Die optimale Heizung Empfehlungen zur Systemwahl
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Die optimale Heizung Empfehlungen zur Systemwahl Dieses Informationsblatt richtet sich an Ersatz der alten Heizung Hauseigentümer und Bauherren, die sich für Rechtzeitig vor dem Ersatz älterer Kessel und Brenner bzw. eine neue Heizung entscheiden müssen. Es vor einer Neuinstallation sind grundsätzliche Überlegungen werden grundsätzliche Überlegungen ange- zur neuen Anlage angezeigt. Folgende Aspekte, die direkt stellt und das richtige Vorgehen aufgezeigt. oder indirekt mit der Heizungssanierung zusammenhängen, Dies ermöglicht, dass bei der Auswahl des sollten beachtet und abgeklärt werden: Heizsystems die optimale Variante aus den verschiedenen Systemen wie Sonnenheizung, • Wahl des künftigen Energieträgers Wärmepumpenanlage, Holz-, Öl- oder Gashei- • Einsatz erneuerbarer Energien zung gewählt werden kann. • Heizungsanlage für Öl oder Gas • Warmwasserversorgung Mitte 1992 wurden die verschärften Emissionsbegrenzungen • Verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung für Feuerungsanlagen in Kraft gesetzt. Mit der neuen stick- • Gesetzliche Auflagen oxidarmen Feuerungstechnik – der Low-NOx-Feuerung – wer- • Zustand der Gebäudehülle den die Schadstoffemissionen gegenüber bisherigen Hei- • Sanierungs- bzw. Umbauvorhaben zungsanlagen halbiert. Damit können die Hauseigentümer einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität In den nachfolgenden Abschnitten werden diese Punkte leisten. genauer erläutert – weitere Informationen zu den einzelnen Themen sind bei den regionalen Energieberatungsstellen Wärmepumpenanlagen, Holzheizungen und Anlagen zur erhältlich. Nutzung der Sonnenenergie sind prüfenswerte Alternativen zur herkömmlichen Öl- oder Gasheizung. Insbesondere Holz- heizungen ergeben ökologisch eine positive Bilanz, da sie u.a. Zustand der Gebäudehülle die Heizwärme CO2-neutral bereitstellen. Der Zustand der Gebäudehülle beeinflusst den Energie- verbrauch des Gebäudes entscheidend. Weist diese Mängel auf, lohnt es sich, diese im Rahmen der Heizungssanierung zu beheben, dadurch kann die neue Heizungsanlage in der Regel kleiner ausgelegt und der Energieverbrauch reduziert werden. Die Behaglichkeit in den beheizten Räumen wird in den meis- ten Fällen ebenfalls verbessert. Hinweise auf eine mangelhafte Gebäudehülle können sein: Zugerscheinungen bei Türen und Fenstern, Kondenswasser oder Eisblumen an Fenstern, graue Ecken und Wände, kalte Böden im Erdgeschoss aber auch fehlende oder ungenügen- de Wärmedämmung bei Dach, Estrich und Kellerdecke. Ihre Energieberatungsstelle hilft mit, die Schwachstellen zu erken- nen und das weitere Vorgehen festzulegen.
