Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert

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Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
AUSGABE MAI 2020 | WWW.IBKINFO.AT
ÖSTERREICHISCHE POST AG | 3112 ST. PÖLTEN | RM 00A020002 K | RETOUREN AN: POSTFACH 555 1008 WIEN

                                                                                                                       Die Zukunft im Blick
                                                                                                                       Lebensraum           Lebensraum          Lebensraum
                                                                                                                       Interview: Der Weg   Fokus Innsbrucker   Neue Phase
                                                                                                                       durch die Krise      Soziale Dienste     für Schulen
                                                                                                                       Seite 6              Seite 14            Seite 16
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Josef ‚Joschi‘ Sailer,                                                               n
                                   Hotel Sailer, Innsbruck                                                     Meine Bank

                             »Unser Bankberater
                              hat gleich nach dem
                              Shutdown angerufen.«

                                          124 Jahre lang hatte das Sailer keinen einzigen Tag zu. Dann
                                          kam der 16. März und die Notwendigkeit, erstmals ein Schloss an
                                          der Haustür anzubringen. Einen Tag später habe ihn bereits sein
                                          Bankberater angerufen, erzählt Joschi Sailer, der als mittlerweile
                                          vierter Josef in Folge den traditionsreichen Gasthof führt. Im
                                          Gegensatz zu manch anderer Ankündigung sei hier alles schnell
                                          und unbürokratisch abgelaufen. „Eine große Erleichterung in einer
                                          so herausfordernden Zeit.“ #gemeinsamschaffenwirdas
Foto: Raiffeisen/Aria Sadr-Salek

                                                                                                                  www.raiffeisen-tirol.at
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Liebe Innsbruckerinnen
und Innsbrucker!
Ich möchte damit beginnen, Ihnen allen Danke zu sagen. Danke dafür, dass Sie in den
letzten Wochen so gut mitgemacht haben, so gut mitgedacht haben und alles getan
haben, um eine schnelle, eine unkontrollierbare Verbreitung von Covid-19 zu vermeiden.

Das war nicht einfach. Das war auch schmerzhaft. Zum Beispiel den eigenen Kindern zu
sagen, dass sie nicht auf den Spielplatz dürfen, dass sie ihre FreundInnen nicht treffen
können, dass ein Besuch bei den Großeltern nicht möglich ist – und das alles ohne
selbst genau zu wissen, wie es weitergeht.

Aber Sie haben es geschaftt!

Wir haben diese erste Phase der Unsicherheit – im „Krisenmodus“ sozusagen, in dem
alles durch diese Krise bestimmt wird – bewältigt.

                                                                                                                                                                                  HER
                                                                                                                                                                               IAN FORC
Die Krise ist noch nicht vorbei, aber es ist jetzt Zeit, unser Leben wieder in Schwung zu

                                                                                                                                                                             © CHRIST
bringen. Wir haben gelernt, was es braucht, um das Virus in Schach zu halten, und das
wird uns auch noch eine längere Zeit begleiten: Hände waschen, Abstand halten, Maske
tragen und aufeinander schauen.

Dieses Aufeinander-Schauen, das ist besonders wichtig. Es ist der Grund, warum wir
jetzt wohlüberlegt und bedacht vorgehen und einen Schritt nach dem anderen setzen.
Jetzt in dieser sensiblen Phase, wo wir gerade beginnen, uns von den Einschränkungen,
die uns diese Krise auferlegt hat, zu befreien, dürfen wir nicht stolpern.

Aber wissen Sie was: Die letzten Wochen haben                                                                                                             Das Titelfoto
                                                                                                                                                         Innsbruck erwacht. Seit März beschäftigt
mein Vertrauen in uns gestärkt. Wir sind recht
                                                                                                                                                         die Covid-19-Krise ganz Österreich intensiv.
trittsicher und finden bestimmt gemeinsam den
                                                                                                                                                        Verkehrsbeschränkungen und ein weitgehender
Weg aus dieser Krise.                                                                                                                                   Stillstand des öffentlichen Lebens haben das ge-
                                                                                                                                                       sellschaftliche Leben verändert. Durch den Rück-
Mit herzlichen Grüßen                                                                                                                                  gang der Neuinfektionen sind nun stufenweise
                                                                                                                                                      Öffnungen möglich. Wie Innsbruck durch die Krise
                                                                                                                                                      kam und kommt, ist Inhalt der Mai-Ausgabe.

Bürgermeister Georg Willi
                                                                           HER
                                                                        © V. LERC

Lebensraum Innsbruck                                                                Politik & Stadtverwaltung                                                Rathausmitteilungen
Themen des Monats . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4                 Themen der Stadtregierung 2020. . . . . . . . . . . 22                   Geburten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
Die Krise in Innsbruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6                Bauarbeiten in der Altstadt . . . . . . . . . . . . . . . . 23           Eheschließungen/Verpartnerungen . . . . . . . . . 37
Wie geht’s jetzt weiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8               Standpunkte & Fraktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . 24            Sterbefälle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Kulturelles Leben nach Covid 19 . . . . . . . . . . . . 12
Risikogruppe SeniorInnen . . . . . . . . . . . . . . . . . 14                       Stadtleben                                                               Stadtgeschichte
Schulbetrieb und Betreuung . . . . . . . . . . . . . . . 16                         Aus dem Landestheater. . . . . . . . . . . . . . . . . . . .     29      Thema Kriegsende . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
Maßnahmen für die Wirtschaft . . . . . . . . . . . . . 18                           Aufforstung Arzler Alm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .   32      Innsbruck vor 100 Jahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44
Studieren unter besonderen Umständen . . . . 20                                     Kampagne „Mögen Sie Würmer“ . . . . . . . . . . . .              33
                                                                                    Vorsichtsmaßnahmen für Ältere. . . . . . . . . . . .             34      Not- & Wochenenddienste . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

                                                                                                                                                                                          INNSBRUCK INFORMIERT                   3
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

                                               Ding …
                                               Der Schutz der MitarbeiterInnen sowie der BürgerInnen
                                               ist dem Magistrat Innsbruck wichtig. Deshalb wurden
                                               3.600 wiederverwendbare Mund-Nasen-Schutzmasken
                                               angeschafft – je zwei pro MitarbeiterIn – aus 100 Prozent
                                               zweilagiger Baumwolle, die mit 60 Grad gewaschen
                                               werden können. Erzeugt wurden diese von einem Tiroler
                                               Unternehmen. Der Aufdruck #bleibtgesund signalisiert
                                               das Ziel, das von der Stadt Innsbruck für die Zukunft
    © M. FREINHOFER

                                               ausgegeben wird. KR

                                                                                   … des
Notruf …
Für Störungen und Schäden außer-
halb der Geschäftszeiten hat die
Innsbrucker Immobiliengesellschaft
(IIG) für ihre KundInnen eine Not-
ruf-Hotline eingerichtet. Unter der
Nummer +43 512 4004 555 können
sich MieterInnen der IIG von Montag
bis Donnerstag zwischen 16.30 und
7.30 Uhr des Folgetages sowie am
Wochenende von Freitag, 12.00 Uhr,
bis Montag, 7.30 Uhr, und an Feier-
tagen bei Störungen oder Gebre-
chen in den Wohnhäusern melden.
Im Bedarf, also bei Schäden, für die
die Vermieterin/der Vermieter ver-
                                                                                                               © ERIK WINTER

antwortlich ist, wird dann ein Stör-
diensteinsatz veranlasst. AD

                                                 Kreidekunst …
                                                 Um in diesen herausfordernden Zeiten auf sich aufmerk-
                                                sam zu machen, hat sich die Kaufmannschaft in Wilten etwas
                                               Spezielles einfallen lassen. Vor den Eingängen der geöffneten
                                               Geschäftslokale schmücken nun kreative Kreidezeichnungen
                                              die Gehsteige. Die charmanten Hingucker sollen einerseits zum
                                              Besuch in die Geschäfte einladen und andererseits das Wiltener
                                             Straßenbild ein Stück bunter machen. AD

4                     INNSBRUCK INFORMIERT
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Projekt …
      Am 25. März hätte im openspace.innsbruck Michelle
     Schmollgrubers Ausstellung „Feigenbaumszenario 1.0 –
     eine fotografische Rauminstallation“ eröffnet werden
    sollen. Aufgrund von Covid-19 musste dies abgesagt
    werden. Der Leiter des openspace.innsbruck, Charly
   Walter, und die Künstlerin haben sich dazu entschie-

                                                                                                                          © M. SCHMOLLGRUBER
   den, die Präsentation der Arbeit in den öffentlichen
  Raum zu verlegen. Bis einschließlich 30. Mai ist das
  Kunstprojekt an der Fassade des openspace.inns-
 bruck in der Mentlgasse 12b zu sehen. KR

                                                                                     Köpfe ...
                                                                                                      Dr. Robert Schöpf
                                                                                                      Als Leiter der Magistratsabteilung III und als

