Die Welt ist nicht genug - Evangelisch-reformierte ...
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magnet Post CH AG Kirchenblatt für die Evangelisch-reformierten Kirchgemeinden beider Appenzell AZB 9100 Herisau März 2022 Nr.3 109. Jahrgang gebetstag ku m e n is cher Welt März Ö Frauen im d e rn fe ie rn In 170 Län Die Welt ist nicht genug Seite 11 mehr auf
Biblische Betrachtung 50 Jahre Club of Rome Eine theologische Ethik für die Mitwelt «Ich frage mich immer, warum wir mehr Angst vor ei- der Impulse für die globale Nachhaltigkeitsbewegung nem Börsencrash oder einem Terroranschlag haben als gab, zum 50. Mal. Bis heute haben seine Anliegen ihre vor der Aussicht, dass Landmassen im Meer versinken, Relevanz nicht verloren – der ökologische Fussabdruck Flüchtlingsströme nicht abreissen, Kriege um Ressour- der Menschheit wächst unaufhörlich. cen geführt werden oder das Wasser knapp wird. Ob- Biblisch wurde die Vormachtstellung des Menschen 50 Jahre Club wohl wir alle wissen, dass uns diese Zukunft droht. Die über die Mitwelt von Theologie und Kirche bis weit in of Rome. Bis Fakten lieferte schon 1972 der internationale Bestsel- das 20. Jahrhundert vertreten, v.a. aus dem ersten heute haben ler «Die Grenzen des Wachstums» und die Lage hat Schöpfungsbericht abgeleitet (Genesis 1,1–2,4a: … die seine Anlie- gen ihre sich seither nicht verbessert. Warum sind wir so unbe- Menschen … sollen herrschen über alles … das auf der Relevanz nicht lehrbar?» fragt die Philosophin Natalie Knapp in ihrem Erde sich regt. Machet euch (die Erde) untertan, und verloren. Buch «Der unendliche Augenblick» – Warum Zeiten herrschet darüber). Diese Interpretation war scheinbar Quelle: zVg. der Unsicherheit so wertvoll sind. eine göttliche Rechtfertigung dafür, die Erde mit all ih- ren natürlichen Ressourcen zur «Mehrung der eigenen Lebenschancen» auszubeuten. Der zweite, jedoch äl- tere Bericht in Gen 2, 4b bis 25 spricht jedoch von be- hüten und bebauen, woraus eine mitweltgerechte Be- wirtschaftung natürlicher Ressourcen spricht. Gottebenbildlichkeit bedeutet also, dass der Mensch kein Ausbeuter in den Diensten eigener Interessen ist, sondern zum irdischen Organ von Gottes Wirken in der Schöpfung wird – so, dass die Natur Segensfülle verheisst, genug für alle. Eine solche Lebenshaltung, geprägt durch Ehrfurcht vor der Schöpfung, auch durch Lebensfreude, bewusster Genuss, Dankbarkeit, Sorg- falt und Demut, wäre eine neue, tragfähige Grundlage für ein gesellschaftliches und politisches Umdenken. Unsere «Lebensgier», unser Umgang mit der Schöp- 1968 beriefen führende europäische Wissenschafter fung, massiv in Frage gestellt von der Klimastreikge- und Industrielle, von tiefer Sorge um die langfristige neration, von vielen nicht wirklich ernstgenommen, Zukunft der Menschheit und des Planeten umgetrie- wurde erst existenziell erschüttert durch ein kleines ben, ein Treffen in Rom ein, wo sich eine Kerngruppe Virus. Solche Fragen, nachdem ihnen anfangs der Co- gleichgesinnter Denker formierte, um solchen Fragen ronakrise durchaus Gehör geschenkt wurde, schienen auf der Spur zu bleiben. Die Kernideen, die den Club mir je länger sie andauerte, umso mehr zu verstum- of Rome bis heute definieren: eine globale und langfris- men. Plötzlich fokussierte sich alles auf die angeblich tige Perspektive miteinander verflochtener globaler einzige (!) Rettung aus dieser Krise. Alle anderen ver- Probleme, seien sie wirtschaftlicher, ökologischer, po- heissungsvollen Möglichkeiten verschwanden still litischer oder sozialer Art. Ein internationales For- und leise. Da alle An- und Warnzeichen überhört wur- scherteam begann mit einer Studie über die Auswir- den, ist dies meine Hoffnung: dass diese Krise uns kungen eines ungezügelten Wachstums, untersuchte «wenigstens» veranlassen möge, über unsern Umgang die fünf grundlegenden Faktoren, die das Wachstum mit Mobilität, Konsum, Wachstum, Ausbeutung der auf diesem Planeten bestimmen und begrenzen: Bevöl- Mitwelt inkl. Menschen und anderer Lebewesen kerung, landwirtschaftliche Produktion, Erschöpfung nachzudenken und daraus die richtigen Schlüsse zu nicht erneuerbarer Ressourcen, Industrieproduktion ziehen. und Umweltverschmutzung. Dieses Jahr jährt sich die Herausgabe dieses ersten Berichts des Club of Rome, Marilene Hess, Pfarrerin in Grub-Eggersriet MAGNET Nr.3/2022 2
Editorial Impressum Liebe Leser:innen Kirchenblatt für die Evan- gelisch-reformierten Kirch- Vor der Gier nach Mehr sind wir alle nicht gefeit. Mehr Kleider, gemeinden beider Appenzell mehr Schuhe, mehr Autos, mehr Geld. Seit Jahrzehnten heisst (erscheint monatlich) Herausgegeben im Auftrag die einzige Währung der Wirtschaft Wachstum. Nur wer inno- der Synode der Evangelisch- vativ und effizient ist, kommt vorwärts. Stillstand ist Rück- reformierten Landeskirche beider Appenzell schritt und so halten wir es auch im Privaten. Doch steht Redaktionskommission Wachstum über allem? Woran liegt es, dass wir die Augen Judith Husistein, Stein (jh); verschliessen vor den vergifteten Böden Afrikas und den Isabelle Kürsteiner, Walzen- Karin Steffen, Redaktorin hausen (iks); Heinz Mauch- geschundenen Menschenrechten, wenn es um unser neustes Züger, Stein (hmz); Jonathan Handy geht? Wie kommt es, dass sich Manager in völliger Németh, St.Gallen (jn); Annette Spitzenberg, Präs., Reute- Selbstüberschätzung horrende Boni auszahlen und den Hals Oberegg (as); Lars Syring, trotzdem nicht voll kriegen? Bühler (sy) Redaktion Die Warnung vor der Gefahr des ewigen Wachstums ist nicht Karin Steffen (ks) neu. Bereits vor 50 Jahren sorgte sich ein weltweiter Verbund Oberer Rickenbach 3 9411 Schachen b. Reute von Menschen, der Club of Rome, um die Zukunft unseres Tel. 071 891 64 14 Planeten. Trotzdem schreiten Klimawandel und Artensterben magnet@ref-arai.ch weiter voran. Und da sind wir alle mitverantwortlich. Versu- Magnet-Download www.ref-arai.ch chen wir doch, unsere Gier nach Mehr umzuwandeln in ein Produktion Verlangen nach mehr Nachhaltigkeit im Leben. So geschehen Appenzeller Druckerei AG, beispielsweise in Stein, wo eine Gruppe Gleichgesinnter in der 9100 Herisau Adressänderungen melden «FlickBar» Dinge repariert, welche sonst entsorgt worden Sie bitte direkt der örtlichen wären. In Bühler versucht ein junger Mensch seinen Konsum Kirchgemeinde bewusst zu leben und in St. Gallen soll eine Tauschbörse zum WEMF Beglaubigte Auflage 3300 Teilen anregen. Also, seien wir kreativ und besinnen wir uns – Magnet online oder noch besser – lasst uns zur Besinnung kommen! www.magnet.jetzt www.ref-arai.ch Herzlich, Ihre Titelbild: Die Welt ist nicht genug Bild: Jonathan Németh 3 MAGNET Nr.3/2022
