Endokrinologie Informationen Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie

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Endokrinologie Informationen Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
September, 46. Jahrgang
                                                                                                             3/2022

Endokrinologie
Informationen
Mitteilungen
der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

European Hormone Medal, Preisvergabe 2022: Prof. Anton Luger,
Prof. Peter Rossing, Prof. Josef Köhrle, Prof. Martin Faßnacht (v.l.n.r.)

                                                                                          • European
                                                                                             Hormone Medal

                                                                                          • Translationaler
                                                                                             Forschungspreis

                                                                                          • Neue universitäre
                                                                             Redaktion       Endokrinologie
www.endokrinologie.net                                              Nicole Unger, Essen
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Endokrinologie
Informationen
Mitteilungen
der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie

Endokrinologie Informationen
ISSN 0721-667-X

Impressum
Verantwortliche Redaktion                                                        Verantwortlich für den Anzeigenteil
PD Dr. med. Nicole Unger                                                         Wecom Gesellschaft für Kommunikation mbH & Co. KG
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel                         Patrick Haas-Sternberg
Universiätsklinikum Essen                                                        Lerchenkamp 11
Hufelandstraße 55                                                                31137 Hildesheim
45147 Essen                                                                      Tel.: 0 51 21 / 20 666-21
Telefon:+49 201 / 723-6401                                                       Fax: 0 51 21 / 20 666-12
Telefax:+49 201 / 723-5931                                                       E-Mail: patrick.haas@we-com.de
E-Mail: nicole.unger@uk-essen.de
Manuskripte bitte als Ausdruck sowie an die angegebene E-Mail-­Adresse senden.   Erscheinungsweise
                                                                                 Die Endokrinologie Informationen erscheinen 5-mal jährlich (inkl. 1 Sonderausgabe)
Redaktionelle Mitarbeit
Claudia Christiane Friedrich                                                     Wichtige Hinweise
ccfriedrich@outlook.de                                                           Geschützte Warenbezeichnungen oder Handelsnamen werden nicht in jedem Fall beson-
                                                                                 ders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann nicht geschlossen
Geschäftsstelle der DGE                                                          werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.
EndoScience Service GmbH                                                         Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind
Hopfengartenweg 19                                                               urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urhe-
90518 Altdorf                                                                    berrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt
Tel.: 0 91 87 / 9 22 65 04                                                       insbesondere für Vervielfältigungen – auch z. B. durch Fotokopie –, Übersetzungen, Mi-
                                                                                 kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Fax: 0 91 87 / 9 22 65 07
                                                                                 Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag
E-Mail: info@endoscience.de
                                                                                 keine Gewähr übernommen werden. Jeder Benutzer ist angehalten, durch sorgfältige
                                                                                 Prüfung der Beipackzettel der verwendeten Präparate und gegebenenfalls nach Kon-
Verlag                                                                           sultation eines Spezialisten festzustellen, ob die dort gegebene Empfehlung für Dosie-
Wecom Gesellschaft für Kommunikation mbH & Co. KG                                rungen oder die Beachtung von Kontraindikationen gegenüber der Angabe in dieser
Lerchenkamp 11                                                                   Zeitschrift abweicht. Jede Dosierung oder Applikation erfolgt auf eigene Gefahr des
31137 Hildesheim                                                                 Benutzers. Autoren und Verlag appellieren an jeden Benutzer, ihm etwa auffallende Un-
Tel.: 0 51 21 / 20 666-0                                                         genauigkeiten dem Verlag mitzuteilen.
Fax: 0 51 21 / 20 666-12                                                         Die Artikel in der Pharma-Ecke stehen außerhalb der Verantwortung der Herausgeber.
E-Mail: info@we-com.de
Der Verlag übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben.
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INHALTSVERZEICHNIS

Endokrinologie Informationen
September 2022 · 46. Jahrgang

Editorial                                                                                                            8

Aus dem Vorstand und der Geschäftsstelle der DGE
25. INTENSIVKURS für Klinische Endokrinologie, 16. – 19.11.2022 in Weimar                                            9
Bericht der Schatzmeisterin über die Finanzen der DGE im Jahr 2021                                                  10
Basic-Clinical Translational Research Award of the DGE 2023 – 1. Ausschreibung 2022                                 12
Stellungnahme                                                                                                       14
Abgabetermine für die Beiträge in den Endokrinologie Informationen                                                  14

Personalien
Neue universitäre Endokrinologie in Bielefeld                                                                       16
Nachruf Prof. Dr. med. Klaus von Werder                                                                             17

Forschungsverbünde
Retreat des Sonderforschungsbereiches / Transregios 296                                                             18
Local Control of Thyroid Hormone Action (LOCOTACT)
Neue Emmy Noether Gruppe im DFG Fachbereich Endokrinologie eingerichtet                                             19

Aus der Pressestelle der DGE
Geplantes Selbstbestimmungsrecht bei Geschlechtsangleichung                                                         20
Endokrinologie und Diabetologie: Versorgungsengpässe sind vorprogrammiert – jetzt gegensteuern!                     22
DGE und DDG fordern: Stellenwert der Sprechenden Medizin stärken
Diabetes Typ 1: Abschied vom Kinderdiabetologen bedeutet häufig Abbruch der ärztlichen Betreuung.                   23
DDG fordert flächendeckend qualifizierte Versorgungsangebote im Umgang mit modernen AID-Technologien
Herz-Risikopatienten müssen Cholesterinspiegel senken: Medikamente jedoch aufgrund von Vorurteilen oft ungenutzt    25
Unterversorgung trotz ausreichendem Therapieangebot
Lieferschwierigkeiten von gentechnologisch hergestelltem P­ arathormon                                              27

Preisausschreibung
Forschungspreis für das Jahr 2023 der Dr. UdT. (du Tschad) Dr. med. h.c. Heinz Bürger-Büsing-Stiftung               28
zur Erforschung und Behandlung des Diabetes mellitus

Europa
Große Ehrung – European Hormone Medal an Professor Josef Köhrle                                                     29
A message from the ESE President                                                                                    31
Anerkennung der Schlüsselrolle von Hormonen in der euro­päischen Gesundheit: die Deklaration von Mailand 2022       32

Pharma-Ecke                                                                                                         34

Veranstaltungskalender                                                                                              36

Endokrinologie Informationen 3/20225
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DIE DGE

