DIE TU GRAZ ENGAGIERT SICH FÜR DIE ZUKUNFTS- OIAV
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166 WISSENSCHAFT & PRAXIS September 2021 DIE TU GRAZ ENGAGIERT SICH FÜR DIE ZUKUNFTS- THEMEN NACHHALTIGKEIT UND KLIMASCHUTZ: Von der Treibhausgasbilanz zur Klimaneutralität einer Universität - Roadmap 2030 THE COMMITTMENT OF GRAZ UNIVERSITY OF TECHNOLOGY FOR SUSTAINABILITY AND CLIMATE PROTECTION: FROM GREENHOUSE GAS BALANCE TO CLIMATE NEUTRALITY OF A UNIVERSITY – THE ROADMAP 2030 Alexander Passer, Günter Getzinger & Harald Kainz (TU Graz) KEYWORDS: TU Graz als erste Universität in Österreich einen konkreten Treibhausgasbilanz, Klimaneutralität, Roadmap 2030, Fahrplan zur Klimaneutralität umsetzt. Sustainable Development Goals (SDGs), Life Cycle Assess- ment (LCA) ABSTRACT In view of the global climate crisis and an impending dis- KURZFASSUNG ruptive collapse of economic systems based on fossil fuels, In Anbetracht der globalen Klimakrise und des drohenden Graz University of Technology is aware of its role as a for- disruptiven Zerfalls der auf fossilen Energieträgern aufbau- ward-thinking, innovative workshop for the future of so- enden Wirtschaftssysteme ist sich die TU Graz ihrer Rolle als ciety and wants to contribute to sustainable development vordenkende innovative Zukunftswerkstätte der Gesellschaft with its diverse scientific expertise. The current status quo bewusst und will mit ihrer vielfältigen wissenschaftlichen Ex- was determined within the framework of a greenhouse gas pertise einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leis- balance. Subsequently, the Graz University of Technology ten. Der aktuelle Status quo wurde im Rahmen einer Treib- Sustainability Advisory Board developed additional goals, hausgasbilanz erhoben. In weiterer Folge wurden durch den recommendations and concrete greenhouse gas emission Nachhaltigkeitsbeirat der TU Graz ergänzende Ziele, Emp- reduction measures. Based on these, numerous measures fehlungen, sowie konkrete Reduktionsvorschläge erarbeitet. were defined and initiated in close cooperation between re- Basierend auf diesen, wurden in enger Zusammenarbeit search, teaching and administration. These principles form von Forschung, Lehre und Verwaltung zahlreiche Maßnah- the structured framework for implementing the roadmap for men definiert und auf den Weg gebracht. Diese Grundla- decarbonisation by 2030, making Graz University of Techno- gen bilden den strukturierten Rahmen zur Umsetzung der logy the first university in Austria to implement a concrete Roadmap zur Dekarbonisierung bis 2030, mit welchem die roadmap for climate neutrality. 1 OIAZ 166
1. EINLEITUNG Als nachhaltige Universität ist die TU Graz Vorbild, Motor und Multiplikator für die Gestaltung zukunftsfähiger Lösun- Mit dem österreichischen Sachstandsbericht zum Klima- gen zur nachhaltigen Entwicklung, bekennt sich zur Umset- wandel (Austrian Assessment Report, APCC 2014)) konnten zung der UN Agenda 2030 (Sustainable Development Goals, erstmals die wissenschaftlichen Fakten zum Klimawandel in SDGs) und erarbeitet Optionen gemeinsam mit anderen Österreich zusammengetragen und darauf aufbauend eine österreichischen Universitäten im Projekt UniNEtZ2. Als Mit- breite Öffentlichkeitswirkung erzielt werden. Der AAR14 fol- glied der Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich3, gert, dass die Temperatur im Zeitraum von 1880 bis heute dem Climate Change Center Austria4 (CCCA) und im Einklang im globalen Mittel um fast 1°C, in Österreich jedoch bereits mit dem uniko-Manifest für Nachhaltigkeit5 ist es der TU um nahezu 