Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch

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Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
Edikt
Gemeinde Urnäsch

Abbruch und Neubau
Gemeindekanzlei Urnäsch
Publikation zur Urnenabstimmung
vom 17. März 2019

Besichtigung Gemeindekanzlei
am Mittwoch, 27. Februar 2019
von 18.30 Uhr bis 19.45 Uhr

Öffentliche Orientierungsversammlung
am Mittwoch, 27. Februar 2019
um 20.00 Uhr in der Schulanlage Au
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
1. In Kürze

Inhalt                                                       Die Gemeinde Urnäsch beabsichtigt ein neues Gemeindehaus zu
                                                             realisieren, da das bestehende bald 400 Jahre alte Gebäude sta-
 1. In Kürze                                            2    tisch instabil ist und den heutigen Ansprüchen an ein öffentliches
 2. Benötigt die Gemeinde Urnäsch eine                  3    Gebäude nicht mehr genügt.
		neue Gemeindekanzlei?
 3. Zustand Gemeindekanzlei/statische Mängel             3   Drei unabhängige Studien von Fachexperten kamen zum Schluss,
 4. Einpassung ins Ortsbild von nationaler Bedeutung     5   dass ein Abbruch und Neuaufbau die einzig sinnvolle Lösung dar-
 5. Studienauftrag                                       6   stellt. Die kantonale Denkmalpflege trägt diese Einschätzung mit
 6. Pläne mit Baubeschrieb                             8-9   und hat der Planung eines Abbruchs und Neuaufbaus zugestimmt.
 7. Konstruktion mit Holz aus Urnäsch                   10
 8. Kosten                                              11   Gleichzeitig soll südlich der Gemeindekanzlei auf dem Grundstück
 9. Finanzierung                                        12   der Gemeinde ein neues privates Wohnhaus mit sieben Wohnun-
10. Terminplan                                          13   gen durch einen privaten Investor gebaut werden. Dies ermöglicht
11. Provisorium während der Bauzeit                     13   Synergien, insbesondere bei der Erschliessung, der gemeinsamen
12. Neubau Wohnhaus südlich der Gemeindekanzlei         14   Tiefgarage und der Baustelleneinrichtung. Mit dem Verkauf des
13. Kanzleiplatz; Neugestaltung und Kosten              15   dafür benötigten Landes würde zudem ein willkommener Ertrag
14. Abstimmungsempfehlung des Gemeinderates             16   von ca. CHF 400‘000 in die Gemeindekasse fliessen.
                                                             Der Landverkauf wird, unter Vorbehalt eines positiven Ausgangs
                                                             der Abstimmung über den Neubau der Gemeindekanzlei, dem
                                                             fakultativen Referendum unterstellt werden.

                                                             Aus dem in der Folge im Jahr 2017 durchgeführten Studienauftrag
                                                             mit fünf Architekturbüros für den Neubau der Gemeindekanzlei
                                                             mit einem privaten Wohnhaus südlich der Gemeindekanzlei, ging
                                                             das Architekturbüro Staufer & Hasler aus Frauenfeld als Gewinner
                                                             hervor.

                                                             Geplant ist, die gemeinsame Tiefgarage und das Untergeschoss
                                                             in Beton zu erstellen. Die Gemeindekanzlei wird als traditioneller
                                                             Holzständerbau mit Holzböden und Holzfassaden mit möglichst viel
                                                             Holz aus Urnäscher Wäldern gebaut.

                                                             Der im Jahr 2018 erarbeitete Kostenvoranschlag für den Neubau
                                                             der Gemeindekanzlei, mit einer Genauigkeit von +-15%, rechnet
                                                             mit Kosten von CHF 4‘600‘000, inkl. Mobiliar und inkl. 7.7% MwSt.

                                                             Der Gemeinderat, die Arbeitsgruppe und das Architekturbüro sind
                                                             überzeugt, dass die Gemeinde Urnäsch mit dem Neubau der Ge-
                                                             meindekanzlei ein prägnantes, sehr gut ins Ortsbild eingepasstes
                                                             und mit zeitgemässer Infrastruktur versehenes Verwaltungsgebäu-
                                                             de erhält.

                                                             Sollte wider Erwarten, z.B. infolge von Gemeindefusionen, die
                                                             Gemeindekanzlei einmal nicht mehr gebraucht werden, kann das
                                                             Gebäude als Bürogebäude vermietet oder mit verhältnismässigem
                                                             Aufwand zu Wohnzwecken umgebaut werden. Die investierten
                                                             Gelder könnten somit mittels Mieteinnahmen weiterhin abge-
                                                             schrieben werden.

                                                             Der Gemeinderat empfiehlt den Stimmberechtigten daher
                                                             einstimmig, dem für den Neubau der Gemeindekanzlei
                                                             benötigten Investitionskredit von CHF 4‘600‘000 zuzustim-
                                                             men.

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Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
2. Benötigt die Gemeinde Urnäsch                                      3. Zustand Gemeindekanzlei –
   eine neue Gemeindekanzlei?                                            statische Mängel

Drei unabhängige Studien von Fachexperten kamen zum Schluss,          Das Gebäude der heutigen Gemeindekanzlei wurde nach dem
dass ein Abbruch und Neuaufbau die einzig sinnvolle Lösung            Dorfbrand von 1641 als zweistöckiges Pfarr- und Rathaus neu auf-
darstellt um die statischen und baulichen Mängel zu beheben und       gebaut. 1881 wurde ein zusätzliches drittes Vollgeschoss mit
gleichzeitig den heutigen Bedürfnissen an ein zeitgemässes Kanz-      Ratssaal eingebaut.
leigebäude gerecht zu werden, punkto Sicherheit, Feuerschutz,
behindertengerechte Bauweise, Schallschutz und Wärmedäm-              Nach einer umfangreichen Renovation und Modernisierung
mung. Die kantonale Denkmalpflege trägt diese Einschätzung mit        im Jahr 1960 dient das ehemalige Pfarr- und Rathaus nun seit
und hat der Planung eines Abbruchs und Neuaufbaus zugestimmt.         59 Jahren als Gemeindeverwaltung.

