Erwartungen der deutschen Brauwirtschaft zur Bundestagswahl 2009 - Die deutschen Brauer
←
→
Transkription von Seiteninhalten
Wenn Ihr Browser die Seite nicht korrekt rendert, bitte, lesen Sie den Inhalt der Seite unten
Erwartungen der deutschen Brauwirtschaft zur Bundestagswahl 2009 D i e d e u tsc h e n B ra u e r D e u tsc h e r B ra u e r - Bu n d e.V.
2 Erwartungen der deutschen Brauwirtschaft ... Das Bier und das Brauwesen sind Teil der Kultur unseres Landes. Kaum ein anderes Lebensmittel D i e d e u tsc h e n kann auf eine so enge emotionale Bindung zu B ra u e r fo rd e r n : den Bürgern verweisen. 1.319 Brauereien gibt es in Deutschland. 90% von ihnen sind fami- 1. eine Alkoholpolitik, die sich darauf lien- und inhabergeführt. Die Branche ist mittel- fokussiert, gesamtgesellschaftliche Miss- ständisch geprägt. Sie beschäftigt derzeit rund brauchsprävention und Aufklärung zu 35.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Zählt initiieren bzw. zu stärken, ohne einige man die vor- und nachgelagerten Bereiche, wie Branchen zu diskreditieren, den Getränkemaschinen- und Anlagenbau, die Hopfen- und Braugerstenbauern, Mälzer und 2. eine Steuerpolitik, die auf die Belange die Beschäftigten in Handel und Gastronomie der mittelständisch geprägten Brauwirt- hinzu, finden rund 150.000 Menschen Arbeit schaft eingeht, indem von Steueranhe- durch das deutsche Bier. bungen gerade im Bereich der Biersteuer Im europäischen Vergleich nimmt Deutschland abgesehen, der im europäischen Kontext mit einem Bierausstoß von gut 100 Mio. hl den durch einen hohen Mehrwertsteuersatz Spitzenplatz ein. Bei einem Pro-Kopf-Verbrauch bestehende Wettbewerbsnachteil sowie von 111 Litern jährlich darf man das Bier in der Ausschluss von erbschaftsteuerlichen Deutschland mit Fug und Recht als „Volksge- Begünstigungen von Betriebsvermögen tränk“ bezeichnen. aufgehoben wird, In der deutschen Ernährungsindustrie belegt 3. eine Politik, die im Hinblick auf begrenzte die Brauwirtschaft mit einem Umsatz von rund Anbauflächen, die Rohstoffsicherung 9 Milliarden Euro den dritten Platz. Doch ist die durch eine Gleichbehandlung von der- Situation der Brauwirtschaft aktuell gekenn- zeit konkurrierenden Agrokraftstoffen zeichnet durch Strukturprobleme, Internationa- zur Gewinnung regenerativer Energien lisierungsdefizite und einen seit Jahren anhal- und landwirtschaftlichen Erzeugnissen tenden Konsumrückgang. Die deutsche Brau- zur Lebensmittel- und Tierfutterversor- wirtschaft ist deshalb auf diesem schwierigen gung sicherstellt, Umfeld Rechnung tragende rechtliche Rahmen- bedingungen angewiesen. 4. einen politischen Rahmen für Verbrau- Entsprechende konkrete Erwartungen für die cherschutz, der sich an den Interessen nächste Legislaturperiode tragen wir hiermit an der Konsumenten orientiert und gleich- Sie als Kandidaten für die Wahlen zum Deut- zeitig für Unternehmen praktikabel und schen Bundestag 2009 heran. umsetzbar ist und Wir wollen mit Ihnen einen Dialog eröffnen 5. eine Mittelstandspolitik, die Rahmen- bzw. fortsetzen und Ihnen zugleich die Sicht- bedingungen für eine Verbesserung weise der Brauwirtschaft zu einigen politischen sowohl des Zugangs zu Finanzierungs- Schwerpunktthemen darlegen. möglichkeiten, als auch für eine Verbes- serung der Eigenkapitalquote für mittel- Die deutschen Brauer im August 2009 ständische Brauereien schafft. Der Deutsche Brauer-Bund fördert die gemeinsamen Interessen der gesamten Brauwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland und nimmt diese wahr. Er fördert einen fairen und bekämpft den unlauteren Wettbewerb und unterstützt gleichzeitig den Erfahrungsaustausch insbesondere auf wirtschaftlichem, rechtlichem, betriebswirtschaftlichem und technischem Gebiet. Aufgabe des Deutschen Brauer-Bundes ist es, den guten Ruf des deutschen Bieres zu erhalten und zu fördern und sich insbesondere für den Erhalt des Reinheitsgebotes einzusetzen. Der Deutsche Brauer-Bund ist der Spitzenverband der deutschen Brauwirtschaft. Dem Deut- schen Brauer-Bund gehören als Verband der Verbände sechs Mitglieder an, davon fünf Regio- nalverbände bzw. Societäten und ein Fachverband. In den Mitgliedsverbänden sind Brauereien aller Größenordnungen organisiert, deren Interessen der Deutsche Brauer-Bund unabhängig von Größe und Unternehmensform gleichermaßen vertritt.