Gremien der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
Vorstand                                           Sektion Diabetes, Adipositas und Stoffwechsel
                                                   Sprecher:
Präsident                                          Prof. Dr. Martin Merkel, Hamburg
Prof. Dr. G. Stalla, München                       Beirat:
1. Vize-Präsident                                  Prof. Dr. Matthias Blüher, Leipzig
Prof. Dr. Jan Tuckermann, Ulm                      Dr. Katja Gollisch, Göttingen
2. Vize-Präsident                                  Prof. Dr. Matthias Laudes, Kiel
Prof. Dr. Nicole Reisch, München                   Prof. Dr. med. Knut Mai, Berlin
Sekretär und Schatzmeister                         PD Dr. Alexander Mann, Frankfurt,
Prof. Dr. Ilonka Kreitschmann-Andermahr, Essen     Dr. Svenja Meyhöfer, Lübeck (Kooptiert)
Berufspolitische Fragen                            Dr. Ulrike Schatz, Dresden
Dr. Beate Schöfl-Siegert, Erlangen                 Dr. Anja Vogt, München
Prof. Dr. Martin Pfohl, Duisburg
Mediensprecher                                     Sektion Knochen- und Mineralstoffwechsel (CRHUKS)
Prof. Dr. Stephan Petersenn, Hamburg               Sprecher:
Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Schatz, Bochum (Blogs)   PD Dr. Stephan Scharla, Bad Reichenhall
Redaktion Endokrinologie Informationen             Beirat:
PD Dr. Nicole Unger, Essen                         Prof. Dr. Walter Josef Fassbender, Zürich (CH)
Tagungspräsident 2023                              Dr. Katharina Jähn, Hamburg
Prof. Dr. Jürgen Honegger, Tübingen                PD Dr. Vanadin Seifert-Klauss, München
Tagungspräsident 2024                              Prof. Dr. Heide Siggelkow, Göttingen
Prof. Dr. Holger S. Willenberg, Rostock            Dr. Elena Tsourdi, Dresden
Tagungspräsident 2025
Prof. Dr. Jens Brüning, Köln                       Sektion Nebenniere, Steroide und Hypertonie
                                                   Sprecher:
Vorstandsassistenz                                 Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Matthias Kroiss, München
Dr. Martina Jordan, Erlangen                       Beirat:
                                                   Dr. med. Tina Kienitz, Berlin
Akademie für Fort- und Weiterbildung der DGE       Dr. med. Gesine Meyer, Frankfurt
Sprecher:                                          Dr. rer. nat. Mirko Peitzsch, Dresden
PD Dr. J. Feldkamp, Bielefeld                      Prof. Dr. Nada Rayes, Leipzig
Beirat:                                            Prof. Dr. Holger Willenberg, Rostock
Dr. B. Stamm, Saarbrücken
Prof. Dr. G. Stalla, München                       Sektion Neuroendokrinologie
Prof. Dr. I. Kreitschmann-Andermahr, Essen         Sprecher:
Dr. B. Schöfl-Siegert, Erlangen                    Prof. Dr. Sebastian Meyhöfer, Lübeck
Prof. Dr. M. Pfohl, Duisburg                       Beirat:
Prof. Dr. H. Willenberg, Rostock                   Dr. Ulf Elbelt, Berlin
Prof. Dr. C. Schöfl, Bamberg                       Prof. Dr. Ursula Stockhorst, Osnabrück
Herr M. Then, Altorf                               Prof. Dr. Ilonka Kreitschmann-Andermahr, Essen
Dr. L. Kühne-Eversmann, München                    Dr. Ulrich Renner, München
                                                   Prof. Dr. Marily Theodoropoulou, München
Sektion Angewandte Endokrinologie                  Prof. Dr. Manfred Hallschmid, Tübingen
Sprecher:                                          PD Dr. Timo Deutschbein, Oldenburg (Sprecher AG Hypophyse)
Prof. Dr. Harald J. Schneider, München
Beirat:                                            AG Pädiatrische Endokrinologie und Diabetologie/
Dr. Hendrik Biering, Berlin                        Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie
Dr. Julia K. Domberg, Oldenburg                    und -diabetologie (DGKED) e.V.
PD Dr. Onno E. Janßen, Hamburg                     Sprecher:
Dr. B. Schöfl-Siegert, Erlangen                    Dr. Dirk Schnabel, Berlin
                                                   Beirat:
                                                   Prof. Dr. Susanne Bechtold-Dalla Pozza, München
                                                   PD Dr. Alexandra Keller, Leipzig
                                                   Prof. Dr. Thomas Reinehr, Datteln
                                                   Dr. Katja Konrad, Essen
                                                   Prof. Dr. Joachim Wölfle, Erlangen

6                                                                                          Endokrinologie Informationen 3/2022
Endokrinologie Informationen Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
DIE DGE

Sektion Reproduktionsbiologie und -medizin           Arbeitsgemeinschaft Young Active Research in
Sprecher:                                            Endocrinology (YARE)
Prof. Dr. Martin Götte, Münster                      Sprecherin:
Beirat:                                              Dr. med. Viktoria Köhler, Frankfurt/München
Dr. Alexander Busch, Kopenhagen                      Beirat:
Prof. Dr. Ralf Dittrich, Erlangen                    Dr. rer. nat. Anne-Marie Neumann, Ulm (stellv. Sprecherin)
Prof. Dr. Artur Mayerhofer, München                  Dr. med. Carmina Fuß, Würzburg
Prof. Dr. Vanadin Seifert-Klauss, München            Dr. med. Alexander Busch, PhD, Kopenhagen, Dänemark
PD Dr. Joachim Weitzel, Dummerstorf                  Dr. med. Anna Katharina Flügel, Frankfurt
                                                     Dr. rer. nat. Lisbeth Harder, Stockholm, Schweden
Sektion Schilddrüse                                  Dr. med. Sabrina Giese, Tübingen
Sprecher:                                            Caroline Frädrich, M. Sc., Berlin
Prof. Dr. Michael Kreissl, Magdeburg
Beirat:                                              Arbeitsgemeinschaft Labor
Dr. Stephanie Allelein, Düsseldorf                   Sprecher:
Prof. Dr. Jörg Bojunga, Frankfurt a. M.              Prof. Dr. Martin Bidlingmaier, München
PD Dr. Stefan Karger, Leipzig                        Beirat:
Prof. Dr. Kerstin Lorenz, Halle an der Saale         Prof. Dr. Henri Wallaschofski, Erfurt
Prof. Dr. Lars C. Möller, Essen                      Prof. Dr. Jürgen Kratzsch, Leipzig
                                                     Prof. Dr. Sven Diederich, Berlin
Sektion Endokrinologie-AssistentInnen                Dr. Henrik Biering, Berlin
Sprecherin:                                          Dr. Mirko Peitzsch, Dresden
Kathrin Zopf, Berlin
Beirat:                                              Experimental and Clinical Endocrinology & Diabetes
Gisela Jungmann, Rheda-Wiedenbrück                   Herausgeber:
Alis Kabaracyan, München                             Prof. Dr. Karsten Müssig, Georgsmarienhütte
Janina Sauerwald, Berlin                             Prof. Dr. Martin Reincke, München
Sandy Werner, Oldenburg                              Prof. Dr. Cora Weigert, Tübingen
Vertreter der Akademie der DGE:
Dr. Lisa Kühne-Eversmann, München                    Vertreter bei der European Union of Medical Specialists (UEMS)
                                                     Prof. Dr. Jörg Bojunga, Frankfurt/Main
Arbeitsgemeinschaft Hypophyse und Hypophysentumore   PD Dr. Reinhard Finke, Berlin
Sprecher:
PD Dr. Timo Deutschbein, Oldenburg                   Vertreter in der International Society of Endocrinology
Beirat:                                              Prof. Dr. Günter Stalla, München
Prof. Dr. J. Flitsch, Hamburg                        Prof. Dr. Ilonka Kreitschmann-Andermahr, Essen
Dr. Katharina Schilbach, München
Dr. Sonja Siegel, Essen                              Vertreter bei AWMF
                                                     Prof. Dr. Martin Fassnacht, Würzburg
Arbeitsgemeinschaft Endokrine und neuroendokrine     Prof. Dr. Nicole Reisch, München
­Onkologie
 Sprecher:                                           Datenschutzbeauftragte
 Prof. Dr. Matthias M. Weber, Mainz                  Dr. Martina Jordan
 Beirat:                                             Geschäftsstelle der DGE
 Prof. Dr. Jörg Bojunga, Frankfurt                   Hopfengartenweg 19
 Prof. Dr. Martin Faßnacht, Würzburg                 90518 Altdorf
 PD Dr. Patricia Grabowski, Berlin                   Tel.: 09131 / 4000997
 Dr. Harald Lahner, Essen                            E-Mail: datenschutzbeauftragter-dge@endokrinologie.net
 Prof. Matthias Schott, Düsseldorf                   https://www.endokrinologie.net/datenschutz.php
 Prof. Christine Spitzweg, München

Endokrinologie Informationen 3/20227
Endokrinologie Informationen Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
EDITORIAL

Liebe Mitglieder der DGE, liebe Kolleginnen und Kollegen,

wir möchten Sie über die Aktivitäten der DGE im Rahmen der Ukraine-­Hilfe auf dem
Laufenden halten und bitten nochmals um Ihre Unterstützung.

Die ESE hat bereits große Anstrengungen unternommen, sowohl die Versorgung der ukrainischen
Patientinnen und Patienten mit lebensnotwendigen Medikamenten in Kooperation mit verschie-
denen Herstellern, der WHO und „Ärzte ohne Grenzen“ zu sichern, sowie die Situation der
Geflüchteten zu verbessern. Die DGE unterstützt alle diese Aktivitäten.

Die Analyse der Situation der Geflüchteten zeigt, dass durch die Flucht innerhalb der Ukraine aber
auch grenzübergreifend die sensiblen Arzt/Patientenverbindungen unterbrochen werden, was zu
erheblichen Versorgungsproblemen führt. Die ESE bittet daher alle europäischen Partnergesell-
schaften Zentren (Kliniken/Praxen) an die DGE zu melden, die Patientinnen und Patienten aus der
Ukraine versorgen können. Diese Information werden dann mit der ESE vernetzt. Das Klinikum
der LMU-München hat zu diesem Zweck zum Beispiel eine spezielle Ambulanz eingerichtet
­(lmu-klinikum.de).

