EnergieAgentur.NRW Dienstleister in allen Energiefragen

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EnergieAgentur.NRW Dienstleister in allen Energiefragen
EnergieAgentur.NRW
Dienstleister in allen Energiefragen

         Cluster Nordrhein-Westfalen
EnergieAgentur.NRW Dienstleister in allen Energiefragen
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Inhalt

Einleitung4

Auf einen Blick: Die EnergieAgentur.NRW                     5

Netzwerke und Cluster                                      6

Globale Perspektiven schaffen: Außenwirtschaft             14

Initialberatung für mehr Zukunftsenergien                  15

Marktinitiativen und Gemeinschaftsaktionen                 21

Wissensmanagement & Öffentlichkeitsarbeit                  25

Organisatorisches29

 6 - 13                                           15 - 21

                                                  25 - 27

 21 - 24
EnergieAgentur.NRW Dienstleister in allen Energiefragen
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Einleitung

Die EnergieAgentur.NRW bündelt als Dienstleister des Landes in allen Energie-
fragen Kompetenzen, um die Energiewende unter Berücksichtigung von Klima-
schutz, Ressourcenschonung, Wirtschaftlichkeit und Versorgungssicherheit
zu gestalten. Sie agiert – im Auftrag des Landes NRW unter Federführung des
Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie – als neutraler
Dienstleister und operative Plattform mit breiter Kompetenz im Energiebe-
reich: von der durchgehenden Unterstützung der Forschung, technischen Ent-
wicklung, Demonstration und Markteinführung über die Initialberatung bis hin
zur beruflichen Weiterbildung. In Zeiten der Energiewende gilt es mehr denn
je, die Entwicklung von innovativen Energietechnologien in NRW zu forcieren
und von neutraler Seite Wege aufzuzeigen, wie Unternehmen, Kommunen und
Privatleute vor dem Hintergrund der Umsetzung der Energieversorgungs-
strategie des Landes NRW, der Digitalstrategie.NRW sowie der Transformation
zur Industrie 4.0 ökonomischer mit dem zunehmend kostbarer werdenden Gut
Energie umgehen und erneuerbare Energien sinnvoll einsetzen können. Die
EnergieAgentur.NRW wird finanziert durch das NRW-Wirtschaftsministerium
und die Europäische Union.
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Auf einen Blick: Die EnergieAgentur.NRW

Wir sind Dienstleister des Landes in allen Energiefragen.     Unsere Struktur.
Die EnergieAgentur.NRW koordiniert im Auftrag des             Die Arbeit der EnergieAgentur.NRW erstreckt sich auf
Landes die Zusammenarbeit in Sachen Klimaschutz,              die Dienstleistungskategorien „Organisation von Netz-
Energieeffizienz, Energieeinsparung, regenerative Ener-       werken“, „Beratung“, „Marktinitiativen“ und „Wissens­
gien und Energiewende in Wirtschaft, Verwaltung,              management sowie Öffentlichkeitsarbeit“ – verteilt
Wissenschaft und Gesellschaft in verschiedenen Netz-          in 16 Themengebiete.
werken und Platt­formen für strategische Allianzen
im Land. Sie bietet des Weiteren Energie-Erst- und            Die Themen spiegeln die breite Kompetenz im Energie-
Contracting-Initibera­tungen für Unternehmen und              bereich wider und orientieren sich an den vielfältigen Auf-
Ver­waltungen an, managt landesweite Marktinitiativen         gaben, die sich im Zuge einer ganzheitlichen Energiewende
in verschiedenen Segmenten, entwickelt Kampagnen              stellen: von der Energieinfrastruktur und dem Ausbau und
und liefert ein breites Infor­mationsspektrum und Ange-       der Nutzung erneuerbarer Energien, der Energieeffizienz
bote für den Weiterbildungssktor.                             in Industrie, Unternehmen und kommunalen Liegenschaften,
                                                              Expertise in Geschäfts- und Finanzierungsmodellen über
Im Jahr 2019 konnte durch beauftragten Maßnahmen in           Mobilitäts- und Kraftstoffstrategien bis zur Quartiersent-
einem Teil der Einzelaufträge eine Einsparung von ca.         wicklung oder dem energieeffizienten Bauen und Sanieren.
6.500 t CO2 erzielt werden. Die Berechnung der Reduzie-       Standorte der Niederlassungen der EnergieAgentur.NRW
rung der Treibhausgasemissionen erfolgt auf Basis der         sind Düsseldorf (Hauptsitz), Bad Sassendorf, Bochum,
vorgegebenen Methodik des Hintergrundpapiers zum              Gelsenkirchen und Wuppertal. Weitere Büros der Klima-
Treibhausgasmonitoring für Einzelmaßnahmen – Berech-          netzwerker befinden sich in Aachen, Bielefeld, Dortmund,
nungsmethode für das OP EFRE NRW der EFRE Förder­             Düsseldorf, Greven, Köln, Münster, Solingen, Werl und
periode 2014 bis 2020 vom 26.7.2018, das gemeinsam            Wuppertal.
durch das Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitali-
sierung und Energie des Landes NRW und das Ministerium
für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucher-
schutz des Landes Nordrhein-Westfalen erarbeitet wurde.
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    Netzwerke und Cluster

    Wir vernetzen Kompetenzen und stärken Exzellenz im Energiebereich.
    Global Player, innovationsstarke mittelständische Unternehmen, exzellente
    Hochschulen und Forschungseinrichtungen – diese Mischung zeichnet Nord-
    rhein-Westfalen als Wirtschafts- und Technologiestandort für zukunfts-
    orientierte Lösungen und Produkte in der Energiewirtschaft aus. Um Synergien
    zu schaffen und Wettbewerbsstärke zu sichern, Wissen zu teilen und Innovati-
    onspotenziale zu steigern, organisiert und betreibt die EnergieAgentur.NRW –
    auch mit globalen Perspektiven – branchen- und themenbezogene Netzwerke.
    Einige werden im Cluster EnergieRegion.NRW gebündelt. Ebenfalls bei der
    EnergieAgentur.NRW angesiedelt ist der Cluster EnergieForschung.NRW (CEF.NRW).
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Innovation durch Vernetzung: Unsere Netzwerkarbeit
Im Fokus der Netzwerkarbeit stehen wettbewerbsstarke Kooperationen, um die Positionierung in überregionalen und
weltweiten Märkten zu stärken, wirtschaftliche Potenziale auszuschöpfen, neue Geschäftsfelder zu erschließen, innovative
Projekte und Produkte zu entwickeln und deren Marktreife zu beschleunigen. Die Netzwerke der EnergieAgentur.NRW
bilden alle Bereiche der Energiewirtschaft in Nordrhein-Westfalen ab.

Netzwerk Brennstoffzelle und Wasser-
stoff, Elektromobilität
Regenerative, alternative Antriebe sind eine zentrale           Kurz und knapp
Schlüsseltechnik für die Verkehrswende. Das Netzwerk            ■ 500 Mitglieder und über 140 Projektpartner der
bringt erfahrene und neue Akteure auf dem Gebiet der              Modellregion Elektromobilität NRW
Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnik sowie der              ■ 140 Projekte zur batterieelektrischen Mobilität seit
Elektromobilität zusammen, um deren Entwicklung und               2009 in rund 60 Städten mit einem Fördervolumen
Markteinführung voranzutreiben. Immer mehr Unter­                 von rund 160 Mio. Euro gestartet und fachlich begleitet
nehmen wirken dabei mit: Die Intensivierung des Techno-         ■ Begleitung des Ausbaus des H2-Tankstellennetzes
logie- und Wissenstransfers belegt die fortschreitende          ■ Begleitung und Nachbereitung der Wasserstoffstudie
Entwicklung des gesamten Themenspektrums von Elek­                NRW im Rahmen der Expertengruppe H2-System als
tromobilität mit Batterie und Brennstoffzelle über Was-           Ausgangspunkt für die derzeit erarbeitete Wasser-
serstoff- /Power-to-X-Technologien bis hin zu Brennstoff-         stoff-Roadmap für NRW
zellen für die Energieversorgung am Produktions- und            ■ Projektpartner der Dachmarke ElektroMobilität NRW
Forschungsstandort Nordrhein-Westfalen. Unter der
Dachmarke ElektroMobilität des NRW-Wirtschaftsminis-
teriums arbeiten das Kompetenzzentrum ElektroMobili-
tät NRW und die EnergieAgentur.NRW an der Fortent-
wicklung der Elektromobilität in NRW mit.