... zur Bundestagswahl 2009 3 Alkoholpolitik Bier ist das beliebteste alkoholhaltige Getränk Auch vermissen wir die notwendige Offen- in Deutschland. Die weitaus überwiegende heit für die Einbeziehung aller gesellschaft- Mehrheit der Verbraucher genießt es verant- lichen Gruppen, die eine (Mit-)Verantwortung wortungsvoll und ohne nachteilige Folgen für im Bereich des Umgangs mit alkoholhaltigen sich und andere. Dennoch können und wollen Getränken tragen, namentlich auch der Her- auch wir die Augen nicht vor dem Problem des steller. Missbrauchs alkoholhaltiger Getränke verschlie- Gesundheitspolitische Initiativen setzen ßen. Diesem gilt es wirksam vorzubeugen. Seit stattdessen in den letzten Jahren alles daran, Jahren engagieren sich die deutschen Brauer durch zusätzliche repressive Maßnahmen wie deshalb in eigenen Initiativen oder gemeinsam Steuererhöhungen, Verkaufs- und Werbeein- mit anderen gegen den Alkoholmissbrauch. Wir schränkungen usw. den Konsum alkoholhaltiger sind weiterhin bereit, Initiativen zu entwickeln Getränke zu verhindern, anstatt zunächst die und mitzutragen. Ursachen für den zunehmenden Missbrauch Wir beobachten jedoch auf Bundes- und Län- zu erforschen und ihm dann durch präventive derebene eine Vielzahl zum Teil unkoordinierter Ansätze wie verstärkte Aufklärungs- und Infor- Initiativen zur Bekämpfung des Alkoholmiss- mationsmaßnahmen gezielt zu begegnen. brauchs, ohne dass Versuche erkennbar wären, Und obgleich Defizite schon im Vollzug diese zur besseren Wiedererkennbarkeit und bestehender Bestimmungen, insbesondere des damit Effektivität, aber auch zur optimalen Nut- Jugendschutzrechts, vielerorts eingeräumt wer- zung der begrenzten zur Verfügung stehenden den, wird zum Schutz von Kindern und Jugend- Mittel zu koordinieren oder gar zu bündeln. lichen immer wieder nach neuen, noch weiter- gehenden rechtlichen Regelungen gerufen. Die deutschen Brauer fordern entsprechend: • gezielte, koordinierte und gebündelte Präventions- und Aufklärungsmaßnahmen aller politischen, wirtschaft- lichen und gesellschaftlichen Akteure, • alkoholpolitische Maßnahmen, die darauf ausgerichtet sind, dem Missbrauch gezielt vorzubeugen und nicht die Mehrheit der Konsumenten in ihrem ohnehin schon moderaten Konsum weiter einzuschränken, • dass die freiwilligen Selbstverpflichtungen der Wirt- schaft, wie eigene Präventions- und Aufklärungskam- pagnen, aber auch die Selbstregulierung der kommer- ziellen Kommunikation, bei der Fortentwicklung der Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs volle Akzeptanz finden und mit Maßnahmen von anderen Nichtregie- rungsorganisationen gleichwertig behandelt werden, • die Beseitigung des Vollzugsdefizits der gesetzlichen Vorschriften, insbesondere im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes sowie • den Verzicht auf Forderungen, die darauf abzielen, die Bewerbung und Abgabe alkoholhaltiger Getränke nach Zeit, Ort oder Alter einzuschränken.
