DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa

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DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Nr. 2   Das Infomagazin
              Dezember 2022    der djo – Deutsche Jugend in Europa

DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT
             Vielfalt gestalten und leben
DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Inhalt
Inhalt

          3    Vorwort

              Bundesverband
          4    „Gemeinsam erinnern — Zukunft gestalten“
          6    Die beste aller Welten?
              Schwerpunktthema:
              Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit
          8    Grußwort von Schahina Gambir
          9    Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit
         12    Was bedeutet eigentlich ..?
         14    Ein Abschied und ein Neubeginn
         16    „Es hilft, Ziele klar zu definieren und Etappen aufzuschreiben“ — Interview
         18    Jugendverbandsarbeit queersensibel gestalten
         20    Feedback- und Beschwerdesysteme in der Jugendverbandsarbeit
         22    Herausforderungen der Kinder- und Jugendarbeit
               in einer gespaltenen Migrationsgesellschaft
         24    Jung, vielfältig, postmigrantisch
         26    „Wie kann ich mit Rassismuserfahrung umgehen,
               wie kann ich sie verarbeiten und dekonstruieren?“
         28    „Abgestempelt“ — Ein Blick auf Rassismus als Lebensrealität
         29    Amari Zor — Unsere Kraft
         30    Inklusive Bildungswoche für Mütter und Kinder in Rodholz / Rhön
         31    Integrationspreis für Engagement und interkulturelles Zusammenleben
         32    Diversitätssensible Öffentlichkeitsarbeit
         35    Broschüren, Handreichungen, Arbeitshilfen
              Mitgliedsorganisationen
         36    Aufholen nach Corona 2022 — Vorstellung des Programmes
         37    Bildungs- und Kreativplattform für Kinder aus der Ukraine — „Druzi“
              Meldungen
              Anzeigen
              Termine / Impressum

                                                                                             Inhalt
DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Liebe Freundinnen
   und Freunde,

                                        im ersten PFEIL dieses Jah-       was wir im Bereich diversitätssensibler Öffentlichkeitsarbeit verbes-
                                        res haben wir uns mit dem         sern können.
                                        Thema Inklusion beschäftigt.
                                        Hier, in dieser Winterausgabe,    Wenn wir über diversitätssensible Jugendverbandsarbeit sprechen,
                                        wollen wir unseren Blick wei-     dann darf auch das große Feld der Rassismuskritik nicht fehlen. Kari-
                                        ten und uns dem großen Feld       ma Benbrahim, Leiterin von IDA-NRW, beschreibt die Herausforderun-
                                        diversitätssensibler   Jugend-    gen der Kinder und Jugendarbeit in einer gespaltenen Migrationsge-
                                        verbandsarbeit annähern. Ein      sellschaft. Ronas Karakaş von KOMCIWAN und der djoNRW berichtet
                                        ambitioniertes Vorhaben, wie      wiederum aus der Praxis. Mit Arian von Ayande sprechen wir über
                                        sich herausstellte.               Diversitätsbewusstsein, Konflikte im Zusammenhang mit Diversität
                                                                          und Utopien. Besonders freuen wir uns über das Vorwort von Schahi-
                                        Seit geraumer Zeit ist Diversi-   na Gambir zum Themenschwerpunkt.
  tät in aller Munde. Der Begriff hat in den letzten Jahren Konjunktur
  erlebt und wurde hierzulande zu einem gesellschaftspolitischen          Natürlich beschäftigt uns auch weiterhin der Krieg in der Ukraine.
  Leitkonzept — für Politik, Wissenschaft und Kultur. Die Auseinander-    Hier stellen wir das Bildungs- und Kreativplattform für Kinder aus der
  setzung mit Diversität hat natürlich auch Eingang in die Jugend-        Ukraine „Druzi“ vor. Und auch die Jugendverbandsarbeit nach Corona
  verbandsarbeit gefunden. Mit dem Prozess der Interkulturellen Öff-      ist ein Thema, dass uns weiter begleitet.
  nung, gewissermaßen ein Vorläufer der Diversitätsdebatte, sollten
  zunächst Zugangsbarrieren abgebaut und die Teilhabechancen für          Wir freuen uns über Anregungen und Rückmeldungen zu dieser
  Menschen mit Migrationsgeschichte erhöht werden. Innerhalb der          PFEIL-Ausgabe.
  djo – Deutsche Jugend in Europa mündete die Interkulturelle Öff-
  nung des Verbands im Jahr 2000 in die Aufnahme der Migrant_in-          Ich wünsche euch eine besinnliche und friedliche Weihnachtszeit
  nenjugendselbstorganisationen (MJSO).                                   und einen gesunden Übergang in das neue Jahr.

  Diversitätsbewusste Jugend(verbands)arbeit möchte darauf aufbau-        In diesem Sinne,
  end für unterschiedliche Diskriminierungsformen sensibilisieren
  und etablierte Machtstrukturen hinterfragen. Doch wie lässt sich
  das umsetzen? Was heißt es genau, diversitätssensibel zu sein? Wie
  können wir dafür sorgen, dass Verbandsslogans wie „Jugendverband
  der Vielfalt“ keine leeren Worthülsen bleiben? Wer kann bei uns mit-                                                                Hetav Tek
  machen und fühlt sich wohl und sicher? Wen haben wir nicht mit-                                                           Bundesvorsitzende
  gedacht? Setzen wir uns auch kritisch mit uns selbst auseinander?                                           djo – Deutsche Jugend in Europa
  Sind wir bereit, unsere eigenen Privilegien zu checken? Fragen über
  Fragen. Daran knüpft auch die vorliegende Ausgabe vom PFEIL an.
  Wir stellen viele Fragen und wollen schauen, wo sie uns hinführen,
  wie wir weiter lernen und schließlich auch handlungsfähig werden
  können. Gesprochen haben wir unter anderem mit dem Jugendnetz-
  werk Lambda e. V. zu queersensibler Jugendverbandsarbeit und gu-
  cken bei dem Verein Sozialheld*innen sowie dem Projekt „Wir sind
  Gesprächsthema!“ der Neuen deutschen Medienmacher*innen e. V.,

Vorwort
DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Nr. 2 Dezember 2022                                                                                                    Bundesverband

    „Gemeinsam erinnern –
    Zukunft gestalten“
    Eindrücke vom 66. Bundesjugendtag in Heidelberg

    Der diesjährige Bundesjugendtag der djo –     Bundesgruppen und Sammelvertretungen         zen Check-In (Anmeldung, Schnelltest,
    Deutsche Jugend in Europa fand nicht wie      als stimmberechtigte Mitglieder sowie        Übergabe Infomappe usw.) wurden die
    gewohnt im März, zwei Wochen vor Ostern       Ehrenmitglieder und Gäste eingeladen. In     Teilnehmenden auch schon in ein erstes
    statt, sondern vom 17. bis 19. Juni im wun-   diesem Jahr waren jedoch nur knapp die       Kennenlernspiel verwickelt, um schneller
    derschönen Heidelberg. In voller Vorfreu-     Hälfte anwesend: Der ungewohnt späte         mit vielleicht noch unbekannten Gesich-
    de auf spannende Gespräche, produktive        Termin und die weiterhin andauernde Pan-     tern in Kontakt zu kommen. Dazu wurden
    Workshops und das gesellige abendliche        demie sorgten im Vorfeld für einige Absa-    bei der Anmeldung Polaroid-Bilder der
    Beisammensein, startete die djo-Bundes-       gen. Davon ließen wir uns allerdings nicht   Teilnehmenden geschossen und kleine
    geschäftsstelle ihre Reise nach Heidelberg    unterkriegen und nutzten die Zeit des Zu-    Steckbriefe mit verschiedenen persönli-
    vom Berliner Hauptbahnhof bereits am frü-     sammenkommens in kleinerer Runde.            chen Fragen verteilt. Aus einem Topf der
    hen Freitagmorgen. Angekommen in der                                                       Polaroid-Bildern konnte jede_r ein Bild zie-
    „Jugendherberge Heidelberg International“     Ankommen                                     hen und sich auf die Suche nach der abge-
    bereiteten wir bei sommerlichen Tempera-      und Kennenlernen                             bildeten Person machen, um die Fragen auf
    turen alles für die Ankunft unserer Gäste                                                  dem Steckbrief auszufüllen. Daraus ist eine
    vor. Jährlich werden zum Bundesjugendtag      Gegen 16 Uhr trudelten auch schon die        bunte Pinnwand entstanden mit persönli-
    rund 72 Delegierte der Landesverbände,        ersten Delegierten ein. Nach einem kur-      chen Informationen unserer Teilnehmen-

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Bundesverband                                                                                                     Nr. 2 Dezember 2022

    den und der djo-Geschäftsstelle. Gegen 19
    Uhr wurde der Bundesjugendtag 2022 auch
    schon feierlich eröffnet — mit einer kurzen
    und knackigen Rede unserer Vorstandsvor-
    sitzenden Hetav Tek. Anschließend gab es
    eine kleine Spielerunde, Abendessen und
    ein gemeinschaftliches Beisammensein,
    draußen, bei lauen Temperaturen.