Das Netzwerk unterstützt die Initiierung und fachliche
Begleitung von Kooperationsprojekten wie dem Wettbe-
werb Modellkommune /-region Wasserstoffmobilität
NRW. Über 140 Projekte in der Brennstoffzellen- und
Wasserstofftechnik von der Entwicklung einzelner Sys-
temkomponenten wie Verdichter und Sensoren bis hin zu
Entwicklungen und Erprobungen komplexer Brennstoff-
zellenapplikationen in Bussen sind so mit einem Förder-
volumen von knapp 160 Millionen Euro aus Landes- und
EU-Mitteln auf den Weg gebracht worden. Beispielhaft
genannt sei hier das Projekt „HyTechLab4NRW – Inte-
griertes Labor für Wasserstofftechnik in Nordrhein-West-
falen“ des Zentrums für BrennstoffzellenTechnik in
Duisburg. Weitere Aktivitäten betreffen die Internationa-
lisierung der Technologiemärkte in Nordrhein-Westfalen,
die Kooperationsanbahnung und die Ansiedlung neuer
Unternehmen, und mit dem Schülerwettbewerb Fuel-
cellbox auch die berufliche Qualifizierung.
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                                                                Kurz und knapp
                                                                ■  960 Mitglieder aus dem Bausektor: Architektinnen
                                                                   und Architekten, Ingebnierinnen und Ingenieure,
                                                                   Kommunalvertreterinnen und Kommunalvertreter,
                                                                   Wohnungsbau­gesellschaften, Bauträger, Investo-
                                                                   rinnen und Investoren
                                                                ■ Umsetzung des Projekts „100 Klimaschutzsied­
                                                                   lungen in NRW“
                                                                ■ Durchführung des Auszeichnungsprojekts
                                                                  „Energieeffiziente Nichtwohngebäude“

                                                              Netzwerk Energiewirtschaft –
                                                              Smart Energy
Netzwerk energieeffizientes und
solares Bauen                                                 Die Energiewirtschaft steht vor großen, möglicherweise
                                                              disruptiven Veränderungen. Stadtwerke und Energiever-
Ein wichtiger Teil der Energiewende ist die sogenannte        sorgungsunternehmen sind gefordert, innovativ und agil
Wärmewende. Mehr als ein Drittel des gesamten Energie-        neue digitale Lösungen zu entwickeln, interne Abläufe zu
einsatzes in Deutschland entfällt auf Raumheizung, Warm-      verbessern oder neue Geschäftsfelder auf den Energie-
wasserbereitung, Beleuchtung und Kühlung. Das Potenzial       märkten der Zukunft zu erschließen. U. a. mit der Fach-
für Energie- und Kosteneinsparungen, das im Neubau und im     gruppe Digitalisierung für kleine und mittlere Stadtwerke
Bestand durch Maßnahmen an der Gebäudehülle und durch         fördert das Netzwerk Energiewirtschaft den Informati-
innovative Gebäudetechniken erschlossen werden kann, ist      onsaustausch und Kooperationen zwischen Stadtwerken
groß. Um diesen schlafenden Riesen zu wecken und die ganze    und mit unterschiedlichsten Partnern, Start-ups, Innova-
Bandbreite der Innovationspotenziale im Gebäudebereich        tions- und Kompetenznetzwerken. Durch Schaffung eines
systematisch zu erschließen, verbindet das Netzwerk zahl-     Dialogs zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und
reiche Multiplikatoren des Bausektors. Sie können bei ihren   öffentlichen Einrichtungen unterstützt das Netzwerk seine
Vorhaben auf Innovationen zur effizienteren Energienutzung    Mitglieder entlang der gesamten Wertschöpfungskette
setzen, den Einsatz erneuerbarer Energien ausbauen und        dabei, Marktchancen in den Sektoren Strom, Wärme und
dazu beitragen, bessere Wärmeschutz-Standards im Markt        Verkehr zu erkennen und auszubauen. Mit Marktscreenings,
schneller zu etablieren.                                      Good-Practice-Beispielen, einem neu entwickelten For-
                                                              mat Innovationswerkstatt und einem neuen Fokus auf
 Neben der klassischen Netzwerkarbeit, um den fachli-         das Thema Blockchain fördert das Netzwerk den Wissens-
 chen Erfahrungsaustausch zu organisieren und Sanie-          und Know-how-Transfer.
 rungs- oder Modernisierungsvorhaben fachlich zu unter-
 stützen, initiiert das Netzwerk zukunftsweisende Projekte,
 die über den Know-how-Transfer die Möglichkeiten des           Kurz und knapp:
 klimagerechten Bauens und Sanierens aufzeigen. Nach            ■ Rund 750 Mitglieder. Über die Hälfte der Energie­
 dem erfolgreich abgeschlossenen Netzwerkprojekt 50               versorger-Stadtwerke in NRW, die wichtigste Ziel-
 Solarsiedlungen in NRW werden durch das Folge-Netz-              gruppe nutzen das Netzwerk
 werkprojekt 100 Klimaschutzsiedlungen in NRW wärme-            ■ Kontaktvermittlungen zwischen Stadtwerken und
 bedingte CO2-Emissionen im Siedlungsbau nachhaltig               Start-ups über das neue Online-Tool Innovations-
 gesenkt und erneuerbare Energien vorbildlich genutzt. Für        plattform.NRW
 den Bereich der Nichtwohngebäude wird das Auszeich-
 nungsprojekt „Energieeffiziente Nichtwohngebäude NRW
– Schulen und Bürogebäude“ wie auch bei den vorab
 genannten Projekten, im Auftrag des nordrhein-westfäli-
 schen Wirtschaftsministeriums durchgeführt.
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Netzwerk Geothermie                                            Netzwerk Bergbauwirtschaft –
                                                               Smart Mining global
Mehr als die Hälfte der Raumwärme in Nordrhein-West-           Bergbautechnik aus NRW ist gefragt – und zwar weltweit.
falen könnte aus oberflächennaher Erdwärme gewonnen            Vor diesem Hintergrund ist das Netzwerk Bergbauwirt-
werden. Auch die Potenziale der Tiefengeothermie für           schaft – Smart Mining global Teil der außenwirtschaftlichen
große Energieabnehmer sind nicht unerheblich. Jüngere          Aktivitäten der EnergieAgentur.NRW. (siehe Seite 14)
Untersuchungen schreiben den Regionen des Landes
NRW hohe hydrogeothermale Ressourcen im Erdboden               Das Netzwerk unterstützt Unternehmen der nordrhein-
zu. Grubenwässer in stillgelegten Bergwerken im Ruhr-          westfälischen Bergbauzuliefererindustrie und Rohstoff­
gebiet bergen ein weiteres enormes Potenzial, wie eine         sicherung dabei, mit ihrem angestammten Technologie-
Studie des Landesumweltamtes zeigt. Das Netzwerk               Know-how neue zukunftsträchtige Geschäftsfelder zu
Geothermie bringt das Fachwissen aus Geowissenschaften         erschließen und auf internationalen Märkten erfolgreich
und Verfahrenstechnik mit dem Ingenieur-Know-how               zu agieren. Die Energiewende benötigt Rohstoffe und
marktführender Unternehmen, der öffentlichen Verwal-           somit Bergbautechnologien. Die Fachgruppe Grubengas
tung und Institutionen zusammen, um Erdwärme als               des Netzwerks unterstützt außerdem Unternehmen,
klimaschonende Technologie und als Wirtschaftsfaktor für       die in Bereichen energetischer Grubengas-Nutzung tätig
Nordrhein-Westfalen voranzubringen. Der interdisziplinäre,     sind, da in diesem Themenbereich enorme CO2-Minde-
überregionale und internationale Fach- und Erfahrungsaus-      rungspotentiale vorliegen: Allein im Jahr 2018 betrug der
tausch belebt die Initiierung neuer Projekte von Kommunen,     verminderte CO2-Ausstoß in NRW durch die Grubengas-
regionalen Energieversorgern oder Stadtwerken.                 Nutzer 2,6 Milionen Tonnen.