Thema «Jeder nur ein Gomer, bitte!» Über die Grenzen des Wachstums und die Heiligkeit der Schöpfung 1972 feierte ich meinen ersten Geburtstag, wunderte aber urplötzlich mit dem Wachsen auf. So ein mensch- mich wahrscheinlich, warum man mein Stück Kuchen licher Körper weiss in den meisten Fällen einfach, was in Brand gesteckt hatte und fand die Welt zwar seltsam, er zu tun hat. Die Weltwirtschaft und ihr Ressourcen- aber durchaus in Ordnung. Zur gleichen Zeit wurde auf verbrauch wuchsen ebenfalls, allerdings weit schneller dem St. Gallen Symposium ein Buch vorgestellt, dessen als ich, verschwendeten keinen Gedanken ans Aufhö- Titel in den 70er-Jahren den meisten Menschen wohl ren und lachten hinter verschlossenen Türen von Chef- ähnlich verwirrend erschien wie mir die brennende etagen über die vermeintlichen Grenzen, die der Club Kerze auf meinem Kuchen: «Die Grenzen des Wachs- of Rome so mahnend ins Feld geführt hatte. tums», herausgegeben vom Club of Rome, war eine Studie, die grob gesagt das Bevölkerungswachstum mit der Endlichkeit von Ressourcen in Beziehung setzte. Wer keinen Sinn für Heiligkeit Die Ergebnisse dieser Studie klangen nicht gerade er- mutigend, wurden von vielen damaligen Zeitgenossen hat, der muss sich vielleicht daher auch gern als Unfug abgetan, reichten aber den- mit Dingen zustopfen. noch dazu, dass dem Club of Rome ein Jahr später der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels verliehen wurde. So eine Ehrung ist ja immer eine tolle Möglich- Gehörte Gier in alten Zeiten noch zu den sieben Tod- keit zu signalisieren, dass man eine These wahrgenom- sünden, hatte sie sich in manchen Kreisen zu einer men hat, es jetzt aber auch mal gut sei und man nicht pervertierten Tugend erhoben, die fröhlich um das gol- ständig darüber reden geschweige denn entsprechend dene Kalb herumtanzte und mit ihren Füssen sowohl handeln müsse … die Umwelt als auch die Menschen in weniger privile- gierten Gegenden der Welt zermalmte. Gier, die pervertierte Tugend So gingen die folgenden Jahre und Jahrzehnte ins Land. Hirte oder Schlächter Ich wuchs noch so wie die Natur (oder Gott) sich das Nicht enden wollendes Wachstum scheint etwas zu gedacht hatte um weitere 136 Zentimeter, hörte dann sein, was die Natur nicht wirklich vorgesehen hat und wozu nur der Mensch fähig ist, der sich von ebendieser Natur distanziert und entfremdet. Ironischerweise ver- fallen manche Menschen darauf, ihr Tun mit einem berühmt-berüchtigten Vers der Bibel zu rechtfertigen, der leider immer noch mit «Macht euch die Erde un- tertan» (1. Mose 1,28) statt mit dem viel treffenderen «Tragt Sorge für die Welt» übersetzt wird. Die erste und leider gängigere Übersetzung scheint mir von einem Schlächter zu stammen, die zweite von einem Hirten. Und entspricht der christliche Gott nicht viel eher ei- nem Hirten, der weit jenseits von jeder Gier und auch von unserer modernen «Geiz ist geil»-Mentalität (die nur Gier in anderer Verkleidung ist) existiert? Dirk Grosser (*1971) ist Autor, Musiker und Se- minarleiter. Er liebt lange Spaziergänge, Hunde, «Jeder so viel, wie er zum Essen braucht» Wälder, Berge und das Meer, verfügt über langjäh- Wenn ich die Bibel lese, finde ich ein wunderbares Bild, rige Erfahrung in den mystischen Zweigen der das sehr deutlich zur Abkehr von der Gier aufruft. Als Weltreligionen und den entsprechenden Medita- Gott die Israeliten aus Ägypten führt, schenkt er ihnen tionstraditionen. In diesem Rahmen hat er zahl- jeden Morgen Nahrung, die einfach so für sie auf der reiche Bücher und CDs veröffentlicht, u.a. «Am Sonntag geht Gott angeln – Die Weisheit des kel- Erde bereitliegt: «Das ordnet der HERR an: Sammelt tischen Christentums». Er ist Vater zweier Töch- davon so viel, wie jeder zum Essen braucht, ein Gomer ter und lebt mit seiner Frau Jennie Appel im schö- für jeden, entsprechend der Zahl der Personen in sei- nen Kalletal. www.dirk-grosser.de nem Zelt! Die Israeliten taten es und sammelten ein, der eine viel, der andere wenig. Als sie die Gomer zähl- MAGNET Nr.3/2022 4
Thema ten, hatte keiner, der viel gesammelt hatte, zu viel, und keiner, der wenig gesammelt hatte, zu wenig. Jeder hatte so viel gesammelt, wie er zum Essen brauchte.» (2. Mose 16-18) Jeder erhält so viel, wie er benötigt. Nicht mehr und nicht weniger! Es gibt nicht einen, der mehr erhält, weil seine gesellschaftliche Stellung dies verlangen würde. Es gibt niemanden, der reicher, berühmter oder vermeintlich wichtiger ist als die anderen und sich da- durch irgendwelche Sonderrechte sichern dürfte. Auch Moses, der ja immerhin die ganze Wandergruppe orga- nisiert, bekommt genau das gleiche wie die anderen. Und im Verlauf der Erzählung wird auch klar, dass nie- mand etwas horten darf, es zurückhalten, um es später gewinnbringend zu veräussern oder ähnliches. Gott sorgt (im Verbund mit der Erde) für den heutigen Tag aus armen Gegenden gestohlen wird, nur um es für Die Heiligkeit und verspricht, dies an jedem Tag zu tun, der noch enorme Profite an diejenigen zu verkaufen, die ihre der Natur kommen wird! Alle werden stets genug haben, weil eigenen Quellen verdreckt haben oder sie haben aus- entdecken. Die Zeit ist alle geliebt sind und dieses uns zugewandte Göttliche trocknen lassen. Jedes Jahr ein neues Handy, jedes reif. für diejenigen sorgt, die es liebt. zweite Jahr ein neues Auto … und der Müll kommt Quelle: sy Das betrifft nicht nur uns Menschen, sondern auch dorthin, wo wir ihn nicht sehen müssen. alle anderen Wesen – vom Blauwal bis zur Ameise, vom Strassenhund bis zum Spatz in unserem Garten, Die Heiligkeit der Schöpfung von denen Gott nicht einen einzigen vergisst, einen Ich glaube, dass es im Hinblick auf diese Entwicklun- jeden wahrhaft kennt (Lk 12,6), und von denen Jesus gen unser aller Aufgabe ist, uns wieder an die Heilig- sagt, dass sie einfach ihr kleines Leben führen und vom keit der Schöpfung zu erinnern, der wir nicht gegen- himmlischen Vater genährt werden (Mt 6,26). All das über stehen, sondern deren Teil wir sind! So vieles aus weist uns auf eine tatsächlich heilige Welt hin, die sich der christlichen Tradition kann uns dabei helfen: die im Gleichgewicht befindet und in der jedes Wesen das Liebe, die Gott uns zusagt und auf die uns Jesus in all erhält, was es zum Leben braucht. seinem Tun und Wirken hinweist; der Weg des Heili- gen Franziskus, der uns eine Alternative zum Sammeln Die eigene innere Leere kompensieren und Horten aufzeigt; die Heilige Brigid von Kildare, die Und genau das ist wohl der Knackpunkt: Wer keinen ein Wildschwein, das gejagt wird, in ihrer Kapelle un- Sinn für Heiligkeit hat, wer die eigene Heiligkeit und ter den Schutz Gottes stellt; die vielen, vielen wunder- das eigene Getragensein ebensowenig erkennt wie die vollen Erzählungen aus der keltisch-christlichen Tradi- Heiligkeit anderer Aspekte der Schöpfung, der muss tion, in denen Tiere gemeinsam mit Mönchen, Nonnen sich vielleicht mit Dingen zustopfen, die die eigene in- und Einsiedlern das Leben feiern; die Schöpfungsspiri- nere Leere kompensieren. Dann muss gesammelt wer- tualität, die die Natur als das gute Geschenk Gottes und uns Menschen als Mit-Geschöpfe darstellt, und natür- lich auch die moderne Prozesstheologie mit ihrem pa- Diese Rückkehr zu einem echten nentheistischen Ansatz, der uns zeigt, dass wir pausen- Gefühl für das Heilige, könnte die los und überall vom Göttlichen umgeben sind und die- ses achten und ehren sollten. globale Metanoia sein, die die Welt Inneres statt wirtschaftliches Wachstum so dringend braucht! Diese Rückkehr zu einem echten Gefühl für das Heilige, könnte die globale Metanoia* sein, die die Welt so drin- den, gehortet, angehäuft … immer um sich selbst zu gend braucht! Dann fokussieren wir uns vielleicht eher versichern, dass man wertvoll sei, obwohl man vom wieder auf inneres statt auf wirtschaftliches Wachstum, eigenen wirklichen Wert nichts mehr erspüren kann. auf Verbindung mit der Schöpfung und dem Göttlichen Man ist einsam, unglücklich und fühlt sich nicht ge- in ihr statt auf Aktienkurse … Dann sind wir lebendig, liebt … und dieses Gefühl scheint dermassen weit ver- geliebt, getragen und erkennen, dass das genug ist. breitet, dass wir uns alle an grenzenloses Gewinnstre- ben und die daraus folgenden Ungerechtigkeiten ge- Dirk Grosser wöhnt haben. Nahrungsmittel, die gehortet oder gar vernichtet werden, um Preise stabil zu halten, wäh- * Das Substantiv Metanoia beschreibt allgemein eine «Änderung rend anderenorts Menschen verhungern; Wasser, das der eigenen Auffassung zu bestimmten Dingen». neueswort.de 5 MAGNET Nr.3/2022
