DPG engagiert sich für die Erhaltung der "Sach-kunde"
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Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 1 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 DPG engagiert sich für die Erhaltung der »Sach- Sehr geehrte Kolle- kunde« ginnen und Kolle- gen, In diesen Tagen hat der Vorstand der Deut- die Anwendung und die Abgabe von Pflan- mehr als 100 Eh- schen Phytomedizinischen Gesellschaft zenschutzmitteln sowie die Beratung über renamtliche wirken über die Auswirkungen der in der Kom- Pflanzenschutzmaßnahmen nur durch regelmäßig mit, die mentierungsphase befindlichen Verord- Personen erfolgen darf, die über einen DPG mit Leben zu nung zur Neuordnung pflanzenschutz- von den Pflanzenschutzdiensten der Län- erfüllen: sie betätigen sich als Arbeits- rechtlicher Verordnungen beraten. der ausgestellten Sachkundenachweis kreisleiter, Landessprecher, Ausschuss- verfügen. mitglieder, Sachverständige, Beiräte, Aktuell ist derzeit die Ablösung der bis- Wahlhelfer, Rechnungsprüfer, Web- herigen Pflanzenschutz-Sachkundever- Grundlage für diesen Nachweis sind master, Redakteure, Büromitarbeiter ordnung und der Regeln in Bezug auf die Prüfungen vor den Landwirtschaftskam- und vieles mehr. Nicht selten stellen Kontrolle von Pflanzenschutzgeräten der mern oder die Vorlage von Zeugnissen sie ihre Freizeit und auch private fi- bisherigen Pflanzenschutzmittelverord- über die Berufsausbildung als z.B. Land- nanzielle Mittel in den Dienst unserer nung, eine neue Verordnung über die An- wirt, Gärtner oder Pflanzenschutzberater. Gesellschaft. Ihnen ist es zu verdanken, wendung von Pflanzenschutzmitteln mit dass die DPG vielfältige Angebote an Luftfahrzeugen sowie eine Änderung der Die Erhaltung der Sachkunde wird durch die Mitglieder machen kann. Pflanzenbeschauverordnung. Diese Ver- anerkannte Fort- und Weiterbildungs- Über diese ehrenamtliche Arbeit hin- ordnungen werden in einer Artikelverord- maßnahmen gewährleistet. Die Teilnahme aus wirken aber auch all diejenigen nung zusammengefasst. an solchen Maßnahmen ist künftig Pflicht. mit, die ihre wissenschaftlichen Bei- Eben hier sieht der Vorstand den Ansatz träge in den Arbeitskreisen und Ta- Die DPG ist seit längerem in den Kom- gungen zur Diskussion stellen. Der mentierungsprozess mit eingebunden. für die DPG: die umfassenden Kompeten- Vorstand der DPG hat vor diesem Hin- zen seiner Mitglieder sollen in der Ausge- tergrund beschlossen, die Mitwirkung Der Vorstand erkennt über die Kommen- staltung von Fortbildungsmaßnahmen zu- und oft herausragenden Leistungen tierung hinaus die Verpflichtung der DPG, sammengefasst und so qualitätsgesichert seiner Mitglieder durch die Diversi- an der Ausgestaltung der Voraussetzungen zur Erhaltung der Sachkunde insbesondere fizierung der Auszeichnungen und zur Erhaltung der Sachkunde aktiv mitzu- der Pflanzenschutzberater genutzt werden. Würdigungen stärker als bisher trans- wirken. Ein entsprechendes Seminarangebot wird parent zu machen und den Mitgliedern in den nächsten Jahren ausgearbeitet und bekannt zu geben. Das neue Pflanzenschutzgesetz, das seit zeitgerecht angeboten werden. Februar 2012 in Kraft ist, sieht vor, dass Ihnen allen wünschen wir eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Neu- start in ein erfolgreiches Jahr 2013. Ihr Klaus Stenzel In dieser Ausgabe: Nachwuchsexkursion 2012 ..................................... Seite 4 50 Jahre »Silent Spring« ..................................... Seite 5 Foto: © A. + J. Schüler Kritische Nachhaltigkeitsforschung Wir wünschen Ihnen schöne Weihnanchtstage ..................................... Seite 6 und viel Erfolg im Neuen Jahr 2013 Aus den Arbeitskreisen ..................................... Seite 8 Termine ...................... Seite 12 ISSN 0944-0933 Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 2 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 2 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Wir gratulieren zum Vorstand erweitert das Spektrum von Auszeich- Geburtstag nungen und Preisen der DPG Zum 90.: Auf seiner letzten Sitzung am 28.11.2012 wissenschaftliche Auszeichnung ist mit Dr. Walter Wirtz 10.2.1923 hat der Vorstand der DPG eine Erweite- einem Geldpreis von 2.000 Euro verbun- Dr. Helga Kühne 16.3.1923 rung und Akzentuierung ihres Spektrums den. Zum 88.: an Auszeichnungen und Preisen beschlos- Prof. u. Dir. Dr. Theobert Voss 2.1.1925 sen und die entsprechenden Satzungen Ebenfalls neu ist der Nachwuchspreis Dr. Günther Stellmach 10.1.1925 angepasst. der DPG. Diese Auszeichnung für beson- dere Promotions- oder Masterarbeiten von Zum 87.: Die Anton-de-Bary-Medaille wird Nachwuchsmitgliedern. Die Auszeich- DB Gerhart Schneider 18.3.1926 danach an Personen mit herausragendem nung kann mit der Verleihung eines Geld- Zum 86.: wissenschaftlichen Lebenswerk auf dem preises verbunden sein. Dr. Johannes Vogel 6.1.1927 Gebiet der Phytomedizin verliehen. Dr. Heinrich Ostarhild 17.1.1927 Die Ehrennadel wird auf Vorschlag von Dipl. Ing. Sabine Koehne 1.2.1927 Neu geschaffen wurde ein noch näher zu Mitgliedern an Mitglieder verliehen für Prof. Dr. Friedrich Großmann bezeichnender Wissenschaftspreis für besondere Verdienste um die Deutsche 16.3.1927 herausragende wissenschaftliche Leistun- Phytomedizinische Gesellschaft e.V. gen auf dem Gebiet der Phytomedizin, Zum 85.: der auf Vorschlag von Mitgliedern oder Der Ehrenvorsitz letztlich wird von der Prof. Dr. Heinz Decker 17.1.1928 nach eigener Bewerbung vergeben werden Mitgliederversammlung an Mitglieder des