Zentrales Instrument mit großer Strahlkraft ist die Markt-
initiative Wärmepumpen-Marktplatz NRW, die mit                    Kurz und knapp
begleitenden Kampagnen und einem breiten, zielgruppenori-         ■ Rund 630 Mitglieder
entierten Informationsangebot gezielt für die Steigerung der      ■ Aus- und Aufbau von Geschäftsfeldern im
Absatzzahlen von Wärmepumpen wirbt. Die Marktinitative              In- und Ausland
leistet somit ihren Beitrag zu den von 12.000 (2017) auf          ■ Länder-/Marktscreening und Informationstransfer
15.000 (2018) gestiegenen Absatzzahlen in NRW.                    ■ Leitung der AG Digitalisierung im Deutsch-
                                                                    Russischen Rohstoff-Forum

   Kurz und knapp
   ■ 1.550 Mitglieder aus der Branche und aus Wissen-
     schaft und Forschung
   ■ Diverse Messeauftritte und Fachvorträge
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Netzwerk Kraftstoffe und Antriebe
der Zukunft
Der Wandel zur Mobilität mit „Null-Emission“ bewegt         Infrastruktur und die Auflösung des „Henne-Ei-Problems“
Nordrhein-Westfalen als verkehrsreiches und bedeuten-       zwischen Herstellern, Tankstellen und Anwendern bringt
des Kraftstoffland. 11 Mio. Fahrzeuge sind allein in NRW    erhebliche Wertschöpfung nach NRW. In NRW ansässige
zugelassen und verbrauchen rund 9 Mio. Tonnen Mineralöl     Tankstellenbauer wie Liqvis, Westfalen AG und GasCom
jährlich. Heimische Raffinerien verarbeiten etwa ein        engagieren sich ebenso wie der Global Player Shell oder
Viertel des deutschen Rohölbedarfs. Um Verkehr umwelt-      das niederländische Unternehmen PitPoint.LNG.
verträglicher zu gestalten, braucht es neue Konzepte, die
erprobt und über die Anwendung zur Wirtschaftlichkeit       Synergien im Sinne einer Sektorenkopplung schaffen
gebracht werden müssen. Der heimische Automoti-             zudem Gaskraftstoffe, die vor allem für den Schwerlast-
ve-Sektor und die hiesige Forschungslandschaft bieten       transport und die Binnenschifffahrt interessant sind.
hochqualifizierte Expertisen, um den Kraftstoffverbrauch    Netzwerk-Partner aus Industrie und Wissenschaft arbeiten
von Fahrzeugen nachhaltig zu senken, effizientere Motoren   intensiv an Demonstrations- und Innovationsprojekten.
und alternative Antriebe in Kombination mit erneuerbaren    Wichtige Adressaten der Netzwerkarbeit sind zudem auch
Energien zu bauen und alternative Kraftstoffe oder neue     Kommunen und Unternehmen, die sich durch verschie-
Kraftstoffkomponenten zu entwickeln.                        dene Fach- und Informationsformate des Netzwerks mit
                                                            neuen Mobilitätsformen und einem effizienteren betriebli-
Die Handlungsfelder des Netzwerks zielen darauf ab, den     chen Fuhrparkmanagement beschäftigen.
Wirtschaftsstandort bei der Umsetzung von Null-Emissions-
maßnahmen in der Mobilität zu stärken, Mobilitäts- und
Kraftstoffstrategien zu entwickeln und nötige Infrastruk-      Kurz und knapp
turen in der Ressourcenbeschaffung, der Produktion von         ■ 700 Partner Mitglieder
alternativen Kraftstoffen und der Fertigung von Lade- und      ■ Initiierung des Baus von 8 LNG-Tankstellen, durch
Betankungssystemen aufzubauen. Der ökonomische                   die Veranstaltung von Anwender-Workshops
Überschuss für den Standort Nordrhein-Westfalen ist
dabei erheblich: Insbesondere der Aufbau einer LNG-
                                                            Netzwerk Kraftwerkstechnik NRW

                                                            Die Strom- und Wärmeversorgung sichern, den Umbau
                                                            des disponiblen Erzeugungsparks begleiten und zugleich
                                                            Umwelt- und Klimaauswirkungen mindern – mit diesen
                                                            Herausforderungen beschäftigt sich das Netzwerk Kraft-
                                                            werkstechnik. Es bringt Anlagenbauer und -betreiber,
                                                            Zulieferer, Komponentenhersteller, Werkstoffexperten,
                                                            Wissenschaftler und Behördenvertreter zusammen. Ihre
                                                            Themen sind der Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung
                                                            (KWK), der Nah- und Fernwärmenetze und Kraftwerke
                                                            der Zukunft.

                                                            Ein verstärkter Ausbau von KWK-Anlagen würde in Nord-
                                                            rhein-Westfalen bis zu 35 Prozent der Rohstoffe und
                                                            damit 35 Prozent der CO2-Emissionen einsparen. Zentrales
                                                            Instrument, um für den Einsatz dieser Technologie zu
                                                            werben, ist die Markt-Kampagne KWK.NRW – Strom
                                                            trifft Wärme. Sie bündelt 156 Partner und Multiplika­
                                                            toren, um den Einsatz der Technik nachhaltig zu steigern
                                                            (Marktinitiativen auf Seite 21). Mit dieser öffentlichkeits-
                                                            wirksamen Kampagne unterstützt die EnergieAgentur.NRW
                                                            die KWK-Ausbauziele des Landes Nordrhein-Westfalen.
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Ein Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele ist zudem der
Ausbau des Nah- und Fernwärmenetzes, aber auch ein
verstärkter Einsatz von BHKW- und Mikro-KWK-Anlagen.
Die Netzwerkarbeit regt die nötigen Investitionen für
innovative Projekte an und begleitet den fachlichen Know-
how-Transfer. Initiierung von Großprojekten, wie zum
Beispiel der Ausbau der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr
(FWSRR), für die mehrere Fernwärmeleitungen im west­
lichen Ruhrgebiet zusammengelegt werden, um indus­
trielle Abwärmepotenziale und Wärmesenken zu erschließen
und besser in die Versorgung einzubinden. Dies würde
bis zu 3 Mio. Tonnen CO2 bis zum Jahr 2050 einsparen.

