"Doping und Ethik" - ein Thema mit Tradition und offenbar ohne Ende!

 
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„Doping und Ethik“ – ein Thema mit
       Tradition und offenbar ohne Ende!
                   Weshalb fällt Handeln in ethischer
              Verantwortung – auch! – im Sport so schwer?
Arturo Hotz

Zusammenfassung
Dass Doping nach aktueller Regelung per definitionem nicht erlaubt ist, weiss
jedermann. Warum es so ist, kann geschichtlich nachgezeichnet und erklärt
werden. Ob Doping aber absolut auch unethisch ist, darüber kann diskutiert
werden. Dopingmittel einzunehmen, solange diese verboten sind, ist zweifellos
unethisch, aber warum müssen sie verboten werden? Darüber kann in ethischer
Perspektive nachgedacht werden und muss auch immer wieder von Neuem
aufgerollt werden, denn Diskussionen und Erörterungen im Rahmen ethischer
Reflexion zielen weder auf absolute (Straf-)Normen noch auf Verbote. Der
ethische Diskurs reflektiert, was vom vielem Denkbaren tatsächlich auch
sinnvoll wäre und ist. Und diese Herausforderung zeigt die Schwierigkeiten,
aber auch die Relevanz ethisch geführter Diskussionen auf: Auch wenn
Ethiker/innen zum Schluss kommen, dass dieses und jenes Handeln des
Menschen auch im Sport aus ethischer Sicht nicht verantwortet werden kann
und dies auch begründen sowie argumentieren, heisst dies – solange keine
strafrechtlichen Konsequenzen daraus gezogen werden – noch lange nicht, dass
sich die zur freien Entscheidung befähigten Sportler/innen tatsächlich auch
daran orientieren und entsprechend handeln. Weil der Mensch dafür konzipiert
ist, zumindest in physiologischer Hinsicht alles zu tun, um überleben zu können,
ist er in erster Linie auch daran interessiert, vom Machbaren zu profitieren und
dies vor allem dann, wenn der Bereich für ihn existentiell geworden ist. Wenn es
aber auch im Sport ausschliesslich um Leben (Sieg) und Tod (Niederlage) geht,
dann kümmern den bedrohten, gestressten oder sonst wie unter Druck gesetzten
Menschen ethische Wertorientierungen wenig, das heisst: Der Mensch setzt sich
(spätestens) in existentiell bedrohlichen Situationen über jegliche ethische
Verantwortung hinweg und handelt, am Eigennutz orientiert, dann weitgehend
unethisch. Wenn wir an diesem traurigen Umstand ernsthaft etwas ändern
wollen, dann müssen wir den Menschen neu konzipieren oder eben dafür
sorgen, dass Sporttreiben auch auf höchster Ebene nicht primär und auch nicht
vorrangig als eine Frage des Seins oder Nichtseins interpretiert und das Streben
nach Höchstleistungen nicht an dieser Überlebensfrage orientiert wird.

Zur Einführung
Gegenüberstellungen zweier Begrifflichkeiten, zumal verbunden mit einem
„und“, zeigen oft ein Spannungsfeld auf, meist sogar ein Problemfeld, das es mit
den nachfolgenden Ausführungen zu lösen gilt. Solche Überlegungen haben
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aber in unserem Fall – „Doping und Ethik“ – kaum Berechtigung. Dies liegt vor
allem daran, dass gar keine Zweifel darüber bestehen, welche ethik-orientierte
Position gegenüber dem Doping eingenommen werden sollte, ja muss. Ohne
„Wenn“ und „Aber“ auf den Punkt gebracht heisst das gleichsam
vorweggenommene Fazit schlicht, dass:

   ?? Doping in ethisch-verantwortbarer Perspektive nur negativ bewertet
      werden kann, denn:
   ?? Doping ist aus ethischem Blickwinkel unvereinbar mit dem in der Ethik
      zentralen „Prinzip der Achtsamkeit“!
   ?? Somit kann Doping – zumindest aus klassisch-traditioneller Ethik-Sicht –
      nicht vertreten und auch nicht ent – schuldigt werden.

Geht es jedoch darum, „Doping“ als nicht nur im Leistungssport
offensichtliches Phänomen etwas differenzierter zu analysieren, dann wird jenes
Orientierungswissen aufgearbeitet, das erklärt, wie es – seit Jahrtausenden! – zu
den Missständen gekommen ist. Aus diesen Einsichten, wie menschliches
Handeln wahrscheinlich „funktioniert“, müssen dann entsprechende
Konsequenzen abgeleitet werden. Ob es allerdings jemals gelingen wird, das
Dopingproblem in den Griff zu bekommen, ist auf einem andern Blatt
geschrieben. Uns dafür zu bemühen und zu engagieren, ist aber über die
pädagogische Pflicht hinaus auch eine gesellschaftliche Herausforderung und
eine Notwendigkeit zugleich, falls „Fairplay“ weiterhin ein zu respektierender
Wert – nicht nur im Sport – sein soll!