Geprüft wurde auch, ob das marode Gebäude ersatzlos abgebro-          Infolge der diversen Um- und Anbauten sowie Aufstockungen in
chen werden kann und sich die Gemeindeverwaltung anderweitig          den letzten 378 Jahren, stellt das heutige Gemeindehaus ein
einmietet. Dies ergäbe jedoch eine ortsbaulich unerwünschte           Flickwerk dar, mit erheblichen statischen Mängeln bei den Decken-
Baulücke und widerspräche auch dem Gebot, die Innenentwicklung        auflagern.
zu fördern und haushälterisch mit dem Bauland umzugehen.
Zudem kann man davon ausgehen, dass es für die Gemeinde lang-
fristig günstiger ist, auf dem eigenen Grundstück selber zu bauen
als sich bei Dritten einzumieten, da mit der Miete immer auch eine
Rendite mitfinanziert wird.                                                 korrekt

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass in Appenzell Ausserrhoden
die Zukunft der Gemeinden in der Zusammenarbeit untereinander
liegt. So haben sich in den letzten Jahren diverse Revierforstämter
im Hinterland zum Forstbetrieb am Säntis mit Sitz in Urnäsch zu-
sammengeschlossen und die Baugesuche der Gemeinde Hundwil
werden durch das Bausekretariat Urnäsch bearbeitet. Wird die
Zusammenarbeit in den Hinterländer Gemeinden weiter aus-
gebaut, oder auch bei allfälligen Gemeindefusionen, hätte die
Gemeinde Urnäsch mit einem neuen zeitgemässen Kanzleigebäude                ungenügend
und attraktiven Arbeitsplätzen gute Voraussetzungen, um auch
zukünftig regionale Verwaltungstätigkeiten auszuüben.

Entsprechend macht es für den Gemeinderat Sinn, jetzt in ein neu-
es, zeitgemässes Gemeindehaus zu investieren, um die heutigen
und zukünftigen Verwaltungsaufgaben weiterhin bewältigen zu
können.

Auch vor dem Hintergrund, dass nach der Sanierung der Ortsdurch-
fahrt und des Dorfplatzes nun auch die Gemeindekanzlei wieder
ein prägnantes und selbstbewusstes Eingangstor zum Dorfplatz
bilden soll, ist der Neubauzeitpunkt jetzt richtig.

Als Abschluss der Dorfkernerneuerung ist anschliessend an den
Kanzleineubau geplant, die reformierte Kirche neu zu streichen und
den Kanzleiplatz neu zu gestalten. Diese zwei Projekte sind jedoch
nicht Bestandteil der Abstimmung über den Neubau der Gemein-
dekanzlei.

Sollte wider Erwarten, z.B. infolge von Gemeindefusionen, die
Gemeindekanzlei einmal nicht mehr gebraucht werden, kann das
                                                                                                     Auflager genagelt und mangelhaft
Gebäude als Bürogebäude vermietet oder bei Bedarf mit verhält-
nismässigem Aufwand zu Wohnzwecken umgebaut werden. Die               Im Jahr 2010 wurde die Statik der Gemeindekanzlei Urnäsch durch
investierten Gelder könnten somit mittels Mieteinnahmen weiter-       das Holzbauingenieurbüro Paul Grunder AG aus Teufen untersucht.
hin abgeschrieben werden.                                             Dabei wurde festgestellt, dass die Tragfähigkeit der Böden zum
                                                                      Teil nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, und dass
                                                                      die Auflager der Böden in den Wänden teilweise ungenügend sind.
                                                                      Die statische Sicherheit ist daher im Bereich der Böden in Frage
                                                                      gestellt.
                                                                                                                                       3
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
Unterkonstruktion für Decken und Wandverkleidung

                                    Im Frühjahr 2015 wurde bei einem Holzbaufachmann eine Zweit-
                                    meinung eingeholt, welcher die Aussagen im Gutachten von Paul
                                    Grunder bestätigte.

                                    In einem weiteren Gutachten zum Zustand der Fassaden vom
                                    Mai 2016 wurde festgehalten, dass die Isolationswerte in keiner
                                    Weise den heutigen Ansprüchen entsprechen, auch die Aussen-
                                    fassaden ersetzt werden müssen und somit nur ein Bruchteil des
                                    gesamten Gebäudes erhalten werden kann. Zudem präsentiert
                                    sich das heutige Gebäude infolge der zahlreichen massiven Ein-
                                    griffe als eigentliches Flickwerk.

Küche 2.OG: schadhafte Strickwand   Das heutige Gebäude entspricht nicht mehr dem 1642 erstellten
                                    Original-Gebäude. Im Verlaufe des bald 400-jährigen Bestandes
                                    erfolgten mehrere massive Eingriffe in die Gebäudestruktur:
                                    - Aussen: Aufstockung um 1 Geschoss /
                                    		        Anbau Süd mit Verbindung zum bestehenden Gebäude
                                    - Innen: Anhebung der Böden /
                                    		        Einbau Betonboden im EG (Teilbereich) /
                                    		        Umbau EG zu Büroräumen /
                                    		        Einbau Archiv im UG (Betonkubus) /
                                    		        Umnutzung Wohnung im 1. OG zu Büros

                                    Die zahlreichen baulichen Eingriffe und Umnutzungen sind neben
                                    dem Alter der Hauptgrund für den nicht mehr erhaltenswerten
                                    Zustand des Gebäudes.
                                    Nach Prüfung der Zustandsstudien durch die zuständigen kanto-
                                    nalen Stellen, gab die Abteilung Raumentwicklung im Juni 2016
                                    das Einverständnis zur Planung eines Abbruchs und Neubaus
                                    der Gemeindekanzlei Urnäsch. Unter Vorbehalt der Einhaltung
                                    der strengen architektonischen Anforderungen an einen Neubau
                                    in der Ortsbildschutzzone von nationaler Bedeutung.

                                    Aufgrund dieser Ausgangslage hat der Gemeinderat am 29. Juni
                                    2016 dem Antrag der Arbeitsgruppe zugestimmt, dass infolge der
                                    Mängel das Gebäude der heutigen Gemeindekanzlei die Lebens-
                                    dauer erreicht hat, respektive die Erhaltung der vorhandenen Bau-
                                    substanz nicht möglich ist, und daher ein Abbruch und Neuaufbau
                                    erfolgen soll.