Damit trägt das Netzwerk dazu bei, die hohe Kompetenz
der disponiblen Energiebereitstellung nicht nur zu erhalten,
sondern weiter auszubauen. Innovationen, technische
Entwicklungen und Verfahren werden damit schneller
um- und einsetzbar.
                                                               sich auf dem Leitmarkt Energie- und Umweltwirtschaft
                                                               zu engagieren. Des Weiteren beschäftigt sich das Netzwerk
   Kurz und knapp                                              intensiv mit den geänderten Rahmenbedingungen, die
   ■  2.400 Mitglieder aus mehr als 1.000 Unternehmen          sich aus der Umsetzung neuer Strategien (z. B. Energie-
     – davon 45 Prozent aus Industrie und Gewerbe –            versorgungsstrategie und H2-Roadmap des Landes
      wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden und          NRW) sowie aktueller Gesetzesnovellen ergeben (z. B.
      öffentlicher Verwaltung.                                 NABEG 2.0, CleanEnergyPackage, Novelle TAB / TAR).
   ■ Die Netzwerkarbeit initiiert Investitionen in den
      Bereichen KWK und Nah- und Fernwärme.                    Wie können die Übertragungsnetze bedarfsgerecht opti-
   ■ Fachliche Begleitung und Vernetzung mit dem               miert- und ausgebaut, stabil gemanagt und mit den Netzen
      Virtuellen Institut KWK.NRW.                             der Nachbarländer sicher koordiniert werden? Wie wer-
                                                               den Verteilnetze im Verbund mit einem wachsenden Anteil
                                                               an erneuerbaren Energien intelligent gesteuert? Wie hel-
Netzwerk Netze und Speicher                                    fen Speichertechnologien bei der Systemflexibilisierung?
                                                               Wie lassen sich verschiedene Energieinfrastrukturen,
NRW ist als Energieland eine zentrale europäische Dreh-        neue Technologie-Anlagen und Sektoren sinnvoll mitei­nan­
scheibe für den Energietransport. Neben der Einbindung         der synchronisieren? Müssen aktuelle Regularien ange-
des zunehmend dezentral vor Ort erzeugten regenerativen        passt werden oder werden sich Speicher und Flexibi­litäts­
Stroms besteht die besondere Herausforderung für NRW,          optionen im Zuge einer rückläufigen Kohleverstromung
den Wandel von einem Stromexport-Bundesland hin zu             zukünftig von allein am Markt durchsetzen? Diese Zu-
einem Stromimport-Bundesland zu vollziehen. Dazu sind          kunftsfragen bearbeiten Arbeitsgruppen des Netzwerks
die Energieinfrastrukturen, insbesondere Stromnetze,           und forcieren dafür einen engen Austausch zwischen
aber auch die Gasinfrastruktur zu optimieren und auszu-        Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen Einrichtungen
bauen. Die aktuellen Szenarien und die daraus abgeleiteten     entlang der Wertschöpfungskette.
Netzentwicklungspläne (NEP) der Netzbetreiber bzw. der
Bundesnetzagentur bilden die bundesweiten Notwendig-
keiten ab, die auch für NRW erhebliche Auswirkungen haben.        Kurz und knapp
                                                                  ■ Rund 1.100 Mitglieder nutzen das Netzwerk
Das Netzwerk ermöglicht durch u. a. Fachveranstaltungen,          ■ Das Netzwerk unterstützt den synchronisierten
Messeauftritte, die Begleitung rechtlicher und planerischer         Aus- und Neubau der Energieinfrastrukturen.
Fragen eine breite Grundlage für die Netzwerkmitglieder           ■ Das Netzwerk setzt sich für den intelligenten
                                                                    Betrieb von Verteilnetzen (Smart Grids) ein.
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Netzwerk erneuerbare Energien

Aus der Arbeit der EnergieAgentur.NRW in den übrigen
Themengebieten mit ihren Beratungs- und Informations-            Kurz und knapp
angeboten erwachsen weitere Plattformen, um Adressaten           ■ 1.200 Mitglieder aus der Branche
und Akteure zu vernetzen, kurze Wege für Wissensaus-
tausch und Kompetenzerweiterungen zu schaffen und             Photovoltaik
die Zusammenarbeit in den Branchen, in Kommunen               Um den Ausbau der Solarenergie voranzutreiben, vernetzt
und der Gesellschaft im Dienst von Klimaschutz und            das Themengebiet Photovoltaik aktuell NRW-weit Akteure
Energiewende mit großer Dynamik weiterzuführen.               aus Unternehmen, Forschungs- und Entwicklungseinrich-
Dazu gehören zum Beispiel die Einzeltechnologien der          tungen sowie Kammern und Verbänden. Die vielfältigen
erneuerbaren Energien.                                        Aktivitäten sind in der Marktinitiative Photovoltaik gebündelt.

 Windenergie                                                  Mit Hilfe des Netzwerks werden durch Informationsbe-
 Die EnergieAgentur.NRW unterstützt die potente NRW-          reitstellung und Initialberatungen werden Gewerbe- und
 Windbranche entlang der gesamten Wertschöpfung­              Industriebetriebe, Haus- und Wohngemeinschaften, Woh-
 skette in NRW, insbesondere Komponentenhersteller            nungsbaugesellschaften und -genossenschaften, Hand-
 bzw. Zulieferer aus der Industrie, Investoren, Projekt­      werksbetriebe und Kommunen angesprochen. Thema-
 planer, Anlagenbetreiber, Serviceunternehmen, Gutachter      tisch geht es nicht nur um Photovoltaik, sondern vor allen
 und weitere Dienstleister sowie Vertreter der öffent­li­     um die Kombinationsmöglichkeiten von Solarstrom und
 chen Verwaltung und von Verbänden. Es gilt, den Stand-       anderen Technologien, z. B. Photovoltaik und Elektromo-
 ort NRW auch als starkes Windzuliefer- und Windfor-          bilität und Batteriespeicher, Photovoltaik und Wärme-
 schungsland sichtbarer zu machen. Die Teilnahme an           pumpe, Photovoltaik und Windenergie, aber auch um die
 internationalen Messen wie der WindEnergy Hamburg            Themen Mieterstrom, Förderungen und Finanzierungen
 oder der Husum Wind sowie der aus dem Branchenführer         sowie Regularien.
 Windenergie hervorgegangene Online-Branchenführer
„Erneuerbare“, sind nur drei Aktivitäten in diese Richtung.
                                                                 Kurz und knapp
Im Themengebiet Windenergie wird daher die Expertise             ■ 2.000 Mitglieder aus über 1.000 Unternehmen
der EnergieAgentur.NRW und der Windenergiebranche
auf einer Plattform gebündelt. Branchenspezifisch,            Wasserkraft
projektorientiert, regional und international werden die      Das Büro für Wasserkraft der EnergieAgentur.NRW in
Akteure darüber vernetzt.                                     Bad Sassendorf vernetzt die Aktivitäten rund um die Nut-
                                                              zung von Fließgewässern zur Energiewandlung. Es fördert
                                                              den Dialog und schafft kurze Vermittlungswege zwischen
     Kurz und knapp                                           den Akteuren: Fachleute von Wasserbehörden, Umwelt-
     ■ 2.000 Mitglieder aus rund 600 Unternehmen              und Naturschutzverbänden, Fischerei und Angelvereinen
                                                              sowie Betreiber von Wasserkraftanlagen. Das Büro ver-
Bioenergie                                                    netzt, berät und informiert die Wasserkraftakteure sowie
Das Themengebiet Biomasse umfasst die Teilbereiche            die benachbarten Interessen (Wirtschaft, Wissenschaft,
Strom und Wärme aus Biomasse. Akteure aus den Berei-          Verwaltung, Verbände und Politik) mit dem Ziel, einen
chen Produktion und Vertrieb von Biomasse, Technik,           Ausbau der nordrhein-westfälischen Wasserkraftnutzung
Anlagenbau, Dienstleistung, Forschung und Entwicklung,        durch Neubau, Repowering und Optimierung zu erreichen.
Institutionen und Verwaltung werden durch die Energie-        Dabei ist eine Akzeptanzsteigerung für eine nachhaltige
Agentur.NRW in diesem Bereich unterstützt. Diese Akteure      Wasserkraftnutzung in Nordrhein-Westfalen von Bedeu-
der Biomassebranche werden über die Plattform Bio­            tung.
energie verbunden. Neben Fachveranstaltungen, Messe-
auftritten und zahlreichen Publikationen zeigt der digi­
tale Bioenergieatlas.NRW Potenziale, nennt über 100              Kurz und knapp
Ansprechpartner der Branche und vor allem nachahmens­            ■ 970 Mitglieder
werte Good-Practice-Projekte.
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Erfolgreiches Zusammenführen: Clustermanagement
Wettbewerbsfähig und innovativ ist, wer an der Spitze der Entwicklung bleibt und sich mit starken Partnern vernetzt,
Know-how sichert und Exzellenz vorantreibt. Um die vielfältigen Anstrengungen im Forschungs- und Gründungsland
Nordrhein-Westfalen organisatorisch zu bündeln und mehrwertorientiert zu koordinieren, schließt die Landesregierung
Netzwerke und Exzellenzinitiativen in verschiedenen Landesclustern zusammen. Zwei davon, die sich mit Energiefragen
befassen, managt die EnergieAgentur.NRW im Auftrag des Landes.