Die Frage: „Weshalb der Mensch auch im leistungssportbezogenen Umfeld
zunehmend unerlaubte Mittel in Anspruch nimmt?“ ist zweifellos berechtigt. Ein
wesentlicher Grund dafür gilt es in der an sich faszinierenden, ja genialen
„Konzeption Mensch“ zu suchen, die jedoch in unserem Zusammenhang ihre
berühmte Kehrseite der Medaille ins Blickfeld rückt.

Die Möglichkeit, sich auf der Gratwanderung zwischen „Sicherheit“ und
„Freiheit“ mehr oder weniger willkürlich entscheiden zu können, verdankt der
Mensch der im Rahmen seiner Evolution gewonnnen Entkoppelung von „Reiz“
und „Reaktion“. Anstelle der das Leben sonst weitgehend leitenden Instinkte
tritt seine Fähigkeit, einen bestimmten Ermessensspielraum frei strukturieren zu
können. Für einige Menschen scheint es geradezu reizvoll zu sein, ihre
individuellen Entscheide frei oder kriteriengeleitet fällen zu können, und zwar
auch gegen ihren eigenen Verstand und wider gängig als vernünftig eingestufter
Ansichten und Positionen. Die – vielleicht auch nur vermeintliche –
Entscheidungsfreiheit des Menschen macht ihn (noch) unberechenbarer, denn
wo Freiräume sich öffnen, steigt auch der Anreiz des Risikos, dass diese
missbraucht werden oder dass sie zumindest profitorientiert und nach dem
eigenen Gusto und zum Eigengewinn genutzt werden.

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„Dürfen wir, was wir können?“
Eine dem (Hoch-)Leistungssport immanente Tendenz kann im stetigen Streben
erkannt werden, bestehende Möglichkeiten im Spannungsfeld zwischen
Belastung und Erholung noch konsequenter auszuloten. Der gesellschaftliche
Erwartungsdruck – unverkennbar in der olympischen Trilogie gespiegelt:
„Citius! – Altius! – Fortius!“ – zwingt Spitzenreiter/innen unserer
Leistungsgesellschaft und offenbar auch (Spitzen-)Sportler/innen dazu, alle
erdenklichen Nischen zu erproben und zu nutzen. Wenn immer die natürlichen
Möglichkeiten in ihrem Grenzbereich ausgeschöpft sind, stellt sich die Frage,
was noch machbar ist. Doping ist machbar, zudem auch erfolgsversprechend
und genau um diesen Erfolg geht es ja auch. Erhebungen haben gezeigt, dass
viele Mitglieder unserer Erfolgsgesellschaft zunehmend skrupelloser werden,
das heisst: Weil der Erfolg das Wichtigste, oder zynisch formuliert: das Einzige,
ist, heiligt der Zweck die Mittel. Mehr noch: Dem Erfolgreichen wird immer
mehr verziehen, auch wenn er für seinen Erfolg unerlaubte Dopingmittel
eingesetzt hat. Im Hochleistungssport konnte bereits mehrfach die Erfahrung
gemacht werden, dass gedopte Publikumslieblinge – zum Beispiel im
Radrennsport – , obwohl sie bereits der Dopingeinnahme überführt worden sind,
dennoch frenetisch bejubelt werden. Viele wollen offensichtlich das Spektakel à
tout prix und würden sich offenbar betrogen fühlen, müssten sie darauf
verzichten.

Wir stellen fest: Je nach Standpunkt spielt sich hier entweder Eigenartiges ab
oder aber menschlich Natürliches oder zumindest Nachvollziehbares. Ist die
Prioritätensetzung: „Erfolg ist wichtiger als die dafür eingesetzten Mittel!“ nicht
bereits ein Zeichen gesellschaftlicher Degeneration?

Doping ist denkbar und weil Denkbares nach Albert Einsteins (1879-1955)
Einsicht auch machbar ist, wird es realisiert. Das Denkbare bietet Alternativen,
das Machbare profitiert von Freiräumen und eröffnet neue Perspektiven. Doch,
was machbar ist, ist längst nicht immer auch sinnvoll! Hier beginnt das
Kerngeschäft der Ethik, sich als „Wissenschaft des Sollens“ mit der Frage nach
dem Sinnvollen auseinanderzusetzen. Nicht das Denkbare gilt es in die Tat
umzusetzen, sondern das Sinnvolle muss machbar werden!
Allein:

   ??   Was ist wann
   ??   für wen
   ??   unter welchen Bedingungen
   ??   wie dosiert „sinnvoll“?
   ??   Und welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit das als
        „sinnvoll“ Erkannte tatsächlich auch realisiert wird?