2°C gestiegen ist. Die anthropogenen Emissio- Graz ein zentrales Anliegen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz nen von Treibhausgasen (THG) sowie andere menschliche in all ihren Handlungsfeldern als leitendes Prinzip und als Aktivitäten gelten überwiegend als Verursacher dieser Ver- Entscheidungskriterium zu verankern und aktiv einen Bei- änderung. trag zu leisten. Durch die Implementierung und Realisierung der Nachhaltigkeit als Leitprinzip strebt die TU Graz auch im Unbestritten ist, dass die Folgen einer ungebremsten an- eigenen Bereich eine umfassende und tiefgreifende Trans- thropogenen Klimaveränderung, wenn auch regional sehr formation an. Die TU Graz kommt ihrer gesellschaftlichen unterschiedlich, gravierend für die Menschheit wären und Verantwortung nach, als Vorbild, Vorreiter und Katalysator ohne umfangreiche zusätzliche Maßnahmen zur Vermei- für eine sozialökologische Transformation in Richtung einer dung von THG-Emissionen ein Temperaturanstieg von 3–5°C nachhaltigen, d.h. zukunftsfähigen und lebenswerten Ge- bis zum Jahr 2100 im globalen Mittel, im Vergleich mit dem sellschaft zu wirken. ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, zu erwarten sein wird. In Österreich könnte, gemäß dem derzeitigen Trend, Der an der TU Graz eingerichtete Nachhaltigkeitsbeirat6 be- dieser Temperaturanstieg höher ausfallen als im globalen rät das Rektorat in wichtigen und grundsätzlichen Fragen zu Mittel (vgl. AAR14, IPCC 2013 und 2018). Nachhaltigkeitsthemen und ist die zentrale Anlaufstelle für Nachhaltigkeitsagenden. Als Grundlage für entsprechendes Zur Einschränkung gefährlicher Auswirkungen des Klima- Handeln verpflichtet sich die TU Graz, ihre Nachhaltigkeits- wandels wurde im Dezember 2015 auf der UN Klimakon- strategie zu überarbeiten, an den 17 SDGs der Agenda 2030 ferenz in Paris beschlossen, die globale Erwärmung auf auszurichten, alle universitären Handlungsfelder zu umfas- deutlich unter 2°C, möglichst 1,5°C im Vergleich zum vor- sen und bei allen langfristig wirksamen Entscheidungen den industriellen Niveau zu begrenzen. Gemäß dem aktuellen Nachhaltigkeitsbeirat hinzuzuziehen. Der Nachhaltigkeits- IPCC-Sonderbericht über die Folgen einer globalen Erwär- beirat koordiniert und überprüft die Umsetzung der Nach- mung um 1,5 °C erfordert dies „Netto null CO2-Emissionen“ haltigkeitsstrategie, indem er Messgrößen und Prioritäten bis Mitte dieses Jahrhunderts, d.h. eine drastische, rasche weiterentwickelt und im Nachhaltigkeitsbericht regelmäßig Reduktion der CO2-Emissionen und damit verbundene hohe darüber berichtet. Anstrengungen zur Dekarbonisierung in allen Bereichen. Gemäß AAR14 könnte dies durch die Umstellung der Ener- Im Sinne des uniko-Manifests für Nachhaltigkeit müssen gieversorgung und der Industrieprozesse, sowie durch die gerade Universitäten auch einen aktiven Beitrag zur verant- Unterlassung der Entwaldung sowie der Landnutzung und wortungsvollen Ressourcennutzung leisten und die Entwick- durch veränderte Lebensstile gelingen (vgl. AAR14). lung und den Betrieb ihres Campus (z.B. in den Bereichen Energie- und Ressourcenbedarf, Investitionen und Bauen, Auch die Europäische Union hat jüngst ihre Anstrengungen Beschaffung, Abfall, Mobilität) nach den Gesichtspunkten verschärft und will bis 2050 klimaneutral werden. Um dies der Nachhaltigkeit gestalten. Die TU Graz hat 2016 als erste zu erreichen sind bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemis- Universität in Österreich freiwillig ein zertifiziertes Energie- sionen um mindestens 50% bis 55% gegenüber dem Niveau managementsystem (EnMS) gemäß den Anforderungen der von 1990 zu reduzieren. Im aktuellen Regierungsprogramm EN ISO 50001 eingeführt. Gemeinsam mit diesem und der ist darüber hinaus das Ziel eines klimaneutralen Österreichs eigens erstellten Treibhausgasbilanz 2017 (Passer und Maier bis spätestens 2040 festgeschrieben. 