Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal - (Phase I) - Institut für ZukunftsEnergieSysteme
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Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal (Phase I) Institut für ZukunftsEnergieSysteme 10. Juni 2002
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Inhaltsverzeichnis Einleitung ……………..………………………………………..….……3 Zusammenfassung ……………………..………….…………..….....5 Kapitel 1 Internet Recherche ....................................................... 10 1.1 Recherche zum Energiefeld..................................................10 1.2 Analyse .................................................................................11 1.3 Schlussfolgerungen ..............................................................11 Kapitel 2 Personalisierte Portale................................................. 12 2.1 Definition / Beschreibung ....................................................12 2.2 Recherche zur Personalisierung ...........................................13 2.3 Analyse und Schlussfolgerungen .........................................13 Kapitel 3 Prototyp Demonstration - Personalisertes Energie Portal (PEP) ............................................................................. 15 3.1 Vorstellung der Demonstration............................................15 3.2 Erläuterungen.......................................................................15 Kapitel 4 Konzept der Module..................................................... 16 4.1 Modulauswahl / Procedere ..................................................16 4.2 Grundüberlegungen der Modul-Konzepte ...........................17 4.3 Modul Energieberatung .......................................................19 4.4 Modul Verbrauchsanalyse ...................................................21 4.5 Modul intelligentes Gebäude ...............................................23 4.6 Modul Sicherheit ..................................................................26 4.7 Pflichtenheft für die Modulprogrammierung im Feldtest ....27 Kapitel 5 Technische-Konzeption................................................. 28 5.1 Datenmanagement / Datensicherheit.................................28 5.2 iGebäude / Sicherheitstechnik .............................................36 5.3 Zählerfernauslesung (ZFA) ...................................................40 Kapitel 6 Kostenabschätzungen.................................................. 47 6.1 Projektrahmen und Konzeption............................................47 6.2 Feinkonzeption der Module..................................................48 6.3 Konzept und Umsetzung der Leitzentrale............................48 6.4 Softwareentwicklung ............................................................49 6.5 Sozialwissenschaftliche Begleitung......................................50 6.6 Zusammenfassung der Fixkosten .........................................50 6.7 Hard- und Software (Hersteller) ...........................................50 6.8 Förderantrag für EU SAVE II Programm ..............................58 1
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Kapitel 7 Vorbereitung des Feldtests .......................................... 59 7.1 Überlegungen zur Vermarktung von EnergieWeb Dienstleistungen...................................................................59 7.2 Abschätzung des Marktvolumens........................................68 7.3 Vorschlag für die Auswahl der Pilotkunden.........................69 7.4 Zeitplanung ..........................................................................71 Anhang A Dienstleistungsangebot von EVU im Internet Anhang B Personalisierte Portale im Internet Anhang C Pflichtenheft für den Feldtest Anhang D Unterlagen zur Ausschreibung der Hausautomation Anhang E Übersicht Hausautomationssysteme 2
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Einleitung Der vorliegende Endbericht für die ASEW-Projektgemeinschaft „Personalisiertes Internetportal“ bildet den Abschluss der Phase I eines abgestuften Gesamtprojektes, an dessen Ende die Vermark- tung und der Vertrieb eines breiten Spektrums von EnergieWeb Dienstleistungen via Internet durch Stadtwerke stehen soll. In dieser ersten Phase wurden die folgenden vier Leistungsblöcke abgearbeitet: a) Entwicklung eines Rahmenkonzepts (Kapitel 1-3) b) Identifizierung und Auswahl von Modulen (Kapitel 4.1) c) Erarbeitung eines Grundkonzepts für die Modulentwicklung (Kapitel 4 und 5) d) Vorbereitung des Feldversuchs (Kapitel 6 und 7) Die Abarbeitung der konzeptionellen Grundlagen erfolgte in enger Abstimmung mit den am Projekt beteiligten Stadtwerken; die Vor- bereitung des Feldversuchs inkl. der entsprechenden Kostenab- schätzungen wurde in zahlreichen Gesprächen mit potenziellen Sponsoren aus den Sparten Zählertechnik, Softwareentwicklung und Hausautomationssysteme fundiert. Insgesamt hat diese erste Projektphase die vorherige Vermutung der Gutachter bestärkt, dass das Zeitfenster für dieses Projekt op- timal gewählt wurde: o Es gibt zur Zeit kein vergleichbar umfassendes und in die Tiefe gehendes Projekt für die Zielgruppe der Stadtwerke, so dass das Sponsoreninteresse daran als hoch einzuschätzen ist. Allein die Anzahl der direkt und indirekt beteiligten Stadtwerke garantierte bereits einen hohen Aufmerksamkeitsgrad bei den entsprechen- den Sondierungen. 3
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal o Größere und zahlungskräftigere Energieunternehmen haben die strategische Dimension eines Energieportals bereits sehr klar er- kannt und eine entsprechende Vorreiterrolle übernommen (v.a. RWE). Die Stadtwerke müssen sich ohnehin zeitnah auf eine wachsende Kunden- und Serviceorientierung einstellen, daher macht es viel Sinn, die Vorleistungen für diese Weichenstellun- gen auf möglichst viele Schultern zu verteilen, wie es in diesem Projekt realisiert wurde. o Eine neue Generation von Zählern sowie fortgeschrittene Haus- automationssysteme drängen zunehmend stärker auf den Markt, und die Stadtwerke sind gezwungen, sich hier strategisch zu po- sitionieren. Auf Grund ihrer stabilen Kundenbeziehungen und ih- res technischen Know Hows sind sie gut beraten, diese Entwick- lungen aufmerksam zu verfolgen und ihre Rolle auf den vernetz- ten, weit über das Energieangebot hinausgehenden Märkten zu finden. Insgesamt erscheint es lohnend, die Dynamik der bisherigen Pro- jektarbeit weiter zu treiben und zielstrebig die nächsten Schritte zu gehen. Die rasche Entwicklung der Märkte könnte ansonsten schnell dazu führen, den Wettbewerbsvorsprung der Projektge- meinschaft und ihre gute Positionierung im märkteübergreifenden Umfeld aufs Spiel zu setzen. 4