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Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
4. Einpassung ins Ortsbild von
        nationaler Bedeutung
                                                                                                       Situation Urnäsch Zentrum
                                                                                                       1 Gemeindekanzlei
                                                                                                       2 Wohnhaus an der Feldstrasse

                                 Oberdorf
                                                                                                       3 Kanzleiplatz

                                                        Tüfenbergstrasse

                                                                                                                                       trasse
                                                                                                                                 auers
                                                                                                                            Heris

                                            Dorfplatz

                                                                                     1

                                                                       3

                   e
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                                                                                Feldstrasse

                                                                                  2

     Um zu definieren, welche Bauvolumen sich bei einem Ersatzneubau       Die nun geplanten Neubauten präsentieren sich als stattliche
     optimal ins bestehende Ortsbild einpassen, wurde im Jahr 2016         Gebäude, gegliedert in zwei Bauvolumen, welche durch eine Tief-
     die Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Chur, unter             garage verbunden werden.
     der Leitung von Architekturprofessor Christian Wagner, Dipl. Archi-   Das Gemeindehaus ist mit einem Walmdach versehen. Beim
     tekt ETH/SIA, beauftragt, eine entsprechende Volumenstudie zu         Wohnhaus, welches parallel zur Feldstrasse geplant ist, ist ein
     erarbeiten.                                                           Satteldach mit Kreuzfirsten geplant.
     Anhand von Visualisierungen konnte aufgezeigt werden, dass            Die Positionierung des Gemeindehauses an selbiger Stelle mit
     unter Wahrung der vorhandenen Proportionen, eine Anpassung der        Walmdach wird von Seiten der Denkmalpflege begrüsst. Das
     Geschosshöhen an zeitgemässe Bedürfnisse ortsbildverträglich          Gebäude ist so bestens auf den Strassenkörper und die Nachbar-
     möglich ist.                                                          liegenschaften ausgerichtet und markiert als öffentlicher Bau
                                                                           auch Präsenz.
     Gleichzeitig wurde deutlich, dass die Realisierung eines neuen
     Wohnhaus-Volumens auf der Südseite ortsbaulich sinnvoll ist.          Das Neubauprojekt hat sich – gemäss gesetzlichem Auftrag in
     Einerseits wird damit die ortsbauliche Struktur gestärkt und ander-   der Ortsbildschutzzone von nationaler Bedeutung – an die be-
     seits die Forderung nach innerer Verdichtung wahrgenommen.            stehenden Bauten in Bezug auf die Gebäudeform und -stellung,
     Selbstverständlich erhofft man sich dadurch auch wirtschaftliche      die Dachform, Dachneigung und Dachgestaltung, die Firsthöhe,
     Vorteile.                                                             die Fassadengliederung sowie die Farbgebung und die Art der
     Diese neutral erarbeitete Studie unter Einbezug der kantonalen        Materialien anzupassen.
     Denkmalpflege ergab die Basis für den nachgelagerten Studienauf-      Mit dem vorliegenden Projekt als Sieger des Studienauftrages,
     trag, zu dem fünf Architekturbüros eingeladen wurden.                 werden diese Vorgaben bestmöglich erfüllt.
                                                                                                                                                5
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
5. Studienauftrag

Ansicht Ost

                                                                                                +13.49 Stand Wettbewerb

    geplantes Wohnhaus an der Feldstrasse                          neue Gemeindekanzlei

Gegenstand des in der Zeit von April bis November 2017 durchge-    Staufer & Hasler nimmt das im Vergleich zu heute leicht grösser
führten Studienauftrages mit Folgeauftrag war die Ausarbeitung     werdende Volumen zum Anlass, die Ausrichtung des Kanzleige-
eines ortsbaulich hervorragend eingepassten Neubaus für die Ge-    bäudes um 90 Grad zu drehen. Damit wird erreicht, dass die eine
meindekanzlei Urnäsch, ergänzt mit einem südseitigen Wohnhaus      Schmalseite von Herisau her kommend, gleichbleibend mit ste-
und einer Tiefgarage.                                              henden Proportionen in Erscheinung tritt, die andere mit jener der
                                                                   gegenüberliegenden «Taube» fluchtet und damit der Platzabschluss
An das Projekt wurden folgende Ansprüche gestellt:                 bestimmter gefasst wird. Der Eingang wird wie bestehend an die
A		 Es muss ein überzeugendes ortsbauliches Gesamtensemble         Strasse gelegt und ist so aus beiden Richtungen gleichermassen
		 entworfen werden, das sich sensibel in den Ortskern von         präsent.
		 nationaler Bedeutung einfügt.                                   An der Rückseite schafft der Brunnenhof Distanz zum angrenzen-
B		 Das Gebäudeensemble muss die funktionalen Anforderungen        den Wohnhaus. Von der damit geschaffenen Offenheit profitieren
		 gemäss Raumprogramm optimal abdecken.                           sowohl das Gegenüber an der Feldstrasse wie auch die Arbeits-
C		 Der Neubau am Eingang zum Dorfplatz ist eine Visitenkarte.     räume im Gemeindehaus.
		 Es muss aufgezeigt werden, mit welchem architektonischen
		 Ausdruck und welcher Konstruktionsweise, dem Anspruch auf       Im Baukörper des Wohnhauses werden die örtlichen Gegebenhei-
		 Einpassung und Berücksichtigung der Appenzeller Bautradition    ten in Gestalt gesetzt. Die Giebelseite talwärts bildet ein Pendant
		 einerseits und einer zeitgemässen Architektur anderseits, ge-   zu seinem Nachbarn und damit einen Brückenkopf und Dorfein-
		 recht werden kann.                                              gang. Der Bau reiht sich gleichzeitig gut in die Silhouette des
                                                                   Dorfgefüges ein. Mit dem Zwischenbau entsteht ein U-förmiges
Es wurden fünf Architekturbüros eingeladen, welche über Erfah-     Gebilde, welches die östliche Häusergruppe zum Abschluss bringt.
rung mit öffentlichen Bauten und dem Bauen in geschützten Orts-    In der Dachlandschaft sind die dortigen schmalen Giebel und die
bildern verfügen.                                                  Querfirste verarbeitet.

Als Gewinner des Studienauftrags ging das Architekturbüro Stau-    Der Grundriss bzw. die Struktur des Kanzleigebäudes erfüllt die
fer & Hasler Architekten AG aus Frauenfeld hervor. Das Sieger-     Anforderungen an die Funktionalität in idealer Weise. Hervorgeho-
projekt wurde im Jahr 2018 unter Begleitung der durch den Ge-      ben ist die übersichtliche Erschliessung mit der zentralen Halle, die
meinderat eingesetzten «Arbeitsgruppe Neubau Kanzlei» bis zur      umlaufende Verbindung der Arbeitsräume, dank der das Personal
Abstimmungsreife weiterentwickelt.                                 unabhängig von der «Kundschaft» zirkulieren kann, sowie der
                                                                   generell gute Zuschnitt der Arbeitsräume, die damit in der Nutzung
                                                                   flexibel sind.