2020) wurde damit ein strukturierter Rahmen zur Formulie- rung und Umsetzung einer Roadmap 2030 zur Dekarbonisie- In Anbetracht der globalen Klimakrise und des drohenden rung der TU Graz geschaffen. Basierend auf den durch den disruptiven Zerfalls der auf fossilen Energieträgern aufbau- enden Wirtschaftssysteme ist sich auch die TU Graz ihrer Rolle als vordenkende innovative Zukunftswerkstätte der 2 https://www.tugraz.at/arbeitsgruppen/working-group-sustainable- Gesellschaft bewusst und will mit ihrer vielfältigen wissen- construction/research/all/uninetz/, https://www.uninetz.at schaftlichen Expertise einen Beitrag zu einer nachhaltigen 3 http://nachhaltigeuniversitaeten.at 4 https://ccca.ac.at/ Entwicklung leisten (Vgl. Entwicklungsplan 2020plus1). 5 https://uniko.ac.at/modules/download.php?key=21707_ DE_O&f=1&jt=7906&cs=02F6 1 https://www.tugraz.at/fileadmin/public/Studierende_und_Bedienste- 6 https://www.tugraz.at/tu-graz/organisationsstruktur/beiraete/nach- te/Information/TU_Graz/Entwicklungsplan/Entwicklungsplan_2021plus. haltigkeitsbeirat/ pdf 2 OIAZ 166
TU Graz Nachhaltigkeitsbeirat erarbeiteten Empfehlungen Die Bilanzierung baut dabei auf Vorarbeiten aus den Jahren werden dabei zahlreiche Maßnahmen definiert und in en- 2012 bis 2016 (Narodoslawsky et al. 2016) auf, welche unter ger Zusammenarbeit von Forschung, Lehre und Verwaltung anderem eine Treibhausgasbilanz für den Strom- und Fern- auf den Weg gebracht. Dabei wird auch auf die Einbindung wärmeverbrauch an den Campusstandorten beinhalten. von externen Stakeholdern wie den Energieversorgern und der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) besonderer Wert Im Rahmen der Bilanzierung wurden die Stoff- und Energie- gelegt. ströme erhoben und anschließend im Hinblick auf deren THG-Emissionen in CO2-Äquivalenten (CO2-eq) quantifiziert. In weiterer Folge sind die Ergebnisse der Treibhausgasbilanz Um die Bilanz der TU Graz mit anderen THG-Bilanzen in Ös- 2017 und die Roadmap „Klimaneutrale TU Graz 2030“ be- terreich vergleichen zu können und eine an die üblichen An- schrieben. forderungen einer Universität angepasste Bilanzierung (vgl. BOKU, AAU & Umweltbundesamt, 20187) zu ermöglichen, wurde auf das Tool ClimCalc_edu der Allianz Nachhaltige 2. TREIBHAUSGASBILANZ 2017 Universitäten Österreich zurückgegriffen. Die Ermittlung der THG-Emissionen orientiert sich dabei an der Definition der Vor dem Hintergrund der übergeordneten Reduktionsziele Lebenszyklusanalyse (Life Cycle Assessment, LCA) basie- stellt die Erfassung der THG-Emissionen der TU Graz den rend auf den Grundlagen der ISO 14040 (ÖN EN ISO 14040, aktuellen Status quo für das Jahr 2017 dar, um in weiterer 2009). Die verwendeten THG-Emissionsfaktoren basieren Folge ergänzende Material- und Energieziele für die TU Graz auf der vom Umweltbundesamt für Österreich angepassten sowie konkrete THG-Emissionsreduktionsmaßnahmen ablei- GEMIS8-Datenbank, Werten des ClimCalc_edu-Tools, sowie ten zu können. der Ecoinvent9-Datenbank. Für die Bilanzierung der THG-Emissionen wurde als Refe- renzjahr das Jahr 2017 festgelegt. Die Treibhausgasbilanz 7 BOKU, AAU & Umweltbundesamt (2018). ClimCalc. Retrieved from der TU Graz umfasst alle Standorte (Campusstandorte und http://nachhaltigeuniversitaeten.at/arbeitsgruppen/co2-neutrale-univer- campusexterne Anmietungen) sowie die wichtigsten Kate- sitaeten/ gorien (Energie, Gebäude, Mobilität, Materialeinsatz sowie 8 GEMIS – Globales Emissions-Modell integrierter Systeme. Nahrungsversorgung Mensa). 