Cluster EnergieRegion.NRW

Klimafreundliche Energietechnologien und -lösungen für
die Zukunft entwickeln – dafür vernetzen sich im Cluster
EnergieRegion.NRW die vorab aufgeführten Netzwerke Bio-
energie, Brennstoffzelle, Wasserstoff und Elektromobilität,
Energieeffizientes und solares Bauen, Geothermie, Kraftstoffe
und Antriebe der Zukunft, Kraftwerkstechnik NRW, Netze
und Speicher, Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie.

Ziel des Clusters ist die Umsetzung des im nord-
rhein-westfälischen Klimaschutzgesetzes
www.energieregion.nrw.de

Cluster EnergieForschung.NRW

Mit rund 30 Hochschulen, 20 Spitzenforschungsin-
stituten und zahlreichen Forschungsabteilungen der
Wirtschaft ist Nordrhein-Westfalen ein führender
Wissenschaftsstandort in Deutschland. Um die Energie-
forschung sichtbarer zu machen und neu gewonnene
technologische und sozioökonomische Erkenntnisse
schneller zu verbreiten und zur Anwendung zu bringen,           Hauptzielgruppe des Clusters sind die Energieforschungs-
vernetzt und unterstützt der Cluster EnergieForschung.          akteure aus Wissenschaft und Wirtschaft, relevante Ver-
NRW (CEF.NRW) die hiesige Wissenschaftslandschaft.              treter der Zivilgesellschaft mit Bezug zum Energiesektor
                                                                sowie Multiplikatoren, wie z. B. Verbände und Vereine.
Der Cluster verfolgt regionale, nationale und internationale
Forschungsaktivitäten, koordiniert die Zusammenarbeit           Der Cluster zeigt Trends und Perspektiven der Energiefor-
von Forschungseinrichtungen und der Wirtschaft und              schung auf, berichtet über aktuelle Forschungsentwick-
initiiert Forschungs- und Entwicklungsprojekte.                 lungen und informiert über Fördermöglichkeiten in Fach-
                                                                und Informationsgesprächen. Dies alles mit dem Ziel, die
                                                                Innovationsfähigkeit der Unternehmen in NRW zu stärken
                                                                und den Wissens- und Technologietransfer zur Beschleu-
                                                                nigung von Innovationen zu unterstützen.
                                                                www.cef.nrw.de
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Globale Perspektiven schaffen: Außenwirtschaft

„Technology made in NRW“ sowie das nordrhein-westfä­          Der Einsatz von Instrumenten wie Unternehmerreisen,
 lische Wissen zur Energiewirtschaft sind weltweit sehr       Messeauftritte, Informationsveranstaltungen zu auslän­
 gefragt. Die Globalisierung der Märkte – speziell in den     dischen Märkten und internationale Kontaktpflege soll
 Bereichen der erneuerbaren Energien, der Energieeffizienz,   zur Steigerung der Wertschöpfung der KMU in den ge-
 der Bergbauwirtschaft und -technik, der Ressourcen­          nannten Bereichen sowie zum Ausbau der Präsenz in
 effiz­ienz sowie im Bereich Klimaschutz – stellt eine zu-    internationalen Märkten führen.
 nehmende Herausforderung für die nordrhein-west­
 fälische Energiewirtschaft dar. Die EnergieAgentur.NRW       Im Rahmen des fachlichen und unternehmensorientierten
 eröffnet deshalb Unternehmen aus der Energiebranche          Austauschs mit Fachexperten weltweit werden regel­
 globale Perspektiven.                                        mäßig aktuelle Energiefragen diskutiert und innovative
                                                              Leuchtturmprojekte aus der Region vorgestellt. Vor allem
Die Außenwirtschaftsaktivitäten der EnergieAgentur.NRW        im Bereich der effizienten und klimaschonenden Energie-
unterstützen im Rahmen des Einzelauftrags „Interna­           technologien dient das Netzwerk als Schaufenster für
tionale Beziehungen und Außenwirtschaftsaktivitäten“          erfolgreiche Praxisbeispiele mit innovativen Lösungsan-
die Internationalisierung kleinerer und mittelständischer     sätzen, die von internationalen Gästen im heimischen
Unternehmen, damit sie ihr Wachstum steigern, ihre            Markt umgesetzt oder adaptiert werden.
Wettbewerbsvorteile sichern, globale Partnerschaften
eingehen und verstärkt am Welthandel teilnehmen
können. Dafür arbeitet der Bereich Internationale Be­           Kurz und knapp
ziehungen mit zahlreichen nationalen und internatio­            ■ Knapp 3.000 Kontakte im In- und Ausland, davon
nalen Partnern aus Wirtschaft, Finanzierung, Forschung            werden 2.000 regelmäßig über die AW-Tätigkeiten
und Politik in einem Netzwerk zusammen.                           informiert
                                                                ■ Bereitstellung von Informationen zu internationalen
Im Rahmen der Netzwerkarbeit werden langfristige                  Märkten, Unternehmerreisen, Messeauftritte, Netz-
Partnerschaften gepflegt und neue Länderkooperationen             werktreffen u. a.
aufgebaut. Somit entsteht eine enge internationale              ■ Aufbau und Pflege langfristiger binationaler Projekt-
Zusammenarbeit, bei der NRW-Unternehmen zum einen                 partnerschaften, z. B. zu Dänemark (Wärme) und
als erfahrene Wissensgeber fungieren und zum anderen              Japan (Strom und H2)
durch den Erfahrungsaustausch mit Vorzeigeregionen
profitieren. Dieser internationale Dialog führt dazu,
frühzeitig Tendenzen zu neuen Marktpotenzialen für nord­
rhein-westfälische Unternehmen zu erkennen.
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Initialberatung für mehr Zukunftsenergien

Wir loten Potenziale aus und beraten in allen Energiefragen.
Energieeffizient produzieren und wirtschaften, klimagerecht bauen und sanieren
– Energiekosten senken und die Klimabilanz verbessern: Die Energie-Initialbe-
ratung der EnergieAgentur.NRW informiert an Ort und Stelle, wie das gehen
könnte. Sie spürt energetische Schwachstellen auf, lotet Einspar- und Effizienz-
potenziale aus und zeigt anbieter- und produktneutral Wege auf, wie diese sich
im Detail schrittweise erschließen lassen. So bekommen die Verantwortlichen in
den NRW-Unternehmen eine erste Einschätzung, wo und wie sie ihren Energie-
verbrauch senken oder mit neuen Konzepten mehr zum Klimaschutz beitragen
können. Die kostenlose Einstiegsberatung will erste Impulse setzen und hilft
überall da, wo es noch wenig Erfahrung mit diesem komplexen Thema gibt.
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Beratungsschwerpunkt erneuerbare Energien im System
In einem zunehmend von regenerativen Energien geprägten Stromsystem rücken technologieübergreifende Fragestellungen
wie Akzeptanzthemen, die Weiternutzung von EE-Anlagen nach Auslaufen des EEG, Wirtschaftlichkeitsperspektiven unter ver-
änderten Rahmenbedingungen oder auch Anforderungen an die Netzverträglichkeit von EE-Anlagen immer mehr in den Fokus.
Um diesem Umstand gerecht zu werden, hat die EnergieAgentur.NRW das Projekt „ErneuerbareEnergien.NRW“ etabliert.