Thema Revolution des Schenkens Kürzlich hatten wir Versammlung unserer Stockwerk- mals einer meiner Cousins: «Das ist eine Form von eigentümergemeinschaft. Die elektrische Hecken- Urkommunismus.» Doch gerade letzterer hat deutlich schere musste ersetzt werden. Einer der Nachbarn gemacht, dass ein Zwang zum Teilen überhaupt nicht sagte: «Wir stellen unsere der Gemeinschaft zur Verfü- funktioniert. Es ist kein Ausstieg aus dem System von gung. Besser, sie wird von allen gebraucht anstatt nur «Herrschaft über». von uns ein- bis zweimal im Jahr.» Und im Bus in Jesus, der die Kultur des gemeinsamen Teilens vorge- St. Gallen erblicke ich neuerdings die Werbung: «Die lebt und inspiriert hatte, wird von der Autorin Riane Bibliothek der Dinge». Die Stadtbibliothek verleiht Eisler in ihrem Buch «Kelch und Schwert» als Mann neuerdings nicht nur Bücher, sondern auch Dinge für bezeichnet, der eine gylanische Revolution vom Zaun den täglichen Gebrauch. Die Idee ist, dass man nicht gebrochen hat. Gylanie ist eine Wortschöpfung von ihr alles selbst kaufen und besitzen muss. Das widerspricht selbst. Gyne heisst auf Griechisch Frau, Aner heisst der Ideologie des Wachstums. Ein Hersteller von He- Mann. Sie grenzt sich damit ab vom Begriff des Matriar- ckenscheren hätte entsprechend keine Freude an der chats, weil dieses eine Herrschaft von Frauen über die Grosszügigkeit meines Nachbarn. Männer meint, in Umkehrung zum Patriarchat. Mit Doch es gab eine Zeit, in der die Kultur des Schen- gylanisch meint sie, auf eine Zeit zurückgreifend, in der kens sehr gross geachtet wurde. Es war in den Anfän- eine Kultur des Schenkens und des Teilens vorherr- gen der Jesusbewegung. Da heisst es im zweiten Kapi- schend war, keine Herrschaft über, keine Unterdrü- tel der Apostelgeschichte: «Alle aber, die Vertrauen ckung, weder von Unterschichten noch von Geschlech- gefasst hatten (gemeint: in die Botschaft der ersten tern. Ich weiss nicht, ob es zutreffend ist, was sie sagt, Jüngerinnen und Jünger), waren zusammen und teilten dass diese Art friedlicher Kultur in einer vorschriftli- alles, was sie hatten. Sie verkauften ihren Besitz und chen Zeit weltweit vorherrschend war. Und falls jemand ihr Vermögen und verteilten den Erlös an alle, je nach- das Buch kennt oder lesen wird (es lohnt sich!), ich gebe dem ob jemand Not litt.» Als Teenager sagte mir da- ihr auch nicht recht in ihrer Interpretation, die sie Jesus in einen Gegensatz zum Judentum und zum Ersten (Al- ten) Testament setzen lässt. Doch sie hat recht in der Notwendigkeit, uns auf eine Kultur des Schenkens und Teilens zurückzubesinnen, wenn wir wollen, dass wir auf diesem Planeten als Menschheit überleben wollen. Wir brauchen eine neue Revolution, die Schenken mehr gewichtet als Gier, die Grosszügigkeit höher bewertet als Geiz, die das Sein pflegt, nicht das Haben, die eine Verteilgerechtigkeit im Auge hat und sich bewusst ist, dass wir Teil der Natur, der Schöpfung sind. Doch einfach ist dies nicht. Ich merke es bei mir selbst. Wieso sollte ich eine Nachbarin bitten, mir et- was auszuleihen, wenn ich es mir selbst kaufen kann? Ich nehme mich bei der Nase. Bei der nächsten Ver- sammlung der Stockwerkeigentümer werde ich uns einladen, eine kleine Tauschgemeinschaft zu bilden von den Dingen, die wir teilen wollen. Es ist eine win- zig kleine Revolution neben denen, die es unzweifel- haft weltweit auf struktureller Ebene braucht. Doch wenn viele kleine Menschen viele kleine Schritte tun, kann dies die Welt durchaus verändern. Ein Senfkorn An der Mauer eines Frauenhauses in Peru: «Viele kleine Leute, reicht, hat Jesus gesagt. die an vielen kleinen Orten kleine Dinge tun, können die Welt verändern». Quelle: as Annette Spitzenberg MAGNET Nr.3/2022 6
Thema Bewusster Konsum Ein neuer Trend breitet sich aus: der Minimalismus. Menschen verzichten bewusst und schrumpfen ihren Simon Tanner Besitz zusammen. Dabei entstehen neue Freiräume. lebt in Bühler Diese nutzt Simon Tanner aus Bühler. auf einem Bauernhof. Lars Syring: Simon, ich habe auf Instagram einige Posts Er ist 23 von dir gesehen, in denen du etwas zum Minimalismus Jahre alt. geschrieben hast. Was heisst das für Dich? Der gelernte Elektroniker arbeitet als Simon Tanner: Bewusster Konsum. Barkeeper in St. Gallen. Konkretisier das doch noch ein bisschen. Quelle: sy Dass du dir bewusst bist, was du explizit für Interessen mir gefällt, was ich besitze. Und dann will ich es auch hast. Und auch weisst, was du nicht willst. Für mich ist lange haben. Ich überlege mir, was ich wirklich brau- Minimalismus nicht, dass ich nur ganz wenig Sachen che. Ich setze mir eine Timeline. Wenn ich etwas mega- besitze. Sondern jede Person kann ein Minimalist sein. interessant finde, gucke ich: Ist das in ein paar Mona- Zum Beispiel wenn jemand gerne Autos hat, finde ich ten immer noch relevant? Will ich das immer noch ha- es nicht schlimm, wenn er mehrere Autos besitzt. Das ben? Dann entscheide ich. Es geht darum, dass du dir ist dann ja seine Leidenschaft. Ich habe auch eine klar wirst, was du wirklich willst. Willst du das nur, Apple-Watch. Weil ich aber eine Megavorliebe für Apple weil dir andere davon erzählt haben? Als Prestigeob- habe und ich mich sehr mit dieser Marke identifizieren jekt? Oder weil andere meinen, dass du das brauchst? kann. Dahinter steht natürlich auch ein Problem: Wenn Leute das nur kaufen, weil es teuer ist. Wie bist du darauf gekommen? Hast du das neueste Modell? Ich bin schon lange dabei. Während der Lehre hatte ich eine starke Konsumphase. Ich habe mir z.B eine Kon- Ja. Habe ich mir gerade erste gekauft. Das neueste sole gekauft und fast gar nicht damit gespielt. Und dann iPhone habe ich aber nicht. wurde mein Zimmer immer voller. Ich habe vieles wie- der verkauft. Selbst kaufe ich auch viel Gebrauchtes. Da gehst du aber nicht sparsam mit den Ressourcen um. Das ist eine Win-Win-Situation. Dafür gucke ich in anderen Bereichen, dass ich da nicht Dann investierst du jetzt lieber in Erfahrungen? übertreibe. Genau. Und Abenteuer. Ich habe gerade angefangen