2 Die minimale Wärmedämmung für die Gebäudehülle wird Fernwärme durch die Bestimmungen der Energiegesetze festgelegt. Der Fernwärme ist heute geforderte U-Wert für Wand und Dach beträgt ökologisch sinn- 0.3 W/m2K, dies entspricht einer rund 12 cm dicken Wärme- voll, wenn Abwär- dämmung. me (z.B. von der Kehrichtverbren- Wir empfehlen, nach dem «Stand der Technik» zu dämmen: nung) oder erneu- Dach 20 cm, Aussenwände 16 cm, Decke über Keller 12 bis erbare Energie 14 cm. Die Investition in die Wärmedämmung eines Gebäu- (z.B. Holzschnitzel, des weist in der Regel das beste Kosten-Nutzen-Verhältnis Geothermie) ge- auf. nutzt wird. Der Anschluss an das Fernwärmenetz ist zu überlegen, falls die Leitung bereits in Welcher Energieträger? der Strasse oder im Quartier vorhanden ist. Der Platzbedarf Der Auswahl des Energieträgers kommt beim Neubau, aber für die Hausinstallation ist gering. Ein Wärmetauscher über- auch beim Ersatz der alten Heizanlage besondere Bedeutung trägt die Wärme aus dem Fernwärmenetz an den Heizkreis- zu. Die nachfolgende Zusammenstellung gibt Ihnen einen lauf im Haus. ersten Überblick über die vorhandenen Möglichkeiten. Erneuerbare Energien Erdöl Der Einsatz erneuerbarer Energien ist aus ökologischer Sicht Erdöl ist heute der zu fördern. Deren Einsatz kann bei richtiger Planung und Aus- meistgebrauchte, führung teilweise auch wirtschaftlichen Kriterien genügen. weil günstigste Die auf Bundesebene vorgesehene CO2-Abgabe wird die Energieträger. Von Wirtschaftlichkeit zugunsten der erneuerbaren Energien ver- Vorteil beim Erdöl bessern. ist das kleine Lagervolumen, be- Wärmepumpen-Heizsysteme züglich der Um- Die Elektrowärme- weltverträglichkeit pumpe nutzt er- schneidet dieser neuerbare Umge- fossile, nicht er- bungswärme aus neuerbare Energieträger jedoch relativ schlecht ab. dem Erdreich, der Luft oder dem Gas Wasser. Die Umge- Erdgas zählt gleich bungswärme wird wie Heizöl zu den durch die Wärme- fossilen, nicht er- pumpe auf ein neuerbaren Ener- höheres Tempera- gieträgern. Die Re- turniveau gebracht und an das Heizsystem abgegeben. Rund serven sind eben- zwei Drittel der Energie stammen aus der Umgebung, und ein falls beschränkt. Drittel wird in Form von Strom als Antriebsenergie für die Erdgas hat, bei Wärmepumpe benötigt. Die maximal erreichbare Heiztempe- gleicher Energie- ratur liegt bei 45 bis 50 °C. Der Einsatz einer Wärmepumpe menge, im Ver- bedingt eine Niedertemperatur-Heizverteilung (z.B. Fuss- gleich zu Heizöl bodenheizung oder entsprechend gross dimensionierte Heiz- einen um 25 bis 30 % geringeren Ausstoss von Kohlendioxid körper). Sanierungen bestehender Heizungsanlagen erfor- (CO2) zur Folge. Bezüglich der Stickoxidemissionen weist Erd- dern sorgfältige Abklärungen bezüglich des vorhandenen gas im Vergleich zu Erdöl einen leichten Vorteil auf. Erdgas Wärmeabgabesystems. kann dann eingesetzt werden, wenn die Versorgungsleitung Wir empfehlen nur Wärmepumpen zu wählen, die mit dem bereits im Haus oder in der Quartierstrasse vorhanden ist. Wärmepumpen Gütesiegel D-A-CH ausgezeichnet wurden