Gerade die letzte Frage scheint ebenfalls eine jahrhundertealte Tradition zu
haben: Der Philanthrop Christian Gotthilf Salzmann (1744-1811) hat einmal,

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auch in unserem Zusammenhang zutreffend, in seinem berühmt gewordenen
Ameisenbüchlein geschrieben (Herrmann 1991, 154):
      „Was nützen alle Theorien, wenn die Leute fehlen, die sie ausführen
      können?“
Heute sind verschiedene Methoden bekannt, die leistungssteigernde Wirkung
haben, also auch erfolgsversprechend sind, aber längerfristig der Gesundheit
schaden, irreparable Schäden hervorrufen oder noch unbekannte Risiken in sich
bergen. Die Kurzfristigkeit, ja die Beschränktheit der Voraus-Sicht unseres
Erfolgsstrebens ignoriert später auftretende (Gesundheits-)Schäden und verzeiht
dem (gedopten) Sieger, denn: Hauptsache er hatte Erfolg! Unser ethische
Reflexionen immer mehr nicht berücksichtigende Umgang mit dem Erfolg,
unser ultimatives Verlangen nach stets besseren Leistungen und unsere
druckausübenden Erwartungen haben mit dazu beigetragen, dass der irrigen
Hoffnung, nicht erwischt zu werden, mehr geglaubt wird, als dem Wissen
darüber, dass Doping nicht nur unethisch und häufig ungesund ist, sondern
schliesslich – zumindest den traditionellen – Sportgedanken verhöhnt, verrät
und zerstört.
Wir erkennen: Das Problem der im Wettkampfsport geforderten Maximierung
gerät sehr bald mit ethik-orientierten Wertvorstellungen auf Kollisionskurs:
„Dürfen wir, was wir können?“ Dass wir mit der Beantwortung dieser ethischen
Gretchenfrage oft einige Schwierigkeiten haben, mag vielleicht auch mit einer
grundlegenden Einsicht von F. M. Dostojewski (1821-1881) zusammenhängen:
      „Die Ameise kennt die Formel ihres Ameisenhaufens, die Biene die
      Formel ihres Bienenstockes – sie kennen sie zwar nicht auf Menschenart,
      sondern auf ihre eigene Art, mehr brauchen sie nicht. Nur der Mensch
      kennt seine Formel nicht.“
Die Gratwanderung – gewissermassen auf der Suche nach unserer Formel – ,
was als sog. ethisch und was als sog. unethisch gelten könnte, ist anspruchsvoll,
denn wir müssen stets das Eine mit dem Andern im Kontext abwägen, und zwar
auf dem Prüfstand des aktuellen Diskussions- und Erkenntnisstandes beleuchten
und mit entsprechenden Positionen belegen, begründen und prüfen.
Mehr darüber zu wissen, zu spüren, zu erkennen und zu erahnen, was es
bedeutet, sich für das sog. Sinnvolle, also für das ethisch
Verantwortungsvolle entscheiden zu können, das ist eine im Rahmen der
Ethik gestellte Herausforderung!

Die „Philosophie“ hat drei „Töchter“
Die Philosophie, die Mutter aller Wissenschaften, hat drei Töchter:

   ?? Die Logik
   ?? Die Rhetorik und eben
   ?? Die Ethik.

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Sie alle versuchen, als Praxen der Philosophie, menschliches Leben unter einem
bestimmten Aspekt des besseren Gelingens zu reflektieren. Verhalten und
humanes Zusammenleben soll an einem zu diskutierenden Wert orientiert und
danach je nachdem bewusster und bedachter, aber vor allem
verantwortungsvoller gestaltet werden.

Ethik ist nicht nur als wissenschaftliche Disziplin für Wissenschafter bestimmt,
sondern auch eine Art Reflexionsinstanz für jeden nachdenkenden Menschen.
Ethik produziert zwar keine (Straf-)Normen und auch keinen Verhaltenskodex,
diskutiert jedoch Werte und Normen, erörtert ihre Funktionen und Bedeutungen
für das Leben und zeigt so – eben im Sinne einer Wissenschaft des Sollens –
auf, wie es wohl „anders werden müsste, wenn es gut werden sollte“ wie es der
Göttinger Physiker und Philosoph G. Ch. Lichtenberg (1742-1799), ein Meister
des Konjunktivs, einst formuliert hatte.

Im Rahmen ethik-orientierter Bemühungen – verstanden als
wissenschaftliche Reflexion – , werden handlungsleitende (Richt-)Werte im
Sinne von möglichen Orientierungshilfen erörtert, indem sie in ihrem
Situationsbezug und in ihrer Verhältnismässigkeit zum Gebot des
Sinnvollen und human Erstrebenswerten diskutiert werden. Über Gesetze
und Strafnormen hingegen wird im Rahmen der Ethik nicht debattiert.