Sie können Ihre Einrichtung auch direkt auf der ESE Homepage hochladen:
https://www.ese-hormones.org/ukraine-support#!directory/map

• Sollten in Ihrer Klinik/Praxis ähnliche Strukturen bestehen oder gerade geschaffen werden,
  teilen Sie uns diese bitte dringend mit (in der Form, wie Ihre Kontakte auch auf der Homepage
  erscheinen soll). Die DGE wird diese Informationen dann entsprechend übersetzen lassen und
  auf der Homepage der DGE temporär veröffentlichen. Bitte kommunizieren Sie dies über unsere
  Emailadresse (ukrainehilfe@endokrinologie.net), die über die Geschäftsstelle kontrolliert wird.
• Falls Sie offene Stellen für Ärzt*innen, Wissenschaftler*innen oder Assistenzpersonal haben, die
  Sie mit Fachpersonal aus der Ukraine besetzen können, wenden Sie sich bitte per E-Mail an die
  Geschäftsstelle: dge@endokrinologie.net, Ihre Stellenausschreibung wird dann online gestellt.
• Wir suchen weiterhin Kolleginnen und Kollegen, aber auch Pflegepersonal oder
  Medizinstudent*innen mit endokrinologischer Expertise, die uns mit ukrainischen oder rus-
  sischen Sprachkenntnissen unterstützen können (herzlichen Dank an jene, die sich bereits
  gemeldet haben). Zudem werden wir für die Korrespondenz mit Patientinnen und Patienten, die
  kein Englisch oder Deutsch sprechen, Unterstützung bei der Kommunikation benötigen. Bitte
  kommunizieren Sie dies ebenfalls über unsere Emailadresse (ukrainehilfe@endokrinologie.net),
  die ebenfalls über die Geschäftsstelle kontrolliert wird.

Weiter Informationen sowie die Stellungnahmen der ESE finden Sie unter:
https://www.ese-hormones.org/advocacy/support-for-the-ukrainian-endocrine-community/

Mit kollegialen Grüßen

Ihr Günter Stalla

8                                                                                                   Endokrinologie Informationen 3/2022
Endokrinologie Informationen Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
AUS DEM VORSTAND UND DER GESCHÄFTSSTELLE DER DGE

25. INTENSIVKURS für Klinische Endokrinologie,
16. – 19.11.2022 in Weimar
Liebe Kolleginnen und Kollegen,                                            Im Namen der Akademie für Fort- und Weiterbildung der DGE
                                                                           lädt das Organisationsteam um Elena Tsourdi vom 16. – 19. No-
der Intensivkurs für Klinische Endokrinologie ist die bedeutends-          vember nach Weimar ein. Vorträge ausgewiesener Experten
te Fortbildungsveranstaltung für Endokrinologie im deutsch-                zu den Themenbereichen Hypophyse, Nebenschilddrüse & Os-
sprachigen Raum und ein Aushängeschild unserer Fachgesell-                 teologie, Nebenniere, Gonaden, Schilddrüse sowie Diabetes,
schaft, der DGE. In diesem Jahr findet der Kurs zum 25. Mal                Adipositas & Dyslipidämie vertiefen das klinische Wissen, Work-
statt!                                                                     shops und Meet-the-Expert Sessions erlauben in kleineren
                                                                           Gruppen eine intensivere Auseinandersetzung mit Spezialthe-
                                                                           men, Update-Vorträge fassen knapp die wichtigsten klinischen
                                                                           Studien zusammen. Schließlich erlauben Falldiskussionen, das
                                                                           eigene Wissen zu testen. Wir freuen uns besonders auch auf
                                                                           die Special Lecture von Dr. Thomas Schmuck, Historiker, Phi-
                                                                           lologe und Biologe zum Thema „Goethe und die Naturwis-
                                                                           senschaften“.

                                                                           Nach den derzeitig geltenden Hygienevorschriften gibt es kei-
                                                                           ne Einschränkungen vor Ort. Melden Sie sich an unter https://
                                                                           www.endokrinologie.net/veranstaltung/25-intensivkurs-endo-
                                                                           krinologie.php. Das Organisationsteam ist überzeugt: Nur ge-
                                                                           meinsam vor Ort kann der Intensivkurs sein Potential voll ent-
                                                                           falten.

                                                                           Herzliche Grüße

                                                                           Elena Tsourdi
                                                                           Jörg Bojunga
                          25.                                              Joachim Feldkamp
                          INTENSIVKURS                                     Matthias Kroiß
                                                                           Holger Leitolf
                          für Klinische                                    Katrin Schaudig
                          Endokrinologie                                   Christof Schöfl

                                        SPONSOREN, FÖRDERER UND AUSSTELLER

                                        Bei nachfolgend genannten Unternehmen informieren wir über die finanzielle Unterstützung
                                        gemäß deren Mitgliedschaft im FSA e.V. (Freiwillige Selbstkontrolle für die Arzneimittelindustrie
                                        e.V.), im AKG e.V. (Arzneimittel und Kooperation im Gesundheitswesen) oder weil die Unternehmen
                                        die Veröffentlichung genehmigt haben:
                                        Unternehmen                             Umfang der                            Bedingungen der
                                                                              Unterstützung                             Unterstützung

Endokrinologie Informationen 3/20229
Endokrinologie Informationen Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie - Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie
AUS DEM VORSTAND UND DER GESCHÄFTSSTELLE DER DGE

Bericht der Schatzmeisterin über die Finanzen der DGE
im Jahr 2021
Ilonka Kreitschmann-Andermahr                                       finanziell war sie ein voller Erfolg für die DGE, wie man der Ta-
                                                                    belle 3 entnehmen kann. Dieser Gewinn, zusammen mit den
Liebe Mitglieder der DGE,                                           Einnahmen des Intensivkurses 2021, aber vor allem auch Rück-
                                                                    erstattungen von Stornogebühren für in Präsenz geplante, aber
entsprechend dem Schatzmeister-Bericht, den ich auf der virtu-      kurzfristig online durchgeführte Tagungen (insbesondere SAE
ellen Mitgliederversammlung der DGE am 17.03.2022 vorgetra-         und Intensivkurs 2020), hat zu einer positiven Gesamtbilanz der
gen habe, fasse ich kurz die wichtigsten Posten der DGE-Bilanz      DGE im Jahr 2021 von 208.381,02 € geführt.
2021 zusammen und verweise für die Details auf die beigefüg-
ten Tabellen.                                                       Mit dem Überschuss, der zu einem guten Teil den Besonderhei-
                                                                    ten der Coronapandemie geschuldet ist, sollen zweckgebunde-
Aus finanzieller Sicht, war das Jahr 2021 für die DGE erfreulich.   ne Rücklagen gebildet werden, um die Planungssicherheit und
Neben stabilen Einnahmen aus den im Jahr 2021 angehobenen           Handlungsfähigkeit der Gesellschaft in den nächsten Jahren zu
Mitgliederbeiträgen, sind auch erstmalig Einnahmen aus der neu      erhalten und zu stärken.
eingeführten Corporate Membership geflossen, die im letzten
Jahr das Industrieforum Hormone (IFH) abgelöst hat. Diese Ein-                                      Einnahmen der DGE
                                                                                                    2018            2019             2020            2021
nahmen haben – zusammen mit einem aus Anzeigenschaltun-
                                                                    Mitgliedsbeiträge            156.868,78 €    135.395,60 €    301.458,15 €     201.373,22 €
gen in den Endokrinologie Informationen (EI) erzielten Gewinn       IFH/Corporate Membership      45.650,00 €     33.320,00 €     20.510,00 €     119.226,50 €
                                                                    Fördermitgliedsbeiträge        5.000,00 €      2.300,00 €       3.500,00 €             - €
von € 6.600 – (in der Tabelle verbucht unter „sonstiges“) dafür
                                                                    Zertifizierungen                      - €        880,00 €              - €        445,00 €
gesorgt, dass die Einnahmenbilanz vor Kongressen in 2021 ähn-       Blog Buch                      7.140,00 €      4.284,00 €      3.808,00 €              - €
                                                                    Umsatzsteuer                          - €             - €              - €             - €
lich positiv aussah, wie im Jahr 2020, als die Mitgliederberei-     Aufklärungskampagne                   - €             - €              - €             - €
nigungs- und Zahlungserinnerungsaktion durchgeführt wurde.          ECE 2016                              - €             - €              - €             - €
                                                                    Sonstiges                     21.897,83 €     35.643,24 €      2.811,66 €       6.601,83 €
                                                                    Gesamt                       236.556,61 €    211.822,84 €    332.087,81 €     327.646,55 €
Auf der Ausgabenseite sind im Jahr 2021 zwei neue größere
Posten angefallen: Zum einen die neue Mitgliederverwaltungs-                                         Ausgaben der DGE
                                                                                                    2018            2019            2020             2021
software mit einem Betrag von knapp € 25.000 (einmalige             Betriebskosten,             - 127.607,69 € - 135.034,74 € - 147.291,49 € - 165.743,00 €
Ausgabe, verbucht unter Betriebskosten/Administration mit ge-       Administration
                                                                    Öffentlichkeitsarbeit       - 127.607,69 € - 135.034,74 €    - 91.455,02 €    - 73.902,11 €
ringeren, jährlich anfallenden Wartungskosten), zum anderen         (inkl. ECED)
                                                                    Unterstützungen              - 26.112,47 €   - 25.960,83 €     4.473,91 €
die Kosten für die im zweiten Quartal des letzten Jahres neu        ab 2021 Vorstands-                                                            - 22.639,06 €
eingeführte Vorstandsassistenz, die in den nächsten Jahren fort-    assistenz/Technik
                                                                    Umsatzsteuer                  - 71.907,18 € - 76.422,52 € - 53.822,18 € - 25.402,14 €
laufend und aufwandsabhängig einkalkuliert werden müssen.           Gesamtergebnis              - 338.727,59 € - 358.578,66 € - 288.094,78 € - 287.686,31 €