Monats
                                                                                                      Baudirektor der Stadt Innsbruck ist Robert
                                                                                                      Schöpf für eine Vielzahl an Ämtern des Stadtma-
                                                                                                    gistrats zuständig. In den vergangenen Wochen
                                                                                                   leitete der gebürtige Schwazer das Sachgebiet
                                                                                                  S4 – Versorgung im Lagezentrum Magistrat. Er und
                                                                                                 sein Team sorgten etwa für das Bereitstellen von
                                                                                                medizinischem Bedarfsmaterial in Kliniken, Wohn-
                                                                                               und Pflegeheimen bzw. für niedergelassene Arztpraxen.
                                                                                              Auch die Verpflegung der städtischen MitarbeiterInnen
                                                               HER

                                                                                             im Rahmen der Corona-Krise gehörte zu seinem Aufga-
                                                            © V. LERC

                                                                                            benbereich. MF

                                                                                           Martina Höllrigl
                                                                                           Bekanntheitsgrad und Standortattraktivität der Tiroler
                                                                                          Landeshauptstadt zu steigern sowie die „Marke Inns-
                                                                                        bruck“ weiter zu entwickeln, sind die Ziele der Innsbruck
                                                                                       Marketing GmbH. Martina Höllrigl arbeitet seit 19 Jahren
                                                                                      als Assistentin der Geschäftsführung bei der städtischen
                                                                                     Tochtergesellschaft. Während der intensiven Phase rund um
                                                                                    Covid-19 unterstützte sie gemeinsam mit anderen städtischen
                                                                                   MitarbeiterInnen die telefonische Gesundheitsberatung 1450
                                                   NHOFER

                                                                                  der Leitstelle Tirol und beantwortete seit 17. März viele Anfragen
                                          © M. FREI

                                                                                 besorgter BürgerInnen. MF

                                                                                 Daumen hoch
                                                                                 Zum heurigen Osterwochenende haben sich die Inns-
                                                                                brucker Immobiliengesellschaft (IIG) und die Innsbrucker
                                                                               Sozialen Dienste (ISD) etwas Besonderes einfallen lassen:
                                                                              Mit der Aktion „Blumen für BewohnerInnen“ wurden den
                                                                             MieterInnern von IIG-Wohnungen und den SeniorInnen in den
                                                                            Wohn-und Pflegeheimen der ISD heuer blühende Ostergrüße
                                                                           überbracht. Durchgeführt wurde die Initiative gemeinsam mit
                                  M
                              RSTOCK.CO

                                                                          den GärtnerInnen und FloristInnen der Markthalle Innsbruck, die
                                                                         aufgrund der Covid-19-Krise wirtschaftlich stark betroffen sind
                            © SHUTTE

                                                                        und damit unterstützt wurden. KR

                                                                                                                   INNSBRUCK INFORMIERT        5
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

                                                                                                  Stabsarbeit im Lagezentrum
                                                                                                     Magistrat: Bürgermeister
                                                                                                   Georg Willi im Gespräch mit
                                                                                                  Branddirektor Helmut Hager.

Eine Stadt
im Krisenmodus
                             Seit Mitte März hält die Covid-19 Krise unsere
                             Gesellschaft auf Trab. Viele Entscheidungen, die
                             vor Kurzem noch unvorstellbar waren, haben das
                             gewohnte Leben vieler BürgerInnen verändert.

I                                                                                                                                © M.FREINHOFER
    nnsbruck war und ist als Landeshaupt-    die Situation erlebt und welche Perspekti-   Welche Maßnahmen wurden
    stadt und Ballungsgebiet im Zentral-     ven er für die kommende Zeit sieht.          gesetzt, um der Krise im Sinne
    raum Tirols besonders gefordert. Lan-                                                 der Abschwächung der Aus­
ge Zeit durfte sich niemand ohne triftigen   Noch in der Märzausgabe von                  wirkungen für die Stadt Inns-
Grund außerhalb seiner Wohnumgebung          Innsbruck informiert ging es um              bruck zu begegnen?
bzw. seines Wohnumfelds bewegen. Als         Krisenmanagement. Mitte März                 Das Wichtigste war, die Ausbreitung des
Ausnahmen zählten nur berufliche Grün-       war klar, dass Covid-19 eine Krise           Virus rasch in den Griff zu bekommen.
de, die medizinische Versorgung und die      mit neuer Qualität darstellt.                Deshalb haben wir uns dazu entschieden,
Versorgung der Grundbedürfnisse. Das         Wann war Ihnen das erste Mal                 zu den Maßnahmen des Bundes nicht nur
Verlassen der eigenen Wohnumgebung           bewusst, dass dies eine sehr                 die strengere Verordnung des Landes
war auf ein zeitlich und örtlich unbedingt   fordernde Zeit wird?                         („Gemeindequarantäne“) mitzutragen,
notwendiges Minimum zu beschränken.          Die Woche vom 9. März begann noch nor-       sondern in der Stadt mit der Sperre der
Innerstädtisch gern genützte öffentliche     mal mit der Bürgermeistersprechstun-         Inn-/Sillpromenade und der Parks noch
Orte wie Parkanlagen, Inn- und Sillpro-      de im Treibhaus. In den nächsten Tagen       nachdrücklicher vorzugehen. Das Rathaus
menaden sowie Spielplätze und Hunde-         wurde das Thema immer präsenter. Vor         wurde auf Notbetrieb umgestellt, wobei
wiesen waren einige Zeit gesperrt. Das-      dem Eindruck der Nachrichten aus Ita-        sichergestellt wurde, dass alle relevanten
selbe galt auch für Wanderparkplätze. Das    lien konnte man spüren, wie die allge-       Stellen und Stäbe reibungslos arbeiten
Leben machte sozusagen eine Pause. Bis       meine Nervosität zunahm. Ab 12. März         konnten. Am meisten gefordert war und
auf Weiteres bleiben auch Veranstaltun-      war die Zahl der Veranstaltungsabsagen       ist das Gesundheitsamt, wo Unglaubli-
gen und größere Menschenansammlun-           schon groß und spätestens dann war klar:     ches geleistet wurde. Zumindest für jetzt
gen untersagt.                               auch Innsbruck wird von der Corona-Kri-      geben uns die Zahlen recht – Innsbruck
Innsbruck informiert hat bei Bürgermeis-     se betroffen sein und das mindestens bis     hat diese erste Etappe gut gemeistert.
ter Georg Willi nachgefragt, wie er selbst   zum Sommer.                                  Jetzt versuchen wir das Stadtleben Schritt

6     INNSBRUCK INFORMIERT
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
für Schritt hochzufahren, ohne das bisher       beitet zurzeit im Landhaus, wo alle Fäden      hört man, dass mit den geplanten
Erreichte zu gefährden.                         zusammenlaufen.                                Budgets nicht mehr gearbeitet
                                                Im Rathaus wurden alle Aktivitäten im La-      werden kann und viele Projekte
Welche organisatorischen                        gezentrum koordiniert. Alle Entscheidun-       zeitlich nach hinten verschoben
Planungen wurden in diesem                      gen wurden von Vizebürgermeister Johan-        werden müssen.
Zusammenhang gesetzt?                           nes Anzengruber und Branddirektor Helmut       Das Stadtbudget muss „Federn lassen“. Es
Die größte Herausforderung war, den             Hager, der die Funktion des Leiters Stabsar-   wird weniger Einnahmen geben und wir
Rathausbetrieb und die städtischen Be-          beit inne hat, gemeinsam mit mir getroffen.    werden manches Unvorhersehbare finan-
teiligungen wie Innsbrucker Kommunal-                                                          zieren müssen. Das bedeutet, Prioritäten
betriebe, Innsbrucker Verkehrsbetrie-           Welche Erfahrungen nehmen Sie                  setzen und manches muss warten. Leider!
be, Innsbrucker Soziale Dienste u. a. so        aus dieser Krise, die unser Leben
zu gestalten, dass es immer wenigstens          nach ExpertInnenmeinung noch                   Welche Botschaft haben Sie für
eine „Rückfallsebene“ gab, so dass Er-          einige Zeit beschäftigen wird, mit?            die InnsbruckerInnen?
krankungen und daraus folgende Qua-             In der Krise lernt man Menschen sehr gut       Erst einmal heißt es noch durchhalten, die
rantänemaßnahmen aufgefangen wer-               kennen. Wie solidarisch, einsatzbereit, be-    Krise ist noch nicht vorbei. Langfristig aber,
den können.                                     lastbar, kreativ sind sie? Ich bin erstaunt    so hoffe ich, nehmen wir – allen Schwie-
                                                und dankbar, was alles möglich ist, wenn       rigkeiten, Einschränkungen, Verlusten zum
Wie liefen die Entscheidungs­wege,              Menschen zusammenrücken, obwohl sie            Trotz – die positiven Erfahrungen mit: den
wo laufen alle Fäden zusammen?                  Abstand halten müssen.                         Zusammenhalt, das Aufeinander-Schauen,
Das regelt die Verordnung über die Ge-                                                         den Blick für das Wesentliche.
meindeeinsatzleitung. Gemeindeeinsatz-          Welchen Einfluss hat die Krise
leiter bin ich selbst. Leiter der Stabsarbeit   auf das Stadtbudget? Von anderen               Das Interview führte
ist Elmar Rizzoli mit seinem Team. Er ar-       Landeshauptstädten in Österreich               Katharina Rudig.