Zum Begriff „Doping“
Was „Doping“ ist, weiss dem Wesen nach der Volksmund sehr genau, auch
wenn sich Wissenschafter/innen manchmal schwer tun zu beschreiben, was
genau darunter zu subsumieren ist. Wilhelm Knoll (1874-1958), ein Schweizer
Sportmediziner und Sportwissenschafter der ersten Stunde – Olympia-Arzt der
Olympischen Winterspiele in St. Moritz 1928 – widmete schon 1948 in seinem
karrierenrückblickenden Buch („Leistung und Beanspruchung. Erfahrungen aus
30jähriger sportärztlicher Arbeit“) dem „Doping“ ein eigenes Kapitel (S. 312-
317), worin er „rassistisch gefärbt“ (Knoll war als Professor an der Uni
Hamburg bis 1944 in Nazi-Diensten!) ausführte:

      „Das Wort stammt aus einer Negersprache. Es hat kein Synonym in einer
      europäischen Kultursprache, was an sich schon beweist, dass es eine
      ‚exotische Pflanze’ und bei uns nicht bodenständig ist. Wir haben darum
      alle Ursache, sie abzulehnen.“ (Knoll 1948, 312.)

Noch sehr pauschal, doch im Kern wohl das Wesentliche des Dopings erfasst,
skizzierte er seinen Standpunkt („Dopingmittel sind Drogen“) und wohl auch
die damalige Volksmeinung:

      „Ich hoffe sehr, dass wir in absehbarer Zeit auf dem Wege über den
      internationalen Sportärzteverband diese Frage allgemein im Interesse des
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gesunden Sports lösen können, denn das ist eine wirkliche
      ‚Sportkrankheit’.“ (Knoll 1948, 314.) Und dazu ergänzend: „Was im
      Pferdesport möglich ist (Disqualifikation, lebenslängliche Sperre; Anm.:
      A. H.), sollte für den Menschensport erst recht gelten.“ (Knoll 1948, 313.)

„Doping“ also eine Domäne der Sportärzte? Vielleicht damals noch. Knoll
wusste auch, wie diesem Übel begegnet werden müsste:

      „Die sportliche Erziehung ist hier das Heilmittel, das Doping verschleiert
      nur die doch vorhandene Störung, ohne sie wirklich auszuschalten, ist
      also ein Scheinmittel. (...) Doping ist darum sowohl vom Standpunkte des
      Sportmannes wie von dem des Arztes gleicherweise als unfair und
      schädlich abzulehnen. Wenn es immer noch versucht wird, so ist dafür
      einmal der übertriebene Ehrgeiz, vor allem der jungen Sportsleute
      mitverantwortlich zu machen, die noch nicht aus der Pubertät heraus sind
      und darum den Begriff des ritterlich kämpfenden Mannes noch nicht voll
      erfasst haben. Dann aber sind leider besonders bei Berufssportsleuten die
      geschäftlichen Interessen des einzelnen, wie vor allem der ‚Manager’,
      richtunggebend gewesen. Solche Haltungen gehören aus einem gesunden
      Sport heraus, weil sie ihn als Bewegung schädigen.“ (Knoll, 1948, 315.)
      „Doping gehört nicht zum Sport. Wer sich selbst dopt oder dopen lässt,
      hört auf, ein anständiger Sportsmann zu sein und scheidet darum aus der
      gesunden Sportbewegung aus. Wer das Doping empfiehlt, ist nicht besser
      und handelt als Arzt sogar gegen seine Pflicht.“ (Knoll, 1948, 317.)

Die Sache schien für Knoll völlig klar zu sein, doch seine Meinung betraf
„lediglich“ den Aspekt, ob „Doping“ grundsätzlich im Sport geduldet werden
könne oder dürfe. Dies scheint auch heute noch unbestritten zu sein, aber nicht
das Problem an sich, das es zu lösen gilt.

Zum Unterschied zwischen „Ethik“ und „Moral“
Was heisst eigentlich „Ethik“ und wo liegt ein allfälliger Unterschied zum
Begriff „Moral“? Ganz einfach: „Ethik“ hat griechische, „Moral“ lateinische
Wurzeln. Und trotz der gemeinsamen Ursprungsbedeutung neigen wir dazu,
unter „Moral“ eher den „sittlichen Zeigefinger“ zu verstehen, während wir
annehmen, dass „die Ethik“ eher das „erstrebenswert Gute“ oder die für einen
fairen Sport notwendigen Funktionsbedingungen zusammenfasst.