Last, but not least, sind im Jahr 2021 erneut coronabedingte                                         Tagungen der DGE
                                                                                                    2018            2019            2020              2021
Zusatzkosten durch Technik- und Softwareanschaffungen hin-          Luisenthaler Gespräche               - €       1.009,18 €              - €     - 1.091,00 €
                                                                    Sektion Angewandte
zugekommen. Alle Zusatzkosten sind aber durch geringere Aus-        Endokrinologie                 2.059,34 €       - 242,75 €   - 21.200,00 €     18.942,00 €

gaben in den Bereichen Öffentlichkeitsarbeit (Beibehaltung der      AG Hypophyse, SNE               5.337,21 €      3.806,00 €             - €      - 148,00 €
                                                                    Sektion Schilddrüse           - 1.553,27 €      3.102,00 €       5.498,58 €     1.415,00 €
virtuellen Pressekonferenzen), Reisekosten (überwiegend online      Schilddrüsen-Intensivkurs       5.887,47 €    18.696,00 €      - 2.381,38 €           - €
durchgeführte Vorstandssitzungen) und nicht ausgezahlte Rei-        Sektion Nebenniere                224,25 €        301,63 €     - 3.213,69 €           - €
                                                                    YARE                           -2.867,54 €    - 2.096,35 €             - €        106,78 €
sekostenstipendien (Rubrik Unterstützungen) mehr als aufge-         Klinischer Intensivkurs       46.423,04 €     40.854,00 €    - 11.035,00 €     51.590,00 €
fangen worden, so dass die Ausgaben im Jahr 2021 stabil im          DGE-Assistentinnen­
                                                                    weiterbildung                  1.327,00 €     25.485,00 €    - 24.081,83 €             - €
Vergleich zu 2020 ausgefallen sind. Durch den Anzeigengewinn,       Update Bamberg                 3.797,43 €            - €               - €            - €
                                                                    Update Bielefeld               3.860,40 €            - €               - €            - €
kostenneutral, konnte zur Unterstützung der Redaktion der EI        Alttagungen                          - €             - €       - 6.217,29 €           - €
und der Medienpräsenz der DGE eine journalistische Assistenz        Jahrestagung                  74.129,00 €     44.287,00 €      52.270,00 €     97.606,00 €
                                                                    Gesamt                       236.556,61 €    211.822,84 €    - 10.360,61 €    168.420,78 €
in Form einer 450 Euro Stelle eingerichtet werden und das seit
Jahren hochgeschätzte Blog-Buch der DGE ist inzwischen kom-                                        Gesamtbilanz der DGE
plett kostenneutral durch Anzeigen finanziert.                                                       2018           2019           2020           2021
                                                                    Einnahmen                     236.556,61 € 211.822,84 € 332.087,81 € 327.646,55 €
                                                                    Ausgaben                    - 338.727,59 € - 358.578,66 € - 288.094,78 € - 287.686,31 €
2021 war das Jahr des ersten virtuell durchgeführten Deutschen      Ergebnis vor Tagungen       - 102.170,98 € -146.755,82 €     43.993,03 €    39.960,24 €
                                                                    Tagungen der DGE
Kongresses für Endokrinologie, ursprünglich geplant als Prä-        und Akademie                 138.624,33 €    135.201,71 €    - 10.360,61 €    168.420,78 €

senzveranstaltung in Berlin. Nicht nur inhaltlich, sondern auch     Gesamtergebnis                36.453,35 €    - 11.554,11 €    33.632,42 €     208.381,02 €

10                                                                                                                        Endokrinologie Informationen 3/2022
AUS DEM VORSTAND UND DER GESCHÄFTSSTELLE DER DGE

Basic-Clinical Translational Research Award of the DGE 2023 –
1. Ausschreibung 2022
English Version see below:

Die DGE fördert mit diesem Preis die Zusammenarbeit von jungen Grundlagenwissenschaftlern und klinischen Wis-
senschaftlern, um gemeinsame Projekte der endokrinologischen Forschung mit hoher Translation aus der Grundlagen­
wissenschaft in die klinische Anwendung zu fördern und anzuschieben. Gefördert werden sollen in einem gemeinsa-
men Projekt zwei Nachwuchswissenschaftler, die als interdisziplinäres Team eine Anschubfinanzierung bekommen, um
einen gemeinsamen Projektförderantrag bei den nationalen Förderorganisationen zu stellen.

Antragsberechtigt sind jeweils 2 junge Nachwuchswissenschaft­
ler*Innnen, die DGE und ESE Mitglieder sein müssen und jeweils
aus Bereichen der Naturwissenschaften und der Medizin (Post-
docs und ÄrztInnen bis zum Einreichen der Habilitation) inter-
disziplinäre Projekte planen. Die Teilnahme an der Jahrestagung
des DGE wird erwartet.

Gefördert werden translationale Grundlagenforschung
mit klinischer Forschung verknüpfende Projekte aus dem
Bereich der Endokrinologie mit Mitteln von 30,000 € für
ein Team für ein Jahr. Die Mittel sind flexibel für Personal-
kosten und Sachmittel einsetzbar. Geplanter Beginn der
Förderung ist der 1.3.2023.

Gefördert werden innovative Forschungsprojekte, die in einer
besonderen Weise Grundlagenforschung mit klinischer For-
schung vernetzen (bench to bedside, bedside to bench) und die
Aussicht auf eine weitere kompetitive Förderung haben. So kön-
nen beispielsweise für klinische Beobachtungen Fragestellungen    5) Proposed Work Program with clear tasks for the clinical and
bzgl. molekularer Mechanismen adressiert werden oder die kli-        basic scientist,
nische Relevanz für Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung      6) Elucidating the synergy and exchange between both
erforscht werden. Damit können wesentliche Lücken zwischen           scientists,
Grundlagenforschung und Klinischer Forschung geschlossen          7) Potential to establish the independence of the young
werden und neue therapeutische Konzepte in der Zukunft ent-          scientists and perspectives of the research topic.
stehen.                                                           8) Proposed costs
                                                                  9) References
Weiterhin wird das Potential der eigenständigen wissenschaftli-      (5 pages Maximum)
chen Entwicklung der Antragssteller berücksichtigt.               – Curriculum Vitae
                                                                  – Letter of Support of Lab Heads explaining the preconditions
Folgende Materialien müssen eingereicht werden (in Englischer        of the project including lab space, but also reduction of
Sprache):                                                            clinical duties etc.

