Die dunklen Seiten der "Grünen Wasserkraft" Honduras - Das Wasserkraftwerk Agua Zarca und der Fall Berta Cáceres

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Die dunklen Seiten der "Grünen Wasserkraft" Honduras - Das Wasserkraftwerk Agua Zarca und der Fall Berta Cáceres
Die dunklen Seiten der „Grünen Wasserkraft“
             Honduras – Das Wasserkraftwerk Agua Zarca und
                         der Fall Berta Cáceres

© Löhr, 12.01.2020
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Die dunklen Seiten der "Grünen Wasserkraft" Honduras - Das Wasserkraftwerk Agua Zarca und der Fall Berta Cáceres
Länderdaten
Küstenlänge 820 km
Höchste Erhebung Cerro Las Minas 2.870 m

Landesfläche insgesamt 112.090 km²
Einwohner 9.182.766
Bevölkerungsdichte 81,92 Einwohner pro km²
Urbanisierung          45,60%
Bevölkerungswachstum 1,56%

Städte
Tegucigalpa 996.658 Einw., San Pedro Sula
598.519, La Ceiba 176.212, Choloma 163.818,
El Progreso 114.934, Comayagua 92.883,
Choluteca 86.179, Danlí 64.976, La Lima 62.903,
Villanueva 62.711

Ethnien
ca. 90% europäisch-indigener Abstammung,
7% Indigene (u.a. Maya), 2% afrikanischer und
afrikanisch-indigener Abstammung (Garífuna)

Bevölkerungsanteil unterhalb der nationalen
Armutsgrenze             60%
Verteilung des Haushaltseinkommens
oberen 10% 42,4
unteren 10% 0,4
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Das Projekt Agua Zarca
Agua Zarca ist ein mittelgroßes Laufwasserkraftwerk mit geplanter Kapazität von 22 MW, Jahresleistung 93 GW
Dazu wird der Rio Gualcarque durch einen 21 m hohen und 300 m langen Damm zu einem 3,4 ha großen See
aufgestaut.

Für das Projekt wurde 2008 eigens die honduranische Aktiengesellschaft Sociedad Mercantíl Desarrollos Energéticos
S.A., Kurzname DESA, gegründet.

Die Gesamtinvestitionen in das Projekt sollen sich nach Angaben von DESA auf 47 Millionen Euro belaufen.
Zur Finanzierung werden externe Finanzierungquellen herangezogen, darunter die Zentralamerikanische Bank für
Wirtschaftsintegration CABEI, die niederländische Entwicklungsbank FMO, die finnische Entwicklungsbank FinnFund.
Daneben werden von verschiedenen Bankenkonsortien Aktien für private Anleger und Investment-Fonds angeboten,
was die Finanzierung ziemlich intransparent macht.

Im Jahr 2012 gewann der weltweit größte Staudammbauer, die chinesische Firma Sinohydro die Ausschreibung und
wurde für 24 Monate mit dem Bau des Staudamms beauftragt. Als am 15.Juli 2013 Tomás Garcia, ein namhafter
Vertreter der Lenca, bei einer Protestaktion gegen Agua Zarca von Militärs erschossen wurde, löste dies internationale
Empörung aus, unter deren Eindruck sich Sinohydro aus dem Projekt zurückzog.

Die Kraftwerksturbinen und zugehörige Ausrüstung werden von der deutschen Voith Hydro Holding GmbH & Co.KG,
einem Gemeinschaftsunternehmen der Firmen Voith und Siemens, geliefert.
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Ein Blick von Rio Blanco in das Tal des Rio Gualcarque

     Foto. Sandra Cuffe

Die Gemeinde Rio Blanco als Hauptbetroffene von Agua Zarca, ist die Wiege des
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Der Rio Gualcarque

Der Rio Gualcarque entspringt im Biologischen Reservat Opalaca in der Provinz Intibucá
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Die Ablehnung des Projektes artikuliert sich

Mit dem Bekanntwerden des Projektes gab es innerhalb der Gemeinden zahlreiche Versammlungen, in
denen deutlich wurde, dass Agua Zarca von den betroffenen Menschen mehrheitlich abgelehnt wird.   6
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Warum der indigene Widerstand gegen das Projekt Agua Zarca?