Prof. Dr. agr. Heinrich Carl Weltzien kann. DPG-Vorstandes für deren herausragende 7.3.1928 Leistungen als Vorstandsmitglieder verlie- Prof. Dr. Helmut Lyre 22.3.1928 hen. Dr. Siegfried Hahn 24.3.1928 Die Ehrenmitgliedschaft würdigt die Zum 80.: besonderen Leistungen von Mitgliedern Dr. Josef Martin 5.3.1933 für die inter- und transdisziplinäre Einbin- Dr. Eberhard Grigo 24.3.1933 dung der DPG in nationale und internati- Zum 75.: onale Netzwerke. Dr. Günter Hartmann 26.2.1938 Prof. Dr. Volker Zinkernagel 1.3.1938 Die Deutsche Phytomedizinische Gesell- schaft e.V. verleiht die Korrespondieren- Zum 70.: de Mitgliedschaft an Personen anderer Dr. Gisbert Zimmermann 5.1.1943 Organisationen, die sich in besonderer Dr. Jürgen Schulte zu Berge 11.1.1943 Weise um die Beziehungen zur DPG ver- Prof. Dr. Dr. Wolfgang Zeller 12.1.1943 dient gemacht haben. Dr. Wilhelm Wimschneider 24.1.1943 Dr. Helmut Baltruschat 24.2.1943 Der Julius Kühn-Preis wird an Wissen- Die Otto-Appel-Denkmünze wird ins- Dr. Peter Kraus 16.3.1943 schaftler unter 40 Jahren für hervorragende besondere für wertvolle organisatorische Dr. Karel Veverka 18.3.1943 Arbeiten verliehen, die zur Entwicklung Arbeit auf dem Gebiet des Pflanzenschut- Zum 65.: eines ökologisch und ökonomisch ausge- zes verliehen. Die Auszeichnung kann mit Dr. Walter Wohanka 8.1.1948 richteten Pflanzenschutzes beitragen. Die einem Geldpreis verbunden werden. Prof. Dr. Rolf Rauber 15.1.1948 Dr. Dietmar Dehne 24.1.1948 Prof. Dr. Ludwig Roeb 17.2.1948 Dr. Sielke Sievers 22.2.1948 Wir rufen unsere Mitglieder auf, uns Kandidaten für die Dr. Volkmar Gutsche 23.2.1948 verschiedenen Auszeichnungen vorzuschlagen! Dr. Gerd Walter-Echols 20.3.1948 Prof. Dr. Dr. Christoph Künast Klaus.Stenzel@bayer.com 25.3.1948 Impressum: Deutsche Phytomedizinische Gesellschaft e.V., Messeweg 11-12, 38104 Braunschweig 1. Vorsitzender: Dr. Klaus Stenzel, klaus.stenzel@bayer.com (ViSdP) Geschäftsführer: Dr. F. Feldmann - geschaeftsstelle@phytomedizin.org Konto-Nr.: 3 518 487, Deutsche Bank, BLZ 500 700 10 - Erscheint viermal jährlich. Sofern es nicht anders namentlich gekennzeichnet ist: Bilder und Texte von Falko Feldmann. Grafik-Design: Corinna Senftleben, Braunschweig Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 3 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 3 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Im Portrait: unser Partner, die Gesellschaft für Pflanzenzüchtung Die Gesellschaft gleichermaßen methodischen Fragen, z.B. für Pflanzen- aus Biometrie und Bioinformatik, züchtung wurde Züchtungstheorie, Cytogenetik, Biotech- 1991 in Göttin- nologie und Genomanalyse, Krankheitsre- gen gegründet. sistenz, Leistungs- und Stressphysiologie, Sie entstand als wie spezifischen Objektproblemen, z.B. wissenschaftli- bei Getreide, Mais, Rüben, Kartoffeln, ches Forum der Ölsaaten, Futterpflanzen und Gräsern, Pflanzenzüch- Gemüse, Zierpflanzen und Gehölzen, ge- tung nach der widmet. Wiedervereini- Zur Nachwuchsförderung vergibt die Ge- gung Deutsch- sellschaft den Kurt von Rümker-Preis; sie lands aus einer Arbeitsgemeinschaft der führt Seminare zur Schulung von Saat- Gesellschaft für Pflanzenbauwissenschaf- zuchttechnikern durch. Sie pflegt in ge- ten und einer entsprechenden Vereinigung meinsamen Veranstaltungen den interdis- in der ehemaligen DDR. Ihre Mitglieder ziplinären Austausch mit benachbarten sind Wissenschaftler und in wissenschaft- Fachgesellschaften und Forschungsinstitu- lichen Bereichen der Züchtungsforschung tionen, insbesondere mit ihrer »Mutterge- und der Saatzuchtwirtschaft Tätige im sellschaft«, der Gesellschaft für Pflanzen- deutschen Sprachraum. Die Gesellschaft bauwissenschaften, mit der sie auch für Pflanzenzüchtung veranstaltet alle zwei Titel »Krankheitsbekämpfung und gemeinsame Arbeitsgemeinschaften, wie Jahre an wechselnden Orten einen wissen- Resistenzzüchtung in Getreide, Hülsen- die AG 'Sorten- und Saatgutwesen' und die schaftlichen Fachkongress. Sie lädt in früchten und Raps.« AG 'Ertrags- und Stressphysiologie', ver- regelmäßigem Abstand zu allgemeiner binden. Diskussion und Demonstration wissen- schaftlicher Arbeiten in 19 verschiedenen GPZ und DPG veranstalten gemeinsam www.gpz-online.de Arbeitsgruppen ein. Diese Treffen sind die so genannte »Fulda-Tagung« mit dem Neu im Vorstand: Hendrik Hanekamp, Stellvertretender Nachwuchs- sprecher Foto: privat Nach dem turnusgemäßen Ausscheiden mit seiner Masterarbeit zum Thema »As- von Frau Dr. Lerche als Nachwuchsspre- cochyta-Resistenz bei Ackerbohnen: Me- cherin nahm im Zuge der Nachwuchsex- thodische Optimierungen zur Entwicklung kursion Frau Esther Radtke ihre Position eines Tests auf Resistenz in Winteracker- ein. Als deren Vertreter wurde Herr Hendrik bohnen (Vicia faba L.)