4 Erwartungen der deutschen Brauwirtschaft ... Steuerpolitik Die wirtschaftliche Leistungskraft der Brau- steuer in Abhängigkeit vom Jahresausstoß der wirtschaft wird in erheblichem Maße von der Brauerei trägt der unterschiedlichen Leistungsfä- Finanz- und Steuerpolitik mitbestimmt. Dies gilt higkeit von Unternehmen verschiedener Größe insbesondere für: zumindest anteilig Rechnung. • die Biersteuer bzgl. ihrer absoluten Höhe und Immer wieder wird auf Brüsseler Ebene nun Staffelung, eine weitere Harmonisierung der Biersteuersätze • die sogenannte Ökosteuer (Energie- und in dem Sinne gefordert, die Höhe der Steuersät- Stromsteuer), ze absolut stärker anzugleichen. In Deutschland • die Mehrwertsteuerbelastung gastgewerb- hätte dies eine erhebliche Erhöhung der Bier- licher Dienstleistungen sowie steuer zur Folge. • die Erbschaftssteuer. Die deutschen Brauer lehnen dies als sachlich nicht begründet ab! Die Besteuerung alkohol- haltiger Getränke dient in Deutschland traditi- 1. Biersteuer onell der Erzielung von Steuereinnahmen, nicht Durch die EU-Richtlinie 92/83/EWG erfolgte prohibitiven Zielen! eine Harmonisierung der Struktur der Ver- Auch ist eine Wettbewerbsverzerrung inner- brauchsteuern auf Alkohol und alkoholhaltige halb der EU durch unterschiedliche Steuersätze Getränke. Danach legen die EU-Mitgliedsstaaten durch das „Bestimmungslandprinzip“ ohnehin ihre Steuersätze innerhalb vorgegebener Gren- weitgehend ausgeschlossen. Eine Steuererhö- zen selbst fest. Das Steueraufkommen der hung in Deutschland würde zu einer drastischen bundesgesetzlich geregelten Biersteuer beträgt Verschlechterung der Situation insbesondere der rund 800 Mio. Euro jährlich. Die Steuerlast ist zahlreichen mittelständischen Betriebe führen. für die Unternehmen der Brauwirtschaft dabei Der Verlust vieler Betriebe und damit Arbeits- ertragsunabhängig. Die Staffelung der Bier- plätze wäre die Folge. 2. „Ökosteuer“ Die deutschen Brauer fordern entsprechend: Die Belastung der deutschen Brauwirtschaft • den Verzicht auf eine Biersteuererhöhung in Deutsch- durch die als „Ökosteuer“ vor 10 Jahren ein- land und die Ablehnung von Biersteuerharmonisierungs- geführte Erhöhung der Energiesteuer sowie bemühungen auf europäischer Ebene, die Stromsteuer liegt bei jährlich rund 4,4 Mil- lionen Euro. Das Ziel der Bundesregierung, die • die Beibehaltung der Staffelung der Biersteuersätze in Lohnzusatzkosten durch die „Ökosteuer-Einnah- Abhängigkeit vom Jahresausstoß sowie die Wiederher- men“ nachhaltig zu senken, konnte bisher nicht stellung der alten Staffelspreizung (Eingangssteuersatz erreicht werden. Die Politik mutet u. a. auch der 50% des Regelsteuersatzes), Brauwirtschaft einerseits eine höhere steuerliche • die Anwendung eines einheitlich ermäßigten Mehrwert- Belastung ihres Energieverbrauchs ohne redu- steuersatzes für den Gesamtbereich des Gastgewerbes zierte Lohnnebenkosten und andererseits einen einschließlich der Abgabe alkoholhaltiger Getränke, enormen Verwaltungsaufwand zu, als Unter- nehmen des produzierenden Gewerbes gezahlte • den Fortfall der „Ökosteuer“, zumindest ein Einfrieren „Ökosteuer“ anteilig erstattet zu bekommen. ihrer bisherigen Höhe und eine deutliche Verringerung des mit der anteiligen Steuererstattung verbundenen Verwaltungsaufwandes sowie 3. Ermäßigter Mehrwertsteuersatz • die Einbeziehung solcher Teile des Betriebsvermögens in für gastronomische Leistungen die erbschaftssteuerliche Besserstellung, die als vermie- Die deutsche Brauwirtschaft setzt sich gemein- tete/verpachtete Objekte für die Absatzsicherung der sam mit verschiedensten Vertretern der Politik Unternehmen der heimischen Brauwirtschaft unverzicht- und dem Deutschen Hotel- und Gaststättenver- bar sind. band für eine Ermäßigung des Mehrwertsteu- ersatzes auf gastgewerbliche Dienstleistungen
