und Lebensumstände Rechnung getragen werden, und Anteil bei bis zu 96 Prozent. Diese Daten machen deutlich, die Anschlussfähigkeit der Abschlüsse muss gesichert sein. dass sich die Erwartungen, die mit der Einrichtung praxis- Der Heterogenität wird durch ein Bündel von Maßnahmen integrierter Studiengänge verbunden waren, erfüllen. begegnet. Dazu gehört die in den letzten Jahren erfolgte Differenzierung der Studienformate. Der Verbesserung der Der Anteil der Studierenden in den nicht-klassischen Anschlussfähigkeit dient der Ausbau im Bereich der Mas- grundständigen Studiengängen war mit ungefähr 14 Pro- terstudiengänge. Das wachsende Interesse an einem Mas- zent wieder leicht gestiegen. terstudium geht auch aus der aktuellen Absolventenbefra- gung (Prüfungsjahrgang 2013) hervor. Den unterschiedlichen Vorkenntnissen wird durch Propä- deutika und Tutorien Rechnung getragen. Im Jahr 2014 Jeder Masterstudiengang soll eine Basis sowohl für eine wurde außerdem ein Kooperationsvertrag mit einem aus- Berufstätigkeit als auch für eine Promotion bieten. Wie gewiesenen Bildungsträger in Herford abgeschlossen, der die aktuelle Absolventenbefragung zeigt, gelingt die Be- im Vorfeld eines Studiums Module in Englisch, Deutsch und rufseinmündung in der Regel gut. Wie im Vorjahr gaben Mathematik anbietet. Die Studienberatung macht Studien- nur sieben Prozent der Befragten ein bis zwei Jahre nach interessierte mit nicht-klassischer Bildungsbiografie sowie Studienabschluss an, arbeitsuchend zu sein. Promotions- solche, deren Schulzeit schon länger zurückliegt oder die perspektiven ergeben sich aus Kooperationsverträgen mit sich aus anderen Gründen unsicher hinsichtlich ihrer Vor- Universitäten. Strategischer Partner ist dabei die Universi- kenntnisse sind, auf dieses Angebot aufmerksam. Über die tät Bielefeld, mit der bis Ende 2016 zwei kooperative Gra- Internetseite der Fachhochschule Bielefeld verfügbare Pro- duiertenkollegs betrieben wurden. Eine Ausweitung der beklausuren erlauben eine Einschätzung der eigenen Vor- Kooperationen ist in Vorbereitung. Die Fachhochschule aussetzungen in diesen Fächern. Zudem beteiligte sich die Bielefeld beteiligte sich zudem an dem geplanten landes- Fachhochschule Bielefeld in gemeinsamer Antragstellung weiten Graduiertenkolleg. mit den öffentlichen Hochschulen in Ostwestfalen-Lippe erfolgreich am Talentscouting-Programm der Landesre- Zur weiteren Verbesserung des Qualitätsmanagements in gierung für den Förderzeitraum 2017 – 2020. Talentscouts Studium und Lehre und der Ergebnisqualität wurden in unterstützen talentierte Jugendliche aus Nichtakademiker- 2016 ein Projekt und weitere Maßnahmen durchgeführt: familien auf dem Weg zu einem erfolgreichen Studium. Das Projekt „Optimierung von Studienverläufen“ (OvS) zielt darauf, Studierende in den ersten Semestern bei ei- Leistungen | Studium und Lehre 11