« ab. Hanekamp gewählt. Seit 2011 ist Herr Hanekamp Doktorand Herr Hanekamp machte von 2003 bis 2005 an der Georg-August-Universität Göttingen eine Berufsausbildung zum Landwirt und am Department für Nutzpflanzenwissen- von 2005 bis 2009 seinen B. Sc. der Agrar- schaften in der Abteilung allgemeine Pflan- wissenschaften mit dem Schwerpunkt zenpathologie und Pflanzenschutz bei Herrn Pflanzenproduktion. Prof. Dr. A. von Tiedemann und beschäftigt sich mit dem Rassen-Monitoring von Ex- In den Jahren 2009 bis 2011 studierte er serohilum turcicum in Europa und Patho- an der Georg-August-Universität Göttin- genesestudien an Mais. Der Vorstand gen, und schloss seinen M. Sc. der Agrar- begrüßt Herrn Hanekamp und freut sich wissenschaften, Schwerpunkt Nutzpflan- auf eine gute Zusammenarbeit mit ihm. zenwissenschaften mit der Vertiefung Pflanzenzüchtung bzw. Pflanzenpathologie Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 4 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 4 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Bericht über die DPG-Nachwuchs-Exkursion 2012 nach Quedlinburg, Gatersleben und Höhnstedt Die diesjährige Exkursion des DPG-Nach- Herr Dr. Schnee erläuterte die bedeutende besuchten die Obstproduktionsanlage Ehm wuchses fand vom 8. bis zum 9. Oktober Genbank, eine Sammlung von Kultur- und in Höhnstedt am Süßen See in der Nähe 2012 statt. Wildpflanzen, die durch verschiedene Ver- von Halle (Saale). Auf einer Fläche von fahren dauerhaft archiviert wird. Auch 150 ha werden Äpfel, Aprikosen, Kirschen Sie begann in der Stadt Quedlinburg im beim IPK war die Gewächshaustechnik und Weintrauben angebaut. Auch hier durf- Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt, wo mit automatischer Versuchsauswertung, ten sich alle Exkursionsteilnehmer über Quartier bezogen wurde. Das ambitionierte die sog. LemnaTec-Anlage, eine besondere einen herzlichen Empfang freuen und ne- Programm führte zunächst in den Hauptsitz Attraktion. Auf einer weiteren Station ben Äpfeln auch den einen oder anderen des Julius-Kühn-Instituts Quedlinburg, wo durfte in der Arbeitsgruppe von Herrn Dr. Tropfen köstlichen Höhnstedter Weins allen Exkursionsteilnehmern ein sehr herz- Schweizer die vollautomatische Roboter- probieren. licher Empfang zuteilwurde. Nach einer gesteuerte Mikroskopiestation bestaunt umfassenden Einführung durch Herrn Dr. An der diesjährigen Exkursion nahmen werden. Im Hochdurchsatzverfahren wer- Schliephake führte der Rundgang durch insgesamt 27 Nachwuchswissenschaft- den mehltauinfizierte Blattsegmente mittels das Institut in unterschiedliche Arbeits- lerInnen aus zwölf verschiedenen Institu- automatischer Mustererkennung hinsicht- gruppen. Die Bandbreite der vorgestellten tionen teil. Es waren die Universitäten lich ihrer Mehltauresistenz beurteilt. So wissenschaftlichen Arbeiten war enorm. München, Hannover, Halle, Göttingen, lassen sich schnell und zuverlässig Gene Zu den beeindruckenden Vorführungen Dresden, Osnabrück und Weihenstephan, identifizieren, die im Getreide Resistenz zählte die Messung der Saugaktivität von die Landwirtschaftskammer NRW, das gegen Mehltau vermitteln. Blattläusen, die mit einem feinen Draht Forschungszentrum Jülich, das ZALF an einen Stromkreis gekoppelt wurden. Nach der Rückkehr nach Quedlinburg Müncheberg, die Forschungsanstalt Gei- Ein weiteres Highlight war das Gewächs- führte ein Nachtwächter durch die Altstadt senheim sowie die Julius Kühn-Institute haus des JKI in Quedlinburg, in dem in und gab viele Anekdoten zum Besten. Der aus Münster und Braunschweig vertreten. über 100 Kabinen eine komplette Klima- Abend klang bei Bier und gemütlichem Der Eindruck, den alle TeilnehmerInnen steuerung zur Verfügung steht. Nach dem Essen im Brauhaus Lüdde und der Wahl nach Hause mitnahmen, war sehr positiv Mittagessen, das von der Gesellschaft der von Hendrik Hanekamp zum stellvertre- und macht Lust auf mehr. Förderer und Freunde des JKI »gespon- tenden Nachwuchssprecher der DPG aus. sert« wurde, ging es weiter zum Leibniz- Esther Radtke und Holger Deising Am folgenden Tag fuhren wir in das nörd- Institut für Pflanzengenetik und Kultur- lichste Weinanbaugebiet Deutschlands und pflanzenforschung (IPK) nach Gatersleben. Foto: © Esther Radtke Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 5 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 5 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 50 Jahre nach »Silent Spring«: Risiken des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln im Griff? Als Rachel Carson 1962 ihr Buch »Silent parenz bewirkten in den zurückliegenden gemäße Anwendung von Pflanzenschutz- Spring« veröffentlichte, polarisierten ihre 50 Jahren einen enormen Schub in der mitteln ausgeschlossen ist. Nun gilt es, Visionen von »Flüssen des Todes«, dem Risikominimierung bei der Nutzung von dass alle beteiligten Gruppen auch auf Verlust des »grünen Mantels der Erde« Pflanzenschutzmitteln. Pflanzenschutzmit- globaler Basis Anstrengungen unterneh- durch die »Elixiere des Todes« nicht nur tel gehören heute weltweit zu den am men, um durch Ausbildung und sichere die Fachwelt. Unabhängig vom Wahrheits- besten untersuchten Chemikalien und ihre Anwendungsverfahren Fehlanwendungen gehalt führten sie zu einer - bis heute Auswirkungen auf Mensch und Umwelt oder ein Mangel an Risikobewusstsein zu aktuellen - Risiko-orientierten Einstellung sind oftmals besser bekannt wie die von vermeiden. Alle Beteiligten in der Phyto- gegenüber Belangen des chemischen Arzneimitteln. Die Industrien unterneh- medizin müssen weiter den erfolgreich Pflanzenschutzes. Konnte man sich auf men intensive Anstrengungen, Pflanzen- beschrittenen Weg fortsetzen, Einfluss die Sicherheit der Produkte der Industrie schutzmittel mit verbesserten Eigenschaf- nehmen und Position beziehen. Für die nicht verlassen? ten zu entwickeln, die den Marktanfor- DPG bedeutet das, sich auch in Zukunft derungen entsprechen und die Zulassungs- auf fachlicher und politischer Ebene in Die öffentliche Diskussion um den che- verfahren erfolgreich durchlaufen. In der den Prozess nachhaltig mit einzubringen. mischen Pflanzenschutz begründete wie Phytomedizin werden im gemeinsamen kaum eine andere im Bereich der moder- multidisziplinären Ansatz mögliche Risi- nen Praxis der Pflanzenproduktion die von Jonas 1979 formulierte »Heuristik ken des Einsatzes intensiv