Ziel des Projektes „ErneuerbareEnergien.NRW“ ist es, mit      aber auch zu Finanzierungs- und Geschäftsmodellen und
einem allgemeinen Informations- und Beratungsange-            zum Thema „Beteiligung und Planung“ zur Verfügung. Die
bot den Ausbau der erneuerbaren Energien zu gestalten         Initialberatungen durch die EnergieAgentur.NRW setzen
sowie die Netz- und Systemdienlichkeit von EE-Anlagen         bereits bei der Planung von Erneuerbare-Energien-Projekten
zu fördern. Ein weiterer Aufgabenbereich ist die Unter-       an. Zu diesem Zeitpunkt entstehen z. B. Fragen rund um
stützung eines kombinierten Betriebs von EE-Anlagen mit       das Planungsrecht, den Naturschutz und die gesellschaftli-
Speichern zum Zwecke des Eigenverbrauchs. Im Projekt          che Akzeptanz eines Vorhabens. Zudem haben sich in den
„ErneuerbareEnergien.NRW“ der EnergieAgentur.NRW              vergangenen Jahrzehnten der Wille zur Mitsprache und das
sind die Informationen und Beratungsangebote für alle         Bedürfnis nach Informationen in unserer Gesellschaft ge-
stromerzeugenden Erneuerbaren zusammengefasst.                wandelt. Daher ist auch die Ausgestaltung einer gelungenen
                                                              Bürger- und Öffentlichkeitsbeteiligung eine Aufgabe, der sich
Damit wird die Initialberatung der EnergieAgentur.NRW         die EnergieAgentur.NRW annimmt.
im Bereich der erneuerbaren Energien verstärkt. Mit dem
Projekt „ErneuerbareEnergien.NRW“ existiert eine techno-      Über das Online-Tool Stromvermarktung.Navi wird (zukünf­
logieübergreifende Plattform, auf der sich Akteure themen-    tigen) Betreibern von EE-Anlagen Orientierung gegeben,
bezogen austauschen können. Expertinnen und Experten          ob alternative Nutzungs- oder Vermarktungsformen gegen­
beraten Unternehmen, Kommunen, Forschungseinrichtungen        über den gängigen Modellen des EEG lohnenswert sein
und Bürgerinnen und Bürger in Nordrhein-Westfalen zu allen    können. Dieses wird dahingehend angepasst, dass ausge-
Fragen der Energiewende. Durch ein breites Kommunika-         förderte EEG-Bestandsanlagen ebenfalls abgedeckt werden.
tions- und Informationsangebot werden Innovationen auf
den Weg gebracht sowie Akzeptanz und Bürgerbeteiligung        Der Blog ErneuerbareEnergien.NRW ist eine weitere
gefördert. Die EnergieAgentur.NRW setzt durch ihre Initial-   Informationsplattform und dient dazu, Neuigkeiten und
beratungen Impulse für einen konstruktiven Planungspro-       Informationen rund um das Thema erneuerbare Energien zu
zess unter Einbindung der Bürgerinnen und Bürger vor Ort.     vermitteln. In regelmäßigem Abstand erscheinen Beiträge
Initialberatungsangebote stehen zum Thema Bioenergie,         Meldungen, Interviews und werden Fragen im Bereich der
Geothermie, Photovoltaik, Wasserkraft und Windenergie,        erneuerbaren Energien beantwortet.
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Orientierung für Unternehmen
Ist es sinnvoller, zuerst die Beleuchtung im Büro auszutauschen oder besser in der Lagerhalle? Was muss ich bei der
Einführung eines Energiemanagements beachten? Wie sorge ich dafür, dass die Abwärme meines Backofens nicht
ungenutzt entweicht? Solche Fragen prägen den Beratungsalltag der Energieberater im Unternehmensbereich der
EnergieAgentur.NRW. Die Ansätze für ein Plus an Effizienz sind in Unternehmen und Betrieben von Fall zu Fall ganz
unterschiedlich gelagert. Dabei ist es wichtig, nicht nur einzelne Aspekte zu betrachten, sondern den gesamten Energie-
verbrauch im Blick zu haben. Vielleicht steht nach der Initialberatung nämlich statt der Beleuchtung dann plötzlich die
Druckluftanlage im Mittelpunkt weiterer Untersuchungen. Neben technischen Fragestellungen sind Fragen zu Finan-
zierung und Förderprogrammen, zu Energieaudits und Energiemanagementsystemen Bestandteil der Initialberatung.
Fachliche Informationen und Instrumente wie Webtools flankieren die Beratungsarbeit.

Im Team stärker: Regionale Energieeffizienz-Netzwerke           Lösungen durch Contracting
Viele Unternehmen schließen sich zu einem Energieeffizi-        Wenn für eine wirtschaftliche und umweltgerechte Moder-
enz- Netzwerk zusammen, das sich für eine feste Laufzeit        nisierung der Energieversorgung die nötigen Mittel fehlen,
ein freiwilliges Energie-Einsparziel setzt und gemeinsam        kann in vielen Fällen das Contracting bei der Umsetzung
umzusetzen versucht. Meist gründen sich die Netzwerke           des Projekts helfen – ohne eigene Investitionen tätigen zu
branchenübergreifend als lokale Verbünde, es gibt aber          müssen. Dabei werden für eine begrenzte Zeit Aufgaben und
auch Branchen-Netzwerke. Gemeinsam profitieren die              benötigte Ressourcen auf einen spezialisierten Dienstleister
Partner von dem Erfahrungs- und Wissensaustausch                ausgelagert. Dieser bündelt die verschiedenen Teilleistungen
und den damit verbundenen Lernprozessen – und auch              von Planung über Bau bis Instandhaltung zu einem Paket –
der Wettbewerb mit den anderen wirkt motivierend. An­           auch zu diesem Konzept berät die EnergieAgentur.NRW.
geregt, fachlich unterstützt und wiederum miteinander
vernetzt werden solche Gründungen vom Landesnetz-
werk Energieeffizienz in Unternehmen, das bei der Energie­
Agentur.NRW angesiedelt ist. Darüber hinaus fungiert es
auch als Regionalkoordinator für die bundesweite „Initia­
tive Energieeffizienz-Netzwerke“ – dort liegt NRW mit
59 Netzwerken an erster Stelle der Bundesländer.

Der Fußabdruck für die Zukunft
Noch ist die systematische Erfassung von Treibhausgasen
für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland nicht
verpflichtend, aber der gesellschaftliche Druck wird stärker,
Lieferanten und Kunden fragen nach. Wenn sich ein Un-
ternehmen in Sachen Nachhaltigkeit wettbewerbsstark
positionieren und das Thema langfristig intern verankern
will, könnte es die Hilfen des Projekts Corporate Carbon
Footprint (CCF) der EnergieAgentur.NRW nutzen, das das
Energiemanagement um die Komponenten Treibhausga-
semissionen und Ressourcenmanagement ergänzt.
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Potenziale heben in Kommunen und Regionen
Städte und Gemeinden besitzen nicht nur große Gebäude, betreiben Strom- und Wärmenetze und organisieren emissions-
arme Mobilität, sie sind auch gutes Vorbild für Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Institutionen. Viele der 396
Kommunen in Nordrhein-Westfalen treiben die kosten- und energieeffiziente Bewirtschaftung eigener Liegenschaften,
eine nachhaltige Stadtentwicklung oder Wege zur klimaneutralen Verwaltung voran. Die Energie-Erstberatung der Energie-
Agentur.NRW unterstützt sie dabei und hilft, sinnvolle Ansätze für investive Maßnahmen zu finden.