Beim Tag des Lernens informierten der AStA, die Interdiszipli- 11.07.2016, Qualitätspakt Lehre 2016 nären Schlüsselkompetenz-Tutorien, die Learning Services, die Überreichte an der FH die Zuwendungsbescheide für die Univer- Lehreinheit Pflege und Gesundheit, das Projekt „Optimierung von sität Bielefeld und die FH Bielefeld (v. l.): Thomas Rachel, MdB Studienverläufen“ und die Zentrale Studienberatung zum Thema und Parlamentarischer Staatssekretär, mit Lena Strothmann „Prüfungen meistern“. (CDU-MdB), Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk, Präsidentin der FH Bielefeld, und Prof. Dr. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. nem erfolgreichen Start ins Studium zu unterstützen. Es willigt, sodass die Förderung auch über 2016 hinaus bis ist Teil des vom Bundesministerium für Bildung und For- Ende 2020 gewährleistet ist. Im Jahr 2016 wurde die schung (BMBF) geförderten „Bund-Länder-Programms für hochschulweite Konsolidierung der Projektmaßnahmen bessere Studienbedingungen und mehr Qualität in der im Bereich innovativer Lehrkonzepte, fachlicher Beratung Lehre“ (Qualitätspakt Lehre). Das Projekt ist in allen Fach- und Lernberatung intensiviert, um eine langfristige Ver- bereichen, dem Lernzentrum/der Hochschulbibliothek, der ankerung der Angebote zu ermöglichen. Zudem wurde die Datenverarbeitungszentrale sowie im Dezernat für Pla- Governance-Struktur des Projektes u.a. durch die Schaf- nung, Controlling und Qualitätsmanagement verortet. Im fung eines Lenkungskreises verändert, um den Austausch Rahmen des Projektes wurden veränderte Lehrkonzepte über Projektmaßnahmen innerhalb der Hochschule zu ver- sowie Beratungs- und Betreuungsangebote zur Stärkung stärken. Mit Blick auf die zweite Förderperiode 2017 bis der Studierfähigkeit (Lernberatung) und der fachlichen 2020 wurden des Weiteren das Evaluationskonzept weiter- Kompetenzen von Studierenden in den Bereichen „wissen- entwickelt und die inhaltlichen Planungen für die zweite schaftliches Schreiben“, „wissenschaftliche Rechercheme- Förderperiode angestoßen. Ab 2017 werden im Rahmen thoden“ sowie der „Anwendung von Mathematik“ entwi- des OvS-Projektes auch Studienverlaufsberatungen in der ckelt und in die Lehrpraxis überführt. Dies zielt auf eine Zentralen Studienberatung angeboten. Weitere Meilenstei- nachhaltige Veränderung der Lehr- und Lernkultur ab. ne sind Maßnahmen zur Förderung des Peer-Learnings und zur Qualifizierung von Tutorinnen und Tutoren. Im Teilprojekt „Studienverlaufsanalysen“ werden durch Analysen von Studienverlaufsdaten (z.B. Analysen zu Nach erfolgreicher Systemakkreditierung in 2015 verant- Schwundquoten, Prüfungserfolgsquoten, Creditpoint- wortet die Fachhochschule Bielefeld die Qualitätssiche- Entwicklung, Notenentwicklung) strukturelle Barrieren in rung und die kontinuierliche Verbesserung der Studienpro- Studiengängen identifiziert. Dadurch werden Maßnahmen gramme seit Beginn des Wintersemesters 2015/16 selbst. zur Entwicklung bzw. Weiterentwicklung von Studiengän- Mit Einreichung zur Anzeige der Auflagenerfüllung in 2016 gen in den Fachbereichen sowie zur Weiterentwicklung wurde das Verfahren erfolgreich abgeschlossen. Die Ent- des hochschulweiten Qualitätsmanagementsystems um- wicklung und das Verfahren der FH Bielefeld wurden auf setzbar. In 2016 waren Analysen für alle Bachelorstudien- Einladung auf der AQAS-Jahrestagung präsentiert. gänge und für Kohorten seit dem Wintersemester 2009/10 realisiert und für die Dekane der Fachbereiche einsehbar. Für die strategische Weiterentwicklung des Qualitäts- Die Schwundanalysen können dabei