... zur Bundestagswahl 2009 5 ein, nachdem in den meisten EU-Mitgliedstaaten der Erbschaftsteuerschuld p.r.t. bei Weiterbe- niedrigere Steuersätze gelten. Hier gilt es, den trieb des ererbten Betriebsvermögens) versagt. im europäischen Vergleich existierenden Wett- Brauereien verfügen typischerweise über bewerbsnachteil dieses stark vom Tourismus umfangreiches Immobilienvermögen, wobei die abhängigen Wirtschaftsbereichs aufzuheben. Vermietung/Verpachtung an Gastwirte erfolgt und mithin nicht primär der Erzielung von Miet- und Pachteinnahmen, sondern in erster Linie 4. Erbschaftsteuer der Absatzsicherung der im (erbschaftsteuer- Im Zuge der jüngsten Neuordnung des Erb- lich begünstigten) Betrieb erzeugten Getränke schaftsteuerrechts wurde u.a. die erbschafts- dient. steuerliche Behandlung sog. „Verwaltungsver- Die aktuell geltende Regelung hat zur Folge, mögens“ geregelt. Hierunter fallen auch vermie- dass insbesondere mittelständische Brauereien tete oder verpachtete Gebäude. von der erbschaftsteuerlichen Begünstigung von Beträgt der Anteil des Verwaltungsvermögens Betriebsvermögen ausgeschlossen bleiben, was am zu vererbenden Betriebsvermögen mehr als für viele dieser Unternehmen Existenz bedro- 50%, so bleibt dem gesamten Erbe die erb- hende Folgen hat. schaftssteuerliche Begünstigung (Abschmelzen
6 Erwartungen der deutschen Brauwirtschaft ... Rohstoffsicherung Seit landwirtschaftliche Erzeugnisse nicht Die Verbraucher müssen in der Folge nicht nur mehr fast ausschließlich für die Lebensmittel- mittelbar für Subventionen für Agrokraftstoffe versorgung der Bevölkerung und als Tierfutter aufkommen, sondern auch höhere Preise für Verwendung finden, ist eine Konkurrenz ver- Lebensmittel hinnehmen. schiedener Nutzungsformen um knappe land- Gerade die Erzeugung von Braugetreide wird wirtschaftliche Flächen zu verzeichnen. hierbei in Mitleidenschaft gezogen, auch wenn Dies gilt vor allem für den Wettbewerb der im vergangenen Jahr ein Umdenken in der För- Lebensmittelwirtschaft mit der Energiewirtschaft derung von Agrokraftstoffen stattgefunden hat, um landwirtschaftliche Produkte und Flächen. indem die gesetzlich festgelegten Beimischquo- Wo Energiepflanzen angebaut werden, können ten für Agrokraftstoffe gesenkt wurden. Derart nicht gleichzeitig Lebensmittel wachsen. Bereits motivierte Preisschwankungen bei der Brauger- heute beträgt der Anteil der zur Gewinnung von ste um mehr als 100 Prozent wie zuletzt und Agroenergie genutzten Fläche in Deutschland die zunehmende Sorge der Brauereien um die 17 % der gesamten Ackerfläche. Verfügbarkeit qualitativ hochwertiger Rohstoffe Der Wettbewerb findet jedoch unter unglei- stören diesen Markt extrem. chen Voraussetzungen statt: Der Anbau von energetisch genutzten Pflanzen wird subven- tioniert; Beimischquoten von Agrokraftstoffen Die deutschen Brauer fordern entsprechend: zu konventionellen Kraftstoffen unterstützen den Energiesektor. Der Lebensmittelwirtschaft • eine Verknüpfung der politischen Ziele im Bereich kommt hingegen keine steuerliche Unterstüt- der erneuerbaren Energien einerseits mit der zung oder Subvention zu. Die Folge dieser Vor- Gewährleistung bezahlbarer Lebensmittel für alle zugsbehandlung ist die zunehmende Umwid- Verbraucher und mung landwirtschaftlicher Flächen und die Ver- • die Unterlassung politischer Einflussnahme zugun- drängung der Nahrungsmittelerzeugung durch sten regenerativer Energien, solange die daraus Agrokraftstoffe. resultierenden gesellschaftlichen Auswirkungen nicht beherrscht werden.