9 https://www.ecoinvent.org. Strom inkl. Wärmepumpe: ca. 31 GWhel/Jahr Fernwärme: ca. 18 GWhth/Jahr Strom, (Fern-)Wärme, Erdgas, Energie Wärme aus Wärmepumpe: ca. 0,8 GWhth/Jahr Geothermie, Wärmepumpen, PV Wärme aus Rückeinspeisung GMZ: ca. 0,25 GWhth/Jahr Wärme aus Erdgas: ca. 1,3 GWhth/Jahr Bedienstete: ca. 11 Mio. pkm/Jahr Pendeln: Verkehrserhebung (2019) Studierende: ca. 18 Mio. pkm/Jahr Dienstreisen Dienstreisen ca. 14 Mio. pkm/Jahr Möbilität Bedienstete: ca. 0,7 Mio. pkm/Jahr Auslandsaufenthalte (Outgoing) Studierende: ca. 2,7 Mio. pkm/Jahr Sonstige Sonstige Treibstoffeinsätze: ca. 38.000 l/Jahr F UR Büromaterial, Druckerzeugnisse, TW Neuanschaffungen Papier ca. 92 t/Jahr Hygienepapier, Kältemittel, Materialien Neuanschaffungen EDV-Geräte ca. 1.700 Stk./Jahr stationäre Treibstoffe, EN Kältemittel Schlupf ca. 8 [kg/Jahr] EDV-Einkäufe Mensa Strom, Wärme, Lebensmittel Diverse Gebäude Neubau EBS (Durchschnitt) Gebäudeneubau ca. 5.000 m2 NGF/Jahr Abbildung 1: Wesentliche Ergebnisse der Sachbilanz Abbildung: Wesentliche Ergebnisse der Sachbilanz Datengrundlage THG Bilanz TUG 2017, Pendelnde 3 OIAZBedienstete 166 wurden in der Verkehrserhebung noch um die COMET-Beteiligungen der TU Graz ergänzt [3.324+385 Köpfe]
TUGraz: 27.000* t CO2e (exkl. Mensa) 27.500* t CO2e (inkl. Mensa) Papier [kg] Gebäudeneubau Abbildung 2: Ergebnisse der THG-Bilanz TU Graz 2017, Treibhausgasemissionen in t CO2-Äquivalenten * lt. ClimCalc/GEMIS Umweltbundesamt 2019, Gebäudeneubau mit SimaPro/Ecoinvent 2019 Ergebnisse der THG-Bilanz TU Graz 2017, Treibhausgasemissionen in t CO2-Äquivalenten23 2.1 Sachbilanzergebnisse 3. ROADMAP „KLIMANEUTRALE TU GRAZ 2030“ Für die Treibhausgasbilanz wurde eine Sachbilanz erstellt. Diese umfasst alle Verbrauchswerte hinsichtlich der einzel- Basierend auf der oben dargestellten THG-Bilanz wurde im nen Ressourcenverbraucher (Strom, Fernwärme, sonstige Laufe des Sommers 2020 eine Roadmap „Klimaneutrale TU Wärme, Bediensteten-/Studierendenmobilität, Treibstoffe, Graz 2030“10 entwickelt, unter maßgeblicher Beteiligung alle Hauptmaterialverbrauch Papier, Neuanschaffungen EDV-Ge- relevanten Verwaltungsabteilungen – insbesondere „Gebäu- räte, Mensa Lebensmittel und Neubau EBS-Gebäude). Die de und Technik“ – und unter Federführung des Rektors der Details zu den Energie- und Materialverbräuchen sind in TU Graz. Die Roadmap zielt darauf ab, in allen emissions- (Passer und Maier 2020) beschrieben. Einen groben Über- relevanten Bereichen innerhalb der nächsten zehn Jahre blick über die wichtigsten Stoff- und Energieströme gibt die Maßnahmen zu setzen, die die der TU Graz zuordenbaren Abbildung 1 für die einzelnen Module. THG-Emissionen minimieren. Die verbleibenden Restemissi- onen werden durch Projekte außerhalb der Bilanzgrenzen so 2.2. Ergebnisse der Wirkungsabschätzung kompensiert, dass sich bilanziell Klimaneutralität ergibt. Die Die Ergebnisse der THG-Bilanz 2017 (siehe Abbildung 2) Roadmap wurde im August 2020 vom Rektorat der TU Graz zeigen THG-Emissionen in der Höhe von etwa 27.400 t CO2- beschlossen, von Universitätsrat und Senat wohlwollend zur eq (Treibhausgasäquivalente) für das Jahr 2017. Die meis- Kenntnis genommen und für verbindlich erklärt. ten Emissionen an der TU Graz fallen durch den Verbrauch von Fernwärme und elektrischer Energie, Neubau Gebäude Folgende Aktionsfelder sind von der Roadmap erfasst: und Dienstreisen