auf Ersteinschreiber managementsystems in Studium und Lehre wurde die eingegrenzt werden. Es ist vorgesehen, die Rückmeldun- „AG Qualität in Studium und Lehre“ in Nachfolge des gen aus den Fachbereichen zu den Studienverlaufsanaly- „Lenkungsteams Systemakkreditierung“ als beratende sen für die Weiterentwicklung der Analysen aufzunehmen und impulsgebende Instanz etabliert. Für die operative und so das hochschulweite Qualitätsmanagement weiter Verankerung und die Unterstützung der Bearbeitung der zu entwickeln. Aufgaben der Akkreditierung und Evaluation wurde im Dezernat I Planung, Controlling und Qualitätsmanagement In 2015 wurde die Fortführung des Gesamtprojekts be- das Projekt „Weiterentwicklung des Qualitätsmanage- Leistungen | Studium und Lehre 12
Start des 12. Propädeutikums am 5. September: Prof. Dr. Andreas Universität Bielefeld und Fachhochschule Bielefeld kooperieren Beaugrand (1. Reihe, links) begrüßte die rund 230 Teilnehmenden beim gemeinsamen Masterstudiengang „Molekulare Biotechno- an den Vorkursen in Mathematik und Englisch. logie“. Prof. Dr. Kristian Müller (Uni), Prof. Dr. Karl Friehs (Uni), Prof. Dr. Thomas Noll, Dr. Anke Rattenholl, Dr. Joe-Max Risse, Prof. Dr. Dirk Lütkemeyer, Dr. Heino Büntemeyer, Dr. Sonja Siwiora-Brenke, Prof. Dr. Frank Gudermann, Prof. Dr. Anant Patel (alle FH) vermitteln den Studierenden die sich ergänzenden Lehrinhalte. ments“ gestartet. Wesentliche Aufgabe ist die Beratung zur Erstakkreditierung in die Planung aufgenommen. Eben- und Unterstützung der Fachbereiche bei der Einrichtung falls nach Konzeptskizzenvorlage wurden die Verbund- und Weiterentwicklung von Studiengängen. So wurden in studiengänge „Maschinenbau“ (B.Eng.) des Fachbereich 2016 die Rahmenprüfungsordnungen für Bachelor- und Ingenieurwissenschaften und Mathematik sowie „BWL“ Masterstudiengänge beschlossen und es erfolgte die An- (B.A.) des Fachbereichs Wirtschaft und Gesundheit zur passung der Fachbereichsordnungen. Für die Auswahl von Reakkreditierung in die Planung aufgenommen. Die Stu- Beiratsmitgliedern und Peers wurden Kriterien festgelegt diengänge „Betriebswirtschaftslehre“ (B.A.), „Public Ad- und verbindliche Regelungen für die Befassung der Bei- ministration“ (M.A.) und „Wirtschaftsinformatik“ (M.Sc.) ratsmitglieder mit den Studiengängen vereinbart. Die Erar- des Fachbereichs Wirtschaft und Gesundheit wurden ak- beitung von Handreichungen und Checklisten unterstützen kreditiert. Der Studiengang „Molekulare Biotechnologie“ bei der Umsetzung der Verfahren, so z.B. Checklisten zur (M. Sc.) des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Prüfung der Akkreditierungsunterlagen, in welchen die Er- Mathematik wurde in Kooperation mit der Universität gebnisse der internen formalen Prüfung mit den Ergebnis- Bielefeld von der Agentur AQAS akkreditiert. Geringfügi- sen der Beiratsmitglieder zusammengeführt werden. Auch ge Änderungen entsprechend dem Prozess „Prüfungsord- die Prozesse wurden weiterentwickelt, so z.B. der Prozess nung ändern“ ergaben sich nach Einstufung bei den Stu- „Studiengang weiterentwickeln“, in welchem in Abgren- diengängen „Gestaltung“ (B.A.), „Elektrotechnik Verbund“ zung verschiedene Ausprägungen der Weiterentwicklung (B.Eng.), „Wirtschaftsingenieurwesen praxisintegriert“ wie organisatorische Veränderungen, Änderungen der (B.Eng.), „Maschinenbau Verbund“ (B.Eng.), „Berufliche Prüfungsordnungen und umfassende konzeptionelle Wei- Bildung Pflege“ (B.A.), „Berufliche Bildung Therapie“ terentwicklungen abgebildet wurden. Darüber hinaus wur- (B.A.), „Berufspädagogik Pflege und Therapie“ (M.A.) und den die Vorgaben der Kultusministerkonferenz und des „Wirtschaftsrecht“ (LL.B.). Wesentliche Änderungen ent- Akkreditierungsrates sowie hochschulintern vereinbarte sprechend dem Prozess „Punktuelle Weiterentwicklung Regelungen geprüft und in den Prozessen der Fachhoch- des Studiengangs“ wurden für die Studiengänge „BWL pra- schule verankert. Einhergehend mit der Erprobung und xisintegriert“ (B.A.) und „Wirtschaftsinformatik“ (B.Sc.) Etablierung der Akkreditierungsprozesse wurde systema- angezeigt. Bei wesentlichen Änderungen findet eine Kon- tisch auf mögliche Optimierung der Abläufe geprüft und zeptskizzenerstellung mit anschließender Unterlagende- mit der Entwicklung und Optimierung von Vorlagen und taillierung und Beirats- bzw. Peerbefassung statt. Handreichungen Effizienzsteigerungen erzielt. Die Evaluation wurde in 2016, wie in der 2015 überarbei- In 2016 wurden die Studiengänge „Wirtschaftsingenieur- teten Evaluationsordnung festgelegt, fortgeführt. Seit dem wesen“ (M.Eng.), ein berufsbegleitender Verbundstudi- Wintersemester 2015/16 wurden bei den Befragungen engang des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und (Eingangsbefragung, Lehrveranstaltungsbefragung, Befra- Mathematik am Studienort Gütersloh, „Angewandte Au- gung mittlerer Semester) auch die spezifischen Bausteine tomatisierungstechnik“ (M.Eng.), ebenfalls berufsbeglei- für die Verbundstudiengänge eingefügt. Die Ergebnisse in tend in Gütersloh geplant, sowie der Verbundstudiengang Form absoluter Zahlen wurden im November an das Insti- „Elektrotechnik“ (B.Eng.) nach Vorlage der Konzeptskizzen tut für Verbundstudiengänge gemeldet. Leistungen | Studium und Lehre 13
Beim Unternehmeraustausch auf dem Campus Minden präsen- tierten Prof. Dr. Philipp Boysen (r.) und Student André Nahrwold (2.v.r.) im Elektrotechniklabor den Unternehmensvertretern den Kickelec. Der Kickroller, bei dem der Fahrer – ähnlich wie bei Pedelec-Fahrrädern – elektrisch unterstützt wird, ist ein studenti- sches Praxisprojekt. Im Wintersemester 2015/16 wurde am Fachbereich Wirt- schaft und Gesundheit die Evaluation der Lehrveran- staltungen und der mittleren Semester durchgeführt, im Sommersemester 2016 wurde die Evaluation der Lehrver- anstaltungen und mittleren Semester am Fachbereich Sozi- alwesen vorgenommen. Die Fachbereiche Campus Minden sowie Ingenieurwissenschaften und Mathematik folgen im Wintersemester 2016/17, sodass in 2017 alle Fachberei- che mindestens einmal Evaluationsergebnisse anhand der neu gegliederten Evaluationsberichte haben werden. Der Evaluationsbericht des Fachbereichs Gestaltung wurde im Jahr 2016 entsprechend der neu konzipierten Gliederung erstellt und in die Gremien eingebracht. Die Daten zur Ergebnisqualität fielen auch in diesem Jahr erneut erfreulich aus. Der Studiengang „Apparative Biotechnologie“ (B.Sc.) erhielt durchweg hervorragende