    Herzlich Willkommen ARI

    Am nächsten Tag begann nach dem Früh-
    stück der inhaltliche Teil des Bundesjugend-
    tags, durch den wir wie immer souverän von
    Martin Papst geleitet wurden. Besonders
    freuten wir uns auf die Abstimmung über
    die Aufnahme von ARI — Jugendverband der
    Armenier*innen in Deutschland e. V., der nun
    Mitglied unseres Verbands ist. Mit einer tol-
    len Präsentation der ARI-Mitglieder über
    bereits stattgefundene Projekte, zeigten
    sie uns ihr leidenschaftliches Engagement
    für Kinder und Jugendliche.

    Ein Tag voller Sessions

    Nach einer ausgiebigen und stärkenden
    Mittagspause ging es dann weiter mit unse-
    ren vier Workshops. In der Session 1, unter
    der Leitung unseres Bundesgeschäftsfüh-
    rers Robert Werner, wurde über verschie-
    dene Aspekte der djo-Satzung gesprochen
    und einige Änderungen vorgenommen.
    Die Session 2 beschäftigte sich unter der       Hula Hoop Reifen und sogenannten Poi —       arbeitete Positionspapier abzustimmen.
    Leitung von Sarah Hanke (Referentin für         Kugeln an Bändern — uns wurde gezeigt,       Nach dem Mittagessen packten wir auch
    Integrationsarbeit) mit einem Positionspa-      wie man sich dazu bewegen und Spaß           schon unsere sieben Sachen und machten
    pier zum Thema Erinnerungskultur in der         haben kann. Neben den künstlerischen         uns auf den Weg zurück gen Heimat!
    Migrationsgesellschaft. In einer kleinen        Darbietungen boten der Tag und Abend
    Gruppe konnte intensiv diskutiert und ver-      wieder viele Möglichkeiten zum Austausch     Wir danken allen herzlich, die beim Bun-
    schiedene Aspekte von Erinnerungskultur         und Beisammensein.                           desjugendtag 2022 dabei waren und freu-
    besprochen und in das Positionspapier mit                                                    en uns schon auf das kommende Jahr!
    aufgenommen werden. In Session 3 „Mit           Satzung und Positionspapier
    Theater in die Zukunft“ war schauspiele-                                                                                   Judith Sander
    risches Talent gefragt: Zusammen wurden         Am Sonntag, unserem letzten Tag, fand der                            Sachbearbeiterin im
    szenische Bilder (Märchen) kreiert, die         Bundesjugendtag 2022 schließlich auch                       Bereich Öffentlichkeitsarbeit,
    dann abends gezeigt und vom Publikum            schon sein Ende. Wir fanden uns nochmal                               djo-Bundesverband
    erraten wurden. In Session 4 „Tanzend Er-       in großer Runde zusammen, um über die
    innern“ zeigten im ersten Teil die Delegier-    Änderungen in der Satzung und das über-
    ten von ARI und AJM ihre Tänze, die wir ge-
    meinsam Hand in Hand tanzten und auch
    beim Abendprogramm vorführten. Später             Wenn ihr mehr über die Satzungsänderungen und das Positionspapier wissen wollt,
    am Nachmittag bekamen wir eine kleine             dann schaut doch mal auf unserer Webseite vorbei, unter: www.djo.de.
    künstlerische Darbietung mit leuchtenden

                                                                                                                                                 5
DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Nr. 2 Dezember 2022                                                                                                         Bundesverband

    Die beste aller Welten?
    Über das djo-Sommertreffen in Götzer Berg

    Pandemie, Krieg, Klimakrise. Unsere Mitwelt scheint im Dauerka-        Im „Theater der Unterdrückten“, das von Christoph Leucht geleitet
    tastrophenzustand. Und doch gibt es sie — die kleinen Inseln der       wurde, haben wir versucht, uns genau das anzuschauen. Wie sähe
    Hoffnung, die kleinen Orte der positiven Beispiele und Ideen. Fünf     mein Alltag aus, wenn Gender, Geschlecht und damit einhergehen-
    Tage begaben wir uns auf die Reise, um diese Räume und Ideen           de Rollenbilder keine Relevanz hätten? Interessant war für mich
    aufzusuchen und zu erforschen. „Was wäre wenn…?“ — Wir visua-          die Erkenntnis, dass Utopien sehr unterschiedlich sind, sehr von
    lisierten konkrete Utopien filmisch und theatral, wir berappten sie,   meinen Vorstellungen abweichen können und ich es gar nicht so
    bespielten sie in Podcasts und produzierten utopische Texte.           einfach finde, das auszuhalten.

    Klingt nett. Doch all das war alles andere als leicht. Schnell waren   Apropos aushalten: Die Filmcrew um Mykola Ozerov (BG JunOst)
    wir dazu geneigt ins Negative, Pessimistische abzugleiten. Fragten     hat sich damit auseinandergesetzt, wie ein Kleinkind auf die Welt
    uns, ob wir alles kleinreden, wenn wir versuchen positive Orte zu      schaut und sich diese wünscht — mit einem wahnsinnig schönen
    erfahren. Fragten uns, was wir kleinen, unbedeutenden Menschen         und witzigen Ergebnis. Doch auch hier steht am Ende wieder unse-
    denn tun können angesichts dieser Ungerechtigkeiten, Kriege, Ka-       re Erkenntnis: Es fällt uns scheinbar so viel leichter, Dystopien als
    tastrophen, sterbende Menschen und Tiere. Überall und immer.           Utopien aufzuzeigen. Woher kommt das nur, dass das doch eigent-
    Und dann noch dieser fiese Alltag.                                     lich Schöne nicht aushaltbar ist, wir es unangenehm, kitschig und
                                                                           naiv finden? (Den Film könnt ihr hier sehen:
    Dank der Selbstversorgerunterkunft konnten wir auch die The-           https://youtu.be/Q3Smb6Mz7p8)
    men des schnöden Alltags hautnah erleben. Wer macht den Ab-
    wasch? Wer kocht? Wer macht sauber nachdem die Duschen                 Ähnlich beim Rap-Workshop: Utopien waren gar nicht so einfach
    überschwemmt sind? Und Schwups rutschten wir von den großen            zu finden, dystopische Realitäten dafür en masse. Workshopleiter
    Themen Weltsterben und Weltretten zu diesen Trivialitäten. Oder        B.Art begleitete die Teilnehmenden dabei eng, Worte und Reime
    doch nicht? Vielleich ist das ja genau eins dieser großen Themen,      für das Unaushaltbare zu finden. Das Ergebnis ist so gut und berüh-
    die wir angehen müssen: Gender, Geschlecht und (vermeintlich)          rend und kann hier (so ihr die Sprachen beherrscht) nachgelesen
    damit verbundene Rollen. Wie sehen hier eigentlich Utopien aus?        werden:

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Bundesverband                                                                                                        Nr. 2 Dezember 2022

                                                                                                                              ‫من غير و ال كلمه‬
                                                                                                               ‫عيون مفتوحة و شايفة قيود الذل‬
         Nichts an der Ordnung verändern zu können bedeutet für mich Suizid                                                  ‫من غير و ال غنوة‬
         Und wenn es mein Leben kostet — ich nehme sie alle mit, ja ich bin Schahid                              ‫صوتنا مكتوم بس هيوصل للكل‬
         Kommt zu meinem Kontinent mit, schaut wie es dort aussieht                                                       ‫في زماننا الزمن غدار‬
         Das ist besser als alles, du fragst mich besser als das? INDEED                                                      ‫الزم تنكوي بالنار‬
                                                                                                                                    ‫اكيد محتار‬
         Auf dem Kontinent gäbe es alles nur eins nicht — den Krieg                                         ‫ما بين الخير و الشر و ال قادر تختار‬
         Welt ohne Blutungen, Schmerzen, Schüsse und Tränen — der Sieg                                ‫مخك و اقف قلبك عاطل و ال حاسس بالمكان‬
         Siegt auf deinem Unrecht und Verletzungen wartet nicht, flieht flieht                          ‫قلبك ميت شايل سيفك و ناسي انك انسان‬
         Regierungsgewalt — Parasit, hört was ich sage, hört nicht den Beat, flieht!                                       ‫سبحان هللا من نجاك‬
                                                                                                                          ‫وحماك من نار الهالك‬
                                                                                                                              ‫رافض اي نصيحه‬
                                                                                                                           ‫مقتنع ان عقلك فتاك‬
                                                                                                                          ‫من غير و ال كلمه‬+٢
                          Иллюзия жизни — медвежий, капкан зачем объяснять ведь и так знаешь сам
                                                                                                                             ‫من غير و ال غنوه‬
                          Войны, тревоги, проблемы, агонии — всё ради денег, мусор в погоне
                          Зачем это всё, зачем эти грёзы? Зачем мы должны проливать чьи-то слезы?
                          Зачем нам всем жить в этом гребаном мире? Смотри за собой и не тони в тине.