Aus der Praxis für die Praxis                                  Auch andere öffentliche Stellen in NRW werden bei der
Viele Kreise, Städte und Gemeinden haben schon beachtliche     Entwicklung eines Energie- und Klimaschutzkonzeptes
Klimaschutz-Erfolge erzielt. Um sie sichtbar zu machen und     begleitet. Im Rahmen des Projektes KlimaKonzept.NRW
den Erfahrungsaustausch anzuregen, dokumentiert das            werden mit Hilfe des KlimaBericht.NRW Hilfestellungen
seit Jahren etablierte Online-Portal KommEN – Kommunale        zur Erstellung einer Energie- und CO2-Bilanz in den Hand-
Energie NRW gute Praxisbeispiele, vermittelt vorbildliche      lungsfeldern Gebäude und betriebliche Mobilität angeboten.
Lösungsansätze und unterstützt lokale Akteure bei der          Zur Förderung der klimafreundlichen Mobilität in den
Realisierung eigener Pläne. Dafür bietet zum Beispiel das      Kommunen unterstützt ein eigenes Portal Emissionsfreie
Handbuch „Kommunaler Klimaschutz“ online thematisch            Innenstadt mit Informationen zu neuen Mobilitätsdienst-
sortiert zahlreiche Arbeitshilfen, Hintergrundinformationen,   leistungen, zum Einsatz und zur Verknüpfung emissions-
Checklisten, Leitfäden und Kontaktlisten zu erfolgreich um-    armer Verkehrsmittel sowie zu neuen Technologien.
gesetzten guten Beispielen. Um Know-how weiterzugeben
und Synergien zu schaffen, betreut das Beratungsteam der       Vorteile erneuerbarer Energien gezielt ausschöpfen
EnergieAgentur.NRW bestehende kommunale Netzwerke              und effektiv vermarkten
in ihrer Arbeit. Den Regierungsbezirken bzw. dem Regional-     Städte und Gemeinden selbst brauchen in ihren Liegen-
verband Ruhr zugeordnet, stellen Steckbriefe die Netzwerke     schaften sehr viel Energie. Sie sind zudem Planungs-
und Arbeitskreise vor. Regelmäßige Vernetzungstreffen          instanz, Grundstückseigentümer und strategische Partner
bringen die Akteure einer Region an einen Tisch.               für Unternehmen sowie Bürgerinnen und Bürger. Städte
                                                               und Gemeinden sind folglich Schlüsselakteure beim Um-
Um kommunalen Mitarbeitern und Energiebeauftragten den         bau des Energiesystems und dem Ausbau erneuerbarer
Einstieg in das komplexe Aufgabenfeld Energieeffizienz zu      Energien. Ein wichtiges Beratungsfeld der EnergieAgen-
erleichtern, hat die EnergieAgentur.NRW alle Informationen,    tur.NRW gilt der Frage, wie Kommunen ihre Potenziale
Beratungs- und Vermittlungsangebote auf dem Online-Por-        sinnvoll erschließen und die nötigen Investitionen tätigen
tal KommunaleEnergieeffizienz.NRW gebündelt. So erhalten       können. Die Beraterinnen und Berater unterstützen
Ratsuchende schnell einen systematischen Überblick über        die Entwicklung von Finanzierungs- und Geschäfts-
alle Handlungsfelder und können sich gezielt auf die Be-       modellen rund um erneuerbare Energien- und Energie-
ratungsarbeit vorbereiten.                                     effizienz-Projekte.
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Regionen als starke Partner des kommunalen                Resonanz. In Ostwestfalen-Lippe fand eine Kommunika-
Klimaschutzes                                             tionskampagne „Klimaschutz“ statt – es beteiligen sich
Um das kommunale Engagement regional zu verankern,        70 Kreise und Kommunen in OWL an der von der Energie-
vernetzen die KlimaNetzwerker.NRW der EnergieAgen-        Agentur.NRW konzipierten Kampagne und multiplizieren
tur.NRW die Klimaschutz- und Energieeffizienzbemühun-     so Klimaschutzaktionen vor Ort. Eine von der Energie-
gen von Städten und Gemeinden in den Regionen. Die 14     Agentur.NRW durchgeführte Roadshow Elektromobilität
Klimanetzwerker verstehen sich als Scharnier zwischen     für Kommunen und Unternehmen mit Probefahrten
ihrem Bezirk, der Landesebene und den Regionalpartnern.   von Elektroautos und Elektro-Lastenrädern in verschiedenen
So werden die meisten der 396 NRW-Kommunen erreicht       Regionen im Land, unterstützt die Aktivitäten der Dachmarke
und kurze Wege für den Wissenstransfer geschaffen.        ElektroMobilität NRW des NRW-Wirtschaftsministeriums.

Die Arbeit der Klimanetzwerker lässt sich an Beispielen   Die 14 Klimanetzwerker und –netzwerkerinnen sind in ihren
festmachen: Auf reges Interesse stoßen beispielsweise     Regionen fest verankert: Insgesamt sind sie in 42 kommu-
Regionalforen zur Klimaanpassung in der kommuna-          nalen Klimaschutz-Netzwerken aktiv. Alle Aktionen dienen
len Praxis. Die Mobilitäts-Testwochen der Städteregion    der Aufschließung von Akteuren für Klimaschutz und
Aachen oder die Veranstaltung „Quo vadis Klimaschutz?“    Klimaanpassung über Information sowie der Aktivierung
des Klimanetzwerks Südwestfalen haben eine gute           zur Nachahmung „guter Praxis“.
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Bürgerinnen und Bürger gestalten die Energiewende mit
Ob als Prosumer, Elektromobilisten, energiebewusste Bauherren oder energiesparende Mitarbeiter – Bürgerinnen und
Bürger bewegen die Energiewende in vielfältiger Weise. Oftmals lässt sich schon mit wenig Aufwand viel erreichen. Die
EnergieAgentur.NRW informiert und unterstützt Bürger in einem breiten Themenspektrum von der Bürgerenergie bis
zur energieeffizienten Technik im Keller dabei, selbst aktiv zu werden. Unterstützt von Partnern wie den Kommunen,
dem Handwerk oder der Verbraucherzentrale NRW.

Bürger machen Energie                                             Die Energiewende von unten tragen: Bürgerbeteiligung
Sollen die Klimaziele erreicht werden, braucht es das             und Planung
Engagement der Bürgerschaft vor Ort. In dem Online-Tool           In den letzten Jahren war die Frage, wie Kommunen
Bürgerenergie.Atlas sind inzwischen über 320 Bürgerenergie-       Betroffene, Multiplikatoren und Interessensgruppen vor
projekte im Land gelistet.                                        Ort besser an den Planungsentscheidungen zum Ausbau
                                                                  erneuerbarer Energien beteiligen, von immer größerem
Immer mehr Menschen interessieren sich für eine aktive Teil-      Interesse. Denn jedes einzelne Erneuerbare-Energien-Pro-
habe am Klimaschutz, deshalb befindet sich bei den erneu-         jekt verändert das Lebensumfeld der Menschen. Damit die
erbaren Energien bereits ein hoher Anteil der installierten An-   Teilhabe an der Energiewende gelingt, braucht es vor allem
lagen in Bürgerhand. Die zukünftige Teilhabe dieser Gruppen       eines: Wissen. Daher stellt die EnergieAgentur.NRW eine
an Investitionen und die daraus resultierende Wertschöpfung       Informationsplattform rund um die Planung und Umsetzung
wird von hoher Bedeutung für die Akzeptanz von Energiewende       von Erneuerbare-Energien-Projekten zur Verfügung: Das
und Klimaschutz als Jahrhundertaufgabe sein.                      Online-Tool Windplanung.Navi rückt die Bürgerbeteiligung
                                                                  in den Fokus. Das Themenportal „Beteiligung & Planung“
Regelmäßig veranstaltet die EnergieAgentur.NRW den                dient dem Aufbau und der Verstetigung einer Methoden-
Ideenwettbewerb Energiegenossenschaft der Zukunft.                sammlung für Beteiligungsformate, dazu bietet es unter
Hier werden innovative genossenschaftliche Konzepte               anderem Infografiken zu Planungs- und Beteiligungs-
bewertet und mit einem Preis versehen.                            prozessen an.
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Marktinitiativen und Gemeinschaftsaktionen

Marktstimulationen
Ob Wärmeversorgung in Gebäuden aus erneuerbaren Energien, die effiziente
Nutzung von Energie dank moderner Technologien, die intelligente Kombination
von Energieträgern oder die energetische Gebäudesanierung von Eigenheimen –
Klimaschutz hat viele Stellschrauben. Um neue Anwendungen und innovative
Lösungen bekannt zu machen und im Markt durchzusetzen, koordiniert die
EnergieAgentur.NRW verschiedene Marktinitiativen. Allen gemeinsam ist: Die
weitreichende Zusammenarbeit von regionalen und lokalen Akteuren.
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                                                                 Die Aktivitäten werden von der Branche über die Landes-
                                                                 grenzen hinaus wahrgenommen und geschätzt. Die Bran-
                                                                 chenvertreter (insbesondere kleine und mittelständische
                                                                 Unternehmen) erfahren durch die kompetente und neutrale
                                                                 Aufklärungs- und Erstinformationsarbeit ein positives
                                                                 Image von Holzpellets. Mit der Marktinitiative bietet die
                                                                 EnergieAgentur.NRW neben neutralen Fachinformationen
                                                                 zur Anwendung der Technologie, Fördermöglichkeiten und
                                                                 marktrelevanten Entwicklungen auch branchenspezifische
                                                                 Daten wie einen Marktführer Holzpellets NRW oder den
                                                                 aktuellen Pelletpreis. Erst-Energieberatungen, Fachveran-
                                                                 staltungen und Infotouren tragen dazu bei, die positive
                                                                 Marktentwicklung zu stärken und auszubauen.
                                                                 www.aktion-holzpellets.de