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Zusammenfassung Einleitung Das wettbewerbliche Umfeld hat sich durch die Liberalisierung für alle Energie Akteure grundlegend geändert. Kundenbindung und Kundengewinnung im Endkundengeschäft sind zentrale Themen seit der Liberalisierung der Märkte. Demnach nimmt die Bedeutung zu, moderne Kommunikationsin- strumente wie das Internet für die Darstellung der Unternehmen und insbesondere für die Beziehung mit ihren Kunden sowie für die Präsentation und Promotion von Produkten und Dienstleistungen zu nutzen. Die personalisierte Internet Kommunikation ist die Voraussetzung für eine direkte unmittelbare Kommunikation mit dem Kunden. Auf dieser Basis können den Kunden neue Formen von Dienstleis- tungen - die EnergieWeb Dienstleistungen - angeboten werden. Eine Internet Recherche von 85 deutschen Stadtwerke und EVU Portalen ergab, dass es noch ein erhebliches Verbesserungspoten- zial der Internet Auftritte der Unternehmen unter den oben ge- nannten Gesichtspunkte gibt. Nur ungefähr 20 % der Unterneh- men nutzen das Internet zur Präsentation von Dienstleistungen (im Privatkundenbereich), die außerhalb des Kernbereiches liegen. Das Konzept konzentriert sich zunächst auf kernproduktnahe Dienstleistungen, die mit der Energieversorgung im Wohn- bzw. Gebäudebereich des Privatkunden in unmittelbarem Zusammen- hang stehen. Es wurden von der Projektgemeinschaft 4 Module ausgewählt: (1) Energieberatung (2) Verbrauchsanalyse (3) Intelligentes Gebäude (4) Sicherheit 5
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Die Module ermöglichen u.a. die Realisierung von Energie- und Gebäudemanagementdienstleistungen für das Privatkundenseg- ment. Dafür ist ein wachsender Markt vorhanden. Jährlich werden in ca. 1 % der Haushalte Modernisierungen vorgenommen. Zusätzlich haben wir ein Wachstum von ca. 0.5% an Neubauten (bezogen auf HH). Hinzu kommt der nicht modernisierte Wohnungsbestand. Marktschätzungen (siehe Kapitel 7.1) gehen von ca. 700.000 e/home Produkten in 2001 aus. Dass das vorhandene Potenzial noch bei weitem nicht ausgeschöpft wird, liegt an den Angeboten. U.E. liegt es u.a. daran, dass die Angebote preislich und vom Dienstleistungsangebot her noch zu unattraktiv sind. Verkauft wer- den vorwiegend hochwertige und hochpreisige Produkte. Die Chance der Energiewelt liegt darin die einzigartige Nähe zum Kunden zu nutzen. Möglich wird dies allerdings erst über die For- mulierung von entsprechenden kundengerechten Angeboten. Modulkonzeptionen Modularisiertes Konzept Modul intelligentes Modul Beratung Gebäude Der Online Assistent Navigation für die intelligente Haustechnik Modul Verbrauchsanalyse Modul Sicherheit Zähler -Fernauslesung Sicherheit für Haus und Analyse und Datenaufbereitung Wohnung Die Grundkonzeption der vier EnergieWeb Dienstleistungen be- steht einerseits in einem modularisierten Ansatz andererseits in einem engen Zusammenspiel der Module untereinander. Erst durch die Kombination der Module wird das gesamte Potenzial er- schlossen. Außerdem werden durch Synergien Kostenspareffekte genutzt, die das gesamte Modul-Paket für eine Vermarktung attraktiv machen können. 6
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Das Modul Energieberatung übernimmt die Funktion einer Onli- ne Assistenz für den Kunden, entweder wenn der Kunde Hilfe be- nötigt oder wenn in den anderen Modulen durch Ereignisse oder Analysen direkte Hilfeangebote aktiviert werden. Der Online Assis- tent arbeitet kontextbezogen. Er vermeidet überflüssige Wissens- präsentationen, dafür präsentiert er Wissen dort, wo entsprechen- der Bedarf besteht. Der Kunde hat selbstverständlich jederzeit Zugriff auf die volle Funktionalität. Das Modul Verbrauchsanalyse geht von einer Fernauslesung der Strom-, Wärme (Erdgas)- und Wassermessdaten aus. Die Daten werden unter verschiedenen Gesichtspunkten analysiert und aus- gewertet sowie visualisiert: ⇒ Zeitlicher Verlauf ⇒ Vergleichend (Energiekennzahlen) ⇒ Gerätespezifisch (elektr. Strom) ⇒ Ereignisorientiert (Gerätestörungen etc.) Er stellt außerdem Daten für Auswertungen im Modul Energiebe- ratung zur Verfügung. Die Messdaten können später für das Customer Relationsship Management (CRM) oder die Abrech- nungsdienste der Stadtwerke verwendet werden. Damit werden zeitnahe Online Abrechnungssysteme möglich. Das Modul intelligentes Gebäude (iGebäude) stellt dem Kunden über das Internet Navigationstools für die installierte Hausauto- mation zur Verfügung. Dabei ist es grundsätzlich nicht entschei- dend welche Technik eingesetzt wird. Unter Vermarktungsgesicht- punkten allerdings kann die Auswahl der entsprechenden Technik u.U. marktenscheidend sein. Das Modul Sicherheit stellt dem Kunden ebenfalls internetbasier- te Navigationstools zur Verfügung und fungiert gleichzeitig als In- formations- und Nachrichtenzentrale für den Kunden. Die Technik kann sowohl eigenständig als auch in Verbindung mit dem Modul iGebäude ausgelegt werden 7
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Angebotsmöglichkeiten Die Funktionalitäten der einzelnen Module ermöglichen einzigarti- ge neue Angebotsmöglichkeiten für das Privatkundensegment (sie- he Kapitel 7.1): • Kombinationen mit den Kernprodukten Strom, Erdgas und Wärme sowie Contracting-Dienstleistungen • Zeitnahe Online-Abrechnung (alle Medien) • Neue flexible Tarifangebote im Strombereich • Energie- und Gebäudemanagementlösungen Die Stadtwerke können diese Angebotsvielfalt unter dem Gesamt- aspekt „Alles aus einer Hand“ anbieten. Diese Vielfalt können andere potenzielle Wettbewerber nicht bie- ten, und sie verfügen nicht über vergleichbare Kundenkontakte. Durch die Bündelung der Leistungen können außerdem Kostenvor- teile erzielt werden, die zu einer guten Preis Performance führen können. Mehrkosten gegenüber Wettbewerbern können durch ein Mehr an Leistungen bzw. entsprechende Mehrwertdienste ausge- glichen werden. Damit ist ein hervorragendes Alleinstellungsmerkmal zu erreichen. Entwicklung zum marktfähigen Angebot Die Planungen sehen als nächste Stufe, nach Projekt Phase I, die Durchführung eines Feldtests vor. Dieser Feldtest hat vor allen Dingen folgende Funktionen: a) Realisierung eines personalisierten Internet Portals b) Entwicklung entsprechender Mehrwertdienste c) Auswahl und Test entsprechender Hardware d) Aufbau und Test der Leittechnik e) Feedback von der Kundenseite hinsichtlich Bedienung und Gestaltung des Angebots Er schafft damit die Voraussetzungen für die Marktkonzeption und Markteinführung von entsprechenden Dienstleistungen. Jede Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen verursacht Kosten. Diese relativieren sich jedoch unter dem Eindruck der Marktchancen, die die bereits vorgestellte und im Berichtsteil de- tailliert ausgeführte Gesamtkonzeption in sich birgt. 8