(siehe Gütesiegelliste der Fördergemeinschaft Wärmepumpen Sonnenkollektoren 3 Schweiz FWS, 8008 Zürich, www.fws.ch). Adressen von qua- Sonnenkollekto- lifizierten Installateuren und Planern erhalten Sie bei der ren eignen sich Fördergemeinschaft Wärmepumpen Schweiz oder bei der beim Einfamilien- regionalen Energieberatungsstelle. haus vorwiegend zur Erwärmung Holz des Warmwassers. Holz als nach- Pro Person sind wachsender, ein- rund 1 m 2 Kollek- heimischer Ener- torfläche und rund gieträger verhält 60 bis 80 Liter sich CO 2-neutral Speicher nötig. und verhindert Mit dieser Fläche lässt sich über ein ganzes Jahr gerechnet damit eine Ver- rund die Hälfte des Warmwasserbedarfs durch die Sonne stärkung des Treib- erzeugen. Im Winter, bei wenig Sonnenschein, sorgt die hauseffekts. Wenn Zentralheizung für die Wassererwärmung. Holz verbrennt, setzt es gleichviel Bei Mehrfamilienhäusern, Heimen, Hotels setzt sich die solare CO2 frei wie bei der Vermoderung im Wald. Die vermehrte Vorwärmung des Brauchwarmwassers immer häufiger durch. Nutzung des einheimischen Energieträgers Holz ist sinnvoll Pro Person genügt eine Kollektorfläche von rund 0.5 m2 und und wird von den Waldwirtschaftsverbänden und vom Bund ein Speichervolumen von ca. 30 Litern. Die Solaranlage deckt unterstützt. damit ein Drittel des jährlichen Warmwasserverbrauchs. Handbeschickte Stückholzkessel eignen sich für die Hei- Mit der neusten Generation von Solaranlagen – so genannten zung und Warmwasserversorgung von Ein- und kleineren Kompakt-Solaranlagen – kann Warmwasser ähnlich kosten- Mehrfamilienhäusern. Für kleinere und gut wärmegedämmte günstig erzeugt werden wie mit einem Elektroboiler. Gebäude ist auch der Einsatz eines Zentralheizungsherdes Empfehlung: Nur SPF-zertifizierte (Solar-Prüfstelle Rapperswil) denkbar. Schweden-/Cheminéeöfen werden vor allem in der Anlagen verwenden. Diese Produkteliste erhalten Sie bei der Übergangszeit und als Heizungsunterstützung eingesetzt. regionalen Energieberatungsstelle oder unter Holzfeuerungen dürfen nur mit unbehandeltem Holz www.solarenergy.ch. beschickt werden. Verboten ist das Verbrennen von Abfällen aller Art. Solare Heizungsunterstützung Bei grösserer Auslegung der Kollektorfläche leistet die Solar- Pelletheizungen können als Einzelofen oder als Zentralhei- anlage auch einen Beitrag an die Raumheizung. Ein neues zung automatisch betrieben werden. Pellets sind ein aus Einfamilienhaus mit einem jährlichen Heizölverbrauch von Sägemehl und/oder Holzspänen hergestellter natürlicher 1’500 Litern benötigt ca. 15 bis 20 m2 Sonnenkollektoren Holzbrennstoff. Sie lassen sich, ähnlich wie Erdöl, sehr gut und rund 1’500 Liter Speichervolumen. Damit können etwa und auf kleinem Raum lagern. 20 bis 25 % des jährlichen Wärmebedarfs für Heizung und Warmwasser gedeckt werden. Automatische Schnitzelfeuerungen werden sinnvoller- weise bei grösseren Anlagen und Wärmeverbünden einge- Der am meisten verbreitete Kollektortyp für die Warmwasserbe- setzt. reitung ist der Flachkollektor. Neben den Flachkollektoren erfüll- len evakuierte Röhrenkollektoren die gleiche Funktion. Der Holzheizungen lassen sich auch mit anderen Energieträgern Kaufpreis ist höher, sie benötigen jedoch eine geringere Fläche. kombinieren. Besonders geeignet und umweltfreundlich ist die Kombination Holzheizung mit solarer Warmwasserberei- Selbstbau von Solaranlagen tung. Der Wärmespeicher kann dabei sowohl für die Holzhei- Solaranlagen lassen sich auch selber bauen. An vielen Orten zung als auch für die Sonnenkollektoranlage genutzt werden. in der Schweiz wird die technische Begleitung für den Eigen- bau angeboten. Weitere Auskünfte zum Selbstbau von Solar- anlagen erteilen die Energieberatungsstellen.