Bewertungen. Die Studierenden sind mit der Studiensitu- ation insgesamt, der Betreuung durch die Lehrenden und dem Lehrangebot sehr zufrieden. Die Studierenden des praxisintegrierten Studiengangs „Elektrotechnik“ (B.Eng.), Fachbereich Campus Minden, schätzen besonders die Be- treuung durch Lehrende, die Ausstattung der Praktikums- labore und den Berufs- und Arbeitsmarktbezug. Bei den Studiengängen „Bauingenieurwesen“ (B.Eng.), „Projekt- management Bau“ (B.Eng.) und „Maschinenbau praxisin- tegriert“ (B.Eng.) am Fachbereich Campus Minden sowie „Mechatronik“ (B.Sc.), „Elektrotechnik“ (B.Eng.) und „Re- generative Energien“ (B.Eng.) am Fachbereich Ingenieur- wissenschaften und Mathematik wird vor allem der ausge- prägte Praxisbezug positiv hervorgehoben. Nach wie vor steht in Minden die Erreichbarkeit des Campus mit öffentli- chen Verkehrsmitteln in der Kritik. Die guten Bewertungen von Studium und Lehre zeigen sich auch in den regelmäßig durchgeführten Evaluationen. Unsere internen Evaluati- onsergebnisse unterstreichen die Bewertungen. Leistungen | Studium und Lehre 14
Die FH-Doktorandin Sissy Lorenz erlangt beim Deutschland-Finale Das Mindener Forscherteam Prof. Dr. Matthias König, Prof. Dr. des Wissenschaftswettbewerbs FameLab den zweiten Platz. Sie Dominic Becking und Prof. Dr. Sven Battermann der FH Bielefeld stellte das Projekt der Forschungsgruppe rund um Prof. Dr. Anant war erfolgreich im Landeswettbewerb „FH Kompetenz“. Rund 1,2 Patel vor, bei dem eine biologisch abbaubare Kapsel Zecken anlo- Millionen Euro stehen den Wissenschaftlern zur Erforschung des cken und eliminieren soll. „intelligenten Gebäudes“ zur Verfügung. 4.2 Forschung, Entwicklung und Transfer Die Drittmitteleinnahmen, der am häufigsten verwendete Bei Forschungsschwerpunkten findet vor der Anerkennung Indikator für Forschungserfolg, beliefen sich in 2016 auf und alle drei Jahre eine externe Evaluation statt; die haus- rund 4,3 Millionen Euro im Vergleich zu rund 5 Millionen interne Förderung erfolgt in zwei Stufen degressiv und Euro im Jahr 2015. Hinzu kamen sogenannte Zweitmittel, dient der organisatorischen Unterstützung. Anschließend also Fördermittel aus dem Landeshaushalt, in Höhe von soll sich ein Schwerpunkt durch Mitteleinwerbungen selbst rund 1,9 Millionen Euro. tragen. In 2016 wurden sechs Forschungsschwerpunkte geführt: Die erzielten Ergebnisse lassen sich weiter verbessern. So „SMK – Soziale Mobilisierungsstrategien im Politikfeld Kli- wurden in 2016 an den Fachbereichen Ingenieurwissen- maschutz“, „InteG F – Gebäudetechnologien unter einem schaften und Mathematik sowie Wirtschaft und Gesundheit Dach“, „ITES – Intelligente Technische EnergieSysteme“, Strategieentwicklungsprozesse auf Fachbereichsebene ge- „Erkenntnisformen der Fotografie“ und „AMMO – Ange- startet und ein Prozess zur hochschulweiten Strategieent- wandte Mathematische Modellierung und Optimierung“ wicklung in 2017 vorbereitet. Ziel ist es, mittelfristig eine wurden bereits in den Jahren 2014 bzw. 2015 geführt. Der noch bessere Positionierung bei der Einwerbung von Dritt- Forschungsschwerpunkt „IBT – Industrielle Bewegungs- mitteln zu erreichen. technologie, Fördertechnik und Automatisierung“ lief in 2016 planmäßig aus. Neu