untersucht, DPG und ALVA rufen Maßnahmen zur Minimierung, zum Bei- der Furcht«. Jonas erhob die Furcht vor spiel auch in der Anwendungstechnik oder die »International Ur- den Folgen des Einsatzes neuer Techno- logien zu einem Prinzip der Ethik (»in durch Anwendungseinschränkungen, er- ban Plant Conference« arbeitet, im Zulassungsverfahren erfasst dubio pro malo«) obwohl nicht Fakten und Auflagen zur Risikominderung ge- ins Leben die Grundlage dafür bildeten, sondern macht. Hochkritische Substanzen werden heuristische Verfahren wie Vermutungen, Blatt, Skyline © JiSIGN - Fotolia.com, © Beboy - Fotolia.com nicht mehr zugelassen. Arbeitshypothesen, Analogien oder Ge- dankenexperimente. Die Wissenschaft ließ Darüber hinaus wurden die Persistent nur das Bewiesene gelten und wollte Neu- Organic Pollutants (POPs), die Carson tralität wahren. Dass die hinter den Ergeb- ansprach, bereits verboten oder werden nissen stehenden Wissenschaftler sich es dann, wenn man auf sie und ihre Ei- nicht politisch in der Meinungsbildung genschaften aufmerksam wird (Stockholm positionierten, ließ sie mitverantwortlich Convention on POPs, 2004). Die Rotter- erscheinen. Die öffentliche Meinung fragte dam Convention on Prior Informed Con- sich, ob solche möglichen Szenarien nicht sent (2004) verpflichtet Exportnationen von eben dieser Wissenschaft auch hätten von Pflanzenschutzmitteln zur Information vorhergesehen werden können und der Importnationen über die eingeführten Eine der größten Herausforderungen müssen? Produkte. Die Basel Convention (1992) der Zukunft neben der Sicherung der soll grenzüberschreitende Verbringung Ernährung der Menschheit wird die Die Gesellschaft reagierte mit der Bildung von gefährlichem Müll regeln und seine Bewältigung der rasch voranschreiten- von Interessengruppen, in denen Positio- Lagerung. In jüngster Zeit – seit 2006 – den Urbanisierung in den meisten Län- nen entwickelt und vertreten wurden. Die beginnt man, sich über einen Strategic dern schnell wachsender Staaten sein. Einbindung dieser Interessengruppen und Approach to Chemicals Management Der wertschätzende Umgang mit Kul- deren Widerstreit spielt unter dem Parti- (SAICM) zu vereinbaren, in dem es um turpflanzen in der Stadt wird von zipationsgedanken der Agenda 21 letztlich Chemikalien in Produkten und um Nano- größter Bedeutung für Bildungsfragen eine wichtige Rolle für die Nachhaltigkeit materialien geht. und Mehrheitsentscheidungen über von Maßnahmen und Entscheidungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse, gesell- Die UN-Conference Rio+20 hat in Bezug land-wirtschaftliche Problemfelder schaftliche Anforderungen, die Anstren- auf Carsons Buch gezeigt, dass heute bei sein. DPG und ALVA stellen sich ihrer gungen der Industrien und die breite Trans- uns ein Silent Spring durch die zulassungs- Verantwortung und rufen von 2013 an zweijährlich zur Teilnahme an der »International Urban Plant Confe- rence« auf, die sich dem genannten Kontext transdisziplinär stellen will. Sie findet im nächsten Jahr erstmals in Wien statt. Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 6 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 6 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 »Wahrhaft nützlich. Was kritische Nachhaltigkeitsforschung ausmacht« Tagung des ISOE in Frankfurt – 16. November 2012 Die Forschung für Nachhaltige Entwick- lung wird im Rahmen des Wissenschafts- jahres »Zukunftsprojekt Erde« und der Rio+20 Konferenz intensiv diskutiert. Wie eine Nachhaltigkeitsforschung gestaltet sein muss, die sowohl den inneren Ansprüchen der Wissenschaft als auch gesellschaftlichen Bedürfnissen gerecht wird, ist eine offene Frage. Angesichts neuartiger, komplexer Problemlagen, wie sie etwa für den Klimawandel oder den Verlust der Artenvielfalt charakteristisch sind, wird deutlich, dass keine gesellschaft- liche Gruppe allein über das erforderliche Wissen für den gesellschaftlichen Umbau Bewertung von strittigem und Nicht- und dies als immanenten Prozess begreifen, verfügt. Wissen in Wissenschaft und Gesellschaft. andererseits aber auch bereit sein, Kritik Damit aber rückt für die Nachhaltigkeits- an bestehenden Verhältnissen zu üben. Unter der Leitfrage »was für eine Nach- forschung in den Mittelpunkt, wie Wissen- Während ersteres in den Fachkreisen der haltigkeitsforschung brauchen wir?« führte schaft und Forschung mit der Spannung Wissenschaftswelt ohnehin üblich sei, fehle das Institut für sozialökologische For- zwischen dem eigenen Wahrheitsanspruch es mitunter noch an der Bereitschaft, sich schung (ISOE) GmbH deshalb eine Tagung und den gesellschaftlichen Forderungen der Kritik von außen zu stellen, z.B. aus zum Thema als Teil einer Reihe »Trans- nach Nützlichkeit von Forschung umgehen dem transdisziplinären Kontext heraus formatives Wissen schaffen« durch. Mehr soll. oder von Seiten Nicht-Fachkundiger. Selbst als 100 Teilnehmer aus verschiedensten aktiv zu kritisieren sei indes nur möglich, Wissenschaftsbereichen diskutierten die Als einen roten Faden der Diskussion legte wenn die eigene Ergebnis-basierte Neutra- Thematik nach einführenden Referaten in das ISOE seine »Frankfurter Thesen zu lität soweit verlassen werde, dass eine Workshops, die exemplarische Transfor- einer kritischen Nachhaltigkeitsforschung« Positionierung erfolge, die Partei ergreife. mationsfelder abdeckten: Wasserresourcen vor, die kontrovers diskutiert wurden. Die nicht-neutrale Positionierung ermög- und Wasserinfrastruktur, Energie und Kon- Das Forum betonte die Bedeutung der liche die Einschätzbarkeit