6
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
Ansicht Nord

                                              neue Gemeindekanzlei

Der Gemeindesaal liegt über der ihn tragenden kleinteiligeren       Die Freiraumgestaltung überzeugt mit dem Angebot an Stellflächen
Struktur und wird vom Dachstuhl überspannt. Für eine angemes-       für Fahrzeuge, der Wegführung, Bepflanzung und Befestigung der
sene Raumhöhe wird der Dachraum mit der Ausbildung einer            Flächen. Mit Kanzleibrunnen und anschliessender Böschungshecke
Tonnendecke ausgenutzt.                                             werden die Niveauunterschiede elegant verarbeitet, sodass ins-
                                                                    besondere auch der untere Eingang des Pfarrhauses hindernisfrei
Die Konstruktion des Gebäudes überzeugt mit dem Zusammenkom-        erreichbar ist.
men von Architektur- und Ingenieurleistung. Die Bauweise in Holz
wirkt in die Struktur und den Ausdruck des Gebäudes hinein. Die     Insgesamt wird ein gut gesetztes, wohlgestaltetes, praktisches
Fassadenbekleidung mit Holztäfer in heller Farbgebung harmoniert    und kompaktes Kanzleigebäude vorgeschlagen.
gut mit der Umgebung. Die Befensterung ist wohlproportioniert.
Der Wechsel zu einer ungeraden Anzahl Fenster im 2. OG der Breit-   Das Wohngebäude bietet ein attraktives Angebot an Wohnungen
seiten öffnet die Mitte unter den Gauben. Die Dacheindeckung mit    in Zentrumslage.
Ziegeln harmoniert mit der Dachlandschaft des Dorfkerns.            Die Tiefgarage und ihre Zufahrt sind so gelegt, dass das talseitige
                                                                    Sockelgeschoss für Wohnraum genutzt werden kann und sowohl
                                                                    die Wohnungen wie die Kanzlei gut angebunden sind. Die Fassa-
                                                                    dengestaltung des Wohnhauses ist in Holz geplant.

                                                                    Die beiden Bauten vermögen die bauliche Entwicklung von
                                                                    Urnäsch sinnvoll weiterzuschreiben.

                                                                                                                                     7
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
6. Pläne mit Baubeschrieb

Schlicht und selbstbewusst steht die neue Gemeindekanzlei am                                             Ein Haus aus Holz
selben Ort wie der Vorgängerbau. Das Walmdach ist auf der                                                Das neue Kanzleigebäude wird in traditioneller Holzbauweise
Haupt- und Rückfassade mit einer Schleppgaube versehen. Neben                                            errichtet. Über dem Sockel aus Stahlbeton, in welchem sich die
der einladenden Erscheinung wird das Dachgeschoss mit dem Ge-                                            Untergeschosse und die Garage befinden, ruht der Rohbau als
meindesaal optimal belichtet. Helle Büros und eine übersichtliche                                        integraler Holzbau. Die Konstruktion – ein versteifter Ständer-
Erschliessung lassen Spielraum für zukünftige Anpassungen.                                               bau mit Holzbohlendecken – erlaubt den konsequenten Einsatz
Eine fein gegliederte Täferfassade mit grosszügigen Einzelfenstern                                       von Vollholz aus Urnäscher Wäldern. Auf die Verwendung von
schützt die Holzkonstruktion aus Urnäscher Holz. Die Gestaltung                                          ortsfremden Leimbaufabrikaten kann dadurch weitestgehend
der Umgebung gestattet einen hindernisfreien Zugang zur Kanzlei                                          verzichtet werden. Dies garantiert einen hohen Fertigungsgrad vor
und zum Pfarrhaus.                                                                                       Ort und fördert so die ökologische und nachhaltige Bauweise. Die
                                                                                                         Konstruktionsart ist geeignet, den Bau über eine sehr lange Zeit
                                                                                                         überdauern zu lassen.
                                                                                                         Neben dem Rohbau wird auch der Innenausbau, wo immer mög-
                                                                                                         lich, in Holz ausgeführt. An den Decken zeigt sich die Tragkons-
                                                                                                         truktion in Gestalt der Bohlendecken, in deren Zwischenräume
                                                                                                         Akustikplatten eingefügt und die notwendigen technischen Instal-

Tiefgarage                                          Sockelgeschoss                                                                        Erdgeschoss

12 Technik                                           1           Warteraum                                                                 1       Warteraum
13 Papierlager, Altpapier, Aktenvernichter           3           Büro                                                                      2       Empfang/Schalter
14 Tiefgarage                                        5           Akten, Kopie                                                              3       Büro
                                                    10           IV-WC                                                                     4       Besprechung
                                                    11           Archiv                                                                    5       Akten, Kopie
                                                                                                                                           6       WC

    12                        13                         11                                                                                    3                                               4

                                                         5                                                                            5    5                                                                          5

                                                                                                  1                                                                               1
    14
                                      PP Personal

                                                                                                                                10                                                                               6
                PP Besucher

                                                         3                                                          3                          3                                                    3
                                    PP Personal

                                                                                                                                                                        2
          PP Wohnung

                                   Wohnung

                                                             N

                                                                   Besucher IV PP                                                                  Besucher IV PP
                                                                                    Besucher PP                                                                     Besucher PP
                                                                                                      Besucher PP                                                                     Besucher PP
                                                                                                                        Besucher PP                                                                     Besucher PP