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Die derzeitige Aufgabe besteht nicht in der Feststellung, dass be- stimmte Leistungen noch nicht angeboten werden (weil sie z.B. noch nicht in der gewünschten Konfiguration vorhanden sind, Ka- pitel 5.3 ZFA). Vielmehr geht es um eine Demonstration der Mög- lichkeiten, in diese neuen Geschäftsfelder einzusteigen. Hierzu ist ein Feldtest unerlässlich. Im Rahmen dieses Feldtests können mit den Entwicklungspotenzialen der Hersteller von Haus- automationssystemen Standardlösungen zum Einsatz im persona- lisierten Internetportal optimiert werden. Außerdem kann in diesem Rahmen die Akzeptanz und Zahlungs- bereitschaft der Kunden für neue Dienstleistungsangebote getes- tet werden. Somit werden mit dem Feldtest die Voraussetzungen für eine zügi- ge Markteinführung geschaffen. 9
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Kapitel 1 Internet Recherche 1.1 Recherche zum Energiefeld Das wettbewerbliche Umfeld hat sich durch die Liberalisierung für alle Energie Akteure grundlegend geändert. Kundenbindung und Kundengewinnung im Endkundengeschäft sind zentrale Themen seit der Liberalisierung der Märkte. Dem- nach nimmt die Bedeutung zu, moderne Kommunikationsinstru- mente wie das Internet für die Darstellung der Unternehmen und insbesondere für die Beziehung mit Ihren Kunden sowie für die Präsentation und Promotion von Produkten und Dienstleistungen zu nutzen. Verschiedene Untersuchungen der letzten Zeit zeigen [Mum- mert&Partner 2001], dass Verbesserungsbedarf besteht, anderer- seits aber auch intensiv an diesem Thema gearbeitet wird. Hervorgehoben werden die Entwicklungen einer neuen Generation von Portalen, wie beispielsweise von RWE, E.ON, Wesertal etc.. Neben inhaltlichen, kommunikations- und designspezifischen Ver- besserungen wird vor allem deutlich, dass Energiedienstleistungen in Verbindung mit den Möglichkeiten des Internet angeboten wer- den. Jüngstes Beispiel ist RWE mit den „e-home services“ oder dem „Product Finder“. Der „Product Finder“ ist ein Instrument um Kun- den schnell interessante Angebote zu offerieren (3-clicks zur Bestel- lung http://www.rwe.com/de/kunden/privatkunden/privatkunden.jsp). Mit MVV-Life spricht die MVV Energie AG speziell Privatkunden an mit einem klaren Akzent zur Personalisierung (www.mvv-life.de). Zur Vorbereitung der eigentlichen Konzeption eines modular auf- gebauten Angebotsportfolios zu dieser neuen Art von Diensten, die man EnergieWeb Dienste bezeichnen könnte, führte das IZES eine Recherche auf den Web-Seiten verschiedener Energie- dienstleister durch. 10
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Ziel war es herauszufinden welche neuen Trends spürbar werden, aber auch wo der Verbesserungsbedarf liegt. 1.2 Analyse Zu diesem Zweck wurden 85 Internet Auftritte deutscher Energie- dienstleister nach bestimmten Merkmalen durchsucht und die Merkmalshäufigkeiten festgestellt. Außerdem wurden verschiede- ne interessante Ausprägungen dokumentiert. Die detaillierten Auswertungen sind im Anhang A zu diesem Be- richt sowie in einer EXCEL Tabelle dargestellt (wird verschickt), so dass die Teilnehmer der Projektgemeinschaft direkten Zugriff auf die Informationen haben können. 1.3 Schlussfolgerungen Während bei dem allgemeinen Service Formulardienste sehr häu- fig vorkommen (ca. 80 %) und die Kontaktaufnahme bei fast allen Seiten möglich ist, liegen andere Dienstleistungen eher im Bereich von 20 %. Bei ausgewählten Dienstleistungen wurden neue Servi- ces wie Health Care, Sicherheitsdienstleistungen oder Smart Home Dienstleistungen betrachtet. Die meisten sind noch unterrepräsen- tiert, so dass dies den Bedarf für neue Mehrwertdienste be- schreibt. Insbesondere bei Online Energieberatung im Zusammenhang mit Analyse Tools sowie Smart Home und Sicherheitsdienstleistungen sehen wir ein großes Feld neuer Betätigungsmöglichkeiten. 11
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Kapitel 2 Personalisierte Portale 2.1 Definition / Beschreibung Der Begriff Portal wird in der Internet Nomenklatur gewöhnlich als Zugang zur Informationsvielfalt des Internet angesehen. Es waren zunächst Suchmaschinen Portale, die diese neue Definition aufge- griffen haben. Heute gibt es eine sehr große Anzahl von Portalen in dieser Art (T-Online, Web.de, etc.). Inzwischen wurde der Portal Begriff im übertragenen Sinne aufgegriffen als Zugang zu be- stimmten Informations-Gebieten: Wissens-Portal, Info-Portal etc.. Ein Energie-Portal wäre demnach der Zugang zur Energie Welt. Der andere wichtige Aspekt beschreibt die Kundenseite oder Nut- zer-Seite. Der Nutzer findet sich nur dann adäquat wieder, wenn er persönlich entsprechend seinen Interessen angesprochen wird. „Unter Personalisierung versteht man das Anzeigen von Inhalten abgestimmt auf den jeweiligen Benutzer, basierend auf den über den Benutzer gespeicherten Informationen. Diese über den Benut- zer gespeicherten Informationen können dabei z.B. Transaktions- Daten (Kaufhistorie, Benutzerverhalten auf den Websites), psy- chographische oder soziodemographische Informationen sein. Mit einer funktionierenden Personalisierungstechnologie sehen zwei einzelne User eine Webseite u.U. mit zwei komplett verschiedenen Inhalten.“ [Portalsysteme im Internet] Um diese Entwicklung genauer zu erfassen, haben wir durch eine weitere Recherche Web Seiten mit personalisierten Eigenschaften untersucht und beschrieben. 12