    Im Podcastworkshop wurde das Aufsuchen von utopischen Räu-             Hier könnt ihr einen kleinen Leseeindruck von den kreativ Schrei-
    men wörtlich genommen: Das Team um Arian Dariat besuchte und           benden bekommen:
    interviewte Kes Otter Lieffe, die unter anderem zu Utopien über
    die Widerstandsbewegung nachdenkt, sprach mit Cristin Gießler          „In meinem Kopf, da habe ich eine Vision.
    über Nodoption und Visionen für gleichgeschlechtliche Paare,           Noch schwirrt sie hin und her, durcheinander als Fiktion
    dachte mit Maria Krisinger darüber nach, wie Gefängnisse in uto-       Stets sage ich mir ich muss mich trauen, darf ś auch mal verhauen
    pischen Welten aussehen könnten und debattierten mit Sebastian         Eine Idee wieder verbauen
    Däschle über eine vollständig nachhaltige Welt. „Wir schreiben das     Was dabei rauskommt wird neuartig, sicherlich ganz einzigartig
    Jahr 3522. Ich sitze hier ganz entspannt mit vier weiteren Wesen       Und so folgt der Stift der Hand und die Hand den Gedanken
    aus den Planeten Utopa, Utopika und Utopasien, die alle in unserer     Mein Stift folgt meiner Hand, meine Hand meinen Gedanken …
    weiten Galaxie beheimatet sind. Sie sind heute hier auf unseren
    Planeten Erde teleportiert, um über die weitere Zukunftskoope-         So will ich nicht leben,
    ration der Vereinigten Planeten von Galaxien zu sprechen. Welche       in dieser Unsicherheit schweben,
    Themen beschäftigen sie wohl heute? — Der Podcast „Lass reden!“        So will ich nicht leben,
    ist dazu geschaltet und berichtet Euch live und hautnah!“ Den Pod-     die Zukunft wird beben
    cast findet ihr bald auf unserer Webseite.                             So will ich nicht leben,
                                                                           ich hab niemanden neben,
    Der hier zitierte Introtext zum Podcast stammt aus dem Workshop        So will ich nicht leben,
    Kreatives Schreiben, angeleitet von Laser Behnsen, KOMCIWAN.           Hoffnung soll sich erheben
    Hier sind ganz wunderbare Texte entstanden, die im Theater, Film,      So will ich nicht leben,
    Podcast und Rap aufgenommen wurden. So befruchtete also ein            Positives in mir beleben
    Workshop den anderen und am Ende floss alles ganz natürlich in-        So will ich nicht leben,
    einander. Und trotz der riesengroßen Themen auf der einen und          In mir wachsen, vergeben
    schnöden Alltagsszenen auf der anderen Seite, schafften wir es         SO — will ich leben.“
    doch, eine inspirierende und stimmige Gesamtperformance zu zei-
    gen, zu der tatsächlich vier externe Menschen aus dem Dorf ka-         Danke für die so schöne und erkenntnisreiche Zeit!
    men. Sie debattierten ganz herzlich mit uns mit und saßen noch
    lang am Lagerfeuer.                                                                                                          Theres du Vinage
                                                                                                               Referentin für Kulturelle Bildung
                                                                                                                              djo-Bundesverband

                                                                                                                                                    7
DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Nr. 2 Dezember 2022                                                      Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

                          Liebe Leser_innen,
                                                                        klusive Orte für die Mehrheitsgesellschaft.     dass auch die djo – Deutsche Jugend in
                                                                        Das gilt beispielsweise genauso für den         Europa hier einhakt und diskriminierungs-
                                                                        Zugang zum Arbeitsmarkt und die fehlen-         kritische Trainings zum Thema Diversität
                                                                        de Repräsentation von Vielfalt innerhalb        anbietet. Insbesondere im Rahmen von
                                                                        von politischen Parteien, in der Verwaltung     Jugendarbeit können wichtige Impulse für
                                                                        oder den Sicherheitsbehörden, aber auch in      den wertschätzenden Umgang, die Aner-
                                                                        der Jugendarbeit.                               kennung und Förderung von Vielfalt so-
Foto © Richard Westebbe

                                                                                                                        wie Gleichberechtigung gesetzt werden,
                                                                        Ich finde es ermutigend, dass sich in der Ju-   die entscheidend prägen. Hier leistet die
                                                                        gendarbeit und auch in weiteren Bereichen       djo – Deutsche Jugend in Europa, die vor-
                                                                        zunehmend ein Bewusstsein für Diversi-          wiegend auch Selbstorganisationen junger
                                                                        tätssensibilität entwickelt. Also dafür, dass   Zuwanderer_innen, Geflüchteter und Spät-
                                                                        es einen breiteren und inklusiven Ansatz        aussiedler_innen vertritt,   einen immens
                                                                        braucht, um junge Menschen, zum Beispiel        wichtigen Beitrag durch internationalen
                                                                        mit Rassismuserfahrungen oder einer Mig-        Jugendaustausch, kulturelle Jugendbildung
                                                                        rationsbiographie, anzusprechen.                und Integrationsarbeit.

                          genau wie viele andere Menschen hier-         Diskriminierung erfolgt auch anhand von         Deshalb ist es wichtig, dass wir Politi-
                          zulande mache ich seit meiner frühesten       Zuschreibungen und Vorurteilen unter an-        ker_innen die Rahmenbedingungen dafür
                          Kindheit Rassismus- und Diskriminierungs-     derem in Bezug auf das Geschlecht, die se-      schaffen, dass solche Angebote ausgebaut
                          erfahrungen. Ich hatte nie die Wahl mich      xuelle Identität, den Bildungshintergrund       und weiterentwickelt werden können. Da-
                          aktiv für den Kampf gegen Rassismus und       einer Person sowie aufgrund von Alter, der      mit zeigen wir, dass eine diversitätsorien-
                          Diskriminierung zu entscheiden, es gehörte    Religion oder Behinderungen. Häufig spie-       tierte Öffnung für viele Menschen einen
                          schon immer zu meinem Alltag.                 len mehrere Formen von Diskriminierung          positiven Unterschied macht und ermuti-
                                                                        und sozialer Ungleichheit ineinander. Das       gen insbesondere junge Menschen, diese
                          Auch als Jugendliche stieß ich auf struktu-   zeigt auch, wie breit und weit Zugangsbar-      Angebote wahrzunehmen.
                          relle Hürden, die den Zugang oder Informa-    rieren und gesellschaftliche Benachteili-
                          tionen zu Vereinen oder Organisationen er-    gung wirken können.
                          schwerten. Damals gab es aber viel weniger
                          Sensibilität für dieses Thema. Im Vergleich   Für mich ist entscheidend, dass alle Men-         Kurzbiographie
                          zu meiner Jugendzeit sind wir inzwischen      schen die hier leben, ein Recht darauf ha-
                          zwar schon einige Schritte vorangekom-        ben mit am Tisch zu sitzen, mitzureden            Schahina Gambir ist seit 2021 grüne
                          men, aber es gibt immer noch viel zu tun.     und mitbestimmen zu können. Es geht also          Bundestagsabgeordnete für den Wahl-
                                                                        um Anerkennung und Wertschätzung, um              kreis Minden-Lübbecke I. Sie ist ordent-
                          Ich bin auch deshalb in die Politik gegan-    Gleichberechtigung und Partizipation. Di-         liches Mitglied im Familienausschuss,
                          gen, weil ich aktiv an einer Gesellschaft     versitätssensibilität bedeutet ebenso, sich       stellvertretendes Mitglied im Innenaus-
                          mitarbeiten möchte, in der unterschied-       aktiv mit Machtverhältnissen auseinander-         schuss und im Auswärtigen Ausschuss.
                          liche Biographien und Lebensentwürfe          zusetzen und Ungleichheiten zu erkennen.          Außerdem ist sie grüne Obfrau der En-
                          nebeneinander ihren gleichwertigen Platz      Dazu gehört das Hinterfragen von Prakti-          quete-Kommission Afghanistan.
                          haben. Es wird Zeit, dass die Vielfalt, in    ken und Strukturen, von denen ausschließ-
                          der wir als Gesellschaft zusammen leben       lich die Mehrheitsgesellschaft profitiert.        Sie engagiert sich unter anderem für
                          endlich auch politische Realität wird. Denn   Wirkliche Veränderungen müssen angesto-           die Themen Antirassismus, Partizipati-
                          keinen oder nur eingeschränkten Zugang        ßen und alte Muster durchbrochen werden.          on und Demokratieförderung.
                          zu haben, ob nun zu Vereinen oder anderen
                          Strukturen, bedeutet in der Regel auch von    Es gibt bereits viele gute und hilfreiche
                          Teilhabe, Mitgestaltung und Mitbestim-        Angebote für diversitätsorientierte und
                          mung ausgeschlossen zu sein. Viele Berei-     diskriminierungskritische Arbeit und Or-
                          che unserer Gesellschaft bleiben daher ex-    ganisationsentwicklung. Ich finde es toll,

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DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                         Nr. 2 Dezember 2022

    Diversitätssensible
    Jugend(verbands)arbeit
    Von der Interkulturellen Öffnung zum diskriminierungskritischen Diversity-Ansatz