Das Projekt Agua Zarca liegt am Gualcarque-Fluss zwischen den Departamentos Intibucá und Santa Bárbara. Besonders
berührt von diesem Projekt ist das Gebiet der Gemeinde Rio Blanco. Von verschieden Seiten gab es auch in der
Vergangenheit immer wieder Versuche, sich das indigene Territorium von Rio Blanco anzueignen.

Nach dem Putsch gegen den links-nationalen Präsidenten Mel Zelaya 2009, öffnete sich Honduras extrem internationalen
Investoren, deren Projekte zunehmend zu Landkonflikten führen, in einem Land, das traditionell unter diesem Phänomen
leidet. Auch das Gebiet von Rio Blanco litt und leidet unter dem Landhunger in- und ausländischer Investoren.

Mit Beginn des Projekts Agua Zarca müssen sich die Bewohner von Rio Blanco und anderer betroffener Gemeinden
gegen die Ansprüche der Betreibergesellschaft DESA zur Wehr setzen.

DESA erwarb im August und Dezember 2011 Landtitel innerhalb des indigenen Territoriums von Rio Blanco. Anfang 2012
begannen DESA und Sinohydro Flächen die nicht erworben werden konnten, sich illegal anzueignen. Dies geschah durch
Besetzung dieser Ländereien, Einzäunungen und Zerstörung von landwirtschaftlichen Anbauflächen.

Schwerwiegender ist der Verlust der Verfügungsgewalt über den Rio Gualcarque für die Lenca-Bevölkerung. Das Wasser
ist die unverzichtbare Grundlage für die Aufrechterhaltung ihrer Subsistenzwirtschaft. Genauso schwer wiegt aber für die
Lenca-Bevölkerung die Verletzung ihrer Kultur und spirituellen Welt, in der der Fluss als beseeltes Wesen betrachtet wird
und unantastbar ist.
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Gegenstand des Konfliktes - Rio Gualcarque

Der Rio Gualcarque ist für das Volk der Lenca ein heiliger Fluss. Von seinem Wasser hängt ihre Subsistenzwirtschaft
ab. Im Jahre 2006 begannen die Vorbereitungen für den Bau eines Wasserkraftwerkes an diesem Fluss. Dieser
Prozess wurde unter völliger Missachtung des Artikel 169 der ILO-Konvention über die Rechte indigener Völker in
die Wege geleitet.                                                                                              8
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Aus der Ablehnung wird organisierter Protest

Der Protest richtet sich nicht nur gegen das Kraftwerkunternehmen DESA , sondern auch gegen andere
Beteiligte, wie die finanzierenden Institutionen, z.B. hier gegen die holländische Entwicklungsbank FMO
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Die Wortführerin der Proteste - Berta Cáceres

Wortführerin und Organisatorin des Protestes war Berta Cáceres, Mitbegründerin und Generalkoordinatorin der seit 1993
bestehenden Bürgerbewegung COPINH - Ziviler Rat der Volksorganisationen und Indigenen von Honduras. Berta Cáceres
entstammt dem Lenca-Volk und war Kämpferin für den Schutz der Umwelt und die Rechte indigener Bevölkerung. Für
ihren Einsatz wurde sie 2015 mit dem renommierten Goldmann Umweltpreis geehrt.
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Die Spannungen steigen

Bis Mitte 2013 hatte sich der Konflikt zugespitzt und vertieft. Polizei und Militär versuchten mit
  repressiven Maßnahmen die indigene Protestbewegung einzuschüchtern und zu ersticken.
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Basiscamp für das Projekt Agua Zarca
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Friedlicher Protest wird blutig beantwortet

Hier, am Eingang zum Basis-Camp des Projekts von Sionohydrol/DESA wurde am 13.Juni 2013 bei
einem friedlichen Protest der Bauer und Gemeindeführer Tomás García von einem Soldaten
erschossen, sein Sohn schwer verletzt.                                                        13
Bewohner von Rio Blanco bei der Errichtung der Grabstelle für den während einer Kundgebung vom
honduranischen Militär vor dem Basis-Campvon Sionohydrol/DESA ermordeten Bauern Tomás García.
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Berta Cáceres - todesmutig