                                                                                                                  INNSBRUCK INFORMIERT     7
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

     NACH DER
     KRISE –
     SO GEHT’S
     WEITER
            Bildungseinrichtungen: Schrittweise Öffnung
           Am Montag, 4. Mai, hat die etappenweise Öffnung der Schulen mit der Rückkehr jener Schüle-
          rInnen in Österreich begonnen, die heuer ihre Matura ablegen oder ihre (Lehr-)Abschlussklasse
          absolvieren. Auch die Lehrlinge im letzten Berufsschuljahr haben wieder Präsenzunterricht und
         schließen ihre Ausbildung dann sukzessive ab. Zwei Wochen später, am Montag, 18. Mai, ist die
         Öffnung für schulpflichtige Kinder vorgesehen. Das umfasst alle Klassen der Volksschulen, der
        städtischen Mittelschulen, der AHS-Unterstufe und der Sonderschulen sowie alle Deutschför-
        derklassen.
       Am 3. Juni sollen schließlich – vorbehaltlich gleichbleibender Infektionszahlen – alle Schüle-
      rInnen der weiteren Schulstufen in den Schulbetrieb zurückkehren. Das betrifft alle weiteren
      Klassen der Sekundarstufe II und alle Klassen der Polytechnischen Schulen.

    Weitere Informationen auf der Website des Bildungsministeriums unter www.bmbwf.gv.at
    Mehr zu den städtischen Bildungseinrichtungen und zur Sommerbetreuung auf Seite 16.                 AS

    Quelle: Etappenplan Schulöffnungen, BMBWF, 24. April 2020

                                                    Innsbruck-Hilft-Hotline
                                                  Darf ich mich mit meinen FreundInnen zum Spazierengehen treffen? Kann ich
                                                 am Sportplatz Fußballspielen? Wer hilft mir bei Erledigungen und wie kann ich
                                                 mich weiterhin schützen? Nach wie vor fühlen sich viele BürgerInnen aufgrund
                                                der geltenden Verkehrsbeschränkungen verunsichert. Verbote und Einschrän-
                                                kungen werden je nach Situation geändert, aufgehoben oder angepasst. Um
                                               den Unsicherheiten und Unklarheiten, die dadurch entstehen können, ent-
                                               gegenzuwirken und um gesicherte Informationen zu erhalten, können sich
                                              BürgerInnen ab sofort bei der „Innsbruck-Hilft-Hotline“ unter +43 512 5360
                                              6120 erkundigen. Bei Fragen rund um Covid-19 oder die Freiwilligenhilfe
                                             kann man sich von Montag bis Donnerstag, 8.00 bis 17.00 Uhr, und freitags,
                                             8.00 bis 12.00 Uhr, an die Hotline wenden.

                                            ,N
                                             ach wie vor wird über die „Innsbruck-Hilft-Hotline“ auch die koor-
                                              dinierte Freiwilligenhilfe für alle, die Unterstützung bei Erledigungen
                                              benötigen oder helfen möchten, organisiert. AD

8     INNSBRUCK INFORMIERT
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Was tut sich in den Stadtteilzentren?
Auch wenn die Räumlichkeiten der drei Stadtteilzentren aktuell geschlossen sind,
bleiben die MitarbeiterInnen in der Bienerstraße, in Wilten und in der Reichenau
für Anliegen und Fragen via Telefon oder E-Mail erreichbar. Aber auch darüber
hinaus hat sich das Team der ISD-Stadtteilzentren verschiedene Angebote,
                                                                                                               Stadtteilzentrum
die zum Mitmachen einladen, überlegt. So herrscht etwa bei den offenen
                                                                                                               Bienerstraße
Buchtauschregalen ein ständiges Nehmen und Geben. Damit das so bleibt,
                                                                                                              Bienerstraße 10/801
wird weiterhin dazu aufgerufen, ausgelesene Bücher dort abzugeben – und
                                                                                                              E-Mail: m.konzett@isd.or.at
natürlich wieder neue mitzunehmen. Dabei gilt, unbedingt entsprechende
                                                                                                             Tel.: +43 664 800 937 460
Schutz- und Hygienemaßnahmen einzuhalten.
Wer außerdem seine kreativen Werke und Stücke mit der Öffentlich-
                                                                                                            Stadtteilzentrum Wilten
keit teilen möchte, kann diese via E-Mail als Foto schicken oder direkt
                                                                                                            Leopoldstraße 33a
an den Bürotüren der Stadtteilzentren abgeben. Das Team freut sich
                                                                                                           E-Mail: info@stadtteilzentrum-
darauf, die einladenden Fensterflächen damit bunt und lebendig zu
                                                                                                           wilten.at
schmücken. Auf den Facebook-Kanälen der Stadtteilzentren werden
                                                                                                          Tel.: +43 664 800 937 660
außerdem sportliche Fitness- und Yogavideos sowie regionale On-
line-Einkaufsmöglichkeiten geteilt. Wer selbst Ideen und Angebote                                              ISD - Stadtteilzentrum Wilten
teilen möchte, kann die Seite auch gerne als Plattform nutzen.
Nähere Infos und Neuigkeiten sind online unter                                                           Stadtteilzentrum Reichenau
www.stadtteilzentrum-wilten.at und                                                                      Radetzkystraße 41
www.stadtteilzentrum-reichenau.at zu finden. AD                                                         E-Mail: p.klumpner@isd.or.at
                                                                                                       Tel.: +43 664 800 937 760
                                                                                                            Campagne – Temporäres
                                                                                                           Stadtteilzentrum Reichenau

             Stufenweiser Normalbetrieb
             im Rathaus
               Der Notbetrieb im Stadtmagistrat wurde
              mit Anfang Mai aufgehoben und ein
             phasenweiser Normalbetrieb eingeführt.
             Alle Dienststellen des Rathauses sind
            wieder wie gewohnt vor Ort besetzt
           und damit auch telefonisch und per
           Mail erreichbar. Homeoffice wird
          allerdings im Sinne der Entflechtung                 Sichere Mobilität mit den IVB
          der MitarbeiterInnen-Teams und der                     Die meisten Wege durch Innsbruck dienten in den vergangenen
         Risikominimierung vor Ansteckungen                     Wochen der eigenen Grundversorgung, der Unterstützung anderer
        weiter ein Thema sein. Mund-Nasen-                      oder dem Weg vom und zum Arbeitsplatz. In dieser Zeit waren
        Schutz ist zwingend vorgeschrieben,                    die öffentlichen Verkehrsmittel der IVB (Innsbrucker Verkehrsbe-
       die Reinigung des Rathauses wird zu-                   triebe) nach Samstagfahrplan unterwegs. Seit 4. Mai fahren die
      dem verstärkt. Ab 11. Mai ist der Ma-                   IVB-Linien wegen der verstärkten Nachfrage nach Ferienfahrplan
      gistrat auch wieder für BürgerInnen                    – eine Kapazitätssteigerung von rund 30 Prozent gegenüber
     im Rahmen des Parteienverkehrs                         April. Die Mitnahme von Fahrrädern in Bussen und Trams ist
    zugänglich. Die Verwendung eines                        wochentags nur außerhalb der Stoßzeiten von 9.00 bis 15.00
    Mund-Nasen-Schutzes, ein eigenes                       Uhr sowie 18.30 bis 6.00 Uhr möglich.
   Leitsystem, Einlasskontrollen, die                      Die Radheckträger können jederzeit und uneingeschränkt ge-
  Beschränkung der Eingänge und                           nutzt werden. In der Freizeit und für Ausflugsfahrten empfiehlt
  die bestmögliche Steuerung des                          die IVB die Nutzung der Igler: Die Linie 6 hat den Betrieb im
 BürgerInnenkontaktes über Ter-                          Stundentakt aufgenommen.
minvereinbarungen gelten hier                            Bei der Beförderung in den Fahrzeugen gelten die höchsten
als Vorgaben. KR                                        Hygiene- und Sicherheitsstandards für Fahrpersonal und
                                                       Fahrgäste sowie weiterhin die vorgeschriebenen Hygiene-
                                                       maßnahmen, das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes und
                                                      wenn möglich das Einhalten eines Mindestabstandes. Die
                                                      Türen der Fahrzeuge öffnen an jeder Haltestelle automa-
                                                     tisch. Tickets können derzeit nicht bei der Fahrerin/dem
                                                     Fahrer, sondern nur im Vorverkauf erworben werden.
                                                     Lesen Sie mehr zu weiteren neuen IVB-Angeboten
                                                    auf Seite 38. AS

                                                                                                            INNSBRUCK INFORMIERT   9
Die Zukunft im Blick - Innsbruck Informiert
Lebensraum Innsbruck

Arbeiten im Ausnahmezustand:
Ein Rückblick
                Der Notbetrieb im Rathaus forderte seit Mitte März die
                gesamte Belegschaft des Stadtmagistrats. Deshalb musste
                innerhalb kürzester Zeit improvisiert werden.