    „Diversität wird bei uns großgeschrieben! Wir sind bunt, vielfältig      chen Ressourcen teilhaben können (Zugang zu Bildung, Kultur, Ge-
    und jeder Mensch ist bei uns willkommen!“ So oder so ähnlich liest       sundheitssystem, Arbeitsmarkt etc.) oder Ausgrenzung erfahren. Die-
    man es oft auf Webseiten von Jugendgruppen und -verbänden, in            se Ungleichverteilung von Ressourcen wurde gesellschaftlich lange
    Mission Statements oder Positionspapieren. Aber was genau bedeu-         nicht thematisiert.
    tet das eigentlich? Verstehen wir unter Diversität und Vielfalt alle
    dasselbe?                                                                Spätestens hier wird es in Diskussionen oft auch ungemütlich. „Wenn
                                                                             alle am Tisch sitzen und ein Stück vom Kuchen abhaben wollen, dann
    Zunächst ist ein solches Bekenntnis ja etwas Positives. Es bietet eine   bedeutet das zumindest Debatte, wenn nicht sogar Streit. Diversität
    starke Ausgangsbasis, auf der wir uns als ehrenamtlich Aktive, haupt-    ist keineswegs bequem, denn Teilhabe bedeutet, dass geteilt werden
    amtlich Angestellte und Vorstandsmitglieder die Begriffe Diversität      muss“, sagt der Migrationswissenschaftler Aladin El-Mafaalani.
    oder Vielfalt genauer ansehen können. Die Krux liegt jedoch auch
    hier im gar nicht so versteckten Detail. Oft alternativ verwendete Be-   Wenn wir also darüber nachdenken wollen, wie wir unseren Verband
    griffe wie Toleranz und Offenheit suggerieren beispielsweise, dass       diversitätssensibel aufstellen können, geht es um mehr als bunte
    wir (im Verband oder in der Gruppe) ja eigentlich doch recht homo-       Luftballons, Handabdrücke oder Regenbogenflaggen. Wir reden über
    gen sind, zumindest aber über eine gemeinsame Norm- und Werte-           Zugänge und Zugangshürden, darüber, wer bei uns (für wen) Ent-
    basis verfügen. Toleranz können wir dann den „Anderen“ schenken,         scheidungen trifft, für wen — bei aller verkündeten Offenheit und
    während Offenheit bedeutet, dass wir ihnen Zugang gewähren. Of-          Toleranz — unsere Angebote eigentlich wirklich konzipiert sind. Die-
    fenheit und Toleranz sind in der Regel an Bedingungen geknüpft, die      se Fragen lassen sich sicherlich nicht in einem verlängerten Team-
    mal mehr oder weniger deutlich kommuniziert werden. Die Grup-            meeting klären.
    penbildung zwischen dem Eigenen und dem Fremden („Othering“)
    und einem oftmals damit verbundenen Deutungsanspruch bleibt              Eine gute Voraussetzung ist dann gegeben, wenn der Weg hin zum
    dabei allerdings die Grundlage. Dieses Machtungleichgewicht wird         diversitätssensiblen Jugendverband als unabgeschlossener, kontinu-
    besonders bei vulnerablen Zielgruppen deutlich, beispielsweise in        ierlicher Lernprozess verstanden wird — mit der Offenheit, nicht auf
    der Projektarbeit mit jungen Geflüchteten.                               alle Fragen sofort eine Antwort haben zu müssen und einen einge-
                                                                             schlagenen Kurs auch wieder korrigieren zu dürfen.
    Was oft als Prozess einer „Interkulturellen Öffnung“ begonnen hat,
    wird heute deshalb in vielen Jugendverbänden unter dem neuen
    Schirm „Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit“ weiterdisku-                                                              Diversity
    tiert und fortentwickelt. Dahinter steckt die Erkenntnis, dass es eben
    nicht nur um „Kultur“ geht — ein sowieso sehr schwammiger und
    mehrdeutiger Begriff, der in diesem Kontext häufig die Herkunft von
    Eltern, Großeltern, Urgroßeltern etc. beschreiben soll. Identitäten
    sind komplex und unsere Lebensrealitäten sind es auch. In den meis-
    ten Diversitätskonzepten wird versucht, diese Komplexität schema-
    tisch darzustellen: Alter, Geschlecht/Gender, sexuelles Begehren,
    Aussehen, Sprache, gesellschaftliche Behinderung etc. gelten hier
    als Diversitäts- oder Vielfaltsdimensionen. Diese Kategorien dienen
    nicht etwa dazu, neue Schubladen aufzumachen, sondern dem Ver-
    ständnis, dass wir unsere Gesellschaft — also Kultur (im weiteren
    Sinne), Gesetzgebung, Institutionen, Traditionen, Werte etc. — nach
    Normvorstellungen ausgerichtet haben. Diese Vorstellungen sind
                                                                                                      interkulturelle
    historisch sehr tief verwurzelt, uns oftmals gar nicht bewusst und                                   Öffnung
    haben mit unseren heutigen Lebensrealitäten häufig wenig zu tun.
    Dennoch haben sie Einfluss darauf, ob Menschen an gesellschaftli-

                                                                                                                                                    9
DIVERSITÄTSSENSIBLE JUGEND(VERBANDS)ARBEIT - Vielfalt gestalten und leben - Das Infomagazin der djo - Deutsche Jugend in Europa
Nr. 2 Dezember 2022                                                      Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

     Bausteine für eine
     diversitätssensible Jugendarbeit
     Wer kann bei uns mitmachen, fühlt sich wohl und sicher? Wen spre-
     chen wir mit unseren Angeboten und Social-Media-Posts an? Und          (An)Sprache
     wie gehen wir mit einem Diskriminierungsvorfall bei einer Veran-
     staltung um? Diversitätssensible und diskriminierungskritische Ju-     • Wie benennen wir unsere Zielgruppe?
     gendverbandsarbeit sind zwei Seiten derselben Medaille. Wir kön-       Nutzen wir Selbstbezeichnungen?
     nen uns nicht mit Diversität im Verband auseinandersetzen ohne         • Stellen wir unsere Zielgruppe in der Öffentlichkeit,
     über Zugangshürden und Ungleichverteilung zu sprechen. Um einen        in Förderanträgen, Planungsprozessen o.ä.
     Einstieg in diese Auseinandersetzung zu finden, können folgende        als homogene Gruppe dar?
     Bausteine hilfreich sein, die verschiedene Ansatzpunkte und Refle-     • Setzen wir in unseren Projektbeschreibungen und Berichten
     xionsfragen aufgreifen. Ziel dabei ist nicht, die Bausteine und Fra-   Differenz und Defizite in den Fokus?
     gen im Sinne einer Checkliste so schnell wie möglich abzuarbeiten      • Wer zeigt wen in unseren Flyern und Produkten?
     oder sofort eine Antwort parat zu haben. Wenn wir Heterogenität        Wer bekommt von wem in Lehr- und Lernsituationen
     und Vielfalt als Normalfall statt einer Ausnahme betrachten, geht es   etwas beigebracht?
     zunächst darum, eigene Gewissheiten und Normen aufzudecken und         • Reproduzieren wir stereotype Rollenbilder
     zu hinterfragen. Nur so können wir dann letztlich Strukturen ermög-    (bspw. in Bezug auf Gender und Sexualität)?
     lichen, in denen sich alle einbringen können. Die Bausteine können
     in diesem Prozess eine erste Hilfe bieten, um miteinander ins Ge-
     spräch zu kommen und Handlungsoptionen zu entwickeln. Wichtig
     ist dabei: Auch kleine Schritte entfalten Wirkung!

                                                                            Perspektivenvielfalt

                                                                            • Wie sind unsere (Stellen-)Ausschreibungen
                                                                            und Auswahlprozesse gestaltet?
                                                                            Was wird vorausgesetzt?
     Haltung                                                                Wem wird Kompetenz zugesprochen?
                                                                            • Lässt sich die Mitarbeit auf allen Ebenen so gestalten,
     • Haben wir als Team, in der Gruppe oder im Verband                    dass unterschiedliche Lebensrealitäten berücksichtigt werden?
     eine gemeinsame Haltung zu Diversität, die wir offen                   • Wird Vielfalt bei uns wahrgenommen und anerkannt
     kommunizieren? Wird sie von allen geteilt?                             (ohne sie zu werten, zu kategorisieren oder festzuschreiben)?
     • Wird unser Mission Statement oder unser Leitbild regelmäßig          • Geben wir marginalisierten Perspektiven aktiv Raum,
     überprüft und besprochen?                                              wenn sie uns selbst in der Gruppe oder im Team fehlen?
     • Welche unausgesprochenen Normen und Werte gibt es bei uns?
     Sind diese von allen hinterfragbar und verhandelbar?
     • Hängt die Thematisierung von Diversität und Diskriminierung
     an engagierten Einzelpersonen oder ist sie fester Bestandteil
     unserer Organisationskultur?

                                                                            Empowerment und Safer Spaces
     Fehler- und Lernkultur
                                                                            • Gibt es Möglichkeiten für Betroffene von Diskriminierung
     • Berichten wir auch über Misserfolge?                                 sich innerhalb von Teams, Gruppen oder Verband selbstbestimmt
     • Dürfen Fehler gemacht werden?                                        zu organisieren und Räume selbst zu gestalten?
     Sprechen wir uns gegenseitig auf Fehler an?                            • Stehen finanzielle Mittel zur Verfügung
     • Sind wir im Austausch darüber, wie wir Feedback äußern               und wer kann darüber entscheiden?
     wollen und in welcher Form wir es annehmen können?                     • Setzen wir uns bei Unterstützungsangeboten kritisch
     • Wie wird neues Wissen ins Team oder den Verband getragen?            mit dem Konzept des „Helfens“ auseinander?