etabliert wurde der Forschungs- Als Projekterfolge von Hochschulangehörigen im Jahr 2016 schwerpunkt „IFE – Interdisziplinäre Forschung für dezen- sollen beispielhaft der im FH-Kompetenz-Wettbewerb er- trale, nachhaltige und sichere Energiekonzepte“. folgreiche Antrag „Intelligente Gebäude“ des Mindener Forscherteams von Professor Dr. Becking, Professor Dr. Institute sind stärker auf Dauer angelegt als Forschungs- König und Professor Dr. Battermann mit den Schwerpunk- schwerpunkte – hier erfolgt die externe Evaluation alle ten „Arbeiten und Wohlbefinden in intelligenten Räumen“, fünf Jahre. Die Fördermittel sind auch hier für die Unter- „Sensordatenfusion im intelligenten Gebäude“ und „Dy- stützung durch eine Geschäftsführung gedacht, die An- namische Fluchtwege“ sowie das vom BMBF geförderte forderungen für die Mitteleinwerbung sind höher als bei Projekt „Woman Ressource 4.0“ unter der Leitung von Forschungsschwerpunkten. Alle drei Forschungsinstitute Professorin Dr. Franken vom Fachbereich Wirtschaft und an der FH Bielefeld entstanden u.a. aus positiv evaluierten Gesundheit genannt werden. Kompetenzplattformen, einem früheren Förderprogramm des Landes: „InBVG – Institut für Bildungs- und Versor- Die Zahl der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, gungsforschung im Gesundheitsbereich“, „Bielefelder welche das F.I.TT.-Team (Forschung.Innovation.Technolo- Institut für Angewandte Materialforschung“ (BifAM) und gieTransfer) bei der Antragstellung und der Projektabwick- „Institut für Systemdynamik und Mechatronik“ (ISyM). In lung unterstützt, stieg an. Neben einer hohen Anzahl durch 2016 wurde das InBVG durch zwei externe Gutachter po- individuelle Forscherinteressen geprägten Anträgen wer- sitiv evaluiert und die Laufzeit um weitere fünf Jahre ver- den Forschungsaktivitäten in Forschungsschwerpunkten, längert. Mit der Evaluierung wurde festgestellt, dass die Instituten und Graduiertenkollegs gebündelt. Projektförderung und der damit verbundene diskontinu- ierliche Mittelfluss sowie die Rahmenbedingungen für die Leistungen | Forschung, Entwicklung und Transfer 15
Prof. Dr. Michaela Brause (l.) und Sandra Tewes vom Fachbereich Studenten aus dem Bachelorstudiengang Ingenieurinformatik Wirtschaft und Gesundheit der FH Bielefeld untersuchen in ihrem der FH Bielefeld haben den „Ourobot“ entwickelt. Im Gegen- Forschungsprojekt, welche Pflichten und Aufgaben Pflegekräfte satz zu vergleichbaren Robotern sind die Kettensegmente mit im Hinblick auf Organspender übernehmen können. Drucksensoren ausgestattet, so dass der „Ourobot“ Hindernisse überwinden kann. Beschäftigung wissenschaftlicher Mitarbeiterinnen und in 2016 beendet, das Ende 2015 ausgelaufene EU-Projekt Mitarbeiter dem langfristig nachhaltigen Kompetenzauf- “INBIOSOIL – Innovative biological products for soil pest bau entgegenstehen. control” wurde in 2016 abgeschlossen. Drei Anträge wur- den in 2016 auf den Weg gebracht. Zwischen den Instituten und den beiden Promotions- kollegs gibt es personelle Verflechtungen. Beide Kollegs Im Bereich der Erfindungen und gewerblichen Schutzrech- wurden im Rahmen eines landesweiten Wettbewerbs um te arbeitete die Hochschule in 2016 weiterhin erfolgreich sechs derartige