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal 2.2 Recherche zur Personalisierung Wir haben Beispiele aus vier unterschiedlichen Branchen ausge- wählt: den Suchdienst Yahhoo!, den Online-Händler Amazon, den Internet-Marktplatz Ebay sowie eine Kreissparkasse. Die detaillierten Ergebnisse der Recherche befinden sich im An- hang B. 2.3 Analyse und Schlussfolgerungen Web Seiten sind zu einer wichtigen Schnittstelle zwischen Unter- nehmen und Kunden geworden. Die gezielte Bereitstellung von Information, angepasst an die je- weiligen Anforderungen und Interessen des Benutzers, gewinnt hierbei zunehmend an Bedeutung. Benutzerfreundlichkeit und Übersichtlichkeit sind die Ansprüche, die zur Akzeptanz moderner Internetseiten in hohem Maße beitragen. Der Benutzer hat dabei das Anliegen, sich gezielt Informationen zu beschaffen und mit einem Blick die für ihn wichtigsten Daten er- fassen und verarbeiten zu können. Personalisierte Webseiten ermöglichen ein direktes Angebot indi- viduell ausgesuchter Inhalte. Die Streuverluste durch für den jewei- ligen Besucher irrelevante Information werden minimiert und die Verweildauer und Wiederbesuchsrate von Nutzern deutlich erhöht. In der Konsequenz bedeutet dies, den Benutzer durch die Möglich- keit der individuellen Seitengestaltung dazu zu bringen, die eigene Homepage als persönliches Portal ins Internet zu nutzen, und so- mit an die Seite zu binden. Durch die Möglichkeit, Kundenprofile zu erstellen und diese zur Betreuung, Beratung und Unterstützung des Kunden zu nutzen, kann die persönliche Atmosphäre weiter ausgebaut werden. Ein weiterer Trend im Internet geht eindeutig in Richtung Ge- schäftserledigung von zuhause oder unterwegs aus. Fast alle Geld- institute bieten mittlerweile Online- und Internetbanking an. Viele Warenversender haben sich mittlerweile auf E-Commerce speziali- siert oder bieten es zusätzlich und mit vergünstigten Konditionen neben dem bisherigen konventionellen Versand an. Auch hierfür ist die Personalisierung eine Grundvoraussetzung, denn geschäftliche Transaktionen über das WWW können nur 13
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal über persönliche Accounts realisiert werden, die über zertifizierte Sicherheitsmechanismen verfügen. Für die Energiebranche ergeben sich durch Personalisierung eben- falls erhebliche Möglichkeiten, Kundenbindungspotenzial zu nut- zen. 14
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Kapitel 3 Prototyp Demonstration - Personaliser- tes Energie Portal (PEP) 3.1 Vorstellung der Demonstration Damit die Teilnehmer der Projektgemeinschaft gemeinschaftlichen Zugriff auf diese Portal Demonstration haben, wurde sie von uns als Preview ins Internet gestellt. www.izes.de/preview/pep 3.2 Erläuterungen Gemäß der Ausführungen in Kapitel 2 zum Thema Personalisie- rung werden in der von uns entwickelten Demonstration wesentli- che Elemente für eine Personalisierung eines Energie Portales bei- spielhaft aufgezeigt: a) der Zugang zu einem personalisierten Inhaltsreservoire b) der Zugang zu personalisierten EnergieWeb Angeboten Es geht uns zunächst in dieser konzeptionellen Phase nur um die Veranschaulichung der Grundkonzeption. In dem von der Projekt- gemeinschaft angestreben Feldtest wird dann eine Test-Portal Rea- lisierung entwickelt, die den konkreten Pilotkunden einen Online Zugriff auf ihre persönlichen Seiten bzw. Dienste ermöglicht. 15
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Kapitel 4 Konzept der Module 4.1 Modulauswahl / Procedere Der Projektgemeinschaft wurden 7 Module vorgeschlagen, die an Hand einer Kriterien-Matrix zu einer Priorisierung führten. Die 7 Projektteilnehmer priorisierten demnach folgende 4 Module (Abbildung 4-2): o Energieberatung o Verbrauchsanalyse o Intelligentes Gebäude o Sicherheit Zusätzlich wurden die Teilnehmer telefonisch zur Priorisierung be- fragt. Am eindeutigsten fiel die Entscheidung der Teilnehmer für ein Mo- dul Energieberatung aus. Zum Modul Verbrauchsanalyse wurde der Wunsch eines Teilneh- mers (EPS) geäußert, zusätzlich eine manuelle Eingabe in einer Übergangszeit zuzulassen. Ein Teilnehmer formulierte sein beson- deres Interesse an der Zielgruppe Gewerbekunden (KEA). Bezüglich des Moduls Intelligentes Gebäude gab es besonders bei der Markteinschätzung Unsicherheit. Ein Teilnehmer formulierte auch aktuelle Probleme beim Personalaufwand (STW Langen). Das Modul Sicherheit erhielt eine deutliche Präferenz bei der Ein- schätzung der Vermarktbarkeit und der Einschätzung der Größe der Zielgruppe gegenüber den anderen Möglichkeiten. Eine schwache Resonanz erhielt das Modul Urlaub. Die Erwartung der Teilnehmer besteht dahingehend, dass die Features mit einem Sicherheits-Modul ohnehin abgedeckt sein würden. Drei der Teilnehmer hatten ein Interesse an einem Modul Mobili- tätsmanagement. An dieser Stelle sollten bilaterale Gespräche stattfinden. 16
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal ebot? ukt? n? häft? e? W? ? are? ware ande rupp htang Prod nd S gesc Softw Hard vorh Zielg ufwa ares g Pflic Kern and / and / How e der onala arktb am lfristi Aufw Aufw Know Größ Pers Verm Nah Mitte Modul / Einfluß auf…. Bewertung mit ………. ja/nein ja/nein ja/nein + / ++ / +++ + / ++ / +++ ja/nein + / ++ / +++ + / ++ / +++ 1) Beratung 7/0 6/1 5/2 0/4/2 3/1/2 6/0 +++ + 2) Verbrauchsanalyse 5/2 7/0 6/1 1/3/1 1/3/1 5/0 ++ +++ 3) iGebäude 4/2 3/3 6/0 6/1/0 2/4/1 6/1 +++ +++ 4) Urlaub 1/5 1/6 7/0 5/0/0 4/1/1 3/3 + ++ 5) Sicherheit 3/4 2/5 7/0 1/6/0 2/4/0 3/3 ++ ++ 6) Mobilitätsmanagement 3/4 2/5 2/4 4/1/1 4/1/1 3/3 +++ ++ 7) Shopping 2/5 0/7 5/2 2/4/0 3/3/0 2/4 ++ + + niedrig + + mittel + + + hoch Abbildung 4-2 Bewertung der einzelnen Modulideen 4.2 Grundüberlegungen der Modul-Konzepte Das vorliegende Konzept geht davon aus, dass die Personalisie- rung eines bereits bestehenden Internet Portals der Stadtwerke über einen separaten Zugang stattfindet (siehe PEP in Kapitel2). Die Module beschreiben EnergieWeb Dienste, die der Kunde über diesen Zugang erreicht und in seinem persönlichen Sinne nutzen kann. Die Module muss man differenziert betrachten. Der Modul Ener- gieberatung hat eine reine Hilfe- bzw. Assistenzfunktion im Zu- sammenhang mit den anderen Modulen. Er ist also nicht als Stand alone Modul konzipiert. Die Module Verbrauchsanalyse, iGebäude und Sicherheit sind al- lerdings zunächst als eigenständige Module zu betrachten. Die drei Module Verbrauchsanalyse, iGebäude und Energiebera- tung bilden allerdings gewissermaßen ein Einheit in dem Sinne, dass ein häusliches Energiemanagment damit erreicht werden 17