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Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                        Nr. 2 Dezember 2022

                                                                                                                              Vi
                                                                                                                                elf
                                                                                                                                     alt

                                                                               Sens
                                                                                     iblit
                                                                                          ät

    Transparenz

    • Kommunizieren wir unsere Werte, Ziele und Motivationen
    nach innen und außen?
    • Kommunizieren wir Barrieren auf unseren Veranstaltungen?
    • Gibt es ein offen kommuniziertes Vorgehen bei
    Diskriminierungsvorfällen?
    • Haben wir ein Leitbild, auf das sich Menschen berufen können?
    • Sind vorhandene Privilegien und Ressourcen für alle transparent?

                                                                           Institutionalisierung

                                                                           • Gibt es Informationen und feste Kriterien zur
                                                                           diversitätssensiblen Seminar- und Veranstaltungsplanung?
    Partizipation                                                          • Gibt es Informationen und feste Regelungen zur
                                                                           diversitätssensiblen Sprache und Öffentlichkeitsarbeit?
    • Wird die Zielgruppe bei der Konzeption von Angeboten beteiligt?      • Gibt es Angebote und Schulungen (für alle) zur
    Zu welchem Zeitpunkt?                                                  Auseinandersetzung mit Diskriminierung?
    • Gibt es Auswahlprozesse zur Partizipation? Wenn ja,
    wie sind die gestaltet?
    • Wer kann unsere Infrastruktur nutzen und hat Zugang
    zu finanziellen Mitteln?

                                                                                        relle
                                                                            n te r kultu g
                                                                          i            un
                                                                                Öffn

                                 Offenheit

                                                                                                                                    ex     ion
                                                                                                                               Refl

                                                                                  Sarah Gräf
                                                      Projektleitung „Wissen. Macht. Divers.“
                                                                         djo-Bundesverband

                                                                                                                                                 11
Nr. 2 Dezember 2022                                                    Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

     Was bedeutet eigentlich ...?
     Diversität                                   Diversitäts-Dimensionen
                                                                                                 Intersektionalität
     Diversität bedeutet Vielfalt, Heterogeni-    Alter, Geschlecht / Gender, sexuelles Be-
     tät oder Unterschiedlichkeit und bezieht     gehren, Aussehen, Sprache, gesellschaft-       Intersektionalität (aus dem Englischen „in-
     sich auf gesellschaftliche Kategorien, die   liche Behinderung,      soziale oder öko-      tersection“ — Kreuzung / Schnittstelle) ist
     Einfluss auf Anerkennung und die Vertei-     nomische Hintergründe etc. gelten als          ein Konzept, das die US-amerikanischen
     lung von Ressourcen (Zugang zu Bildung,      Diversitäts-   oder   Vielfaltsdimensionen.    Juristin Kimberlé Crenshaw erstmals aka-
     Kultur, Gesundheitssystem, Arbeitsmarkt      Die Aufzählung ist nicht als vollständig       demisch zugänglich gemacht hat. Es be-
     etc.) haben. Normen und Macht spielen        zu betrachten. Diese Kategorien dienen         schreibt, wie verschiedene Formen von
     eine entscheidende Rolle, wenn Menschen      dem Verständnis, dass wir unsere Gesell-       Diskriminierung miteinander verschränkt
     von gesellschaftlichen Ressourcen ausge-     schaft — also Kultur (im weiteren Sinne),      sind, zusammen wirken, sich verstärken
     schlossen werden oder einen privilegierten   Gesetzgebung, Institutionen, Traditionen,      und stabilisieren. Zur Verdeutlichung wird
     Zugang zu ihnen erhalten. Das Konzept        Werte etc. — nach Normvorstellungen aus-       oftmals das Bild einer Straßenkreuzung he-
     Diversität umfasst also auch Diskriminie-    gerichtet haben. Diese Vorstellungen sind      rangezogen: Menschen können in der Mitte
     rungskritik, Macht- und Normenkritik, Em-    historisch sehr tief verwurzelt, uns oftmals   stehen und von verschiedenen Diskriminie-
     powerment und Powersharing sowie eine        gar nicht bewusst und haben mit unseren        rungsformen gleichzeitig getroffen sein.
     intersektionale Perspektive (siehe Inter-    heutigen Lebensrealitäten häufig wenig zu      Diskriminierungsformen beeinflussen sich
     sektionalität).                              tun. Dennoch haben sie Einfluss darauf, ob     dabei gegenseitig und wirken durch ähnli-
                                                  Menschen an gesellschaftlichen Ressour-        che Mechanismen.
                                                  cen teilhaben können oder von individu-
                                                  ellen und strukturellen Diskriminierungen
                                                  betroffen sind.

                             No                                                                              Berücksichtigung
                                 rme
                                     n

                                                  Werte

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Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                     Nr. 2 Dezember 2022

    Teilhabe                                         Othering                                    Diskriminierung
    „Gleichberechtige Teilhabe bedeutet […],         Othering bezeichnet die Dynamik, bei der
                                                                                                 „Diskriminierung ist die ungleiche, benach-
    dass alle [Menschen] in gleichem Maße            Menschen über Stereotype zu Anderen ge-
                                                                                                 teiligende und ausgrenzende Behandlung
    an   gesellschaftlichen       (Entscheidungs-)   macht werden. Sie werden damit zu einer
                                                                                                 von konstruierten Gruppen und diesen
    Prozessen berücksichtigt sind, Zugriff auf       Projektionsfläche von negativen Zuschrei-
                                                                                                 zugeordneten Individuen ohne sachlich
    Ressourcen, soziale Absicherung und Bil-         bungen und nicht mehr als eigenständig
                                                                                                 gerechtfertigten Grund. Diskriminierung
    dungs- und Freizeitangebote haben.“ Fak-         handelnde Individuen wahrgenommen. Die
                                                                                                 kann sich zeigen als Kontaktvermeidung,
    toren wie sexuelles Begehren, Aussehen,          dominante soziale Gruppe festigt dadurch
                                                                                                 Benachteiligung beim Zugang zu Gütern
    Sprache, Religion, Geschlecht, Herkunft,         das Bild einer eigenen homogenen Wir-
                                                                                                 und Positionen, als Boykottierung oder als
    Beeinträchtigungen und die persönliche           Gruppe, die sich von den Anderen positiv
                                                                                                 persönliche Herabsetzung. Der Begriff be-
    Gesundheit dürfen das Recht der Teilha-          abgrenzt.
                                                                                                 zeichnet sowohl den Vorgang als auch das
    be nicht einschränken. An dem Zugang zu
                                                                                                 Ergebnis, also die Ausgrenzung und struk-
    verschiedenen Lebensbereichen muss von
                                                                                                 turelle Benachteiligung der diskriminierten
    Gesellschaft und Politik stetig gearbeitet
                                                                                                 Personen und Gruppen. Die Durchsetzung
    werden, um zu gewährleisten, dass nie-
                                                                                                 von Diskriminierung setzt in der Regel so-
    mand ausgeschlossen und / oder zurückge-
                                                                                                 ziale, wirtschaftliche, politische oder dis-
    lassen wird. Eine gleichberechtigte Teilha-                  Individualität                  kursive Macht voraus. Diskriminierung ist
    be aller Menschen wäre am Ende das Ziel
                                                                                                 nicht auf individuelles Handeln beschränkt,
    und der angestrebte Idealzustand. Um dies
                                                                                                 sondern auch in gesellschaftlichen, politi-
    zu erreichen, muss der Fokus besonders auf
                                                                                                 schen, wirtschaftlichen und rechtlichen
    den Menschen liegen, die verstärkt von Be-
                                                                                                 Strukturen verankert.“
    nachteiligungen betroffen sein könnten.

                                                                                                 Quelle:
    Quelle:
                                                                                                 https://www.idaev.de/recherchetools/glossar
    https://www.bjr.de/themen/integration/wor-
    ding-begriffe-im-kontext/gleichberechtigte-
    teilhabe-und-partizipation/

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                                                                              s
                                                                              et
                                                                                zu
                                                                                  ng

                                                                                                                                                13
Nr. 2 Dezember 2022                                                 Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

     Ein Abschied
     und ein Neubeginn
     Die diskriminierungskritische Trainingsreihe Wissen. Macht. Divers. hat erste
     Absolvent_innen! Ab Dezember 2022 ist eine Anmeldung für den dritten und letzten
     Durchlauf möglich.