an. Mit rund 8.000 t CO2-eq nimmt Strom den größten Anteil an den Gesamtemissionen ein, gefolgt [1] Strom von den Dienstreisen mit etwa 5.100 t CO2-eq und Neubau [2] Wärme Gebäude mit etwa 5.000 t CO2-eq (Passer et al. 2020). Eine [3] Pendlermobilität (Bedienstete und Studierende) ähnlich hohe Emissionsmenge entsteht mit etwa 4.400 t CO2-eq auch bei der Fernwärme. Auslandsaufenthalte Stu- [4] Dienstreisen und Outgoing-Mobilität (Bedienstete und dierende (etwa 1.400 t CO2-eq), Pendeln Studierende (etwa Studierende) 1.200 t CO2-eq) und Pendeln Bedienstete (etwa 1.100 t CO2- [5] IT-Geräte und Materialien eq) bewegen sich ebenfalls auf einem recht ähnlichen Ni- [6] Mensa veau, wobei sich die restlichen Kategorien Auslandsaufent- [7] Neubauten („graue THG-Emissionen“) halte Bedienstete, IT-Geräte, Mensa, Papiereinsatz, sonstige Treibstoffe und Kältemittel in dieser Reihenfolge absteigend Darüber hinaus werden in der Roadmap jene Typen von Pro- in Mengenbereichen von etwa 300 bis 10 t CO2-eq ansie- jekten festgelegt, mit denen die TU Graz nicht vermeidbare, deln. Zusammengerechnet machen die restlichen Katego- verbleibende Restemissionsmengen kompensieren wird. rien zusammen etwa 1.200 t CO2-eq aus. 10 www.klimaneutrale.tugraz.at 4 OIAZ 166
Treibhausgas-Bilanz der TU Graz Reduktionsmaßnahmen bis 2030 Höhe der Emissionen in Tonnen CO2-Äquivalent nach Bereichen Angaben in Tonnen CO2-Äquivalent Standardbilanz 2017 25.600* + 25.000 durch Wachs- 3.800 tum bis 2030 Energie 21.800* 20.000 Strom 7.799 -11.600 Strom, Fernwärme 4.338 Fernwärme Erdgas 34 sonstige Treibstoffe 115 15.000 Mobilität -700 Wärmepumpe Dienstreisen 5.082 CO2 Pendeln 2.331 -3.700 Dienstreisen Auslandsaufenthalte 1.326 10.000 Fuhrpark 2 -1.200 Pendeln Materialien / IT -200 Materialien, IT-Geräte 254 unver- Lebensmittel 5.000 21.800 t* Papier 204 meidbare CO 2 Kältemittel 10 Rest- emission -8.200 Kompensation Mensa 333 0 *lt. ClimCalc/GEMIS Umweltbundesamt 2019, Schwankungsbreite ± 3% Auftraggeberin: TU Graz / www.klimaneutrale.tugraz.at APA-AUFTRAGSGRAFIK Abbildung 3: Treibhausgas-Bilanz der TU Graz und Reduktionsmaßnahmen bis 2030 Maßnahmen zur CO2-Reduktion bis 2030 Treibhausgas-Neutralität durch Maßnahmenpakete nach Bereichen Gebäude Energie Mobilität Dienstreisen Materialien / IT Kompensation Start Umstieg auf Strom aus zertifizierten erneuerbaren Quellen (Ziel: 100%) Start Innovation District Inffeld 2030 (Großwärmepumpe) 50% Zuschuss für Förderung von E-Fahrrad, ÖV-Netzkarte Additive Förderung ÖV-Nutzung (1-2-3 Ticket) (Kernzone Graz) striktere Vergabe von Parkberechtigungen Förderung TU Graz-Fahrräder, Klimaschutzbeitrag Ausbau auf Parkberechti- 50% Anschubfinanzierung für Errichtung von E-Ladestationen gungen für fossil emissionmindernder (Forschungs-)Projekte Fahrradabstellplätzen, Ausbau Radwege betriebene Pkw CO2-Monitoring 25% landwirtschaftliche Dienstreisen Nutzungsförderung von Projekte Zielfestlegung: -50% CO2-Emission aus Fernbus, Fernbahn Flügen (inkl.Maßnahmen- mehr CO2-neutrale und Nachtzug 25% CO2-bindende definition) Lebensmittel Wald- und Baumprojekte in der Mensa Klimaschutzbeitrag Ausbau der Infrastruktur (bio, vegetarisch) auf Dienstreisen Kompensation für Videokonferenz mit Flugzeug nicht vermeidbarer Reduktion CO2-Footprint Längere THG-Emissionen bei Neubauten Masterarbeiten IT-Gerätenutzung Begrünung an der TU Graz (mind. 6 Jahre allen Standorten Nutzungsdauer) bis 2030 2019 2020 Start ab 2021 2022 2023 Auftraggeberin: TU Graz / www.klimaneutrale.tugraz.at APA-AUFTRAGSGRAFIK Abbildung 4: Maßnahmen zur CO2-Reduktion bis 2030 5 OIAZ 166