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal kann. Für die Diskussion der Angebotsaufstellung ist dies beson- ders zu berücksichtigen (siehe Kapitel 7.1). Zunächst wurden für die einzelnen Module Konzeptionen erstellt. Dabei unterscheiden wir drei Betrachtungsebenen. Die erste Ebene ist die eigentliche Modul-Ebene, die die Internet Realisierung beschreibt. Dargestellt wird jeweils, welche Dienste oder Informationen für den Kunden bereitgestellt werden sollen. Die zweite Ebene schließlich beschreibt, die mit den ersten beiden Ebenen verbundenen Dienstleistungen bzw. zusätzliche Dienstleis- tungen, die mit dem EnergieWeb Dienst verbunden werden kön- nen. Dies ist insbesondere bei der Energieberatung der Fall. Die dritte Ebene beschreibt die technische Realisierung sofern mit der EnergieWeb Dienstleistung technische Komponenten verbun- den sind. Dies ist bei der Verbrauchsanalyse, dem iGebäude und dem Sicherheits-Modul der Fall. Für die Darstellungsform in diesem Zwischenbericht wurden soge- nannte Mind-Maps gewählt, graphische baumartige Struk- togramme, die den Vorteil haben, dass man komplexe Zusam- menhänge übersichtlich darstellen kann. Für die jetzige Stufe der Bearbeitung ein ideales Tool. In den zusätzlichen Erläuterungen gehen wir insbesondere auf die Grundstruktur und die Vernetzung zwischen den einzelnen Modu- len ein. 18
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal 4.3 Modul Energieberatung Der Modul Energieberatung soll vier wesentliche Elemente bein- halten: 1. Wissenspräsentation, gegliedert nach Themenbereichen 2. Werkzeuge, nützliche Tools 3. Servicebereich, kostenlose Informationen 4. Marktaktionen sowie Dienstleistungen Grundsätzlich gehen wir davon aus, dass ein Teil der Wissensprä- sentation im allgemeinen Teil des Energie Portales plaziert ist. Auf der Personalisierungs Ebene, d.h. im eigentlichen Modul Be- reich, findet eine gezielte Auswahl durch den Kunden nach The- menbereichen statt. Werkzeuge sind nützliche Tools, die dem Kunden quantifizierte Aussagen zu seiner jeweiligen Problemstellung geben sollen in Form von Hinweise zu dem Status seines jetzigen Energieverbrau- ches. Im Servicebereich, der ebenfalls zum großen Teil im allgemeinen Teil des Portales zugänglich sein muß, werden Informationen und Hilfen kostenlos zur Verfügung gestellt. Marktaktionen sowie Dienstleistungsangebote richten sich an die Kunden des Unternehmens, können aber auch für die Neukunden- gewinnung eingesetzt werden. Personalisierung findet durch Formulierung von Kundenpräferen- zen statt – Auswahlmenüs – und aber auch, durch Erkennung von Bedarfen beim Kunden durch Verknüpfung mit den anderen Modu- len bzw. durch Erkennung von Präferenzen. Die Abbildung 4.3-1 zeigt nun die konzeptionelle Grundstrutur für eine Energieberatung. Die damit verbundenen Dienstleistungsan- gebote werden in Abbildung 4.3-2 dargestellt. Der Dienstleis- tungsbereich wird sehr unternehmensnah gestaltet werden müs- sen. 19
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Suchen neues Identifizieren altes Beratungsinhalte Verbrauchswerte ansprechen an Energie-Bilanz Verbrauchsanalyse abgeben Aktionen vorschlagen Energie-Bilanz E-Shop Themenbereiche Video-/Animation Rechner Gasverbrauch Energie-Bilanz Beleuchtung, Werkzeuge Energie-Bilanz Stand By Kennwerte E-Shop Heizanlagen Strombedarfs-Check Modul Energieberatung Energieanlagen Solar BHKW Kampagne ] Aus-Wirklich-Aus Kampagne Nach ] Schlaulicht Marktaktionen Themenbereichen Neue Idee Energie-Spiel Nach Zielgruppen Neue Idee ordnen Immer informiert Services Downloadbereiche Energie-Bilanzierer Als java Programm stand alone 2 Beratungsangebote Vorhandene Demo Videos Videos nach Themenbereichen ordnen Abbildung 4.3-1 Konzeption Modul Energieberatung Solar-Paket Beratung Consulting EEG-Anlagen EnEV Berechnung Contracting Kooperation mit HWK Messungen Blower-Door-Test Beratungs DL Berechnungen, Beratung Beratung Berechnungen Thermographie Analysen von Anlagen Consulting Regenwassernutzung Analysen von Sonderbereichen Contracting Abbildung 4.3-2 Beratungs-Dienstleistungen 20
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal 4.4 Modul Verbrauchsanalyse Moderne Zählerfernauslesung ermöglicht heute schon eine kom- fortable Messung und Datenerfassung der Energie- und Wasser- verbräuche für Haushalte und Gewerbe. Die bisher schon bekannte ZFA im Industriebereich stößt damit in den Massenkundenbereich vor. Europäisches Beispiel hierfür ist das Projekt der ENEL in Italien, die in den nächsten 2-3 Jahren et- wa 30 Millionen Zähler durch Digital-Zähler austauschen wird. Der Austausch wird als Regelaustausch durchgeführt verbunden allerdings mit zusätzlichen Diensten für die Kunden (z.B. Steuerung von Geräten). Die Konzeption des Modul Verbrauchsanalyse geht von zwei Kun- denbedürfnissen aus: a. dem Bedürfniss nach Transparenz und zeitnaher Information über den Verbrauch sowie b. dem Wunsch den Verbrauch bedarfsgerecht, kostenbewußt und umweltbezogen beeinflussen zu können. Für die Erfüllung beider Bedürfnisse werden durch die kundenge- rechte Verbrauchsanalyse Grundlagen gelegt. Das heißt, der Kunde erhält tagesaktuelle Informationen über sein Verbrauchsprofil durch das Portal oder per SMS , , die es ihm er- möglichen, seinen Verbrauch richtig einzuschätzen. Die Analyse wird hierzu geeignete Informationen und Hinweise liefern. Bei Ein- satz entsprechender Zählertechnik geht die Verbrauchsanalyse noch weit hierüber hinaus. Es sind dann gerätespezifische Ver- bauchserfassungen (Haushaltsgroßgeräte möglich), die zusätzlich noch Fehlerdetektion zulassen (Kapitel 5.3). Die Modulkonzeption beruht ganz wesentlich auf Entwicklung und Test dieses Mehr- werts. In Verbindung mit dem Modul iGebäude wird der Kunde in die La- ge versetzt ein häusliches Energiemanagement durchzuführen, in dem er seinen Verbrauch dann noch aktiv beeinflussen kann. 21
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Zeitfenster z.B. Abwesenheit Datenerfassung Tabellen 2 Datenaustausch mit Energieberatung Graphiken Visualisierung Verbrauch Symbole SMS Tagesverlauf Strom Trendberechnungen Algorithmen Abweichungsanalysen Verlauf Expertenwissen Analyse Check-Liste Verlauf Erdgas Anforderungen Formular Modul Call-Back Verbrauchsanalyse Bestellung Verlauf Wasser 05.04.2002 - v11 Log in Wasser tritt aus Standard Gegen Trendverbrauch des Angebotes Preisliste Abweichungen Gegen Kennwerte Tour "Behalten Sie Ihren Verbrauch im Griff" Selbstkontrolle Meldungen Empfehlungen Messung 2 ZFA Tarife Manuelle Eingabe Einspar-Contracting Angebote Beratungsdienstleistungen Abbildung 4.4-1 Konzeption des Modul Verbrauchsanalyse Zeitintervalle Genauigkeit Eichgesetz Strom Erdgas Alle Medien Wasser Verbrauchsanalyse Technik ZFA Speicher Kosten 05.04.2002 - v11 Optimierung Bus Funkbasiert Schnittstellen Technik Powerline 2 Internet Modul Zentraler Ort Wohnung Installationstechnik Abbildung 4.4-2 Technik ZFA für Verbrauchsanalyse 22