D
         ie Maßnahmen, die im Innsbru-       Fachärztinnen und die Situation kann be-        dert. Anfangs wurden im Notbetrieb nur
         cker Rathaus im Zusammenhang        wältigt werden“, betont Stadtphysikus Ing.      die wichtigsten Aufgaben wie das Leeren
         mit Covid-19 getroffen wurden,      Dr. Hans-Peter Rammer.                          von Mülleimern erledigt. Anfang April wur-
veränderten das Arbeiten im Magistrat.                                                       den die Bodenmarkierungsarbeiten ange-
Aus dem serviceorientierten Arbeiten mit     Hochzeiten im Corona-Stil                       gangen. Inzwischen sind alle Mitarbeite-
physischem BürgerInnenkontakt wurde          Auch im städtischen Standesamt liefen           rInnen in Teams wieder voll im Einsatz
ein Austausch mit Abstand. Der direk-        die Uhren seit 13. März anders. 50 geplan-      und alle Reinigungsarbeiten, wie etwa das
te Kontakt erfolgt seither vorwiegend di-    te Hochzeiten wurden bis auf Weiteres ver-      Einsammeln von Laub oder das Schneiden
gital und telefonisch. Bis 11. Mai ist das   schoben, bis 17. April wurden Trauungen         von Gehölz, werden wieder wie gewohnt
Bürgerservice als Ansprechpartner in den     ausgesetzt. Aktuell werden Hochzeiten           durchgeführt.
RathausGalerien vor Ort. Glasscheiben mit    wieder veranstaltet. Die Voraussetzungen
Durchreiche sowie die Unterstützung der      dafür sind allerdings andere als vor Corona:    Lagezentrum
Mobilen Überwachungsgruppe (MÜG) stel-       Meist ist nur das Brautpaar vor Ort, mehr als   Eine Novität stellte das Lagezentrum Stadt-
len die Einhaltung der verordneten Maß-      fünf Personen sind nicht erlaubt. Generell      magistrat, das täglich im 6. Stock des Rat-
nahmen und der Hygienebestimmungen           werden Trauungen „kurz und knackig“ ab-         hauses besetzt war, dar. MitarbeiterInnen
sicher. „Insgesamt wurden vom Team im        gehalten. „Die Paare nehmen das gelassen        aus unterschiedlichen Ämtern und Refera-
Bürgerservice bis 30. April 20.557 telefo-   und Termine trotzdem gerne an. Von 17.          ten der Stadtverwaltung haben dafür kurz-
nische und 6.021 persönliche Kontakte        April bis Anfang Mai hatten wir 24 Trauun-      fristig ihr gewohntes Arbeitsumfeld verlas-
abgewickelt“, berichtet Referentin Sabine    gen“, berichtet der Referent im Standesamt      sen und sich in ein neues Aufgabengebiet
Kröß-Tunner.                                 Markus Tilly.                                   eingearbeitet. So war eine gute Abstim-
                                                                                             mung in dem sich ständig verändernden
Gesundheitsamt sehr gefordert                Straßenbauhof                                   Lagebild in Ergänzung zu den Informatio-
Die Corona-Krise in ihrer akuten Phase war   Für MitarbeiterInnen im Außendienst hat         nen der städtischen VertreterInnen in der
und ist eine extreme physische und psychi-   sich mit Corona ebenfalls einiges verän-        Landeseinsatzleitung möglich. KR
sche Herausforderung für alle Beteiligten
im Gesundheitswesen. Beginnend mit Fa-
schingsdienstag und dem Einsatz im „Hotel
Europa“ kam das städtische Gesundheits-
amt kaum zur Ruhe. Das Stammpersonal
geriet trotz siebentägigem Einsatz im Aus-
maß von 13 Stunden am Tag an seine Gren-
                                                       Im Notbetrieb war das Ge-
zen. An Spitzentagen kam es zu mehr als             sundheitsamt sehr gefordert,
60 Neuerkrankten täglich. „Dank der Unter-        dennoch wurden Routinen wie
                                                   die FSME-Impfung für Mitar-
stützung von Mitarbeiterinnen und Mitar-
                                                     beiterInnen durchgeführt.
beitern aus anderen Dienststellen, der Be-
reitschaft des Stammpersonals und von
Innsbrucker Ärztinnen und Ärzten konn-
te die heiße Phase abgearbeitet werden.
Mittlerweile unterstützen uns zwei externe
                                                                         HER
                                                                      © V. LERC

10    INNSBRUCK INFORMIERT
Entgeltliche Einschaltung

                                  Bestes Ergebnis für
                               Innsbrucker Hörakustiker

   B
            eim Kauf eines Hörgeräts ist             ment. Getestet wurde die Beratung bei            den einerseits dabei, das beste Hörsystem
            eine kompetente Beratung                 Hörgeräteakustikern. Das Ergebnis: Von           für sie zu finden. Andererseits klären sie
            das Um und Auf. Diese finden             sieben Anbietern war Gaertner Auditiv            auch über Fragen zur Finanzierung auf.
  Betroffene bei Gaertner Auditiv, wie das           der einzige, der bei den betroffenen             Da Hörprobleme das geistige und kör-
  österreichische Testmagazin Konsument              Testpersonen eine sehr gute Anamnese             perliche Wohlbefinden beeinträchtigen
  jetzt bestätigt (KONSUMENT 3/2020).                vornahm. Sehr gut waren auch die Er-             können, ist eine rasche ärztliche Abklä-
  Als einziger von sieben Anbietern bietet           läuterungen zum Ablauf der Anpassung             rung ratsam. In einem zweiten Schritt
  der Hörakustiker aus Innsbruck eine                und die Kosten.                                  helfen kompetente Hörakustiker, wie
  sehr gute Beratung.                                                                                 Gaertner Auditiv in Innsbruck dabei,
  Schon lange ist Gaertner Auditiv                   Frühzeitig eingreifen                            Lebensqualität zurückzugewinnen.
  Kunden ein vertrauensvoller und               Z U FDass
                                                       R I Eeine
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                                                                  N H E I T S Beratung bei der
  verlässlicher Partner in puncto besser               G A Reines
                                                     Wahl     A N THörgeräts
                                                                     IE        unerlässlich ist,      GAERTNER AUDITIV 1
  hören. Dass der Hörgerätespezialist sich      bei GLEITSICHTBRILLEN
                                                     liegt unter anderem daran, dass jeder            Heiliggeiststraße 1a und 4
      Z U F R I E D durch
                    E N H Eseine
                             I T S Beratungs-                                             ZUFRIEDENHEITS
  im Besonderen                                      Hörverlust    individuell
                                          Wir garantieren die ideale Anpassung  ist. Auch die Ur-
                                                                                               GARAN  6020
                                                                                                        T I EInnsbruck
            GARANTIE
  qualität von der Konkurrenz abhebt,Ihrer Gleitsichtbrille,
                                                     sachen dafür  egal für welche
                                                                      können   unterschiedlicher      +43  512 93 53 95
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      bei GLEITSICHTBRILLEN
  zeigt sich in der März-Ausgabe des     Glas-Ausführung     Sie sich entscheiden.
                                                     Natur sein. Die qualifizierten Akustiker         auditiv@gaertner-innsbruck.at
                                           Deshalb ist für Sie jede Korrektur Wir garantieren die ideale Anpassung
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  österreichischen          AnpassungKonsu-
                      Testmagazins                   von  Gaertner    Auditiv  helfen  ihren  Kun-    www.optik-gaertner.at
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    Deshalb ist für Sie jede Korrektur                                            Deshalb ist für Sie jede Korrektur
       innerhalb des ersten Jahres                                                   innerhalb des ersten Jahres
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                                                                                                                          wie es geht!
                                                                                                                         Montag bis Freitag
                                                                                                                   durchgehend von 8.30 bis 17 Uhr
                                                                                                                      Terminvereinbarung unter

                         Wie nah
                                                                                                                         Tel. 0512/93 53 95
                                                                                                                      Wir bemühen uns um Sie!