     Eineinhalb Jahre hat die erste Gruppe der Trainingsreihe Wissen.
     Macht. Divers. zusammen gearbeitet, gelernt und diskutiert. Im       „Ich bin über meine Arbeit auf die Trainingsreihe aufmerk-
     Fokus standen dabei sieben Präsenz- / Digitalmodule, die von un-     sam geworden und hatte mich schon vorher mit der Idee,
     terschiedlichen Referent_innen geleitet wurden: Zu Adultismus,       tiefer in die Themen Macht und Diskriminierung einzustei-
     Rassismus, (Hetero-)Sexismus, Diversitätssensible Kulturelle Ju-     gen, auseinandergesetzt. Da hat Wissen. Macht. Divers. to-
     gendbildung, Klassismus, Allyship und Ableismus. Zwischen den        tal was mit mir gemacht. Ich hab‘ den Flyer gelesen und
     Modulen konnten die Teilnehmer_innen selbstorganisiert in Klein-     mich sofort beworben.
     gruppen weiterarbeiten. Im September 2022 fand das letzte dieser
     Module in Berlin statt. Nun folgt das Praxismodul, also die Umset-   Die Unterschiedlichkeit der Module und deren Inhalte ha-
     zung des Gelernten in eine Form ihrer Wahl. Einige der Teilnehmer_   ben es mir ermöglicht, mich mit neuen, mir vorher unbe-
     innen planen beispielsweise ihr eigenes Wochenendseminar: Eine       kannten Begriffen auseinanderzusetzen. Ich habe mich mit
     Methodenschulung zu den Themen Diversität und Diskriminierung        der Verschränkung von Unterdrückungssystemen sowie
     für Multiplikator_innen aus der Jugend(verbands)arbeit!              dem Begriff der Intersektionalität befasst und daneben
                                                                          Konzepte wie Allyship, Kompliz*innenschaft und Empower-
     Zeitgleich zum Abschluss der ersten Gruppe befinden sich die Teil-   ment kennengelernt. Ich habe neue Perspektiven kennen-
     nehmer_innen des zweiten Trainingsdurchlaufs fast auf der Hälf-      gelernt und konnte dabei meinen Blick auf Strukturen von
     te ihrer gemeinsamen Zeit. Ihr September-Modul fand ebenfalls        Diskriminierung schärfen. Ich glaube, dass wenn wir unsere
     in Berlin statt, sodass die Teilnehmer_innen die Möglichkeit hat-    eigene Verstricktheit darin erkennen und unsere Privilegien
     ten, die diesjährigen Absolvent_innen (noch besser) kennenzuler-     nutzen, wir Verbündete finden und eigene Einflussmöglich-
     nen und sich zu vernetzen. Zur Motivation, an der Trainingsreihe     keiten für Veränderung sehen können.
     teilzunehmen und dem individuellen Prozess, über Diversität und
     Diskriminierung zu lernen, lassen wir hier zwei Teilnehmer_innen     Die Erkenntnis, dass ich Teil der Struktur bin und Menschen
     aus dem ersten und zweiten Durchlauf der Trainingsreihe zu Wort      auch unabsichtlich diskriminiere, ist hart und aber wohl im
     kommen:                                                              Lernen über Diversität und Diskriminierung sehr wichtig.
                                                                          Ungleichheiten innerhalb von Ungleichheiten anzugehen,
                                                                          und Minderheiten innerhalb von Minderheiten sichtbar zu
                                                                          machen und zu empowern, ist für mich in den vergangenen
                                                                          Jahren nicht nur in meiner Lohnarbeit sehr zentral gewor-
                                                                          den. Jede*r kann zur Bewusstseinsbildung für unterschied-
                                                                          liche Formen von Diskriminierung als gesamtgesellschaft-
                                                                          liches Problem beitragen“.

                                                                                                                              Tordis
                                                                                                                            1. Zyklus

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Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                     Nr. 2 Dezember 2022

        „Warum habe ich mich angemeldet? Das Thema Diversi-                   Im März 2023 startet Wissen. Macht. Divers.
        tät spielt in der Lebenswelt von Kindern und Jugendlichen             in die letzte Runde!
        eine zunehmende Rolle. Wir als Jugendverband sehen es                 Eine Anmeldung ist ab Dezember 2022 möglich unter:
        in unserem Selbstverständnis als wichtig an, die „Themen“             www.djo.de/wissen-macht-divers/
        unserer Zielgruppe zu kennen, uns als Jugendbildungsre-
        ferent_innen selbst optimal zu qualifizieren, um gute und             Das Projekt wird von Aktion Mensch gefördert und
        zielgerichtete Angebote der Kinder- und Jugendarbeit ent-             in Kooperation mit der Akademie für Kulturelle Bildung
        wickeln zu können. Deshalb ist die Teilnahme unserer bei-             des Bundes und des Landes NRW durchgeführt.
        den Jugendbildungsreferenten an der Qualifizierungsreihe
        Wissen. Macht. Divers obligatorisch und entspricht außer-
        dem dem Selbstverständnis unserer Arbeit.

        Die Begriffe Diversität und Diskriminierung spielten bereits
        vor der Teilnahme eine große Rolle in meiner Arbeit. Die
        Fortbildung schärft — vor allem durch den Austausch mit
        Referent_innen und anderen Teilnehmenden — nochmal
        den Fokus und die Haltung, zeigt konkrete Handlungsmög-
        lichkeiten auf und stärkt das Netzwerk von Menschen, die
        im Bereich Diversität und Diskriminierung arbeiten.

        Die Erfahrung Teil einer Lernumgebung zu sein, in der die
        beteiligten Menschen selbst sehr sensibel und achtsam
        miteinander umgehen, ist für mich im Lernen über Diversi-
        tät und Diskriminierung besonders wichtig. Dieses Erleben,
        gepaart mit dem gegenseitigen Austausch mit Expert_in-
        nen und Teilnehmenden, führt zu einem nachhaltigen Lern-
        effekt und stößt neue Denkprozesse an, die die eigene Hal-
        tung positiv prägen“.

                                                           Sebastian
                                        djo-Landesverband Hessen,
                                                             2. Zyklus

                                                               Sarah Gräf
                                    Projektleitung „Wissen. Macht. Divers.“
                                                      djo-Bundesverband

                                                                                                                                       15
Nr. 2 Dezember 2022                                                       Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

     „Es hilft, Ziele klar zu
     definieren und Etappen
     aufzuschreiben“
     Ein Interview mit Toni Marer, Referentin in der Fachstelle Perspektiven —
     Vielfalt in der Jugendverbandsarbeit vom Landesjugendring Brandenburg e. V.,
     über eine vielfaltsbewusste Verbandsentwicklung

     Ihr schreibt auf eurer                         In der Geschäftsstelle haben wir gemein-       Wird die Zielgruppe bei der
                                                    same große Linien im Team: Wir wollen
     Webseite zu vielfaltsbe-                                                                      Konzeption von Angeboten
                                                    Teilhabe von ganz verschiedenen jungen
     wusster Verbandsentwick-                       Menschen ermöglichen. Das ist schon per
                                                                                                   beteiligt?
     lung, dass ihr Behinderung,                    Satzung eine Kernaufgabe des Landesju-
     Geschlecht, Herkunft, Alter,                   gendrings. Ein Puzzleteil dafür ist, diverse
                                                                                                   Wir haben nicht die eine Zielgruppe. Die
                                                                                                   Angebote der Fachstelle sind eine Mi-
     Religion, Weltanschauung,                      Erfahrungshorizonte und Perspektiven im
                                                                                                   schung aus Themen, mit denen sich un-
     sexuelle Orientierung,                         Team zu haben. Weil es mehr Erfahrungs-
                                                                                                   sere Mitglieder beschäftigen wollen und
     ethnische Zugehörigkeit                        welten als Stellen zu besetzen gibt, fragen
                                                                                                   Themen, mit denen sie sich beschäftigen
                                                    wir für fehlende Perspektiven Unterstüt-
     und den sozialen Status                                                                       sollten, um noch inklusiver zu werden. Die-
                                                    zung von außen an. So haben wir in 2022
     mitdenken wollt.                               unsere Webseite barriereärmer gestaltet
                                                                                                   se Themen ermittele ich aus Besuchen und
     Wie gelingt euch das?                          und unsere Stellenanzeigen verbessern
                                                                                                   Gesprächen bei und mit den Mitgliedsver-
                                                                                                   bänden und eigener fortlaufender Weiter-
                                                    können. So werden wir auch stückweise
     Das Mitdenken all dieser Merkmale bei                                                         bildung, um aktuell zu bleiben. Es fragen
                                                    umfassender fit, unsere Mitglieder zu be-
     Aktivitäten und in Strukturen ist ein Zu-                                                     mich auch Verbandsmitglieder aktiv an,
                                                    raten.
     stand, den wir anstreben — das ist keine                                                      wenn sie zu diesem oder jenem Thema in
     umfassende Realität. Das wissen wir. Es                                                       der Gruppe unsicher sind. Dann überlegen
                                                    Bei der Umsetzung auf dem Weg zu inklu-
     ist auch klar, dass ich als eine Person aus                                                   wir gemeinsam passende Formate für die
                                                    siveren Angeboten unterscheiden sich im
     der Fachstelle nicht alle Perspektiven glei-                                                  Wissensvermittlung. Ein lockeres Quiz-
                                                    Team die Ansätze und Strategien hier und
     chermaßen mitdenken kann. Jedoch aus                                                          Format hatte bisher gute Erfolge.
                                                    da. Das finde ich auch richtig — denn wie
     Angst vor Fehlern und Kritik nichts mehr       seltsam wäre es denn, wenn wir für die so
     zu versuchen, kann keine Lösung sein. Teil                                                    Wir haben durch die Förderung der Stif-
                                                    stark heterogene Gruppe „Jugend“ nur eine
     meiner Arbeit ist daher die Recherche von                                                     tung Demokratische Jugend bisher noch
                                                    Schablone für alle hätten?
     Referierenden für inhaltliche Einschät-                                                       die komfortable Situation, unseren Mit-
     zungen, Seminaraufträge, Inputs und zum                                                       gliedern viele Möglichkeiten der Weiterbil-
                                                    Hier ein aktuelles Beispiel zu Auseinander-
     Weitervermitteln an unsere Mitglieder.                                                        dung und Sensibilisierung, für wenig oder
                                                    setzungen: Auf unseren Toiletten im Büro
                                                    steht jetzt ein Gummibaum im Pissoir, die
     Habt ihr als Team eine                         zwei Toilettenräume sind nicht mehr ge-
     gemeinsame Haltung                             schlechtlich aufgeteilt und wir haben eine
     zu Diversität? Gibt es einen                   kurze Erläuterung aufgehangen. Das Ganze
     internen Auseinanderset-                       ist das Ergebnis eines Diskussionsprozes-
                                                    ses in mehreren Mitarbeitenden-Runden,
     zungsprozess mit fehlenden
                                                    wo vorherige Lösungen für Schilder
     Perspektiven und der                           und Nutzung kontrovers aus verschie-
     eigenen Diversität im Team?                    denen Perspektiven diskutiert
     Wie sieht dieser aus?                          wurden.