–    Letter of Motivation                                         Nach Ablauf wird ein Bericht von maximal 3 Seiten erwartet.
–    Proposal including
1)   Research Topic                                               Bitte reichen Sie Ihre Anträge bis zum 30.10.2022 ein auf der Web-
2)   Key Words                                                    site der DGE (https://www.endokrinologie.net/translationaler-­
3)   Summary                                                      forschungspreis.php) mit Hilfe folgendes Formulars als PDF mit
4)   State-of-the-Art and preliminary work                        nicht mehr als 8 MB Dateigröße.

12                                                                                                      Endokrinologie Informationen 3/2022
AUS DEM VORSTAND UND DER GESCHÄFTSSTELLE DER DGE

Basic-Clinical Translational Research Award of the DGE 2023 –
1st Call 2022
With this award, the DGE promotes the cooperation of young basic scientists and clinical scientists in order to promote
and initiate joint projects of endocrinological research with high translation from basic science into clinical application.
In a joint project, two young scientists are to be funded who, as an interdisciplinary team, receive start-up funding in
order to submit a joint project funding application to the national funding organizations.

Eligible to apply are 2 young scientists each, who must be DGE       The following materials must be submitted (in English):
and ESE members and plan interdisciplinary projects from the
fields of natural sciences and medicine (postdocs and doctors        –    Letter of Motivation
until the submission of the habilitation). Participation in the      –    Proposal including
annual meeting of the DGE is expected.                               1.   Research Topic
                                                                     2.   Key Words
Basic translational research and clinical research linked            3.   Summary
projects in the field of endocrinology are funded with a             4.   State-of-the-Art and preliminary work
budget of € 30,000 for a team for one year. The funds                5.   Proposed Work Program with clear tasks for the clinical and
can be used flexibly for personnel costs and material                     basic scientist,
resources. The planned start of funding is 1.3.2023.                 6.   Elucidating the synergy and exchange between both
                                                                          scientists,
Innovative research projects are funded that link basic research     7.   Potential to establish the independence of the young
with clinical research in a special way (bench to bedside, bedside        scientists and perspectives of the research topic.
to bench) and have the prospect of further competitive funding.      8.   Proposed costs
For example, questions regarding molecular mechanisms can be         9.   References
addressed for clinical observations or the clinical relevance for         (5 pages Maximum)
findings from basic research can be investigated. In this way,       –    Curriculum Vitae
significant gaps between basic research and clinical research        –    Letter of Support of Lab Heads explaining the preconditions
can be closed and new therapeutic concepts can arise in the               of the project including lab space, but also reduction of
future. Furthermore, the potential of the independent scientific          clinical duties etc.
development of the applicants is taken into account.
                                                                     After end of the funding period, a report of a maximum of
                                                                     3 pages is expected.

                                                                     Please submit your applications by using the form by 30.10.2022
                                                                     as a pdf on the DGE website (https://www.endokrinologie.net/
                                                                     translationaler-forschungspreis.php) not exceeding 8 MB.

Endokrinologie Informationen 3/202213
AUS DEM VORSTAND UND DER GESCHÄFTSSTELLE DER DGE

Stellungnahme
Die Mitglieder des aktuellen und des früheren Vorstandes der       eine Unterstützung des selbsternannten „Deutschen Schilddrü-
Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft für Endokrinologie (CAEK)        senzentrum“ in Betracht.
der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirur-
gie (DGAV) wurden kürzlich vom selbsternannten „Deutschen          Bei dem „Deutschen Schilddrüsenzentrum“ handelt es sich um
Schilddrüsenzentrum“ in Köln eingeladen, sich deren Netzwerk       eine haftungsbeschränkte Kapitalgesellschaft (GmbH), vertreten
von Schilddrüsenspezialisten anzuschließen. Auch Kolleg*innen      von zwei Personen.
anderer Fachdisziplinen wird die (kostenpflichtige) Aufnahme
angeboten.                                                         In Übereinstimmung erklären auch die Sektion Schilddrüse der
                                                                   Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie, die Deutsche Gesell-
Naturgemäß sind alle Spezialisten für Schilddrüsenerkrankungen     schaft für Nuklearmedizin und der Berufsverband der Deutschen
längst in wissenschaftlichen bzw. fachspezifischen Gesellschaf-    Nuklearmediziner, dass sie diese GmbH nicht unterstützen, noch
ten organisiert und auch vernetzt. Deshalb zieht auch keines der   besteht eine fachliche Zusammenarbeit oder anderweitige Aner-
Mitglieder des aktuellen und des früheren Vorstandes der CAEK      kennung von Seiten dieser Fachgesellschaften.

Abgabetermine für die Beiträge in den Endokrinologie
Informationen
 Ausgabe                                     geplanter Erscheinungstermin               Manuskriptabgabe

 4/2022                                      21.11.2022                                 06.09.2022

 1/2023                                      20.02.2023                                 07.12.2022

 2/2023                                      19.05.2023                                 07.03.2023

 3/2023                                      20.09.2023                                 07.07.2023

Die Manuskripte sind zu den o.g. Terminen bei der Redaktion einzureichen.

14                                                                                                      Endokrinologie Informationen 3/2022
PERSONALIEN

Prof. Dr. Joachim Feldkamp – Berufung zur W3-Professur für Endokrinologie

Neue universitäre Endokrinologie in Bielefeld etabliert
Im Jahre 2017 vereinbarte die Regierungskoalition aus CDU und FDP in Nordrhein-Westfalen in ihrem Koalitions­vertrag
die Absicht, in Ostwestfalen-Lippe eine medizinische Fakultät zu gründen. Ein wesentliches Argument hierfür war die
unzureichende Anzahl an Ärztinnen und Ärzte, die in Zukunft der Bevölkerung zur Versorgung zur Verfügung stehen. Im
Sommer 2017 erhielt dann die Universität Bielefeld den Planungsauftrag für die Etablierung einer Medizi­nischen Fakul­
tät. Im Dezember 2017 konnten dann bereits Räume im Innovationszentrum Campus Bielefeld (ICB) bezogen werden.

Nach Etablierung eines medizinischen Beirats wurde Frau Prof. Dr. Clau-
dia Hornberg im Juni 2018 zur Gründungsdekanin ernannt. Nach einem
Auswahlverfahren wurden das Klinikum Bielefeld, das evangelische Klini-
kum Bethel, sowie das Klinikum Lippe-Detmold zum Universitätsklinikum
Ostwestfalen-Lippe. Nach dem Entschluss, in Bielefeld einen Modellstu-
diengang zu etablieren, erfolgte die Arbeit am Curriculum gemeinsam
mit den Mitarbeitenden der Universität Bielefeld in Kooperation mit den
Ärztinnen und Ärzten der Kliniken. Nach der ministeriellen Genehmi-
gung des Modellstudienganges konnten dann erstmalig 60 Studierende
im Oktober 2021 das Medizinstudium in Bielefeld aufnehmen. Geplant
ist ein Aufbau auf 300 Studierende pro Jahr bis zum Jahre 2025. Das
Land Nordrhein-Westfalen investiert aktuell mehr als 450 Mio. Euro für
die aktuell bereits errichteten, bzw. noch zu errichtenden Gebäude auf
dem Campus der Universität Bielefeld. Bereits fertiggestellt sind ein mo-
dernes Hörsaalgebäude, sowie zwei Gebäude für die Einrichtung von
Laboren, sowie ein Verwaltungsgebäude. Weitere Gebäude sind in Pla-
nung, bzw. derzeit bereits im Bau.

Die medizinische Fakultät in Bielefeld hat zunächst folgende größere For-
schungsschwerpunkte gesetzt:

–   Gehirn- Beeinträchtigung-Teilhabe
–   Intelligente Systeme- und Assistenz-interprofessionelle Vernetzung
–   Mikrobielle Diversität im Lebensraum Mensch
–   Data Science für die medizinische Versorgung

Ein großer Vorteil am Standort ist die hervorragende Forschung in den
naturwissenschaftlichen Fächern, so dass sich ideale Anknüpfungspunk-
te mit der Medizin bieten. Eine Reihe von vielversprechenden Kooperati-
onen mit ersten Publikationen sind hier bereits entstanden.