Zur Geschichte des Dopings
In der Literatur (vgl. Grupe/Mieth 1998, 98) wird erwähnt, dass sich das Wort
„dope“ aus einem südafrikanischen Dialekt ableiten lasse. Mit „dope“ war ein
hochprozentiger, selbstgebrauter Schnaps gemeint, der offenbar bei festlichen
Kulthandlungen als Stimulanz be- und genutzt wurde. Erstmals tauche 1869 das
Wort ‚doping’ in einem englischen Wörterbuch auf und wurde als ein Mix von
Narkotika und Opium definiert, der den Pferden verabreicht worden sei. Die
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Ursprünge des Einsatzes von Doping-Mitteln und Methoden werden allgemein
in Grossbritannien geortet, und zwar im 19. Jahrhundert. Von den Pferderennen
übertrug sich dann dieser (Miss-)Brauch auch auf den Sport der Menschen.

Die Intensivierung des Dopingeinsatzes gilt es vor allem im Zusammenhang mit
der Geschichte und der Wirkung der Olympischen Spiele seit 1896 zu verfolgen.
Durch den Impuls dieser weltweit immer mehr beachteten Veranstaltungen
wurde dieses „gigantische biologische Experiment mit dem Menschen“ initiiert
und gefördert. Biologische Grenzbereiche wurden systematisch erkundet, aber
auch überschritten, um der Forderung nachkommen zu können, stets die
Leistungsfähigkeit und entsprechend die Leistungen zu steigern. Diese Maxime
der Leistungssteigerung hat die Sportler/innen und ihren (medizinischen)
Betreuerstab geradezu dazu gezwungen, immer neue Reserven auszuschöpfen
und Möglichkeiten auszuloten. Die nahe Verbindung, ja auch die Abhängigkeit
der sportlichen Leistungsentwicklung von den naturwissenschaftlichen
Erkenntnissen, insbesondere von den medizinischen, führte u.a. auch dazu, dass
vermehrt pharmakologische Substanzen angewandt wurden. Zwar werden seit
Mitte der Sechzigerjahre von Sportärztekreisen gezielter als zuvor Anti-Doping-
Appelle formuliert und auch der Europarat – im Gegensatz zum IOK! – setzte
sich schon vor bald 40 Jahren gegen das Doping-Übel ein, dennoch gelang es
nicht, die Zunahme der Vorfälle, ja die Eskalation dieses dem Ruf des Sports
schadenden Phänomens, erfolgreich einzudämmen. Erst in jüngster Zeit
scheinen drastische staatliche Interventionen – vor allem in Frankreich und
Italien – einen Hoffnungsschimmer aufkommen zu lassen, dass möglicherweise
die Talsohle überwunden werden kann. Sind Sportorganisationen nicht mehr in
der Lage, dieser „Seuche des Sports“ Herr zu werden? Ist es nur mehr der
Rechtsstaat, der den letztlich verhaltensbestimmenden Leidensdruck erzeugen
kann? Wenn immer Strafen und Sanktionen ein äusserlich erstrebenswertes
Verhalten erzwingen, heisst dies noch lange nicht, dass der Mensch nun besser
oder gar umerzogen worden ist.

Ethisch verantwortungsvolles Handeln ist – auch im Sport! – mehr als
straffreies Handeln!

Zur Aufgabe der Ethik: Was heisst „ethik-orientiertes Werten“?
Die Ethik als Praxis der Philosophie geht auf Aristoteles (384 v. X – 322 v. X)
zurück. Er war wohl der Erste, der von ethischer Theorie geschrieben hat. In
seinem Sinne hat die Ethik den Bereich der menschlichen Praxis als
Gegenstand, also das auf Entscheidung beruhende Handeln, das sich von der
theoretischen Philosophie abgrenzt, die auf das Unveränderliche, Ewige
gerichtet ist. Ethisch verantwortbares Handeln orientiert sich am Guten, was sich
schliesslich in einem guten Charakter („Hexis“) ausdrückt, das heisst: die
sittliche Haltung ist nicht ausschliessliches Produkt der Einsicht, sondern sie
wird durch vernunftgeleitete Praxis (Übung, Gewohnheit und Lernen) erworben.
Diese Haltung wird also einerseits im Willensbereich durch Klugheit, assistiert
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von der Vernunft, gelenkt und anderseits durch die ethische Tugend bestimmt,
die im Übungsbereich stets nach Glückseligkeit strebt. Inhaltlich bedeutet die
ethische Tugend die Mitte zwischen zwei falschen Extremen: So wird zum
Beispiel die Tapferkeit als eine Art Gratwanderung zwischen Feigheit und
Tollkühnheit definiert oder Mässigung zwischen Wollust und Stumpfheit. Oder
die Grosszügigkeit als eine Tugend, die es zwischen Geiz und Verschwendung
zu erlangen gilt.

Die Aufgabe der Ethik ist es nicht, über eine vermeintlich gerechte Ordnung im
moralischen Umfeld zu richten. Ethik-orientiertes Abwägen bedeutet im
traditionellen Ethik-Verständnis nur, über Fairness oder über
Chancengerechtigkeit zu reflektieren sowie darüber, ob grundsätzlich die
Gesundheit von Athlet(inn)en gefährdet wird oder werden könnte: Die zentrale
Herausforderung einer ethik-orientierten Diskussion bleibt das Abschätzen
einer je nach dem zu gewichtenden Verhältnismässigkeit!