                 WieWasnah
                     ist macht
                         fern    Wie nah
                               genug?
             ist fern
                    dengenug?ist fern gen
                        Ton zur
                                                        Musik?
                                                                                                                                        Powered by

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Lebensraum Innsbruck

Auswege aus
der Kultur-Krise
                      Die Corona-Krise trifft das Innsbrucker Kulturleben hart.
                      Absagen und Verschiebungen lösen Verunsicherung bei
                      Publikum, KünstlerInnen und Kulturschaffenden aus.

                                                                                                        © TIROLER LANDESTHEATER/LARL
                      Wie hilft die Stadt? Ein Gespräch mit Vizebürgermeisterin
                      Mag.a Uschi Schwarzl.

Wie ist die Stimmung in der                          strecken und die frühzeitige Auszahlung     sind ein nicht zu unterschätzender Wirt-
Innsbrucker Kulturszene?                             von Subventionsraten zu ermöglichen.        schaftsfaktor für Innsbruck. Da bin ich
Die Stimmung ist verständnisvoll und vol-            Zeitgleich hat das Kulturamt alle unsere    sehr froh, dass es noch gelungen ist, zum
ler digitaler Kreativität. Andererseits aber         SubventionswerberInnen angeschrieben        Jahreswechsel die vielen dreijährigen
auch unzufrieden, da dieses „in der Luft             und eingeladen, Änderungen, Notwen-         Förderverträge mit größeren Kulturein-
hängen“ Planbarkeit sowohl kurz- als                 digkeiten und Wünsche bekannt zu ge-        richtungen und auch andere Jahressub-
auch mittelfristig schwierig bis unmöglich           ben. Das Kulturamt bemüht sich intensiv     ventionen noch teils kräftig zu erhöhen.
macht. Ich erhoffe mir von der Bundesre-             um alle Anfragen und Probleme.              Diese gesicherte Perspektive ist gerade
gierung etwas realitätsnähere Zeitvor-               Der Kulturausschuss des Gemeinderates       jetzt besonders wichtig.
gaben und den unbedingt notwendigen                  hat unter Einhaltung der Abstandsregeln
Unterstützungsfonds für Non-Profit-Un-               getagt, um Subventionen zu beschließen.     Stichwort Krise als Chance.
ternehmen. Darauf warten viele Kulturin-             Im Stadtsenat haben wir den Weg frei ge-    Was passiert online?
stitutionen bereits lange.                           macht für Arbeitsstipendien für Künstle-    Wir versuchen von Seiten der Stadt unser
                                                     rInnen. Das ist ein zusätzlicher Topf mit   Angebot so weit wie möglich digital und
Welchen Satz hören Sie zur Zeit                      knapp 100.000 Euro für Kulturschaffende     kontaktfrei verfügbar zu machen. Viele
am häufigsten?                                       aller Sparten.
Sehr oft hören meine MitarbeiterInnen im
Kulturamt und ich: Wir möchten auf jeden             Welche Auswirkungen hat
Fall versuchen, unsere Veranstaltungen               die Krise auf das Kulturleben                               Unterstützung für Kultur­
umzusetzen oder zu verschieben, wissen               der Stadt?                                                  schaffende & KünstlerInnen
aber noch nicht genau auf wann und mel-              Sehr große. Wir können die wachsenden                  ,S
                                                                                                              tädtisches Kulturamt: Fragen
den uns, wenn wir wieder planen können.“             und für das städtische Leben so wichti-              zu Subventionen und Arbeits­
                                                     gen Kulturszenen nur dann über diese                stipendien +43 512 5360 1654;
Wird es von Seiten der Stadt                         Krise retten, wenn wir dafür ebenso Geld            post.kulturamt@innsbruck.gv.at
direkte finanzielle Unterstützung                    in die Hand nehmen wie für die Rettung           ,Hotline +43 1 53 115 202 555
für KünstlerInnen und Kultur-                        anderer Sektoren. Kunst und Kultur spie-           des Bundesministeriums für Kunst
schaffende geben?                                    len für unsere Stadtgesellschaft, gera-           und Kultur für KünstlerInnen,
Wir haben die Subventionsordnung per                 de auch bei der langsamen Rückkehr zur            VeranstalterInnen und Vereine
Notrecht geändert, um Fristen zu er-                 Normalität, eine zentrale Rolle. Und sie         (kunstkultur@bmkoes.gv.at)
                                                                                                    ,Härtefallfonds der
                                                                                                      Wirtschaftskammer: Telefonische
                                        „Mich schmerzen der Shutdown                                 Auskünfte bei der Wirtschaftskam-
                                        unseres Kulturlebens, die Existenz-                          mer Tirol 05 90 90 5 2424
                                       bedrohung vieler Kunstschaffen-                            ,KünstlerInnen-Sozialversiche-
                                      den und die aktuelle Planungsun-                             rungsfonds: https://www.ksvf.at/
                                     sicherheit ganz besonders. Als Stadt                          covid-19.html
             R   HE

                                                                                                 ,C ovid19-Soforthilfefonds des
         IAN FORC

                                    tun wir unser Möglichstes, um die                              
                                   negativen Folgen zu minimieren.“                               Landes Tirol:
       © CHRIST

                                  Vizebürgermeisterin Mag.a Uschi Schwarzl                        www.tirol.gv.at/kunst-kultur/
                                                                                                 kulturfoerderungen/
                                                                                                 covid-19-soforthilfefonds
12    INNSBRUCK INFORMIERT
Leere Ränge – wie hier
                                                         im Landestheater –
                                                         sind das dominierende
                                                         Bild im Corona-Früh-
                                                         ling 2020.

                                                                                       Innsbrucker Kultureinrichtungen
                                                                                       ,T
                                                                                         iroler Landestheater
                                                                                         Derzeit geschlossen. Am 26. September soll die neue
                                                                                        Spielzeit 2020/21 beginnen. Auf den Social Media-Ka-
                                                                                        nälen gibt’s schon jetzt Einblicke hinter die Kulissen, auf
                                                                                       www.daheimtheater.at zeigen Ensemblemitglieder und
                                                                                       MitarbeiterInnen ihren Alltag abseits der Bühne.

                                                                                    , Haus der Musik
          Kulturfestivals in Corona-Zeiten                                           Kein Publikumsbetrieb bis Ende Sommer. Ab Herbst
         UNSICHER                                                                   soll es wieder Konzerte und Aufführungen in den
         , I nnsbrucker Festwochen der Alten Musik: Bis Redakti-
                                                                                    Kammerspielen geben.
          onsschluss stand nicht fest, ob die Festwochen im Som-
          mer stattfinden können. Aktuelle Infos: www.altemusik.at                , Stadtmuseum/Stadtarchiv und Museum Goldenes Dachl
        ,E
          benfalls unklar ist, ob das Open Air Kino im Zeughaus                   Ab 18. Mai sind das Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck
         öffnet und ob die Kino-Highlights des Leokinos im                         sowie das Museum Goldenes Dachl wieder geöffnet. Bis dahin
        August laufen werden. www.leokino.at                                      telefonisch und per Mail erreichbar. Nähere Infos auf Seite 31.
      VERSCHOBEN                                                             ,S
                                                                               tadtbibliothek
     ,H
      eart of Noise: Neuer Termin für das Avantgarde-Mu-
                                                                               Das Wohnzimmer der Stadt bleibt bis auf Weiteres geschlossen.
       sikfestival ist 1. bis 3. Oktober. Bereits gekaufte Tickets            Um die Wartezeit bis zur Öffnung zu verkürzen, bietet die Stadt-
       bleiben gültig. Programm ab Juli. www.heartofnoise.at                  bibliothek ein kostenloses Abholservice für Mitglieder an. Mehr
    , I
       FFI – International Film Festival Innsbruck: Das 29.                  Infos auf Seite 30.
     IFFI soll vom 3. bis 8. November im Leokino und Cine-
     matograph über die Leinwand flimmern.                                ,M
                                                                           usikschule Innsbruck
    www.iffi.at                                                            Einzelunterricht findet wieder ab 11. Mai statt, der Ensemble-
                                                                          Unterricht startet im Juni. Infos und den virtuellen „Tag der offenen
  ABGESAGT                                                                Tür“ gibt’s auf www.innsbruck.gv.at/musikschule. Anmeldungen fürs
 ,2
   6. Innsbrucker Promenadenkonzerte: Die sommer-                       kommende Schuljahr sind bis 4. Juni an post.musikschule@inns-
  liche Blasmusik-Konzertreihe findet nicht statt, will                  bruck.gv.at möglich, für Musikalische Früherziehung und Kinder- und
  aber 2021 gestärkt zurückkehren.                                      Jugendchor bis Ende September. Auskünfte unter +43 512 58 54 25 0
  www.promenadenkonzerte.at

KünstlerInnen und Kulturschaffende ha-        rasch und unbürokratisch unterstützen.             nach Corona umso wichtiger sein. Und
ben kreative Wege gefunden, dass Kunst        Wie schon vor Corona angekündigt, star-            trotz aller Kreativität im Netz – danke da-
und Kultur auch von daheim aus zugäng-        ten wir heuer den Prozess „Kulturstra-             für –, möchte ich euch Kunst- und Kultur-
lich sind. Dafür möchte ich mich sehr be-     tegie Innsbruck 2030“. Diese wird jetzt            schaffenden sagen: Ihr fehlt mir! WG
danken und wir sind als Stadt bemüht,
das auch zu honorieren. Das gilt auch für
die Musikschule, wo über Video unter-
richtet wird und es einen virtuellen „Tag
der offenen Tür“ gibt.