Zum Beispiel? mit Wakeboarden. Das ist super. Ich gehe auch gerne laufen. Das braucht überhaupt kein Geld. Kaffeetrin- Fast Fashion, also so mega kurzfristige Klamotten, die ken und Essen mit Freunden gehe ich besonders gerne! nicht lange halten. Allgemein die schnelllebige Kleider- industrie. Ich finde es cooler, Marken zu unterstützen, Hast du denn jetzt mehr Geld als vorher? die einen ökologischen Schwerpunkt haben. Oder lo- kale Unternehmen. Oder Unternehmen, die recyceln. Ich würde schon sagen. Ich investiere das in Kryptowäh- Manchmal fragt man sich natürlich auch, ist der Preis rungen. Für mich hat das einen heftigen Hintergrund. gerechtfertigt? Ich zahle lieber einmal mehr Geld und Mein Ziel ist es, ein Vermögen aufzubauen, indem ich habe einen Rucksack nachher länger, als dass ich ihn investiere. Ich möchte irgendwann von Dividendenaus- dreimal kaufen muss. Meiner ist vier Jahre alt. Und er zahlungen leben können. Ich will nicht abhängig sein ist immer noch megacool. vom normalen Leben im Hamsterrad in der Arbeitswelt. Ich will frei sein und machen, was ich will. Da gibt es Also geht es dir um ein anderes Verhältnis zum Besitz. eine grosse Bewegung, die heisst Fire-movement. Men- Du gehst verantwortungsvoll damit um? schen versuchen weit vor dem Pensionsalter finanziell unabhängig zu sein. Und das ist auch mein Ziel. Ja. Genau. Es gibt auch Leute, die hängen gar nicht an materiellen Sachen. Für mich ist es schon wichtig, dass Na dann. Viel Erfolg! Das Interview führte Lars Syring 7 MAGNET Nr.3/2022
Thema Sehen und handeln Ich sehe, es regnet. Ich nehme einen Schirm mit. Ich sehe, die Sonne scheint. Ich ziehe ein T-Shirt an. Ich sehe, die Suppe ist heiss. Ich blase leicht und anhal- tend in den Teller. Wir sehen – und wir handeln. Ich sehe, es wird immer wärmer. Ich verbrauche weniger Heizenergie. Ich sehe, Dürren breiten sich aus. Ich setze mich ein für die Menschen, die ihre Heimat ver- lassen müssen. Wir sehen und wir handeln. Schön rum der Erzählungen. Was sich bei uns noch etwas wär’s. ambivalent bemerkbar macht mit grosser Hitze und auch rasch einbrechender Kälte oder Regen, ist an- Von Anfang an dernorts in den letzten Jahren zur konstanten Bedro- Seit 1969 gibt es jeweils sechs Wochen vor Ostern die hung geworden und verunmöglicht gewissen Men- Kampagne von Fastenopfer auf katholischer Seite und schen das gewohnte Weiterleben. Wenn neben sol- Brot für Brüder, dann Brot für Alle und heute HEKS auf chen Entwicklungen noch politisch radikale, polarisie- evangelischer Seite. Seit 1994 ist auch die Organisa- rende Kräfte die Oberhand gewinnen, sieht es für tion «Partner sein» der Christkatholischen Kirche da- ganze Bevölkerungsteile in einem Land rasch nicht bei. Im Zentrum der Kampagnen standen immer die mehr gut aus. Menschen und ihre Lebensbedingungen und die Zu- sammenhänge der Lebensbedingungen der Menschen aus den Ländern des Südens und uns. Und immer Es ist eine weltumspannende mischte sich Spiritualität mit Politik und Wirtschaft, da letztlich alle vom Menschen geschaffenen Systeme auf Tradition der kleinen Schritte Weltanschauung basieren. Auf Werten, die zum Aus- vor Ort. druck bringen, was wichtig, notwendig und zukunfts- weisend ist. Sehen und handeln Gegenwärtig Die Tradition der Kampagnen will vom passiven Wie gross ist Die Kampagne 2022 reiht sich ein in die über fünfzig Schauen hin zum eigenen persönlichen Engagement Ihr Fussab- druck? Jahre alte Tradition und folgt dem auch bei uns in den führen. Längst geht es nicht mehr darum, mit einer Quelle: letzten Jahren mehr und mehr spürbar gewordenen Spende beizutragen, dass Mittel fürs Überleben in Lilian Moreno Phänomen des sich verändernden Klimas. Und eben- Form von Nahrung, Häusern, Wassersystemen, Saatgut Sanchez, Chile, www.moreno- falls traditionell stehen Menschen aus anderen Kultur- etc. bereitgestellt werden können. Es geht auch in der sanchez.com kreisen mit ihrem Erleben der Entwicklung im Zent- Kampagne 2022 darum, bei sich selber anzufangen. Seinen eigenen Lebensstil kritisch anzuschauen und Veränderungen einzuleiten, welche den Umgang mit Ressourcen verändern. Globalisierung Seit 1969 ist die Kampagne ein Zeichen einer globali- sierten Welt. Einer Welt, die einstmals von Westeuropa aus entdeckt, erobert und erneuert wurde. Kirchliches Wirken unter dem Blickwinkel einer überlegenen Kul- tur und der wahren Lehre trug ihren Teil zu dieser Weltveränderung bei. Doch die Zeiten und mit ihnen das kirchliche Wirken haben sich fundamental verän- dert. Längst ist Solidarität mit den Benachteiligten die Ausgangslage und das Engagement für Rechtlose und Verfolgte die Richtschnur. Es ist eine weltumspan- nende Tradition der kleinen Schritte vor Ort. Ein Trai- ning in der Wahrnehmung von anderen Kulturen und ein Einüben von Respekt gegenüber Menschen, die anders leben als wir es tun – und genauso Opfer des klimatischen Wandels werden, wie wir es werden. MAGNET Nr.3/2022 8
Thema Handeln und sehen Die Kampagne 2022 lädt einmal mehr ein, mit eigenen Aktionen einen Beitrag zu leisten und zu sehen, was dann geschieht. Ein lokaler Energiepfad, wo Fachleute mit Tipps auf Veränderungen hinweisen. Klimagesprä- che zum Thema «Mein Fussabdruck» generationen- übergreifend in Zusammenarbeit mit Klimagruppen. Spirituelle Workshops, wo christlicher Lebensstil und seine Auswirkung auf die Schöpfung kritisch und er- mutigend erfahren werden. Und dann die traditionel- len Kampagneaktionen wie «Mit jeder Rose Gutes tun», wo in über 400 Gemeinden Rosen für 5 Franken ver- kauft werden. In den letzten Jahren kam eine digitale Variante hinzu. Unter www.give-a-rose.ch kann man eine virtuelle Rose erwerben, mit einer Widmung ver- sehen und dann mit jemandem teilen. Und dann die Aktion «Brot zum Teilen». Lokale Bäckereien verkau- fen Brot und 50 Rappen davon gehen an Kleinbäuerin- nen und -bauern im Süden. Oftmals runden die Bäcke- reien den Betrag selber auf und so kommen mehr als tung der Fastenzeit. Globale Zusammenhänge in den Klima, 40 000.00 Franken zusammen. Ideen, Aktionen und Bereichen Kultur, Wirtschaft, Politik und Spiritualität Lebensbedin- gungen und Resultate, seit 1969 Jahr für Jahr – und so auch 2022. ausgedrückt mit traditionellen künstlerischen Elemen- Lebensstil – Helfen Sie mit. Sehen Sie – handeln Sie! Die Kampagne ten, naiven Darstellungsweisen und abstrakten For- die Heraus- dauert vom 2. März 2022 bis zum 17. April 2022. men laden ein, über die persönliche Befindlichkeit hi- forderungen naus den Glauben als Quelle der Veränderung zu ent- der Zukunft. Die Tradition des Hungertuches decken. Quelle: Kampagnebro- Auch in diesem Jahr wird im Rahmen der Kampagne schüre 2022, «sehen und handeln» wieder ein Hungertuch angebo- Entwirren Bild hmz ten. Die Tradition der Hungertücher geht über 1000 «Du stellst meine Füsse auf weiten Raum – Die Kraft Jahre zurück. Je nach Region werden sie auch Fasten- des Wandels» lautet der thematische Hintergrund des tücher, Leidenstücher oder eben Hungertücher ge- letzt- und diesjährigen Hungertuches. Wie immer ist nannt. Der Theologe Wilhelm Durandus von Mende