8
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
lationen geführt werden. Wandverkleidungen, Fenster und Fenster-           nicht nur dem Kostenaspekt geschuldet, sondern dient ebenso der
leibungen werden in Fichtenholz, die Böden in den Arbeitsräumen            Reduktion des Technisierungsgrades im Sinne einer nachhaltigen
aus Hartholz gefertigt. Einzig die Erschliessungszone im zentralen         Bauweise. Die heute verbreitet eingebauten Minergie-Lüftungen
Korridor und das Treppenhaus werden aus brandschutztechnischen             haben in Städten mit grossen Luft- und Lärmbelastungen ohne
Gründen (Fluchtweg) mit Gipsplatten verkleidet.                            Zweifel ihre Berechtigung. Auf dem Lande jedoch, wo einfach zu
                                                                           öffnende Fenster durchaus auch in Zukunft ihren Zweck erfüllen,
Gebäudetechnik                                                             fallen die Vorteile gering aus. Zudem bedeutet ein hoher Technisie-
Auch auf der Ebene der Gebäudetechnik wird die robuste Haltung             rungsgrad einen grösseren Einsatz von sogenannt «grauer» Energie
des Rohbaus weiter artikuliert. Sie soll einfach, verständlich             sowie einen erhöhten Unterhaltsbedarf. Zusammen mit dem
handhabbar und damit nachhaltig sein. Die gesamten Installatio-            grösseren Stromverbrauch verkehren sich die Vorteile in Nachteile.
nen werden in zugänglichen Kanälen oder Trasses geführt, was               Der auf ökologischen Grundsätzen erstellte Neubau wird selbst-
eine spätere Erneuerung wesentlich erleichtert, ja überhaupt erst          verständlich eine hochwärmegedämmte und energieeffiziente
ermöglicht. Die Wärme wird durch die Holzschnitzelheizung des              Gebäudehülle erhalten, im Bereich der unterhaltsintensiven Ge-
bestehenden Fernwärmenetzes erzeugt, ihre Verteilung erfolgt               bäudetechnik soll das Haus jedoch einen nachhaltigen «Low-tec»-
mit bewährten und einfach steuerbaren Radiatoren unter den                 Anspruch einlösen.
Fenstern. Auf eine kontrollierte Lüftung wird verzichtet. Dies ist

1. Obergeschoss                                   2. Obergeschoss                                      Querschnitt

 1    Warteraum                                     1       Warteraum                                    1   Tiefgarage
 3    Büro                                          4       Besprechung oder Büro                        2   Büro Sockelgeschoss
 5    Akten, Kopie                                  6       WC                                           3   Warteraum Erdgeschoss
 6    WC                                            7       Gemeindesaal                                 4   Büro 1. OG
                                                    8       Küche, Aufenthalt                            5   Gemeindesaal 2. OG
                                                    9       Magazin

                                                                                                                                   °       -40
                                                                                                                                -40           °

                                                                                                                                                          -20°
                                                                                                                     °
                                                                                                                  -27

                                                                                                                                                          5
  3            3         3                              4                     7         8
                                                                                                                         4.90

                                                                                                                                                  2.04
                                                                                                                                                  45
                                                                                                                         27

                                                                                                                                                  16 27

 5                               5
                                                                                                                                                          4
                                                                                                                                                  1.70

                     1
                                                                                                                         2.75

                                                        1                                   6
                                                                                                                                                  89

                             6
                                                                                                                         27

                                                                                                                                                  16 27

                                                                                                                                       3
                                                                                                                                                  1.70

  3             3        3
                                                                                                                         2.75

                                                                                                                                                  89

                                                                                    9
                                                                                                                         27

                                                                                                               2
                                                                                                                         2.56
                                                                                                                         23
                                                                                                                         24

                                                                                                              1
                                                                                                                         2.30

                                                                                                                                                                 9
Edikt Gemeinde Urnäsch - Abbruch und Neubau Gemeindekanzlei Urnäsch
7. Konstruktion mit Holz aus Urnäsch

                                       Aus dem Baubeschrieb:
                                       «Die Konstruktion – ein versteifter Ständerbau mit Holzbohlen-
                                       decken – erlaubt den konsequenten Einsatz von Vollholz aus
                                       Urnäscher Wäldern. Auf die Verwendung von ortsfremden
                                       Leimbaufabrikaten kann dadurch weitestgehend verzichtet werden.
                                       Dies garantiert einen hohen Fertigungsgrad vor Ort und fördert die
                                       ökologische und nachhaltige Bauweise. Die Konstruktionsart ist
                                       geeignet, den Bau über eine sehr lange Zeit überdauern zu lassen.»

10
8. Kosten

Die vorliegende detaillierte Kostenberechnung für den Neubau         Aufgrund der aufgezeigten Kostendifferenz hat sich der Gemeinde-
der Gemeindekanzlei, mit einem Anteil an der Tiefgarage, liegt bei   rat folgende Grundsatzfragen gestellt:
CHF 4.6 Mio. (Genauigkeit von +/-15 %).                              - Ist an der Vorgabe eines Holzbaus mit möglichst viel Holz aus
                                                                       Urnäscher Wäldern festzuhalten. Oder soll zu einer günstigeren
Kostengliederung:                                                      Konstruktion mit Beton-Skelettbau und vorgefertigten Fassa-
Vorbereitungsarbeiten              CHF      256‘000                    denelementen gewechselt werden?
Gebäude                            CHF    3‘495‘000
                                                                     - Soll das Gebäude verkleinert werden?
Betriebseinrichtungen              CHF      240‘000
Umgebungsarbeiten                  CHF      128‘000                  - Sind die Kosten von CHF 4.6 Mio. finanziell verkraftbar, ohne
Baunebenkosten                     CHF      101‘000                    dass die Steuern erhöht werden müssen?
Ausstattung                        CHF      200‘000
Reserve                            CHF      180‘000                  Gestützt auf die Abklärungen der Arbeitsgruppe und den Bericht
                                                                     der Finanzkommission zur Finanzierung des Neubaus der Ge-
Total Neubau Gemeindekanzlei       CHF    4‘600‘000
                                                                     meindekanzlei, hat sich der Gemeinderat an der Sitzung vom
inkl 7.7% MwSt.
                                                                     16. Januar 2019 aus nachfolgenden Gründen entschieden, keine
                                                                     Abstriche am geplanten Neubauprojekt vorzunehmen:
Gestützt auf die Grobkostenschätzung der Hochschule für Technik      - In Urnäsch hat die Holzverarbeitung eine lange Tradition, bedingt
und Wirtschaft Chur (HTW), die 2016 im Vorfeld des Studienauf-         durch die ausgedehnten Waldungen auf dem Gemeindegebiet.
trags erstellt wurde, rechnete der Gemeinderat mit Baukosten von       Mit dem geplanten Holzbau für die Gemeindekanzlei soll dieser
rund CHF 3.0 Mio. Die nun vorliegende detaillierte Kostenberech-       Tradition nun ein weiteres Kapitel Urnäscher-Holzbaugeschichte
nung ergibt eine Gesamtinvestitionssumme von CHF 4.6 Mio. Was          hinzugefügt werden.
sind die Gründe für diese höhere Zahl?                               - Auch im Hinblick auf die geplante Positionierung der Gemeinde
Die Grobkostenschätzung der HTW Chur aus dem Jahre 2016                Urnäsch als «9107 - Zentrum für Handwerk und Kunst» bietet der
basiert auf einer rudimentären Projektskizze, die auf folgenden        Neubau der Gemeindekanzlei eine gute Chance, sich diesbezüg-
wesentlich abweichenden Voraussetzungen beruhte:                       lich zu profilieren. Mit möglichst viel Holz aus Urnäscher Wäl-
- Das Grobkonzept ging von einer kleineren Gebäudekubatur              dern, welches in Urnäsch hergerichtet und traditionell verbaut
  aus, bedingt durch einen rudimentären Planungsstand, der unter       wird, entsteht ein Vorzeigeprojekt für das traditionelle Urnäscher
  anderem eine gemeinsame Erschliessung von Gemeindehaus               Holzhandwerk, verpackt in zeitgemässer Architektur.
  und geplantem Wohnhaus vorsah. Diese unterschiedlichen             - Auch eine Redimensionierung des Neubauvolumens in Form
  Nutzungen wurden im neuen Projekt entflochten, damit die bei-        eines Verzichts auf das 2. UG mit Technikraum, Papierlager und
  den artfremden Gebäude unabhängig voneinander betrieben              drei Tiefgaragen-Parkplätzen, macht hinsichtlich einer allfälligen
  werden können. Somit ist auch ein Verkauf des Wohnhauses             späteren Umnutzung in ein Wohnhaus keinen Sinn. Dadurch
  problemlos möglich.                                                  würde eine Vermietung oder auch ein Verkauf der Wohnungen
- Die Kennwerte der Grobkostenschätzung 2016 basierten auf             massiv erschwert.
  einem einfachen Massivbau ohne Ansprüche an die innere und         - Gemäss Bericht der Finanzkommission kann sich die Gemeinde
  äussere Erscheinung. Mit der Ausschreibung des Studienauf-           den geplanten Kanzleineubau für CHF 4.6 Mio. ohne Steuerer-
  trages wurde das Ziel formuliert, das neue Gemeindehaus mit          höhung leisten.
  möglichst viel einheimischem Holz aus Urnäsch zu bauen. Daraus
  entstand der aktuelle Projektvorschlag: Ein traditioneller Holz-
  ständerbau mit Holzdecken und Holzfassaden. Ein solcher Bau
  passt hervorragend zur bestehenden Urnäscher Bausubstanz und
  wird einen bedeutenden Beitrag für die weitere Aufwertung des
  Dorfplatzes leisten. Die handwerklichen Kompetenzen für die
  Errichtung eines solchen Baus sind in Urnäsch vorhanden und
  werden dadurch weiter gefördert.
- Gewisse Nachteile, die mit einem Holzbau einhergehen (z.B.
  aufwändigere Brandschutzmassnahmen), werden durch diese
  nachhaltige und über Jahrhunderte bewährte Bauweise mehr als
  wettgemacht.