Einen groben Überblick über die Treibhausgasbilanz der TU dings überschaubaren Reduktion des Emissionsfaktors der Graz und über die Reduktionsmaßnahmen bis 2030 gibt die Grazer Fernwärme gerechnet. Abbildung 3. 3. Pendlermobilität Einen Überblick über die Maßnahmen zur Reduktion der Die seit mehr als zehn Jahren laufenden, sehr erfolgreichen CO2-Emissionen bis 2030 im Detail gibt die Abbildung 4. Bemühungen, den Mitarbeiter_innen und Studierenden für die tägliche Fahrt an die TU Graz die Nutzung eines Fahr- rads oder des öffentlichen Verkehrs nahezulegen, werden Die Maßnahmen im Einzelnen: intensiviert. Bis dato wurden fast 2.000 gebrandete, stark preislich vergünstigte TU-Fahrräder an die Mitarbeiter_in- 1. Strom nen (und seit jüngstem auch an die Studierenden) ausgege- Aktuell wird der von der TU Graz verwendete Strom von ben, künftig wird dieses Angebot auf E-Fahrräder ausgewei- einem Anbieter bezogen, der zwar diesen Strom als „CO2- tet. Überdachte Fahrradabstellanlagen wurden und werden frei“ deklariert, diese Feststellung allerdings auf der Basis massiv ausgebaut (aktuell ca. 1.300 überdachte Stellplätze), von zum Teil in Nordeuropa eingekauften Herkunftsnach- die Grazer Netzkarte für öffentlichen Verkehr wird derzeit zu weisen macht. Gemäß dem von der TU Graz verwendeten 50% rabattiert, künftig ist eine deutlich spürbare Vergüns- Bilanzierungstool ClimCalc, für das das österreichische Um- tigung des geplanten 1-2-3-Tickets vorgesehen. Mitarbei- weltbundesamt die Emissionsfaktoren jährlich aktualisiert ter_innen, die im Umkreis von drei Kilometern von ihrem zur Verfügung stellt, ist allerdings lediglich mit dem Umwelt- TU-Campus wohnen, werden keine Einfahrtsberechtigung zeichen (UZ) 46 ausgezeichneter Strom als zumindest CO2- zu den Parkplätzen der TU Graz beantragen können (bisher arm zu bezeichnen (16 g CO2-eq/kWh), wohingegen nicht UZ ein bis zwei km), selbstverständlich werden aber sozial be- 46-zertifizierter Strom mit deutlich höheren CO2-eq-Emis- gründete Ausnahmegenehmigungen erteilt werden. Eine sionen behaftet ist (257 g CO2-eq/kWh). In der Roadmap deutlich spürbare Reduktion der THG-Emissionen in diesem der TU Graz wurde daher festgelegt, dass der eingekaufte Bereich wird von erhöhten Parkgebühren für fossil betriebe- Strom schrittweise (bis 2025) auf UZ 46-zertifizierten Strom ne Pkw erwartet, bzw. von einer finanziellen Begünstigung umgestellt wird. Der Einkauf gleichwertigen Stroms aus re- elektrisch betriebener Pkw von Pendler_innen. In Ergänzung gionalen, erneuerbaren Quellen (Herkunftsnachweise!) wird dazu wird die Ladeinfrastruktur auf 200 Ladepunkte ausge- alternativ zum UZ 46-Strom geprüft. baut. Die TU Graz rechnet damit, dass 2030 rund 50% der pendelnden Bediensteten mit E-Pkw unterwegs sein wer- In Ergänzung zu dieser THG-minimierenden Strom-Einkaufs- den. strategie baut die TU Graz in enger Akkordierung mit der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) – der Eigentümerin der 4. Dienstreise und Outgoing-Mobilität der meisten Gebäude der TU Graz – die Eigenstromerzeugung Bediensteten und Studierenden durch Photovoltaikanlagen (PV) auf den Dächern der Gebäu- Da sich in diesem Bereich die Flugreisen mit über 6.000 Ton- de der TU Graz maximal aus. Einen weiteren Beitrag werden nen CO2-eq am deutlichsten zu Buche schlagen, setzt sich die Errichtung von ground field PV-Anlagen und die Investi- die TU Graz das Ziel, diese Emissionen bis 2030 um 50% zu tion in Windräder zusammen mit österreichischen Energie- reduzieren. Hier steht nichts weniger als ein Kulturwandel versorgern leisten, da mit der Eigenstromerzeugung