Welche Botschaft möchten
Sie den an Kultur interessierten
Innsbruckerinnen und Inns­
bruckern für die nächste Zeit
mitgeben?
Ich kämpfe dafür, dass wir als Stadt das
Kulturleben und damit das Rückgrat un-
serer pulsierenden Stadt bestmöglich,

                                                                                                                   INNSBRUCK INFORMIERT   13
Lebensraum Innsbruck

Covid-19:
Risikogruppe SeniorInnen
                          Die BewohnerInnen der Innsbrucker Wohn- und Pflegeheime
                          gehören zu den Risikogruppen im Zusammenhang mit der
                          Corona-Erkrankung. Die Innsbrucker Sozialen Dienste (ISD)
                          erklären den Schutz der SeniorInnen als oberste Priorität.

                                             „In den letzten Wochen haben wir gesehen,
                                                                                                          meister Ing. Mag. Johannes Anzengruber,
                                            wie enorm wichtig eine ausreichende Anzahl
                                           von Pflegekräften in den verschiedensten                       BSc, ressortzuständig für Gesundheit
                                          Gesundheitseinrichtungen ist. Daher ist es mir                  und Pflege, betont: „Die Beschaffung von
          HER

                                                                                                          Schutzausrüstung hat weiter höchste
       IAN FORC

                                         ein großes Anliegen, Pflege als Lehrberuf zu
                                        installieren. Erste Gespräche dazu laufen bereits.“               Priorität. Ziel ist es, diese Risikogruppe
     © CHRIST

                                       Vizebürgermeister Ing. Mag. Johannes Anzengruber, BSc              sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbei-
                                                                                                          ter bestmöglich zu schützen. Wir setzen
                                                                                                          alles daran, die notwendigen Materialien

D
       ie Ereignisse rund um das Covid-19                     in den Heimen verpflichtend vorsahen,       zur Aufrechterhaltung der Hygienemaß-
       Virus haben naturgemäß auch die                        wurde in den ISD-Einrichtungen reagiert:    nahmen laufend sicherzustellen und zu
       ISD fest im Griff. Gerade die Tat-                     Verdachtsfälle bei BewohnerInnen und        organisieren.“
sache, dass die schwersten bis tödlichen                      Personal wurden bei der geringsten
Krankheitsverläufe überwiegend die älte-                      Symptomatik aufgezeigt sowie Testun-        Neue Formen des Austausches
re Generation betreffen, ließen von vorn-                     gen veranlasst. Die MitarbeiterInnen ar-    Leider haben die restriktiven Maßnah-
herein die Alarmglocken schrillen. „Wie                       beiten seit März unter erhöhten Schutz-     men auch negative Auswirkungen auf
auch in allen anderen Tiroler Heimen wur-                     vorkehrungen. Dazu gehören die strikte      die Lebensqualität in Seniorenwohnhei-
de daher Mitte März für alle Wohn- und                        Einhaltung der Hygienemaßnahmen, der        men. Gerade die Besuche von Familie
Pflegeheime der ISD zu restriktiven Maß-                      laufende Einsatz von Mund-und-Nasen-        und Freunden oder auch die vielfältigen
nahmen gegriffen. Besuche wurden un-                          Schutz sowie die – trotz angespannter       Leistungen der ehrenamtlichen Mitarbei-
tersagt, die Arbeit der Ehrenamtlichen                        Personalsituation – organisierte Teilung    terInnen zaubern Freude in die Gesich-
vorläufig unterbrochen. Der Kontakt in                        von Teams.                                  ter der BewohnerInnen und sind wie „die
den Häusern und zwischen den einzelnen                        „Diese Maßnahmen haben die Anste-           Butter aufs Brot“ in dieser Lebensphase.
Wohnbereichen wurde extrem minimiert.                         ckungsgefahr sicherlich minimiert.          Das Wohnheim Saggen hat sich dieses
Auch auf die Einbeziehung von externen                        Trotzdem hat sich das Virus kurzzeitig in   Themas besonders angenommen und
Dienstleistungen, wie TherapeutInnen,                         den Wohnheimen Hötting sowie O-Dorf         schlägt seit Anfang April einen alternati-
FußpflegerInnen und FriseurInnen muss-                        breitgemacht und dabei seine große Ge-      ven Weg ein: Via digitaler Kommunikation
te ab diesem Zeitpunkt verzichtet wer-                        fährlichkeit tragisch unter Beweis ge-      wird versucht, den Austausch zwischen
den“, berichtet ISD-Geschäftsführer Dr.                       stellt. Zahlen aus anderen Einrichtungen    den BewohnerInnen und der „Außen-
Hubert Innerebner von den unmittelba-                         insbesondere im Ausland und teilweise       welt“ zu gewährleisten. Begonnen wurde
ren Einschränkungen.                                          erschütternde Presseberichte in diesem      mit Videotelefonie via Handys und Kopf-
                                                              Zusammenhang zeigen jedoch deutlich,        hörer. Nachdem die SeniorInnen auf den
Gezielte Screenings                                           dass wir mit den sehr rigorosen Maßnah-     kleinen Displays ihre Angehörigen nicht
und Maßnahmen                                                 men eine viel schlimmere Entwicklung        so gut erkennen konnten, entschied man
Bereits bevor die Bunderegierung und                          bis dato verhindern konnten“, erklärt Ge-   sich für die Anschaffung von Tablets. Eine
das Land Tirol flächendeckende Tests                          schäftsführer Innerebner. Vizebürger-       gute Idee, wie sich herausstellte: Mit den

14              INNSBRUCK INFORMIERT
Ein Lächeln ins Gesicht zaubern:
© M. FREINHOFER

                                                                                                               Digitale Kommunikation mit den
                                                                                                               Verwandten im Wohnheim Saggen.

                  Tablets funktioniert die Kommunikati-      nern trotz Abstandhalten ein Stück weit      gegnen diesen Wünschen mit Verständ-
                  on zwischen HeimbewohnerInnen und          ihre bisher gewohnte Lebensqualität zu-      nis, betonen aber: „Die ‚Kunst‘ in den Hei-
                  ihren Angehörigen bestens. Mittlerwei-     rück“, hält Vizebürgermeister Anzengru-      men besteht in den nächsten Tagen und
                  le nutzen 30 bis 50 der insgesamt 156      ber fest.                                    Wochen darin, wieder etwas mehr Ab-
                  BewohnerInnen das Service. Unterstützt                                                  wechslung in den Alltag zu bringen und
                  und begleitet werden sie dabei von Ergo-   Aussicht auf Normalität                      doch dem Virus nicht die Türe einen Spalt
                  therapeutInnen. Inzwischen wird dieses     Viele SeniorInnen und MitarbeiterInnen       zu öffnen. Daher werden allfällige Locke-
                  digitale Angebot in allen Wohnheimen       wünschen sich natürlich eine Perspekti-      rungen nur in engster Abstimmung mit
                  zur Verfügung gestellt. Es sind ganz be-   ve für die Zukunft. Für immer in Isolation   den Behörden, insbesondere dem Land
                  rührende Szenen, wenn die Heimbewoh-       zu sein, entspricht nicht dem Leben, das     Tirol, und mit Bedacht erfolgen – zum
                  nerInnen nach Wochen der Isolation zum     in Wohnheimen üblich ist. Dr. Innerebner     Wohle der uns anvertrauten älteren Mit-
                  ersten Mal wieder ihre Kinder und Enkel-   und Vizebürgermeister Anzengruber be-        bürgerInnen.“ KR
                  kinder live sehen und erleben können –
                  eine große Erleichterung für alle. „Seit
                  Beginn der Krise ist es mir besonders
                  wichtig, die Risikogruppen zu schützen.                                                                              Edle
                  Wir haben die Vorgaben durch die Bun-                                                                           Gesch
                                                                Seilergasse 13, 6020 Innsbruck-Altstadt                                  enke
                  desverordnung deshalb zügig umgesetzt.        Mo-Fr 10:00-18:00, Sa 10:00-15:00                                 a u s Ti
                                                                                                                                           rol
                  Die Lebenswelt der Seniorinnen und Se-        Online Shop: www.tiroleredles.at

                  nioren in den Heimen wurde durch das
                  Besuchsverbot der Angehörigen völlig
                  verändert. Auch in den Heimen musste
                  umstrukturiert werden und vieles ging
                  nicht mehr seinen gewohnten Lauf. Initi-
                  ativen – wie jene im Wohnheim Saggen –
                  bringen den Bewohnerinnen und Bewoh-

                                                                                                                             INNSBRUCK INFORMIERT   15
Lebensraum Innsbruck

Gut betreut
durch die Krise
             Berufstätige Eltern werden in der aktuellen Situation
             besonders gefordert. Umso wichtiger ist es für sie, ihre
             Kinder gut betreut zu wissen. Die städtischen Einrichtungen
             waren von Beginn an im Notbetrieb geöffnet.