die Betrachterin, der Betrachter aufgefordert, sich beim Betrachten Zeit zu lassen. Was hat das Gewirre von Linien mit einem Fuss zu tun? Was sollen die klei- Die Tradition der Kampagnen nen pflanzlichen Elemente und die Schmutzflecken? Es lohnt sich, das Meditationsbüchlein mit dem Titel will vom passiven Schauen «Entwirren» bei der Betrachtung bei sich zu haben und hin zum eigenen persönlichen Anregungen zu erhalten. Und es lohnt sich das Betrach- ten in der Gruppe mit dem Austausch zum Thema Engagement führen. «Fussabdruck und Lebensstil». Heinz Mauch-Züger bezeugte schon im 13. Jahrhundert. «Das Tuch, wel- ches in der Fastenzeit vor dem Altar aufgehängt wird, versinnbildlicht den Vorhang, der die Bundeslade im Handeln Tempel verhüllte und beim Leiden von Jesus Christus Kampagnemagazin anschauen auf: am Kreuz zerriss. Nach diesem Vorbild werden heute www.sehen-und-handeln.ch noch Tücher von mannigfacher Schönheit gewoben.» Eine Rose spenden auf: www.give-a-rose.ch oder eine Fastenzeit neu deuten Rose kaufen, wenn es in der Gemeinde eine Aktion gibt oder sich als Rosenverkäufer*In melden, falls es in Im Rahmen der Fastenkampagnen erschien 1976 im der Gemeinde eine Aktion gibt. Zusammenhang mit der neuen Sinndeutung der Fas- tenzeit das erste Hungertuch. Seither wird alle 2 Jahre Anfragen bei der Pfarrperson oder der Sozialdiakonin, in den Kampagnen dieses Element weitergeführt. Das dem Sozialdiakon, ob es in der Gemeinde etwas im Hungertuch als visuelles Transportmittel für zentrale Rahmen der Kampagne gibt. thematische Aspekte der jeweils aktuellen Kampagne, Selber einen Vorschlag machen, was man tun könnte. verdeutlicht prägnant die Neuausrichtung der Sinndeu- 9 MAGNET Nr.3/2022
Thema Kein Wegwerfen dank FlickBar in Stein Das «FlickBar-Team» in Stein repariert bereits in der achten Saison Dinge nach dem Motto «Reparieren statt entsorgen!». Geflickt wird alles, was selber in die Werk- und Textilräume der Schule getragen wer- den kann. In diesem Jahr wurde die «FlickBar» auf Initiative der Pfarrerin Dr. Irina Bossard um die Der Meister «StrickBar» erweitert. des Schlei- fens, und das mit 92 Jah- Nachhaltigkeit ist das Ziel. Gründer Werner Hugener ren, ist Alfred wurde inspiriert durch seine beruflichen Erfahrungen Schrepfer. und vom Buch «Die Kultur der Reparatur». Darin be- Quelle: iks schreibt der Autor Wolfgang M. Meckl die Obsoleszenz. Das bedeutet, dass die Industrie den Ablauf der Gegen- Sie entdecken wieder die Qualität und den Wert des stände plant und somit vieles entsorgt wird, was noch Handwerks.» Willkommen sind aber auch Kinder. Sie repariert werden könnte. Die Folgeerscheinungen die- können ihr handwerkliches Geschick gleich selber ses viel zu frühen Wegwerfens: Berge von Abfall, die beim spielerischen Arbeiten ausprobieren. künstlich erzeugt werden. «Die Furtwärferei» beschäf- tigte den Steiner Werner Hugener. Dagegen wollte der Generationenübergreifendes Projekt gelernte Elektriker etwas unternehmen. In Deutsch- Mit gesundem Menschenverstand, so Hugener, sei vie- land gab es bereits viele Reparatur-Cafés und so grün- les möglich. Im Team werden Zusammenhänge er- dete er mit einem Grüppchen Gleichgesinnter die kannt, gemeinsam viel erreicht. Das wieder Instandset- «FlickBar». Mitorganisiert wird das Projekt von Huge- zen der Dinge schont Ressourcen. Die Kundschaft und ners Partnerin Astrid Schoch Hugener und weiteren die Kinder lernen gleich mit und das «FlickBar»-Team Freiwilligen Helferinnen und Helfern. Die Schule stellt freut sich, zusammen mit den Besitzerinnen und Besit- die Räume zur Verfügung. zern der Gegenstände, wenn die Reparatur gelingt. Ein gutes Beispiel für eine erfolgreiche Reparatur ist ein Wasserkocher, der Jahre danach noch funktionierte. In Stein wurden schon viele Schalter geflickt. Spezieller war wohl eine Musikdose, die dank neuer Feder wie- Wenn Frau der spielt. Zu erwähnen im generationenübergreifen- Pfarrer den den Projekt ist Alfred Schrepfer, im Alter von 92 Jahren Pullover ein Spezialist für Schleifarbeiten. stopft. Pfarrerin Gemeinschaft pflegen Irina Bossart repariert in Neu hinzugekommen ist in diesem Jahr die «StrickBar» der StrickBar. auf Initiative von Pfarrerin Dr. Irina Bossard. Nachdem Quelle: iks sie den nationalen Stricktag auf dem Dorfplatz durch- geführt hatte, kam die Frage auf: «Warum treffen wir Gemeinsames Flicken uns nicht häufiger?». Durch einen Polsterstuhl, den sie Seit acht Jahren öffnet die «FlickBar» im Winterhalbjahr zur «FlickBar» brachte, kam die zündende Idee: Wa- einmal pro Monat an einem Samstagmorgen für Stein rum die Strickgruppe nicht angliedern? Und Irina Bos- und Umgebung. Geflickt wird alles, was auf zwei Hän- sard bringt es auf den Punkt: «Es ist eine gute Art, die den gebracht werden kann, ob Holz, Elektro, Textil, Gemeinschaft zu pflegen, sich auszutauschen und Metall, Kunststoff und vieles mehr. Das Zauberwort gleichzeitig etwas zu machen.» Bei der Premiere war’s heisst «zusammen», denn in Stein werden Erfahrungen ein Pullover, den sie ausgebessert hat. ausgetauscht, in der Gruppe und mit der Kundschaft. Wer immer einen Gegenstand zur Reparatur bringt, ist Informationen unter www.flickbar.info verpflichtet, beim Flicken mitzuhelfen. Dazu Hugener: «Unsere Kundschaft vertraut dem Wissen der Fachleute. Isabelle Kürsteiner MAGNET Nr.3/2022 10
Weitblick Landeskirche AR / AI unter neuer Führung Der Kirchenrat hat sich neu konstituiert Wenige Tage nach der offiziellen, fei- der Sommer-Synode zur neuen Kir- Appenzeller Vertretung erlichen Amtseinsetzung der neuen chenratspräsidentin mit Amtsantritt am in der Synode der EKS Kirchenratspräsidentin Martina Ta- 1. Januar 2022 gewählt. Nun hat sich Ebenfalls in der letzten Sommer-Synode pernoux-Tanner in der Kirche Trogen, der Kirchenrat neu konstituiert. wurde Martina Tapernoux als Synodale fand die erste Sitzung des Kirchenrats in der evangelisch-reformierten Kirche in neuer Zusammensetzung statt. Neue Führung – Schweiz (EKS) gewählt. Damit prägt sie ansonsten wie gehabt die Kirche auch auf nationaler Ebene mit. Der Kirchenrat ist eine Kollegialbehör- Martina Tapernoux übernimmt neben de mit fünf Mitgliedern. Er ist das den Präsidialaufgaben das Ressort Theo- oberste, leitende Organ der evange- logie / Kirchgemeinden, alle übrigen lisch-reformierten Landeskirche beider Kirchenrätinnen und Kirchenräte be- Appenzell, der alle Kirchgemeinden der halten ihre jeweiligen Ressorts: Martina Kantone Appenzell Ausserrhoden und Tapernoux an Appenzell Innerrhoden angehören. Er – Thomas Gugger, Vizepräsidium und ihrer Amtsein- führt die Verwaltung und stellt der Sy- Ressort Finanzen setzung am node Anträge, respektive führt die Be- – Iris Bruderer (Diakonie) 16. Januar in schlüsse des Kirchenparlaments aus. Er – Regula Gamp (Bildung) der Kirche in vertritt die Landeskirche nach aussen. – Regula Ammann (Seelsorge / Kommu- Trogen. Martina Tapernoux-Tanner wurde von nikation) Quelle: zVg. «Was machen Sie eigentlich am ersten Freitag im März?» Ökumenischer Weltgebetstag Diese ernstgemeinte Frage will auf ei- Der Gedanke dahinter wird beschrieben