durch bevor: Statt mit Kurz- und Mittelstreckenflügen (bis ca 1.500 PV auf den eigenen Gebäuden maximal ca. 8% des Strom- km) soll mit der Bahn gereist werden. Die Kosten für Fahrten verbrauches gedeckt werden kann. mit dem Nachtzug (Schlafwagen, Single, 1. Klasse) werden ab 2022 zur Gänze zentral aus Mitteln des Rektorats finanziert, 2. Wärme ebenso die Kosten für Bahnfahrten über drei Stunden Fahrt- Ein Großteil der THG-Emissionen der TU Graz im Bereich zeit, für die künftig zudem die Möglichkeit besteht in der 1. Wärme stammen aus dem Fernwärmebezug. Die Fernwär- Klasse zu reisen. Die Vorteile des Bahnfahrens (Nachtsprung, me des Grazer Netzes stammt zum überwiegenden Teil aus gute, ungestörte Arbeitsmöglichkeit an komfortablen Sitz- der Verbrennung von Erdgas, nur ein geringer Teil stammt plätzen, WLAN, Internet und Stromversorgung, Speisewa- aus industrieller Abwärme oder erneuerbaren Quellen, gen, Bewegungsfreiheit, deutlich kleinerer CO2-Fußabdruck der Emissionsfaktor ist entsprechend hoch. Neu errichtete etc.) werden in einer Informationskampagne vermittelt. Zu- Gebäude der TU Graz (das zu erwartende Wachstum der dem werden ab 2022 die THG-Emissionen aus Dienstreisen TU Graz bis 2030 wurde in die Dekarbonisierungs-Road- und Studierenden- und Lehrendenmobilität exakt erfasst, map selbstverständlich einbezogen) werden durchgehend und eine Klimaschutzabgabe auf Flugreisen eingeführt. mit Wärmepumpen beheizt, ein kürzlich begonnenes For- schungsprojekt („UserGrids“) prüft die Möglichkeiten der Ziel der TU Graz ist mittelfristig nur eine Halbierung der Flug- Reduktion des Fernwärmebezugs (bei bestehenden Gebäu- reisen, weil ein persönlicher Kontakt für Wissenschaftler_in- den) zugunsten der Verwendung von Großwärmepumpen nen unverzichtbar ist. Die TU Graz wird diese Reduktion für Heizung und Kühlung, durch vermehrte Nutzung von durch eine verstärkte online-Kommunikation kompensieren Abwärme (beispielsweise aus Rechnerräumen) und andere und so wurden 2020 flächendeckend Videokonferenz- und Effizienzmaßnahmen. Zudem wird mit einer gewissen, aller- Streaming-Anlagen (80 Stk.) installiert. 6 OIAZ 166
5. IT-Geräte und Materialien Graz im Jahr 2030 noch immer für die Emission von rund Da PCs, Notebooks und andere IT-Geräte hinsichtlich ihres 8.000 Tonnen CO2-eq verantwortlich ist. Beginnend mit 2022 Stromverbrauchs bereits in hohem Maße optimiert wurden, wird die TU Graz daher Projekte finanziell unterstützen, die richtet sich das Augenmerk vermehrt auf die „grauen THG- nachweislich, langfristig und zusätzlich Emissionen“, die im Zuge der Herstellung dieser Geräte an- » CO2-eq aus der Atmosphäre binden oder fallen. Die TU Graz versucht hier insbesondere durch eine Verlängerung der Nutzungsdauer der Geräte auf zumindest » dazu beitragen, CO2-eq-Emissionen zu vermindern. 6 Jahre einen Beitrag zu leisten. Bestehende Garantien, Reparatur- und Upgradingverträge werden einer Revision Der Mitteleinsatz der TU Graz wird zunächst auf € 30,-/Ton- unterzogen. Zudem wird sich die TU Graz bemühen, ihren ne CO2-eq, d.h. auf € 240.000,-/Jahr begrenzt, wird aber bis Papierverbrauch (Kopier- und Hygienepapier) weiter zu re- 2030 auf € 100,-/Tonne angehoben werden. Drei Typen von duzieren, Leckagen bei der Verwendung von besonderes Projekten werden forciert: Landwirtschaftliche Projekte, klimaschädigenden Kältemitteln sollen gänzlich vermieden etwa zum Humusaufbau, Waldprojekte, etwa zum Schutz werden. von Wildnisgebieten bzw. Pufferzonen von Wildnisgebieten, und Forschungsprojekte mit darstellbarem Potenzial zur Ver- 6. Mensa minderung von