                            In Bielefeld wird bereits seit vielen Jahrzehnten eine intensive endokrinologische Versorgung und auch en-
                            dokrinologische Forschung am Klinikum Bielefeld betrieben. Zum 01.06.2022 konnte Herr Prof. Dr. Joa-
                            chim Feldkamp eine W3-Professur für Endokrinologie antreten. Neben einer finanziellen Ausstattung für
                            die klinische Forschung wird es eine zusätzliche Professur für experimentelle Endokrinologie, einschließlich
                            der entsprechenden Labor- und personellen Ausstattung geben. Damit wird die klinische und experi-
                            mentelle Endokrinologie in Deutschland durch eine neu geschaffene universitäre Endokrinologie deutlich
                            gestärkt. Zusätzlich können die Studierenden früh auf das Fach Endokrinologie aufmerksam gemacht wer-
                            den. So wird hoffentlich weiterer wissenschaftlicher und klinischer Nachwuchs für unser Fach gewonnen.

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PERSONALIEN

Nachruf
Prof. Dr. med. Klaus von Werder (15.12.1940 – 12.5.2022)
                          Mit Klaus von Werder ist einer, der gerade auch im Ausland,
                          bekanntesten deutschen Endokrinologen von uns gegangen.

                          Nach dem Medizinstudium in Heidelberg, Berlin und Zürich schloss
                          er sich 1966 der Arbeitsgruppe von Peter C. Scriba an der damali-
                          gen 2. Med. Klinik (späteren Medizinischen Klinik Innenstadt) der
                          LMU München an. Nach erfolgreicher Promotion war er von 1968–
                          1970 als „postdoctoral fellow“ an der „Metabolic Research Unit,
                          ­Department of Medicine University California, San Francisco (Direktor
                           P. H. Forsham)“ erfolgreich tätig, um dann an die Med. Klinik Innen-
                           stadt der LMU München zurückzukehren, zunächst als Assistent, dann
                           als Oberarzt. Ernennung zum Professor auf Lebenszeit 1980.

Hier baute er ein Laboratorium für Radioimmunassays auf (Wachstumshormon, Prolaktin),
betreute zahlreiche Doktorandinnen und Doktoranden und war einer der ersten, die Bromo-
criptin in der Behandlung von Prolaktinomen und Somatostatin-Analoga in der Behandlung von
Akromegalen erfolgreich einsetzen konnte. Nach dem Weggang von P. C. Scriba nach Lübeck,
gründete er 1981 eine neuroendokrinologische Arbeitsgruppe, zusammen mit O.-A. Müller, die
erfolgreich mit den neu zur Verfügung stehenden Releasing-Hormonen (CRH und GH-RH) arbei-
tete und international publizierte. Mitarbeiter waren u. a. Julia Alba-Roth, Johanna Hartwimmer,
Marco Losa, G. Mehltretter, Juraj Mojto, J. Schopohl, Günter Stalla.

Ebenfalls zusammen mit O.-A. Müller gründete Klaus von Werder die jährlich stattfindende
„Birkensteiner Hormonkonferenz“ (seit 1987). Durch seine zahlreichen Kontakte zu international
bedeutenden Endokrinologen gelang es, die „After-Dinner-­Lecture“ am Freitagabend immer
sehr prominent zu besetzen. Die Birkensteiner Hormonkonferenz gehört seit ihrer Gründung für
manchen Endokrinologen zum „jährlichen Repertoire“.

Klaus von Werder erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Genannt seien nur der Marius-Tausk-Preis
der DGE, mehrere Ehrenmitgliedschaften in ausländischen endokrinologischen Gesellschaften.
Von 1995 bis 1999 war er Präsident der European Neuroendocrine Association (ENEA), und
wurde 1997 zum Fellow of the Royal College of Physicians (FRCP) in London ernannt.

Seine große klinische Kompetenz und Erfahrung konnte er erfolgreich als Chefarzt der I­nneren
Abteilung in der Schlosspark Klinik Berlin (Akademisches Lehrkrankenhaus der Charité) zur
­Geltung bringen (1988 bis 2005). Im Anschluß arbeitete er noch bis 2014 am Endokrinologikum
 in München.

Prof. Dr. med. Klaus von Werder war bei seinen Patienten und Mitarbeitern außerordentlich
beliebt.

Unsere Trauer und unser Mitgefühl gelten insbesondere seiner Ehefrau und seinen Kindern mit
ihren Familien.

O.-A. Müller
G. K. Stalla

Endokrinologie Informationen 3/202217
FORSCHUNGSVERBÜNDE

Retreat des Sonderforschungsbereiches / Transregios 296
Local Control of Thyroid Hormone Action (LOCOTACT)
Erforschen, wie lokale Kontroll-Mechanismen der Schilddrüsenhormon-Wirkung in Gehirn, Herz und Leber funktio­
nieren – dies ist das Kernziel des DFG-geförderten Sonderforschungsbereiches/Transregios (SFB/TR) 296 „Lokale
Kontrolle der TH-Wirkung“. Der Großteil der rund 90 Forscher*innen von „LOCOTACT“ trafen sich nun erstmalig in
Präsenz zum lebhaften wissenschaftlichen Austausch. 21 spannende Teilprojekte und zahlreiche wissenschaftliche
Poster wurden gemeinsam diskutiert.

Jasmin Klose

                         Seit Juli 2020 besteht der DFG-ge-
                         förderte Sonderforschungsbereich/
                         Transregio (SFB/TR) 296 „Lokale
                         Kontrolle der TH-Wirkung“ („Local
                         control of TH action“, LOCOTACT).
                         Unter der Leitung und Sprecherschaft
von Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel, Direktorin der
Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel am
Universitätsklinikum Essen, sollen neue Erkenntnisse zu moleku-
larbiologischen Prozessen und zum Einfluss der lokalen Schild-
drüsenhormonwirkung in den Zielorganen Gehirn, Herz und              Lebendiger wissenschaftlicher Austausch beim Retreat des SFB/
Leber gewonnen werden. Ziel der Forscher*innen ist es, die Ent-      TR296 LOCOTACT. Leider konnten Covid-bedingt mehr als
                                                                     10 LOCOTACTler*innen nicht persönlich am Retreat teilnehmen.
stehung von Krankheiten dieser Organe besser zu verstehen und
so neue klinische Therapieansätze zu ermöglichen.
                                                                     wissenschaftlichen Nachwuchses – im integrierten Graduier-
Dabei stellt LOCOTACT einen interdisziplinär geprägten Zu-           tenkolleg werden 21 naturwissenschaftliche Doktorand*innen,
sammenschluss aus Kliniker*innen und Grundlagen­           wissen­   10 medizinische Doktorand*innen, 4 Clinician Scientists und
schaftler*innen der Universität Duisburg-Essen, der Univer-          23 PostDocs unterstützt. Die Nachwuchsforscher stellten auf
sität zu Lübeck, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, der       rund 40 Postern Zusammenfassungen Ihrer Projekte vor. Dabei
Ludwig-Maximilians-Universität München sowie aus Wissen­             wurden die besten Vorstellungen mit Posterpreisen geehrt.
schaftler*innen des Helmholtz Zentrums München, der Universi-
tät Leipzig und des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaf-   Auch für die Zukunft erwarten die Mitglieder des Konsortiums
ten (ISAS) Dortmund, dar. Der SFB/TR verfügt über einzigartige       spannende und relevante Publikationen mit tiefgreifenden Er-
Mausmodelle, Patientenkohorten sowie eine humane Organoid/           kenntnissen zur lokalen Kontrolle der Schilddrüsenhormonwir-
iPSC-Plattform. Um die Grundlagen der lokalen Hormonwirkung          kung auf Gehirn, Herz und Leber. Diese Daten werden helfen
im Kontext von Physiologie und Pathophysiologie zu erforschen,       translationale Strategien zu entwickeln, die auf Organphysio-
setzen die Wissenschaftler*innen pharmakologische Instrumen-         logie und Pathologien zugeschnitten sind, mit der Perspektive,
te, wie u. a. Hormonkonjugate, genetische Modellsysteme und          sowohl weit verbreitete, als auch seltene Krankheiten, besser zu
Gentherapien, ein.                                                   behandeln.