                                                                                                                                     11
9. Finanzierung

Die alte Gemeindekanzlei ist dem Verwaltungsvermögen zugeord-        Zusammengefasst kommt die Finanzkommission zu folgenden Er-
net und bis auf die Neubau-Planungskosten vollständig abge-          kenntnissen und Aussagen:
schrieben. Die Kosten des Neuaufbaus von CHF 4.6 Mio. werden         • Der Einfluss auf die gesamte Summe aller Abschreibungen ist
über die Investitionsrechnung abgerechnet und anschliessend            verhältnismässig klein.
im Rahmen der Vorgaben des Finanzhaushaltgesetzes linear über        • Zudem verbleibt der Gemeinde immer noch Spielraum für
33 Jahre abgeschrieben. Dies ergibt eine jährliche finanzielle Be-     weitere Investitionen.
lastung der Erfolgsrechnung von rund CHF 140‘000.
                                                                     Auswirkungen auf die Finanzkennzahlen der Gemeinde
Demgegenüber stehen eine Reduktion der Betriebskosten in Form        nach HRM2:
von geringeren Heizkosten dank verbesserter Dämmung sowie ge-
                                                                     Basierend auf der Basis-Simulation wurde die Verschuldung der
ringere baulichen Unterhaltskosten in den nächsten Jahrzehnten.
                                                                     Gemeinde und der damit verknüpfte Nettoverschuldungsquotient
                                                                     berechnet.
Mit dem Landverkauf für das gleichzeitig zu bauende, südlich gele-
gene Wohnhaus durch einen Investor, ergibt sich für die Gemeinde
ein einmaliger Ertrag von voraussichtlich rund CHF 400‘000. Der
Landverkauf wird zu gegebener Zeit durch den Gemeinderat be-
schlossen und anschliessend dem fakultativen Referendum unter-
stellt.

Auszug aus dem Bericht der Finanzkommission zu den Auswirkun-
gen der Abschreibungen auf den Finanzhaushalt in den nächsten
Jahren:
Es ergeben sich folgende Abschreibungen, gegliedert nach Ab-
schreibungen aus bereits getätigten Investitionen (dunkelblau),
neuen geplanten Investitionen (hellblau) und der Investition des
Kanzleineubaus (gelb):                                               Die Finanzkommission kommt zum Schluss, dass der maximale
                                                                     Nettoverschuldungsquotient von 200% (maximale Limite gemäss
                                                                     FHG) auch mit dem geplanten Kanzleineubau weiterhin unter-
                                                                     schritten bleibt.

                                                                     Keine weiteren grösseren Investitionsvorhaben
                                                                     in den nächsten zehn Jahren:
                                                                     Investitionen dieser Grössenordnung sind im Verwaltungsver-
                                                                     mögen in den nächsten zehn Jahren nicht zu erwarten, da bei den
                                                                     Strassen und Liegenschaften nur werterhaltende Sanierungs-
                                                                     massnahmen geplant sind.
                                                                     Zurzeit ist auch kein Bedarf für zusätzliche Schulhäuser, zusätz-
                                                                     liche Turnhallen, weitere Jugendräume oder neue Gemeindestras-
                                                                     sen ersichtlich. Und auch bei der Alterspflege besteht dank des
                                                                     realisierten Neubaus des Wohn- und Pflegezentrums in der Au kein
                                                                     weiterer Investitionsbedarf.
                                                                     Auch eine Erweiterung des Werkhofs Furt infolge des Zusammen-
                                                                     schlusses der Hinterländer-Forstreviere ist zum heutigen Zeitpunkt
                                                                     nicht geplant.