... zur Bundestagswahl 2009 7 Verbraucherschutz Verbraucherschutz und Produktsicherheit haben für die deutsche Brauwirtschaft höchste Die deutschen Brauer fordern entsprechend: Priorität. Aus diesem Grund steigern die Braue- • Anforderungen an Verbraucherinformationen daran reien über die bereits heute strikten gesetzlichen auszurichten, was für den Konsumenten wirklich von Vorgaben hinaus kontinuierlich die Sicherheits- Interesse und für alle Unternehmen auch praktikabel und Qualitätsstandards für ihre Produkte. Die und umsetzbar ist, deutsche Brauwirtschaft befürwortet ausgewo- • Kennzeichnungs- und Informationspflichten so auszuge- gene Verbraucherschutzregeln, die einen fairen stalten, dass sie wettbewerbsneutral sind und auch von Ausgleich zwischen den berechtigten Interessen kleinen und mittelständischen Brauereien kostengünstig der Kunden und den Anforderungen an die umgesetzt werden können und Brauereien herstellen. • bei Verbraucherschutz relevanten Vorschriften das Leit- bild des mündigen Verbrauchers nicht aus dem Auge zu verlieren. Mittelstand Der Erfolg der mittelständischen Brauwirt- schaft in Deutschland basiert auf Flexibilität Die deutschen Brauer fordern entsprechend: und Dynamik. Dazu benötigt sie den Zugang zu • Senkung der Basel II-Sätze bei Krediten an kleine und Finanzierungsmöglichkeiten, die ihrer Situation mittlere Unternehmen, gerecht werden und eine nachhaltige Verbes- serung der Eigenkapitalquote durch entspre- • keine Benachteiligung längerfristiger Laufzeiten, chende Rahmenbedingungen. Die Finanzierung • die Anerkennung „banküblicher“ Sicherheiten, der Brauwirtschaft wird in den kommenden Jah- • eine Reduzierung der Publizitätspflicht auf das für die ren in besonderer Weise von den Neuregelungen der Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute Bankenaufsicht Notwendige, geprägt sein. In diesem Zusammenhang sei auf • eine gleichwertige Berücksichtigung interner und exter- die „Basel II“ - Regelungen verwiesen. ner Ratings, Der mittelständischen Brauwirtschaft wie der • die Verbesserung der Eigenkapitalausstattung des gesamten Ernährungswirtschaft steht ein hoch- Mittelstandes, gradig konzentrierter, nachfragender Lebensmit- telhandel gegenüber. Damit ist von vornherein • die Verwirklichung einer maximalen Gesamtsteuerbe- ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen Anbieter lastung von 40 Prozent und die Gleichbehandlung von und Nachfrager nicht möglich. Die in der Masse Personengesellschaften mit Kapitalgesellschaften, kleinbetrieblich strukturierte Brauwirtschaft hat • eine konkrete Förderung mittelständischer Kooperati- derzeit kaum Möglichkeiten, sich den Forde- onen und rungen des nachfragemächtigen Handels zu widersetzen. • angesichts der vorhandenen Überkapazitäten eine Schließlich leidet die gesamte Branche unter konkrete Exportförderung. erhebliche Überkapazitäten. Bei der großen Beliebtheit, der sich deutsches Bier auch in Aus- land erfreut, könnte zumindest ein Teil dieser Kapazitätsüberschüsse durch verstärkte Expor- tanstrengungen ausgelastet werden – wenn es gelingt, den Unternehmen den Zugang zu diesen Märkten zu erleichtern.
Herausgeber: Deutscher Brauer-Bund e. V. Neustädtische Kirchstraße 7A · 10117 Berlin Tel. 030 209167-0 · Fax 030 209167-99 info@brauer-bund.de · www.deutsches-bier.net Verantwortlich: Hauptgeschäftsführer Rechtsanwalt Peter Hahn E-Mail: hahn@brauer-bund.de
Sie können auch lesen