aufbereitet werden. Damit sind die teil- nen besonderen Feiertag im Kirchen- mit dem Slogan «informiert beten – nehmenden Frauen gut gerüstet, in ih- jahr aufmerksam machen. An diesem betend handeln». Einen Tag lang wer- ren Gemeinden eigene Feiern umzuset- Termin wird weltweit in über 170 den ohne Unterbrechung überall auf zen. Dieser Werkstatttag ist eine berei- Ländern, Regionen und Inseln der dem Erdkreis Christinnen im vereinten chernde, freudvolle Auszeit, die zur Weltgebetstags-Gottesdienst (kurz Gebet vor Gott stehen. Im Gottesdienst, Weiterarbeit bis zum WGT im März WGT) gefeiert. an dem selbstverständlich auch Män- motivieren soll. ner willkommen sind, teilen wir die Über Konfessions- und Ländergren- Die Liturgie zum Weltgebetstag wird Hoffnungen der Frauen des «Gastgeber- zen hinweg engagieren sich christliche In der Einfüh- jedes Jahr von christlichen Frauen aus landes» und erfahren ihre Sorgen und Frauen beim WGT für globale Gerech- rungstagung einem anderen Land verfasst und allen Schwierigkeiten. Mit der gesammelten tigkeit, Frieden und Geschlechterge- in St. Gallen Ländern zur Verfügung gestellt. Vor Kollekte werden sorgfältig ausgewählte rechtigkeit in Kirche und Gesellschaft. wurde der Gedanke zur über 130 Jahren taten sich christliche Projekte unterstützt, die die Situation Damit leisten sie einen wertvollen Bei- Liturgie für Frauen in den USA und Kanada im Sin- von Frauen und Kindern nachhaltig trag für ein respektvolles Miteinander den WGT ne internationaler Frauensolidarität zu- zum Besseren verbessern wollen. aller Menschen weltweit. kreativ aufge- sammen. Aus ihrem konfessionsüber- Der WGT ist eine Laienbewegung Am 4. März feiern wir den WGT mit arbeitet. greifenden Gebet ist die grösste ökume- auf Freiwilligenbasis. Es gibt ein schwei- der Liturgie aus England; Wales, Nord- Quelle: zVg. nische Bewegung weltweit entstanden. zerisches Landeskomitee, das im inter- irland unter dem mutmachenden The- nationalen Kontext arbeitet, sowie Re- ma «Ich will euch Zukunft und Hoff- gionalkomitees, die den Frauen in den nung geben». Gemeinden zuarbeiten. Informationen Verschiedene Kirchgemeinden im sind zu finden unter www.wgt.ch. In Appenzellerland feiern Gottesdienste St. Gallen veranstaltet das Regionalko- zum Weltgebetstag. Die Informationen mitee jährlich im Januar ganztägige Ein- dazu befinden sich in den Agenden ab führungstagungen, an denen mit einer Seite 13. Landesvorstellung, Musik, Tanz, Bibel- arbeit, vertiefenden Workshops und bei Birgit Langenbach, für das landestypischem Essen die Gedanken Regionalkomitee St. Gallen der jeweiligen WGT-Liturgie kreativ und beider Appenzell 11 MAGNET Nr.3/2022
Weitblick Humor im Alltag Mit Humor unterwegs einsetzen ist einfach und wirkungsvoll. Humor macht Spass, reduziert Belas- tungen und erhöht die Lernbereitschaft Sibylle Stör und Kreativität. Er ermöglicht einen ist Humor- Perspektivenwechsel, bricht eingefah- trainerin rene Muster und schafft Platz für Neues. Wissen und ihre langjährigen Erfahrun- i.A. mit ei- Humor steigert die Lebensfreude, die gen in Workshops und Einzelberatun- gener Praxis Gesundheit und fördert das Miteinan- gen weiter. Ihre Praxis für «Freude und «Freude und der in allen Lebenslagen. Ohne lächer- Leichtigkeit» führt sie in Sirnach. Leichtigkeit» in Sirnach. lich zu machen. Lassen Sie sich inspirie- Quelle: zVg. ren! Sie erfahren an diesem Abend wie Donnerstag, 24. März 2022 um sich Humor einfach und spielerisch in 20.00 Uhr im Saal des Restaurant Kro- Entgegen einer weitverbreiteten Mei- den Alltag integrieren lässt und erhal- ne, Gais nung ist Humor keine Charaktereigen- ten viele knackige Tipps rund um das schaft, sondern eine Haltung. Alle ha- spannende Thema. Der Veranstaltung wird von der Er- ben ihn! Den eigenen Humor entde- Sibylle Stör, Mutter von zwei Kin- wachsenenbildung der evang.-ref. Kir- cken, (re)aktivieren und ganz gezielt dern, ist Humor-Fachfrau. Sie gibt ihr che Gais organisiert. Eintritt frei. Aufgerichtet werden – Hauptversammlung aufrecht im Leben stehen am 16. März 2022 Frauen-Quellentag Hospiz- und Entlastungsdienst AR zum Auftanken und für sich selbst et- was Gutes zu tun, sind Sie herzlich zum Frauen-Quellentag eingeladen. Die Ver- Sie engagieren sich erst seit kurzem anstaltung ist für alle Frauen offen, die oder schon viele Jahre ehrenamtlich sich in der reformierten oder katholi- oder als Katechetin / Religionspädago- schen Kirche engagieren. gin in einer Pfarrei, ihrer Seelsorgeein- An diesem Tag wollen wir der ge- heit oder ihrer Kirchgemeinde. Dabei krümmten Frau aus dem Lukas Evan- bringen Sie viel Zeit, Freude und ihre gelium (Lk 13, 10-17) auf neue und HAUPTVERSAMMLUNG Komiktheater grosse Gefühle Fähigkeiten ein und gestalten und be- ganz unterschiedliche Art begegnen leise Poesie reichern so das Gemeindeleben. und uns von ihr und Jesus für das eige- Mittwoch, 16. März 2022, 19.30 Uhr skurriler Humor Evang.-ref. Kirchgemeindehaus, Bogenweg 4, Speicher tollkühne Kunststücke Um nicht immer nur geben zu müs- ne Tun neue Lebenskraft holen. Dabei Menschen mit sen, sondern auch einmal einen Ort soll der Austausch untereinander nicht Traktanden Handicap machen 1. Begrüssung professionelles Theater und eine Zeit zum Atemholen zu haben, zu kurz kommen. 2. Protokoll der schriftlichen HV vom 17. März 2021 – einzigartig in der 3. Jahresbericht der Präsidentin Ostschweiz! Die 4. Jahresrechnung 2021 aussergewöhnlichste 5. Bericht und Antrag der Revisionsstelle Der Quellentag findet statt, am: 6. Budget 2022 Theatergruppe der Ostschweiz besteht aus 7. Bestätigungswahlen: Vorstand, Präsidentin, Revisor Samstag, 19. März 2022, 9.00 bis 8. Mitteilungen Menschen mit einer 9. Varia und Umfrage besonderen Begabung 16.15 Uhr im Andreassaal, Merkurstras- zur Komik und se 3, 9200 Gossau Nach einer kurzen Pause um ca. 20.15 Uhr: Leidenschaft. Komiktheater Hospiz- und Leitung: Bettina Wissert, kath. Seelsor- Entlastungsdienst AR gerin, Seelsorgeeinheit über dem Boden- www.hospiz-ar.ch hospiz-ar@gmx.ch see. Kosten: CHF 20, ohne Mittagessen Evang.-ref. Pfarramt, Heilung der Dorf 44, 9042 Speicher gekrümmten Frau am Rückfragen und Anmeldung bis zum Für die Hauptversammlung sind alle Anwesenden stimmberechtigt. Sabbat (Lk 12. März 2022 an: Bettina Wissert, Der Auftritt des Komiktheaters ist öffentlich und kostenlos. Es gilt 2G. 13, 10-17). Kirchstrasse 13, 9036 Grub SG, Quelle: zVg. bwissert@se-ueb.ch; 076 699 49 78 MAGNET Nr.3/2022 12