Es gibt – auch im Sport – Gebote sowie Verbote, und es gibt auch Regeln, Werte
und Normen. Sie alle erfüllen Orientierungsfunktionen und schränken
menschliches Handeln ein. Da – philosophisch gesehen – „totale Freiheit“
absolut ist, also (von allem) losgelöst und so eher einem chaotischen, denn
einem strukturierten Zustand gleichkommt, gilt es (diese) Freiheit so
einzuschränken, dass aus Orientierungslosigkeit sinnvolle Orientierungschancen
geschaffen werden können.

Aus der Sicht der Ethik geht es in solchen Diskussionen genau genommen
darum, sinnstiftende Relativierungen der Freiheit (z. B. durch Werte und
Normen) zu prüfen, zu begründen und zu diskutieren sowie eben
menschliches Handeln in Relation zu ethik-orientierten Prinzipien zu
„gewichten“, das heisst zu werten.

Ethik-orientierte Wertungen sind immer auch im Zeitgeist verhaftet, immer im
Bezug zu stets im Zusammenhang mit ihrer Relevanz neu zu diskutierenden
Werten und drücken auch ihrerseits eine bestimmte Haltung und Gesinnung aus
oder lassen zumindest einen bestimmten subjektiven Standpunkt erkennen.

Werten ist die höchste Stufe eines Ausbildungsprozesses, der auf die
Entwicklung einer selbständigen und eigenverantwortlich urteilsfähigen
Persönlichkeit zielt. In diesem vierstufigen Prozess steht vorerst

   ?? das Vermitteln von Wissen, danach
   ?? das Können, damit auch umzugehen.

Aufgrund von hinreichendem Wissen und Können sollten wir befähigt sein,

   ?? erkennen zu können, um schliesslich in der Lage zu sein,
   ?? zu werten.
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Dank Wissen, Können und Erkennen wird es schliesslich möglich sein, das
Wissen, das Können und das Erkannte auch werten zu können.

Somit wird deutlich, dass Wertungen, und insbesondere ethik-orientiertes
Werten, nicht einfach subjektive, mehr oder weniger reflektierte
Meinungen sind, sondern sie sollten fundierte, auf sachlogischer
Argumentation beruhende Stellungnahmen sein, die intersubjektiv
überprüfbar und wenn möglich auch fallbezogen nachvollziehbar sind.

Ethik ist keine Mathematik, sondern ein „permanentes Anrennen
gegen jede Art von Unvernunft“!
Ethik-orientierte Praxis ist nicht einfach zu leben, denn sie hat mehr mit
Weisheit denn mit Wissen und mit mathematisch konzipierter Ratio zu tun! Das
Wesen der Weisheit trifft zeiten-überdauernd das Wesentliche und weist so über
den aktuellen Moment hinaus. Weisheit ist zwar zeitlos gültig, nicht aber die
vom Zusammenhang losgelösten Erkenntnisse. Und so bleibt die wohl kluge
Frage noch immer unbeantwortet, wie künftig Stimmiges in künftiger Relation
antizipiert und bereits als „moderatum“ im Hier und Jetzt sog. gültig erkannt
werden kann!

Die Forderung des Guten und des Gerechten als moderate Mittellösung
zwischen „unguten“ Extremen kann nur nach einer optimalen, niemals aber nach
einer maximalen Lösung streben. In diesem Ur-Widerspruch liegt es auch
begründet, weshalb verantwortbares Handeln ein „permanentes Anrennen gegen
jede Art von Unvernunft“, Ungerechtigkeit und asozialer Bevorteilung ist (vgl.
RUH 1995, 7). Dies trifft auch auf die Doping-Problematik zu. Für die Lösung
dieses Dauer-Konfliktes gibt es kein Rezept, nur die stete Forderung, immer
wieder von Neuem zu unterscheiden, dann zu entscheiden, was eigenen und was
fremd-gesteuerten Bedürfnissen und Motiven entspricht und was schliesslich
den betroffenen Personen und den pädagogischen Anliegen unter den gegebenen
Besprechungen am meisten gerecht wird.