von Argumenten sum, Elektromobilität und Verkehr, Ernäh- Kritikfähigkeit von Forschung und Wis- innerhalb des kontroversen Diskurses, der rungssicherung und Biodiversität. senschaft. Diese sei in zwei Richtungen sich so leichter im Umgang mit der Vielfalt Besondere Bedeutung für alle Transforma- zu betrachten: so müsse Forschung und des Wissens als Grundlage für verantwort- tionsfelder haben der Umgang und die Wissenschaft sich selbst hinterfragen lassen liches Gestalten zu sichtbaren Kompromis- Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 7 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 7 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 sen zusammenfinden könnte. Wichtig sei mit der Informationsflut, der sich einzelne es, auf diese Weise erarbeitete Handlungs- Forscher fast nur noch ausliefern könnten. Das Institut für sozial- strategien als lernende und adaptive Pro- Die Integration der Information durch – ökologische Forschung zesse zu verstehen und reflektiv die eigene der Forschung vorgeschaltete – »Denkfa- Rolle und Verantwortung im gesellschaft- briken« ermögliche aber das Auffinden (ISOE) lichen Innovationsprozess zu bestimmen. von Alternativen zur Überwindung von Wissensgrenzen. Eine kritische Nachhal- Zur Definition der eigenen Rolle hätten tigkeitsforschung bringt anwendbare und Das ISOE ist ein unabhängiges, trans- Wissenschaft und Forschung eine »demo- anschlussfähige Strategien für eine nach- disziplinäres Forschungsinstitut in kratische Wissensgesellschaft« zur Kennt- haltige Entwicklung der Gesellschaft Frankfurt am Main. Seit mehr als 20 nis zu nehmen, in der die Vielfalt der hervor und gewinnt zugleich neue, über- Jahren forscht das ISOE national und Meinungen stabilisierenden Charakter tragbare Erkenntnisse für die Wissen- hätte. Insofern sei es förderlich, dem Aus- schaft. Dazu sei es notwendig, die Prozes- international an den Schnittstellen zwi- schluss oder der Marginalisierung gesell- se der Erzeugung, Integration und Bewer- schen Natur und Gesellschaft. schaftlicher Gruppen entgegen zu wirken, tung von Nachhaltigkeitswissen für alle Die Forschungsschwerpunkte sind Was- um eine breite gesellschaftliche Basis für am Forschungsprozess beteiligten Akteure neue Entwicklungen zu erhalten oder zu offen zu legen und nachvollziehbar zu ser, Energie und Klimaschutz im Alltag, schaffen. gestalten. Mobilität und urbane Räume, Bevölke- rungsentwicklung und Versorgung sowie Nachhaltige Entwicklung gelinge nur, Professorin Dr. Gesine Schwan, Präsiden- Transdisziplinäre Konzepte und Metho- wenn Wissenschaft und Gesellschaft enger tin der Humboldt-Viadrina School of Go- den. Das Institut entwickelt sozialöko- zusammenarbeiteten; konkret bedeute das, vernance (Bild links), fasste ihr Bild einer logische Konzepte für eine nachhaltige nachhaltigen Wissenschaft wie folgt zu- Entwicklung. sammen: Wissenschaft solle zu allererst nach Wahrheit suchen und dabei frei sein. Mit seinem transdisziplinären Ansatz Diese Freiheit sehe sie aber vor allem verfolgt das ISOE zwei Innovationslini- bedroht durch finanzielle Abhängigkeiten. Wissenschaft müsse engagiert sein: sich en: Es erarbeitet fundierte Entschei- methodologischer Selbstreflexion hinge- dungsgrundlagen, für Gesellschaft, Po- ben, innere Pluralität anerkennen und litik und Wirtschaft und setzt Impulse sich diskursiv mit ihr auseinandersetzen. für eine kritische und nachhaltige Wis- Besonders wichtig sei auch, Wertungen senschaft. zu offenbaren, selbst wenn sie ambivalent sind. Heute feststellbar seien häufig tech- Als unabhängige und gemeinnützige nokratische Schwierigkeiten, die zu nicht Forschungseinrichtung finanziert sich handhabbaren Ergebnissen für die Politik das Institut im Wesentlichen aus wett- führen könnten. Kämen dann noch wirk- bewerblich vergebenen öffentlichen Pro- lichkeitsnahe Fragestellungen hinzu, so Schwan, und würden die Ergebnisse jektmitteln. Außerdem führt das ISOE öffentlich und grenzüberschreitend be- Aufträge aus für Wirtschaft, Kommunen gründet, ergebe sich ein »Gemeinwohl oder Verbände. Das ISOE erhält eine durch Verfahren«: die Wissenschaft werde institutionelle Förderung durch das Land wahrhaft (und) nützlich. Hessen und wird von der Stadt Frankfurt am Main unterstützt. dass die relevanten gesellschaftlichen Die zitierte Tagung des ISOE war Teil Gruppen ihre Erwartungen an die Wissen- der Veranstaltungsreihe »Transformati- schaft formulieren und ihr Wissen in den Institut für ves Wissen schaffen«, die der NaWis- Forschungsprozess einbringen können. sozial-ökologische Verbund und das Ecological Research So sei auch die Grundlage für erfolgreiche Forschung Kooperationen geschaffen. Network (ecornet) anlässlich des vom BMBF für das Jahr 2012 ausgerufenen Nicht nur Kooperation, sondern ein Wissenschaftsjahres »Zukunftsprojekt frühzeitiges gemeinsames Denken und www.isoe.de Erde« durchführen. Kommunizieren erleichtere den Umgang Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 8 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 8 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Übersicht der Beiträge im Arbeitskreis »Phytomedizin in den Tropen und Subtropen« (Tropentag Sessions »Crop Biotic and Abiotic Stresses«, 19.09.2012, Göttingen) Entomopathogens as Endophytes, an as Bioprotectant against Tomato Bacte- Foto: © Marco Schmidt. Wikipedia Innovative Biological Control Strategy rial Wilt Caused by Ralstonia solanace- Alkhayat D M, Vidal S, Karlovsky P; Göt- arum tingen, Germany Kurabachew H, Wydra K; Hannover, Göttin- (daliakhayat@yahoo.com) gen, Germany (kwydra@gwdg.de) Integrating Varietal Resistance and Efficiency of Push-pull Technology Dis- Phosphonate Fungicide in Management semination Pathways for Stemborer and of Foliar Late Blight in Potato Striga Control in Western Kenya: Data Atieno E, Schulte-Geldermann E, Narla R; Envelopment Analysis Approach Nairobi, Kenya Murage A W, Obare G, Amudavi D, Khan (oushjam@yahoo.com) Y; Naivasha, Kenya (alice_murage@yahoo.com) Agricultural Practices and Possibilities for IPM and Sustainable Resource Ma- nagement in the Mojanda Watershed, DPG recommends to visit Ecuador www.push-pull.net Schütz L, Vidal S; Göttingen, Germany for further information (lukas.schuetz@gmx.de) Formulation of a Granulovirus-Based Pesticide Contamination in Land Re- Biopesticide for Managing the Potato form Settlements in Brazil: The Case of Tuber Moth in Stored Potatoes in Nepal ‘Cachoeira Bonita' in Caiaponia, Goias State Aryal S, Sporleder M, Giri Y P, Kroschel J; Lalitpur, Nepal, Lima, Peru Wander A E, Cunha C A, Didonet A D; Santo Dermal and Inhalation Exposure Assess- Antonio de Goias, Brazil (sunilaryal@hotmail.com) ment of Pesticide Management in Green- (alcido.wander@embrapa.br) house Flower Crops in Colombia Effects of High Temperature on R Gene Fabian C L, Binder C R; München Mediated Resistance to Rice Blast in Lines from Brazilian Dry Bean Breeding (camilo.lesmes@geographie.unimuenchen. de) two Genetic Backgrounds of Rice Programs with White Mold Resistance Onaga G, Wydra K, Koopmann B, Sere Vieira R F, Paula Júnior T J, Teixeira H, Effects of Sanitation and using Insect- Y, Tiedemann Av; Göttingen, Germany; Carneiro J E S, Cardoso R L, Lehner M S, Proof Screens on Population Density of Cotonou, Benin Queiroz M V, Prado A L; Viçosa, Brazil (gonaga@gwdg.de) Chaetosiphon fragaefolii (Cockerell) on (trazilbo@gmail.com) Strawberry under Greenhouse Conditi- Measuring Resistance in Potato to Phy- ons Global Gene Expression of Rhizobacte- tophthora infestans with Field, Labora- Kiani L, Yazdanian M, Tafaghodinia G B; ria and/or Silicon Mediated Induced tory and Greenhouse Assays Teheran, Iran Systemic Resistance to Ralstonia sola- (lili_kiany@yahoo.com) Sharma B, Forbes G A, Manandhar H K, nacearum in Tomato (Solanum lycoper- Shrestha S M, Thapa R B; Lalitpur, Nepal, sicum) Lima, Peru Factors Influencing Performance of (bpsharma.adhi@ymail.com) Seedplot Technique in Seed Potato Qua- Kurabachew H, Stahl F, Wydra K; Hannover, lity Improvement among Small Scale Göttingen, Germany Farmers (kwydra@gwdg.de) Obura B O, Schulte-Geldermann E, Kinyua Z; Nairobi, Kenya Characterisation of Plant Growth Pro- (b.ochieng@cgiar.org) moting Rhizobacteria and their Potential Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 9 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 9 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Modelling Pesticide Fate in the Lower A Model of the Potential Distribution Mekong Delta of Striga hermonthica in the African Continent and its Prospection under Nachwuchs und Exper- Phuong Hong L V, Sebesvari Z, Renaud F; Bonn, Germany Climate Change ten auf den Tropentag! (vo@ehs.unu.edu) Peña Lavander R de la, Cotter M, Mourik Effects of Triclopyr and Nitrogen on T v3, Sauerborn J; Göttingen, Hohenheim, Striga Incidence and Sorghum Growth Germany; Bamako, Mali and Yield (rzdelander@gmail.com) Abusin R, Ahmed A, Babiker A G; Khar- toum North, Sudan Developing an IPM Strategy at the Val- lée Du Kou Irrigated Rice Scheme in (abusinrashida@yahoo.com) Burkina Faso Nacro S, Sama K, Dakouo D, Malick N; DPG recommends to visit Bobo-Dioulasso, Burkina Faso www.cgiar.org (dakouo@hotmail.com) for further information Microclimatic Requirements for Wheat Blast (Magnaporthe grisea) and Cha- Collective Action and On-farm Benefits racterisation of Resistance in Wheat of Pesticide Substitution: Case Study on Potato Pest Management Practices Ha X, Wie T, Koopmann B, Tiedemann A in the Peruvian Highlands v; Göttingen, Germany (xha@gwdg.de) Miethbauer T; Lima, Peru Der Tropentag ist jung wie kaum eine (t.miethbauer@cgiar.org) andere Veranstaltung im wissenschaftli- Multi-criteria Analysis for Identifying Appropriate Pest Management in To- chen Bereich. The Dark Side of Fungal Melanin: mato Production in Chiang Mai Pro- Alternaria alternata as Example Es treffen sich Studenten, Bachelor oder vince, Thailand Masterabsolventen, Doktoranden und Abbo A S H; Khartoum, Sudan Blum B, Grovermann C, Schreinemachers Promovierte mit gestandenen Experten (nennsh@yahoo.com) P, Berger T, Kitchaicharoen J; Hohenheim, aus Beratung, Lehre oder Forschung. Germany; Chiang Mai, Thailand Die Diskussionen bleiben nicht oberf- Euphorbia hirta Extract for Manipula- (blum.mb@gmail.com) lächlich, sondern sind von dem dringen- tion of Seed Germination and Hausto- den Wunsch der Delegierten so vieler rium Initiation in Phelipanche ramosa Länder gekennzeichnet, Lösungen für Abdelhalim T, Ali H, Babiker A G, Finckh Kontakt: ihre Anliegen zu finden und sie in ihrem A R; Kassel, Germany, Khartoum, Sudan bjoern.niere@jki.bund.de Heimatland nutzbringend einzusetzen. Monica.Frosch@rpgi.hessen.de Pflanzenschutzaspekte sind so vielfältig (tilalkosti@yahoo.com) wie es Nutzpflanzen gibt, wie Produk- tionsbedingungen variieren oder neue Absatzmärkte zu Veränderungen im An- bau führen. Pflanzenschutz wird inter- Foto: © Brandt disziplinär und transdisziplinär erlebbar. Der Tropentag lebt vor allem durch die Foto: © Martha Ataa-Asantewaa Begegnung und den Austausch: Studen- ten, die den Tropentag nicht besuchen, verpassen einzigartige Chancen, sich mit zukunftsorientierten Problemstellun- gen auseinanderzusetzen. Experten, die den Tropentag nicht besuchen, verpassen die Chance, ihre Erfahrungen in den Dienst zukunftsfähiger Entwicklungen zu stellen. Nachwuchs und Experten auf den Tropentag! www.tropentag.de Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 10 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 10 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 16. Jahrestagung der Projektgruppe »Mikrobielle Symbiosen« an der Baye- rischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, 22.