4 Die Heizungsanlage Kondensation wird zusätzliche Wärme frei, die ebenfalls der Dimensionierung des Heizkessels Heizung zugeführt wird. Nur ein richtig dimensionierter und ausgelegter Heizkessel Falls die bestehende Heizungsanlage an den kältesten Tagen garantiert im späteren Betrieb eine optimale Betriebsweise eine Vorlauftemperatur von höchstens 60 °C benötigt (bei sowie einen guten Wirkungsgrad. Die Dimensionierung kann Neubauten wesentlich tiefer), sollte im Sanierungsfall bei bei bestehenden Anlagen mit Hilfe des jährlichen Energiever- Gasfeuerungen ein Kondensationskessel eingesetzt werden. brauchs anhand der untenstehenden Tabelle «Richtwerte Dieser benötigt bis 10 % weniger Energie als ein nicht konden- Kesselgrösse» vorgenommen werden. Eine Überprüfung der sierender Gaskessel. Bei Öl-Kondensationskesseln ist der tech- gewählten Leistung durch einen Energieberater empfiehlt nische Aufwand grösser als bei Gasfeuerungen, die Einsparung sich. Die korrekte Kesseldimensionierung bei Neuanlagen liegt bei etwa 5%. Daher ist bei Ölkesseln die Kondensations- erfolgt durch den Heizungsplaner. technik noch wenig verbreitet. Kessel und Brenner sind auf dem Markt in einer grossen Viel- Kamin falt erhältlich. Aktuell sind so genannte «Kompakt-Wärme- Die Sanierung einer bestehenden Heizanlage hat in den zentralen». Bei diesen wird die gesamte Wärmeerzeugung meisten Fällen auch Auswirkungen auf die Kaminanlage. Der (Heizkessel mit Öl- oder Gasbrenner, Brennerverkleidung, Querschnitt alter Kaminanlagen ist auf grosse Abgasmengen Regelung, Pumpen- und Verteilergruppe sowie Rauchrohr) als und hohe Temperaturen ausgelegt. Neue Heizkessel arbeiten eine Einheit geliefert. Alle Komponenten sind aufeinander mit tieferen Abgastemperaturen. Da bei einer Erneuerung der abgestimmt, was den Wirkungsgrad der Anlage verbessert. Heizanlage die Leistung der Wärmeerzeugung oft kleiner wird, Grundsätzlich gilt: Auch wenn nur eine der beiden Kompo- wird auch der erforderliche Kaminquerschnitt kleiner. Die nenten – Kessel oder Brenner – ersatzbedürftig wird, sollten Erneuerung der Kaminanlage drängt sich daher bei Sanie- beide gemeinsam ausgewechselt werden. Dieses Vorgehen rungen zumeist auf. Der Betrieb einer nicht angepassten Ka- gewährleistet künftig einen optimalen Betrieb der Heizanlage. minanlage kann Schäden und spätere Folgekosten verursachen. Der Markt bietet verschiedene Kaminsysteme an. (Chrom- Kondensationskessel stahl-, Keramik-, Glas-, Aluminium- oder Kunststoffrohr). Las- Mit dem Kondensationskessel kann ein Teil der im Abgas ent- sen Sie sich von einer Fachperson beraten. Kaminhüte und haltenen Wärme genutzt werden. Die Abgase werden soweit -aufsätze sind in der Regel nicht erlaubt. Die Abgase müssen abgekühlt, bis der Wasserdampf auskondensiert. Durch die ungehindert vertikal nach oben austreten können. Richtwerte Kesselgrösse Richtwerte für den Ersatz der Heizanlage: Erforderliche Nur Heizen Kesselgrösse in kW bei durchschnittlich wärmegedämmten bisheriger jährlicher Brenner-/ Wohngebäuden. Für Neubauten gilt die Kesseldimensio- Energieverbrauch Kesselleistung nierung gemäss SIA. [Liter Heizöl] [kW] Heizen und Warmwasser 1‘500 6 bisheriger jährlicher Brenner-/ 3‘000 12 Energieverbrauch Kesselleistung 6‘000 23 [Liter Heizöl] [kW] 12‘000 45 24‘000 90 1‘500 5 3‘000 10 Ablesebeispiel: In einem Einfamilienhaus werden für die 6‘000 20 Heizung jährlich 1’500 Liter Heizöl verbraucht. Die erfor- 12‘000 40 derliche neue Kesselleistung beträgt 6 kW. 24‘000 80 Für die Umrechnung auf andere Energieträger gilt: 1 Liter Heizöl entspricht 10 kWh,1 m3 Erdgas entspricht 10.5 kWh Ablesebeispiel: In einem Wohnhaus werden für Heizen und (oberer Heizwert). Warmwasser jährlich 24’000 Liter Heizöl verbraucht. Die erforderliche neue Kesselleistung beträgt 80 kW.