Ethisches Handeln orientiert sich am sog. Sittlichen und basiert auf
Entscheidungen. Diese wiederum sind Produkte eines willentlichen Aktes,
der geleitet wird von orientierungsstiftenden Kriterien. Im ethischen
Güterabwägen steht somit die Entwicklung und Ausarbeitung solcher
Kriterien im Zentrum, die es argumentativ zu begründen und ihre
Relevanz logisch sowie intersubjektiv nachvollziehbar herzuleiten gilt:

Daraus folgt für die philosophisch-ethische Praxis, dass es stets die folgenden
Fragen im konkreten Umfeld der jeweils praktischen Situation zu beantworten
gilt:

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?? Was ist in welchem Zusammenhang für wen und unter welchen
      Bedingungen – allenfalls auch verglichen womit? – ethisch (sittlich)
      vertretbar, also sowohl individuell als auch sozial angemessen und
      gerecht und was inwiefern nicht verantwortbar?
   ?? Welches sind die massgeblichen und das sportbezogene Handeln leitende
      Kriterien, wonach diese Entscheidungen zu fällen sind?

Weshalb ethik-orientierte Diskussionen über Doping oft unbefriedigend
bleiben
Dass die unter ethischen Aspekten geführten Diskussionen über Doping oft auch
als unbefriedigend empfunden werden, scheint möglicherweise darin begründet
zu sein, dass die Ethik als wissenschaftliche Disziplin nicht Recht spricht,
sondern Wissen im Dienste künftiger Entscheidungen zur Verfügung stellt.

Um dieses Wissen nutzen zu können, muss es im gegebenen Falle in
differenzierter und differenzierender Form angewandt werden, nachdem zuvor
bereits abgewogen wurde, inwiefern es überhaupt für diesen Fall von Relevanz
ist.

Früher hat die Kirche eine Art moralische Instanz repräsentiert und in dieser
Vorläuferfunktion der Ethik sehr klare Positionen bezogen und mit zum Teil
nicht zimperlichen Sanktionen entsprechende Wirkung erzielt. Die
philosophische Ethik hingegen richtet keine Appelle an den Menschen, sondern
versucht, Wissen zu begründen und stellt insbesondere Behauptungen (z. B.
Hypothesen) prüfend in Frage.

So werden all jene, die klare Handlungsanweisungen, ja eine Art Rezepte von
Seite der Ethiker/innen erwarten, immer wieder enttäuscht. Die im Rahmen der
Ethik verwendeten Methoden, sind keine starren Verfahren, sondern bleiben
mehr oder weniger offene Vorgehensweisen, weil die jeweils als relevant
einzustufenden Kriterien zwar logisch, aber immer auch aus subjektiver
Perspektive begründet werden. Einerseits ist diese Tatsache unbefriedigend,
anderseits notwendig, denn nur so wird eine hinreichende Flexibilität in
wechselnden Situationen gewährleistet und mögliche Aussichten auf Erfolg
bleiben intakt (vgl. Höffe 1992, 181 ff).

Gedopte Sportler/innen sind Tatsache – was nun?
Lösungsansätze – auch im Problemfeld „Doping“ – weisen zumindest zwei
Stossrichtungen auf. Noch immer dominiert die Ausrichtung auf
Syndromausrichtung, obwohl wir eigentlich längst wüssten, dass es die
Probleme an ihren Wurzeln zu packen gilt, und zwar wenn immer möglich
aufgrund eines systemdynamischen Verständnisses. Systemdynamisch heisst in
diesem Zusammenhang, dass es nicht darum gehen kann, monokausal Schuldige
zu suchen und dann anzuprangern.
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Unser Gesellschaftssystem, aber auch die Organisation des Hochleistungssportes
ist derart strukturiert, dass insbesondere die Sportler/innen und ihr Umfeld oft
unter einem solchen Druck stehen, dass die Einnahme von auch unerlaubten
Mittel offensichtlich für Viele noch die einzige Möglichkeit darstellt, überhaupt
eine Chance zu haben, bestimmte Leistungen aufgrund des Entwicklungs-,
Erholungs- und aktuellen Leistungszustandes zu erbringen.

Weil der Mensch in seiner im Willensbereich auf Freiheit von Reiz-
Reaktionsmechanismen hin konstruierten Wesensart konzipiert ist, werden
bestehende und entdeckte Freiräume, die ja eine Entwicklung grundsätzlich erst
ermöglichen, genutzt und in existentiellen Extremsituationen, auch wenn es
verboten ist, beispielsweise mit Dopingmassnahmen, auch missbraucht. Diese
Tendenz zum Missbrauch liegt aber in der Natur des Menschen; er hat sich im
Laufe der Evolution zu diesem unberechenbaren, dafür aber
entscheidungsfähigen Wesen entwickelt. Seine diesbezügliche „Umpolung“
würde – trotz moderner Gentechnologien, die auch wieder unter ethischen
Aspekten vorerst diskutiert werden müssten – sehr viel Zeit kosten, falls dies
überhaupt erstrebenswert, sinnvoll und möglich sein sollte.