12
10. Terminplan                                                        11. Provisorium während der Bauzeit

 Verläuft die Urnenabstimmung vom 17. März 2019 über den               Während der rund zweijährigen Bauzeit wird sich die Gemeinde-
 Neubau der Gemeindekanzlei positiv, werden anschliessend die          verwaltung von März 2020 bis Mai 2022 in den zentrumsnahen
 Vereinbarungen mit den Investoren für einen Neubau eines Wohn-        Büroräumen im Bahnweg 4+6 einmieten. Mit der Eigentümerin
 hauses südlich der Gemeindekanzlei fertig ausgearbeitet.              Biasotto AG wurde im Januar 2019 ein entsprechender Vormiet-
                                                                       vertrag unter Vorbehalt der Urnenabstimmung vom 17. März 2019
 Bis im Herbst 2019 wird das Bauprojekt fertig ausgearbeitet und       und der Erteilung der Baubewilligung abgeschlossen. Wie es
 das Baugesuch öffentlich aufgelegt.                                   bereits heute schon der Fall ist, werden die Mietkosten für die
                                                                       Gemeindekanzlei über die Erfolgsrechnung verbucht und sind
 Vom Herbst 2019 bis ins Frühjahr 2020 erfolgen die Detailplanung      daher nicht Bestandteil des Abstimmungskredits.
 und die Ausschreibung der Arbeiten mit dem Ziel, im Juni 2020 mit
 den Bauarbeiten beginnen zu können.

 Auf diesen Zeitpunkt hin wird die Gemeindeverwaltung in ein
 Provisorium umziehen.

 Nach knapp zweijähriger Bauzeit soll die neue Gemeindekanzlei
 im Frühjahr 2022 bezogen werden können.

                                                                       Die neue Gemeindekanzlei ist eine Holzkonstruktion
                                                                       mit Walmdach wie der Vorgängerbau. Und doch
                                                                       ist alles von heute: funktional, schön und gescheit
                                                                       entwickelt.

                                                                       Fredi Altherr, Denkmalpflege AR,
                                                  Urnäsch ein
                      rte n N  eubau wird                  nfor-       Mitglied Arbeitsgruppe Neubau Gemeindekanzlei
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            je k ti e
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            n ein öffen      tl ic  h                    realisiert,
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 Der Holzba                      m   e in h e im
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  Hampi Bös                 p e  N  eubau Geme
  Mitglied Arb
               e it sg ru p                                                                                              eindehaus
                                                                                                    b  lemfall Gem
                                                                              Nachdem   d  e r P ro                       rossprojekte
                                                                                         zu  g u n s te  n anderer G punkt Feld, Neu-
                                                                              mehrmals                         Jugendtreff
                                                                                            rnhalle Au,                             ckgestellt
                                                                              (Neubau Tu              fl e g e ze n tr um Au) zurü ungenü-
                                                                                             und P                         as statisch
                                                                               bau Wohn-                  n der Zeit, d                        .
                                                                                           e s n  u n  a                           zu ersetzen
                                                                               wurde, is t
                                                                                                     d  u rc  h e in en Neubau
                                                                                            äude
                                                                                gende Geb
           Der geplante Holzbau mit Urnäscher-Holz                                                           alter,
                                                                                            or, Bauverw                       dekanzlei
           ist eine moderne und statisch                                         Martin Glo         ru p p e N e u bau Gemein
                                                                                              eitsg
           klare Konstruktion.                                                   Mitglied Arb
           Das Gebäude passt so sehr gut
           ins Bild des Dorfplatzes.

           Robert Ehrbar, Bauingenieur FH,
           Mitglied Arbeitsgruppe Neubau Gemeindekanzlei

                                                                                                                                              13
12. Neubau Wohnhaus
    südlich der Gemeindekanzlei

                                                                                                                                                                                                       Velounterstand für 5
                                                                                                                                                                                                       Gemeindekanzlei

                                                                                                                                                                                           Kopfpflastersteinweg

                                                                                                                       Kirche

                                                                                                                                                                Rasenfläche

                                                                                                                                          Zufahrt Pfarrhaus und Leichenhalle

                                                                                                                       Pfarrhaus

                                                                                                                                                                                                      Pfarrhaus EG

                                                                                                                          Unterrichtszi
                                                                                                                                       mmer

                                                                                                                                                                                                                  Pfarrhaus UG

                                                                                                                                                                               Velounterstan
                                                                                                                                                                                              d für 10 Velos
                                                                                                                                                                               Religionsunte                 für
                                                                                                                                                                                             rricht

Die Erstellung und Finanzierung des Wohnhauses, inkl. des An-           Es besteht ein Vorprojekt vom Siegerbüro Staufer & Hasler Archi-
teils an der Tiefgarage, soll durch einen privaten Investor erfolgen.   tekten für den Bau eines Mehrfamilienhauses mit Tiefgarage.
Dabei muss das Erscheinungsbild dem Vorprojekt entsprechen.             Idealerweise wird es zusammen mit dem Neubau der Gemeinde-
Die Realisierung des Wohnhauses ist daher nicht Bestandteil             kanzlei erstellt.
dieser Abstimmung. Der Landverkauf wird unter Vorbehalt eines           Das Baugebiet wurde Ende 2018 von der Zone für öffentliche
positiven Ausgangs der Abstimmung über den Neubau der Ge-               Bauten in die Kernzone umgezont. Das Bauland wurde dadurch
meindekanzlei dem fakultativen Referendum unterstellt werden.           verkäuflich und die Erstellung eines Mehrfamilienhauses möglich.
                                                                        Der Verkauf des Grundstücks wird nach Vorliegen eines Kauf-
Vom geplanten Wohnhaus an attraktiver Zentrumslage auf dem              rechtsvertrags mit dem Investor dem fakultativen Referendum
Grundstück der Einwohnergemeinde erhofft sich die Gemeinde den          unterstellt.
Zuzug von zusätzlichen Steuerzahlern.
Auch bei den Neubauarbeiten ergeben sich Synergien, insbeson-           Die Wohnungen sind geeignet für Stockwerkeigentum
dere bei der gemeinsamen Erschliessung, der Tiefgarage und der          wie auch als Mietwohnungen.
Baustelleneinrichtung.                                                  Geplanter Wohnungsmix:
Mit dem Verkauf des dafür benötigten Landes wird ein willkom-
                                                                        1 x 2 ½ Zimmerwohnung, NWF 76 m2
mener Ertrag von rund CHF 400‘000 in die Gemeindekasse fliessen.
                                                                        2 x 3 ½ Zimmerwohnung, NWF 87 m2
Das Projekt entspricht auch dem Gebot des verdichteten Bauens und
                                                                        4 x 4 ½ Zimmerwohnung, NWF 104 m2
dem haushälterischen Umgang mit dem vorhandenen Bauland.
                                                                        10 Autoabstellplätze in der Tiefgarage im Miteigentum
14
13. Kanzleiplatz –
                                             Neugestaltung und Kosten