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal 4.5 Modul intelligentes Gebäude Eine Vernetzung der Haustechnik bietet neue Dimensionen bei Komfort, Betrieb, Überwachung und Energiemanagement im Ge- bäude- und Wohnbereich. Der Schwerpunkt im Kontext „intelligen- ter Gebäude“ liegt hierbei zum einen auf der gewerkeübergreifen- den Integration unterschiedlicher Systeme wie z.B. Heizung, Be- leuchtung, Jalouise, Sicherheit, Zählwerterfassung, braune/weisse Ware, Kommunikation und zum anderen in der Verknüpfung mit internetbasierten Technologien sowie Dienstleistungen. Die Verknüpfung einzelner bislang oft unabhängiger Systeme zu einem Gesamtsystem scheitert aber leider oft an dem Fehlen kos- tengünstiger Schnittstellen zwischen den Systemen. Desweiteren erscheint der Mehrwert einer Vernetzung und der zwangsläufig damit verbundenen Kosten dem Kunden oft nicht gerechtfertigt. Dies liegt zum einen daran, dass die bisherigen Marktangebote im wesentllichen technologieorientiert (Technologie Push) vermarktet werden und das vermarktete Funktionsspektrum keinen entschei- denden Mehrwert für den Kunden darstellt. Weiter werden inte- ressante Mehrwerte, die z.B. durch die Verknüpfung mit internet- basierten Technologien und Dienstleistungen entstehen noch we- nig bzw. garnicht eingesetzt oder entwickelt. Eingebunden in ein Gesamtkonzept, wie dem personalisierten In- ternetportal, wird eine Vernetzung der Haustechnik zu einem deut- lichen Mehrwert - z.B. stellt eine moderne und einfach zu bedie- nende Bedienoberfläche über Personal Computer, Personal Digital Assistent oder Webpad für die Haustechnik eine interessante Funk- tionalität dar und bietet nebenbei ein gewisses Flair. In Verbindung mit weiteren webbasierten Dienstleistungen (Onli- ne-Abrechnung, Energiemanagement) verschiebt sich somit der Kosten/Nutzen-Aspekt beim Kunden hin zu einem interessanten Produkt-Dienstleistungs Angebot. Das eigentliche Produkt Hausautomation wird letztlich wegen der damit verbundenen Mehrwertdienstleistungen verkauft – hierzu zählen u.a.: 23
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal • Nutzung von Dienstleistungsangeboten bei Urlaub, Sicherheit, Störmanagement • Nutzung von Dienstleistungsangeboten bei Bedienung und Wartung der Haustechnik • Einheitliche professionell erstellte Bedienoberfläche • Langfristige Investitions- und Zukunftssicherheit durch Erwei- terbarkeit und Flexibilität des Systems Moderne Hausautomation ist der Schlüssel zu einem aktiven Energiemanagement. Untersuchungen zeigen, dass insbesondere auf Grund des Feedbacks einer Verbrauchsanzeige 10-30 % des Energieverbrauches beeinflußt werden können. Um nutzerspezifischen Anforderungen im Hinblick auf Funktionali- tät, Bedienbarkeit, Komfort flexibel begegnen zu können und den Voraussetzungen insbesondere im Gebäudebestand Rechnung zu tragen (siehe Kapitel 5.2) unterscheiden wir zwei Angebotsvarian- ten. a. Standardlösung b. Individuallösung Das Standardangebot soll im Privatkundenbereich ein Kunden- segment ansprechen, das ohne aufwändige Installationen und zu vertretbaren Kosten erreichbar ist. Deshalb wird dies wesentlich auf funkbasierte Lösungen hinauslaufen. Der Individualfall bezieht sich auf ein anspruchsvolleres Kunden- segment, das entweder im Neubaubereich liegt oder im Sanie- rungsbereich. Der Officebereich erscheint ein sinnvolles Anwen- dungsfeld im gewerblichen Sektor zu sein. Über das Internet-Portal (Abbildung 4.5-1) wird ein Navigator zur Verfügung gestellt sowie eine Statusanzeige der wichtigsten Daten und Einstellungen, so dass der Kunde möglichst auf einen Blick die wesentlichen Kontrollen und Einstellungen vornehmen kann. Da das Portal überall erreichbar ist, wo ein Zugang zum Internet be- steht, auch mobil, wird der Kunde immer und überall Zugriff auf diese Funktionen haben. 24
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal 2 Log in Standard Produkte und Dienstleistungen Preisliste Tour "Machen sie ihr Raumweise Energie Report Statusmeldungen Ereignisse 2 Sicherheit 2 Urlaub 05.04.2002 - v9 Raumweise Check-Liste Anlagen: Heizung, Solar, etc. Anforderungen Navigator Formular Call-Back Steckdosen etc. Bestellung Hilfeseiten 2 Abbildung 4.5-1 Konzeption des Modul intelligentes Gebäude Neuinstallation 2 Hardwareausstattung Erweiterungen 2 Internet Modul System-Beratung Standardangebot 05.04.2002 - v9 Kleingewerbe Produktangebot Individual Angebot Wartung und Privatkunden und Instandhaltung Gewerbekunden Reparaturdienst Ideen Abbildung 4.5-2 Dienstleistungen zum iGebäude Modul 25
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Funkbasiert Systemauswahl Powerline Temperatur Bussystem vorhanden Anbindung an Internet Raumbezogen Steckdosen Standardfall Beleuchtung Heizanlage Heizanlage optional Solaranlage Installation Neu-/Altbau Privatkunden Sicherheitstechnik PV BHKW / BZ Pilotkunden 2002-04-15 - v10 2 ZFA Angebotsspezifik Brandmelder Bussytem vorhanden Kontakte Installation Alt-/Neubau Bewegungsmelder Gewerbekunde Temperaturen Pilotkunden Nur GA nicht Produktion Bussystem Entscheidung Powerline Funkbasierte Systeme Abbildung 4.5-3 Technische Konzeption eines iGebäude Modules 4.6 Modul Sicherheit Sicherheit ist ein zunehmendes Kundenbedürfnis. Die Konzeption dieses Modules bezieht sich ausschließlich auf den Gebäudebereich und hier auf die beiden Gebiete: a. Brandschutz und b. Einbruchschutz Das Modul steht in engem Zusammenhang mit dem Modul iGe- bäude soll allerdings jedoch auch als „stand alone“ Lösung angeboten werden können. Das Internet-Portal übernimmt hier wieder die Funktion der Navi- gation und Beobachtung. Der Kunde wird die Möglichkeit haben über das Internet Einstellungen vornehmen zu können, z.B. Frei- schaltung von Funktionen sowie Berichte darüber zu erhalten, wel- che Aktionen bzw. Ereignisse geschehen sind. 26