Nun kamen die Mitglieder des Forschungsverbundes (pan-                Kontakt
demiebedingt) erstmalig in Präsenz zum wissenschaftlichen             Dr. rer. nat. Jasmin Klose
Retreat zusammen. Am 08.06. – 11.06.2022 trafen sich die              SFB/TR 296 Projekt-Koordinatorin
„LOCOTACTler*innen“ im westfälischen Münster, um an vier
                                                                      Central Office
Tagen intensiv die bisherigen Forschungsresultate zu präsentie-
                                                                      Universität Duisburg-Essen
ren und zu diskutieren. Natürlich stand dabei auch der Blick nach     Universitätsklinikum Essen
vorn und die Planung zukünftiger Projekte im Vordergrund. Je-         Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel
des einzelne der 21 Teilprojekte bekam dabei Gelegenheit seine        Hufelandstr. 55
Ergebnisse vorzustellen.                                              45147 Essen
                                                                      Telefon: +49 201/723 – 5352
                                                                      E-Mail: locotact@uk-essen.de
Das aus rund 90 Mitgliedern bestehende Forschungskonsorti-            Homepage: www.uni-due.de/crctr296
um legt einen besonderen Schwerpunkt auf die Förderung des

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FORSCHUNGSVERBÜNDE

Neue Emmy Noether Gruppe im DFG Fachbereich Endokrinologie
eingerichtet
Die Hypothalamus-Hypophysen-Gonaden Achse steuert bekanntlich die reproduktiven Funktionen beim Menschen.
Ungleich weniger ist jedoch über die Funktion der Achse direkt nach der Geburt bekannt. Dort erreichen männliche
Neugeborene kurzzeitig das Testosteron­niveau ihres frischgebackenen Vaters, bevor die Achse wieder für fast ein
ganzes Jahrzehnt – bis zur Pubertät – gehemmt wird. Das Phänomen wird als Minipubertät bezeichnet. Es wird ange-
nommen, dass diese Periode eine wichtige Funktion im priming des Hodens für die spätere Fortpflanzungs­funktion
übernimmt.

Martin Götte                                                                Ziel der neuen Arbeitsgruppe ist es, die Regulation der Mini-
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster   pubertät im zentralen Nervensystem als auch die Effekte auf
                                                                            männliche Fortpflanzungsorgane auf Einzelzellenebene in ei-
                                 Die DFG hat nun Dr. Dr. med.               nem Tiermodell zu beleuchten, die gestörte Minipubertät bei
                                 ­Alexander Busch in das Emmy               männlichen Frühgeborenen zu erforschen und die Überlappung
                                  Noether Programm aufgenommen              der genetischen Ätiologie von Hodenhochstand, Testosteron
                                  und fördert die Erforschung der Mi-       und Geburtsmerkmalen zu untersuchen.
                                  nipubertät mit rund 1.4 Millionen
                                  Euro. Nach sechsjähriger Tätigkeit        Das Projekt legt den Grundstein für die potentielle Anwen-
                                  in Kopenhagen und Cambridge,              dung der Minipubertät als Zeitfenster für die Früherkennung
                                  kehrt der 33-Jährige Arzt nun an die      von Störungen im Zusammenhang mit der Hypothalamus-
                                  Westfälischen Wilhelms-Universität        Hypophysen-Gonaden-Achse und der potentiellen Behand-
                                  (WWU) Münster zurück.                     lung bei gestörter Minipubertät mit dem Ziel, die langfristige
                                                                            Fortpflanzungsfunktion und reproduktive Gesundheit zu be-
Foto: Alexander Busch (privat)
                                                                            wahren.

Endokrinologie Informationen 3/202219
AUS DER PRESSESTELLE DER DGE

Geplantes Selbstbestimmungsrecht bei Geschlechtsangleichung
Endokrinolog*innen warnen vor Aufweichung des therapeutischen Stufenschemas
– ­Risiken für Körper und Seele vermeiden
Altdorf, Juli 2022 – Das bisherige Transsexuellen-Gesetz soll noch in diesem Jahr durch das sogenannte Selbstbestim-
mungsgesetz ersetzt werden (1). Damit wäre es ab Mitte 2023 möglich, dass jeder Bürger ab 14 Jahren sein Geschlecht
und seinen Vornamen selbst festlegen und beim Standesamt unkompliziert ändern kann.

Adelheid Liebendörfer                                               Vor der körperlichen Geschlechts­
Stephan Petersenn (Mediensprecher)                                  angleichung müssen Psycholog*innen/
                                                                    Psychiater*innen die Diagnose absichern
Die Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie e. V. (DGE) begrüßt
diesen Schritt zur Selbstbestimmung der Betroffenen. Sie warnt      Die Regelungen zur Umwandlung der körperlichen Geschlechts-
jedoch gleichermaßen davor, künftig eventuell auch die hohen        merkmale dürften auf keinen Fall aufgeweicht werden, sagt
Hürden für eine hormonelle und operative Geschlechtsanglei-         Diederich. Er legt dar: „Wenn die Stimme durch die Gabe von
chung aufzuweichen. Denn die körperlichen Veränderungen sind        Testosteron tief geworden ist und der Bart sprießt, dann ist
oftmals irreversibel. Die Entscheidung zur körperlichen Transiti-   das genauso unumkehrbar wie Brüste, die durch die Einnah-
on müsse nach reiflicher Überlegung und ohne Druck getroffen        me von Östrogenen entstanden sind. Die Entscheidung, mit
werden. Es gelte, „Regrets“, Bereuen, möglichst zu verhindern.      einer solchen Therapie zu beginnen, muss deshalb zunächst
Das bisher laut Leitlinien praktizierte stufenweise Vorgehen habe   von Psychotherapeut*innen gemeinsam mit den Betroffenen
sich bewährt und sollte bestehen bleiben (2), so die DGE. Dieses    erarbeitet werden“. Zudem gilt es, anderweitige Geschlechts-
sieht im ersten Behandlungsschritt eine gründliche psychologi-      entwicklungsstörungen und psychische Erkrankungen aus-
sche und eventuell psychiatrische Abklärung des Wunsches nach       zuschließen: „Diese können zwar ähnliche Symptome wie
Geschlechtsanpassung vor, bevor die Hormontherapie beginnt.         Transsexualität hervorrufen, bedürfen jedoch einer anderen Be-
Zum Schutz ihrer Patient*innen fordert die DGE deshalb auch         handlung“, so der Experte. Danach folgt die Abklärung mög-
die Beteiligung von mehr Endokrinolog*innen in den mit den          licher Risiken einer Hormontherapie, etwa vorbestehende Le-
entsprechenden Gesetzesentwürfen befassten Gremien.                 berschäden oder hormonempfindliche Tumoren. Anschließend
                                                                    kann die geschlechtsangleichende Hormontherapie (GAHT)
Sind Menschen von einer sogenannten Geschlechtsinkongruenz          durch Endokrinolog*innen beginnen. „Dieses strenge Stufen-
(Transidentität) betroffen, ist ihr Leidensdruck groß, weiß Pro-    schema schützt unsere Patient*innen“, fasst DGE-Präsident
fessor Dr. med. Sven Diederich, Ärztlicher Leiter Medicover,        Professor Dr. med. Günter Stalla, Endokrinologe und Androlo-
Berlin. Schätzungen gehen von 15.000 bis 350.000 Betroffe-          ge aus München zusammen. Nur so ließen sich „Regrets“ mit
nen in Deutschland aus. Doch die Hürden zu einer neuen Ge-          möglichst hoher Sicherheit vermeiden und die gesundheitlichen
schlechtsidentität sind hoch. Bislang müssen Menschen, die ihr      Risiken der Behandlung minimieren.
Geschlecht im Pass ändern möchten („soziale Identität“), nach
dem sogenannten Transsexuellen-Gesetz (TSG) zwei psychiatri-        Eine Hormontherapie hat weitreichende
sche Gutachten einholen. Dabei gilt es, sehr intime Fragen zu ih-   Folgen fürs Leben
rem Sexualverhalten zu beantworten. Mit dem neuen Selbstbe-
stimmungsgesetz will Bundesjustizminister Marco Buschmann           „Eine qualifizierte psychologische Bestätigung des anhaltenden
das bisher geltende Recht abschaffen und den Vorgang ver-           Wunsches zum Wechsel der Geschlechtsidentität ist unbedingte
einfachen: Gutachten zur sexuellen Identität oder ein ärztliches    Voraussetzung für eine geschlechtsangleichende Hormonthera-
Attest sollen als Voraussetzung für eine Änderung dann nicht        pie. Wir Endokrinolog*innen müssen uns auf die Indikations-
mehr verlangt werden. Das geplante Gesetz sieht jedoch keine        stellung durch Psycholog*innen/Psychiater*innen verlassen kön-
Festlegung zu der Frage etwaiger körperlicher geschlechtsan-        nen, bevor wir eine solch tiefgreifende, lebenseinschneidende
gleichender Maßnahmen vor. „Es ist gut, dass transidente Men-       Behandlung beginnen“, sagt auch DGE-Mediensprecher Pro-
schen künftig über ihren Personenstand entscheiden dürfen“,         fessor Dr. med. Stephan Petersenn von der ENDOC Praxis für
sagt der Endokrinologe und Androloge Diederich. „Aber rich-         Endokrinologie und Andrologie in Hamburg. Eine engmaschige
tig und wichtig ist auch, dass bei der körperlichen Anpassung       Kontrolle der Hormonbehandlung sowie eine regelmäßige jah-
das bisher praktizierte stufenweises Vorgehen auf Grundlage         relange endokrinologische Nachsorge seien dabei von evidenter
fachmedizinischer Regelungen erhalten bleibt.“ Er warnt daher       Bedeutung. „Wir begleiten unsere Patient*innen oft ein Leben
eindrücklich davor, auf die bürokratischen Vereinfachungen nun      lang. Wir fühlen uns wie ein Hausarzt für sie verantwortlich“,
auch medizinische Konsequenzen folgen zu lassen.                    ergänzt Diederich.