Instrumente zur Betriebsüberwachung eine Fläche von 60 cm2. Allerdings ist zu beachten, dass die 5 Wärmeerzeuger mit Öl- oder Gasbrennern müssen neben den minimale Öffnung für Ölheizungen 200 cm2 und für Gashei- üblichen Instrumenten zur Betriebsüberwachung auch einen zungen zwischen 100 und 400 cm2 beträgt. Falls Sie über die Abgasthermometer sowie einen Brennstoff-Durchflusszähler Frischluftöffnung in Ihrem Heizraum unsicher sind, kontaktie- oder, pro Leistungsstufe, einen Betriebsstundenzähler enthal- ren Sie Ihren Heizungsfachmann. (Vorschriften: Gasleitsätze ten. Die Kombination Brennstoff-Durchflussmesser und und VKF-Richtlinien). Impulszähler ist ebenfalls möglich. Stufenlos verstellbare Brenner benötigen immer einen Brennstoff-Durchflussmesser. Regelung und Steuerung Wärmeverteilung und Wärmeabgabe sind so zu steuern und zu regeln, dass möglichst geringe Energieverluste entste- hen.Die Heizungsvorlauftemperatur wird zumeist nach der Aussentemperatur geregelt. Bei Kompakt-Heizzentralen ist die Regelung mit integriert. Die individuelle Raumregelung erfolgt bei Heizkörpern am einfachsten mit Thermostatventilen. Damit kann die gewünschte Raumlufttemperatur eingestellt und allfällige Fremdwärme (Sonneneinstrahlung, Personenabwärme usw.) optimal genutzt werden. Luftreinhalteverordnung Warmwasserversorgung Neue Heizungen müssen die in der Luftreinhalte- Aus Komfort-, Energie- und Umweltgründen ist es heute verordnung festgesetzten Emissionswerte einhalten. Dies angezeigt, einen separaten Warmwasserspeicher einzubauen. bedingt den Einsatz stickoxidarmer Feuerungssysteme, Bei einer Ölheizung kann das Warmwasser im Winter von der sie werden auch als «Low-Nox Systeme» bezeichnet. Zentralheizung, ausserhalb der Heizperiode mit Sonnenener- Neue Wärmeerzeugungsanlagen müssen typengeprüft gie oder einem eingebauten Elektroeinsatz erwärmt werden. sein. Mit Sonnenkollektoren und einem etwas grösseren Wasser- Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft erwärmer kann das Wasser während des Sommers vollständig (BUWAL) ist Herausgeber einer Liste mit allen typenge- solar erzeugt werden. Eine sinnvolle Lösung ist auch der prüften Geräten. Wärmepumpenboiler. Die Wassererwärmer werden mit einer optimalen Temperatur von 50 bis 60 °C betrieben. Leitungen wärmedämmen Alle frei zugänglichen Heizleitungen in unbeheizten Räumen müssen gegen Wärmeverluste gedämmt werden. Auch Warmwasserleitungen, die mit einer Zirkulation oder Begleit- heizung ausgestattet sind, müssen auf der ganzen Länge durch beheizte und unbeheizte Räume gut wärmegedämmt werden. Die Armaturen (Pumpen, Schieber, Ventile) sind ebenfalls wärmezudämmen (kantonalen Verordnungen sind zu beachten). Frischluftzufuhr Eine optimale Verbrennung erfordert eine ausreichende Ver- sorgung des Heizraums mit Frischluft. Für Ölfeuerungen gilt als Faustregel: Pro Kilowatt Heizleistung ist eine Fläche von 6 cm2 notwendig. Dies ergibt für eine Heizleistung von 10 kW
6 Vorgehen für die Auswahl der Heizungsanlage Checkliste Damit die Investitionen für die neue Heizung auch zu einer Energieeinsparung führen, empfiehlt sich ein systematisches 1. Grundlagen Vorgehen. Bevor man sich mit dem Installateur in Verbin- Für den Heizungsersatz sind folgende dung setzt, sind die folgenden Punkte abzuklären (Energie- Kenndaten notwendig: berater konsultieren). – Bisheriger Wärmeenergieverbrauch OEL für Heizung und Warmwasser pro Bei Anlagen mit grösserer Leistung (über 100 kW), mehreren Jahr (z.B. Liter Öl pro Jahr), Heizkesseln sowie kombinierten Anlagen (Gas oder Öl mit – Anzahl Bewohner, Sonnenenergie, Wärmepumpe, Abwärmenutzung) lohnt sich – Beheizte Bruttogeschossfläche in m2, der Beizug eines erfahrenen Heizungsplaners. Die Honorar- d.h. Länge mal Breite des Hauses kosten werden in der Regel durch geringere Investitionen (Aussenmasse) mal Anzahl beheizte (klare Vorgaben) sowie durch optimierte Wartungs- und Geschosse. Unterhaltskosten ausgeglichen. 