Agenda KAPELLE SCHWÄGALP www.ref-herisau.chHERISAU Gottesdienstbeginn jeweils um 9.30 Uhr Pfrn. Esther Furrer 071 354 70 62 esther.furrer@ref-herisau.ch Winterpause bis Ende März 2022! Pfr. Peter Solenthaler 071 354 70 61 peter.solenthaler@ref-herisau.ch Die Daten 2022 finden Sie, sobald diese erscheinen, auf Pfrn. Anna Katharina Breuer 071 354 70 64 www.magnet.jetzt unter Service > Gemeindeseiten > annakatharina.breuer@ref-herisau.ch Schwägalp Pfrn. Johanna Spittler 071 354 70 63 johanna.spittler@ref-herisau.ch Marcel Panzer 071 354 70 65 marcel.panzer@ref-herisau.ch Jugendarbeit URNÄSCH www.ref-urnaesch.ch Annalies Taverna 071 354 70 60 sekretariat@ref-herisau.ch Pfr. Markus Grieder 071 364 11 63 pfarramt-urnaesch@bluewin.ch Sekretariat Mo–Fr 9–11.30, 14–16 Uhr Beatrix und Daniel 071 351 26 15 mesmer@ref-herisau.ch Freitag, 4. März Künzle Mesmerdienst 19.30 Taizé-Abendgebet Regelung Gottesdienste Sonntag, 6. März Die Gottesdienste werden wieder ohne Einschränkungen 8.45 Jugendgottesdienst durchgeführt. Die Gottesdienste können über Livestream am 9.30 Gottesdienst, Pfr. Markus Grieder, Computer mitverfolgt werden (www.ref-herisau.ch -> Link Orgel: Mauro Rezzonico zum Gottesdienst anklicken). Freitag, 11. März Weltgebetstag 19.30 Taizé-Abendgebet Im Vereinigten Königreich Grossbritanniens haben sich die Samstag, 12. März drei Landesregionen England, Wales und Nordirland zusam- 9.00 bis 11.00 Uhr; Kontemplation im Chor mengefunden und bilden ein Weltgebetstagskomitee, das die der Kirche Feier vom 4. März 2022 zusammengestellt hat. Schottland, 17.00 Kinderfiir als vierte Landesregion, hat aus historischen und geographi- schen Gründen ein eigenes Komitee. Die Verfasserinnen der Sonntag, 13. März Liturgie freuen sich über die kulturelle Vielfalt ihres Landes, 10.45 Ökumenischer Suppentag-Gottesdienst, bringen in ihrer Feier aber auch die Probleme grosser sozialer PA Juliane Schulz und Pfr. Markus Grieder, Unterschiede und die Ausgrenzung von Menschen zur Spra- Orgel: Marianne Anderegg che. Der Titel der Liturgie ist ein Zitat aus Jeremia 29, 11. Es Freitag, 18. März ist Gottes Verheissung an das Volk Israel in der Verbannung 19.30 Taizé-Abendgebet in Babylon, fern seiner Heimat. Die Verheissung richtet sich in der heutigen Zeit in England, Wales, Nordirland, – sowie Sonntag, 20. März der ganzen Welt, an alle Ausgegrenzten und Ausgeschlosse- 9.30 Gottesdienst, Pfr. Markus Grieder, nen. Wir freuen uns, wenn Sie an einer der folgenden Veran- Orgel: Tanja Rechsteiner staltungen mit uns feiern: Freitag, 25. März 19.30 Taizé-Abendgebet Freitag, 4. März 15.30 Ökum. Weltgebetsfeier im Alterszentrum Sonntag, 27. März Heinrichsbad im Mehrzweckraum Waldegg 9.30 Gottesdienst, Pfr. Markus Grieder, 16.15 Ökum. Weltgebetsfeier für Kinder, Kirch- Orgel: Mauro Rezzonico gemeindehaus (KGH) Ökumenischer Suppenzmittag 20.00 Ökum. Weltgebetsfeier (19.40 Uhr: offenes Die Kirchgemeinden von Urnäsch laden herzlich zum Sup- Einsingen) Musik: Ruedi Hofmänner, EMK penzmittag am 13.3.2022 in der Schulanlage Au ein. Kinder- hüte ab 12.00 Uhr im Musiksaal. Kuchen für Dessertbuffet Samstag, 5. März können ab 10.00 Uhr in der Turnhalle Au abgegeben werden. 9.30 Chinderfiir, Kirchgemeindehaus (KGH) Der Erlös kommt den Projekten der kirchlichen Hilfswerke Sonntag, 6. März Fastenopfer und Brot für alle zu Gute. Der Anlass wird nach 10.00 Segnungsgottesdienst zum Tag der Kranken geltenden Regeln des BAG durchgeführt: Anmeldung für Got- unter dem Motto «Lebe dein Leben», Pfrn. tesdienst beim Pfarramt. Esther Furrer und Pfr. Michael Seitz, Musik von Corinne Kappeler, Harfe, und Kirchenmusikerin Heidi Meier, Kirche Sonntag, 13. März Goodwill 10.00 Ökum. Gottesdienst zum Thema: Gute Energie verbreiten, Pfrn. Johanna Spittler, Pfr. Chris Forster, Pfr. Reto Oberholzer, Kirche. Musikali- sche Mitwirkung: Kirchenchor Peter und Paul und Rahel Fröhlich. Referentin von Brot für alle: Nina Burri über «Menschenrechte im Berg- bau» und Wege zu einem verantwortungsvollen Rohstoffabbau im Kongo. Suppezmittag nach dem Gottesdienst Im Kirchgemeindehaus, Poststrasse 14a. Sie dürfen auch gerne Behälter mitbringen und darin Suppe abholen. HEKS_ZS_Ins_Stempel_55_55mm_sw.indd 1 16.09.14 15:40 13 MAGNET Nr.3/2022
Agenda Montag, 14. März Kirche im Kino: Alles steht Kopf 19.00 Informationsveranstaltung zum Patenschafts- Donnerstag, 3. März, 19.30 Uhr, im Cinétreff. Die elfjährige projekt «mit mir» im kath. Pfarreiheim Herisau Riley ist sehr unglücklich, als sie in eine andere Stadt ziehen muss – so unglücklich, dass ihre Gefühle ein Eigenleben entwi- Patenschaftsprojekt «mit mir» ckeln. Im Kontrollzentrum von Rileys Verstand haben sie mäch- Gemeinsam mit der Caritas St. Gallen Appenzell lanciert die tig zu tun: Freude versucht, das Positive herauszustellen, doch Pfarrei Peter und Paul in Herisau das Patenschaftsprojekt Angst, Wut, Ekel und Traurigkeit bekommen immer mehr die «mit-mir» für Kinder von Familien in einem Engpass. Ver- Überhand. Die Gefühle sind sich uneins darüber, wie sie das schiedenste Ereignisse können sich für Familien sehr belas- Mädchen am besten durch den veränderten Alltag navigieren. tend auswirken. Besonders Kinder leiden dann unter man- Psychologie als grosser Animations-Blockbuster: Der kunter- gelnder Zeit und Aufmerksamkeit. Das Patenschaftsprojekt bunte Ausflug in die Gefühlswelt eines jungen Mädchens ver- vermittelt für betroffene Kinder freiwillige Patinnen und Pa- eint kühne Ideen, jede Menge Witz und Herz sowie eine her- ten, die ein- bis zweimal im Monat einen halben oder ganzen ausragende Optik über die innere Welt von uns Menschen. Tag mit einem Kind im Alter zwischen drei und zwölf Jahren Nach dem Film lädt Peter Solenthaler zum Gespräch ein. Zeit verbringen. Die Patenschaften werden von Fachperso- nen sorgfältig abgeklärt und begleitet und dauern in der Regel Kleidersammlung für Osteuropa drei Jahre. Das Angebot ist für die Familien kostenlos. Möch- vom 8. bis 24. März 2022 im Evang.-ref. Kirchgemeinde- ten Sie Zeit schenken und Gotte oder Götti werden? Haben haus, Poststrasse 14A, Herisau Margrith Bodenmann und Sie Freude an der Begeisterung eines Kindes? Dann braucht Maria Karau werden wiederum zusammen mit Freiwilligen das Projekt Sie. Am Montag, 14. März, 19.00 Uhr, stellt Do- vom 8. bis 24. März eine Kleidersammlung in Zusammen- lores Waser Balmer von der Caritas SG das Patenschaftspro- arbeit mit der christlichen Ostmission in Herisau durchfüh- jekt im kath. Pfarreiheim, Gossauerstrasse 62a, Herisau, vor. ren. Gerne sammeln wir saubere, intakte Kleider, Schuhe, Eine Patin, die im seit mehreren Jahren aktiven Projekt in Wolldecken, Bett- und Küchenwäsche (keine Duvets). Die St. Gallen ein Kind begleitet, berichtet von ihren Erfahrun- Abgabedaten sind: Dienstags, 8., 15. und 22. März, von gen. Zu dieser Informationsveranstaltung sind alle Personen 14.00 bis 16.00 Uhr. Donnerstags, 10., 17. und 24. März, herzlich eingeladen, die sich für das Projekt und insbeson- von 14.00 bis 16.00 Uhr. Bei Fragen oder Unklarheiten wen- dere für die Aufgabe einer Patenschaft interessieren. den Sie sich an: Margrith Bodenmann, Tel. 079 595 29 53 oder Maria Karau, Tel. 078 653 40 01. Sonntag, 20. März 17.00 Abendgottesdienst Leuchtspur, Pfrn. Anna Seniorenferien in der Region Bielersee Katharina Breuer, Kirche Vom 25. April bis 29. April 2022. Ein abwechslungsreiches Programm erwartet die Mitfahrenden. Es wird unterschiedli- Samstag, 26. März chen Bedürfnissen gerecht und lässt gleichzeitig auch persön- 9.00 Rosenverkauf am Vormittag im Dorf Herisau lichen Freiraum. So ist der Besuch der Einsiedelei der Heili- durch die kath. Frauengemeinschaft im Rahmen gen Verena bei Solothurn neben weiteren Besichtigungen der nationalen ökumenischen Kampagne. angedacht, ein Aufenthalt auf dem Chasseral mit der Mög- Sonntag, 27. März lichkeit zu wandern, der Besuch des Papilioramas mit über 10.00 Fest-Gottesdienst zur Einweihung der neuen 1 000 exotischen Schmetterlingen und reichhaltiger Botanik Kirche; Pfr. Peter Solenthaler mit Team, Musik: in Kerzers. Wanderfreunde können die spektakuläre Twann- Heidi Meier und Singkreis. (Da die Orgel ver- bachschlucht durchqueren. Nicht zu vergessen ist auch eine mutlich noch nicht fertig eingebaut ist, rückt Schifffahrt auf dem Bielersee. Zum Abschluss wartet ein Ab- der neue Flügel ins Zentrum). stecher nach Trubschachen in die Erlebniswelt der Fa. Kam- bly auf der Rückfahrt. Organisation: Ramsauer Carreisen Be- Fest-Gottesdienst gleitung: Pfrn. Johanna Spittler, Rosmarie Wittenwiler, Heidi Anschliessend Apéro im Nebengebäude Ackermann Preis pro Person: CHF 895.00 Anmeldung und Zuständig für Abdankungen und telefonische Präsenz weitere Informationen: Evang.