„Die [honduranische] Armee hat eine Todesliste, auf der die Namen von 18 Menschenrechtsaktivisten
stehen – mein Name steht an der Spitze. Ich möchte leben und möchte noch eine ganze Menge Dinge in
dieser Welt tun, aber ich habe nicht ein einziges Mal überlegt, den Kampf für unser [der Lenca] Gebiet,
für ein Leben in Würde aufzugeben, denn wir führen einen legitimen Kampf. Ich treffe viele
Vorsichtsmaßnahmen, aber am Ende bin ich in diesem Land mit völliger Straffreiheit/Gesetzlosigkeit
verletzlich… Wenn sie mich töten wollen, dann werden sie es tun.“

– Berta Cáceres
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Mediale Attacken gegen Berta Cáceres

Die Protestbewegung gegen Agua Zarca gerät nicht nur zunehmend unter den Druck der Ordnungskräfte und
des Militärs, sondern muss sich auch gezielter, von DESA verbreiteter Rufmordkampagnen, die vor allen Dingen gegen
COPINH und Berta Cáceres gerichtet sind, erwehren. Damit soll Berta Cáceres auch international diskreditiert und eine
Spaltung der Protestbewegung provoziert werden. Berta Cáceres wird u.a. beschuldigt, Unwahrheiten zu verbreiten
und die öffentliche Meinung zu manipulieren, die Einwohner von nicht von Agua Zarca betroffene Gemeinden dazu
anzustacheln, Zerstörungen an der Baustelle und an Baumaschinen anzurichten, während sie öffentlich behaupten
würde, die Demonstrationen und Märsche seien friedlich.
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Berta Caceres bei einem spirituellen Zeremoniell

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Zur Strategie sich indigenes Land anzueignen, gehört schon seit Jahren der Versuch, den Lenca-Gemeinden ihre
Eigenschaft als indigenes Volk abzusprechen und damit auch ihre überkommenen Eigentumsrechte an ihren Territorien
infrage zu stellen.                                                                                          17
DESA gießt Öl ins Feuer

Als Ende März 2013 das Sicherheitspersonal von DESA den umliegenden Gemeinden den Zugang und die Nutzung
des Gualcarque-Flusses verwehrte, war dies der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Am 1.April
begannen Hunderte Bewohner von Rio Blanco mit der hartnäckigen und fast ununterbrochenen Blockade einer von
DESA illegal gebauten Baustellenstrasse.
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Nun erst recht wird der steinige und gefährliche Weg des Protestes fortgesetzt

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Die Staatsmacht ist nicht auf Seiten der Armen

Honduras-Die Eliten lassen töten
Die honduranische Umweltaktivistin Berta Cáceres hat ihren Einsatz für die Rechte der Indigenen mit dem Leben
bezahlt. Vom Staat hatte sie keinen Schutz zu erwarten – er ist in Honduras die Quelle der Unsicherheit.

- Weltsichten Juni 2016                                                                                    20
Die Befürchtungen von Berta Caceres sind wahr geworden

In der Nacht vom 2. auf den 3. März 2016 wurde Berta Cáceres in ihrem Haus im Ort
                     La Esperanza von zunächst Unbekannten erschossen.
                                                                                    21
Landesweit und international Entsetzen über den Mord

Der Leichnam von Berta Cáceres wird gegen den Willen ihrer Familie in die Gerichtsmedizin in
                          der Hauptstadt Tegucigalpa gebracht.
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Berta vive! La lucha sigue!
                  Berta lebt! Der Kampf geht weiter!