Was bleibt? Einerseits zweifellos die „Erziehung zu mehr Fairplay“ sowie
gezielte „Anregungen zum sozialen Lernen – im Sport, aber nicht nur dort“
(vgl. Luther/Hotz 1998) oder aber die Neuerfindung des Sports anderseits.
Auch darüber sollte einmal ernsthaft diskutiert werden, auch wenn auf den
ersten Blick geglaubt wird, dass das Rad der Zeit nicht mehr zurückgedreht
werden könne.

Verglichen mit einer hochentwickelten Technik, die nur von wenigen
Ausnahmekönnern erworben und erfolgreich angewandt wird, bleibt für den
Durchschnittssportler das Foulspiel (z. B. das Beinstellen) als ein effizientes und
ohne grosse Lernprozesse erwerbbares „Gegenmittel“. Aber: „Tricher, c’est tuer
le sport!“ formulierte einmal die Genfer Philosophin Jeanne Herrsch (1910-
2000) diesen traurigen Zusammenhang. Foulen ist zwar meist einfacher und
effizienter als ethisches Handeln, doch damit nicht zu rechtfertigen! Und wir
erkennen erneut den Gegensatz, dass das absolute Leistungsprinzip mit dem
ethischen Prinzip kollidiert, was erneut auf die strukturelle Urquelle des
Spannungsfeldes zwischen „Ethik und Doping“ hinweist.

Das Doping-Problem als gesellschaftliches Problem
„Das Doping-Problem belastet seit Jahren die leistungssportliche Entwicklung.
Dieses Problem ist deshalb von zentraler Bedeutung für die Zukunft des
Leistungssports, weil dessen weitere Entwicklung von seiner angemessenen
Bewältigung abhängt; zentral ist es aber auch deshalb, weil das Doping-
Problem lange (und in manchen Ländern immer noch) verborgen gehalten wird
und insofern die Schwierigkeit, es zu erkennen – im Unterschied zu Unfairness
und Gewalt, die zumeist offen zutage treten – , dazu führt, dass es allein durch
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organisatorische und administrative Massnahmen nur schwer, wenn überhaupt,
unter Kontrolle zu bringen ist. Schliesslich berührt das Doping-Problem aber
auch den Sport insgesamt; es beschädigt seinen Sinn (...) und mehrt dabei auch
noch die Zweifel, ob die Sportorganisatoren imstande sind, mit ethischen
Fragen konsequent umzugehen und pädagogische Verantwortung im Hinblick
auf Jugend und sportliche Jugendarbeit hinreichend wahrzunehmen.“ (Grupe
2000, 234.)

Zitierte und weiterführende Literatur
1. COURT, J.: Täuschung oder Gewinn?, in: HOTZ, A. (Hg.): Handeln im
    Sport in ethischer Verantwortung, Magglingen 1995; 222-237.
2. DOSTOJEWSKI, F. M.: Kalenderspruch: 22. März 2000.
3. GRUPE, O.: Doping und Leistungsmanipulation: Zehn Gründe für
    konsequente Kontrollen, in: Olympisches Feuer, 1989, Heft 1; 10-13.
4. GRUPE, O./MIETH, D. (Hgg.): Lexikon der Ethik im Sport, Schorndorf
    1998.
5. GRUPE, O.: Vom Sinn des Sports. Kulturelle, pädagogische und ethische
    Aspekte, Schorndorf 2000.
6. HERRSCH, J.: Zitat aus einem von ihr in Magglingen gehaltenen Vortrag,
    Herbst 1979.
7. HÖFFE, O. (Hg.): Lexikon der Ethik, München 1992/1997.
8. HOTZ, A.: Ethisches Können ist der Weisheit näher als der Vernunft, in:
    HOTZ, A. (Hg.): Handeln im Sport in ethischer Verantwortung, Magglingen
    1995; 238-255.
9. KNOLL, W.: Leistung und Beanspruchung. Erfahrungen aus 30jähriger
    sportärztlicher Arbeit, Frauenfeld 1948.
10. LICHTENBERG, G. Ch.: Zitat in: LUTHER/HOTZ 1998, 9.
11. LUTHER, D./HOTZ, A.: Erziehung zu mehr Fairplay. Anregungen zum
    sozialen Lernen – im Sport, aber nicht nur dort, Bern 1998.
12. RÖTHIG, P. (Ltg.): Sportwissenschaftliches Lexikon, Schorndorf
    1972/1973/1975/1977/1983/1992.
13. RUH, H.: „Ethik ist das permanente Anrennen gegen jede Art von
    Unvernunft“, in: HOTZ, A. (Hg.): Handeln im Sport in ethischer
    Verantwortung, Magglingen 1995; 7-23.
14. SALZMANN, Ch. G.: Zitat in: HERRMANN, U.: Christian Gotthilf
    Salzmann (1744-1811), in: SCHEUERL, H.: Klassiker der Pädagogik (1.
    Bd.), München 19912; 154.
15. VARELA, F.: Ethisches Können, Frankfurt a/M, New York, Paris 1994.

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