S
       eit Mitte März ist der Regelbetrieb    gen, wie Stadträtin Mayr betont: „Durch
       aufgrund der gesetzlichen Vorga-       die geltenden Hygiene- und Abstands-
       ben des Bundes und des Landes an       regeln und die weiterhin beschränk-

                                                                                                              GER
                                                                                                           © B. WAR
Innsbrucks Schulen, in Kindergärten und       te Personenzahl in geschlossenen Räu-
Kinderhorten ausgesetzt. Um berufstä-         men kann leider nicht dieselbe Anzahl an
tige Eltern und Alleinerziehende zu un-       Kindern wie bei ,Normalbetrieb‘ betreut
terstützen, blieben von Beginn an alle        werden. Dennoch wird versucht, für Fa-
30 Kindergärten und neun SchülerInnen-        milien und Kinder die größtmögliche Fle-         www.kinderstadt-tirol.at anzumelden.
horte im Notbetrieb geöffnet. „Ohne den       xibilität und Unterstützung zu bieten und        Unter Berücksichtigung der notwendi-
Einsatz der Pädagoginnen und Pädago-          Sicherheit zu schaffen.“                         gen Maßnahmen rund um Covid-19, die
gen könnten wir die Krise nicht meistern.                                                      durch Verordnungen der Bundes- und
Mein Dank gilt auch den Schulwarten und       Ferienbetreuung im Sommer                        Landesregierung festgelegt werden, wird
all jenen, die dafür sorgen, dass der Be-     Am 11. Mai beginnt die Anmeldung für             die Stadt Innsbruck im Rahmen dieser
trieb aufrechterhalten wird“, bedankt         die Sommerferienbetreuung in den Kin-            Vorgaben so viele Plätze wie möglich zur
sich die zuständige Stadträtin Mag.a          dergärten, Schülerhorten und Tageshei-           Verfügung stellen. Nähere Auskünfte er-
Elisabeth Mayr.                               men der Stadt Innsbruck. Die organisa-           halten Sie online oder via E-Mail unter
                                              torische Abwicklung wird in diesem Jahr          ferien@kinderfreunde-tirol.at sowie te-
Anstieg nach Ostern                           erstmals von den Kinderfreunden Tirol            lefonisch unter +43 676 300 0 777.
Wurden die meisten Kinder anfangs             durchgeführt. Aufgrund der geltenden
noch zu Hause betreut, so war spätes-         Beschränkungen ist eine persönliche An-          Schulöffnung in Etappen
tens nach den Osterferien ein markan-         meldung am Rennweg 29 in Innsbruck               Nachdem ab 4. Mai SchülerInnen der Ab-
ter Anstieg in den Kinderbetreuungsein-       unter Einhaltung aller nötigen Vorsichts-        schlussklassen wieder zur Schule ge-
richtungen zu verzeichnen. „Wir haben         maßnahmen zwar möglich, jedoch wird              hen, startet am 18. Mai die zweite Etappe
den gesetzlich vorgegebenen Schlüssel         eindringlich gebeten, sich online unter          für Klassen der Volksschulen, der Neu-
eins zu vier befolgt. Das bedeutet, eine
Person durfte maximal vier Kinder in
einer Gruppe betreuen, damit das Aus-
breitungsrisiko minimiert werden konn-                                         „Für Kinder und Jugendliche ist die Krise mit
te“, erklärt Stadträtin Mayr. Nachdem die                                      besonders großen Einschnitten verbunden.
Sonderbetreuungszeiten nun wegfallen                                          Je jünger sie sind, umso schwerer können sie die
                                                                             Gründe verstehen. Deshalb müssen wir gerade
                                                           HER

und die Geschäfte schrittweise wieder
                                                           IAN FORC

                                                                           jetzt jene unterstützen, die es – auch außerhalb
öffnen, steigt auch der Bedarf an Kinder-
                                                                          von Krisenzeiten – besonders schwer haben.“
                                                   © CHRIST

betreuungsplätzen weiterhin laufend an.
                                                                         Stadträtin Mag.a Elisabeth Mayr
Die Stadt Innsbruck ist dafür gut gerüstet,
jedoch warten große Herausforderun-

16    INNSBRUCK INFORMIERT
Der Kindergarten In der Au stellte Eltern
                                                                                   und Kindern eine bunte Ideenkiste bereit,
                                                                                  gefüllt mit Ausmalbildern, Spielen, Büchern
                                                                                 und Werkanleitungen für zu Hause.

en Mittelschulen sowie der Unterstu-        nisse im Sommer zu verbessern, er-           das „Deutsch im Sommer“-Programm für
fen der Gymnasien, Sonderschulen und        weitert die Integrationsstelle der Stadt     SchülerInnen der Volksschulen und Neu-
Deutschförderklassen. Die städtischen       Innsbruck ihr bewährtes Deutsch-För-         en Mittelschulen ausgebaut. Trotz der
Schulen starten im Schichtbetrieb. Da       derprogramm, das in enger Kooperation        Einschränkung der möglichen Anzahl von
Abstands- und Hygieneregelungen bei         mit dem Jugendrotkreuz durchgeführt          Kindern pro Gruppe sollen auf diese Wei-
normaler SchülerInnenanzahl pro Klas-       wird, um ein weiteres Angebot für Kinder     se deutlich mehr Plätze zur Verfügung
se nicht eingehalten werden können,         im letzten Kindergartenjahr. Ebenso wird     stehen als im Vorjahr. AD
setzt die Bundesregierung auf das Prin-
zip „Verdünnung“. Die Klassen werden in
zwei Gruppen geteilt und jeweils Montag
bis Mittwoch bzw. Donnerstag und Frei-
tag und in der Folgewoche umgekehrt in
ihren Klassenräumen unterrichtet. Bis                      Keine Gebühren im Notbetrieb
auf die Schulfächer „Sport“ und „Musik“,                   Die städtischen Kindergärten, Schülerhorte und Tagesheime
die bis zum Ende des Schuljahres entfal-                   laufen seit 16. März 2020 im Notbetrieb. Um die Situation für
len, sollen die Stundenpläne so weit wie                  Eltern zu erleichtern, werden keine Betreuungsbeiträge in den
                                                          städtischen Tagesheimen, Schülerhorten und Kindergärten für
möglich aufrechterhalten bleiben. Nach
                                                         die Zeit des Corona-bedingten Notbetriebes vorgeschrieben.
wie vor gilt, dass die Betreuung von Kin-
                                                         Für den Monat März 2020 wurde nur die Hälfte des monatli-
dern, die keinen Unterricht haben und                   chen Betreuungsbeitrages verrechnet. Seit dem Beitragsmonat
deren Eltern berufstätig sind, sicherge-                April 2020 werden keine Beiträge vorgeschrieben. Erst wenn
stellt ist.                                            der Unterricht an den Schulen mit Betreuung im Tagesheim
                                                       sowie die Betreuung in den Kindergärten und Schülerhor-
Deutsch im Sommer                                     ten wieder uneingeschränkt stattfinden kann, werden die
Kinder, die das letzte Kindergartenjahr              Beiträge ab dem darauffolgenden Monatsersten wieder
besuchen und deren Erstsprache nicht                 wie gewohnt vorgeschrieben. Beim Mittagstisch werden
Deutsch ist, sind besonders von den Ein-            wie gewohnt die tatsächlich konsumierten Mittagessen
schränkungen betroffen. Um ihnen die                verrechnet.
Möglichkeit zu bieten, ihre Sprachkennt-

                                                                                                                INNSBRUCK INFORMIERT   17
Lebensraum Innsbruck

Wirtschaft wieder
in Schwung bringen
                 Die Covid-19-Krise hat massive Auswirkungen für den
                 Wirtschaftsstandort Innsbruck bewirkt. Mit Entlastungen
                 und unterstützenden Maßnahmen für die lokale Wirt-
                 schaft möchte die Stadt den absehbaren drastischen
                 Folgen wirksam gegensteuern.