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Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                    Nr. 2 Dezember 2022

    gar kein Geld anbieten zu können. Dadurch     Es macht auch Mut, bei Enttäuschungen         von Gruppen, Organisationen und Perso-
    können wir auf gewünschte Themen gut          nicht aufzugeben. Es hilft, Ziele klar zu     nen des öffentlichen Lebens ein, um mit-
    eingehen.                                     definieren und Etappen aufzuschreiben,        zubekommen, was andere bewegt, was ich
                                                  wie und bis wann ihr diese Ziele erreichen    in meiner eigenen Blase nicht mitbekäme.
    Bei der Entwicklung unseres Bildersets zu     wollt und wer dabei unterstützen kann.        Das Gleiche gilt für Instagram, usw…
    Vielfalt und Inklusion in Jugendgruppen
    hatten wir Testläufe mit allen Interessier-   Auch wenn ich die Erfahrungswelten ande-      Es ist ein Fass ohne Boden, aber trotzdem:
    ten aus den Mitgliedsverbänden. Das hat       rer Menschen nicht komplett nachempfin-       Kleine Erfolge feiern!
    uns bei der Überarbeitung geholfen.           den kann, kann ich aber über ihr Erleben
                                                  der Welt viel lernen. So kann ich immer
                                                  selbstverständlicher verschiedene Bedar-
    Habt ihr ein paar Tipps                       fe mitdenken bei Projekten, Aktivitäten,

    für vielfaltsbewusstes                        Strukturen. Dieses Weiterlernen und Wahr-
                                                  nehmen von Realität jenseits der eigenen
    Handeln?
                                                  erfordert aktives Handeln. Das ist für mich
                                                  ein Eckpfeiler einer diversitäts-orientier-
    Sich selbst und im Team und im Verband
                                                  ten Lebenseinstellung. Ich schreibe mich
    die Frage stellen, was die Motivation ist,
                                                  zum Beispiel immer wieder in Newsletter
    vielfaltsorientiert und inklusiv handeln zu
    wollen. „Hä, ist doch klar?!“ — erst versu-
    chen, dann meckern. ;) Die ehrliche Ant-
    wort darauf ist der Motor, der euch zum
    Weitermachen und Ausprobieren antreibt.

                                                                                                                                             17
Nr. 2 Dezember 2022                                            Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

     Jugendverbandsarbeit
     queersensibel gestalten
     Ein Interview mit Katrin Ottensmann, Bildungs- und Ehrenamtsreferentin
     beim Jugendnetzwerk Lambda e. V.

     Wer seid ihr und was macht ihr?

     Das Jugendnetzwerk Lambda ist ein Bundesverband von und für
     queere Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 26
     Jahren. Wir setzen uns für die politischen Belange von jungen
     Queers ein. Zum Jugendnetzwerk gehören sieben Landesverbän-
     de, die in 13 Bundesländern aktiv sind. Wir unterstützen deren
     Vernetzung und Austausch. Die Verbandsarbeit wird maßgeblich
     durch das Engagement junger queerer Menschen getragen, die da-
     bei von einem hauptamtlichen Team unterstützt werden.

     Wir tragen durch Aufklärung, Sensibilisierung und Bildungsar-
     beit dazu bei, die Lebenssituation junger Queers zu verbessern
     und Diskriminierung abzubauen. Wir stehen jungen Queers durch
     Beratung bei Sorgen und Problemen zur Seite. Und wir machen
     Selbstwirksamkeit erfahrbar durch Bildungs- und Freizeitver-
     anstaltungen und Engagement. Junge Queers können sich bei
     Lambda ausprobieren, weiterentwickeln und den Verband aktiv
     mitgestalten, z.B. als Teamer*in, Peer-Berater*in / Supporter*in,
     Vorstand oder als out! Redakteuer*in.

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Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                       Nr. 2 Dezember 2022

    Die out! ist unsere Verbandszeitschrift, die etwa vier Mal im Jahr
    erscheint und von ehrenamtlichen Redakteuer*innen geschrieben
    wird. Die Verbandszeitschrift erscheint in einer Auflage von 2.000
    Exemplaren und wird an unsere Mitglieder sowie queere Jugendzen-
    tren und Jugendgruppen verschickt.

    Wie lässt sich Jugend(verbands)arbeit
    queersensibel gestalten? Wie lassen sich
    Zugangsbarrieren für LGBTQI+ abbauen?
    Was müssen wir als Jugendverband da mit-                                    Zur Verbandszeitschrift von lambda out!
    bedenken?                                                                   und weiteren Materialien geht es hier:
                                                                                https://lambda-online.de/wissenswertes/#materialien
    Jugend(verbands)arbeit queersensibel zu gestalten fängt bei der
    Haltung der Aktiven in der Jugendarbeit an. Queere Jugendliche gibt
    es überall, sie sind nur nicht immer (überall) out. Damit queere Ju-
    gendliche den Prozess des inneren und/oder äußeren Coming-outs
    gehen können, brauchen sie einen sicheren Raum. Um diesen zu ge-            Broschüreempfehlung
    stalten, wären folgende Schritte ein wichtiger Anfang:

    • Sich über LGBTQIA* informieren und aufklären
    • Diskriminierendes Verhalten und queerfeindliche
      Äußerungen nicht unkommentiert stehen lassen
    • Auf queere Angebote für Jugendliche öffentlich
      aufmerksam machen
    • Jugendliche nicht nur als Jungen und Mädchen ansprechen
    • Sprecht über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und weist
      darauf hin, dass es mehr als die heterosexuelle Paarbeziehung
      gibt und sich nicht alle mit dem bei der Geburt zugewiesenen
      Geschlecht identifizieren.
    • Unisex-Toiletten / Duschen ermöglichen und Jugendlichen                                   wort·schatz
      die Möglichkeit geben, dass sie bei Übernachtungen mit den                                zur Vielfalt von
      Teilnehmenden in einem Raum übernachten, mit denen sie                                    Geschlecht, Beziehung,
      sich wohl fühlen.
                                                                                                Liebe und Sexualität
    • Rückzugs- und Schutzräume anbieten und
      Ansprechperson(en) für queere Jugendliche benennen

    Was gilt es auch bei Jugendbildungsstätten
    zu beachten? Wo siehst du Stolpersteine?                                                  für dich,
                                                                                              mich und
    Wenn wir Tagungs- und Seminarhäuser für unsere Veranstaltungen su-
                                                                                             alle anderen
    chen, dann klären wir im Vorfeld ab, wie die Dusch- und Toilettensituati-
    on vor Ort ist. Wir machen darauf aufmerksam, dass wir Unisextoiletten
    benötigen und fragen, ob wir vorhandene Toiletten / Duschen „entbina-
    risieren“ können mit Schildern, auf denen „All Gender“ draufsteht oder      Der wort·schatz von Queere Bildung e. V.
    z.B. „2 x Sitzen, 1 x Stehen“. Je mehr Menschen nach dieser Infrastruktur
    fragen, desto eher wird das Bewusstsein dafür geschärft, dass Jugend-       ist ein queeres Glossar, also eine Sammlung queerer Wör-
    bildungsstätten oder Seminarhäuser die Aufteilung in Mann / Frau            ter. Außerdem finden sich in der Broschüre viele spannende
    aufheben oder um Unisex erweitern. Leider machen wir immer wieder           Beiträge zu geschlechtlicher Vielfalt, Beziehungen, Liebe,
    die Erfahrung, dass wir auf Unverständnis oder Unwillen stoßen, gute        Sexualität und vielem mehr.
    Rahmenbedingungen für queere Jugendliche zu schaffen. Oft mit dem
    Argument, dass die anderen Gäste ja die gleichen Räumlichkeiten nut-
    zen müssen. Das ist ein klarer Fall von Diskriminierung.