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AUS DER PRESSESTELLE DER DGE

Quellen
(1) Eckpunkte des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
    Frauen und Jugend und des Bundesministeriums der Justiz
    zum Selbstbestimmungsgesetz: https://www.bmfsfj.de/
    resource/blob/199382/1e751a6b7f366eec396d146b3813e
    ed2/20220630-selbstbestimmungsgesetz-eckpunkte-data.
    pdf
(2) Kurzfassung der AWMF S3-Leitlinie „Geschlechtsinkon­
    gruenz, Geschlechtsdysphorie und Trans-Gesundheit:
    Diagnostik, Beratung, Behandlung“: https://www.awmf.org/
    uploads/tx_szleitlinien/138-001k_S3_Geschlechtsdysphorie-
    Diagnostik-Beratung-Behandlung_2020-03.pdf

Interessenkonflikte
Die zitierten Experten haben keine Interessenkonflikte angege-
ben.

Weitere Informationen
Patientenleitlinie AWMF „Leitfaden Trans*Gesundheit:
https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/138-001p_S3_
Geschlechtsdysphorie-Diagnostik-Beratung-Behand-
lung_2019-11_1.pdf
Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.
(dgti): www.dgti.org/

Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Endokrino­
logie (DGE)
Prof. Dr. med. Stephan Petersenn (Mediensprecher)
Dr. Adelheid Liebendörfer
Postfach 30 11 20, D-70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-173, Fax: 0711 8931-167
E-Mail: liebendoerfer@medizinkommunikation.org
www.endokrinologie.net

Endokrinologie Informationen 3/202221
AUS DER PRESSESTELLE DER DGE

Gemeinsame Online-Pressekonferenz der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
(DGE) am 28. Juni 2022

Endokrinologie und Diabetologie: Versorgungsengpässe sind
vorprogrammiert – jetzt gegensteuern!
DGE und DDG fordern: Stellenwert der Sprechenden Medizin
stärken
Berlin – Die Patientenversorgung in Endokrinologie und Diabetologie ist in Gefahr: Den steigenden Zahlen von Diabe-
tes, Osteoporose, Schilddrüsenerkrankungen, Adipositas und vielen weiteren Stoffwechselerkrankungen stehen immer
weniger Fachärzte gegenüber. Über die Ursachen und was jetzt getan werden muss, um die Versorgungs­lücken von
morgen zu schließen, informierten Experten auf der gemeinsamen Online-Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft
für Endokrinologie (DGE) und der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) am 28. Juni 2022.

Adelheid Liebendörfer                                               Die Coronapandemie habe schon jetzt ein Schlaglicht auf die
Stephan Petersenn (Mediensprecher)                                  langfristigen Konsequenzen reduzierter Versorgungskapazitäten
                                                                    geworfen, so Roden: „Wir konnten unsere Patientinnen und Pa-
Die sich abzeichnenden gravierenden Behandlungsengpässe in          tienten mit schwer behandelbarem Diabetes oder Komplikatio-
Endokrinologie und Diabetologie haben mehrere Ursachen: In          nen aus Personalmangel nicht in dem Umfang behandeln, wie
Deutschland kann man an 37 staatlichen Universitäten Medizin        es nötig gewesen wäre.“ Und er fährt fort: „Wie wird es wohl
studieren – doch lediglich an sieben Fakultäten gibt es eine ei-    erst aussehen, wenn die Patientenzahlen weiter steigen?“.
genständige Klinik für Endokrinologie und Diabetologie. Auch
an den knapp 1.900 Krankenhäusern werden immer mehr die-            Der Wissenschaftsrat hat dazu umfangreiche „Empfehlungen
ser Abteilungen geschlossen. „Als Vertreter der Sprechenden         zur künftigen Rolle der Universitätsmedizin zwischen Wissen-
Medizin haben sie ein höheres Risiko, Verluste zu machen und        schafts- und Gesundheitssystem“ erstellt (1). Sein „4-Säulen-
fallen dann eher dem wirtschaftlichen Druck zum Opfer“, sagt        Modell“ betrifft auch die Endokrinologie und Diabetologie.
Professor Dr. med. univ. Michael Roden, Endokrinologe und           Demnach müsse unter anderem das Fächerspektrum der Me-
Diabetologe. Sind diese Fachgebiete in Lehre und klinischer Ver-    dizin gesichert und weiterentwickelt werden. Dabei sieht der
sorgung unterrepräsentiert, fehlen nicht nur die Aus- und Wei-      Wissenschaftsrat eine klare Verantwortung bei der Politik. Dem
terbildungsplätze. Sie fallen auch aus dem Radar des ärztlichen     schließen sich die Experten von DDG und DGE an: „Die Bundes-
Nachwuchses: „Damit entscheiden sich immer weniger für eine         länder und der Bund sind gefordert: Jede Medizinische Fakultät
Qualifizierung in dieser Fachrichtung“. Ebenso trägt das zuneh-     braucht einen Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie
mende Alter der Ärzteschaft zur absehbaren Versorgungslücke         und die Sprechende Medizin muss besser vergütet werden. Nur
bei: Soeben warnte der Marburger Bund, dass rund 22 Prozent         so können wir eine flächendeckende Versorgung auch morgen
der aktuell berufstätigen Ärzte in Klinik und Praxis nur noch we-   sicherstellen. Das sind wir unseren Patienten schuldig“, sagt
nige Jahre arbeiten oder kurz vor der Rente stehen. Damit gehen     DDG-Pressesprecher Professor Dr. med. Baptist Gallwitz
demnächst auch überproportional viele Endokrinologen und Di-        vom Universitätsklinikum Tübingen. Zudem trage eine gut auf-
abetologen in den Ruhestand.                                        gestellte Hochschulmedizin zum medizinischen Fortschritt bei,
                                                                    ergänzt er.
Die Patientenzahlen nehmen derweil laufend zu. Roden, der
Vorstand des Deutsches Diabetes-Zentrums (DDZ) und Direktor          Literatur
der Universitätsklinik für Endokrinologie und Diabetologie in        (1) Empfehlungen zur künftigen Rolle der Universitätsmedizin
Düsseldorf, erläutert: „In Deutschland sind derzeit mehr als acht        zwischen Wissenschafts- und Gesundheitssystem: https://
Millionen Menschen an einem Diabetes mellitus erkrankt. Wir              www.wissenschaftsrat.de/download/2021/9192-21.pdf
gehen davon aus, dass es bis zum Jahr 2040 zwölf Millionen
                                                                     Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie
Menschen sein werden“. Auch Professor Dr. med. Stephan               (DGE)
Petersenn, Mediensprecher der DGE aus Hamburg, nennt Zah-            Prof. Dr. med. Stephan Petersenn (Mediensprecher)
len zum Behandlungsbedarf: „In der Endokrinologie versorgen          Dr. Adelheid Liebendörfer
wir allein bei der Osteoporose schon jetzt mehr als sechs Millio-    Postfach 30 11 20, D-70451 Stuttgart
nen Betroffene“. Von Schilddrüsenerkrankungen seien etwa ein         Telefon: 0711 8931-173, Fax: 0711 8931-167
                                                                     E-Mail: liebendoerfer@medizinkommunikation.org
Viertel aller Deutschen betroffen.
                                                                     www.endokrinologie.net

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