-ref. Kirchgemeinde Herisau, in dringenden Fällen: Tel. 071 354 70 60 oder per Mail: sekretariat@ref-herisau.ch. 1.–2. März: Pfrn. Christine Scholer, Tel. 079 796 32 47 Anmeldeschluss ist der 7. März 2022. Für die Teilnahme gel- 3.–6. März: Pfrn. Johanna Spittler, Tel. 071 345 70 63 ten die aktuellen Covid-Bestimmungen. 7. März: Pfr. Bernard Huber, Tel. 0716 208 50 06 Erlebnistage vom 22. und 23. April 8.–9. März: Pfrn. Johanna Spittler, Tel. 071 354 70 63 Für Kinder vom Kindergarten bis 6. Klasse. In der Kinderkir- 10.–16. März: Pfrn. Anna Katharina Breuer, Tel. 071 354 70 64 che lernen Kinder biblische Geschichten kennen und verste- 17.–23. März: Pfrn. Johanna Spittler, Tel. 071 354 70 63 hen. Kinder können diese Geschichten mit ihren Erfahrun- 24.–30. März: Pfrn. Anna Katharina Breuer, Tel. 071 354 70 64 gen verbinden. Thema des ersten Tages: die biblische Ge- 31. März: Pfrn. Esther Furrer, Tel. 071 354 70 62 schichte von Bileams Esel. Mit Liedern und Spielen wird die Geschichte vertieft. Das Mittagessen wird gemeinsam zube- Taufsonntage nach dem Gottesdienst reitet. Den zweiten Tag verbringen sie auf dem Ponyhof von Taufen sind jeden Sonntag nach dem Gottesdienst um ca. Doris Python im Schachen. Die Kinder werden in zwei Grup- 11.30 Uhr in der Kirche möglich. Dazu kontaktieren Sie bitte pen aufgeteilt. Sie hören alternierend eine aktuelle Ge- die diensthabende Pfarrperson. schichte über das Ausgrenzen unter einheimischen und aus- ländischen Kindern oder reiten die Ponys. Anmeldung bis 30. März: Sekretariat: Tel. 071 354 70 60 oder per Mail an: sekretariat@ref-herisau.ch. www.magnet.jetzt Regelmässige Veranstaltungen Nachfolgende Veranstaltungen sind geplant und werden durch- Glauben reflektieren geführt, sofern es die Massnahmen gegen Corona zulassen. Informieren Sie sich kurzfristig über unsere Homepage: www. ref-herisau.ch oder über unser Sekretariat: Tel. 071 354 70 60. MAGNET Nr.3/2022 14
Agenda Gottesdienst im Alterszentrum Heinrichsbad www.kircheschwellbrunn.chSCHWELLBRUNN Jeden Freitag, um 10.00 Uhr, im Mehrzweckraum Waldegg Pfrn. Christine Scholer 071 350 02 53 christine.scholer@kircheschwellbrunn.ch (Ausnahme 4. März: Weltgebetstag) Regula Bodenmann 071 354 70 69 arge-ssw@outlook.com Gottesdienst im Altersheim Ebnet Sekretariat Do 08.00–12.00, 13.30–17.30 Uhr Freitag, 4. und 18. März, 14.30 Uhr Donnerstag, 3. März Gottesdienst im Altersheim Dreilinden 11.30 Mittagstisch für Seniorinnen und Senioren im Freitag, 11. und 25. März, 14.30 Uhr Restaurant Ochsen, nur mit Covid-Zertifikat Samstag, 5. März Gottesdienst im Altersheim Johannesbad 9.30 Fiire mit de Chliine, in der Kirche Freitag, 4. und 11. März, 15.30 Uhr Sonntag, 6. März Trauercafé Hinterland 9.30 Musik-Gottesdienst, Pfrn. Christine Scholer, Donnerstag, 3. März, 17.00 Uhr, Kasernenstr. 39a, Kultur- mit dem Ad-Hoc-Chor (falls 2+ noch nicht auf- werkstatt Appenzellerland, Auskunft: Tel. 071 354 70 60 gehoben wäre, würde ein Predigt-Gottesdienst mit Orgel stattfinden) Morgengebet Jeden Montag, 7.00 Uhr (ausser Schulferien), KGH Dienstag, 8. März 14.00 Stricken für die Weihnachtspäckli-Aktion im Friedensgebet Pfarrhaus Schwellbrunn Jeden Freitag, 7.00 Uhr (ausser Schulferien), KGH Sonntag, 13. März Stille und Gebet Kein Gottesdienst in Schwellbrunn. Bitte Jeden Freitag (ausser Schulferien), 18.30 Uhr, KGH besuchen Sie den Gottesdienst in Schönen- (Ausnahme: 4. März: Weltgebetstag) grund (9.30 Uhr) oder den ökum. Gottesdienst mit Suppenzmittag in Waldstatt (11.00 Uhr). Seminar am Nachmittag 9.30 Kolibri-Kindergottesdienst im Pfarrhaus Dienstag, 8. und 22. März, 15.00 Uhr, Pfrn. Anna Katharina Breuer, KGH Samstag, 19. März 9.00 Konf-Unterricht Lollipop Sonntag, 20. März Mittwoch, 16. März, 15.00 Uhr, KGH 10.30 Ökumenischer Familiengottesdienst mit der Kinderkirche 5. Klasse unter der Leitung von Religions- Freitag, 2., 16. und 30. März, 11.40 Uhr, Saum. Mittwoch, pädagogin Zsofia Frei, Pfrn. Christine Scholer, 4. und 18. März, 16.15 Uhr, KGH mit anschliessendem Suppenzmittag (Brot für alle und Fastenaktion) Chinderchochi Dienstag, 22. März Mittwoch, 23. März, 17.00 bis 20.00 Uhr, KGH. Voranmel- 14.00 Stricken für die Weihnachtspäckli-Aktion im dung ist erforderlich bei Claudia Fischer, 071 351 64 84, Pfarrhaus Schwellbrunn claudia.fischer@ref-herisau.ch, Unkostenbeitrag Fr. 5.– Freitag, 25. März Teens-Chochi 19.30 Innehalten in der Passionszeit, Pfrn. Christine Mittwoch, 30. März, 17.00 bis 20.00 Uhr, KGH. Voranmel- Scholer, Musik mit Handorgel, Mundharmo- dung ist erforderlich bei Daniel Menzi, 078 764 57 61, nika, Bass daniel.menzi@ref-herisau.ch, Unkostenbeitrag Fr. 5.– Samstag, 26. März Roundabout 9.00 Konf-Unterrichts-Einheit: Konf-Gottesdienst Hip-Hop-Tanzgruppe für Mädchen und junge Frauen. Jeden Vorbereitung Mittwoch, 19.00 Uhr (ausser Schulferien), KGH. Kontakt: Sonntag, 27. März Laura Bianculli, 078 805 16 60, laabianculli@gmail.com 0.00 Kein Gottesdienst in Schwellbrunn. Bitte besuchen Sie den Gottesdienst in Schönen- Jugendtreff grund (9.30 Uhr) oder Waldstatt (9.40 Uhr). Jeden Samstag, 18.00 Uhr, KGH 9.30 Kolibri-Kindergottesdienst im Pfarrhaus Zäme esse Ferien für Seniorinnen und Senioren Freitag, 4. März, 12.15 Uhr, KGH Vom 25. bis 29. April 2022 geht die Reise mit dem Komfort- fernreisecar nach Biel. Die Einladung mit Anmeldemöglich- Evang. Singkreis keit wurde bereits verschickt. Probe: Jeden Dienstag (ausser Schulferien), 19.45 Uhr, KGH Kirchenpark Hinterland Kreativgruppe Die Kirchgemeinden des Projekt «Kirchenpark Hinterland» Donnerstag, 10. und 24. März, 8.30 bis 11.30 Uhr, KGH. haben beschlossen, in 2022 einmal im Monat gemeinsam Barbara Kugler, Tel. 071 352 22 06 einen Familiengottesdienst anzubieten. Diese Gottesdienste finden abwechselnd in den Kirchgemeinden statt. Wir laden Back- und Kochgruppe Sie herzlich ein, den Kirchenpark kennen zulernen und un- Freitag, 25. März, 13.45 bis 16.15 Uhr, KGH. Franziska sere gemeinsamen Gottesdienste zu besuchen. Neumaier, Tel. 076 267 35 78 Bibel Hebräisch Montag, 28. März, 14.30 Uhr, Pfr. Samuel Kast, KGH magnet 15 MAGNET Nr.3/2022
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