5 Velos für

                                                                                                                                                                 833.50

                                                                                            833.80

                                                                                                                                                                                                            833.00

                                                                     834.00                                                                                                                                          832.50

                                                                              Zentrale                                                                   Grundbuchamt
                                                                              20,1m2                                                                     20,1m2
                                                                                                                                      Windfang
                                                                                                                                      4,2m2
                                                                                                                           Schalter

              Kanzleiplatz                                                    Kopierraum
                                                                              + Archiv
                                                                                                             Warteraum
                                                                                                             24,8m2
                                                                                                                                                                                        WC
                                                                                                                                                                                        3,5m2
                                                                                                                                                                                                   Brandschutz
                                                                                                                                                                                                   Archiv
                                                                                                                                                                                                                              Feldstrasse
                                                                              5,2m2                                                                                                                5,2m2

                                                                              Sozialamt                                   Besprechungszimmer               Finanzen
                                                                              19,2m2                                      12,9m2                           19,2m2

                Silber-Linde
              Tilia Tomentosa

                                                                                                                                                                          Kanzlei

                                           Kanzleibrunnen                        Brunnenhof
                                         Böschungshecke

                                833.00

                                           832.00

                                                            830.50

                                                                                            Besucher IV PP
                                                                                                                         Besucher PP
                                                                                                                                                  Besucher PP
                                                                                                                                                                          Besucher PP

                                                                                                                                                                                                830.00

                                                                                           Gewerbe
                                                                                           80m2

                                                                                                                                                 Wohnungen

                                                                                                                                                                                                                                            Der öffentliche Bereich zwischen der Gemeindekanzlei und der
                                                                                                                                                                                                                                            Kirche wird heute infolge der Mauer-Abgrenzung zum Trottoir hin
                                                                                                                                                                                                                                            eher als privater Hofraum wahrgenommen.
                                                                                                                                                                                                                                            Mit Abschluss des Kanzleineubaus soll dieser Platz offener gestal-
                                                                                                                                                                                                                                            tet werden. Vorgesehen ist ein multifunktional nutzbarer, einge-
                                                                                                                                                                                                                                            kiester Begegnungsplatz mit einer Linde im Zentrum.

                                                                                                                                                                                                                                            Im Investitionsplan der Gemeinde sind dafür im Jahr 2021 CHF
                                                                                                                                                                                                                                            200‘000 eingestellt.

                                                                                                                                                                                                                                            Über die Freigabe des Investitionskredits wird an der Budgetver-
                                                                                                                                                                                                                                            sammlung im Jahr 2020 abgestimmt.

                                                                                                                                                                                                                                            Diese Kosten sind daher nicht Bestandteil des Neubaukredits für
                                                                                                                                                                                                                                            die Gemeindekanzlei.

                                                                                                                                                                                                                                                                                                           15
14. Abstimmungsempfehlung
    des Gemeinderates

Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die Gemeinde Urnäsch mit
dem Neubau der Gemeindekanzlei ein prägnantes, sehr gut ins
Ortsbild eingepasstes und mit zeitgemässer Infrastruktur versehe-
nes Verwaltungsgebäude erhält.

Der Gemeinderat empfiehlt den Stimmberechtigten daher
einstimmig, dem für den Neubau der Gemeindekanzlei be-
nötigten Investitionskredit von CHF 4‘600‘000 zuzustimmen.

                                                                                             Der Grundriss des Kanzleigebäudes
                                                                                             erfüllt die Anforderungen an
                                                                                             die Funktionalität in idealer Weise
                                                                                             und die Bauweise in Holz
                                                                        nal und
                                          u  b a u  e rh  alten Perso                        ist in der Struktur und dem Ausdruck
                          anzlein       e                             truktur.
            Mit einem K               u  te  n d  b e s sere Infras                          des Gebäudes sichtbar.
                          e bede                             nzlei,
            Kunden ein            a u  f die neue Ka
                        n u n s                              net und
            Wir freue               m  e h r hineinreg                                       Peter Kürsteiner, Gemeindepräsident und
                         n ic h  t
             • weil es                                                                       Mitglied der Arbeitsgruppe Neubau Gemeindekanzlei
                                 ht;                                      nd wir
                dauernd zie                   b e  s s e r isoliert ist u
                            Gebäu        d e                            Sommer
              • weil das                t m   e h r fr ie ren und im
                                  ich
                 im Winter n               verschmac
                                                             hten;
                           e h r   fa s t
                  nicht m                                      d die
                                         g e n Böden un                     .
               • weil d  ie  s c  h rä                         enheit sind
                         ö ri g k  e it  d a nn Vergang
                   Ringh
                                                    schreiberin,
                               s, Gemeinde                    bau Kanzlei
                Erika Weis              e it sgruppe Neu
                           d e r  A rb
                Mitglied

      Schon anlässlich der Urnenabstimmung vom
      8. Dezember 1991 hatte die Urnäscher-Bevölkerung
      mit dem Ja zum Gemeinde-Werkhof-Furt einen
     weitsichtigen Entscheid gefällt. Auch dank unse-
     rem immer noch modernen Werkhof ist Urnäsch
     heute der zentrale Stützpunkt für die zusammenge-                                                                   ste und
     legten Forstreviere im Appenzeller-Hinterland.                                      e u b a u is t  d ie nachhaltig
                                                                                   Ein N
                                                                                                       ste Variante,
     Geschätzte Stimmbürgerinnen und Stimmbürger,                                  kostengünstig                      nzlage
                                                                                                       ie solide Fina
     treffen wir an der Urnenabstimmung vom                                        zudem lässt d                    a u
                                                                                                       einen Neub
     17. März 2019 mit einem überzeugten Ja                                         von Urnäsch
                                                                                                        rhöhung zu.
     zum Neubau der Gemeindekanzlei einen ebenso                                    ohne Steuere
     weitsichtigen Entscheid.                                                                                           h
                                                                                                        ission Urnäsc
     Urnäscher-Holz und Urnäscher-Handwerk ist unser                                 Finanzkomm
     Stolz...

     Chläus Hörler, Gemeinderat und
     Präsident der Arbeitsgruppe Neubau Gemeindekanzlei

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