Unter der Anteilnahme tausender Menschen wird Berta Caceres
      in ihrem Heimatort La Esperanza zu Grabe getragen
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DESA, geistiger Urheber des Mordes an Berta Caceres

Für weite Teile der honduranischen Öffentlichkeit besteht kein Zweifel an der geistigen Urheberschaft von
DESA am Mord von Berta Cáceres. Außer ihr wurden 2016 in Honduras 13 weitere Umwelt- und Landrechts-
Aktivisten ermordet.
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Proteste auch in Deutschland

Am 2. September 2016 fanden in Deutschland und weltweit Protestaktionen statt. Vor der der Siemens-Zentrale
in München fand eine Mahnwache statt, da Siemens als Teilhaber an Voith Hydro Zulieferer u.a. für Turbinen des
Projekts Agua Zarca ist. Die beteiligten Unternehmen - auch Siemens und Voith Hydro - ignorierten die mit Agua
Zarca verbundenen Menschenrechtsverletzungen jahrelang.                                                      25
Hidroeléctrica Agua Zarca reagiert auf die Vorwürfe

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                            Angesichts der heute durch das Innenministerium erfolgten Festnahmen der vermutlich in den Mord
                            an Berta Cáceres verwickelten Personen und vor den Spekulationen einiger Informationen zu
                            versuchen, das ausführende Unternehmen des Wasserkraftwerkes Agua Zarca in der öffentlichen
                            Meinung damit in Verbindung zu bringen, wird durch diese Stellungnahme folgendes erklärt:

                                1. Hidroeléctrica Agua Zarca vertraut völlig den Untersuchungsbehörden von
                                   Honduras, deren Maßnahmen zur Aufklärung der Tat führen müssen.

                                2. Hidroeléctrica Agua Zarca besteht darauf, unter keinen Umständen weder
                                  verantwortlich oder materiell und geistig mit dem Mord an der indigenen Führerin
                                  Berta Cáceres verbunden zu sein.

                                 3. Hidroeléctrica Agua Zarca ist über die Festnahme von Sergio Rodríguez
                                    überrascht, der als Bereichsleiter für Soziales und Umwelt des Unternehmens
                                    tätig ist, vertrauen wir darauf, dass alle Handlungen seiner Mitarbeiter immer
                                    im Rahmen des Gesetzes stattfinden.

                                 4. Hidroeléctrica Agua Zarca stand vom ersten Augenblick an zur Verfügung der
                                   Behörden und hat von der ersten Instanz an bei allen von den Behörden
                                   beanspruchten Ersuchen kooperiert.

                                 5. Hidroeléctrica Agua Zarca führt in Honduras ein Projekt erneuerbarer Energie
                                   aus, das man unter strikten Umweltauflagen durchführt, das auf die völlige
                                   Unterstützung der Gemeinden in deren Einflussgebiet zählt und das eine Quelle
                                   von Investitionen und Entwicklung für die honduranische Wirtschaft darstellt, in
                                   der Inklusion und Schutz des Lebens der höchste Leitwert ihrer Aktivitäten ist.

                            Erklärt in der Stadt Tegucigalpa M.D.C., am 20. Mai 2016

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Kritik an deutschen Firmen zeigt Wirkung

Am 4. Mai 2016 erklären Siemens / Voith Hydro ihren Rückzug aus dem Projekt Agua Zarca
Auch die holländische Entwicklungsbank FMO und die finnische Finnfund zogen sich zurück
                                                                                          27
Ein Augenzeuge

Augenzeuge des Anschlags auf Berta Cáceres ist der mexikanische Umweltaktivist Gustavo
Castro, der zu diesem Zeitpunkt zu Gast im Haus von Berta war. Er entkam selbst nur knapp
dem Anschlag und gab wichtige Hinweis zu den Tätern.