Kollegs in Kooperation mit der Universität in den Projekten „POWeR-Scouts NRW-Hochschulen“, ge- Bielefeld eingeworben und heißen „MoRitS – Modellba- fördert durch das MIWF, und „WIPANO – Wissens- und sierte Realisierung intelligenter Systeme in der Nano- und Technologietransfer durch Patente und Normen“, gefördert Biotechnologie“ und „NuV – Nutzerorientierte Versorgung durch das BMWI, mit. In 2016 erfolgten sechs Erfindungs- bei chronischer Krankheit und Pflegebedürftigkeit“. Bei- meldungen, eine „PRIO“-Patentanmeldung und zwei Ver- de Promotionskollegs erhielten eine Förderung bis Ende wertungsabschlüsse. 2016. Im Oktober 2016 fand die Abschlusstagung des Forschungsverbundes „NuV“, im November die Abschluss- Der Newsletter des F.I.TT.-Teams mit Informationen zu ak- veranstaltung des Verbundes „MoRitS“ statt. Beide Kollegs tuellen nationalen und internationalen Fördermöglichkei- waren sehr erfolgreich und beispielgebend für die institu- ten fand auch im laufenden Jahr sehr gute Akzeptanz. Das tionsübergreifende Promotionsförderung. „Interdisziplinäre Forschungskolloquium“ wurde in 2016 mit fünf Vortragsveranstaltungen durchgeführt. Bei dem BMBF-geförderten sehr erfolgreichen Spitzenclus- ter „it‘s OWL – Intelligente Technische Systeme OstWestfa- lenLippe“ war die FH Bielefeld bis 2016 mit vier Projekten beteiligt: „Intelligente Verarbeitung von Großbauteilen mit großen Toleranzen“, „Intelligenter und optimierter Teig- Knetprozess“, „Intelligente Arbeitsvorbereitung auf Basis virtueller Werkzeugmaschinen“ und „eXtreme Fast Auto- mation – Effizienzsteigerung von Standardbearbeitungs- maschinen“. Das Engagement in der EU-Förderung entwickelte sich trotz deutlich überzeichneter Ausschreibungen weiter. Um die Hochschule auch auf europäischer Ebene zu platzieren, wurde der Kompetenzaufbau im F.I.TT.-Team weiterge- führt. Das EU-Projekt “Ecogel Cronos – High productivity manufacturing process of composite parts based on zero emissions fast curing coatings and heated moulds” wurde Leistungen | Forschung, Entwicklung und Transfer 16
Diskutierten über den Ausbau der FH Bielefeld am Standort Gütersloh (stehend v.l.): Sven-Georg Adenauer (Landrat Kreis Gütersloh), Henning Schulz (Bürgermeister Gütersloh), Albrecht Pförtner (Geschäftsführer pro Wirtschaft GT GmbH), Georg Fortmeier (MdL-SPD), Dr. Ursula Frank (Beckhoff Automation GmbH) und Christian Nüßer (Venjakob Maschinenbau GmbH & Co. KG). (Sitzend v.l.): Prof. Dr.-Ing. Lothar Budde (Dekan Fachbereich IuM, FH Bielefeld), Prof. Dr. Ingeborg Schramm-Wölk (Präsidentin, FH Bielefeld), Dietmar Bell ( MdL-SPD) und Hans Feuß (MdL-SPD). 4.3 Wissenschaftliche Weiterbildung Der demografische Wandel, der prognostizierte Fach- begreift sie unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens kräftemangel und die steigenden Anforderungen an die als Teil ihres Bildungsauftrages. Ein solches Verständnis berufliche Qualifizierung lassen erwarten, dass der Wei- wird gerade durch die heterogenen Angebotsformen im terbildungsbedarf in den nächsten Jahren und Jahrzehnten Bachelorbereich nahegelegt. Viele Studierende in praxis- erheblich steigen wird. Die Fachhochschule Bielefeld hat integrierten Studiengängen etwa interessieren sich für ein das