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Log in 2 Bewegungsmelder Standard Video-Feedback Ereignisse Preisliste Report Statusmeldungen Brand Meldungen Einbruch Modul Sicherheit 05.04.2002 Check-Liste Anforderungen Formular Aktivierung Call-Back Brandschutz Navigator Bestellung Intrusionsschutz Abbildung 4.6-1 Konzeption des Modul Sicherheit Brandschutz Sicherheitsdienste Ausstattung mit Hardware Intrusionsschutz Sicherheits DL 2 Freischaltung Modul 05.04.2002 Neue Funktionen Wartung Erweiterung Neue Bereiche Abbildung 4.6-2 Dienstleistungen zum Modul Sicherheit 4.7 Pflichtenheft für die Modulprogrammierung im Feldtest Die konzeptionellen Überlegungen wurden nun in Kapitel 4.1 bis 4.6 dargelegt. In einem Feldtest sollen die Konzeptionen umgesetzt werden. So- mit müssen Vorgaben für die Web-Programmierung entwickelt werden. Dies geschieht in Form eines funktionell orientierten Pflichtenheftes. Im Feldtest wird dieses Pflichtenheft zu Grunde gelegt und ent- sprechend bestimmter z.B. Hersteller spezifischer Gegebenheiten weiter konkretisiert werden (siehe Anhang C). 27
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Kapitel 5 Technische-Konzeption 5.1 Datenmanagement / Datensicherheit Die Randbedingungen für ein Datenmanagement sind die zuver- lässige und sichere Fernauslesung der Zähler, die im Internetportal integrierte Bedienung einer möglichen Haustechnik sowie eine Da- tenvisualisierung und Fernwirkung der Haustechnik über das In- ternet. Die Abbildung 5.1-1 zeigt den prinzipiellen Aufbau eines Datenmanagementsystems. Abbildung 5.1-1 Datenmanagementsystem Mit den Farben grün und gelb soll der Zuständigkeitsbereich für das System angedeutet werden. In der Abbildung gelb unterlegt ist der den Stadtwerken zugeordnete Bereich, grün unterlegt ist der Bereich des Privatkunden. Die Leitzentrale Haustechnik besteht aus einer leistungsfähigen DV-Anlage mit Datenbankserver, Web- server, Bedienrechner und entsprechender Netzwerkkomponenten. Der Betrieb einer solchen DV-Anlage kann entweder von den Stadtwerken selbst durchgeführt werden oder als Dienstleistung eingekauft werden. In der Leitzentrale Haustechnik werden alle wesentlichen Daten gespeichert. Der Kunde kann über das perso- nalisierte Internetportal auf die ihm zur Verfügung stehenden Da- ten zugreifen. Dazu soll ein Standardbrowser verwendet werden 28
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal können, der über das Web auf einen Webserver zugreift. Der Webserver baut dynamisch je nach Kunde (Authentisierung), An- frage und vom Kunden gewünschter Leistung eine Datenvisualisie- rung oder Datenanalyse mit entsprechenden Daten aus der Da- tenbank auf. Die Daten werden regelmäßig von den Gebäudeau- tomationsknoten der Kunden geliefert. Darüber hinaus können be- sondere Daten sporadisch von den Gebäudeautomationsknoten an die Leitzentrale übergeben werden. Das sind Störmeldungen oder Gefahrmeldungen, die von der Leitzentrale direkt weiterver- arbeitet werden (Weiterleitung per SMS oder Email an den Kun- den, Meldung bei einem Sicherheitsdienst, ...). Der Zugriff auf ak- tuelle Daten wird dadurch realisiert, dass die Leitzentrale Daten von einem Gebäudeautomationsknoten anfordern. Die Haustechnik des Kunden kann sich aus unterschiedlichen Sys- temen (Heizung, Elektro, Lüftung, ...) verschiedener Hersteller zu- sammensetzen. Die Vernetzung dieser Systeme geschieht über ei- nen Gebäudeautomationsknoten. Er setzt die systemeigenen Pro- tokolle auf ein einheitliches Protokoll um und integriert die Kom- munikation mit der Leitzentrale Haustechnik. Die technische Um- setzung des Gebäudeautomationsknotens kann integriert in einem Wohnungsmanager geschehen oder bei erweiterter Leistungsfä- higkeit in einem einfachen Personalcomputer erfolgen. Im letzten Fall können auch systemübergreifende zeitabhängige und ereig- nisabhängige Schaltprogramme realisiert werden, sowie Kennzah- len wie z.B. ein Anlagenwirkungsgrad berechnet werden. Das Datenmanagementsystem soll auch für eine reine Zählerfern- auslesung zur Verfügung stehen. Dazu soll nach Abbildung 5.1-2 ein Gebäudeautomationsknoten per Modem die fernauslesbaren Zähler einer Anzahl von Kunden anwählen und Daten auslesen. 29
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Abbildung 5.1-2: Zählerfernauslesung Diese Daten werden in der Leitzentrale abgelegt und stehen dort für eine Visualisierung über das personalisierte Internetportal zur Verfügung. Mit eigener Software kann ein Stadtwerk mit den Da- ten der Datenbank eine zeitnahe Abrechnung des Verbrauchs ei- nes Kunden realisieren. Der Aufbau des hier beschriebenen Datenmanagementsystems geschieht überwiegend mit Komponenten, die als Stand der Tech- nik in modernen DV-Anlagen zum Einsatz kommen. Ein besonderes Merkmal der hier vorgeschlagenen Lösung ist der frühzeitige Übergang von der Haustechnik zur EDV-Welt im Gebäudeautoma- tionsknoten. Für die Datenübertragung, Speicherung, Analyse und Fernwirkung kann deshalb auf in der Praxis bestens bewährte Techniken zurückgegriffen werden. Diese Vorgehensweise gewähr- leistet eine dem Anspruch entsprechende Datensicherheit. § Datenübertragung: Eine Datenübertragung findet nur zwi- schen der Haustechnik und der Leitzentrale statt. Der Verbindungsaufbau über ISDN gewährleistet eine zuver- lässige Identifikation der Verbindungspartner über die Tele- fonnummer. Die Telekom überprüft bei einer Verbindung die gesetzten Mehrfachrufnummer (MSN) und korrigiert 30
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal diese, falls eine dem Anschluss nicht zugeordnete MSN vergeben wird. So kann eine gezielte Zuordnung des Anru- fenden erfolgen. Sowohl der Gebäudeautomationsknoten wie auch der Router in der Leitzentrale lehnen eine nicht bekannte MSN ab, sodass ein Verbindungsaufbau unter- bunden wird. Ein weiterer Vorteil der Datenübertragung per ISDN ist der Verbindung von Gebäudeautomationskno- ten und Leitzentrale über eine separate Leitung. Diese Lei- tung wird von der Telekom entsprechend der Rufnummer vom Anrufenden zum Angerufenen temporär und exklusiv geschaltet. Das unbefugte Abhören ist verboten und erfor- dert geeignetes Spionagewerkzeug oder einen Eingriff in das System der Telekom. § Datenspeicherung: Für die Datenspeicherung sind ent- sprechende Vorkehrungen bei Hard- und Software erforder- lich, um eine ausreichende Datensicherheit zu gewährleis- ten. Die Serverhardware ist redundant aufzubauen und muss eine gute Ausfallsicherheit gewährleisten (RAID- Arrays). Moderne Datenbanksoftware bietet eine schnelle und sichere Datenspeicherung und beinhaltet weitere Werkzeuge für Datenauswahl und