                                                                                                                                             19
Nr. 2 Dezember 2022                                                  Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit

     Feedback- und
     Beschwerdesysteme in
     der Jugendverbandsarbeit
     Maya Yoken stellt die djoNRW-App vor

     Ein Baustein der diversitätsensiblen Ju-    beim Bundesministerium für Familie, Seni-     NRW kennt diese Entwicklungen, sagt aber:
     gendarbeit ist es zu schauen: An wen kön-   oren, Frauen und Jugend für Menschen, die     „Uns als Jugendverband ist es ja vor al-
     nen sich junge Menschen in Fällen von       von Diskriminierung betroffen sind. Darü-     lem wichtig, einen Schutzraum für eigene
     Diskriminierung- und Rassismuserfahrun-     ber hinaus gibt es spezifische Meldestellen   Angebote zu geben und bei der Meldung
     gen während eines Austauschs, einer Maß-    für Antimuslimischen Rassismus, Antisemi-     eines Vorfalls von Rassismus, Diskriminie-
     nahme, eines Workshops wenden? Haben        tismus und Rassismus gegen Sinti_zze und      rung und sexualisierter Gewalt auch inter-
     wir ein Awareness-Konzept für Veranstal-    Rom_nja auf Landesebene und Antidiskri-       venieren zu können. Das ist da ja gar nicht
     tungen oder auch ein Awarness-Team vor      minierungsbüros. In Nordrheinwestfalen        gegeben.“ Sie hat eine Fortbildung zu Be-
     Ort? Haben wir ein Beschwerdesystem eta-    werden neben der Meldestelle Antisemitis-     schwerde- und Meldeverfahren belegt und
     bliert?                                     mus momentan vier weitere Meldestellen        daraufhin ein eigenes Konzept entwickelt.
                                                 zu queerfeindlichen und rassistischen Vor-    Ideen daraus sind in die djoNRW-App ge-
     Es gibt übergeordnete Meldestellen, wie     fällen aufgebaut.                             flossen. Hierzu haben wir ein paar Fragen
     die Antidiskriminierungsstelle des Bundes                                                 an Maya Yoken von der djoNRW gestellt,
     — eine fachlich unabhängige Anlaufstelle    Susanne Koch vom djo-Landesverband            die die App mitentwickelt hat.

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Schwerpunktthema: Diversitätssensible Jugend(verbands)arbeit                                                        Nr. 2 Dezember 2022

    Was ist die djoNRW-App                        Für Teilnehmende von Angeboten und Mit-          zu den Bereichen Diskriminierung, Sexuelle
                                                  glieder soll die App jedoch auch eine Opti-      Gewalt oder Ableismus zur Verfügung. Bei
    und warum wurde sie
                                                  on der Beschwerde oder Mitteilung — des          Bedarf arbeiten wir auch mit Fachstellen in
    ins Leben gerufen bzw.                        „Anvertrauens“ anbieten, wenn gewünscht          NRW zusammen.
    was ist die Idee dahinter?                    auch anonym. Wenn Menschen sich bei
                                                  Veranstaltungen oder Gruppen der djoNRW          Hast du das Gefühl es
    Die djoNRW-App wurde geschaffen, um
    eine weitere helfende Anlaufstelle für ver-
                                                  — unabhängig davon ob Kinder, Jugendli-          gibt ausreichend solcher
                                                  che oder junge Erwachsene — nicht wohl
    schiedene Bedürfnisse, Fragen und einen                                                        Formate für Kinder und
                                                  fühlen, so wollen wir denen ein offenes
    Austausch von Jugendverbandler*innen          Ohr anbieten. Ziel ist es hier, dass alle Men-
                                                                                                   Jugendliche, wo diese die
    anzubieten. Die djoNRW APP soll Ehren-        schen sich in der djoNRW wohl und sicher         Möglichkeit haben, sich
    amtlichen im Alltag ihrer Jugendverbands-     fühlen.                                          anzuvertrauen zu können?
    arbeit — stets griffbereit auf dem Smart-
    phone — zur Seite stehen, wenn Warm-Ups,
                                                  Wieso habt ihr die Funktion                      Es gibt von verschiedenen Akteur*innen
    Kennenlernspiele, Büchertipps, schnelle                                                        und Träger*innen verschiedenste Angebo-
                                                  „offenes-Ohr-Team“
    Absprachen, Vernetzung oder eine Mög-                                                          te, wo ein Anvertrauen auf verschiedensten
    lichkeit des Mitteilens gebraucht werden.
                                                  eingerichtet?                                    Wegen möglich ist. Die Frage ist jedoch, wie
    Wir wollten eine interaktive Plattform                                                         hürdenlos, attraktiv und ausgebildet diese
                                                  Diese Funktion wurde bei der Schaffung
    für alle Menschen aus der Jugendarbeit                                                         Stellen sind und inwiefern diese Betroffene
                                                  der App mitgedacht, da Themen wie die
    — allen voran djoler*innen schaffen, die                                                       wirklich erreichen und ansprechen. Neben
                                                  Prävention sexualisierter Gewalt, Rassis-
    multifunktional, digital und nah an der Le-                                                    der Anonymität ist jedoch auch die Identifi-
                                                  mus, Diskriminierung und machtkritische
    bensrealität von jungen Menschen ist. Sie                                                      kation mit den Ansprechpartner*innen von
                                                  Jugendarbeit die djoNRW stark beschäf-
    soll die Zusammenarbeit erleichtern, opti-                                                     großer Relevanz. Vielen Betroffenen sind
                                                  tigen. Auch die Jugendverbandsarbeit ist
    mieren und relativ hürdenlos greifbar ma-                                                      mögliche Adressen und Möglichkeiten der
                                                  von Vorfällen dieser Art nicht befreit, was
    chen. Mit ihren sechs Hauptkacheln bietet                                                      Meldung von grenzüberschreitendem Ver-
                                                  uns bewusst ist. Deshalb wollten wir einen
    sie verschiedene Optionen und Funktio-                                                         halten jedoch nicht mal bekannt. Deswe-
                                                  Raum schaffen, um über Vorfälle mit Be-
    nen an. So beispielsweise die spielerische                                                     gen habe ich nicht nur das Gefühl, dass es
                                                  troffenen in ein Gespräch kommen zu kön-
    Auseinandersetzung mit Themen wie der                                                          quantitativ mehr Beschwerdestellen geben
                                                  nen und im Idealfall präventiv oder auch
    djoNRW, Kinderrechten, oder Rassismus.                                                         sollte, sondern auch bedarfs- und lebens-
                                                  intervenierend nach Bedarf und Mittei-
    Auch ermöglicht sie einen schnellen Zu-                                                        weltorientierte Stellen — gerade für junge
                                                  lung der Betroffenen handeln zu können.
    griff auf verschiedene spielerische Metho-                                                     Menschen.
                                                  Es ist uns wichtig, zu vermitteln, dass wir
    den für Gruppen — oder die Option solche
                                                  Zuhören, dass wir die jungen Menschen
    selbst anzubieten!                                                                             Wir laden euch herzlichst dazu ein, einen
                                                  und ihre Sorgen ernst nehmen und nicht
                                                                                                   Blick in unsere djoNRW App zu werfen, die
                                                  wegschauen.
    Das ist auch das Besondere an der App.                                                         kostenlos im AppStore und Google Playsto-
    Hier   können     Jugendverbandler*innen                                                       re erhältlich ist. Wir würden uns sehr über
                                                  Wer verbirgt sich hinter                         weitere Beiträge und ein Feedback freuen!
    selbst aktiv werden und diese App mit
    Leben füllen. Die App der djoNRW ist das
                                                  dem „offenen-Ohr-Team“?
    interaktive Element, das alle gemeinsam
                                                  Hinter    dem    „offenen-Ohr-Team“       be-    Hier geht’s zur App:
    mitgestalten können. Durch die „informie-
                                                  findet sich zuerst einmal das Präven-
    ren“- Kachel sollen User*innen auch auf
                                                  tionsteam der djoNRW. Das sind drei
    dem neuesten Stand der djoNRW-Arbeit
                                                  Bildungsreferent*innen, die alle insbeson-
    gebracht und gehalten werden. Unter der
                                                  dere im Bereich der sexualisierten Gewalt
    Kachel „mydjoNRW“ findet man verschie-
                                                  fortgebildet sind. Je nach Anliegen werden
    dene Optionen des aktiven Austausches
                                                  jedoch weitere Menschen — zuerst aus den
    der registrierten Mitglieder untereinander.
                                                  verbandseigenen Reihen — hinzugeschal-
                                                  tet. Dies wäre zum Beispiel bei rassisti-
    Wir wollen durch die App eine neue Vari-
                                                  schen Vorfällen unsere rassismuskritische
    ante der Greifbarkeit der djoNRW schaffen,
                                                  Koordinierungsperson. In Fällen von Diskri-
    indem wir Mitglieder, App-User*innen und
                                                  minierung die Kollegin, die die Fortbildung
    Teilnehmende aus der Jugendverbands-
                                                  zur diversitätssensiblen Jugendarbeit ab-
    arbeit miteinander vernetzen und die
                                                  solviert hat. Zusätzlich steht uns ein Netz-
    djoNRW vorstellen.
                                                  werk von externen Fachexpert*innen, z.B.

                                                                                                                                                  21
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