Ziel, im Rahmen ihres Bildungsauftrages diesem stei- Masterstudium. Aufgrund der Einbindung in ein Unterneh- genden Bedarf mit einer Weiterentwicklung ihres Angebo- men kommen dabei aber oft nur berufsbegleitende Pro- tes zu begegnen. In 2016 wurden erste Gespräche über die gramme infrage, insbesondere weiterbildende Verbund- Möglichkeit der Zentralisierung der Weiterbildungsaktivi- studiengänge. Die Hochschule hat das Ziel, grundsätzlich täten der Hochschule angestoßen. allen geeigneten Absolventinnen und Absolventen ihrer Bachelorstudiengänge eine Masterperspektive zu bieten – Die in den vergangenen Jahren stark ausdifferenzierten gleichgültig, welches Format ein Bachelorstudiengang hat. Studienformate werden sehr gut angenommen. Neben klassischen Präsenzstudiengängen sind dies die berufs- Um bei der weiteren Ausdifferenzierung des Studienpro- und ausbildungsbegleitenden Verbundstudiengänge sowie gramms, insbesondere der Masterstudiengänge, den An- – als Variante des Verbundstudiums – praxisintegrierte forderungen der Unternehmen zu entsprechen, wurde von Studiengänge, bei denen sich Theoriephasen in der Hoch- der Koordinationsstelle für praxisintegrierte Studiengän- schule mit Praxisphasen in Unternehmen abwechseln und ge in 2016 eine Befragung der Unternehmen der Region der Wissenserwerb außerdem über Lernbriefe und E-Lear- durchgeführt. Auch an den Ergebnissen der Befragung ning erfolgt. Die praxisintegrierten Studiengänge in Min- wurden in 2016 die berufsbegleitenden, weiterbildenden den und Gütersloh und, seit 2015, die „Praxisintegrierte Masterstudiengänge „Angewandte Automatisierungstech- Betriebswirtschaftslehre“ in Bielefeld finden über NRW nik“ (M.Eng.) und „Wirtschaftsingenieurwesen“ (M.Eng.) und Deutschland hinaus Aufmerksamkeit; die intensive aufgebaut, sodass diese in 2017 starten können. Mit der gemeinsame Arbeit mit Unternehmen der Region gilt als geplanten Verstetigung des Studienortes Gütersloh wurde beispielgebend. Die Angebote werden vielfach individuell die Planung für weitere praxisintegrierte Studiengänge zur Weiterbildung genutzt, und Unternehmen sehen darin aufgenommen. eine Möglichkeit, bewährte Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter zu halten, indem sie ihnen ein Studium als Qualifizie- In den Lehreinheiten Wirtschaft und Verbundstudium des rungsperspektive bieten. Fachbereichs Wirtschaft und Gesundheit wurden neben den weiterbildenden Masterstudiengängen „Technische Wissenschaftliche Weiterbildung im Sinne des Hochschul- Betriebswirtschaft“ (MBA), „Wirtschaftsrecht“ (LL.M) gesetzes ist enger gefasst; sie erfordert nicht nur ein Ange- und dem Franchise-Studiengang „Public Administration“ bot auf Hochschulniveau, sondern setzt als Regelfall einen (M.A.) auch das berufsbegleitende Zertifikatsstudium mit ersten akademischen Abschluss voraus. Die Fachhoch- der fachlichen Ausrichtung „Arbeitsrecht und Personalma- schule Bielefeld sieht dabei wissenschaftliche Weiterbil- nagement“ sowie das Zertifikatsstudium „Wirtschaftsrecht dung nicht als Möglichkeit der Gewinnerzielung, sondern und Management“ angeboten. Der für Minden geplante Leistungen | Wissenschaftliche Weiterbildung 17
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