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Erste Verurteilungen

Über zwei Jahre nach der Ermordung von Berta Cáceres wurden am 29.November 2018 sieben der acht ermittelten und
der Beteiligung an diesem Verbrechen überführten Angeklagten von einem Gericht in Honduras für schuldig befunden
und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Das es zu einer Verurteilung kam, ist auch dem Druck internationaler NRO‘s
und besonders den Ermittlungsergebnissen einer internationalen Expertenkommission zu verdanken.
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50 Jahre Haft für Mord an Umweltaktivistin

Mehr als dreieinhalb Jahre nach dem Mord an der honduranischen Umweltaktivistin Berta Cáceres sind
gegen sieben Personen Haftstrafen von bis zu 50 Jahren verhängt worden. Elvin Rápalo, Henry Hernández,
Edilson Duarte und Oscar Torres Velásquez wurden zu jeweils 50 Jahren und vier Monaten Freiheitsstrafe
verurteilt, teilte das zuständige Gericht mit. Drei Mittäter müssen für 30 Jahre und sechs Monate in Haft,
darunter ein Armeeoffizier, ein Ex-Soldat und ein Manager des Wasserkraftwerks Agua Zarca, gegen das
die Umweltschützerin gekämpft hatte. Die Männer waren bereits vor einem Jahr für schuldig befunden
worden, jetzt wurde das Strafmaß festgesetzt.

Cáceres war im März 2016 in ihrem Haus in der Stadt La Esperanza im Westen von Honduras erschossen
aufgefunden worden. Die Aktivistin setzte sich für die Rechte der indigenen Lenca ein und kämpfte gegen
den Bau des Wasserkraftwerks Agua Zarca durch die Firma Desa.

3. Dezember 2019, 7:03 Uhr Quelle: ZEIT ONLINE, dpa, AFP

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Frage nach den Hintermännern

Mit der Verurteilung der Hauptbeschuldigten ist die Situation in Honduras nicht befriedet. Vor allem
von Seiten von COPINH werden weitere Untersuchungen zu den geistigen Urhebern des Verbrechens
gefordert.                                                                                             31
Ist David Castillo Mejia einer der Hintermänner ?

Die die honduranische Tageszeitung EL UNIVERSO meldete am 02. März 2018:
Tegucigalpa – Die honduranischen Behörden nahmen an diesem Freitag den mutmaßlichen geistigen Urheber
des Mordes an Berta Cáceres von vor zwei Jahren fest, den Präsidenten des Unternehmens, welches das Energie-
Projekt leitete, gegen das die Umweltschützerin kämpfte. Er war im Begriff, in die USA auszureisen.
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COPINH, Berta Cáceres und NRO‘s Fortschritt-Verhinderer ?
Bei der Frage nach den Hintermännern ist nicht nur der ehemalige Chef
von DESA ins Visier der Behörden geraten, sondern es gibt auch Hinweise
darauf, dass die wichtigsten Geldgeber für Agua Zarca, die Familie Camilo
Atala Zablah, Inhaber der Bank Ficohsa Honduras, in den Fall verwickelt
sein könnte. Deshalb verwundert es nicht, das DESA alles aufbietet, um
sich reinzuwaschen. Dazu dient ein von der britischen Anwaltskanzlei
Amsterdam & Partners erstelltes 90-seitiges „Weißbuch“, in dem im
wesentlichen sog. Beweise vorgebracht werden, nach denen

•   COPINH im Fall Berta Cáceres Desinformationskampagnen durchführt
•   COPINH keine Zustimmung bei der betroffenen Bevölkerung genießt
    und diese zum eigenen Nutzen manipuliert, um sie zu beherrschen
•   Berta Cáceres mit ihrem Engagement auch persönliche Vorteile            Ein Krieg gegen die Entwicklung
    gesucht hat
•   Internationale NRO‘s sich von COPINH und Berta Cáceres haben
    täuschen und vereinnahmen lassen

•   COPINH und alle deren Unterstützer gegen das Recht der Bevölkerung
    auf eine wirtschaftliche Entwicklung verstoßen, mit denen DESA ihr
    mit dem Projekt Agua Zarca Bildung, medizinische Versorgung,
    saubere Luft, Trinkwasser, Strassen und Elektrizität gebracht hätte.
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Wie vom Unternehmen DESA bestätigt, wurde das
Projekt Agua Zarca am 09.Juli 2018 auf Anordnung
    der honduranischen Behörden eingestellt.

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Berta Cáceres presente!

  Foto. AFP/Getty Images

Berta Cáceres ist bei ihrem Volk unvergessen und wird immer wieder öffentlich geehrt
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