-23.11.2012, Veitshöchheim Endophytes in biotechnology and agri- Anpassungsstrategien von Cenococcum culture – Neue COST Action FA 1103 geophilum an Trockenstress Hutter I; Schnega-Solkau Pritsch K; Neuherberg (hutter@inoq.de) (pritsch@helmholtz-muenchen.de) Anforderungen an Microbials aus der The effect of arbuscular mycorrhizal Sicht einer Saatgutfirma fungi on drought stress tolerance of Tilcher R; Einbeck (r.tilcher@kws.com) barley Hengari S; Gatersleben Diversität von AM-Pilzen in landwirt- (ngaitungue@netscape.net) schaftlichen Böden der Schweiz Oehl F, Säle V; Reckenholz-Tänikon, Auswirkung und Testmöglichkeiten von Schweiz (fritz.oehl@art.admin.ch) Pflanzenschutzmitteln auf Ektomykor- rhiza-Pilze Inokulations-Experimente für Kultur- Zunker I; Lüneburg und Wildpflanzen mit AM-Pilzen aus (zunker@leuphana.de) der Schweizer Mykorrhiza-Sammlung Säle V, Oehl F; Reckenholz-Tänikon, Zur Bedeutung der Mykorrhiza in der Lebende Mikroorganismen und natürliche Schweiz (fritz.oehl@art.admin.ch) Gehölzproduktion Wirkstoffe mit der Fähigkeit, das gesunde Balder H, Beiler K; Berlin Wachstum, die Nährstoffaneignung und die Nährstofftransport und Architektur des Resistenz von Kulturpflanzen gegenüber extraradikalen Myzels arbuskulärer (balder@beuth-hochschule.de) abiotischen und biotischen Stressfaktoren zu Mykorrhizapilze in Bodensubstraten fördern, stehen als so genannte »Bio- von Nutzpflanzen – Überblick über Stu- Projekt Stadtgrün 2021 – Vorläufige Effektoren« seit längerem im Fokus von Ergebnisse. Der Einfluss von Mykorrhi- dien am Institut für Gemüse- und Zier- Versuchen, die Produktivität von Nutzpflan- za-Pilzpräparaten auf das Wachstum pflanzenbau zen zu stärken oder die Nährstoffausnutzung und die Vitalität von Stadtbäumen. Müller A; Großbeeren und Erfurt von Düngern zu verbessern. Für die im Ar- Böll S, Herrmann JV, Gilge U, Pritsch K, (mueller@igzev.de) Saftenberger-Geis A, Adelhardt M; Veits- beitskreis diskutierten mikrobiellen Symbi- osen sind vielfältige Wachstums-fördernde Projekt Mycosol: Nachhaltiger Kartof- höchheim, Neuherberg und Nährstoff-mobilisierende Eigenschaften felanbau durch arbuskuläre Mykorrhi- (susanne.boell@lwg.bayern.de) dokumentiert. Sie werden mit Algen-, Kom- zapilze auf Standorten mit geringen post-, und Pflanzenextrakten gemeinsam Bodenwerten eingesetzt und in verschiedenen Kombinati- Hutter I; Schnega-Solkau Kontakt: josef.herrmann@lwg.bayern.de onen und Formulierungen getestet. Immer (hutter@inoq.de) noch hoch aktuell ist dabei die Einpassung in die normale gartenbauliche Praxis: Hier Paving the way to quality control in heben Experten hervor, dass Produkte häufig truffle fungi noch immer intensiv angepasst werden müssen. Splivallo R, Kirchhoff N, Castiella Ona M, Karlovsky P; Göttingen Im kommenden Jahr wird der Arbeitskreis, (Ricsi17@hotmail.com) vom Helmholtz Zentrum München, Institut für Bodenökologie, unterstützt, im Kloster Scheyern stattfinden. Wir werden uns dort intensiv mit Ektomykorrhiza-Studien und -Anwendungen beschäftigen. Foto: © A. + J. Schüler Foto: © A. + J. Schüler Foto: © A. + J. Schüler Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 11 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 11 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 33. Jahrestagung des Arbeitskreises Phytobakteriologie Expression of multidrug efflux pump Probleme beim Nachweis der Virulenz Foto: © Moltmann genes in Erwinia amylovora von Agrobacterium tumefaciens-Isolaten (D.Pletzer@jacobs-university.de) aus Rhododendron Idczak, E., Brielmaier-Liebetanz, U., Wag- Feuerbrand – Wirkstoffe zur Verhinde- ner, S. rung von Infektionen nach Hagel (Elke.Idczak@jki.bund.de) (Bantleon@kob-bavendorf.de) Bakterielle Blattflecken an Petersilie Tasmancin-Bildung im Feuerbrand- (Roswitha.Ulrich@rpgi.hessen.de) Antagonisten Erwinia tasmaniensis / Die diesjährige Tagung des Arbeitskreises Tasmancin production of fire blight an- Beobachtungen an Prunus – Pseudomo- Phytobakteriologie fand am 6. - 7. Septem- tagonist Erwinia tasmaniensis nas ber 2012 am Julius Kühn-Institut, Institut (Annette.Wensing@jki.bund.de) für Epidemiologie und Pathogendiagnostik, (Wolfram.Wiedemann@smul.sachsen.de) in Braunschweig statt und wurde von Frau Differentielle Transkriptomanalyse von Prof. Dr. Smalla ausgerichtet. An dem Malus x robusta 5 nach Infektion mit Starkes Auftreten von Pseudomonas sy- Treffen nahmen 26 Teilnehmer von Uni- Erwinia amylovora. ringae pv. aesculi an Kastanien versitäten, aus dem Julius Kühn-Institut, (Isabelle.Vogt@jki.bund.de) (Monika.Heupel@lwk.nrw.de) der Industrie und dem amtlichen Pflanzen- schutzdienst teil. Insgesamt 17 Referate Application of multilocus sequence ana- und Kurzberichte gaben einen Überblick Feuerbrand – aktuelle Befallssituation lysis (MLSA) for identification of Xan- und Bekämpfung zu Themen aus den Bereichen Diagnose, thomonas campestris and Pseudomonas Taxonomie, Resistenztestung und Resis- syringae pathovars (Esther.Moltmann@ltz.bwl.de) tenzmechanismen, molekularbiologische (H.Weingart@jacobs-university.de) Themen sowie aktuellen Probleme aus der Praxis der Pflanzenschutzämter. Es ent- Kontakt: QBOL – ein neues/altes Diagnoseinstru- wickelten sich interessante Diskussionen esther.moltmann@ltz.bwl.de ment für die Phytobakteriologie? zwischen Wissenschaft und Praxis, insbe- sondere zur Taxonomie von phytopathoge- (Robert.Cernusko@lallf.mvnet.de) nen Bakterien. Da die Phytobakteriologie ein hochinteressantes, jedoch kleines Ar- Expression of enzyme levansucrase in plant pathogen Pseudomonas syringae beitsgebiet ist, sind neue Interessenten immer willkommen. Die nächste Tagung (S.Khandekar@jacobs-university.de) ist für den 5. - 6. September 2013 am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Molecular investigation of genes involved (DLR) in Neustadt/ Weinstr. geplant. in sugar metabolism of P. syringae (A.Mehmood@jacobs-university.de) Dr. Esther Moltmann (Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg, Stuttgart) und Dr. Annette Pathogenitätsmerkmale und molekulare Wensing (JKI, Institut für Pflanzenschutz im Charakterisierung von Xanthomonas Obstbau, Dossenheim) campestris-Isolaten aus Kohl, Erysimum und Unkräutern Zimmermann, S., Hörner, G., Brändle, F., Krauthausen, H.-J., Vögele, R. Möglichkeiten und Limitierungen von (Hermann-Josef.Krauthausen@dlr.rlp.de) DNA-basierten Methoden. (Kornelia.Smalla@jki.bund.de) Bakterielle Blattfleckenerreger an Ra- dies Foto: © JKI Virulenzuntersuchungen bei Erwinia Scholze, I., Krauthausen, H.-J., Moltmann, amylovora E., Vögele, R. (Klaus.Richter@jki.bund.de) (Inka.Scholze@dlr.rlp.de) Probedruck
Newsletter_4_2012g 13.12.2012 0:52 Uhr Seite 12 C M Y CM MY CY CMY K Persistent Identifier: urn:nbn:de:0294-pm-2012-4-7 12 Phytomedizin - 42. Jahrgang - Nr. 4 - 2012 Arbeitskreis- und Projektgruppentagungen der DPG Krankheiten an Getreide 28.01.2013 Die Teilnahme an den Arbeitskreisen Herbologie 13.02.2013 der DPG steht jedem Interessenten Heil-, Duft- und Gewürzpflanzen 19.02.2013 Gemüse und Zierpflanzen 20.02.2013 offen, auch Nichtmitgliedern. Sie ist Raps 26.02.2013 kostenlos. Wir würden uns freuen, wenn Schädlinge in Getreide und Mais 27.02.2013 wir bei den Teilnehmern der Arbeits- Pflanzenschutztechnik 12.03.2013 kreise Interesse an der DPG und einer Kartoffel 06.03.2013 Mitgliedschaft wecken könnten. Wir er- Viruskrankheiten der Pflanze März 2013 mutigen Doktoranden, sich dem wis- Nematologie 12.03.2013 Mykologie 21.03.2013 senschaftlichen Forum zu stellen und Wirt-Parasit-Beziehungen 21.03.2013 ihre Ergebnisse, auch wenn sie vor- Biologische Bekämpfung von Pflanzenkrankheiten 21.03.2013 läufig sind, mit den Kollegen in den Waldschutz Juni 2013 Arbeitskreisen zu diskutieren. Alle Baumschulen und urbanes Grün Juni 2013 Teilnehmer sind eingeladen, ihre wis- Biometrie und Versuchsmethodik Juni 2013 senschaftlichen Beiträge dem Arbeits- Phytobakteriologie 05.09.2013 Phytomedizin in den Tropen und Subtropen 16.09.2013 kreisleiter als Abstracts zur Verfügung Populationsdynamik und Epidemiologie 26.09.2013 zu stellen. Wirbeltiere 19.11.2013 Nur so können wir nach außen die Vorratsschutz 20.11.2013 Mikrobielle Symbiosen November 2013 Aktivitäten der Arbeitskreise darstel- Nutzarthropoden und Entomopathogene Nematoden November 2013 len und für die Teilnahme werben. 5th International Symposium for 11th International XVIII. International Plant Protection and Plant Health Verticillium Symposium Plant Protection Congress in Europe 27.-28.05.2013, HU Berlin 5.-8.05. 2013 Göttingen, Germany Endophytes in Agriculture Mission possible: food for all through The upcoming symposium in Göttingen appropriate plant protection Endophytic bacteria and fungi, which live inter- will give testimony about the advances and intracellularly in plants without inducing achieved during the past 4 years in the 24.-27.08. 2015 Berlin, Germany pathogenic symptoms, interact with the host biochemically and genetically. Endophytic understanding of Verticillium diseases microorganisms (EMOs) may function as plant both on the fungus and plant side. Like growth and defense promoters by synthesising previous Verticillium symposia, the con- The conference will be held under the phytohormones, producing biosurfactants, en- ference aims at presenting contributions patronage of the International Associa- zymes or precursors for secondary plant meta- on all kinds of applied and basic aspects tion for the Plant Protection Sciences bolites, fixing atmospheric nitrogen and CO2 of Verticillium. (IAPPS), the German Phytomedical So- or control plant diseases. ciety (DPG), Julius Kühn Institute (JKI) The use of these EMOs to control plant- The international community of Verti- and the Agriculture Industry Association pathogenic bacteria and fungi is receiving cillium researchers is cordially invited (IVA). It will take place in the Henry increasing attention as a sustainable alternative to utilize this event as a platform to Ford Building of the Free University of to synthetic pesticides and antibiotics. Further- exchange their research results and views Kaiserswerther Straße 16-18, 14195 more, these EMOs are likely to be adapted to Berlin-Dahlem/Germany. and to envisage the visions and perspec- the presence and metabolism of complex orga- nic molecules and therefore show useful bio- tives of their future research into this degradation activities. topic. www.ppphe.phytomedizin.org www.verticillium.phytomedizin.org www.ippc2015.de Probedruck
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