THG-Emissionen. Der Fokus der Maßnahmen in diesem Bereich liegt auf der Forcierung einer Reduktion klimaschädlicher Lebensmittel Zunächst ist die Roadmap „Klimaneutrale TU Graz 2030“ nur im Speisenangebot der Mensa. Hier ist an den Ersatz und ein Beschluss, eine ernsthafte Ansichtserklärung. Eine solide die Reduktion des Fleischangebots (insbesondere Rind- und Budgetierung – die TU Graz wird bis 2030 rund 11 Mio. € Kalbfleisch) gedacht, aber auch an einen Umstieg auf bio- einsetzen – ein regelmäßiges, zeitnahes Reporting und eine logisch erzeugte Lebensmittel, auch hier insbesondere bei kontinuierliche Evaluierung der gesetzten Maßnahmen im Fleisch, Milch und Milchprodukten. Bereits jetzt wird schon Hinblick auf ihre Wirksamkeit lassen aber auf Erfolg hoffen. in großem Umfang und in Zukunft noch viel mehr darauf ge- Darüber hinaus kann die TU Graz so eine Vorbildfunktion bei achtet, mehr regionale und saisonale Produkte zu verwen- der Bewältigung dieser vielleicht wichtigsten globalen Her- den. ausforderung dieses Jahrhunderts übernehmen. 7. Neubauten 4. ZUSAMMENFASSUNG UND AUSBLICK Der Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden, sowohl Universitäten und Hochschulen sind als tertiäre Bildungsein- im Neubau als auch in der Sanierung, wurde in den letzten richtung und als Forschungsstätten in der besonderen Ver- Jahren ein hohes Augenmerk geschenkt. Im Hinblick auf die antwortung gesellschaftliche Herausforderungen anzuneh- zu erwartenden klimatischen Veränderungen soll dies künf- men und Lösungen zu entwickeln. Die Klimakrise ist dabei tig bereits bei der Planung von Bauvorhaben berücksichtigt die vielleicht bedrohlichste globale Herausforderung. werden, um eine entsprechende Zukunftsfähigkeit der Ge- bäude sicherzustellen. Aufgrund der gesteigerten Energieef- Die TU Graz leistet in Forschung und Lehre eine Vielzahl von fizienz rücken nun auch die „Grauen“ THG-Emissionen, die Beiträgen zur Bewältigung dieser Krise. Durch die Erstellung mit der Errichtung von Gebäuden verbunden sind, stärker in einer soliden Treibhausgasbilanz für den gesamten Einfluss- den Fokus (Habert et al 2020; Röck et at. 2019; CCCA 2019). bereich der TU Graz, durch die Entscheidung, schnellstmög- In Forschungsarbeiten wurden die lebenszyklusweiten THG- lich Klimaneutralität erreichen zu wollen, und durch die Um- Emissionen von Gebäuden detailliert analysiert, um daraus setzung dieser Entscheidung in Form einer terminierten und Potentiale zur deren Senkung abzuleiten. Die TU Graz wird budgetierten Roadmap nimmt die TU Graz ihre besondere daher die Grundsätze der Nachhaltigkeit und des Klima- Verantwortung an, zeigt die Machbarkeit auf und wird ihrer schutzes im Sinne des Positionspapiers zur Errichtung von Vorbildfunktion gerecht. Engmaschige, transparente Be- nachhaltigen Universitätsgebäuden der Allianz Nachhaltiger richterstattung und regelmäßige Evaluierung der gesetzten Universitäten11 gemeinsam mit der Bundesimmobilienge- Maßnahmen garantieren die glaubwürdige Verfolgung des sellschaft und dem BMBWF von Beginn an bei allen künfti- Ziels der Klimaneutralität 2030. gen universitären Bauprojekten umsetzen. In der der Roadmap „Klimaneutrale TU Graz 2030“ zugrun- de gelegten Prognose, wird davon ausgegangen, dass die TU 11 Allianz Nachhaltige Universitäten in Österreich - AG Nach- haltiges Bauen. (2020). Positionspapier zur Errichtung von nachhaltigen Universitätsgebäuden, siehe http://nachhaltigeuniversitaeten.at/wp-con- tent/uploads/2020/03/2020-01-23_Positionspapier_Nachhaltiges_Bauen. pdf 7 OIAZ 166
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