                                                                 Wärmepumpen Marktplatz NRW

                                                                 Erdwärme ist dezentral nutzbar, fast flächendeckend
Aktion Holz+Pellets NRW                                          verfügbar und eine regenerative Energiequelle. Trotzdem
                                                                 spielt die Erdwärme nur eine Nebenrolle unter den er­
Heizen mit Holzpellets ist seit Jahren beliebt. Unter anderem,   neuerbaren Energien. Dabei sind ihre Vorteile vielseitig:
weil die Preise für den Brennstoff niedriger sind als für        Geothermische Energie aus der Erde ist wetterunabhängig
viele andere Energieträger. Inwieweit sich der Umstieg auf       und damit grundlastfähig. Nicht nur im Neubau, sondern
eine Holzpellet-Heizung wirtschaftlich lohnt, welche tech-       gerade auch im Bestand und im produzierenden Gewerbe
nologischen Anwendungen – etwa mit emissionsarmen                ist die Technik interessant: Heizkessel, die über 30 Jahre
Brennwertkesseln – es gibt und was sie zu einem klima-           alt sind, müssen laut EnEV in der Regel ausgetauscht
neutralen Baustein der Wärmewende macht, zeigt die               werden. Dass man damit je nach technischer Option auch
Marktinitiative Aktion Holz+Pellets NRW auf. Waren               sehr kostengünstig kühlen kann, ist ein weiteres Plus.
in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2003 gerade mal 660
Anlagen registriert, sind heute fast 40.000 in Kellern           Die Marktinitiative Wärmepumpen Marktplatz NRW der
von Neubauten und Bestandsgebäuden installiert. Eine             EnergieAgentur.NRW hat zur Aufgabe, Eigenheimbesitzer,
Entwicklung, die die Aktionskampagne seit nunmehr                aber auch Unternehmer, kommunale Betriebe und öffent-
15 Jahren erfolgreich unterstützt. Angesiedelt bei der           liche Einrichtungen von den Vorteilen der Wärmepumpe
EnergieAgentur.NRW verbindet die Marktinitiative Her-            zu überzeugen und ihnen die Einsatzmöglichkeiten der
steller, Handel, Handwerk und öffentliche Verwaltung und         verschiedenen technischen Varianten nahezubringen.
wird von rd. 120 Partner-Unternehmen der Holzpellet-             Aktuell macht NRW fast 20 Prozent der über 170.000 bun-
Branche begleitet. Die Partner kommen aus den Bereichen          desweit installierten Wärmepumpen aus. Diese erzeugen
Brennstoffproduktion und Logistik, Kesselherstellung             heute umweltfreundlich Wärme und Strom. Weitere Ins-
und Vertrieb sowie Dienstleistungen und Handwerk.                tallationen sollen durch die Aktivitäten der Marktinitiative
                                                                 angeregt werden. Über 90 Partnerunternehmen, Ver­
Die Marktinitiative Aktion Holz+Pellets NRW wurde jüngst         bände und Einrichtungen stehen im direkten Austausch.
thematisch um andere holzartige Brennstoffe wie beispiels-
weise Holzhackschnitzel und um weitere Zielgruppen im            Zu weiteren Installationen in NRW sollen die Initialberatun­
mittleren und größeren Kesselleistungsbereich erweitert.         gen, Vorträge, Messeauftritte und die Webinformationen
                                                                 und Publikationen der EnergieAgentur.NRW zum Thema
                                                                 Wärmepumpen und ihre Kombinationsmöglichkeiten führen.
                                                                 www.waermepumpe.nrw
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KWK.NRW – Strom trifft Wärme                                  Photovoltaik NRW – Solarstrom für
                                                              Nordrhein-Westfalen
Aus einem Brennstoff zweifach profitieren: Die Kraft-         Die Marktpotenziale für die Photovoltaik sind enorm:
Wärme- Kopplung erzeugt nicht nur Strom, sondern              11 Mio. Dächer zur Nutzung von Photovoltaik verzeichnet
speist die Abwärme, die dabei entsteht, in ein angekop­pel­   das im Jahr 2018 gestartete Solarkataster des Landes-
tes Heizsystem. Die Energie kann so zum Beispiel für die      amtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW.
Warmwasserbereitung genutzt werden, als Nah- und Fern-        Rund 86 Terrawattstunden Solarstrom könnten hier pro
wärme für die allgemeine Versorgung oder für Produk­          Jahr produziert werden. Inzwischen hat sich die Branche
tionsprozesse in Industrie und Gewerbe. KWK-Anlagen           nach den Irritationen auf dem Weltsolarmarkt konsoli-
nutzen den eingesetzten Brennstoff sehr viel effizienter –    diert. Aber auch auf dem heimischen Markt tun sich neue
bis zu 90 Prozent mehr – als herkömmliche Kraftwerke, die     Konzepte und Geschäftsmodelle für die Photovoltaik
nur 45 bis 62 Prozent erreichen. Sie verbrauchen weniger      auf, die weitestgehend ohne die staatliche Förderung des
Brennstoff, sparen Primärenergie ein und senken so die        Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) auskommen.
CO2-Emissionen. Außerdem können sie gut mit Erneuer-
bare-Energien-Anlagen verbunden werden. Die KWK-Tech-         Um Hersteller, Systemanbieter, Projektentwickler, Installa­
nologie ist breit gefächert und vielfältig anwendbar – von    teure oder Anbieter innovativer Geschäftsmodelle der
Einfamilienhäusern über Industriebetriebe und öffentliche     Branche gezielt zu unterstützen, hat das Land mit der
Einrichtungen wie Schwimmbäder oder Krankenhäuser bis         hiesigen PV-Branche die Marktinitiative gestartet, die
zur Fernwärmeversorgung in Ballungsgebieten.                  die EnergieAgentur.NRW koordiniert. Die Initiative bündelt
                                                              rund 80 Partner. Sie unterstützt Unternehmen und
Das Land will hocheffiziente und klimafreundliche Kraft-      Dienstleister dabei, sich interessierten Anwendern – Eigen­
Wärme-Kopplung-Anlagen (KWK) als wesentliches                 heimbesitzern, Bauherren, Eignern von Nichtwohnge-
Element der Energiewende unterstützen. Die Kampagne           bäuden, kommunalen Betrieben bis zu Unternehmen – zu
KWK.NRW – Strom trifft Wärme setzt dafür starke               präsentieren. Die Kampagne führt zielgruppen­orientierte
Impulse. Sie bündelt mit 156 angeschlossenen Koopera­         Marketingmaßnahmen und themenspezifische Öffentlich­
tionspartnern aus Unternehmen, Verbänden, Forschungs-         keitsarbeit. Bewährte Online-Tools wie der PV.Rechner
einrichtungen und öffentlicher Verwaltung die landesweiten    und das Förder.Navi, Broschüren und vorbildhafte Bei­
Aktivitäten im Bereich der KWK, Nah- und Fernwärme so-        spiele sind über die Kampagnen-Plattform erreichbar.
wie der Einbindung industrieller Abwärme und erneuerbarer     www.photovoltaik.nrw.de
Wärme. Neben Potenzial- und Machbarkeitsstudien
flankieren zahlreiche Hilfen für die Anwendung der Tech-
nologie im privaten, unternehmerischen und öffentlichen
Bereich die Beratungsarbeit der EnergieAgentur.NRW
vor Ort. Ein jährlich veröffentlichter Marktführer.KWK bil-
det die Branche übersichtlich ab, die Online-Tools BHKW.
Rechner für Wohngebäude und für Unternehmen schaffen
eine schnelle Übersicht über Einsatzmöglichkeiten, das
Online-Förder.Navi zeigt Förderprogramme auf und die
Messezeitung KWK.NRW EXTRA informiert über Bran­
chen­nachrichten.
www.kwk-fuer-nrw.de
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