Datenauslesen. Die Leit- zentrale ist sicher vor unbefugtem und irrtümlichen Zugriff aufzubauen. § Datenanalyse: Eine personalisierte Energieberatung ba- siert auf der Auswertung einer Anzahl von Daten des ent- sprechenden Kunden. Da die Auswertung der Daten auf einem Server der Leitzentrale geschehen soll (z.B. Webser- ver), kann der Zugriff auf die Datenbank innerhalb eines LANs genau festgelegt werden. Der Kunde kann nach Au- thentisierung über das Internet auf den Webserver zugrei- fen. Nur der Webserver und ein Bedienserver können auf Daten der Datenbank zugreifen. § Fernwirkung: Der Zugriff auf die Haustechnik des Kunden geschieht ausschließlich über die Leitzentrale. Dazu wird eine Datenübertragung per ISDN zwischen der Leitzentrale und dem Gebäudeautomationsknoten aufgebaut. Diese Vorgehensweise gewährleistet einmal die Einbettung einer Fernwirkung in das Konzept des personalisierten Internet- portals, zum anderen die Kontrolle über den Zugriff auf die Haustechnik des Kunden (siehe Punkt Datenübertragung). Eine Fernwirkung des Kunden kann damit über verschiede- ne Wege realisiert werden: über Internet, Email, SMS sowie Telefongespräch. In allen Fällen wird eine Software der Leitzentrale die Wünsche des Kunden erfassen, eine Ver- 31
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal bindung aufbauen und die gewünschte Fernwirkung durch- führen. Eine Rückmeldung über die erfolgreiche Fernwir- kung kann dem Kunden zugestellt werden, falls das Haus- techniksystem eine Rückmeldung unterstützt. Die Digitale Signatur Zum Abschluß von rechtsverbindlichen Geschäften und zur Au- thentifizierung von entsprechenden Dokumenten ist eine eindeuti- ge, der schriftlichen Unterschrift von Hand gleichrangige, elektro- nische Signatur erforderlich (eBusiness braucht sichere und ver- bindliche Verfahren). Das deutsche Signaturgesetz regelt die Bedingungen für eine si- chere Anwendung der digitalen Signatur seit 1997 im Informati- ons- und Kommunikationsdienste Gesetz (IuKDG). In § 1 Zweck und Anwendungsbereich heißt es: „Zweck des Gesetzes ist es Rahmenbedingungen für digitale Sig- naturen zu schaffen, unter denen diese als sicher gelten und Fäl- schungen digitaler Signaturen oder Verfälschungen von signierten Daten zuverlässig festgestellt werden können“ 1999 wurde eine entsprechende EU Richtlinie verabschiedet, um die international erforderlichen Sicherheiten herzustellen. Seit dem 1.8.2001 ist die Umsetzung in deutsches Recht vorgenommen worden. Damit ist die Gleichstellung der digitalen Signatur mit der eigenhändigen Unterschrift rechtswirksam. In den Rahmenbedin- gungen heißt es allerdings nicht mehr digitale sondern elektroni- sche Signatur. Anwendungsfelder Die elektronische Signatur wird überall dort angewendet wo elekt- ronische Daten übertragen, gespeichert und verarbeitet werden müssen. • Identifikation, Authentisierung und Berechtigungsprüfung • geschäftliche Transaktionen • Schutz von geistigem Eigentum • Manipulationskontrolle von Software Demnach kann durch die elektronische Signatur eine Zugangsbe- rechtigung zweifelsfrei hergestellt werden. 32
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Im elektronischen Geschäftsverkehr sind somit Warenbestellun- gen, Auftragserteilungen, Zahlungsüberweisungen, Übermittlung von Handelsdokumenten und Steuerdaten und sonstige Ge- schäftsprozesse möglich. Darüber hinaus ist auch die Archivierung von Daten betroffen. Genauso wird nun auch die Abwicklung von Verwaltungsangele- genheiten auf elektronischem Wege möglich sein. Selbst Grund- buch-Eintragungen und die damit zusammenhängende Kommuni- kation werden in Zukunft elektronisch abgewickelt werden können. Alle Daten werden vom autorisierten Rechtspfleger mit dessen pri- vatem Schlüssel signiert. Im Bankenbereich wurde vom deutschen Kreditgewerbe ein neuer Standard für das Homebanking eingeführt (HBCI). Technik Zum Erzeugen und Prüfen der Signatur werden moderne kryp- tographische Methoden eingesetzt. Es wird ein sog. asymmetri- sches Verfahren eingesetzt. Der Benutzer erhält ein Schlüsselpaar – einen privaten und einen öffentlichen Schlüssel. Der private Schlüssel befindet sich auf einer Smartcard und kann weder ausgelesen noch verändert werden. Der öffentliche Schlüs- sel ist über das Internet verfügbar. Nur durch die Kombination der beiden Schlüssel wird eine eindeu- tige Signierung möglich. Beim Signieren wird aus den Daten mit Hilfe einer mathemati- schen Funktion ein sog. Hash-Wert berechnet. Nach Eingabe einer persönlichen PIN wir dieser Wert an die Daten drangehängt. Diese Signatur erfüllt gleichzeitig die Funktion eines Siegels und einer Unterschrift. Damit ist ein außerordentlich hohes Sicherheitsni- veau erreicht. Selbst wenn die PIN ausgeforscht werden kann, so ist eine Signierung oder Prüfung eines Dokumentes nur mit Hilfe der Smartcard möglich. Wurde das Dokument beispielsweise un- terwegs geändert so kann dies beim Empfang festgestellt werden. Damit die Schlüssel sicher erzeugt werden können, wird dies von Zertifizierungsstellen vorgenommen. Somit kann der persönliche Schlüssel nur durch persönliche Authentifizierung mittels eines Ausweises bei einer Zertifizierungsstelle erhalten werden. Dies wird mit einem Zertifikat dokumentiert. Ausgegeben werden die Karten von Registrierungsstellen z.B. IHK, Banken, Städte, welche wiederum mit einem Trust-Center (z.B. D- Turst) verbunden sind. 33
Endbericht zum Projekt Personalisiertes Internet Portal Die Signierung ist keine Verschlüsselung. Diese muß mit entspre- chenden Verfahren zusätzlich vorgenommen werden. Abbildung 5.1-3 Schlüsselverfahren Verbreitung und Perspektiven Entscheidend ist das Engagement von Wirtschaft, Institutionen und Behörden. Ein viel beachtetes Vorhaben ist das Projekt Media@Komm, das von den Kommunen entwickelt und vom Bundeswirtschaftsministe- rium betreut wird. Die Stadt Bremen hat nun beispielsweise das Bremer Online Servi- ce Zentrum eröffnet www.bremer-online-service.de . Dort kann man eine Signaturkarte für 5 Euro und einen Kartenleser für 10 Euro erhalten (üblicher- weise liegen die Kosten eher bei je 50 Euro). Im Rahmen der Vorhaben für E-Governement ist die Entwicklung der elektronischen Signatur als absolut notwendige Voraussetzung zu sehen. Der Markt entwickelt sich insgesamt noch sehr langsam. Die Post hat sich nun von Signtrust (Tochterunternehmen und 34
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