2. Berechnung des spezifischen Energieverbrauchs Die Eneregieberatungsstelle berechnet und beurteilt den spezifischen Energie- OEL verbrauch pro m2 beheizte Fläche (z.B. Energetische Beurteilung des Gebäudes m2 Liter Öl pro m2 und Jahr) im Vergleich Die energetische Qualität eines Hauses lässt sich anhand mit ähnlichen Gebäuden. Dies ergibt eines Vergleichswerts beurteilen: Wird der Energiever- einen Hinweis auf die energetische brauch durch die Bodenfläche der beheizten Räume Qualität des Gebäudes (vergleiche auch geteilt, so erhält man den spezifischen Jahres-Energiever- nebenstehende Tabelle). brauch. Bei Einfamilien- und kleineren Mehrfamilien- häusern gilt folgende Beurteilung: 3. Bestimmung der Wärmeerzeuger- Heizleistung Jahresverbrauch Liter Öl pro m 2 Mit Hilfe der Tabelle »Richtwerte Kes- U NG ohne mit Warmwasser IST selgrösse« auf Seite 4 kann die unge- LE fähre Wärmeerzeugerleistung abge- Energetisch schlechte Häuser 18 + 20 + schätzt werden. Bei Neubauten wird Schweizerischer Durchschnitt 14 – 17 16 – 19 diese berechnet. Nach Sanierung 7 – 11 9 – 13 Neubauten: 4. Entscheid über zukünftigen Standard nach Gesetz 5 – 10 7 – 12 Energieträger Niedrig-Energiehäuser, Der Bauherr entscheidet, welche Hei- OEL Minergie-Standard 1– 3 3 – 4.5 zungssysteme durch den Installateur zu offerieren sind. Verschiedene Varianten für Energieträger und Heizungssystem Für die Umrechnung aus anderen Energieträgern gilt: bieten die Grundlage für einen wohl- Erdgas in Öl: Nm3 Gas x 0.94 = Liter Öl überlegten Entscheid. Buchen- oder Eichenholz in Öl: Ster Holz x 200 = Liter Öl Der Einsatz erneuerbarer Energien (Holz, Solarenergie, Wär- Tannen- oder mepumpe) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Allenfalls Fichtenholz in Öl: Ster Holz x 155 = Liter Öl lassen sich durch Vorüberlegungen und Vorinvestitionen Pellets in Öl: kg Pellets x 0.5 = Liter Öl Optionen für einen späteren Einsatz erneuerbarer Energieträ- Elektrizität in Öl: kWh x 0.1 = Liter Öl ger offen halten (z.B. tiefe Vorlauftemperaturen für den spä- teren Einsatz von Wärmepumpen, Einzug von Leerrohren für die spätere Montage von Sonnenkollektoren).
5. Entscheid über die Art der Mit der Unterzeichnung des Protokolls übernimmt der Bau- 7 Warmwasserversorgung herr die Heizungsanlage und die Garantiefrist beginnt zu lau- Der Bauherr bestimmt die zukünftige fen. Änderungen und Nachbesserungen im Rahmen der Art der Warmwasserversorgung! Wenn offerierten Leistung gehen zu Lasten des Unternehmers. bereits heute Interesse an der Nutzung von Sonnenenergie besteht, soll der 10. Betriebsinstruktion Installateur bei der Offertstellung auf- Damit die Heizungsanlage auch opti- s waie gefordert werden, diese zu offerieren. mal betrieben, überwacht und gewar- tet werden kann, müssen Sie eine 6. Offerten einholen wo mündliche und eine schriftliche Für einen reibungslosen Kesselersatz ist w Betriebsinstruktion erhalten. Die Doku- es empfehlenswert, rechtzeitig bei min- mentation muss verständlich formuliert E O F F E RT destens zwei qualifizierten Heizungsin- sein. Alle eingestellten Werte sollen stallateuren Gesamtofferten einzuho- darin festgehalten sein. len. Achten Sie darauf, dass die Offerte alle für den Ersatz der Heizung erfor- Wir empfehlen, einen Anlageordner anzulegen. Darin wer- derlichen Leistungen umfasst, z.B. auch den sämtliche Unterlagen und Daten abgelegt, die mit dieser Maurer- und Elektrikerarbeiten. Unvoll- Anlage zusammenhängen: Bedienungsanleitung, Servicerap- ständige Offerten führen später zu porte, Feuerungskontrolle, Energieverbrauch, Schemas usw. Diskussionen bezüglich Mehr- und Zusatzkosten. 