D
       ie Corona-Krise stellt unter-                         bei Gastgärten oder das Ansuchen für       Lokale Wirtschaft fördern
       schiedliche gesellschaftliche Le-                     die vorläufige Stundung der monatli-       Ein erstes leichtes Aufatmen ging durch
       bensbereiche vor eine große He-                       chen Kommunalsteuer. „Gerade im Be-        den Wirtschaftssektor, als die österrei-
rausforderung. Oberste Priorität hatten                      reich der Wirtschaft versuchen wir trotz   chische Bundesregierung die Lockerun-
in den vergangenen Wochen und haben                          des eingeschränkten Betriebes dort zu      gen der Maßnahmen gegen das Corona-
weiterhin stets die Maßnahmen zur Ge-                        helfen, wo dringender Handlungsbe-         Virus bekannt gab. Seit 16. März mussten
sundheitsvorsorge und -erhaltung sowie                       darf besteht“, betont Wirtschaftsstadt-    Geschäfte und Unternehmen, die nicht
die Grundsicherung essentieller Bedürf-                      rätin Mag.a Christine Oppitz-Plörer und    fürs tägliche Leben gebraucht werden,
nisse für die Bevölkerung. Auch die ex-                      ergänzt: „Auch die Situation bei den       ihre Türen geschlossen halten. Mit der
trem belastenden Folgen für die heimi-                       Kaufleuten in der Innsbrucker Altstadt     Lockerung sind Betriebe unter 400 Qua-
sche Wirtschaft und damit verbundenen                        ist sehr angespannt, vor allem bedingt     dratmeter Verkaufsfläche sowie Gar-
Arbeitsplätze sind enorm. Unternehme-                        durch den Wegfall der touristischen        ten- und Baumärkte unter Einhaltung
rInnen stehen vor der äußerst schwieri-                      Kundinnen- und Kundenfrequenz. Eine        aller gesundheitlichen und hygienischen
gen Situation, dass weiterhin Fixkosten                      mehrjährige Baustelle, die eigentlich ab   Vorschriften seit 14. April wieder geöff-
zu tragen sind, jedoch Einnahmen kom-                        2021 vorgesehen wäre, würde die wirt-      net. In einem weiteren Schritt sind seit
plett ausbleiben.                                            schaftliche Lage in der Altstadt länger-   2. Mai sämtliche Geschäfte sowie Ein-
Um diese Auswirkungen bestmöglich                            fristig verschärfen. Das vorgezogene       kaufszentren zugänglich. Auch Masseu-
abzufedern und die Wirtschaftstreiben-                       Bauvorhaben mit verkürzter Bauzeit ist     rInnen, FußpflegerInnen und FriseurInnen
den aktiv zu unterstützen, setzt die Stadt                   in Anbetracht der derzeitigen Rahmen-      dürfen ebenso mit 2. Mai ihre Dienstleis-
Innsbruck erste Schritte in verschiede-                      bedingungen die richtige Entscheidung,     tungen wieder anbieten. Unter Einhaltung
nen Bereichen, wie beispielsweise das                        wohlwissend, dass damit noch speziel-      von spezifischen Hygiene- und Abstands-
Einfrieren des zu leistenden Beitrages                       le Herausforderungen verbunden sind.“      regeln können Gastronomiebetriebe am
                                                                                                        15. Mai öffnen, Beherbergungsbetriebe
                                                                                                        dürfen ihren Betrieb am 29. Mai wieder-
                                          „Wir müssen alle Kräfte aufbieten, um                         aufnehmen.
                                          die örtliche Wirtschaft optimal in Gang                       „Um die lokale Wirtschaft anzukurbeln,
                                          zu halten, bestmöglich zu unterstützen,                       braucht es nicht nur Unterstützung sei-
                                         Arbeitsplätze zu sichern und auch nach                         tens der öffentlichen Hand, auch die Bür-
                                        der Krise schnell und aktiv zu starten. Vor                     gerinnen und Bürger können durch ihr
      HER
   IAN FORC

                                      Ort einkaufen und lokale digitale Initiativen                     Konsumverhalten und den Einkauf bei
                                     leisten dafür einen unverzichtbaren Beitrag.“
 © CHRIST

                                                                                                        regionalen Anbieterinnen und Anbie-
                                 Stadträtin Mag.a Christine Oppitz-Plörer
                                                                                                        tern einen wichtigen positiven Teil dazu

18            INNSBRUCK INFORMIERT
Coronabedingte Stille in der Maria-
                                                                                                Theresien-Straße: Im Mai sollte
                                                                                                wieder langsam „Normalität“ in
                                                                                                der Innenstadt einkehren.

                                                                              © M. FREINHOFER
beitragen, um so den Wirtschaftsstand-        existenzbedrohende       Schwierigkeiten                      den digitalen Marktplatz www.ganznah.
ort Innsbruck zu stärken“, weist Stadträtin   mit sich. Doch regionale Handelsbetrie-                       tirol. In einem digitalen Shop können lo-
Oppitz-Plörer auf die Wichtigkeit persön-     be meistern die derzeitige Situation und                      kale Unternehmen ihre Produkte zentral
licher regionaler Kaufentscheidungen hin.     bieten ihre Produkte bestmöglich digital                      anbieten. So finden sich auf der Platt-
                                              an. Mit dem Ziel, mehr auf die regiona-                       form eine große Produktvielfalt aus den
Bewusst einkaufen                             le Wirtschaft zu setzen und diese zu un-                      Bereichen Sport und Freizeit, Essen und
Die Covid-19-Krise bringt insbesonde-         terstützen, startete der Tiroler Gemein-                      Trinken, Körper und Hygiene oder Elek­
re für kleinere Geschäfte viele und teils     deverband gemeinsam mit der GemNova                           tronik. MF

                                                                                                                         AUS

                                                                                                                        Symbolfotos               M ACH
                        DEINE
                                                                                                                    JETZ T
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                        1+1 AK TION.                                                                                 bei Kauf einer optischen Brille!*

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    vereinbaren.
                                                                                                                    * Gültig bei Kauf einer optischen Brille (ausgenommen Kom-
                                                                                                                      plettpreis-Brillen). Nicht kombinierbar
                                                                                                                                       INNSBRUCK    INFORMIERT       19
                                                                                                                                                              mit anderen Aktionen.
                                                                           www.miller.at                              Aktion gültig bis 20.06.2020.
Lebensraum Innsbruck

     Lernen aus
     der Distanz
             Normalerweise prägen tausende Studierende das
             Innsbrucker Stadtbild. In diesen besonderen Zeiten wird
             von zuhause aus vor den Laptops, Tablets und Handys
                                                                                                         Von den virtuellen Klassenzimmern
             gelehrt und gelernt. Dabei zeigt sich, dass Innsbrucks                                      profitieren SchülerInnen, Lehrperso-
                                                                                                         nen und Studierende.
             Hochschulen für die Fernlehre gut gerüstet sind. AD

           fh gesundheit
          Auch der Alltag der Studierenden der fh gesundheit (fhg) ist
         geprägt von Lernplattformen, Videochats, Lerntagebüchern
        und Podcasts. In den berufsbegleitenden Masterstudien ist
        ein Großteil der Studierenden bereits in Gesundheitsberu-
       fen tätig. Dort sind derzeit viele von ihnen im Einsatz gegen
       die Pandemie. Für sie wird im Einzelfall an Lösungen gear-
      beitet. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus wurde
                                                                                   Universität Innsbruck
      vonseiten des Landes Tirol die Leitung, Organisation und                       Bereits am 10. März wurde der Studienbetrieb
     Koordination des Stationären und Mobilen Screenings für                        an der größten Hochschule Westösterreichs
    Tirol Mitte an das Ausbildungszentrum West (AZW) und                           auf Fernlehre umgestellt. Dass dies bei knapp
    die fhg übertragen. MitarbeiterInnen aus dem Bereich                           4.000 einzelnen Lehrveranstaltungen im Se-
   der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Biome-                            mester keine leichte Aufgabe ist, liegt auf
   dizinischen Analytik sind bereits seit Mitte März vor Ort                     der Hand. Nichtsdestotrotz läuft die virtu-
  bei den Screening-Teams im Einsatz. Darüber hinaus                             elle Lehre weitgehend flächendeckend. Vir-
  übernehmen die Bildungseinrichtungen die Koordina-                            tuelle Einzelprüfungen finden bereits seit
 tion des Einsatzes von medizinischem, pflegerischem                           März statt. Seit Mai werden auch viele Groß-
und medizinisch-technischem Personal für ausge-                                prüfungen digital durchgeführt, nur in Aus-
wählte Notkrankenstationen in Tirol.                                          nahmefällen finden Prüfungen unter Ein-
                                                                              haltung der Sicherheitsauflagen an der
                                                                             Universität statt. „Viele Vorlesungen wer-
                                                                             den aufgezeichnet oder via Lifestrea-
                                                                            ming aus den Hörsälen übertragen. Be-
                                                                           reits seit mehreren Jahren setzen wir
                                                                           einen Schwerpunkt auf den Ausbau von
                                                                          E-Learning-Methoden. Die Umsetzung
                                                                          und auch die vielen positiven Rück-
                                                                          meldungen bestätigen diesen Weg“,
                                                                         betont Rektor Tilmann Märk.

      20    INNSBRUCK INFORMIERT
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