11. Erfolgskontrolle, Betriebs- optimierung, Unterhalt Verlangen Sie vom Installateur die Leistungsgarantie von EnergieSchweiz. Unterstützung beim Einholen und Verglei- OEL Der tatsächliche Energieverbrauch der Anlage soll periodisch erfasst und mit chen von Offerten erhalten Sie auch bei der Energiebera- den Auslegungswerten verglichen tungsstelle Ihrer Region. werden. Daraus lassen sich Rück- schlüsse zum Betriebsverhalten der 7. Auftragserteilung Anlage ziehen, und wenn notwendig, Beachten Sie bei Ihrer Auftrags- können rechtzeitig Massnahmen ergrif- erteilung nicht nur die Endpreise, son- fen werden. dern auch den Umfang der Offerte. Betreuungs- und Servicedienstleistun- Neubauten sind im ersten Jahr durch die Bauaustrocknung gen des Unternehmers sind in den Ent- geprägt, deshalb kann ein leicht erhöhter Energieverbrauch scheid einzubeziehen. gegenüber dem Sollwert auftreten. Falls anschliessend der jährliche Energieverbrauch bei ähnlichem Benutzerverhalten 8. Ausführungsphase und ähnlichem Aussenklima stark (mehr als 10 %) von der T RAN IE Überprüfen Sie während der Ausfüh- Prognose abweicht, könnte dies ein Indiz für eine Fehlfunk- GA rungsphase ob die Arbeiten gemäss tion der Anlage sein. den offerierten Leistungen ausgeführt werden. Die Ursache muss mit dem Heizungsfachmann oder dem Energieberater eruiert werden. 9. Inbetriebnahme, Abnahme Gemäss den gültigen SIA-Normen und kantonalen Energieverordnungen sollte jede Heizungsanlage durch den Hei- zungsfachmann fachgerecht in Betrieb und durch die Bauherrschaft abgenom- men werden. Sowohl die Inbetriebnah- me als auch die Abnahme soll schriftli- che dokumentiert werden.
8 Gesetzliche Auflagen Weitere Informationen Die kantonalen Energiefachstellen sowie die Beratungszen- Für neue Heizkesselanlagen und Sanierungen bestehender tralen erteilen Ihnen gerne weitere Auskünfte und bieten Anlagen sind in den gesetzlichen Vorschriften Auflagen und weiterführendes Informationsmaterial zu den Themen dieser Bedingungen formuliert, die beachtet werden müssen. Broschüre an. Dort erhalten Sie auch eine Liste der öffent- lichen Energieberatungsstellen und Energieberater. – Energiegesetz und Energieverordnung des Bundes www.energie-schweiz.ch – Gesetzgebung und Verordnung der Kantone (Stichworte: Kantone, Energieberatung) – Auflagen der Bewilligungsbehörde (Gemeinde oder Kanton) EnergieSchweiz, Beratungszentrale Nordwestschweiz AG, BE, BL, BS, JU, SO c/o Nova Energie GmbH Steuerliche Aspekte Schachenallee 29 In vielen Kantonen sind die Kosten für Unterhalt sowie für 5000 Aarau Energie- und Umweltschutzmassnahmen teilweise oder ganz Tel. 062/834 03 03; Fax 062/834 03 23 von den Steuern abziehbar. office.aarau@novaenergie.ch Einzelheiten über Grösse und Umfang der erlaubten Abzüge erfahren Sie beim kantonalen Steueramt bzw. dem Energieberatungszentrale der Ostschweizer Kantone und des Steueramt der Gemeinden. Fürstentums Liechtenstein Al, AR, GR, GL, SH, SG, TG, ZH und FL c/o Nova Energie GmbH Rüedimoosstrasse 4 8356 Tänikon b. Aadorf Tel. 052/368 08 08; Fax 052/368 34 89 office.taenikon@novaenergie.ch EnergieSchweiz, Beratungszentrale Zentralschweiz LU, UR, SZ, OW, NW, ZG c/o G. Furler, Arch. SIA Weissenbrunnenstrasse 41 8903 Birmensdorf Tel. 01/737 14 45; Fax 01/737 49 45 ebz-zs@smile.ch EnergieSchweiz Beratungszentralen Nordwestschweiz, Ostschweiz, Zentralschweiz Redaktion: EnergieSchweiz, Aarau . www.energie-schweiz.ch BBL-Bestellnummer 805.351 d 01.2002 10’000
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